SOMMELIER

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Die interessantesten Mundschenke unserer Zeit.

Transkript

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00:00:00: Hallo, hier spricht Roland Wählich, mein Gut Moritz aus dem Morgenland.

00:00:17: Ich wurde gebeten, meine Eindrücke und von meiner Begegnung mit dem Nikas Erdl zu erzählen, was ich hier mit gerne mache.

00:00:32: Der Nikas kam zu mir vor einigen Jahren, damals war er in Hotel Coburg in Wien, er somit je tätigt und hat angefragt, um eine Praktikumsstelle bei mir während der Ernte,

00:00:45: und ich war gerne nachgekommen, und ich versuche immer wieder darauf hinzuweisen, wie wichtig die Summlerie für die meine Industrie ist.

00:00:57: Wir hatten schon vor Jahren eine große Sympose mit Lech am Adelbergveranstalt zum Thema.

00:01:02: Im Toten ist es auf der Somme je, und das versuchen wir weiter zu tragen und vor allem die Kombination aus dem, dass sozusagen ein Service von Wein das Wissen um Wein und auch das Wissen um die Weinbereitung ist mir wichtig.

00:01:19: Nikas hat ja gelernt, soweit ich weiß, beim Johannes King. Und Johannes King ist ja einer der Köche, der ganz stark Wert auf die Kombination aus Essen und Wein liegt,

00:01:33: und somit hat es das Nikas schon sehr früh mitbekommen. Nicht, dass Nikas jetzt besonders alt schon wäre, aber ich bin kennengelernt Anfang 20, also doch noch ein Jahr, ein junger,

00:01:46: aber scheinbar eine Erfahrung sehr groß, zumindest trailt er das aus. Ich finde er ist einer der Somme je, die mit so viel Engagement, Passion und Know-how beispielhaft vorangeht.

00:02:03: Nikas hat eine ganz große Karriere vor sich, beziehungsweise hat schon eine große Karriere in dieser Branche.

00:02:09: Es war uns ein großes Vergnügen, ihn bei uns gehabt zu haben, eine wunderbare Ergänzung in unserem Team und wir sind seither im ständigen Austausch ein junger Mann in der Weinbranche, den ich nicht missen will und sehr froh darüber bin,

00:02:26: dass wir uns kennengelernt durften. Lieber Nikas, alles Gute für deinen zukünftigen Weg, da wirst alle Preise dieser Welt zum Thema Wein und Sommilarie noch einheimseln.

00:02:40: [Musik]

00:03:02: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Sommilarie, die interessantesten Mundschränke unserer Zeit. Mein heutiger Gast hat noch keine 20 Anstellungen oder ein Jahrhundertelang Lebenslauf vorzuweisen, keine 25 Sommilarie jedes Jahresauszeichnungen,

00:03:15: ob er gleich nicht weiß, ob er diese nicht noch bekommen wird, aber er hat eines, eine unfassbare Weinliebe und ein ganz großes Weinherz.

00:03:22: Und als ich mit Roland Félix telefoniert habe, meinte er, egal was ich über Niklas Erdl erzählen werde, es wird immer gut.

00:03:29: Und ich glaube genau das kann man in unserem Gespräch spüren, wie intensiv er Wein lebt und mit welcher Leidenschaft er Wein verkörpert.

00:03:36: Aber wie sollte es auch anders sein, denn sein Weinfeuer wurde entfacht bei Berbelring im Säulringhof, in welchem er tätig war, bevor er nach Wien ins Palais Kurbock wechselte, um später wieder nach Sylt zurückzukehren.

00:03:47: Und bei Johannes King in seinem Genuss-Shop eine ganz eigene Weinwelt zu inszenieren aufzubauen und diese seit einigen Jahren zu leben.

00:03:56: Besonders beeindruckend fand ich die Geschichte, die er später erzählen wird, dass er mit 10 Jahren die Geister von einem Sommilarie während eines Gardersee-Ulops sich sofort von seinem sperrlichen Taschgeld ein Kellnermesser kaufen musste,

00:04:08: um eigentlich genau das zu sein, was er jetzt ist, ein Ausnahmesommilarie.

00:04:12: Und bevor wir gleich ins Gespräch einsteigen und Niklas, euch alle von seiner Weilebe begeistern kann, möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Partnern der Schlumbergergruppe mit den Handelshäusern Segnetz, Schlumberger, Conceo Vini und dem Privatkunden-Portal Bremer Weincolleg bedanken.

00:04:27: Dank ihrer wirtschaftlichen und händischen Unterstützung ist es möglich dieses Projekt zu realisieren.

00:04:32: Viele lieben Dank dafür und jetzt freue ich mich ganz besonders und diese Begeisterung werden ihr 90 Minuten später mit mir teilen auf die großartigen, Weinverliebten Niklas Erdl.

00:04:43: Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben?

00:04:48: Ja, erinnere ich mich sehr, sehr gut dran. Das war auf einer Reise ins Begrund. Ich glaube, es war 2022, für mich nicht alles täuscht.

00:05:02: Ja, war 2022.

00:05:03: Ja, genau, stimmt, weil wir haben die 21er probiert auch.

00:05:06: Ich glaube, wir haben da 80 Prozent Konkrete probiert, oder? Es war echt ein Geschwind. Es hat mich auch so weitergebracht.

00:05:14: Ja, also es war wirklich grandios und für mich war halt einfach der Punkt, ich hatte davor eigentlich mehr oder zweimal geplant ins Begrund zu fahren und Covid hat da immer ein Strich durchgemacht gehabt.

00:05:27: Oh nein!

00:05:28: Ja, ja und deswegen war es dann da umso erfreulicher, dass ich dann damit eingeladen wurde zu der Reise.

00:05:34: Cool. War es dein erstes Mal im Begrund?

00:05:36: War somit auch mein erstes Mal im Begrund, genau.

00:05:39: Wie hast du es empfunden?

00:05:40: Ja, sehr, sehr spannend eigentlich. Man muss dazu sagen, wir waren glaube ich im Herbst, waren wir da, wenn mich nicht alles täuscht?

00:05:53: Ja, früh Herbst, ja.

00:05:54: Früh Herbst, genau und es war eigentlich vom Wetter eher schlecht und dadurch war es das ganze Begrund eher ein bisschen grau, fand ich. Und man ist dann doch schon verwundert, weil man so wie ich als sehr junger Mensch die ganzen großen Weine so auf den Karten hat oder auch trinkt oder einmal im Glas hat und auch den Preis dahinter irgendwo sieht

00:06:22: und dann ins Begrund kommt und eigentlich sieht das es doch eine sehr, sehr bäuerliche Region ist.

00:06:27: Das fand ich so krass, als ich das erste Mal vor, keine Ahnung, 25 Jahren da war.

00:06:31: Da war ich auch neugierig, habe mich in ein Auto gesetzt und bin dann für drei Tage runtergefahren, um einfach auch mal in den Lagen zu stehen und das zu sehen, wie man das, also ob man das führen kann, ob man den Wein damit verstehen kann, dann kam ich da an.

00:06:43: Ich glaube mein erstes Dorf, was ich gesehen hatte, war entweder Volné oder Pomar. Ich stand dann da auf dem Dorfplatz und denke echt, das ist es.

00:06:52: Es ist schon krass, gell?

00:06:54: Dann liest es irgendwie durch. Ich hatte damals den, ich gab es so eine Special Edition vom Parker mit Lagenkarten und so weiter und dann eben auch den Beschreibungen der einzelnen Dörfer.

00:07:03: Dann siehst du, okay, 130 Einwohner, klar, es ist ein Dorf. Und dann waren die Preise ja noch nicht so crazy und abgehoben, wie es jetzt im Augenblick ist.

00:07:12: Ja, ja, klar, du kommst natürlich aus einer anderen Zeit irgendwo her. Und man fragt sich eigentlich so ein bisschen fast, wo geht das ganze Geld hin, das ist schon krass.

00:07:22: Na es ist ja für die Winzer größtenteils auch nicht so nice, dass die Weine dermaßen überteuert werden, dass die Lagen so krass teuer sind.

00:07:33: Allein wenn du Lafond zum Beispiel nimmst, der war ja mehr oder weniger 99, genötigt ins Macron zu gehen, weil er sich keine Lagen im Bugunden der Cote d'Or leisten konnte.

00:07:44: Und dann natürlich noch die ganz krasse Situation dort mit dem Erbrecht, also sprich als Winzer, wenn du da irgendwie zwei Kinder hast.

00:07:52: Ja, muss das aufteilen, ja.

00:07:54: Muss entweder aufteilen und dann die Erbschaftsteuer, also die verschulden sich dadurch, dass der Vater stirbt oder die Mutter stirbt oder die auch immer, weil die halt die Erbschaftsteuer auf den gesetzten Wert abführen müssen.

00:08:06: Und dann bist du mit einem, obwohl du was bekommen hast, mit einem riesen Schuldenberg beglückt sozusagen.

00:08:14: Du schaust, es ist fast ein bisschen wie auf Sylt eigentlich, wenn du in ein Haus erbst, was dann in einem mehrstelligen oder mehr Millionen Betrag hat.

00:08:25: Und du hast ein Geschwisterteil, das kannst du fast gar nicht aufteilen dann.

00:08:29: Ja.

00:08:31: Seit wann bist du auf Sylt?

00:08:33: Ja, ich bin eigentlich das zweite mal auf Sylt, wenn man so möchte.

00:08:39: Ich bin nach der Ausbildung in den Säueringhof gegangen, zur Berbelring.

00:08:45: Das war 2017 bis 2019.

00:08:48: Und danach bin ich dann eigentlich nach Wien gegangen.

00:08:56: Da war so ein bisschen die Idee, ich durfte ja bei der Berbel schon Kommisommelier machen.

00:09:02: Und die hat mir auch ganz früh relativ viele Verantwortung schon so übertragen, was halt für mich super war zum Lernen.

00:09:09: Und da bin ich hier sehr, sehr dankbar.

00:09:11: Das kann sie gut, sie kann wunderbar abgeben und ich finde es so begeisternd, wie sie immer von ihren Jungs gesprochen hat oder immer noch spricht.

00:09:18: Also dass sie gar nicht so diesen, obwohl sie natürlich irgendwie ein Leuchtturm in diesem Säueringhof ist.

00:09:23: Und immer als die Säueringfrau heran zitiert wird, kann sie trotzdem andere in den Fokus ziehen, kann einfach auch ganz klar definieren,

00:09:33: dass andere einen Teil der Arbeit machen oder die Arbeit machen oder wie auch immer.

00:09:37: Und wenige können so abgeben, können auch ihre Personen so abgeben. Also da große Achtung.

00:09:43: Ja, das ist wirklich ja.

00:09:45: Und Sylt, ja sie ist einfach auch ein Mensch, der dann sagt, ja mach einfach oder mach mal so ungefähr.

00:09:49: Und wenn du natürlich machen musst oder machen darfst, dann ja, fühlst du dich ja auch ganz anders gefördert, anders wahrgenommen

00:09:57: und hast natürlich eine ganz andere Motivation, wie wenn du jemanden vor dir hast, der dich gar nichts machen lässt oder wo du gar nichts machen darfst.

00:10:05: Ja, genau.

00:10:07: Erfördern, fordern, das kann sie ganz, ganz gut und das finde ich bei ihr total begeisternd.

00:10:11: Aber ich finde, der Gegenparten muss es auch annehmen.

00:10:14: Also der muss dann auch die Gier haben, die Wissensgier oder die Neugierde, muss sich darauf und auf diese Weihenwelt einlassen.

00:10:23: Und das war deswegen, war die Anfangsfrage für mich so signifikant oder so prägnant, als ich dich im Bug und kennengelernt habe,

00:10:30: also wie du wahrscheinlich heute noch, aber damals, du ja auch richtig gebrannt hast und vor allen Dingen welches Wissen du auch schon hattest,

00:10:38: welche Weingüter du kanntest und erinnerst du dich an deine Sherrypicking Situation?

00:10:46: Ah ja, ja, ja, du meinst, wo wir da in dem Gasthofsabend, wo wir genechtigt haben.

00:10:53: Ja, ja klar, weil man natürlich dann in der Region ist und sieht, dass die Flaschen extrem günstig sind, die man natürlich unbedingt mal probieren möchte,

00:11:02: dann möchte man natürlich zugreifen.

00:11:05: Fand ich schon sehr cool.

00:11:06: War ich auch ein bisschen neidisch, dass du die bekommen hast?

00:11:09: Liebt die noch oder ist die durch?

00:11:11: Die ist durch.

00:11:13: Oh, okay.

00:11:14: Warst du ein Erster?

00:11:16: Ja.

00:11:17: Okay.

00:11:18: Doch, doch.

00:11:19: Und wie war das?

00:11:20: Nee, ich quatsch, es war ja ein Kostyri, war aber nicht mein Erster.

00:11:26: Also, so richtig gedrunkene Flasche, vielleicht ja, aber vorher natürlich schon ab und an immer mal probieren dürfen im Restaurant auch.

00:11:36: Ja.

00:11:37: Ja, wobei ich natürlich, ich sage immer, es ist natürlich was komplett anderes, ob du jetzt eine Flasche Wein trinkst oder ob du dein Kostglas hast oder dein Probeglas.

00:11:49: Was findest du interessanter, um den Wein kennenzulernen?

00:11:53: Ja, doch die Flasche natürlich.

00:11:57: Das ist eine ganz andere Ebene.

00:12:01: Also, wenn du vom ersten Schluck bis zum letzten eine Flasche entwickelt, sich ja auch.

00:12:06: Das hast du natürlich bei einem Probeglas ja eher selten.

00:12:10: Das ist halt wirklich ja immer nur ein Hauch.

00:12:12: Da kannst du die Entwicklung natürlich nicht so mitverfolgen.

00:12:17: Und dann kommt natürlich noch der Fakt der Zeit dazu,

00:12:20: dass du natürlich im Restaurant dann ja nicht die Zeit hast, da das länger zu beobachten.

00:12:28: Ist es da nicht fatal, dass wir so viele Weinmenüs haben, statt Flaschen zu trinken?

00:12:33: Also, ich will dir nichts in den Mund legen, aber es ist ja einfach so eine Betrachtungsweise.

00:12:36: Bei einem Weinmenü oder einer Weinbegleitung hast du ja immer nur diese punktuelle und die momentane Empfindung und nicht die Entwicklung über ein, zwei, drei Stunden beziehungsweise die wirkliche Präsenz des Weines.

00:12:48: Ja, also ich finde, da muss man grundlegend unterscheiden, wenn ich heute eine Flasche mir bestelle,

00:12:55: dann möchte ich mich natürlich intensiv mit der Flasche auseinandersetzen.

00:13:00: Dann ist es irgendwo ein anderer Ansatz wie bei einem Weinmenü, wo es ja wirklich dann für mich eher darum geht,

00:13:06: Einglas zu dem perfekten Gang in dem Fall.

00:13:10: Und dann steht vielleicht der Wein an sich nicht so im Vordergrund, wie wenn ich eine Flasche trinke, dann geht es um das Erlebnis, Speise und Getränk irgendwo, finde ich.

00:13:23: Was magst du selber mehr im Restaurant oder bei euch im Bistro?

00:13:26: Ausschenken über Weinmenü und die Gäste mitnehmen auf eine Reise oder eine Flasche, wo du sagst, weil ich weniger arbeite oder keine Ahnung?

00:13:35: Also wenn ich heute Gastin irgendwo bin, dann eigentlich immer Flasche auf jeden Fall.

00:13:40: Und als Zommel?

00:13:42: Eigentlich auch lieber Flasche, ehrlich gesagt.

00:13:47: Ja.

00:13:49: Genau, wobei natürlich, jetzt muss ich gerade mal überlegen, doch auf jeden Fall Flasche.

00:13:59: Und bei uns im Bistro ist es ja so, wir haben jetzt auch nicht das klassische Weinmenü oder Wein pairing.

00:14:05: Ich empfehle natürlich immer gerne was zu den entsprechenden Gängern, aber dass wir jetzt so ein Sexgum hätten mit Weinbegleitung, das gibt es ohnehin nicht bei uns.

00:14:16: Von dem her stellt sich im Moment eigentlich eh weniger die Frage so ein bisschen.

00:14:22: Ja, aber wo ist deine Erfahrung heraus, als du noch im Söldringhof gearbeitet hast?

00:14:26: Du bist das zweite Mal auf Söld, ich habe dich dann unterbrochen.

00:14:28: Ja, genau.

00:14:30: Also, Wien hat gerufen.

00:14:32: Ja, Wien hat gerufen, da ging es mir wirklich so darum, nochmal ein bisschen so, nochmal zu lernen, nochmal ein paar große Weine trinken zu dürfen.

00:14:39: Deshalb bin ich dann ins Palikober gegangen.

00:14:42: Das kann man dort, ja.

00:14:44: Und dann kam Covid und hat uns natürlich einen Strich durch die Rechnung gemacht.

00:14:49: Ja.

00:14:50: Und dann war ja Lockdown und das Restaurant hatte nur zwei, drei Tage die Woche offen.

00:14:56: Und dann hat sich eigentlich ein glücklicher Zufall, wenn man so will, dann ist dann eigentlich entstanden.

00:15:04: Ich habe überlegt, was machst du jetzt?

00:15:06: Also, nur drei Tage zu arbeiten ist mir viel zu wenig.

00:15:09: Und habe dann mit Roland W. von Weingut Moritz Kontakt aufgenommen.

00:15:17: Und habe dann eigentlich bei ihm März gestartet und habe ein ganzes Jahr bei ihm mitgemacht.

00:15:24: Am Wiegel?

00:15:25: Ja, drei Tage bei ihm und drei Tage dann in der Stadt.

00:15:30: Und das war natürlich super.

00:15:32: Also, dann hat es du Praxis und ein wirklich gutes Restaurant beides zusammen.

00:15:37: Und in Roland habe ich ganz, ganz viel zu verdanken.

00:15:40: Also, das war wirklich ein Top-Jahr.

00:15:43: Der hat neben seine blaufränkische Abends dann immer große Weine aus dem Begrund oder Piment gestellt, blind.

00:15:50: Und das war natürlich grandios.

00:15:53: So lernt man auch eine Weintränke oder so lernt man die Rebsorten auch kennen.

00:15:58: Ja, und er ist einfach eine ganz, ganz große Persönlichkeit für mich und großes Vorbild.

00:16:03: Und dann war es so, dass dann der Herbst kam und dann war es schon so ein bisschen abzusehen.

00:16:13: Oh, jetzt kommt der nächste Lockdown.

00:16:15: Und der kam dann auch und dann war man wieder daheim und dann hat der King an der Tür geklopft.

00:16:22: Ob ich es mir nicht wieder vorstellen könnte, er bräuchte jemanden.

00:16:26: Und wenn der King ruft, dann kommt man, ne?

00:16:31: Und das aber schon ein Weiser voraussicht trotz Lockdown-Situationen startete dieses Projekt und trägt Frischkosten.

00:16:41: Ich habe mich dann dazu entschieden, nach Sylt zurückzugehen.

00:16:45: Es waren so ein paar mehrere Faktoren.

00:16:48: Und was er mir ja gegeben hat im Genussshop ist ja eine Kartblanche irgendwo.

00:16:54: Und wenn du als junger Mensch die Möglichkeit hast, eine Weinkarte selber zu bauen, oder das selber in die Hand zu nehmen, dann nimmst du die natürlich wahr.

00:17:05: Die hat durchaus sehr viel Anerkennung genießt, die Weinkarte.

00:17:09: Also da hast du ja zum einen sehr guten Brückenschlag zwischen großen Klassikern und sehr individuellen Weinen geschafft.

00:17:16: Aber schon so einen der besten Weinkarten der Insel, oder?

00:17:20: Da gibt es ja nicht wenige.

00:17:22: Das ist natürlich das Ziel, ne?

00:17:24: Danke, danke.

00:17:26: Doch hört mal gerne gerade aus, dein Mund ist ein schönes Kompliment.

00:17:30: Was war die größte Herausforderung bei der Gestaltung der Weinkarte?

00:17:33: Also die Weine zu bekommen, die du gerne hättest wollen, hätten haben wollen, wie auch immer.

00:17:39: Oder überhaupt eine Handschrift herauszuarbeiten, nachdem du vorher bei großen Zommeres mehr oder weniger in der Schule in der Lehre warst.

00:17:49: Oder seinen eigenen Geschmack zu repräsentieren, den Sültagast abzuholen.

00:17:53: Also was war für dich das Spannende und die große Herausforderung bei der Gestaltung der Karte, wenn du von Null anfängst und keine Leichen übernehmen musst?

00:18:00: Also ein bisschen was war da, aber eigentlich konnte ich im Großen und Ganzen schon von Null aufbauen.

00:18:08: Ja, für mich ist eigentlich immer so ein bisschen die Balance wichtig, ob es jetzt zwischen den bekannten Wänzern ist und den kleinen,

00:18:18: sage ich mal, Anführungsstrichen Jungwänzer oder noch nicht so bekannten Wänzern.

00:18:22: Oder auch halt die Balance, sage ich mal, von der Preispolitik, dass du was natürlich nach oben und nach unten hast.

00:18:29: Und ich finde es aber auch ganz, ganz wichtig, dass du nicht nur deinen eigenen Geschmack mit einfließen lässt,

00:18:34: sondern auch irgendwo den Geschmack der Gäste.

00:18:38: Ich finde es sehr wichtig, gerade in so einem Konzept wie den unseren brauchst du auch, sage ich mal, Weine, die irgendwo jeden abholen.

00:18:47: Das sind zum Beispiel?

00:18:49: Ja, ein einfacher Grauburgunder in Anführungsstrichen.

00:18:53: Ob man das dann jetzt selber sich eine Flasche abends aufmachen würde, sei ja mal dahingestellt.

00:18:59: Aber wenn du einen Gast damit happy machen kannst und es einen guten Grauburgunder von den vernünftigen Produzenten gibt, Weinert,

00:19:07: weißt du, dann, ich bin ungern so ein Missionar, der dann sagt, ne, bei mir gibt es keinen Grauburgunder.

00:19:13: Oder ob es jetzt sage ich mal der bekannte Supertaskern ist, da könnte man jetzt auch drüber streiten, ob der das Geld wert ist oder wie auch immer.

00:19:25: Aber ob du in dem Moment den Gast glücklich machen kannst, damit ist doch alles wunderbar.

00:19:31: Ich glaube, das ist das Wichtige, dass man einen schönen und wohlfühlen Moment schafft und das auch im Rahmen seines eigenen Ethikgedankungen.

00:19:39: Also man muss da ja nicht irgendein Billowwein von der Tank geholt und sagen, okay, dann jetzt den zur Strafe,

00:19:46: sondern es gibt ja in jedem Segment der oft gebäschten Weine auch teilweise ganz interessante und spannende Sachen.

00:19:53: Und man schafft einen Zwischen-Element, ich finde, ganz viele Gäste entweder,

00:19:58: wäre es schade, dass sie sich darüber ärgert, dass es das nicht gibt,

00:20:03: oder sie entwickeln sich nach einer gewissen Zeit auch in eine andere Geschmacksrichtung

00:20:08: oder in ein anderes Qualitätsbewusstsein oder in ein anderer Weinebene.

00:20:13: Und wenn man da den Gast abholen und begleiten kann, ist das ja auch eine tolle Aufgabe.

00:20:20: Es ist das Schönste überhaupt. Mittlerweile haben wir echt viele, die fragen gar nicht mehr nach der Weinkarte.

00:20:26: Die sehe ich schon vorne rein, komme und dann gehe ich eigentlich direkt hinten an den Weinkünschrank und holt direkt was raus,

00:20:33: weil die einen so vertrauen und das macht, finde ich, dann so richtig Spaß.

00:20:38: Oder wenn jemand sagt, mach uns mal was für ein Hundi so ungefähr.

00:20:43: Und dann hast du die Herausforderung, da den zu begeistern.

00:20:47: Gibt es für dich auch die Situation, wo du einfach verzweifelst?

00:20:52: Also wo du nicht das Richtige triffst?

00:20:55: Gute Frage. Gibt es ab und an mal, dass man es nicht hundertprozentig trifft?

00:21:01: Wobei ich eigentlich, wenn ich eine Empfehlung mache, eigentlich immer sage,

00:21:05: du, wenn dir die Flasche nicht schmeckt, dann kein Problem, dann trink ich die zum Feierabend.

00:21:10: Dann mach man was anderes. Also die Option ist eh immer da.

00:21:13: Und leider kommt es nicht so häufig vor.

00:21:17: Geht es auch trockensbett?

00:21:19: Ja, genau. Aber ja, manchmal schon, manchmal hast du es natürlich auch,

00:21:26: so wenn du so ein allgemein, wenn du so ein junger Mensch bist,

00:21:30: dass da natürlich, gerade wo ich angefangen habe, auch viele Händler oder so,

00:21:36: wenn die mich dann das erste Mal gesehen haben, gesagt haben, oh, sie sind aber noch jung.

00:21:40: Oder ja, wo man sich dann erst mal so ein bisschen durchbeißen muss

00:21:44: und auch bei den Gästen, wobei man kann sie ja auch nicht verübeln.

00:21:49: Man rechnet ja vielleicht auch nicht damit.

00:21:53: Aber so richtig verzweifelt bin ich eigentlich noch nicht.

00:21:58: Ich hatte es ein paar Mal. Also wenn man Gäste sich gegen, oder vor sich sitzen hat

00:22:03: und man hat einfach nicht den Wein, also man versteht den Geschmack,

00:22:08: man weiß auch genau, was sie mögen, was sie suchen,

00:22:11: dass sie auch nicht kompromissbereit sind, aber man hat einfach den Wein nicht.

00:22:15: Und da bin ich bestimmt zwei, drei Mal dann auch mit der Erkenntnis

00:22:20: und dann auch mit der Aussage aus der Empfehlung, also aus dem Empfehlungsgespräch ausgegangen,

00:22:24: da ich sage, ich bin heutige Somelie.

00:22:26: Ich habe nicht das, was sie mögen.

00:22:29: Und dann kann man einfach nicht weiter beraten.

00:22:32: Wenn man Doktor dann rum und probiert den fünften Sechsten Wein,

00:22:34: es wird vielen anderen leidlich.

00:22:36: Das ist manchmal nicht einfach.

00:22:39: Aber es sind auch dann Situationen, wo man sich darauf besinnt irgendwann

00:22:43: und damit auch umgehen lernt, beziehungsweise dann auch die schönen

00:22:47: und Erfolgserlebnisse nochmal anders genießt, noch intensiver genießt.

00:22:50: Wer hat dich vom Wein überzeugt?

00:22:52: Wer hat mich überzeugt?

00:22:54: Ich muss vielleicht ein bisschen früher anfangen,

00:23:00: wo ich habe so ein Erlebnis, das hat sich mir sehr eingeprägt

00:23:05: und ist vielleicht auch so ein bisschen daran schuld,

00:23:09: dass ich auch vielleicht in die Richtung gegangen bin.

00:23:11: Meine Eltern trinken eigentlich immer noch natürlich.

00:23:17: Abends immer gerne ein Fläschchen oder ein bisschen Wein.

00:23:21: Und jetzt nie was großes, aber so der Genussaspekt war schon immer da.

00:23:27: Und mein Vater ist auch gelernter Koch.

00:23:31: Daher war schon immer so ein bisschen das Thema Kulinarik.

00:23:34: Aber jetzt eher normalen sind.

00:23:37: Wir sind nie in den Sternen oder so essen gegangen.

00:23:39: Das ist nicht.

00:23:40: Aber schon immer gut.

00:23:42: Und dann wurde natürlich auch eine Flasche Wein bestellt

00:23:45: oder auch mal zwei, drei Gänge gegessen,

00:23:47: was vielleicht in anderen Familien auch nicht so war oder ist.

00:23:50: Und da waren wir dann einmal, ich weiß nicht mehr,

00:23:53: welches Restaurant das war, am Gadassee im Urlaub.

00:23:57: Und da war ich vielleicht elf oder so oder zehn.

00:24:01: Und da war ein Somelier, der hat das mit einer Leidenschaft ausgeführt.

00:24:05: Dieses ganze Handwerk.

00:24:07: Und es hat mich so begeistert, dass ich mir mit meinem Taschengeld

00:24:10: in dem Urlaub noch ein Kellnermesser gekauft habe.

00:24:12: Ah, sehr cool.

00:24:14: Und so hat sich dann irgendwie entwickelt.

00:24:16: Und ich war irgendwie fasziniert von den Rebsorten und so.

00:24:20: Und von den Gerüchen.

00:24:22: Und dann habe ich meine Ausbildung begonnen.

00:24:28: Ganz einfaches oder mittlerweile, oder ja,

00:24:32: sehr renommiertes Wellness Hotel,

00:24:34: aber jetzt kein Sternerestaurant mit dabei

00:24:36: oder auch kein Alakad-Restaurant.

00:24:38: Und da hatte ich eigentlich das Glück,

00:24:40: dass der Vater von unserem Küchenchef auch unser Weinhändler war.

00:24:44: Okay.

00:24:45: Und er hat immer Wein gebracht.

00:24:48: Und dann so nach ein paar Wochen habe ich ihn dann immer gefragt,

00:24:51: nimmst du mich mal mit in die Wachau so ungefähr, gell?

00:24:54: Und dann war er so total verwirrt,

00:24:56: was jetzt der 16-jährige Bub von ihm will.

00:24:58: Er will ihn lieber nach Hause ungefähr, gell?

00:25:00: Weil er soll erstmal seine Ausbildung machen, so, gell?

00:25:03: Und dann kam es dazu, dass er dann mal gesagt hat,

00:25:06: ja, dann kommt halt mal vorbei, dann probieren wir mal ein bisschen was.

00:25:09: Und dann ist da eigentlich eine Freundschaft entstanden.

00:25:12: Und er, du brauchst natürlich jemanden, ne?

00:25:14: Du hast nicht die Kohle am Anfang.

00:25:16: Du hast nicht das Wissen, du weißt nicht, wo du anfangen sollst.

00:25:19: Und er hat mich so ein bisschen an die Hand genommen

00:25:21: und hat halt so mich so ein bisschen in Österreich

00:25:25: und Deutschland so die Basics einfach beigebracht.

00:25:28: Und das war sehr, sehr wertvoll.

00:25:31: Hast du Weine damals anders gesehen als heute?

00:25:35: Ja, auf jeden Fall.

00:25:37: Eine ganz andere, viel romantischere Vorstellung vielleicht, ne?

00:25:41: Irgendwo.

00:25:42: Was ist für dich Wein?

00:25:43: Glück einfach, ne?

00:25:45: Glück, Leidenschaft, alles miteinander.

00:25:49: Ich finde, wenn du im Glas Wein, im richtigen Moment,

00:25:53: gibt es doch nichts Schöneres, oder?

00:25:55: Was ist dir richtigen Moment?

00:25:57: Also, wann ist ein perfekter Moment für dich für Wein?

00:25:59: Was ist da wichtig?

00:26:01: Der Raum, ist die Luft, ist es der Partner, die Partnerin.

00:26:05: Ist es das Essen, ist es, so wann findest du jetzt, wow?

00:26:10: Du am schönsten findest, wenn du frei hast

00:26:13: und machst dir am Nachmittag irgendwann

00:26:18: mit deiner Partnerin oder mit meiner Freundin in dem Fall

00:26:22: auf der Terrasse oder im Wohnzimmer

00:26:25: eine schöne Flasche Wein auf oder mit Freunden.

00:26:27: Also, Geselligkeit finde ich schon sehr wichtig.

00:26:30: Also, alleine eine Flasche Weinaufmachen passiert sehr, sehr selten.

00:26:35: Also, Geselligkeit ist mir wichtig.

00:26:37: Und am schönsten ist es, wenn der Tisch einfach voll ist

00:26:40: mit lieben Leuten, mit Freunden, mit Familie.

00:26:42: Wenn es ein bisschen was zum Essen gibt,

00:26:44: wenn man ein paar Flaschen aufmacht, ein bisschen über das Essen spricht,

00:26:47: über die Weine und doch, das ist doch Glückseligkeit.

00:26:51: Auf jeden Fall.

00:26:53: Louis Röderer ist ohne Frage eines der renommiertesten Champagnerhäuser.

00:27:12: Im Jahre 1845 beschloss Louis Röderer 15 Hektar im Cron-Krieg von Versennet zu kaufen.

00:27:18: Die Idee, seltsam in dieser Zeit, in dem Trauben kaum einen Wert hatten,

00:27:21: bestand darin, Winzer zu werden, um die Produktion seiner Jahrgänge besser zu kontrollieren.

00:27:26: Zu können. Seitdem stammen alle Louis Röderer-Jahrgänge ausschließlich aus eigenen Weinbergen.

00:27:31: Was in der Champagne einzigartig ist.

00:27:33: Die Suche nach der Vielfalt des Terroirs, Jahrgänge, Parzellen, Rebsorten und so weiter

00:27:36: ist für die Mison Louis Röderer selbstverständlich.

00:27:39: Im Jahr 2024 erstreckt sich die Fläche des Weingutes von Louis Röderer über 250 Hektar,

00:27:44: bestehend aus 420 Parzellen.

00:27:47: Das immer noch unabhängige Familiengeführte aus Mison Louis Röderer

00:27:51: wird heute von Frédéric Rousseau in siemter Generationen geleitet.

00:27:55: Die Mison Louis Röderer produziert derzeit 3 Millionen Flaschen

00:27:59: und vertritt diese in der gesamten Welt auf 250 Hektar.

00:28:02: Die Hauptanteilig mit Pinot Noir, aber auch mit Minier und Chardonnay bepflanzt sind,

00:28:06: folgt auf 150 Hektar ein biologischer und auf 100 Hektar ein biodynamischer Weinbau.

00:28:11: Das klingt für uns Konsumenten, das klingt für uns Sonny's.

00:28:14: Immer wahnsinnig attraktiv ist aber in so manchen Jahrgängen wie dem Jahr 2017

00:28:18: eine ganz große Herausforderung für die Winter.

00:28:21: Das Jahr 2017 hat ganz klar demonstriert, wie viel aufwendiger so eine Betriebsphilosophie ist.

00:28:26: Gerade wenn man einen Qualitätsanspruch, einen solchen Qualitätsanspruch,

00:28:30: wie das Haus Röderer lebt und verinnerlicht hat.

00:28:32: Ja, 2017 war kompliziert und brachte sowohl die traditionellen klimatischen Schwierigkeiten

00:28:37: als auch eine Schampagne wie auch ein trockenes Frühjahr mit starken Fros,

00:28:40: denn zwischen dem 17. und 29. April gab es insgesamt zwölf Nöchte,

00:28:44: in denen die Temperaturen unter 0 Grad fielen.

00:28:47: Pura Nervenfras.

00:28:48: Und darauf folgte auf den enttäuschenden, warm und viel zu trockenen Winter,

00:28:51: bei dem die Wassereserven leider nicht aufgefüllt werden konnten,

00:28:54: ein feuchtermäßig warmer Sommer, der die Sorge mit sich brachte,

00:28:57: dass die Trauben nicht wirklich reif werden Ende August.

00:29:00: Erreichte das Wetter fast tropische Bedingungen,

00:29:02: sodass bei den Pinot Noirs und dem Miniers

00:29:04: der der Reife-Periode gerautschimmelfäule auftrat.

00:29:06: Juhu, da schlägt das mit seiner Herzhör.

00:29:08: Die Weinlese im Jahr 2017 fand in wasander Geschwindigkeit

00:29:12: vom 31. August bis zum 19. September statt.

00:29:14: Von Wirk live, weil es kann da keiner reden.

00:29:16: Aber die Weinlese in dem Weinberg musste äußerschnell voran gehen

00:29:19: und war enorm aufwendig, da nahezu jede Traube

00:29:22: regelrecht von den Erntehelfern gedutzt wurden,

00:29:25: weil sie hochakribisch und besonders sorgfältig ausgewählt wurden.

00:29:28: Und was aber enorm wichtig war, denn man hatte das Ziel,

00:29:30: einen der Qualitätsnommenshauses Louis Röderer

00:29:32: entsprechenden Rosechampagne aus dem Jahre 2017 zu erzeugen.

00:29:36: Der Roseh stammt aus den 35 kleinen Parzellen,

00:29:39: das mit Pinot Noir bepflanzen Weinbergs Larivière

00:29:41: und den wesentlich kühleren Kalksteinböden,

00:29:44: auf den der Schadenewex.

00:29:45: Dieser Roseh ist das Ergebnis einer langen und sanften Infusion,

00:29:49: welcher es ermöglichte, die Sanfkeit und Reife der Beherren

00:29:52: zu extrahieren und gleichzeitig ihre immense salzige Frische zu bewahren.

00:29:56: Zu dem manzerierten Pinot Noirs wird der Saft der Schadenetrauben

00:29:59: gegeben, sodass es zu einer gemeinsamen Fermentierung

00:30:02: und einer perfekten Integration kommt.

00:30:04: Letztlich verlief also alles richtig gut.

00:30:06: Die verzögerte Entwicklung im Sommer sorgte für die strahlige Frische

00:30:10: in dem Wein, die kompakte Entwicklung im Herbst

00:30:12: für die Weichheit des 2017er Jahrgangs.

00:30:14: Also wenn es einen Arbeitstitel für den 2017er Roseh geben sollte,

00:30:17: dann ist es Weichheit und Frische.

00:30:19: Der Roseh 2017 ist das Ergebnis einer Kombination,

00:30:22: mit welcher das Beste aus 60% Pinot Noir Trauben aus Guemir,

00:30:26: die für die Waldbeernoten, sprich die wilden Erdbeeren-Hinbeernoten,

00:30:29: Blutorange, Blütenblätter, Macaron und Rosencremearomen

00:30:32: verantwortlich sind und 40% Schadenet.

00:30:35: Vornehmlich aus Tchui, dank derer sich ganz feine Zitrusfruchtaromen

00:30:39: und die jothaltigeren, harzigeren, würzigeren Sedanholzaromen

00:30:42: in dieser besonderen Cuvée zu finden sind.

00:30:44: Diese Kombination schenkt diesem Roseh

00:30:46: einem wunderschönen Rosehton mit leicht kupferfadenen Reflexen.

00:30:49: 29% der Gesamtmenge wurden im Eichenholzfass ausgebaut.

00:30:52: 24% haben eine BSA im Lebenslauf zu verzeichnen

00:30:55: und schenken dem Wein ein leicht schokoladencremiges Wundermind.

00:30:58: Ja, am Gaumen gibt sich der Wein schmackhaft, schmeichen und elegant.

00:31:02: Die 8 Gramm Dosage, je literschenkt dem Wein

00:31:05: eine samtweiche Textur und überlässt der würzigen Note ihren Platz.

00:31:08: Die fruchtige Gaummitte, die fast an die Köhe erinnert

00:31:11: und durch frische jothaltige Noten energievoll wirkt,

00:31:14: endet in einem Finale, das an Schokolade, an frisches Kalkestein

00:31:18: mit einem leicht salinenen Eindruck erinnert.

00:31:20: Ein Champagner ohne Frage zum Genießen,

00:31:22: zum sich drin verlieben, zum entdecken.

00:31:24: Und ich finde es unfassbar spannend,

00:31:26: wenn man diesen Champagner richtig greifen möchte,

00:31:28: ihn in zwei verschiedene Trickgeschwindigkeiten zu genießen.

00:31:30: Was heißen soll, dass man gerne ein Glas in 3-5 Minuten

00:31:33: und ein zweites später in 5-10 Minuten genießt.

00:31:36: Der Trend geht ja ohnehin zum Zweitglas, also daher kann man diese beiden Gläser

00:31:39: auch gerne nebeneinander probieren.

00:31:41: Und es hat den Vorteil, dass man beim ersten Glas

00:31:43: den Eindruck eines Beat-Datings mit diesem Rosa-Gesellen hat

00:31:46: und beim zweiten Glas so richtig intensiv in die Konversation einsteigen kann.

00:31:49: Vielen Dank für dieses Rosé-Erlebnis, dem Hause Louis Röderer.

00:31:52: Und ein großes Dankeschön auch dem deutschen Importeur,

00:31:54: dem Handelshaus Schlumberger.

00:31:56: Wie wichtig ist der Ort dabei?

00:32:08: Also kannst du Wein überall trinken?

00:32:10: Kannst du Wein auch an der Vorderkant trinken?

00:32:13: Oder muss es ein vertrautes Umgebung sein?

00:32:16: Oder ein tolles Restaurant?

00:32:18: Eigentlich geht es überall, muss ich sagen.

00:32:21: Vielleicht jetzt nicht in der Disco oder so.

00:32:24: Aber eigentlich überall doch.

00:32:29: Aber Wein und Musik schon?

00:32:31: Also, findest du, es passt zusammen?

00:32:34: Kann man das kombinieren?

00:32:36: Auf jeden Fall.

00:32:38: Ich finde, Musik kann auch im Restaurant immer eine andere Ebene schaffen.

00:32:41: Es ist krass.

00:32:43: Also manchmal, wenn man irgendwo in einer Lokalität,

00:32:46: da finde ich es eigentlich am signifikantesten,

00:32:50: sitzt und es ist keine Musik, der Raum wirkt irgendwie tot.

00:32:54: Ja, leer, ne?

00:32:56: Total leer.

00:32:57: Musik leidet das aus, muss man auch richtig, also die richtige Musik dort finden.

00:33:00: Und genauso geht es beim Wein.

00:33:03: Ich finde, man kann Wein mit Musik ergänzen.

00:33:06: Was hattest du denn für eine Musik bei dir eigentlich im Laden?

00:33:11: Wir hatten Acoustic Cover und das aber recht emotional ausgewählt.

00:33:17: Und die wurden dann meistens in einer anderen Rhythmusgeschwindigkeit gespielt,

00:33:21: sodass man den Titel kannte, sich damit vertraut fühlte.

00:33:26: Und durch diese andere Geschwindigkeit hört man trotzdem unbewusst hin,

00:33:30: weil das Lied oder der Song mit einmal anders klingt.

00:33:34: Und das hat, glaube ich, sehr viele abgeholt und sehr viele berührt.

00:33:37: Das war was, was wir recht häufig hatten und ganz viel Piano.

00:33:42: Und das sind unterschiedliche Geschwindigkeiten.

00:33:45: Also die Geschwindigkeit, der einzelnen Stücke war für mich immer relativ wichtig,

00:33:48: wenn man sehr viel Dynamik davon abhängig machen kann.

00:33:52: Ja, stimmt schon.

00:33:54: Ja, wenn es zu langsam ist, dann merkt man, finde ich immer so richtig,

00:33:56: dass auch so die Gäste ruhiger sind und die Geschwindigkeit eine andere ist.

00:34:02: Ich finde aber, jeder Raum und jeder Wein hat hart und braucht seine eigene Musik.

00:34:06: Also die Musik, die wir dort gespielt haben, passte nur zu uns.

00:34:09: Das hat nicht bei mir zu Hause gepasst.

00:34:11: Das hat nicht in den anderen Weinbars, die ich teilweise hatte, gepasst,

00:34:15: sondern es passte eigentlich nur in dieser eine Location.

00:34:18: Und diese Sensibilität dafür zu haben, das genau darauf abzustimmen,

00:34:21: auch auf die verschiedenen Tageszeiten und so weiter, das finde ich,

00:34:24: macht unglaublich viel Spaß und berührt einen auf so eine ganz eigene Weise.

00:34:29: Und genauso ging es mir auch beim Wein, dass man manchmal ein Weiner hat,

00:34:32: die man mit der Musik zerstören kann und manche, die man dadurch bereichern kann,

00:34:38: wenn man sich selber eine ganz eigene Stimmung bringt.

00:34:40: Ja, stimmt schon.

00:34:42: Hast du einen Alltagswein, wenn du sagst, Wein trinken mit Freunden?

00:34:47: Also gibt es da einen Wein, den du immer als sichere Bank nimmst

00:34:51: oder probierst du denn immer neue Sachen?

00:34:53: Oder über nur die Restverwertung von Gästen, wenn die Empfehlung nicht geklappt hat?

00:34:56: Ja.

00:34:57: Ich habe ja schon gesagt, leider gibt es da häufig Wein,

00:35:03: also gibt es leider sehr wenig davon.

00:35:06: Aber manchmal wäre es ganz schön, doch, nee, aber Alltagswein in der Form nicht.

00:35:14: Es gibt zum bestimmten Stil vielleicht, oder es ist eine Klaviertour im Kühlschrank da,

00:35:20: sag ich mal, von bis, und je nach Stimmung dann.

00:35:23: Man hat natürlich so seine Weingüter, wo man daheim ist,

00:35:27: aber dass ich jetzt sagen würde, Kalk und Greide vom Themen, wie mein Hauswein, das ist nicht so.

00:35:33: Aber ich versuche schon, dass bestimmte Weine, dass immer ein paar gute Rieslinge da sind,

00:35:39: bisschen Pirmont muss da sein, blaufränkisch muss da sein,

00:35:43: ein bisschen Sprudel und dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

00:35:46: Gibt es da Weingüter, die du total spannend findest oder die du ganz gerne bei dir immer zu Hause hast?

00:35:52: Auf jeden Fall.

00:35:54: Auf jeden Fall hat man so ein bisschen seine Weingüter, glaube ich.

00:35:58: Ob es jetzt ein Julian Hart ist, ob es jetzt ein Roland Wählich ist,

00:36:03: Hannes Schuster trinke ich sehr, sehr gerne, Pirmont, Mascarello, solche Sachen einfach.

00:36:10: Meinem Begrund, die Weingüter, die man gerne trinken würde, die hat man leider eher weniger.

00:36:16: Aber gut, das ist halt das auch geschuldet, die gibt es dann in der Arbeit.

00:36:21: Aber dann, wenn du Wein trinkst, dann schon Wohlführatmosphäre und nicht immer was Neues

00:36:26: und schräge Sachen und ausprobieren, sondern dann geht es um den Moment.

00:36:31: Mischung meistens. Also wenn wir mit Freunden oder mit Kollegen hier was trinken,

00:36:38: dann ist es meistens, klar, jeder bringt auch immer ein bisschen was mit,

00:36:42: von dem her ist da eh immer schon eine Mischung da.

00:36:45: Und dann gibt es meistens eine Mischung aus Sachen, die man irgendwo kennt

00:36:50: oder wo man die Weingüter sehr, sehr gerne mag.

00:36:53: Und dann gibt es halt immer noch eine Mischung von Sachen, die man irgendwo mal mitbestellt

00:36:57: oder so, die ein irgendwo interessieren, damit man natürlich auch irgendwo weiter kommt.

00:37:02: Kannst du Weine trinken, die absolut nicht zusagen?

00:37:05: Also die du schlecht gemacht und unabitiglich? - Nein, eigentlich nicht.

00:37:09: Find ich manchmal schade, wenn man in der Runde ist und jeder bringt so Weine mit.

00:37:13: Dann denkt man, oh, das ist durch dir, muss ich jetzt auch durch.

00:37:16: Und es kann entweder qualitativ oder auch vom Stil oder sonst irgendwie sein.

00:37:19: Manche sind so unabititlich, die möchte man einfach nicht trinken.

00:37:23: Aber ich finde es dann eigentlich auch gut, wenn man das dann kommuniziert.

00:37:26: Also jetzt neulich hatte ein Freund von mir einen Wein mit dabei, von Tenerifa.

00:37:33: Und das war halt schon zu alt einfach zu oxidiert.

00:37:39: Der Wein war noch lebendig, aber der hat jetzt keine Freude gemacht.

00:37:44: Und dann habe ich zu ihm auch gesagt, dafür ist mir heute der Feierabend zu kostbar.

00:37:49: Das was Anderes machen so ungefähr.

00:37:54: Was ja auch gut ist, also auch daran kann man, also an dieser ehrlichen Aussage,

00:37:58: kann man wachsen oder kann sich darauf einlassen.

00:38:01: Ich hatte das manchmal auch, wir haben ja extrem viele gereifte Weine in der Bauch ausgeschenkt.

00:38:06: Und jemand, der das einfach nicht kannte, das gewohnt war oder den Wein nicht gelügend Zeit gegeben hat.

00:38:13: Oder man braucht ja dafür ein gewisses Verständnis, muss sich da rein, denken, reinarbeiten.

00:38:19: Wenn der gesagt hat, nee, ist nicht meins.

00:38:22: Und man kann dann in die Kommunikation gehen, sich austauschen und sagen, hier, warte mal fünf Minuten.

00:38:26: Dann hat man immer noch die Chance, wenn der Freund dann gesagt hätte, ja,

00:38:28: aber sie den Wein von der Seite oder so, dann ist es dann trotzdem leerstück.

00:38:32: Ja, stimmt, stimmt auf jeden Fall.

00:38:37: Was würdest du nie mit Wein tun?

00:38:39: Also ist Wein für dich ein Heiligtum oder aus der Flasche am Strand oder mit Strohhelmen oder...

00:38:47: Strohhelmen müsste jetzt nicht sein.

00:38:49: Es ist aber auch schon mal passiert, dass ich ohne Weingleser einen Wein getrunken habe, aus der Flasche im Notfall.

00:38:55: Glaubst du, auch schon, weil klar, wenn man jung ist, ist es unterwegs und man hat ja gerade keine Weingleser mehr zu handen,

00:39:05: dann ist es halt auch mal so passiert, ja, mischen oder sowas, finde ich, geht gar nicht.

00:39:12: Also irgendwie so.

00:39:14: Wobei ein guter Spritzer, ein guter weißer Spritzer nach einem heißen Tag ist auch was Schönes auf jeden Fall.

00:39:21: Ja, ich finde das teilweise gar nicht so verkehrt und das habe ich interessanterweise beim Willi in der Freundschaft,

00:39:27: dass dort und beim anderen Kollegen, beim Henry K. Hades im Vora damals kennengelernt,

00:39:35: ich würde es mir selber glaube ich nie machen oder bestellen, aber der Willi hat mir einfach so einen Spritz gespritzen hingestellt

00:39:40: und dann dachte ich, boah, das passt jetzt genau, bevor du die ersten 3-4 Schlucke gegen den Appetit, die Gier, den Durst trinkst,

00:39:49: ist sowas eigentlich viel vernünftiger.

00:39:53: Ja, manchmal wird dir auch Wein dann mehr zum Getränk, in dem Fall, wie du es jetzt gerade beschrieben hast,

00:40:01: dann ist es ja eher ein Erfrischungsgetränk, wenn du so möchtest.

00:40:04: Und kein Genussmittel mehr, wenn man…

00:40:06: Ja, irgendwo oder?

00:40:07: Erst mal so und da finde ich das vernünftig, ja, stimmt.

00:40:10: Man nimmt ja auch dann nicht den besten Wein, das ist ja dann immer ein…

00:40:13: Ja, durch auch so ein Anständigen trotzdem, genau.

00:40:18: Hast du oder hattest du ein Vorbild?

00:40:21: Also du hattest erzählt, wer dich eingeführt oder gedreht hat, aber gibt es bei dir aktiv noch jemanden, der…

00:40:26: Du sagst, boah…

00:40:27: Auf jeden Fall, auf jeden Fall.

00:40:29: Wer?

00:40:30: Sogar ganz schön viele, wo ich sagen würde, das ist ein Vorbild.

00:40:35: Doch finde ich schon, ob du es jetzt auf jeden Fall auch bist, mit dem Podcastprojekt und so, das finde ich schon richtig klasse.

00:40:42: Das ist schon… ist auf jeden Fall ein Vorbild, oder eine Bärbelring, ein Henrik Thomas, solche Leute sind auf jeden Fall Vorbilder.

00:40:52: Gerhard Retter ganz weit vorne bei mir, doch, da schaut man doch als junger Mensch auf und also auf jeden Fall lässt sich inspirieren.

00:41:00: Von den Leuten kann man ja so viel lernen, doch, doch, doch, auf jeden Fall.

00:41:06: Bist du anders, also ist deine Generation anders als die Generation Gerhard, Bärbel, Henrik, etc.?

00:41:14: Also habt ihr einen anderen Umgang mit Wein?

00:41:17: Das ist eine gute Frage, auf jeden Fall.

00:41:21: Weiß ich nicht, es wäre natürlich die Frage, wie die Weinwelt damals gewesen wäre, wo die jung waren.

00:41:32: Aber die Weinwelt hat sich ja auch komplett verändert, also das ganze Thema Naturwein und so.

00:41:39: Es gibt es ja noch nicht so lange in der Form auf jeden Fall.

00:41:42: Ich glaube, es hat sich damals, als ich jung war, insofern verändert, dass die Informationsmöglichkeit ganz andere waren.

00:41:52: Du konntest dich halt nicht ad hoc informieren, sondern du musst dir ein Buch kaufen und musst das Buch auch lesen.

00:41:58: Und dadurch hatte man einen anderen Zugang zu Informationen, manchmal würde ich sogar sagen, anderes Tiefen wissen, andere, ich glaube, fast Ernsthaftigkeit, ohne jemanden das abzusprechen.

00:42:10: Vielleicht aber auch eine andere Verbissenheit, man hat anders mitten, dann da untereinander kommuniziert.

00:42:17: Und es fühlte sich für mich ein bisschen langsamer an, die Weinwelt war auch kleiner, war konzentrierter.

00:42:25: Damals gab es ja eigentlich nur Europa.

00:42:29: Es gab schon die neue Welt, aber selbst wenn du Europa nimmst, dann war Teneriffa nicht unbedingt auf deiner Landkarte.

00:42:37: Oder wenn du die neue Welt nimmst, dann hat keiner was vom Brasilien gewusst, dass es da auch Weine gibt.

00:42:44: Glaubst du, Klassiker?

00:42:45: Ja, ich glaube, du kannst dir heute einfacher und natürlich schneller Informationen beschaffen.

00:42:54: Also, ob ich jetzt, glaube ich, in deiner Zeit, wo du jung warst, so schnell das Wissen aufbauen hätte, können weiß ich nicht.

00:43:05: Weil heute du machst dir YouTube, dann kannst du dir Videos anschauen, wie es halt im Grunde aussieht.

00:43:12: Da musst du nicht unbedingt hinfahren, wobei es hinfahren natürlich ein ganz anderes ist.

00:43:17: Wie es du ja auch beschreibst, ein anderes Tiefen wissen.

00:43:20: Wenn du einmal da bist und die Luft gerochen hast, ist schon was anderes.

00:43:24: Das kannst du natürlich über das Internet nicht.

00:43:28: Also das auf jeden Fall.

00:43:31: Aber so ein Grundwissen anzueignen, glaube ich, ist heutzutage auf jeden Fall einfacher.

00:43:39: Wir brauchen aber natürlich eine andere Ernsthaftigkeit, wenn man sich ganz schnell auch mit dem, was ein präsentiert wird, zufrieden gibt.

00:43:47: Also wenn da drei bunte Bilder für Winzer-Winzerinnen, dann bist du da dann schon auch, sagst du super, so sieht die Wache aus, mega.

00:43:56: Vor allem bei den Winzerinnen.

00:43:58: Wie viel hat sich die Generation sonst verändert?

00:44:03: Ja, ich glaube doch sehr, also es ist auch nicht mehr so sehr die Bereitschaft vielleicht da, so viel Energie in den Beruf einzubringen.

00:44:16: Das auf jeden Fall.

00:44:18: Ich glaube so wie ihr das früher gemacht habt, so 16 Stunden Tage.

00:44:23: Das geht ja heute gar nicht mehr.

00:44:26: Also macht ihr ja keiner mehr mit.

00:44:28: Das hat sich auf jeden Fall verändert.

00:44:32: Die Brunne-Wirk-Live-Brunner.

00:44:34: Findest du es gut?

00:44:36: Also findest du, dass es rein gesetzlich, ethisch und so weiter richtig ist, ist ja...

00:44:45: Ist ja abstreitbar, aber manchmal finde ich es total schön auch sich so komplett in dieser Sache auszuleben.

00:44:52: Also wie ein Sportler, der halt nicht nur seinen zwei Stunden Sport macht, sondern das so richtig freaky lebt.

00:45:00: Ich, ja, also ich mag es eigentlich gern, muss ich sagen.

00:45:04: Also, ich meine, es muss jetzt nicht der 16-Stunden-Tag sein.

00:45:10: Aber ab und zu, wenn es so in der Nebenseisung gibt zu Tage, wo man wirklich nur acht Stunden oder neun Stunden arbeitet.

00:45:17: Ich finde, dann kommt man nach acht Stunden nach heim und dann denkt man sich, ja, das kann es ja jetzt nicht gewesen sein,

00:45:22: wenn es so ungefähr mal ist.

00:45:24: Ich bin da immer komplett überfordert eigentlich.

00:45:26: Oder so ab und an mal, wenn man mal so zeitausgleich so ein Tag mehr in der Woche frei hat.

00:45:32: Da bin ich eigentlich eher überfordert, weil ich eigentlich dann schon eher immer so ein bisschen heiß ausgeschäft bin.

00:45:38: Wie macht das Spaß?

00:45:39: Und also 16 Stunden müssen nicht sein, aber so 11, 12 Stunden finde ich eigentlich immer schon ganz gut.

00:45:47: Ist ja auch ein schönes Gefühl, ne?

00:45:50: Wenn man dann rausgeht und man weiß, was man gemacht hat, ne?

00:45:53: Und vielleicht viel das auch der Generation heute irgendwo, ne?

00:45:57: Kann man ja immer sagen, dass man diese Aufgabe, also der Beruf,

00:46:01: in gewisser Weise auch eine gewisse Wertigkeit, einen gewissen Lebensmittelpunkt darstellt,

00:46:07: wo man eben Anerkennung erfährt, wo man Freude dran hat und wo man sich ausleben kann.

00:46:13: Du, ich sage immer am Ende, muss die Balance stimmen, ne?

00:46:17: Wenn für dich eine schwarze Zahl unten drunter steht, wenn du zufrieden bist und wenn es dir gut geht dabei,

00:46:25: dann ist alles gut und ich glaube auch, es gibt Menschen, die können es besser und welche, die können es nicht so gut,

00:46:32: so ein Hands-Ump zu machen, ne?

00:46:34: Soll ja auch nicht für jeden im Prinzip genau, soll ja kein Norm sein.

00:46:38: Aber wenn du halt in der Gastro bist, dann finde ich, musst du halt schon ein bisschen jetzt den Hang zu arbeiten.

00:46:46: Wenn du dann sagst, ja nur 8 Stunden, finde ich, das geht eigentlich nicht in der Gastro.

00:46:50: Entweder bist du in der Gastro oder bist du es halt nicht.

00:46:54: Dann musst du halt dann was machen, wo es halt weniger anstrengend ist, das habe ich dann immer.

00:46:58: Dafür also für die Aussagen kriegen wir jetzt so fett eine Abdinos von ganz vielen Seiten.

00:47:02: Also ich sehe schon den ganzen Kommentar auf.

00:47:04: Ja, ich hoffe, ich kriege jetzt keinen Schätztom, gell?

00:47:06: Ja, genau.

00:47:07: Oder dein Dienstplan wird nochmal umgeschrieben vom...

00:47:09: Ja, aber es ist ja so, oder?

00:47:11: Ich finde, wenn du in der Gastro bist, ich meine, in der, wo wir uns bewegen,

00:47:15: wenn du jetzt was Einfaches machst, in Anführungsstrichen,

00:47:18: eine einfache Systemgastronomie oder so, okay, warum soll ich da jetzt mich reinhängen,

00:47:25: aber ich meine, da, wo wir uns doch bewegen, das ist ja Spitzensport, das ist Champions League irgendwo.

00:47:31: Ja, oder so.

00:47:33: Ja, und entweder du willst mitspielen oder du willst es halt nicht, finde ich, gell?

00:47:39: Wo würdest du gerne nochmal Wein empfehlen?

00:47:41: Also hast du irgendwie einen Wunsch, wo du sagst, boah,

00:47:44: da würde ich gerne nochmal hin in fünf oder in zehn Jahren oder auch manchmal vielleicht einfach nur für einen Tag rein sneaken

00:47:49: um zu gucken, wie die Ticken denken.

00:47:54: Ja, doch, da gibt es schon ein paar, ein paar Läden.

00:47:59: Wobei, es gibt auch einige Läden in der Vergangenheit, wo ich gerne gearbeitet hätte, wie eine Oberschiene oder so.

00:48:05: Ja.

00:48:06: Das hätte ich schon mal gerne einen Tag miterlebt.

00:48:08: Ich auch.

00:48:09: Das muss irregulieren.

00:48:10: Und damals, ja, oder?

00:48:11: Ja.

00:48:12: Und die Dynamik damals?

00:48:14: Die Anspannung auch, auch diese komplett neu oder andere Anforderung, die der Gast automatisch mitbringt.

00:48:23: An dieses damals noch neue Restauranterlebnis, an dieses Neuentdecken, an...

00:48:31: Ich mag ja manchmal diesen steifen Charakter auch, also wenn so alles so gesittet und höflich und mit und sie und meine Herr und meine Dame

00:48:40: und so was auch zu leben, was ja halt komplett auch in eurer Generation in der noch krasser und noch mehr verloren geht.

00:48:48: Ja, schade eigentlich, gell?

00:48:51: Also das hätte ich auch total gerne mitgemacht.

00:48:53: Also Oberschiene, glaube ich.

00:48:55: Wo noch? Also wo würdest du gerne nochmal oder wo würdest du gerne oder was?

00:48:59: Hast du konkrete Pläne?

00:49:00: Es gibt schon ein paar Läden, aber ich habe jetzt keine konkreten Pläne.

00:49:06: Aber so Läden wie Tantris oder so, stelle ich mir schon ganz cool vor auf jeden Fall.

00:49:12: Wobei man sich natürlich dann auch immer überlegen muss, ob das dann für längere Zeit irgendwo wäre, aber für einen Tag auf jeden Folger.

00:49:20: Ja.

00:49:21: Doch.

00:49:22: Wahnsinn, was dort passiert, also in welcher kurzen Zeit da auch so wie viele Leute glücklich gemacht werden, wie viel Karastie am Tag stellen.

00:49:31: Ja, und auch mit den zwei Outlets ungefähr.

00:49:35: Die leben schon auch richtig, die Gastronomie, so wie sie es gehört.

00:49:40: Ja.

00:49:41: Dann auch den Service dort zu leben. Wie wichtig ist für dich bei den Service?

00:49:45: Also was macht ihr bei euch? Worauf legst du ganz viel Wert?

00:49:48: Was würdest du gerne mehr machen? Was findest du totaler Quatsch, wenn du das irgendwo siehst?

00:49:53: Also ich hätte auf jeden Fall immer gerne ein bisschen mehr Platz, aber auf Sylt ist der Platz halt immer ein bisschen dekrenzend.

00:49:59: Ja.

00:50:00: Man kann auch immer ein Görito mehr, wir haben mal ganz schön.

00:50:04: Aber natürlich dem Konzept entsprechend ist es jetzt bei uns nicht überförmlich.

00:50:10: Ein paar Standards finde ich sollten schon sein.

00:50:16: Aber ich finde jetzt nicht, dass man es übertreiben muss.

00:50:19: Also es kann schon, mein wenn ich jetzt vielleicht in einem Sterner wäre oder so, dann würde es nochmal anders aussehen, definitiv.

00:50:26: Aber bei uns wird dann halt auch mal vielleicht eine Flasche Wein in der Luft aufgemacht, wo ich jetzt im Sterner sagen würde, eher schwierig.

00:50:34: Ja.

00:50:35: Richtige Gläser, vielleicht eine Karaffe, Eisbacquette und los geht's.

00:50:42: Wir haben von Spiegel Audi Definition.

00:50:46: Okay.

00:50:47: Genau, also die sehr zaltoähnlichen, sagen wir mal so.

00:50:51: Ja.

00:50:52: Aber ein bisschen ergänzt, also es ist ein bisschen Riedel da, es ist die Gläser, die ich eigentlich am liebsten hätte, aber das ist halt ein bisschen unwirtschaftlich immer.

00:51:01: Durch den Bruch werden von Chacomong Contano die Sensory Gläser.

00:51:05: Ja.

00:51:06: Weiß ich nicht, ob du die kennst.

00:51:07: Ja.

00:51:08: Und schönes Konzept, also eine schöne Geschichte gewesen.

00:51:11: Ja.

00:51:12: Aber halt sehr preisintensiv, ne?

00:51:15: Ja.

00:51:16: Aber für mich eigentlich mein Lieblingsglas.

00:51:19: Mhm.

00:51:20: Ja, genau.

00:51:23: Darfest du das damals mit aussuchen?

00:51:25: Also konntest du sagen, ich hätte gern die Gläser?

00:51:28: Ähm, doch.

00:51:31: Also ich muss sagen, ich hab sie einfach bestellt, ne?

00:51:34: Die hatte keiner gebrannt.

00:51:38: Warum hast du denn die genommen?

00:51:39: Also warum Riedel, warum Spiegelau, gibt's da für dich was wichtig für dich beim Glas?

00:51:45: Die haptik irgendwo natürlich.

00:51:47: Ja.

00:51:48: Würde du oft total unterschätzen, ne?

00:51:51: Ja.

00:51:52: Wie sich das Glas zum einen in der Hand anfühlt, dann aber auch der Wein, wie er sich in dem

00:51:57: Glas bewegt und ...

00:52:00: Ja, wobei ich hab auch festgestellt, dass das Glas an sich, also der Stoffglas macht auch

00:52:05: einen Unterschied, ne?

00:52:06: Ja.

00:52:07: Die Definition ist ja eigentlich eins zu eins wie die Zaltos, ne?

00:52:11: Mhm.

00:52:12: Aber bei den Zaltos, da merkst du einfach, das hat ein Mensch mit der Hand gemacht.

00:52:17: Wohin gegen die Definition Gläser ja Maschinen gezogen sind.

00:52:20: Mhm.

00:52:21: Trotzdem ja eigentlich wie ein Mundgeblasenes sich anfühlt, aber wenn du sie nebareinander

00:52:25: hast und den Wein draus dringst, das Glas, das Zaltos schmeckt anders, schmeckt besser.

00:52:30: Es ist so.

00:52:31: Ganz andere Welt.

00:52:32: Also ich bin auch ein Riesenfan von Mundgeblasen im Gläsern.

00:52:35: Ja.

00:52:36: Weil die Weine sich ganz anders entwickeln, man hat auch ein anderes Wertigkeitsgefühl.

00:52:41: Also die Definition empfind ich in der Tat als unglaublich viel ligeran und leicht.

00:52:46: Aber sie haben nicht diese handgefertigte Haptik.

00:52:49: Also dass du halt auch unterschiedlichen Stärken im Stiel hast, dass du ne gewisse Unwucht

00:52:56: da drin hast.

00:52:57: Also all die Sachen, was so ein handgefertigtes Glas sehr individuell macht und dann die

00:53:01: Entwicklung der Weines ist gravierend für dich.

00:53:04: Ja.

00:53:05: Und da finde ich...

00:53:06: Du hast ja auch mit deinen eigenen Gläser gemacht, ne?

00:53:08: Das war bestimmt auch spannend.

00:53:10: War sehr interessant.

00:53:11: Also der gesamte Prozess ist auch richtig auszuleben, sich Gedanken darum zu machen,

00:53:15: was wichtig ist, was wichtig sein kann.

00:53:18: Und dann natürlich jetzt auch in der Phase, was du eben auch von dem Conternoglas gesagt hast,

00:53:24: die Wertigkeit zu sehen.

00:53:26: Die sind ja...

00:53:27: Wir haben damals mit 30 Euro angefangen, mittlerweile liegen die bei 80 Euro.

00:53:31: Dann auch für sich selber zu sagen, ist es das Wert.

00:53:34: Und wenn man die Gläser dann nimmt und probiert oder auch Salto nimmt und probiert, dann empfinde

00:53:39: ich jedes Mal, wenn ich im Wein daraus trinke, dass es das Wert ist.

00:53:43: Ja.

00:53:44: Und dass sich das dann lohnt, der Mehrwert auch lohnt.

00:53:47: Man muss halt sich Gedanken darum machen, wie man die Gläser poliert und wie man sie polieren lässt.

00:53:53: Aber man kann so viel mehr aus dem Wein, aus der Flasche, aus der Qualität herausholen.

00:53:59: Welchem Glas hast du, den Wein?

00:54:01: Ich habe den Wein gerade in einem Salto Universal.

00:54:04: Die Quintessence Sauvignon von Calta.

00:54:08: Magst du Sauvignon?

00:54:10: Doch, eigentlich gerne.

00:54:13: Ist jetzt vielleicht nicht meine Lieblingsriebsorte.

00:54:16: Ja.

00:54:17: Aber doch, durchaus gerne.

00:54:21: Ich finde...

00:54:22: Vielleicht lieber die südsteirischen Vertreter.

00:54:25: Ja.

00:54:26: Aber ich finde, beim Sauvignon hast du eigentlich...

00:54:32: Du weißt immer, was du hast, ne?

00:54:34: Also, durch dieses Aromenprofil.

00:54:37: Doch, mag ich sehr gern.

00:54:40: Für mich ist es eine ganz super dankbare Arbeitsriebsorte.

00:54:45: Weil du kannst Leute damit begeistern, kannst auch den einen oder anderen, der nicht ganz so super erfahren ist im Wein trinken, kannst du von dieser Aromenwelt begeistern, kannst die Leute damit abholen.

00:54:58: Und ich finde, es ist manchmal schade, dass man beim Sauvignon alles so in eine Schublade steckt.

00:55:04: Und es gibt ja so unterschiedliche Sauvignons.

00:55:07: Also es gibt klar den Loas-Stil, wo es gar nicht so sehr um die Rebsorte, sondern mehr um die Kerncharakteristik des Weines geht.

00:55:15: Es gibt teilweise einen deutschen Stil oder einen New World-Stil, wo du anfänglich Leute richtig Aromen faszinieren kannst oder richtig Aromenerotika abholen kannst.

00:55:28: Dann die südsteirischen.

00:55:30: Ich finde das der Hammer, was die geschafft haben.

00:55:32: Also, neu zu definieren.

00:55:34: Und eben auch diese Rebsorte neu zu definieren und zu interpretieren und darzustellen.

00:55:40: Und auch vor allen Dingen die verschiedenen Ebenen dieser Rebsorte darzustellen.

00:55:45: Vom einfachen fruchtigen Wein bis hin zu richtig tiefe Charakter und eine ganz eigene Ausstrahlung.

00:55:52: Und ich mag aber auch diesen kalteren Stil.

00:55:54: Also gerade bei diesem Wein, dieser spontanen Vergierung, dieser Konzentration.

00:55:59: Man spürt die Höhe, man spürt die 500 Meter.

00:56:02: Ich finde der hat eine ganz eigene Länge und trotzdem diese Gelbfruchtigkeiten, diese Stachelbeere, die Litschiaromen, diese Lunderblüte.

00:56:14: Ich finde du hast ins Südtirol immer und die schaffen das wirklich par excellence.

00:56:18: Du hast immer, sag ich mal, einen Wein, den du wirklich trinken kannst.

00:56:24: Also, wo du wirklich ein Glas Wein trinkst, in Anfangstrichen.

00:56:29: Du hast aber dann doch, wenn du dich damit auseinandersetzt, doch eine tiefe, eine Komplexität da und eine tolle Fülle.

00:56:39: Und dann die Frische einfach hinten am Gaume durch die Höhe.

00:56:43: Das ist halt die Balance, finde ich perfekt eigentlich.

00:56:47: Ich finde es auch interessant, dass Südtirol neben vielleicht noch Baden, so einer der beiden Regionen ist, wo Genossenschaften eine gewisse Präsenz haben.

00:56:56: Ja, aber in der hohen Qualität.

00:56:59: Es hat mich damals sehr überrascht, als ich das so das erste Mal verstanden habe, dass es eine Genossenschaft ist und dass da keine Ahnung, 600 Winzer daran arbeiten, diese 400 Hektar zu bewirtschaften,

00:57:13: das aber mit einem ganz anderen Qualitätsbewusstsein.

00:57:17: Aber vielleicht auch, wenn sie einen anderen Wert einspielen. Also so ein Wein hier, der liegt auch bei 25 Euro, glaube ich, und nicht bei 6,20 Euro.

00:57:29: Also, es ist auch ein anderes Kommerzbewusstsein.

00:57:32: Ja, und bei uns die Gäste trinken sehr, sehr gern Südtirol.

00:57:37: Okay.

00:57:38: Also, kommt auf jeden Fall immer sehr, sehr gut an.

00:57:43: Und wie du es schon gesagt hast, einfach mit dieser Aromenvielfalt, damit kannst du immer gut arbeiten.

00:57:52: Was würdest du dazu essen?

00:57:55: Ich finde, ja, gute Frage. Also, ich finde, so wie immer sehr, sehr gut so alles, was grustend hier ist, geht sehr, sehr gut, finde ich.

00:58:04: Da habt ihr einiges, bei euch verfügbar.

00:58:08: Ja, auf jeden Fall. Also, ich finde, das fühlt sogar sehr, sehr gut zu so einem gebrautenen Hummer oder so passen, gar.

00:58:14: Da bist du diese leichten Röstaromen auch im Wein.

00:58:18: Und ich finde, diese, ja, ein bisschen dieses Litsche und so, das erweitert dann das Gericht immer noch mal ganz gut.

00:58:26: Wenn du dir Wein probierst, was ist für dich da wichtig, wenn du dir ein Gericht dazu vorstellst?

00:58:32: Also, ist es mehr die Haptik, ist es mehr die Aromatik?

00:58:36: Ist es die Länge oder die Kürze, die Frische?

00:58:40: Wie betrachtest du den Wein?

00:58:42: Irgendwann eine Mischung, oder?

00:58:44: Ich finde natürlich, wenn die Nase schon nicht zusagt, dann wird es eh schon schwierig.

00:58:50: Also, ja, aber Struktur und wie der Gerbstoff sich präsentiert, ist mir schon auch sehr, sehr wichtig.

00:59:00: Also, ich mag schon sehr, sehr gerne Weine, die auch ein bisschen Kripp am Gaumen haben.

00:59:04: Das hat mich schon sehr zu doch.

00:59:08: Wie kann man Kripp beschreiben?

00:59:10: Ja, Gerbstoff, ne?

00:59:14: Ich fahre mit der Zunge über den Graum und wenn das ein bisschen...

00:59:18: Wenn du da den Kripp hast, sag ich mal so, die Struktur einfach, das Tannin irgendwo.

00:59:24: Wenn es dann drauf wird.

00:59:28: Ist dann auch irgendwie so ein Umami, ja genau.

00:59:30: Ein bisschen so ein Umami-Charakter dann einfach.

00:59:33: Du hast einfach mehr Gefühl.

00:59:34: Ist dir das geschenkt worden, also ist das eine Tourbegabung oder hast du dir das antrainiert?

00:59:41: So dieses Wein trinken, Wein verstehen, Wein depritieren.

00:59:45: Ich glaube, du brauchst schon ein bisschen jemanden, der dir das beibringt oder so den Input gibt.

00:59:51: Und zwar bei dir damals der Weinhändler, also der Vater von deinem Küchenchef.

00:59:55: Ja, der hat so die Basics gelegt.

00:59:57: So dieses ganze Gefühl für Gerbststoff, Tannin und so, das habe ich auf jeden Fall ungemein

01:00:03: dem Roland W. zu verdanken.

01:00:05: Da ging es immer sehr sehr viel beim Kosten um den Gerbststoff.

01:00:11: Aber gut, wir haben auch viel Piment getrunken.

01:00:15: Und da ist natürlich Gerbststoff eine tragende Säule beim Neviolo.

01:00:20: Um ist definitiv eine absolute Trendspirituose.

01:00:40: Und damit meine ich nicht den Trend, der in den Clubs abgefeiert wird.

01:00:44: Auch nicht den Trend, an dem sich Freaks, Nerds oder Snaps abarbeiten, sondern den Trend

01:00:48: für Liebhaber, die sich einfach gerne mit absoluter Qualität beschäftigen.

01:00:53: Und auch in der Spirituosenwelt ist es so, dass wenn einer der angesehensten und erfahrensten

01:00:57: Produzenten einmal out of the box denkt, entstehen nicht selten bemerkenswerte und sehr außergewöhnliche

01:01:02: Produkte.

01:01:03: So passiert es bei der Distillerie de Saint-Géphys, die legendär und bekannt für ihre Konjakts

01:01:08: sind.

01:01:09: In diesem Haus hat man es geschafft mit ihrer Kompetenz, die man ganz klar über das Familien

01:01:12: von Spirituosen definieren kann, das Thema rum komplett neu zu denken.

01:01:16: Die vier Generationen, 150 Jahre Erfahrung, mit dem traditionellen Chorntéser Brennverfahren,

01:01:22: bei dem der Grundwein zweimal im Kupferkessel gebrannt wird, sind die Grundlage für diese

01:01:26: neue Rum-Idee.

01:01:27: Ja und in diesen vier Jahrzehnten hat man gelernt, nichts dem Zufall zu überlassen.

01:01:31: Bei ihrem Kernprodukt, dem Konjak, überwachen sie die gesamte Produktionskette vom Weinberg

01:01:36: über die Brennerei bis hin zum Keller und letztlich der Abfüllung.

01:01:40: All diese Ressourcen stehen ihnen zur Verfügung, um einen eigenen qualitativen hochwertigen

01:01:45: Qualitätsanspruch gerecht zu werden.

01:01:47: Man geht dabei ganz eigene, manchmal richtig verrückte Wege, etablierte allein sechs eigene

01:01:51: Brennstrecken, sorgte für genügend Lagerfläche, denn Zeit ist ein absolut wichtiger Faktor

01:01:56: bei den Spirituosen.

01:01:57: So verfügen sie allein über 14 eigene Keller in der Nähe der Brennerei, in denen 2000 Eichenfässer

01:02:04: und weitere 11 Millionen Flaschen gelagert werden können.

01:02:07: Ein Qualitätsfanatismus, der auch in der Bonnerie-Region, Nordwestlich von Konjak,

01:02:11: sein ist gleich zu.

01:02:12: Heute wird dieses Unternehmen von den Brüdern Jérôme und Lilian Thesondier geführt.

01:02:16: Jérôme Thesondier hat neben dem Konjak eine zweiten Leidenschaft und die gilt dem RUM.

01:02:21: Also dachte er sich seinerzeit, warum nicht meine Erfahrungen, den fast fanatischen Qualitätssinn

01:02:25: mit einer neuen Welt, also die des RUMs kombinieren.

01:02:28: Und so schaffen sie es auch RUM komplett neu zu definieren, grenzenlos sozusagen.

01:02:32: Denn sie sind die Macher hinter der RUM-Serie Cézanne, zu Deutsch die Jahreszeiten.

01:02:37: Und aus dieser Serie mag ich besonders aufgrund seiner Strahlkraft, seiner Frische, seiner

01:02:41: Saftigkeit, seiner Lebendigkeit dem Pehl.

01:02:44: Und Cézanne ist einer der außergewöhnlichsten RUMs weltweit.

01:02:47: Warum?

01:02:48: Weil hier die Kunst des Brennens und des perfekten Vermehlens, was die Kernkompetenz der Familie

01:02:52: Thesondier ist, vereint wird.

01:02:54: Jérôme hat gemerkt, dass sein Fachwissen über die Vermischung von Reifetechniken auch

01:02:58: beim RUM zu einem höchst außergewöhnlichen Ergebnis führen kann.

01:03:02: Cézon war der Arbeitstitel und wie bei den verschiedenen Jahreszeiten unterteilt sich

01:03:06: die RUM-Produktion auch in vier verschiedene Etappen.

01:03:09: Die Entstehung, die Reifung, der Verschnitt und die Veredelung.

01:03:12: Jede dieser Etappen folgt und ergänzt die vorhergehende.

01:03:15: Es ist im Prinzip wie bei den Jahreszeiten.

01:03:17: Dieser innovative, aufeinanderaufbauende Ansatz bringt einen besonderen RUM mit dem

01:03:22: Namen Cézon hervor.

01:03:23: Alles beginnt im Prinzip mit der Verkostung, der Analyse oder der Bewertung von RUMsorten

01:03:28: aus verschiedenen Quellen und letztlich eine Mischung aus der traditionellen französischen

01:03:32: und der britischen Methode.

01:03:34: Es beginnt mit dem Ursprung und schon hier geht man neue Wege.

01:03:37: Die Wege der Vermehlung.

01:03:38: Denn für den RUM Cézon Peel werden sorgfältig ausgewählte Distillate von drei unterschiedlichen

01:03:43: Karibik-Inseln.

01:03:44: Verwendet 60% Stamm aus Trinitat, 20% aus Barbados und 20% aus Jamaika.

01:03:49: Der Masterblender hat das Ziel, die typischen Eigenschaften dieser Region in eine perfekte

01:03:54: Balance zu bringen und in ihr zu vereinen.

01:03:56: Während trotz allem die unterschiedlichen Gegebenheiten und Geschmacksprofile der einzelnen

01:04:01: Herkunftsländer perfekt betont werden.

01:04:03: Vier Jahreszeiten.

01:04:04: Es beginnt mit der Distillation.

01:04:05: Die ungelagerten RUMsorten werden nach traditionellen Verfahren distilliert.

01:04:09: Dabei kombiniert man im Blend die Intensität und den Reichtum der Potsdale-Distillation

01:04:14: von Melasse mit den Feinheiten der Leichtigkeit der Kolonnendistillation von Zuckerrohr.

01:04:18: Den britischen Stil, bei dem RUM aus Zuckerrohr-Melasse produziert, ursprünglich doppelt auf Potsdale

01:04:24: mit Retorten distilliert, wird kombiniert man mit dem französischen Stil.

01:04:27: Unter dem französischen Stil versteht man im Allgemeinen einen RUM, der direkt aus

01:04:31: Zuckerrohrsaft, also nicht aus Melasse hergestellt wird.

01:04:34: Doch wie kam das?

01:04:35: Als die Nachfrage nach karibischen Zuckerrohr aufgrund wirtschaftlicher und politischer

01:04:38: Faktoren im 19.

01:04:39: Jahrhundert langsam zurückging, mussten die Landwirte eine neue Verwendung für ihre

01:04:43: Ernte finden und begannen, RUM direkt aus Zuckerrohrsaft herzustellen.

01:04:46: Verschiedene Zuckerrohrsorten, die auf unterschiedlichen Böden wachsen, erzeugen tiroabedingte Unterschiede.

01:04:51: Zuckerrohrsaft RUMs können sehr individuell und karaktervoll sein, meistens umschrieben

01:04:55: mit frisch, grasig und restlich.

01:04:57: Gefolgt wird die Dissolation von Blending.

01:04:59: Die ausgewählten RUMs reisen anschließend nach Frankreich, wo der Konjakmeister Jerome

01:05:03: Thesontier sie kivitiert.

01:05:04: Mit Hilfe bewährter Konjaktechniken treibt er eine harmonische Komposition an, die die

01:05:09: floralen, ruchtigen und würzigen Aromen der verschiedenen Inselterrohrs miteinander

01:05:13: verbindet.

01:05:14: Der letzte Arbeitsschritt ist das Finishing.

01:05:15: Die fertige Blendt ruht für drei Monate in französischen Eichenfässern an den Ufern

01:05:20: der Charante.

01:05:21: Der erste Arbeitsschritt ist der Abschließende Schritt, weil leid dem frischen, fruchtigen

01:05:23: und blumigen RUM eine angenehme Rundheit und Weichheit.

01:05:26: Der RUM wird dann schrittweise auf 40 Vol. Alkoholgehalt reduziert, ohne, was enorm wichtig

01:05:31: ist, die Zugabe von Zucker.

01:05:33: Und das schmeckt man.

01:05:34: Der RUM, César au Père, besticht durch fruchtige Aromen mit ganz leichten Noten von flammierter

01:05:38: Banane und Vanille.

01:05:40: Gefolgt von einem hohenlichartigen Abgang, dieser frische und authentische RUM eignet sich perfekt

01:05:44: zur Herstellung.

01:05:45: Ganz besonderer Cocktail-Kreation, verleiht ihn tiefe und Komplexität oder eben auch

01:05:49: für den ganz puristischen Genuss.

01:05:51: Sehr gerne empfehle ich auch, den RUM möglichst nicht bei 28 Grad Raumtemperatur, auch wenn

01:05:56: man das im karibischen RUM so macht, sondern ihn bei 16 bis 18 Grad zu genießen, um die

01:06:00: Feinfuchtigkeit und die Frische in diesem RUM zu betonen.

01:06:02: Und zu gerne solltet auch das Glas, in dem dieser RUM serviert wird, wenn man in den

01:06:06: pur genießen möchte, nicht zu klein sein.

01:06:09: Denn dieser RUM kann Volumen vertragen.

01:06:11: Eine großartige RUM-Idee.

01:06:13: Vielen Dank der Familie Tissartier für diesen hochkreativen Ansatz und ein großes Dankeschön

01:06:17: dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

01:06:20: Aber so entwickelt sich es dann doch.

01:06:32: Und jeder, mit dem er so zu tun hat, von dem kann man ja dann immer doch noch mal was

01:06:37: lernen.

01:06:38: Jetzt, wenn ich mit dir einen Wein verkoste, betrachtest du den ja auch wieder anders als

01:06:42: ich oder als der Nächste.

01:06:44: Also ich finde immer, wenn du mit unterschiedlichen Leuten einen Wein verkostest, kannst du irgendwo

01:06:51: was mitnehmen.

01:06:52: Also es war für mich mal ganz wichtig, und zwar für mich die größten Lehrmeister waren

01:06:54: die Gäste.

01:06:55: Wenn die die Weine beschrieben haben, dann wird man, weil die ja oftmals gar nicht so

01:06:59: dieser Freaknummer unterwegs sind, sondern einfach aus ihrer geschmacklichen Leidenschaft.

01:07:02: Und wenn die gesagt haben, ich empfinde ihn so oder empfinde ihn so, hat das so mein eigenes

01:07:07: Spektrum über meine eigene Geschmackswelt oder betrachtungsweise von diesem Wein unfassbar

01:07:12: erweitert.

01:07:13: Und zwar für mich immer ganz wichtig, da immer weiter zuzuhören und nicht nur zu senden,

01:07:18: sondern auch zu empfangen.

01:07:19: Ja, ich finde es ungemein wichtig, auch so ein bisschen das Vokabular der Gäste, sag

01:07:24: ich mal, sich anzueignen.

01:07:26: Weil die natürlich, wie du sagst, den Wein anders beschreiben und dann kannst du natürlich

01:07:34: auch anders empfehlen.

01:07:35: Weil wenn ich jetzt mit Fachbegriffen um mich werfe und mit Mineralik und Co.

01:07:41: dann wird es natürlich für manche schwierig.

01:07:43: Wenn du natürlich das in deren Sprache irgendwo machst, dann ist es für die einfacher verständlich

01:07:48: und ich glaube, dann findest du auch einfacher den Wein für die.

01:07:51: Was ja dann auch der Reiz des Arbeitstag ist, ist, wenn man sich individuell auf die einzelnen

01:07:55: Gäste einstellen kann und nicht so den Standard für alle irgendwie so durchkaut, sondern das

01:08:03: so ein bisschen spiegelt.

01:08:05: Wirst du ja sicherlich in der Weinbar auch gehabt haben, dass da andere Gäste gekommen

01:08:11: sind, wie wo du noch in den Sternen unterwegs warst?

01:08:15: Oder würdest du sagen, der Kundenstamm war eher der gleiche?

01:08:21: Nein, eigentlich.

01:08:22: Also unser Vorteil und ich glaube, das ist wahrscheinlich bei euch genauso.

01:08:27: Oder mein größtes Ziel war, alle da zu haben.

01:08:31: Also alle Altersklassen von 17 bis 60 oder bis 70.

01:08:34: Ja.

01:08:35: Also alle Gehaltsklassen, also vom Bentley-Fahrer zum Dacia-Scooter-Fahrer und alle auch Interessensbereiche.

01:08:46: Also vom dem, der keine Ahnung, bei der letzten Einschulung irgendein schrecklichen Sektik

01:08:52: getrunken hat bis zu dem, der dann irgendwelche großen Begunter getrunken hatten.

01:08:56: Das ist uns glücklicherweise gelungen.

01:08:57: Ich glaube, das ist bei euch auch durchaus ein Thema.

01:09:00: Also es ist ein gewisses Happening ist.

01:09:02: Es ist für alle, bei euch mal irgendwie auf den Glas oder auf den Teller reinzukommen

01:09:06: und da egal, wer oder was man ist oder welche Erfahrung man hat.

01:09:11: Ja, ich finde, das macht gerade den Reiz aus irgendwo.

01:09:15: Oder du bei uns hast jemanden, der kommt rein, ist ein Törtchen und trinkt ein Espresso dazu.

01:09:20: Ja.

01:09:21: Und am Nachbar-Tisch sitzt aber jemand, der trinkt einen Wein von der Domendela Romanicconti

01:09:27: und ist jetzt überspitzt gesagt eine Dose Kaviar.

01:09:31: Also von bis.

01:09:32: Und das finde ich, also gerade bei uns macht so den Reiz irgendwo aus, dass du alles hast

01:09:38: irgendwo.

01:09:39: Kommt bei euch auch viele rein kaufen Wein?

01:09:42: Ja, doch.

01:09:43: Aber es ist jetzt nicht die, es kommt ab und einmal vor.

01:09:50: Aber jetzt nicht in der Masse.

01:09:54: Als Geschenk auch dann?

01:09:55: Also ist das Wein als Geschenke gekauft werden?

01:09:58: Ja, doch.

01:09:59: Also vor allem Portwein.

01:10:00: Durch den King natürlich.

01:10:01: Ich wollte da sagen, ja, das ist ja bei euch Grundnahrungsmittel.

01:10:05: Ja, also Portwein wird immer sehr, sehr viel mitgenommen.

01:10:09: Gerade die Leute, sag ich mal, die vielleicht da noch nicht so drin sind und du schenkst

01:10:13: den Klaus Twentius Old von Greyhams ein.

01:10:17: Ja.

01:10:18: Das ist schon so der Mitname Klassiker, sag ich mal gar.

01:10:20: Sehr cool.

01:10:21: Wenn jemand reinkommt und ein Geschenk haben möchte, worauf achtest du?

01:10:24: Also ist deine Beratung dann anders als beim Gast am Tisch?

01:10:28: Und was ist da wichtig?

01:10:30: Naja, der Unterschied ist ja, glaube ich, der Gast, der im Restaurant für sich selber

01:10:35: bestellt und der, der schenkt den Geschmack von dem Beschenken erstmal irgendwo beschreiben

01:10:41: muss oder wissen muss.

01:10:44: Deswegen wahrscheinlich ist da die Beratung doch eine andere doch.

01:10:47: Wie kriegst du das raus?

01:10:49: Also wie tassest du dich daran?

01:10:51: Hast du da ein Schema, wo du sagst?

01:10:54: Ja, ich finde natürlich Budget, finde ich schon irgendwo wichtig zu wissen.

01:10:58: Was ist ein gutes Budget für ein Geschenk?

01:10:59: Gut, ihr aufs Söld tickt ein bisschen anders, also die Hälfte von dem für den Rest von

01:11:04: Deutschland.

01:11:05: Nee, du, was heißt gutes Budget?

01:11:07: Also ich sag ab 15 Euro kann man es ja sehr gut arbeiten.

01:11:10: Okay.

01:11:11: Also da findet man auf jeden Fall was.

01:11:14: Und Beispiel jetzt grad, wir haben ja eine Hausquivee nenn ich's mal vom Michi Andris

01:11:21: aus der Pfalz.

01:11:22: Aus Weißburg-Gunder und Chardonnay.

01:11:26: Das kostet 15 Euro wenn du's bei uns mitnimmst und da machst du eigentlich jeden Happy.

01:11:31: Okay.

01:11:32: Also damit kann man schon arbeiten.

01:11:33: Oder mit 15 Euro, da kriegst du ja vielleicht auch schon mal ein Ortswein oder so.

01:11:37: Also da kriegst du schon was Hochqualitativees hin.

01:11:41: Sollte ein Geschenk immer einen gewissen Rahmen nicht überstreiten, also wenn jetzt jemand

01:11:47: DRC verschenken möchte, würdest du sagen, oh ne, du lass mal oder sagst du, wenn einem

01:11:53: das wert ist, was kostet die Welt?

01:11:55: Wenn das ausgeben möchte soll das machen oder?

01:11:59: Okay.

01:12:00: War davon abgesehen, dass man die Wein ja leider ähnlich oder was heißt leider ähnlich außer

01:12:06: Haus.

01:12:07: Ja, war jetzt ein schlechtes Beispiel.

01:12:09: Aber ja.

01:12:10: Aber jetzt mal mit nem buchlassigen Bugunder.

01:12:12: Wenn er jetzt sagt ne Flasche Russo oder Co.

01:12:15: Und derjenige ist ein Bugunder, liebhaber, warum denn nicht?

01:12:19: Okay.

01:12:20: Du gehst selber Grenzen nach oben oder unten, wenn du Wein trinkst, Geschenk bekommst,

01:12:26: was du dir hier aufmachst oder irgendein Restaurant bestellst oder bist du da?

01:12:30: Ja, doch auf jeden Fall.

01:12:32: Wo sind die Grenzen?

01:12:33: Auf jeden Fall gibt es Grenzen.

01:12:34: Also nach unten gibt es auf jeden Fall, also unter 50 im Restaurant passiert eher selten.

01:12:39: Und nach oben natürlich ist man ja limitiert, ne?

01:12:45: Natürlich ist ein Budget.

01:12:46: Ich sehe jetzt auch kein Großverdiener irgendwo.

01:12:48: Ja.

01:12:49: Aber ab und an leistet man sich natürlich mal was, aber eher selten über 500.

01:12:56: Okay.

01:12:57: Eher unter 500.

01:12:59: Also über 500, da muss es schon was sein, was ein sehr reizt oder genau.

01:13:04: Sammelst du Wein?

01:13:06: Was heißt, ja, nicht im großen Stil.

01:13:10: So ein bisschen, ein bisschen was ist da, ein bisschen was liegt mal weg.

01:13:16: Aber da fehlt einem dann auch der Platz.

01:13:18: Ja.

01:13:19: Ja, auch das ist ganz selten.

01:13:20: Die Keller-Situation auf Sylt ist nicht ganz so ideal, ne?

01:13:24: Das stimmt, das stimmt.

01:13:25: Ich meine, ich hab da heim einen Champereerstylen, der ist immer gut gefüllt.

01:13:28: Ja.

01:13:29: Und bei meinen Eltern im bayerischen Wald ist auch ein kleiner Stock.

01:13:33: Gibt es da bestimmte Weingüter, wo du sagst?

01:13:36: Die möchte ich fürs Alter weglegen oder da weiß ich, die explodieren irgendwann nach

01:13:42: fünf Jahren so an den Preisen.

01:13:43: Lieber dich gerne jetzt schon oder hast du da deine Leuchtsterne-Fixpunkte?

01:13:48: Ja, Julian Hart kommt eigentlich jedes Jahr die Subscription.

01:13:53: Ja.

01:13:54: Das kommt halt und dann daneben halt links, rechts immer so ein bisschen.

01:13:58: Also könnte ich jetzt nicht sagen, dass man jetzt vom einen Wein gut ausschließlich

01:14:06: sammelt oder weglegt.

01:14:08: Vom Roland wähle ich vielleicht immer mal noch ein bisschen was.

01:14:12: Aber ansonsten ist es eher immer eine Mischung, dass man einfach mal ein paar Weine immer

01:14:17: gereifter hat.

01:14:18: Glaubst du dir die Weine eines Lebens, wo du gesagt hast, wow, wine-blowing?

01:14:26: Da gab es viele positive Erlebnisse, aber jetzt den einen Wein hätte ich jetzt nicht.

01:14:35: Aber hab ich eher immer wieder mal, dass man sagt, oh, wine-blowing.

01:14:40: Gestern beispielsweise im Restaurant ein 87er Rotestor-Kabinett vom Hirzberger.

01:14:47: 87?

01:14:48: Ja.

01:14:49: Das war ja nicht umdreckes Größtee in der Welt.

01:14:51: Nee, nee, aber Top-Wein, auf jeden Fall.

01:14:54: Wow, cool.

01:14:55: Und vor allem, wenn man das in der Reife, also es war eine perfekt gelagerte Flasche.

01:14:59: Ja.

01:15:00: Wenn man sowas mal nochmal irgendwie im Glas haben kann, dann finde ich, ist das schon

01:15:05: auch immer wine-blowing.

01:15:06: Auch wenn es jetzt vielleicht kein 100 Punkte Wein ist, aber ja.

01:15:11: Habt ihr die im Verkauf bei euch, also habt ihr die im eigenen Stock?

01:15:15: Ja, ich hatte ein paar gereifte Wachhauer jetzt über Trinkreif in Wien, was man sehr empfehlen

01:15:23: kann bekommen.

01:15:24: Ja, ich habe wieder ein bisschen die Liebe zur Wachhauer entdeckt eigentlich.

01:15:30: Gerade zu den gereiften Sachen.

01:15:34: Das taugt mir schon sehr, sehr gut so alles aus den 90ern und so.

01:15:38: Das macht schon richtig viel Spaß.

01:15:39: Ich finde, auch und sind teilweise trotz des Image oftmals unterschätzt.

01:15:44: Also auch jenseits der großen Namen.

01:15:47: Welche Weinerigion ist sonst unterschätzt?

01:15:49: Hast du da irgendwas oder irgendein Weinart unterschätzt?

01:15:54: Unterschätzt, unterschätzt.

01:15:56: Gute Frage.

01:16:01: Ich glaube, nach wie vor so diese ganzen Ostblock-Geschichten sind noch unterschätzt.

01:16:06: Hast du da mal was probiert, was dich begeistert hat?

01:16:09: Also, was ich richtig, richtig abfeiere, ist Wiener Smora aus Kroatien.

01:16:16: Ja.

01:16:17: Ich finde es sehr, sehr spannend.

01:16:20: Dann Wiener Groß, finde ich super.

01:16:22: Ich liebe Forment.

01:16:27: Also die ganzen Geschichten aus Tokkei.

01:16:31: Das ist ja eigentlich auch, wenn du sagst, klar, das ist in unserer Bubble ist es vorhanden,

01:16:36: aber eigentlich ist es schon unterschätzt.

01:16:38: Wenn du es jetzt nur im Allgemeinen betrachtest, oder?

01:16:41: Auch im edelsüßen Bereich.

01:16:42: Total.

01:16:43: Die Lebensfähigkeit dieses Wahndengepreis-Leistungsverhältnis, was du hast, was ich auch immer

01:16:50: wichtig finde, es ist so einfach zu verstehen.

01:16:53: Also du, keine Ahnung, nimmst du ein halbes Dienervierblatt, liest sie regeln durch, hast

01:16:58: den Wein verstanden.

01:16:59: Und dann kannst du gleich anfangen, da prüge ich in die Sache reinzugehen und musst

01:17:03: dann nicht die ganze Klaviatur der Weingesätze lernen.

01:17:06: Und jetzt mach's manchmal so einfach und dann kannst du selber ein Gefühl auch für die

01:17:09: Weine aufbauen.

01:17:10: Stimmt Ungarn, Tokkei-Geier.

01:17:13: Ja, das auf jeden Fall.

01:17:16: Auch Kroatien, was du erwähnt hast, finde ich, richtig extrem spannende Sachen, kaum

01:17:23: auf dem Markt, kaum in Restaurants.

01:17:24: Und wollte ich grad sagen, es braucht ja immer auch, sag ich mal, erstmal die Händler irgendwo,

01:17:30: die einen das erstmal irgendwo beschaffen oder auf dem Schirm bringen.

01:17:34: Also die Händler darf man auf jeden Fall nicht unterschätzen, weil selber könnte man ja

01:17:41: die ganz viele großartige Entdeckungen gar nicht machen.

01:17:43: Hast du eine Wein-Speisen-Kombination mal gehabt, wo dir die Sinn ist, schwanden, wo du

01:17:56: von Sinnen warst?

01:17:57: Also was ich mal richtig, richtig verrückt fand, waren wir im Nobel-Servage, hieß oder

01:18:05: heißt der Laden, ich weiß gar nicht, ob es den noch gibt.

01:18:07: Und da gab's so Schrimms mit Natashi, in so einem Daschis-Hut und dazu hatten wir aus

01:18:18: Andalusien von der Bodega-Krota 45, diesen Ube-Miraflores, ich weiß nicht, ob du den kennst.

01:18:27: Leider nicht.

01:18:28: Und das ist eigentlich ein trockener, ein trockener Weißwein, aber unter Flurhefe.

01:18:35: Ja.

01:18:36: Und das hat sich zusammen im Gaumen, also das ist so explodiert und da ist so eine Aromenvielfalt

01:18:44: frei geworden, also das fand ich mal richtig verrückt.

01:18:47: Ja, doch, das vielleicht.

01:18:51: Den hab ich probieren dürfen beim Janik Schumann im Herder 10 in Freiberg.

01:18:55: Ja.

01:18:56: Daher fiel mir gerade ein und ein total schräger Wein und doch trotzdem sehr faszinierend,

01:19:02: sehr trinkig und sehr charaktervoll.

01:19:04: Ja.

01:19:05: Und das mit dieser Schrimm-Dashi-Kombination stelle ich mir total verrückt vor.

01:19:09: Ja.

01:19:10: Cool.

01:19:11: Aber ich finde so einfache Kombinationen finde ich auch immer ganz cool, also es muss jetzt

01:19:15: auch nicht immer überkomplex sein.

01:19:17: Z.B.?

01:19:18: Ach, ein schönes Stück Fleisch vom Grill und ein vernünftiger Rote dazu.

01:19:25: Oder was ich auch liebe, wenn du im Pirmont bist und eine Trüffelpasta und ein ordentlicher

01:19:32: Barolo dann, das ist schon perfekt.

01:19:34: Eure ja.

01:19:35: Wenn du da in irgendeinem Restaurant sitzt, das finde ich schon grandios.

01:19:42: Ja.

01:19:43: Nach dem Jahr im Weingut, was du verbracht hast, wolltest du selber Winzer werden?

01:19:46: Konntest du das vorstellen oder?

01:19:48: War es kein Thema?

01:19:51: Ja, schon vorstellen, aber wenn man dann natürlich die ganze Arbeit zieht und dann brauchst

01:19:56: du ja noch mal ganz anderes Know-Ledge.

01:19:59: Ja.

01:20:00: Also ein vernünftigen Weinwürde oder ein trinkbaren Weinwürde, man ja wahrscheinlich schon hinkriegen.

01:20:06: Aber dann das zur Größe reicht, da musst du natürlich schon nochmal anders in der Materie

01:20:13: unterwegs sein.

01:20:14: Findest du Winzerarbeiten noch mehr als Gastronomen?

01:20:19: Ja, und dann kommt wahrscheinlich auf den Winzer und auf den Gastronomen drauf an.

01:20:22: Aber im Generellen?

01:20:24: Aber im Generellen, ich glaube die, die im High-End unterwegs sind, glaube ich, ist das

01:20:32: Arbeitspens und vielleicht ein ähnliches.

01:20:34: Ja, das finde ich auch.

01:20:35: Also das hätte ich auch gesagt, weil du teilweise auch die gleiche Komplexität in den Aufgaben

01:20:41: hast und ein totales Multitalent sein musst, gerade wenn du ein kleiner Betrieb bist, also

01:20:46: den ganzen Marketingkram, den Verkaufskram, den Produktionskram und das alles, alles mehr

01:20:51: oder weniger selber machen musst.

01:20:52: Und ich finde, da sind sehr viele Parallelen gegeben, wahrscheinlich verstehen die beiden

01:20:56: sich deswegen auch.

01:20:57: Wo wäre dein Weingut, wenn du dich denn doch fürs Thema Arbeit und Weingut entschieden hättest?

01:21:02: Was wäre für dich ein Traumregion?

01:21:04: Vielleicht, vielleicht in Burgenland.

01:21:06: Okay.

01:21:07: Kann dich mir vielleicht vorstellen.

01:21:09: Welcher Teil von Burgenland?

01:21:12: Also Eisenberg finde ich schon sehr, sehr spannend.

01:21:15: Auch schön.

01:21:16: Einfach das Terroir.

01:21:17: Ja.

01:21:18: Ich finde aber auch oben am Neusliedler See, das finde ich auch schon ganz cool mit der

01:21:24: Weite und so in den panonischen Raum da rein.

01:21:26: Also das hat schon auch was.

01:21:28: Ja.

01:21:29: Ja.

01:21:30: Und ich mag halt blau fremdgeschgern, also deshalb wäre es das vielleicht, oder was ich mir

01:21:36: auch noch vorstellen könnte, wäre vielleicht auch Beaujolais.

01:21:38: Mhm.

01:21:39: Auch interessant, ja.

01:21:43: Ja.

01:21:44: Ich finde auch eine ganz, ganz grandiose Rebsorte und da gibt es so viel guten Wein für Sonschmallenthaler.

01:21:50: Ist teilweise erstaunlich und die werden selten gereifgetrunken und ich finde da kommt die

01:21:55: Größe so richtig zum Tragen.

01:21:56: Wollte ich gerade sagen.

01:21:57: Wollte ich gerade sagen.

01:21:58: Also das ist.

01:21:59: Diese präzise Fokussiertheit in der Entwicklungstextur, das finde ich.

01:22:04: Ja.

01:22:05: Und witzigerweise wird es in der Reife, finde ich, dann dem Burgundern dann doch sehr, sehr

01:22:09: ähnlich teils, gell?

01:22:11: Ja.

01:22:12: Also spricht auch so den gleichen Gaumen an.

01:22:14: Also kann es viele Begundertrinker im Burgulier total überzeugen und überraschen und finde

01:22:20: ich ja total komplett unterschätzt.

01:22:23: Unterschätzte Region.

01:22:24: Ja.

01:22:25: Ist auch nur unterschätzte Region.

01:22:26: Ja.

01:22:27: Die unter dem leidet, dass das Image halt so grottig ist und die Winzer sind teilweise

01:22:32: so unfassbar potent und so traditionsbewussten einfach großartig.

01:22:37: Ja.

01:22:38: Findest du, es gibt was, was dem Wein nahekommt, also gibt es irgendeinen Getränk, was man

01:22:46: mit Wein vergleichen kann?

01:22:49: Gute Frage.

01:22:51: Ich glaube jetzt so in der Komplexität vielleicht irgendwo Tee.

01:22:58: Hast du selber die Erlebnisse auch schon gemacht oder?

01:23:03: Ja, also ich habe in der Ausbildung mit einem Tee-Sommelier zusammen, also im Mitarbeiterhaus

01:23:10: gewohnt.

01:23:11: Ja.

01:23:12: Und in der Teildienstpause haben wir immer Tee von A bis Z durchprobiert.

01:23:20: Also da gab es schon auch ein paar spannende Erlebnisse.

01:23:23: Ja.

01:23:24: Gerade so, wenn es in so einem Giochorus oder sowas geht, das finde ich dann schon sehr,

01:23:27: sehr spannend.

01:23:28: Wobei, da fehlt mir jetzt die Zeit, dass ich da ja so richtig mal in die Tiefe einsteigen

01:23:32: könnte.

01:23:33: Was aber durchaus ein Ziel sein kann.

01:23:35: Also das finde ich gar nicht so un-.

01:23:37: Aber so ein guter Giochorus, das hat schon so eine Ähnlichkeit mit einem großen Begundern.

01:23:42: Ja.

01:23:43: Umami, Länge, Tiefe, Komplexität.

01:23:46: Man bespricht den Tee auch ganz selten so in der Form, wie wir Wein besprechen oder sehen

01:23:52: oder betrachten und manchmal ist es vielleicht so auch der Mangel daran.

01:23:56: Also es gibt ja manchmal die Situation, dass manchen Wein trink einen Vorwürft, sie

01:24:03: würden dieses Getränk Wein nicht ernst genug nehmen oder nicht ernst genug betrachten

01:24:08: oder sonstiges, aber vielen geht es ja bei anderen getränken genauso, beim Tee oder

01:24:13: dass die einfach nur trinken und nicht nachdenken.

01:24:17: Nach schmeckt sich damit auseinandersetzt.

01:24:18: Man muss nicht immer eine riesen Wissenschaft draus machen, aber manchmal ist es vielleicht

01:24:24: gar nicht so verkehrt.

01:24:26: Ja, das stimmt schon.

01:24:28: Was wärst du aus der Sommi?

01:24:31: Boah, das ist ne gute Frage.

01:24:34: Keine Ahnung, ich konnt's eigentlich nicht sagen.

01:24:39: Also ich fühle mich schon sehr, sehr wohl in meinem Beruf oder allgemein in der Gastronomie.

01:24:44: Deswegen, ja vielleicht Bäcker oder sowas könnte ich mir auch gut vorstellen.

01:24:51: Ja.

01:24:52: Aber jetzt, dass ich sagen würde, es gibt noch was irgendwie daneben, was mich jucken

01:25:00: würde oder was ich mir vorstellen könnte eher schwierig.

01:25:03: Also da fühle ich mich schon sehr, sehr wohl.

01:25:06: Also Gastro durch und durch.

01:25:08: Doch, das ist ja in jedem Fall.

01:25:11: Ja, vielleicht Koch.

01:25:12: Ja, so auch Gastro.

01:25:14: Ich finde dich auch interessant, also wenn man sich mit dem Beruf identifizieren kann,

01:25:19: wenn man dann diese andere Welt noch mit rein und in eine andere Empathie auch für die

01:25:24: Kollegen aufbauen kann.

01:25:25: Hast du einen Ausgleich?

01:25:28: Hast du irgendwas, was du auf Syls hörten?

01:25:32: Ja, das habe ich leider noch nicht angefangen.

01:25:35: Was heißt, ja also ich habe jetzt wieder so ein bisschen angefangen laufen zu gehen.

01:25:42: Und ansonsten ist eigentlich gar nicht so viel Zeit für Ausgleich da, also mal ein gutes

01:25:48: Buch oder sowas.

01:25:49: Das ist schon Ausgleich finde ich.

01:25:50: Oder halt wirklich weißt du, wenn du, muss man ja wirklich sagen, die Natur hier oben

01:25:54: ist ja wirklich so schön.

01:25:55: Wenn du da am freien Tag mit dem Rad ein bisschen umher fährst oder ans Strand gehst, da wirst

01:26:03: du ja schon wieder auf Null gesetzt so ungefähr.

01:26:05: Ja, finde ich auch.

01:26:07: Also schon ganz schön viel Werte.

01:26:09: Das ist ein Geschenk, also dort in so einer Umgebung zu wohnen, gut ich meine jede Landschaft

01:26:13: hat irgendwas oder die meisten haben irgendwas.

01:26:15: Aber dort ist es ein doppeltes Geschenk, also das kann ich mehr als nachvollziehen.

01:26:21: Ja, ich brauche von mir drei Minuten zum Strand.

01:26:25: Also schrecklich.

01:26:26: Ja, so gut es also dürfte.

01:26:29: Zweimal umfallen, dann bist du im Wasser so ungefähr.

01:26:32: Sehr cool.

01:26:33: Hast du einen Weinleiden, der dich mal richtig abgeholt hat?

01:26:36: Also, was ich schon immer richtig schön fand, der war in der Fischerklause.

01:26:40: Ja.

01:26:41: Das war schon immer schön mit dem Gerhard.

01:26:44: Der hat sich ja auch immer gut Zeit genommen.

01:26:46: Ja.

01:26:47: Und da weiß ich noch kurze Anekdote.

01:26:50: Da sind wir mal, haben wir wirklich viel gearbeitet und dann sind wir in der Saison, hat man dann

01:26:57: einen Tag frei, das war noch in der Säulringhofzeit.

01:27:00: Und dann bin ich mit einem Kollege aus dem Säulringhof, sind wir hingefahren und haben

01:27:08: gesagt jetzt trinken wir mal ein G-Max, so ungefähr, jetzt leistet man uns mal.

01:27:13: Und dann haben wir den G-Max aufgemacht und deswegen muss ich auch sagen, ist der Gerhard

01:27:21: auch ein unglaubliches Vorbild und den habe ich auch viel zu verdanken.

01:27:24: Und dann hat er blind FX-Pichler unendlich daneben gestellt.

01:27:28: Und das war ein ganz, ganz, ganz, ganz, ganz cooler Tag doch, doch.

01:27:34: Und mit der Säterrasse und so und das hat mich schon immer sehr gut gefallen.

01:27:37: Was war denn die Erkenntnis aus dem Vergleich, unendlich und G-Max?

01:27:44: Boah, schwierig.

01:27:46: Zu der Zeit war es ja auch schon so, dass der unendlicher, der auch botrit ist und so.

01:27:53: Ja, wenn man dann solche Weine trinkt, manchmal ist man dann nicht so komplett geflecht,

01:28:04: das war vielleicht so die Erkenntnis.

01:28:07: Aber es sind beides große Weine auf jeden Fall aber komplett unterschiedlich.

01:28:13: Das auf jeden Fall hat man mitgenommen, also dass man sich eigentlich nicht miteinander

01:28:17: vergleichen kann.

01:28:18: Ich finde, diese Weine kann man richtig genießen, wenn man sie nicht bewertet.

01:28:24: Die werden irgendwo anders berühren, als andere Weine tun.

01:28:29: Und was bei solchen Weinen oftmals für mich auch signifikant ist, ist eine gewisse Trinkfreude,

01:28:37: eine gewisse Lebendigkeit, eine Vitalität.

01:28:39: Und dass sie nicht dieses ...

01:28:42: Ja, sie sind nicht zättigend, finde ich.

01:28:46: Ja, genau, genau.

01:28:47: Ich finde, großer Wein darf nicht zättigend sein eigentlich.

01:28:50: Ja.

01:28:51: Aber ansonsten Weinläden, ach, gibt es ein paar.

01:28:57: Aber ich finde auch so in Frankreich, in Frankreich teilt es auch so diese unscheinbaren Weinbars.

01:29:03: Das finde ich sind eigentlich immer die großartigsten Weinerlebnisse.

01:29:07: Ja, ja.

01:29:08: Wenn du da sitzt und in Frankreich die Lebens irgendwie nochmal anders, habe ich immer das

01:29:13: Gefühl oder auch in Italien, da ist irgendwie die Kulinarik nochmal irgendwie hat dann

01:29:20: anderen Stellen wert.

01:29:21: Ja.

01:29:22: Und dann ist es irgendwie ganz einfache Schakoterie oder ganz einfache gute Wurst aufgeschnitten

01:29:28: oder Käse und ein guter solider Wein dazu und fertig ist das Glück so ungefähr.

01:29:35: Also es wird sowohl von Geniesserseite als auch von Gastronomischer Seite ganz anders

01:29:42: gelebt.

01:29:43: Eine andere Selbstverständlichkeit.

01:29:44: Ja.

01:29:45: Es wird weniger ein Tamtam drum gemacht, sondern man macht es einfach und genießt es einfach

01:29:50: und es hat eine ganz eigene Wertlichkeit.

01:29:51: Ja, und ich glaube auch in der Breite ist es teils eine andere Leidenschaft für Genuster

01:29:59: oder für Kulinarik.

01:30:01: Es ist selbstverständlicher irgendwie in den Ländern.

01:30:04: Ja.

01:30:05: Aber es kann ja immer nicht hin.

01:30:07: Wenn man hört, dass eine der innovativsten und zeitgeistigsten Weinmarken in Schweden

01:30:29: zu verorten ist, wäre das früher undenkbar.

01:30:32: Mittlerweile überrascht das einige intuitiv, aber mit zwei Filmen würde das keiner mehr

01:30:36: und Wein wird dort mehr und mehr ein richtig großes Thema.

01:30:40: Ja, Skandinavienis in und in sind auch alkoholfreie Alternativen.

01:30:44: Nur gibt es davon noch viel zu wenig richtig gute.

01:30:47: Eines der ohne Frage außergewöhnlichsten kommt aus dem Hause "Otbird" aus Schweden.

01:30:52: "Otbird" bedeutet schräger Vogel und gilt als absoluter Game Changer, der seinen

01:30:56: eigenen Weg geht und eine Hommage an alle schrägen Vögel ist, die sich schlichtweg

01:31:00: nicht an Konventionen halten.

01:31:02: "Otbird" ist heute der größte Hersteller von alkoholfreien Wein und Bier in Skandinavien.

01:31:07: Also, obgleich es hier um einen Weinabfüller geht, geht es nicht um Weinbau.

01:31:12: Denn Moa Girbüsa, Gründerin und CEO von "Otbird" lebt in Schweden und innoviert innovative

01:31:18: und mehr dessen zeitgemäße Weinerherstellung pur.

01:31:21: Die Trauben stammen aus Frankreich und Italien und werden in optimaler physiologischer Reife

01:31:27: gelesen, um den einzigartigen Geschmack und die Qualität der Produkte zu gewährleisten.

01:31:32: Die Grundweine reifen bis zu 12 Monaten und werden anschließend durch Vakuum-Distellation

01:31:37: bei 30 Grad entalkolisiert.

01:31:39: Ein eigenes patentiertes Verfahren nutzt man für die Aromrückgewinnung, sodass das

01:31:43: finale alkoholfreie Produkt weder Zusatzstoffe, keine künstlichen Farbstoffe oder Arom enthält.

01:31:49: "Otbird" wurde 2013 von Moa Girbüsa gegründet.

01:31:53: Moa ist eine ehemalige Familientherapeuten und Sozialarbeiterin mit über zwei Jahrzehnten

01:31:58: Erfahrungen.

01:31:59: Sie arbeitete hauptsächlich mit alkoholbedingten Familienproblemen und sah aus erster Hand

01:32:04: die schädlichen Auswirkungen von Alkohol auf unsere Gesellschaft und sehr viele Familien.

01:32:09: Sie war erstaunt darüber, wie viele dieser Probleme immer wieder auftraten und erkannte,

01:32:13: dass eine strukturelle Veränderung einfach notwendig war.

01:32:16: Sie gründete "Otbird" mit der Vision, die Alkoholnorm der Gesellschaft zu hinterfragen

01:32:21: und zu verändern, indem sie erstklassige Getränke kreierte und diese vom Alkohol befreite.

01:32:27: Und sie wollte, dass die Frage, möchten sie ihren Wein mit oder ohne Alkohol so selbstverständlich

01:32:32: wird, wie die Frage, ob man seinen Kaffee mit oder ohne Milch genießen möchte.

01:32:35: Ihre Mission war es, nicht nur ein Unternehmen zu gründen, sondern auch eine soziale Bewegung

01:32:40: zu initiieren.

01:32:41: Sie wollte die Trinkkultur komplett verändern und einfach alkoholfreie Optionen zum Mainstream

01:32:47: machen.

01:32:48: Die Vision fand viel Anklang und führte zu bedeutenden Weinstein, wie ein Wachstum,

01:32:52: der Nachfrage nach alkoholfreiem Wein um 500 Prozent bei Systembola Gett, Schwedens

01:32:58: Monopolhändler für Getränke.

01:32:59: Ein weiterer, der wichtigsten Wendepunkte kam 2016.

01:33:03: Als König Karl XVI.

01:33:05: Gustav von Schweden, Moa, ein Entrepreneurschrib-Ewort, überreichte.

01:33:09: Diese Anerkennung, so Moa, hat unsere Glaubwürdigkeit erheblich gestärkt und unsere Expansion auf

01:33:15: internationale Märkte wesentlich unterstützt.

01:33:17: Plötzlich begannen die Leute über unsere Marke und über unsere Missionen zu sprechen.

01:33:22: Der Gewinn dieser Auszeichnung war wirklich eine Bestätigung, dass wir auf den richtigen

01:33:27: Weg waren.

01:33:28: Und egal in welchem Bereich dieses Unternehmen denkt, immer einen Schritt weiter.

01:33:32: Und liegt zum Beispiel Wert auf Umweltverantwortung, um seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und

01:33:36: die Nachhaltigkeit in der Weinproduktion zu verbessern.

01:33:39: Moa ist Engagement für Qualität und Nachhaltigkeit stellt sicher, dass die Produktion von Ordberg

01:33:44: den höchsten Standards entspreche und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leise.

01:33:49: Für Ordberg ist die Schaffung erstklassiger Weine ohne Alkohol mehr als ein Ziel.

01:33:53: Es ist eine Kunstform.

01:33:55: Ja, Ordberg ist weiterhin unfassbar innovativ und verschiebt die Grenze für das, was im

01:34:00: alkoholfreien Bereich möglich ist.

01:34:01: Um ein Beispiel zu nennen, war Ordberg der erste in der Welt, der alkoholfreien Natural

01:34:06: Wein mit Trauben aus den besten Weinbergen im Elsass produzierte.

01:34:10: Was mich besonders in diesem Haus begeistert hat, war der Spumante.

01:34:12: Ein mehr als besonderes Produkt.

01:34:14: Nicht zuletzt, da er bei diesem konsequent und bedingungslos Qualität gelebt wird.

01:34:18: Was man schmeckt.

01:34:19: Und das, das wissen wir alle, ist mehr als die Grundlage.

01:34:21: Selbst in der Küche oder auch bei der Barkultur sagt man, dass ein Gericht nur so gut sein

01:34:25: kann wie sein schlechtes Produkt.

01:34:27: Und so setzt man bei Ordberg schon bei der Traubenauswahl auf konsequente Qualität.

01:34:32: Denn man sollte nicht vergessen, dass dem dann später entstandenen alkoholfreien Wein

01:34:35: nicht nur ein wesentlicher Geschmacksträger, sondern auch mehr als ein Zehntel seiner

01:34:39: Identität genommen wurde, was man ausschließlich durch Qualität ausgleichen kann.

01:34:44: Schwedens erster und einziger Sektor, der vom Alkohol regelrecht befreit wurde, ist

01:34:48: der Spumante-Kleherer.

01:34:49: Dieser Spumante hat seinen Ursprung in der italienischen Provinz Treviso in Venezien.

01:34:53: Der Spumante wird zu 100% aus der Klehera-Traube hergestellt, die ausschließlich aus renommierten

01:34:58: DLC und DLCG Weinbergen geliefert wird.

01:35:01: Der fertige Wein reicht für 12 Monate im Edelstahl, bevor ihm der Alkohol entzogen wird,

01:35:06: damit dieser frische Charakter Spumante erhalten bleibt.

01:35:08: Und frische ist wohl das Kernthema dieser Spumante und lässt ihn so wunderbar eigenständig

01:35:13: dastehen.

01:35:14: Und anders als viele andere alkoholfreie Sektkollegen, hat er nicht diese Muffigkeit,

01:35:18: hat er nicht dieses Motriege, sondern lebt aus einer ganz klaren, brillanten Geschmackstibilität

01:35:24: heraus.

01:35:25: Er erinnert mit seiner Aromatik an Nassbüren, Holunderblüte, wenig Grappfruit und hat und

01:35:29: das macht ihn so besonders ein ganz eigenes Geschmacksprofil, als man hat eine richtige

01:35:32: Geschmackserfüllung, was man extrem selten bei alkoholfreien Produkten bindet.

01:35:36: Eine sagenhafte Kombination aus Cremigkeiten Frische, Frucht und Würze, Hefigkeit und zarten

01:35:42: Floralnoten.

01:35:43: Toll, dass diesem alkoholfreien Wein der Schaumweinkarakter erhalten blieb.

01:35:46: Und man nicht dieses brausige Gefühl, wie er bei einigen anderen Produkten hat.

01:35:49: Und wenn man ihn so richtig unter Beweis stellen möchte, wenn man ihn so richtig entdecken

01:35:53: möchte, kann ich empfehlen, sich zwei Gläschen einzuschenken und eines der beiden Gläser

01:35:58: mit einem Deckel zu verschließen, fünf Minuten zu warten und dann die komplette Aromfülle

01:36:02: regerechnen sich aufzusaugen.

01:36:03: Dann erkennt man die Klarheit, die Puristik und die Aromfülle in diesem Schaumwein von

01:36:08: Oddbird und erlebt, zu welchen Leistungen selbst die Gläretraube oder gerade die Gläretraube

01:36:13: in der Lage ist.

01:36:14: Vielen Dank für diese tolle Alternative und vielen Dank dem deutschen Importeur, dem

01:36:19: Handelshaus Schlumberger.

01:36:20: Hast du mal ein richtig krasses Sommeliererlebnis?

01:36:34: Ich habe ein sehr krasses Sommeliererlebnis, das habe ich eigentlich nicht, muss ich sagen,

01:37:00: oder vielleicht auch noch nicht.

01:37:05: Aber ich finde das schon immer grandios, wenn du dankbare Gäste hast, die sich halt

01:37:11: doppelt und dreifach bedanken, wo man sich denkt, ja okay, ich habe dir ja eigentlich

01:37:15: nur eine Flasche Wein aufgemacht überspitzt gesagt, aber die dann auch irgendwie für

01:37:23: einen selber dann Flaschen aufmachen.

01:37:29: Da habe ich schon grandiosere Erlebnisse gehabt und habe auch vielen Leuten ganz viel zu verdanken,

01:37:36: die auch mal gesagt haben, ja, komm mal bei uns daheim vorbei und dann machen wir mal

01:37:39: was auf so ungefähr und dann reißen die da für einen die Flaschen auf, wo man sich denkt,

01:37:45: ja, das müsste ja alles gar nicht sein.

01:37:47: Also das finde ich macht den Beruf eigentlich auch so schön, dass du diese Dankbarkeit ganz

01:37:54: viel hast von vielen Gästen.

01:37:56: Was sehr bereichernd ist, ja.

01:37:57: Und das gibt auch auch viel, oder?

01:38:00: Dass man live erleben kann, also live, dass man in der Situation mit drin ist, wenn du

01:38:05: jetzt einen anderen Beruf hast, ein Dienstleister bist, sind die Leute ja meistens dann glücklich,

01:38:09: wenn du sie nicht mehr siehst oder dann zufrieden oder dann dankbar.

01:38:12: Und wir haben das ja wie so ein Künstler auf der Bühne, kriegen wir direkt Applaus und

01:38:18: das trägt sich dann über viele, nicht nur Tage oder Wochen, sondern Jahre oftmals.

01:38:23: Wenn man die Leute mal wieder sieht, dass sie von dem Erlebnis damals berichten und da

01:38:29: einfach ergriffen sind, das berührt mich auch immer sehr und ganz besonders.

01:38:34: Was wärst du für ein Wein?

01:38:37: Oh, gute Frage.

01:38:43: Also irgendwann wär ich vielleicht gern mal im Großer Barolo, aber ich hab ja auch noch

01:38:50: ein paar Jahre vor mir.

01:38:53: Ja, vielleicht tatsächlich irgendwie Garmay aus dem Bochulee, weil es ja auch von Biscuit,

01:39:00: so gibt es Garmays, die sag ich mal sehr trinkig, sehr unkompliziert, sehr easygoing sind,

01:39:07: aber gibt es auch welche, die dann sehr komplex sind.

01:39:10: Also vielleicht Garmay.

01:39:13: Gibt es für dich eine Entwicklung in der Weinwelt, in der Weinzene, die dich gerade sehr begeistert?

01:39:22: Ja, einige, wobei ich sagen muss, was so in der Pfalzgrad passiert oder schon seit ein

01:39:31: paar Jahren ja passiert, finde ich schon sehr, sehr verrückt oder finde ich wahnsinnig,

01:39:38: was also ein Sackinger, ein Scheuermann, ein Andres, ein Leiner, auch die Ringsbrüder.

01:39:46: Also das ist ja eine Speerspitze.

01:39:49: Das kannst du neben die großen Weine der Welt stellen.

01:39:52: Und auch mit was für einer Dynamik und wenn du da bist in der Pfalz, wie die das einfach

01:39:58: leben und der Zusammenhalt zwischen den Jungen, das finde ich schon sehr, sehr krass.

01:40:07: Ist aber auch schon eine neue Generation, oder?

01:40:09: Also ohne dass ich jetzt den Alt eingesessen, wie der Familie Werheim, Rebholz, Hausenbückeln,

01:40:17: Reul, Christmann etc., das absprechen möchte oder die irgendwie als Gesetz bezeichnen möchte.

01:40:24: Ich finde auch da passiert sehr viel Innovatives.

01:40:26: Aber wenn du gerade Sackinger ansprichst, dann ist das schon eine andere Denkweise oder

01:40:32: eine andere Herangehensweise, eine andere Bewusstsein auch für Wein.

01:40:36: Ja, wobei, man muss schon auch dazu sagen, ich finde es schon auch echt verrückt, ein

01:40:41: Weingut wie Christmann, was die da aus dem Pinot Noir jetzt rausholen, Wahnsinn.

01:40:47: Oder auch das ganze Sackprojekt mit dem Mathieu Kaufmann zusammen.

01:40:50: Da passiert schon unheimlich viel.

01:40:54: Sich noch mal neu zu erfinden und nochmal neue Wege zu gehen, dann eben auch einen neuen

01:40:59: eigenen Weg auch für die Sophie dort zu finden mit dem Rotwein.

01:41:02: Wie sieht das?

01:41:03: Also großartig, bin ich sehr gerührte, aber eben auch, weil wir was gerade angesprochen

01:41:08: haben, dieser Generationswechsel, der schier unmöglich schien, aber so wunderbar, weil

01:41:13: der Rebholz oder Werheim ergriffen wurde und weitergeführt wurde, was ja auch ganz viel

01:41:17: mit Verantwortung zu tun hat.

01:41:18: Ich glaube, man kann eine Sache immer neu erfinden und neu definieren, dass das manchmal einfacher

01:41:23: ist, als so ein Weg weiterzuführen.

01:41:25: Ja, das sehe ich fast auch so.

01:41:28: Ja, einfach diese Beständigkeit bei dem Weingütern oder ob es auch wirklich ein Wolf ist, das

01:41:33: ist einfach so zeitlos.

01:41:35: Also es sind ja mit die größten Weine, die jedes Jahr hervorkommen.

01:41:38: Und dann hast du aber dagegen in der Region einen Scheuermann oder einen Säckinger oder

01:41:44: einen Andress, die halt ja auch abseits des Rieslings mit Chardonnay, finde ich, richtig

01:41:52: voll Gas geben.

01:41:53: Wie empfindest du die Andersdie Weine?

01:41:55: Also was macht die so anders?

01:41:58: Kannst du das irgendwie, wenn du es im Gast erklärst, beschreiben?

01:42:02: Es sind vielleicht ein Ticken individueller, vielleicht auch ein bisschen in Anführungsstrichen

01:42:10: wilder, aber gut, es sind ja auch von jungen Leuten, also vielleicht merkt man das dann

01:42:15: auch im Wein.

01:42:16: Schmeckenwilder?

01:42:17: Also es sind wilde Aromen und keine so geglättend Aromen oder wie sieht man wilder?

01:42:23: Ja, doch wie du sagst vielleicht.

01:42:26: Ich glaube, der Schwefleinsatz ist ein anderer und das Arbeiten ist vielleicht auch ein

01:42:30: bisschen, du teilst auch am Jura vielleicht bei dem ein oder anderen inspiriert.

01:42:35: Aber im Wild natürlich mal nicht positiv, ein bisschen, vielleicht funky wäre das besser

01:42:43: Reward, ein bisschen mehr funk.

01:42:44: Und das finde ich eigentlich ganz cool, diese Vielfalt.

01:42:50: Ja.

01:42:51: Aber siehst du diese eben genannten Winzer in die gleiche Richtung arbeiten?

01:42:58: Also wahrscheinlich das Mangel des Verständnis rings würde ich da schon anders sehen als

01:43:02: Säckinger.

01:43:03: Ja, auf jeden Fall.

01:43:06: Andere Richtung, ich glaube es ergänzt sich alles sehr gut.

01:43:11: Also ich finde es eigentlich schön, dass da jeder so ein bisschen seine eigene Nische

01:43:18: gefunden hat und die dann eigentlich irgendwo in einer Perfektion eigentlich ausführt.

01:43:22: Kannst du die Fals dort noch erkennen?

01:43:26: Ja, doch auf jeden Fall würde ich schon sagen.

01:43:30: Oder für jemand anders gefragt ist für dich da bei den Weinen, dass schmeckbar, greifbar

01:43:38: ist es die Region oder ist es die Handschrift des Winzers oder die Rebsote?

01:43:42: Oder kann man das gar nicht so sagen?

01:43:45: Das ist eine schwierige Frage.

01:43:47: Ich finde die Frage stellt sich ja dann doch irgendwo immer wie viel ist Winzer, wie viel

01:43:51: ist Terroir.

01:43:52: Natürlich ist ja die Fals geprägt durch die Handschrift der Winzer, die sage ich mal

01:43:58: vor 20, 30 Jahren wie in Wassermann, Jordan und Co.

01:44:04: Das geprägt haben und jetzt entsteht halt ein bisschen eine andere Handschrift, also in

01:44:10: der ganzen Fall bei vielen Winzern.

01:44:14: Aber das ist noch falsch für dich.

01:44:15: Du würdest nur als Neuer, so als Wimmer.

01:44:19: Ich finde es jetzt nicht zuversnoppt.

01:44:20: Ich finde es schon, die Weine sind ja immer sauber, die sind ja nie fehlerhaft.

01:44:24: Also es ist ja alles wirklich sehr, sehr gut.

01:44:27: Doch und ich glaube das entwickelt sich ja auch alles.

01:44:33: Es ist wie mit der ganzen Spätbegründer Thematik, die sich in den letzten Jahren so entwickelt

01:44:39: hat.

01:44:40: Da schärft sich das Profil ja jetzt auch so mehr.

01:44:44: Und so ist es da auch mit den Weinen, dass da halt gerade was am entstehen ist.

01:44:52: Und es kann ja auch, oder ich glaube es ist auch so, dass auch die renommierten Betriebe

01:44:57: vielleicht auch auf die Jungen schauen und sich auch ein bisschen da angesporen fühlen

01:45:02: auch dann ein bisschen was zu verändern.

01:45:03: Was ich in der Fals noch präsenter finde als in anderen Regionen, also als keine Ahnung,

01:45:11: da muss ich mal reingau, teilweise an der Nahe.

01:45:14: Also ich finde es entsteht dort wesentlich mehr Individualität in der Fals, was gar nicht

01:45:22: werdend gemeint ist, sondern die Facetten des Möglichen darstellt und das damit unglaublich

01:45:29: interessant macht.

01:45:30: Meistens finde ich, hat so eine Region ja so einen, wie so ein Intuitiven, wie so ein

01:45:36: Untergeschmack.

01:45:37: Und das schaffen sowohl die einen als auch die anderen herauszuarbeiten und die Weine

01:45:42: dann vertraut erscheinen zu lassen, obwohl sie ganz anders sind.

01:45:45: Findest du, solche Winzer sollten besser zu gewohnten Rebsorten greifen oder sollten

01:45:53: selbst diese gesamte Rebsortenwelt neu überdenken, neu definieren und neu angehen?

01:45:57: Also ich finde es sollten schon irgendwo traditionelle Rebsorten sein, solange es möglich ist, ein

01:46:13: Tempranio aus der Fals brauche ich jetzt nicht unbedingt.

01:46:15: Okay.

01:46:16: Aber wenn sich da jemand entscheidet, einen Chardonnay zu pflanzen, warum denn nicht?

01:46:23: Also ich finde, das passt sehr, sehr gut zur Region oder auch Pinot Noir.

01:46:29: Zyra?

01:46:30: Genau.

01:46:31: Ich hatte bisher noch keinen guten oder wüsste gerade auch keinen.

01:46:41: Vom Knipser den finde ich nicht schlecht.

01:46:43: Stimmt Knipser, hast du recht.

01:46:45: Ich habe den Zyra zugeschickt.

01:46:48: Ja, stimmt.

01:46:50: Den finde ich insofern interessant, weil ich finde, dass das eine Art von Wein ist, die

01:46:59: ein unfassbares Preis-Leistungsverhältnis hat.

01:47:04: Und das finde ich kann Frankreich ganz, ganz extrem.

01:47:07: Also Weine zu produzieren, die eine Klasse in sich selber haben und trotz allem schon

01:47:18: eigentlich günstig für die Qualität sind.

01:47:21: Definitiv.

01:47:22: Ich finde, du kannst in Frankreich halt, wenn du ein bisschen links und rechts schaust,

01:47:26: neben den großen Namen, wirklich richtige Preis-Leistungs-Knauler finden auch.

01:47:30: Sogar auch noch im Begrund.

01:47:32: Ja, auch im Begrund, was eben immer als teuer geschalten wird.

01:47:37: Aber man braucht aus der Region rausgehen und unbekanntere Produzenten teilweise probieren

01:47:42: oder neue Projekte.

01:47:43: Und da ist das dann teilweise spannend, was man dort entdeckt, auch im Bordeaux.

01:47:48: Ich finde, auch rund natürlich auch der größte des Gebietes, findest du, Weine für 20 Euro,

01:47:56: die absolut teilweise sehr außergewöhnlich sind, analog, finde ich, dass total spannend,

01:48:02: auch wie wenig eigentlich große Weine, richtig große Weine dann teilweise kosten oder eben

01:48:07: auch und das finde ich extrem im Rhonedal.

01:48:10: Also ich finde es rund teilweise so fast unverschämt günstig, selbst im einfachen Bereich, aber

01:48:16: eben auch wenn du in die Appellation reingehst und wir mit so ein Krossermitage, also eigentlich

01:48:23: Syrah per Exlons, natürlich muss man sagen, das Gebiet ist ja nicht klein, ich glaube 3000

01:48:27: Hektar hat das.

01:48:28: Da ist natürlich nicht alles über die Gold, was glänzt.

01:48:31: Aber wenn du da die richtige Bodenformation, die richtigen Produzenten hast, hast du Weine,

01:48:37: die eine ganz, ganz wahnsinnig kühle Ausstrahlung hier mit 12, 8 Volumenprozent, also eine gewisse

01:48:43: Fursche dabei haben und die Struktur und die Textur des Weines finde ich wahnsinnig

01:48:51: außergewöhnlich.

01:48:53: Ja, also wollte ich grad sagen, also ich finde, der hat eine richtig schöne Kühle, sehr,

01:48:59: sehr elegant auf jeden Fall.

01:49:01: Tolle Komplexität, diese schöne Pfeffrigkeit, Wützigkeit, was ich eh sehr, sehr gern

01:49:11: mag.

01:49:12: Ich finde aber auch, dass er dabei einen sehr, sehr schönen Trinkfluss auf jeden Fall hat.

01:49:18: Er setzt dich nicht, also er hat eine gewisse Lebendigkeit.

01:49:21: Ja genau.

01:49:22: Wie findest du die Aromen?

01:49:23: Wie würdest du ihm beschreiben?

01:49:24: Ja, er hat ja wirklich so Röstaromen.

01:49:32: Holzige was da rum?

01:49:36: Also für das du es kommt vom Holz oder?

01:49:38: Nee, eigentlich nicht.

01:49:41: Also man hat schon spürbar ein bisschen Holz mit dabei, aber das gefällt mir eigentlich

01:49:44: sehr gut, dass es nicht nur vom Holz kommt oder nicht vom Holz, sondern wirklich dieses

01:49:49: Syrahwürze ist.

01:49:50: Also das mag ich sehr, sehr gern beim Syrah, wenn es nicht zu holzig ist.

01:49:56: Ja.

01:49:57: Genau, also zu viel neues Holz beim Syrah, das finde ich dann erschlagend eher.

01:50:02: Und hier ist es wirklich diese ganz pure, ganz pure Wützigkeit, ganz pure Pfeffrigkeit

01:50:08: irgendwo im Glas.

01:50:10: Sehr typisches Syrahpfeffer ist da, genau.

01:50:12: Ja, genau.

01:50:13: Also blind auch finde ich sofort als Syrah zu identifizieren.

01:50:17: Ja, und dann finde ich es einfach super saftig am Gaumen.

01:50:22: Du hast eine schöne erfrischende, belebende, tragende Säure.

01:50:25: Unten Gerbstoff, der zupackt, aber auch nicht too much ist irgendwo.

01:50:32: Ja.

01:50:33: Da könntest du mir jetzt schon ein Stück alle Fleisch auf den Grill legen.

01:50:37: Den kann man, also es ist einer der Weinen, die man, finde ich, interessanterweise auch

01:50:42: kühl oder warm trinken kann.

01:50:43: Ja.

01:50:44: Also kühl heißt vielleicht 12 Grad, warme heißt irgendwie 16, 18 Grad.

01:50:47: Find ich bei dem interessant, weil er sich dann wandelt und weil er sich nochmal ganz

01:50:51: anders präsentiert, wo man auch mit dem Glas, wer was vorhin das Thema hat, sehr viel rauszuholen

01:50:55: kann, den Wein steuern kann, ob er eben etwas derber sein sollte und zupackender oder ob

01:51:03: er feiner, eleganter, fast bugundischer in seiner Art ist.

01:51:08: Und ich finde, das ist eine der Appellationen, die altersfrei sind, also die man sowohl jetzt

01:51:14: mit der 21er Crosshermitage von Delas in der Phase trinken kann, wodurch er aus präsent

01:51:19: ist, wo du den Super auch beim Glas ausschenken kannst oder eben die Flasche erleben kannst,

01:51:23: aber den in 10, 15 Jahren richtig interessant.

01:51:27: Ja.

01:51:28: Ja, ich finde so, solche Weine gereift, finde ich auch immer sehr, sehr spannend, weil da

01:51:32: erwarten einen dann auch immer ganz große Überraschungen, wo man eigentlich gar nicht

01:51:35: mehr mit rechnet, gell?

01:51:37: Ja.

01:51:38: Ja.

01:51:39: Gibt es für dich noch ein Leben ohne Wein?

01:51:41: Leben ohne Wein, könnte ich mir eher schwierig vorstellen, ne?

01:51:44: Also mein, es ist ja irgendwo alles zusammenberuf, dann ist es ja auch in der Freizeit irgendwo

01:51:51: sehr präsent, weil ich meine, man tut ja sein ganzes Leben irgendwie schon, irgendwo danach

01:51:56: ausrichten, auch im Urlaub oder so, wo geht man hin, welche Plätze besucht man so.

01:52:02: Deswegen, gut, wenn es der Wein nicht wäre gut, dann könnte man sich was anderes vielleicht

01:52:08: suchen in der Form, ob es dann Tee ist oder so, ne?

01:52:12: Aber ich finde, der Zwein ist schon konkurrenzlos in der Form und ich finde, es gehört dann

01:52:18: irgendwie, es ist was anderes, finde ich, ob du mit vier Leuten am Tisch sitzt und ist

01:52:24: was und hast kein Wein dabei oder es gibt Wein dazu, es ist einfach anders.

01:52:28: Ja, es ist kommunikativer, finde ich.

01:52:29: Es ist eine andere Stimmung.

01:52:30: Du riehst auch anders.

01:52:31: Und das ist noch nicht mal der Alkohol, weil wenn ich es jetzt, also vielleicht ist meine

01:52:35: Empfindung, aber mit Bier vergleichen, wenn Bier am Tisch ist und du isst was, ist eine

01:52:40: andere Redseligkeit, als wenn du Wein hast.

01:52:44: Wein wirklich ist viel besser und leichtfüßiger und ...

01:52:47: Wein macht lieb.

01:52:48: Genau, das ist eine schöne Aussage, ja.

01:52:52: Auf der Pro-Wine hat sich noch keiner gekloppt.

01:52:55: Also ich hab's noch nicht mitbekommen, aber wenn du irgendwo im Bierzelt bist und die

01:52:58: Leute trinken Bier, dann irgendwann wären sie aggressiv oder im Stadion oder wie auch

01:53:04: immer, ne?

01:53:05: Das hätte ich bei Wein eigentlich noch nie so beobachtet, auch irgendwo mal auf dem Weinfest

01:53:08: oder so.

01:53:09: Da hast du eigentlich keine aggressiven Leute, sondern Wein verbindet, oder?

01:53:14: Und auch übersprachen hinweg, wenn du in Frankreich bist oder in Italien oder Portugal und die

01:53:21: Leute merken, du bist Weinaffin, dann kommst du ins Gespräch und erhältst dich da drüber,

01:53:26: ne?

01:53:27: Das ist schon so.

01:53:28: Es ist eine andere, auch dann Kompromissbereitschaft bei der Sprache, also wo man dann anders

01:53:33: auf einen Eing geht und versucht noch anders mit Gesticken oder mit Umschreibungen den

01:53:38: anderen einzuholend abzuholen.

01:53:40: Und ja, wenn jemand Wein am Tisch stehen hat und am Nebentisch steht Wein, kommt man

01:53:45: viel schneller und leichter ins Gespräch als vielleicht bei Bier trinkern oder was auch

01:53:49: immer, ich will jetzt nicht Bier trinke, wäschen.

01:53:50: Aber da sagt ...

01:53:51: Nee, nee, gar nicht, aber ...

01:53:53: Wenn man sich über dieses Medium einfach austauschen kann und seine eigenen Empfindungswäldern

01:53:58: mitteilen kann.

01:53:59: Ja, krass, stimmt.

01:54:00: Wein macht lieb.

01:54:01: Ja.

01:54:02: Ermige, ermige.

01:54:03: Übrigens, der Großermittasch entwickelt sich gerade toll im Glas, muss ich sagen, gell?

01:54:10: Hast du ihn gerade so aufgemacht gehabt oder?

01:54:13: Nee, ich hatte ihn vorhin schon aufgemacht, aber gerade eben erst ins Glas gegeben.

01:54:18: Ja.

01:54:19: Und ich finde, im Glas dann ist auch immer natürlich nochmal eine andere Entwicklung,

01:54:22: ne?

01:54:23: Und jetzt kriegt er so ein bisschen dieses Oliwige, eher so eine grüne Oliwe.

01:54:26: Ja, super, ja.

01:54:28: Hast du selber noch Ziele und Wünsche?

01:54:31: Ja, also ...

01:54:32: Klar, hat man noch so ein paar Ziele, wobei ich muss sagen, ich bin eigentlich gerade sehr,

01:54:40: sehr happy.

01:54:41: Schön.

01:54:42: Mit Arbeitgeber, mit Arbeitsplatz, mit Gästen, mit der Insel.

01:54:48: Gut, Insel ist immer so ein bisschen Hassliebe, ne?

01:54:51: Man liebt sie, aber wenn man dann, sag ich mal, von der Insel runter möchte oder zurück,

01:54:58: dann das ist manchmal sehr, sehr anstrengend.

01:55:01: Ja, auch aufwandend.

01:55:02: Ja.

01:55:03: Aber Ziele, ja, doch nochmal die ein oder andere berufliche Herausforderung mal in den kommenden

01:55:12: Jahren darfst du schon nochmal geben.

01:55:14: Also ich sehe mich jetzt irgendwie noch nicht im Handel, weil es der Klassiker ja wäre

01:55:18: dann irgendwann.

01:55:19: Ja, das sehe ich mir jetzt nicht.

01:55:23: Also ich sehe mich schon noch an der Front, wenn man das so sagen darf.

01:55:27: Ja.

01:55:28: Weil vielleicht, vielleicht auch nochmal Gurmeer-Restaurant mal gucken.

01:55:33: Aber gerade so das Konzept sagt mir sehr gut zu und das passt ganz gut doch.

01:55:42: Ich habe in der Tat noch niemanden erlebt, der so viel Wein, liebe so viel Weinbegeisterung

01:55:52: und aber trotz einem so viel Bodenständigkeit in sich trägt, der so besonnen mit seiner

01:55:57: Umwelt mit dem Thema Wein aber und vor allem mit seinen Gästen umgeht.

01:56:00: Was für ein angenehmes Gespräch.

01:56:02: Vielen Dank lieber Niklas Erdl und noch ein ganz großes Dankeschön euch fürs Zuhören,

01:56:06: fürs uns begleiten.

01:56:08: Danke auch für die vielen sehr positiven Zuschriften, über die wir uns unfassbar freuen,

01:56:12: fürs Bewerten, fürs Kommentieren, ja fürs einfach bei uns sein.

01:56:15: Und noch ein großes Dankeschön der Schlumbergegruppe mit den Handelshäusern Conziovini, Segnetz,

01:56:21: Schlumberger und dem Privatkundenportal Bremer Weincollekt.

01:56:23: Dank ihrer wirtschaftlichen und händischen Unterstützung können wir dieses Format realisieren.

01:56:27: Und wie es so schön heißt, nach dem Podcast ist vor dem Podcast und ich freue mich auf

01:56:31: die kommende Woche auf den kommenden Freitag und auf meinen nächsten Gast, der anders als

01:56:35: Niklas Erdl, einer der alten Hasen dieser Branche ist.

01:56:38: Ich freue mich sehr auf Thomas Sommer.

01:56:40: Ich bin Marcel Mühlberger von der Freiheit Vino Teghi in Ulen.

01:56:57: Weinimporteur, besitze einer Weinbar und vor allem Wein-Die-Papa.

01:57:03: Ob ich was zu Niklas Erdl sagen kann?

01:57:06: Ja, das kann ich.

01:57:07: Aber wo fängt man da an?

01:57:09: Fangen wir zunächst mal an mit ihm als Gastgeber, wo er wirklich einer der besten Gastgeber

01:57:14: Deutschlands ist.

01:57:15: Ich erinnere mich da noch gerne daran, als ich einmal auf Sylt gelandet bin nach einer

01:57:21: durchgezechten Nacht und so ein bisschen verballert habe, dass ich um 13 Uhr ein Ravino

01:57:29: Tasting habe.

01:57:30: Da sind wir in den Genussshop gekommen und er hat uns erstmal mit selbst gebrauten Spezi

01:57:35: aufgerichtet und uns da wirklich motiviert, das dazuziehen.

01:57:40: Oder auch bei Johannes King dann hinten in dem Garten, da hatte ich wirklich wunderschöne

01:57:46: Tage bei ihm.

01:57:47: Da kann man nur großes Kompliment an seine Gastgeberschaft abgeben.

01:57:52: Und dann kommen wir zu seinem Weingeschmack.

01:57:55: Was ich am Niklas ganz besonders schätze, ist ja, dass er nicht nur ein Laptopsom ist,

01:58:00: sondern auch schon in Weingütern gewirkt hat, sehr offen ist, gerne auch Neues probiert,

01:58:08: aber immer kompromisslos zur Qualität steht.

01:58:11: Also da kann das Label noch so groß sein, wenn der Wein nicht liefert, dann wird das

01:58:16: auch benannt, ohne da irgendwie einen auf Shiki Miki zu machen.

01:58:20: Das zeichnet für mich der Niklas aus und dafür respektiere ich ihn ganz, ganz arg.

01:58:25: [Musik]

Über diesen Podcast

Sie sind Superhelden! Sie sind Sommeliers. Die Experten der Weinwelt, der Worte, der Menschen und des Genusses. Denn sie können einfach alles. Sie sind Gastgeber, Schreiber, Trendsetter, Wissenschaftler, Influencer, Vermittler, Gestalter, Forscher und vieles mehr.
Und oft ist es schade, dass man diese Multitalente, die es verstehen, uns in wenigen Minuten zu begeistern, nicht und nirgends länger und intensiver kennenlernen kann. Wie gerne möchte man sie so richtig ausquetschen? Viele von uns denken an kurze und doch prägende Wortwechsel mit diesen versierten Weinprofis, oft jahrelang zurück. Welche Berufsgruppe vermag sonst so nachhaltig zu beeindrucken? Wir präsentieren die Interessantesten unter ihnen und haben mit ihnen gesprochen. In diesem Podcasts schaffen wir es, diese besonderen Charaktere sicht- und greifbar, hörbar und verständlich zu machen und ihnen zu entlocken, was deren Geheimnisse sind. Einmal in der Woche lädt Silvio Nitzsche einen Gast zum mehrstündigen Zwiegespräch und vermag es, höchst persönliche Erfahrungen und echtes Insiderwissen zu einem unterhaltsamen Hörerlebnis zu machen. Silvio Nitzsche betrieb bis zum letzten Jahr über 15 Jahre lang die WEINKULTURBAR in Dresden/Striesen, die vielfach als beste Weinbar Deutschlands ausgezeichnet wurde. Er selbst erhielt nahezu jede branchenrelevante Auszeichnung, wurde mehrfach als „Sommelier des Jahres“ geehrt und erhielt den „Award of Honor“. Damit ist er selbst einer der interessantesten Sommeliers unserer Zeit und geradezu prädestiniert, diesen besonderen Podcast zu hosten.
Jeder und jede seiner Gäste bekommt die gleichen Fragen, und doch ist jedes Gespräch anders. Ein Podcast für alle, die Freude am Wein und/oder am Gastgeben haben.
Unterstützt und begleitet wird dieses Format von den Weingütern aus dem Programm der Schlumberger Gruppe, die mit den Handelshäusern Schlumberger, Segnitz und Consigliovini sowie dem Bremer Weinkolleg aktiv ist. Die Branchenunterstützung wird in diesen Unternehmen sehr groß geschrieben. Der 2006 verstorbene Hermann Segnitz hat bereits Mitte der achtziger Jahre den „Sommelier des Jahres“ und den „Maitre des Jahres“ ausgelobt und seine tiefe Wertschätzung für diese besonderen Menschen öffentlich kundgetan. Mit diesem Podcast schließen wir an die historische Tradition an und führen sie in zeitgemäßer Form weiter.
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von und mit Silvio Nitzsche

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