SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:13: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer des Sommelnie-Podcasts.

00:00:17: Mein Name ist Jo von Salt & Silver.

00:00:19: Ich bin Gastronom und Sommelnie und ich betreibe mit meinen Freunden gemeinsam drei Restaurants im Norden von Deutschland, Zweinhamburg auf St.

00:00:28: Pauli und eins an der Küste in St.

00:00:30: Peter-Ording.

00:00:32: Ich habe heute das ganz besondere Vergnügen, einen meiner Lieblingsmenschen ankündigen zu dürfen und zwar Stephanie Döring vom Weinladen in St.

00:00:40: Pauli.

00:00:41: Ich kenne Steff schon seit unseren allerersten Tagen, seit unseren ersten Gehversuchen in der Gastronomie, als wir noch überhaupt keinen blassen Schimmer hatten, was in dieser Weinwelt eigentlich zuvor sich geht.

00:00:52: Und da hat uns Steff herangeführt und es gezeigt, dass man davor keine Angst haben muss, hat die ersten Weintasings und Weinkarten für unsere Restaurants mit uns geschrieben.

00:01:01: Und seitdem hat uns diese Faszination auch nicht mehr losgelassen, sondern wir sind mittlerweile selbst WSIT III geprüfte Sommeliers und unsere Weinkarten.

00:01:10: Wir werden immer länger und unser Wein wird immer größer.

00:01:13: Wir sind seitdem auch immer an Steff's Seite geblieben.

00:01:16: Steff ist immer noch und nicht nur unsere Weinhändlerin, sondern auch unsere beste Freundin.

00:01:21: Sie arbeitet mit in unseren Restaurants, manchmal macht sie Gastschichten oder hat jetzt auch im Sommer bei uns in St.

00:01:26: Peter-Ording einen Monat einfach gekellnert und Wein ausgeschenkt.

00:01:29: Und es ist immer wahnsinnig angenehm und schön, Steff um sich zu haben und vor allem auch ihr zuzuhören, wenn sie über Wein spricht.

00:01:36: Denn Steff hat in ihrem Weinladen ein Credo und das heißt Wein ohne Dresscode.

00:01:41: Man könnte auch sagen, einfach unkomplizierter Trink Spaß.

00:01:45: Freude am Erkunden dieser Weinwelt und nicht dieses präzemptiöse, verklausulierte Alpha-Gerhabe, dass man hier die Weine nur mit Wort XY so verkoden kann, dass es sowieso keiner versteht, wovon man spricht.

00:01:59: Und dann sommeln hier hier über allen stehen der Hype Gottes, sondern sie ist schon immer jemand gewesen.

00:02:06: Ich würde sagen, sie hat das Gastgeber gehen.

00:02:08: Sie drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern sie versucht wirklich, die Menschen, die sie beraten soll, zu verstehen, hat dann die passenden Worte und immer auch die passende Empfehlung.

00:02:16: Denn Steph hat auch eine schier unendliche Weimdatenbank in ihrem Schädel.

00:02:21: Ich weiß nicht, wie sie das macht, dass sie immer alles weiß.

00:02:23: Aber es ist halt nun mal so.

00:02:25: Und das finde ich nicht nur inspirierend, sondern auch immer sehr hilfreich, denn da kann man sich wahnsinnig viel abgucken.

00:02:30: Und deswegen wachsen auch unsere Weinkarten immer so schön und ich lerne immer was dazu.

00:02:34: Nicht nur über Wein, sondern mittlerweile auch über viele alkoholfreie Weinalternativen.

00:02:40: Beispielsweise auch da ist Steph immer am Ball.

00:02:42: Ihr wird es auch nicht zu blöd.

00:02:44: Die ruht sich nicht auf ihren Lorbeeren auf, sondern die schaut immer, dass es weitergeht.

00:02:47: Was gibt es Neues?

00:02:49: Wer ist neu am Start?

00:02:50: Welche neuen Winzerinnen und Winzer haben es verdient, dass man sie promoted und unterstützt?

00:02:54: Und ja, insofern wächst das Report auch immer weiter.

00:02:58: Es macht wahnsinnig viel Spaß, mit Stef unterwegs zu sein.

00:03:01: Sie kann toll genießen, sie kann toll nicht nur über Wein sprechen, sondern auch über Essen, das Leben, die Welt und andere Menschen.

00:03:09: Und deswegen glaube ich, ihr werdet heute wahnsinnig viel Spaß haben in dieser Podcastfolge mit Stefanie Döring vom Weinladen St.

00:03:16: Paul.

00:03:39: Es ist wieder Freitag und es gibt eine neue Ausgabe von Sommelier, den interessantesten Weinkeller unserer Zeit.

00:03:45: Herzlich Willkommen.

00:03:46: Ob er das eigentlich quatscht, will ich gar nicht weiß, wann du die Folge hörst.

00:03:50: Ob wirklich direkt am Freitag oder im Laufe der Woche oder irgendwann später einmal.

00:03:55: Vielleicht magst du es mir schreiben, wann für dich der richtige Zeitpunkt für Sommelier ist.

00:04:00: Aber neben Sommelier haben wir auch einen zweiten Podcast.

00:04:03: Ich weiß nicht, ob du schon mitbekommen hast, aber es gibt Sommelier-Ontour.

00:04:06: Und wenn Sommelier-Ontour sind, fahren sie meistens zu Weingüter.

00:04:09: Deswegen wollten wir die interessantesten und spannendsten Weingüter der Schlumberger-Gruppe porträtieren und in der Form ans Mikro-Bitten.

00:04:16: Aktuell läuft Shadowmucrani aus Georgien.

00:04:19: Und mit Patrick Honeff haben wir definitiv einen der spannendsten, erfahrensten und interessantesten Rhinemaker, die dieser Weinwelt ans Mikrofon bitten dürfen.

00:04:28: Und Somnia und Tour gibt es überall, wo es Podcast gibt.

00:04:31: Immer Dienstag eine neue Folge.

00:04:33: Aber für mich ist heute Freitag.

00:04:34: Und wir haben eine neue Gästin aus Hamburg, aus Sampauli, aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Döring.

00:04:37: Und ich durfte Stefanie aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Döring und ich durfte Stefanie aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Döring und ich durfte Stefanie aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Döring und ich durfte Stefanie aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Döring und ich durfte Stefanie aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Döring und ich durfte Stefanie aus dem Weinladen Sampauli, Stefanie Dör Intensiver kennenlernen.

00:04:47: Im Rahmen der Wein-Vision aus dem Hause Zier wurde sie als Weimpersönlichkeit des Jahres.

00:04:55: Und ich durfte bei der Preisübergabe zugegen sein.

00:04:57: Und es war eine Feier, eine Veranstaltung, die sie mit ihren Kunden, mit ihren Gästen, mit ihren lieb gewonnenen Menschen zusammen ausgerichtet hat.

00:05:06: Und diese haben eine Lobrede auf sie gehalten, die so berührend, die so ergreifend war, dass ich heute noch Gänsehaut bekomme.

00:05:13: Und diese stand so sinnbedlich für sie, denn sie ist natürlich für den Wein da.

00:05:17: Sie ist für ihre Profession, für ihr Unternehmen, für ihre Visionen, aber vor allem für die Menschen da.

00:05:25: Und natürlich lässt sich ihre Arbeit an unzähligen Preisen und Auszeichnungen ablesen.

00:05:29: Sie wurde schon mehrfach zur Weinhändlerin des Jahres gekürt.

00:05:33: Aber neben diesen Erfolg, neben ihrer Herzlichkeit, neben ihrer Menschlichkeit ist da so unfassbar viel mehr.

00:05:39: Stefanie Düring ist nicht nur einfach ein Name, es ist im Grunde eine Marke.

00:05:44: Eine Marke, die du an der Stimme, an der Art, wie sie über Wein redet.

00:05:47: Erkennst?

00:05:49: Bevor du sie siehst.

00:05:50: Wenn sie über Wein spricht, klingt es ein bisschen wie eine Mischung aus Piaf, Powerfrau und Paul Bukus.

00:05:55: Mit einem Schuss zum Pauli.

00:05:57: Ja, es ist legendär, dass sie mit sechs in die Schule abgebrochen hat, aber nichts, weil sie nicht lernen wollte, sondern im Gegenteil, weil sie das Leben studieren wollte.

00:06:04: Also landet sie nach der Ausbildung dort, wo Geschichten fließen.

00:06:08: Im Hotel Luiz Jacob in Hamburg.

00:06:11: Eine Institution der Hanseatischen Nubles.

00:06:14: Und hier lernt sie von niemandem geringeren als Henrik Thomas.

00:06:18: Mastershomelier und wandelndes Rebgeschichtenbuch.

00:06:21: Wie man Wein nicht nur einschenkt, sondern erzählt.

00:06:24: Danach geht's nach London, ins Restaurant von Gordon Ramsay.

00:06:27: Dort, wo das Yes Chef noch kein Meme, sondern über Lebenstrategie ist.

00:06:33: Zwischen Michelin Stern, Hochdruck und High Heels perfektioniert sie das Handwerk, das später ganz Deutschland in ihr sehen wird.

00:06:40: Was es ist?

00:06:41: Die Kunst war ein Ernst zu nehmen, ohne sich selber ernst zu nehmen.

00:06:45: Sie eröffnet mit Gordon Ramsay Restaurants in New York, in Dubai, in Prag, in London und in Südafrika.

00:06:51: Und Stefanie Döhring wäre nicht Stefanie Döhring, wenn sie nach Gordon Ramsay nicht einfach nur ein Kapitel dran hängen würde.

00:06:56: Südafrika, Bögenhoutscloth, ein Name, dem man nur aussprechen kann, wenn man schon ein Glas Pinotageintus hat.

00:07:03: Dort steht sie im Teller, die Hände tief im Monster, das Herz im Takt der Pumpgräuche.

00:07:08: Und merkt, Wein entsteht nicht in Gläsern, sondern im Leben.

00:07:13: Zurück in Deutschland wird sie kurzzeitig Marketingmensch bei Herr Vesco, bespielt mit Henrik Thoma TV Vino und gründet Weinladen.de.

00:07:22: Doch wer Stefanie kennt, weiß, sie ist kein Zahlenmensch.

00:07:25: Sie ist eine Herzensunternehmerin.

00:07:27: Wein ohne Dresscode nennt sie ihr Konzept und genau das trifft es.

00:07:31: Denn hier darf man Wein probieren, man darf lachen, man darf fragen, man darf genießen.

00:07:35: Und ja, auch einfach einmal sagen, schmeckt mir.

00:07:40: Und bevor wir ins Gespräch einsteigen, möchte ich mich ganz herzlich bei der Schlumbergergruppe, mit den Handelshäusern Segnetz, Conzio Vini, Schlumberger und dem Privatkundenportal Bremer Weinkollekt für die händische und wirtschaftliche Unterstützung bedanken.

00:07:54: Denn dank ihnen, dank dessen, dass sie dieses Format begleiten, ist sie heute hier.

00:07:59: Herzlich willkommen, liebe Stephanie Dürre!

00:08:04: Wann war für dich der intensivste Punkt deiner Karriere, weil du ja wirklich wahnsinnig viel... durchgemacht hast, mehr oder weniger.

00:08:12: Also so, die harte Schule von Henrik Thoma im Louis-CA-Cop zum einen, dann die Geschichte bei Gordon Ramsay, also es wurde nicht besser mit harter Schule, dann irgendwann die Geschichte mit Südafrika, dem Praktikum, dann kam Haveske und jetzt Weinladen selbstständig, ist ja auch kein Zuckerschlecken.

00:08:27: Hast du irgendwo wo du sagst, boah, das war für mich entweder so das, das Intensivste, das war für mich der Punkt, wo ich am meisten gelernt habe, oder das würde ich gerne noch mal machen?

00:08:39: Ja.

00:08:40: Das ist eine gute Frage.

00:08:41: Ich glaube, alle Punkte waren irgendwie schon auch intensiv.

00:08:44: Und wenn man jetzt so jetzt das betrachtet und zurückblickt, dann fragt man sich auch manchmal so wow wie naiv war man dann eigentlich, also direkt nach der Ausbildung.

00:08:54: ... ins Louis C. A. Kupf zu Hendrik Thoma, der einen auch wirklich gefordert hat.

00:08:58: Also es war auch so ein bisschen naiv, dass man da vorher nicht irgendwie drei Weinbücher aus, wenn er nicht gelernt hat, sondern einfach so, ja, ich hab Lust auf Wein.

00:09:05: Ich möchte jetzt hier arbeiten.

00:09:06: Also das natürlich, dann irgendwie mit Schulenglisch nach England gehen, ist natürlich auch irgendwie krass gewesen und verrückt gewesen.

00:09:13: Und dann irgendwie sich gar nicht darauf einzustellen, wo wohnt man überhaupt.

00:09:17: Und wie schlecht sind die Qualitäten in London irgendwie, wenn man wenig Geld hat am Anfang?

00:09:23: Aber das Intensieste war vielleicht so dieser Schritt in die Selbstständigkeit, weil ich habe mir vorher nie Gedanken gemacht.

00:09:31: Für mich war das nie ein Thema, selbstständig zu sein.

00:09:33: Ich komme aus einer Familie, mein Vater war selbstständig oder ist selbstständig gewesen als Metzger und das war immer super schwierig.

00:09:40: Deswegen habe ich als Kind immer schon so erlebt, man kämpft auch ganz doll und deswegen war das ein Thema und auf einmal musste das ganz schnell gehen und dann stand man vor der Entscheidung.

00:09:51: einem Weinkonzern eine Firma abzukaufen.

00:09:53: Also das war dann schon verrückt.

00:09:55: Aber insgesamt sind alle Punkte irgendwie dann doch, ja, wo man dann viel drüber nachdenkt und die irgendwie auch einschneiden sind im Leben.

00:10:04: Das war ja unglaublich krass, damals im Luziak, wenn wir was von hinten aufräumen können.

00:10:09: Waren Hendrik damals ein anderer als er heute ist?

00:10:11: Also ich habe so viel gelernt von Hendrik, muss man sagen.

00:10:15: auch jetzt noch, wie man über Wein spricht, wie man auch einfach so sagt, komm jetzt, einfach trink einfach mal oder mach mal oder denk nicht zu viel nach.

00:10:30: Sagt mal, was du denkst, was du fühlst.

00:10:33: Und das Wedding, also Henrik hat schon eine ganz tolle Weinsprache und das hat er bis heute, man hört ihm super gerne zu, sei es im Podcast, also bei dir gibt es ja auch eine Folge, oder in anderen Formaten, also das ist so kurzweilig, er schafft es wie kein anderer irgendwie den Wein so leicht zu machen und das habe ich super viel gelernt, habe ich super viel gelernt und klar, ich glaube er erzählt auch, dass er ruhiger geworden ist, er war sehr, sehr ... Es musste alles genau sein.

00:11:04: Wir durften keine Fehler machen.

00:11:06: Wein musste perfekt sein.

00:11:07: Die Keller mussten perfekt aufgeräumt werden.

00:11:10: Und sein, es war alles wirklich sehr, sehr gut organisiert.

00:11:14: Aber davon zähre ich heute noch.

00:11:15: Also ich nerf meine Mitarbeiter genauso, wenn Weine falsch liegen, nicht richtig temperiert sind, am falschen Ort sind, irgendwie Etiketten nicht hübsch sind, oder man reißt hier aus dem Karton raus, dass irgendwas kaputt geht, Kapseln nicht richtig aufgemacht werden.

00:11:30: Also da habe ich auch immer noch sozusagen das Trauma von früher.

00:11:34: Das

00:11:35: Trauma, das prägt aber, finde ich, in dieser Phase ganz ungemein.

00:11:38: Ich finde persönlich, dass, wenn man ihn, ich kenne ihn ja jetzt auch schon seit fünfundzwanzig Jahren, grundsätzlich ist er in der Art, wie er kommuniziert, auch in dieser Lebendigkeit, auch in dem Verständnis, dem anderen gegenüber, relativ authentisch und gleich geblieben und man erkennt die Person wieder, also er hat sich, finde ich, damals nicht irgendwie verbogen verbauten, der heutzutage auch nicht und das finde ich eigentlich in dem Sinne bewundernswert.

00:12:04: Absolut, also seine größte Dein größtes Stärke ist auch, dass jeder Mensch gleich ist.

00:12:10: Also, es kam dann junge Leute.

00:12:12: Ist wirklich

00:12:13: so, ne?

00:12:14: Das

00:12:14: finde

00:12:14: ich so krass.

00:12:15: Also, auch egal, ob du jetzt ein Kollege bist, ob du ein Händler bist, ob du Gast bist.

00:12:19: Also, er hat eine gleiche Ansprache für jeden.

00:12:23: Das finde ich eigentlich auch super, super respektvoll und interessant.

00:12:26: Total.

00:12:26: Und es ist auch total wichtig.

00:12:28: Klar, es kommen Leute dann in den Laden, wo die siehst sofort, die haben einen perfekten Anzug an, die ... sind vielleicht auch präsenter im Raum, weißt du, weil die einfach schon irgendwie, keine Ahnung, so ein Selbstbewusstsein haben, dann Geld haben oder keine Ahnung, irgendwie einen bekannten Namen.

00:12:44: Und dann gibt es auch natürlich viele Leute in der Gastronomie, die dann so, ja, ja, dann demnach herhecheln.

00:12:51: Und dann Leute, die einfach reinkommen und sich das vielleicht abgespart haben, vielleicht nicht so aussehen, vielleicht etwas schüchterner in den Laden, in das Restaurant reinkommen und die dann halt gar nicht so gut bedient werden.

00:13:01: Und Henrik hat eigentlich immer gesagt, so, ey, die kriegen genau den perfekten, wenn nicht doch besseren Service, weil, ne, die kommen hierher, die geben sich die Mühe, die haben sich das vielleicht irgendwie erspart.

00:13:14: Und Henrik hat diesen Menschen einfach die beste Zeit bereitet.

00:13:17: Und das war ein großes Learning, dass man halt nicht... über das Äußere irgendwie über Einkommen scheren darf, sondern dass man wirklich jeden gleich behandelt und jedem den vollsten Respekt zeigt.

00:13:30: Und ja, das ist natürlich auch, ich meine, hier älter man wird und je mehr man in der Branche ist, erkennt man auch, dass Leute, die ... sage ich mal präsentes Auftreten haben nicht immer die nettesten Gäste sind sondern die nettesten Gäste eigentlich die sind die sagen okay wow wir wollen hier was erleben dürfen uns hier hinsetzen und wie schön ist das.

00:13:51: also das macht auch viel mehr Spaß.

00:13:53: es macht mir auch viel mehr Spaß aber ich habe das von Henrik gelernt dass man auf jeden Fall jedem gleichen Service und gleiche Professionalität geben und zeigen soll.

00:14:02: Aber mit diesem Learning, mit dieser Erkenntnis kamst du ja dann London nicht weit.

00:14:07: Oder täusche ich mich da.

00:14:08: Mein London Anfang der zweitausender Gordon Ramsay, da ging es nicht so sehr um Gleichheit und alle sind auf einer Ebene und wir mögen alle irgendwie gleich gern.

00:14:15: oder täusche ich mich.

00:14:17: Ja, und das war schon so ein kleiner Battle.

00:14:19: Da waren ja auch viele Sommeliers in London.

00:14:22: Alleine die Gordon Ramsay Restaurants.

00:14:24: Wir hatten ja schon in der Company viele Sommeliers.

00:14:27: Das war schon auf jeden Fall eingebattelt.

00:14:29: Wer hat was verkauft?

00:14:31: Wer hat welchen Umsatz gemacht?

00:14:36: Das war aber auch gut.

00:14:39: Es war auch ein Learning.

00:14:41: Das war ja auch noch vor der Bankenkrise.

00:14:43: Da gab es ja noch diese City Boys, die da irgendwie Freitags mit ... den teuersten Wein gestellt haben, so ohne zu wissen, was es überhaupt ist.

00:14:50: Oder andere Menschen, das war im Wild, das war verrückt.

00:14:54: Und man hat sich halt gut gebettelt.

00:14:56: Man hat halt irgendwie nur in superlativem Verkauft.

00:15:01: Und ja, auch spannend.

00:15:04: Aber dann kam auch irgendwann die Krise, die Bankenkrise.

00:15:07: Und da musste man auch so ein bisschen gucken.

00:15:09: Dann war das auch so ein bisschen vorbei.

00:15:11: Aber London ist auch ganz anders.

00:15:13: Du hast halt viel internationales Publikum.

00:15:17: Leute verstehen das Essen und trinken gehen vielleicht auch ein bisschen mehr als wir in Hamburg manchmal.

00:15:24: Und ja, genau.

00:15:28: Und da war das irgendwie... Ja, ist auch generell teuer, ne?

00:15:31: Also, da war das selbstverständlich, dass man für hundert Pfund eine Flasche Wein verkauft hat.

00:15:35: Also, ja, an fast jeden zwanzig.

00:15:37: Und das

00:15:37: ist in der damaligen Zeit, also heutzutage wäre das natürlich nur noch eine andere Dimension, aber damals war dann hundert Pfund schon so rein europäisch betrachtet im Spiegel schon in der richtigen Hausnummer.

00:15:48: Aber wie kommt man dann, wenn man in London tätig ist, mit einmal dazu an Eröffnungen an Restaurants in New York, in Versailles, in Capstadt, in Prag?

00:15:59: mitzuwirken.

00:16:00: Also hat man da jemand gesucht, der ungebunden ist und der möglichst viel arbeiten möchte.

00:16:05: oder wie entstand diese Situation?

00:16:08: Ja, das war auch sicherlich eine gute Zeit, als ich da war.

00:16:10: Das war so die Blüte von Gordon Ramsay.

00:16:13: Er war viel im Fernsehen, er hat die ganzen Bücher in der Zeit geschrieben.

00:16:17: Und ja, jeder halbe Jahr oder alle sechs Monate wurde ein neues Restaurant eröffnet.

00:16:22: Und er hat das ja ganz schlau gemacht.

00:16:25: Er hat sich seine Headshifts halt, die haben früher schon mit ihm gearbeitet.

00:16:28: Und es ist auch super fair, ne?

00:16:30: Er hat seine Headshifts mit beteiligt.

00:16:31: Die waren, wie so Teil sozusagen, des Umsatzes auch beteiligt und waren einfach die Bosse dort.

00:16:39: Deswegen war das so Teil, also Gordon Ramsay stand zwar drauf, aber viele haben das halt hinten rumgeleitet.

00:16:45: Also sehr smart.

00:16:46: Und da war das wirklich ein wildes Aufmachen.

00:16:49: Und da konnten wir uns ein bisschen austoben.

00:16:51: Und das war sehr, sehr spannend, sehr lehrreich.

00:16:54: Und klar, natürlich wurden da die Fleißigen sozusagen herausgepickt vielleicht oder damals.

00:17:00: Ich meine, gut, dass es auch irgendwie vorbei ist, aber wir haben da sechzehn, achtzehn Stunden gearbeitet.

00:17:05: Also es ist mittlerweile, ich will das nicht missen und ich bin dankbar, dass ich das machen durfte.

00:17:09: Ich würde es aber jetzt meinen Mitarbeitern auch, also ich würde es gar nicht mehr erwarten.

00:17:13: Das ist einfach eine andere Zeit.

00:17:14: Es ist immer ein bisschen lustig, wenn man jetzt so spricht von der alten Zeit, also auch mit Kollegen, die in unserem Alter sind, dass man sagt, hey, weißt du noch, wir haben früher vierzehn Stunden zwei Stunden im Beinkeller gepennt und dann ging es weiter.

00:17:26: Es ist ja heutzutage utopisch.

00:17:28: Also ich will es auch gar nicht, ich will es auch heimzumuten, aber ja, das war einfach die Zeit.

00:17:34: Also wir haben uns ein bisschen drum gekabbelt, na ja, wer darf noch mehr, wer darf noch weiter?

00:17:38: Also da hat man sich um Verantwortung sozusagen gestritten.

00:17:43: Ich würde es total, also wertungsfrei irgendwie betrachten.

00:17:46: Zum einen waren wir eine andere Generation als die jetzige Generation.

00:17:49: Es war eine andere Zeit.

00:17:51: Und es war, und das darf man nicht vergessen, Leistungssport.

00:17:54: Und wenn du heutzutage Leistungssport betrachtest, dann heißt es ja auch nicht, okay, du hast zwei Stunden trainiert, rein zur Betrachtung heraus, bräuchtest du jetzt drei Stunden Pause, sondern da wird ja auch durchgepowert.

00:18:04: Und das absolut wertungsfrei.

00:18:06: Also man kann wahrscheinlich nur auf dieser Ebene das erreichen, was dort in kurzer Zeit erreicht wurde.

00:18:10: Das ist heute vielleicht auch ein bisschen mit berücksichtigt.

00:18:12: der Arbeitszeiten und so weiter, langfristiger alles.

00:18:16: Aber daher, also würde ich das wertungsfrei, es war eine Erfahrung, es hat dich wahrscheinlich auch wahnsinnig geprägt, auch wenn es dich gesundheitlich beansprucht hat.

00:18:24: Aber bestimmt auch super krass, wie lange warst du dann in eine von den Städten, bevor du weitergezogen bist?

00:18:29: und war das von vornherein geplant?

00:18:31: Oder war jetzt keine Ahnung, New York offen und dann hieß es auch, jetzt Kappstadt.

00:18:35: Ja, das war so relativ spontan, es war immer so drei Monate.

00:18:40: Und diese Vorbereitung in London, mal hin, mal wieder zurück, genau.

00:18:43: Da

00:18:43: hast du drei Monate in New York gelebt und drei Monate im Prag und drei Monate im Versaing.

00:18:47: So ungefähr,

00:18:47: ja.

00:18:49: Ist das krass.

00:18:51: Was von der Stadt mitbekommen?

00:18:52: Oder eigentlich hast du da nicht gelebt, sondern null dem Keller?

00:18:55: Schade!

00:18:56: Da stellt man sich immer so idealisch.

00:19:00: Man ist da ein Teil der Stadt und verschmilzt damit, aber nee, du bist mit was anderem verschmolzen.

00:19:04: Wahrscheinlich mit Weinlisten.

00:19:05: Ja, genau, mit Weinlisten, Lieferanten finden, genau, Leute-Schulen.

00:19:11: Genau, so ein bisschen auch, so dieses, ja, wie ist unsere Philosophie, ein bisschen vermitteln.

00:19:17: Das werden ja dann auch teilweise Locals wieder gearbeitet haben.

00:19:20: Einige sind auch aus London, dann in die Städte gezogen.

00:19:23: Aber viele waren dann auch einfach vor Ort und dann muss man denen ja auch so ein bisschen diese Philosophie beibringen.

00:19:28: und gerade zu... Wenn es halt ein anderes Land ist, ist es halt nochmal eine andere Nummer.

00:19:32: Ich glaube, sie kannte man dann irgendwie aus dem Fernsehen, aber wie ist die Arbeitsphilosophie?

00:19:36: Wie arbeiten wir hier im Team?

00:19:38: Das ist natürlich schon eine andere Hausnummer.

00:19:42: Das muss man halt so ein bisschen vermitteln.

00:19:44: Aber man kriegt schon was mit auf jeden Fall.

00:19:46: Man weiß so, wie hektisch diese Stadt ist, wie man wohnt, wie schnell lebe ich sozusagen, so in New York ist.

00:19:54: Also noch viel krasser als London eigentlich.

00:19:57: Und das spürt man schon und dann hat man diesen Vibe auch.

00:20:01: Aber ja, wir waren ja auch da zum Arbeiten, genau, und zum Öffnen.

00:20:05: Aber es ist ja schon zährend und anstrengend, damit du ein bisschen länger schlafen kannst, bist du danach auf dem Weingut und bist in Kapstadt mehr oder weniger in den Kellern versunken.

00:20:12: War das wichtig für dich, dass du einfach Wein auch verstehst und siehst, wie Wein gemacht wird und wie Wein erzeugt wird?

00:20:18: Also würdest du jemanden, der sich mit Wein beschäftigen möchte und das professionell machen möchte, das anraten und sollte es dann Südafrika sein?

00:20:25: oder dann lieber was Lokales, wo man dann mit dem Winz dann vor Ort auch interagiert?

00:20:30: Ja, ich glaube, wichtig ist, dass man so mit diesen Menschen matcht.

00:20:34: Also ich habe Mark Kent kennengelernt.

00:20:36: Genau, da waren wir in Kappstadt, Gordon Wimsel.

00:20:41: Und er ist halt einfach so ein Wein, also Winzer, aber mittlerweile auch Tarmanager.

00:20:46: Er hat auch viele Weingüter, viele Projekte, Restaurants und Hotels.

00:20:51: Also so ein Tausend Sasser einfach.

00:20:53: Und ich fand ihn sehr, sehr inspirierend.

00:20:54: Also ein bisschen so der nächste Hendrik Thomas, der auch irgendwie viel macht.

00:21:00: Und das fand ich sehr, sehr spannend.

00:21:02: Und ich hab dann einfach blaue Wicht gefragt, so kann ich nicht irgendwie zu dir kommen, irgendwie ein halbes Jahr oder so.

00:21:07: Ich wollte mal irgendwie auf dem Bein gut arbeiten.

00:21:09: Ich hab vorher auch schon Praktikers gemacht.

00:21:11: Ich glaub, das kennt jeder Someli, jedes Someliere, dass man mal eine Lese mitmacht.

00:21:15: Weißt du, dass man mal so drei Wochen irgendwie damit läuft, während des Herbstes.

00:21:21: Aber so eine längere Zeit können sich ja viele auch gar nicht rausnehmen.

00:21:26: Und ich fand das irgendwie wichtig, auch mal so eine längere Zeit zu sein.

00:21:29: Und natürlich, wenn man ... aus Deutschland kommt und dann in Europa oder in Amerika mal füge.

00:21:34: Und wenn sie war, ist es schon reizvoll irgendwo zu sein, wo eine ganz andere Kultur ist.

00:21:39: In Südafrika kannte ich vorher nur so aus einmal eine Weinmesse besuchen und dann halt das Restaurant da in Kapstadt, aber sonst gar nicht.

00:21:48: Und das war natürlich sehr, sehr aufregend, auch erschreckend.

00:21:53: Also was für eine Armut und irgendwie wie die Leute da leben, hinter Zäunen und so weiter.

00:21:59: Es war für mich ja komplett neu.

00:22:01: Also ich muss dazu sagen, ich bin jetzt als Kind, ich komme jetzt nicht aus so einer Familie, die zu viel gereist ist oder kulturell so bewandert war.

00:22:09: Ich bin wirklich in die Gastro und dann habe ich angefangen zu leben und das alles aufzusaugen.

00:22:15: Also ich habe das nicht früher mitbekommen.

00:22:17: Ich musste mir das alles selber arbeiten und dann ist es ein bisschen wie in einer neuen Welt stehen, wenn man in Südafrika ist.

00:22:24: Das war dann so krass, jetzt bin ich hier und es ist alles anders, kannte ich vorher alles gar nicht.

00:22:30: Und ja, das war sehr spannend und aus sechs Monaten wurden dann zehn und habe da sehr, sehr viel miterlebt dürfen.

00:22:37: Das war ja auch ein Jahr vor der WM.

00:22:39: Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, wie diese Emotion und Leidenschaft und wie viel da gemacht worden ist und auch von den Weingütern her.

00:22:48: Die Weingüter haben sich natürlich versprochen.

00:22:50: Jetzt kommen hier ganz viele Leute, die trinken alle unseren Wein und wir müssen hier richtig, richtig rausholen.

00:22:55: Es wurden viele Restaurants eröffnet.

00:22:57: Es war so eine gute Zeit, super Motivation.

00:23:01: Es wurde auch geguckt, dass die Leute vielleicht aus dem Townships rauskommen.

00:23:05: Wir haben die so ein bisschen als Tourmalier ausgebildet.

00:23:07: So ein Weintasings gemacht, Weintrainings gemacht.

00:23:11: Also neben dem Weingut.

00:23:13: Und das war sehr, sehr spannend.

00:23:14: Das war eine super gute Zeit.

00:23:16: Genau.

00:23:16: Warum dann doch wieder Deutschland danach?

00:23:18: Also warum bist du dann wieder zurück?

00:23:19: Warum nicht in den Restaurant zurück?

00:23:21: Hat dann irgendwie abends als betrunken war, ist Henry Thomas angerufen und gesagt, wir wollen komplett neues Format machen.

00:23:27: Was ja damals auch legendär und neu war mit TV Vino, als ihr das mehr oder weniger zusammen begleitet habt und das mehr oder weniger dann auch der Einstieg zu deinem jetzigen schaffen, dann irgendwo ist, wie kam das, dass du dann dem Restaurant mehr oder weniger versperrt geblieben bist?

00:23:45: Ja, Henrik hat dann irgendwann sich mal wieder gemeldet, was ich sehr nett fand und hatte gesagt, dass er mit Harvesco so eine Idee hat.

00:23:51: Ich glaube, das große Vorbild war ja Gell-Wena-Chuck und genau, da war er ja auch zu Gast und sehr, sehr begeistert von dieser neuen Weinwelt, sag ich mal.

00:24:01: Ich meine, Henrik war auch der erste, der im Internet einfach so diese Videos und einfach so sich geöffnet hat.

00:24:06: Das war natürlich so revolutionär.

00:24:09: Und irgendwie fand ich es spannend.

00:24:11: Ich hatte aber auch nicht so richtig so einen Plan.

00:24:13: Also Option war auch zurück nach London zu gehen, keine Frage, wieder ins Restaurant.

00:24:18: Vielleicht bei Gordon Ramsay auch vielleicht irgendwas anderes machen.

00:24:20: Es gibt ja auch so quasi Weineinkäufer-Stelle, eventuell.

00:24:25: Genau, es war alles so irgendwie denkbar, auch in Südafrika bleiben.

00:24:29: Ich war, ich hab mich da sowohl gefühlt.

00:24:31: Und dann

00:24:32: nimmst du das unsicherste, was es überhaupt gibt, also aus dem ganzen Pool, den du dort hast, nimmst du das, oh, das ist das größte Risiko, das nehm ich.

00:24:40: Ja, aber weißt du, Silvio, das war ... Irgendwie so, ich hab eine Hotelausbildung gemacht, dann war ich im Jakob, dann in London.

00:24:47: Also, ne, ich hab dann viel auf dem Weihgut und so on the floor, aber ich hab noch nie irgendwie an einem Computer in dem Sinn.

00:24:55: Ich hab Weinkarten geschrieben, klar, kalkuliert, keine Frage.

00:24:59: Aber so ein ... Bürojob in so einem Weinhaus.

00:25:03: Da dachte ich so, okay, das fehlt irgendwie noch auf meiner Liste.

00:25:06: Also, neben dem, was natürlich Henrik mit deinen Videos da gemacht hat, das war ja dann irgendwie so, hey, du bist irgendwie ... ja, keine Ahnung, du machst irgendwie so Marketing für irgendwas.

00:25:16: Dann aber mit dem tollen, mit deinem ... mit einem tollen Somali, der Videos macht.

00:25:22: Vorbild ist Gary Vaynerchuk aus Amerika.

00:25:25: Es hört sich hier alles wild an.

00:25:28: Ich hab dann, muss ich sagen, auch noch den damaligen Geschäftsführer von Harvesco, den Nikolas von Haukwitz kennengelernt in Südafrika.

00:25:35: Und den fand ich auch sehr sympathisch.

00:25:36: Also diese Kombination, weißt du aus, okay, es ist Hendrik, der macht Videos.

00:25:41: Wir machen da irgendwas ganz Neues.

00:25:43: Und ich kann mal in so ein Weinhaus reingucken, also bei Harvesco.

00:25:48: Ich kannte ehrlich gesagt Harvesco nicht vorher.

00:25:51: Ich war ja auch einfach echt sehr lange weg und ich hab mich damit ... In Deutschland auch nicht so wirklich beschäftigt, so.

00:25:58: Aber natürlich, wenn man sich damit mal auseinandersetzt, wäre da alles dazugehört und ja, wie groß das ist, fand ich das irgendwie reizvoll, diese Kombination.

00:26:07: Und dann bin ich zurückgekommen.

00:26:10: Ich hatte aber auch ehrlich gesagt lange keinen deutschen Bunkercount und auch keine deutsche Telefonnummer, weil ich immer noch gedacht habe, ja, ich mach das jetzt hier mal drei, vier Monate und dann gehe ich wieder zurück nach Südafrika oder London.

00:26:24: Und ja, irgendwie bin ich dann hier hängen geblieben.

00:26:27: Ich glaube auch so ein bisschen, weil es vielleicht auch so meine Art ist.

00:26:30: Ich wollte dann auch Sachen auf die Straße bringen.

00:26:33: Und Tevino war schon natürlich innovativ.

00:26:37: Vielleicht waren wir auch ein bisschen früh dran.

00:26:39: Es war jetzt aber auch nicht riesen der Erfolg.

00:26:42: Ja, also für alle nicht.

00:26:44: Und irgendwie habe ich gedacht, so, ich kann jetzt hier nicht gehen.

00:26:48: Ich muss das irgendwie... Weißt du, ich muss weitermachen.

00:26:52: Es muss doch irgendwie so einen Glücksmoment geben, dass alle irgendwie happy sind.

00:26:56: Weißt du?

00:26:57: Havesco macht damit genug Umsatz.

00:26:59: Henrik ist happy, Steffi ist happy.

00:27:02: Aber, naja.

00:27:03: Und irgendwie, genau.

00:27:04: Und dann fängt man an, sich so einen Kleiderschrank zu kaufen und in eine Wohnung zu ziehen und sich das einzurichten.

00:27:11: Und dann kriegt man irgendwann zwischendurch Panik, denkt so, ich hab jetzt nicht nur meinen Koffer und ich kann einfach wieder gehen.

00:27:17: Sondern, ja, und dann bleibt man irgendwie hier hängen.

00:27:21: Daher

00:27:21: raus in die Stadt abbaute dann auch dein Baby, Weinladen.de oder Weinladen San Pauli.

00:27:25: Das war ja dann letztlich ein Resultat aus dem Ganzen, wo ihr was Stationäres etablieren wolltet und du die Persönlichkeit dann im Wein leben wolltest.

00:27:33: Genau, Henry hat dann bei einem Limit gegründet, ich bin dann da geblieben und durfte da auch noch eigene Sachen machen.

00:27:39: Ich bin auch erwesken und dankbar für die Zeit und für das sie das mir so viel vertraut haben.

00:27:43: Ich konnte da wirklich so ein eigenes Ding machen, auch selber eigene Weine aussuchen.

00:27:48: Das war schon sehr spannend.

00:27:49: Genau, aber irgendwann gab es auch einen Wechsel bei Haversko und vielleicht auch bei mir, bei uns.

00:27:54: Und dann war das irgendwie ganz gut, dass wir uns in die Augen geschaut haben und gesagt, hey, willst du es nicht übernehmen?

00:28:00: Und maß es eigenständig, genau.

00:28:03: Du

00:28:03: hast die Kiste vor fünf Jahren übernommen.

00:28:05: Und jetzt ist

00:28:05: es deins.

00:28:06: Genau, Anfang des Jahrhunderts.

00:28:07: Genau, wir haben den Weinladen Sampauly jetzt im Jahrzehnte eröffnet.

00:28:10: Genau, und da war ich halt so... Genau, ich habe immer schon viel gearbeitet.

00:28:15: Aber ich war dann quasi für Haversko, habe ich diesen Weinladen Sampauly.

00:28:19: und Weinland.de gemacht und genau.

00:28:21: Und dann irgendwann Ende zwei, achtzehn haben wir dann sozusagen den Exit gemacht.

00:28:26: Ja,

00:28:28: auch schon wieder.

00:28:28: Und das sind wir jetzt, wo wir jetzt sind.

00:28:29: Großartig.

00:28:30: Fünf Jahre, genau.

00:28:48: Wenn man falsch sagt, hört man sofort Grillgeruch, Gelächter und irgendwo klören, garantiert auch Weingleser.

00:28:55: Und mittendrin steht einer dieser stillen Helden, die selten in den Schlagzeilen auftauchen, aber immer in Gläsern landen.

00:29:03: Eine gewisse Selbstverständlichkeit haben, aber in dieser Selbstverständlichkeit wiederum eine unglaubliche Größe.

00:29:09: Mit stillen Helden meine ich in meiner Empfehlung nicht das Hause Christmann, obwohl die auch unlaut sind.

00:29:15: Also keine Schreihelse, aber eben

00:29:17: nicht

00:29:17: still.

00:29:17: Sie haben so unglaublich viel in der Falz im deutschen Weinbau bewirkt, sondern ich meine ein ihrer Weine.

00:29:23: Den zweitausend-einundzwanziger Riesling-Gimmeldinger Kapellenberg.

00:29:28: Ja?

00:29:29: Ich rede von einer ersten Lage und zwar von einer leicht angereiften ersten Lage.

00:29:34: Einen, die gerade am Aufmachen ist, am Aufblühen, die ihre Präsenz zeigt.

00:29:37: Ein Zwei-tausend-einundzwanziger.

00:29:40: Eines der verrücktesten Jahre, die es im Verlauf der letzten zehn Jahre gab, aber das erkläre ich später.

00:29:44: Es ist eine derweine, die sich nicht anstrengend charmant zu sein.

00:29:48: Der ist es einfach.

00:29:49: So wie jemand, der morgens aufsteht, kurz sich die Haare schüttelt und trotzdem aussieht, als käme er aus einem Werbespot für Mineralität.

00:29:56: Man könnte sagen, dass es Rieslingen eine große Artigkeit, wie wir sie uns vor zwanzig Jahren gewünscht haben, dass sie einmal werden würden.

00:30:04: Oder ein Felsermann hier.

00:30:06: Ehrlich, gerade raus, aber richtig gut.

00:30:09: Okay, das war ein guter Apunkrisman, Gimmelding.

00:30:11: Ist Familie bis jetzt seit siebzehnhundertachtundneunzig.

00:30:15: Aktuell leitet Stefan Christmann das Haus.

00:30:18: Und der Mann ist ein Phänomen.

00:30:20: Er ist nicht nur Winzer, sondern auch Präsident des VDP, also quasi der Klassensprecher der deutschen Spitzenwinzer.

00:30:27: Sein Stil?

00:30:28: Präzise, ruhig, sachlich, aber nie trocken.

00:30:33: Und wenn du Steffen Christmann einmal begegnest, er ist ein Visionär und er lächelt.

00:30:37: Er ist nicht verbissen, er ist ein Felser und trägt seine großartigen Gedanken mit einer scheinbaren Leichtigkeit in die Welt hinaus.

00:30:45: Und genau so sind seine Weine.

00:30:48: Wow, ich wünschte mehr Winzer dieser Klasse würden so herzhaft lächeln.

00:30:53: Und gemeinsam mit seiner Tochter Sophie Christmann führt es Weingut mit einer Mischung aus Gelassenheit und Laborpräzision.

00:31:00: Hier wird nicht mit Schlagworten wie Tero Aum sich geworfen, ihr lebt uns.

00:31:05: Seit Jahrzehnte arbeitet das Weingut biodynamisch, also demeter zertifiziert.

00:31:10: Das bedeutet keine Chemie, keine Schnelllösung, viel Beobachtung und noch mehr Handarbeit.

00:31:15: Oder wie Steffen Christmann gern sagt.

00:31:17: Wir wollen weine, die nach Bodenschmecken, nicht nach Keller.

00:31:21: Und wer einmal durch die Rebenläufe versteht, hier wird nicht gegen die Natur gearbeitet, sondern mit ihr.

00:31:26: Aber ich möchte dir den Gimmeldinger Kapellenberg ans Herz.

00:31:30: Nein, auf die Zunge legen.

00:31:31: Eine Lage, die klingt, als hätte sie eine eigene Wikipedia-Seite verdient.

00:31:36: Sie liegt leicht oberhalb des Ortes Gimmelding.

00:31:39: Gleich nach Süden ausgerichtet, mit Blick über Mandelbäume, Reben und Waldkante.

00:31:45: Der Boden, eine feine Mischung aus Bund, Sandstein, Kalk und Lehm.

00:31:48: Also absolut perfekt.

00:31:50: Warm am Tag, Kühl in der Nacht, griffig für Wurzeln, großzügig mit Renage.

00:31:55: Kein überbordener Luxus, sondern genau das richtige Maß einer Herausforderung.

00:32:00: Und die Lage ist vom VDPR als erste Lage, ich hatte es vorhin schon mal erwähnt, eingestuft.

00:32:04: Das bedeutet herausragendes Terror, klar erkennbare Herkunft und eigenständiger Charakter.

00:32:10: Und dieser Charakter ist unverwechselbar.

00:32:13: fein mineralisch, elegant und mit dieser typischen Gimmeldinger-Leichtigkeit.

00:32:18: Als wäre sie für das Haus Christmann erfunden worden und die man nirgendwo anders findet.

00:32:24: Klar reduziert, durchdacht.

00:32:26: Und dann, ich habe es vorhin versprochen, ... ... ein tolles Jahr für uns Sommys, für Weinkritiker, für Weinliebhaber, um sich da perfekt dran abzuarbeiten.

00:32:37: Seit dem Release damals und jetzt in der Betrachtung der einzelnen Entwicklungsstufen.

00:32:41: Und für die Winzer?

00:32:42: Ein Drama mit Happy End.

00:32:44: Es war für viele Winzer ein reines Nervenspiel.

00:32:48: Spätfrost im Frühjahr.

00:32:50: Regen im Sommer.

00:32:51: Pilzdruck im Herbst.

00:32:52: Ich glaube, ich brauche nicht mehr erzählen, oder?

00:32:54: Ein Jahr, bei dem die Natur gefühlt sagen wollte.

00:32:58: Na, ich habe euch letztes Jahr wohl mit zu viel Sonne verwöhnt.

00:33:01: Aber die, die ruhig geblieben sind, haben Großes geerntet.

00:33:06: Und Christmann blieb ruhig.

00:33:09: Er ließ die Reben atmen, flückte selektiv, wartete ab.

00:33:13: Und das Ergebnis, ein Wein mit klarer Frische, präziser Säure, moderaten Alkohol.

00:33:19: Also genau das, was Riesling groß macht.

00:33:22: Das ist kein Jahr für schnelle Likes.

00:33:25: Das mussten viele realisieren, die dieses Jahr viel zu schnell abgestraft oder in seiner Besonderheit gar nicht genügend gewürdigt haben.

00:33:32: Es ist ein Jahr für Langstreckenläufer, Wein mit Rückgrat, mit Struktur, mit Geduld.

00:33:36: Und dieser Kapellenberg hat All das!

00:33:39: Nur eben schon man verpackt.

00:33:41: Die Trauben werden von Hand gelesen, auf dem Sortiertisch streng geprüft, also nichts mit Maschinen oder irgendwie.

00:33:47: das geht schon.

00:33:48: Dann schon gepresst, spontan vergoren, ohne Reinzuchthefen.

00:33:52: Das ganze gärt gemütlich in großen alten Stückfässern aus Felsereiche.

00:33:59: Also kein Edelstahl Disneyland.

00:34:01: Steffen Christmanns Philosophie, wir machen keine Tricks, wir machen Wein.

00:34:05: Und das funktioniert.

00:34:06: Denn durch die lange Lagerung auf der Vollhefe bekommt dieser Riesling Textur dieses feine, schwebende Mundgefühl, dass man eher spürt, als schmeckt, der Geschmack von Geduld.

00:34:20: Vielen Dank für diese Geduld, dem Hause Christmann und dem deutschen Vertreter dem Handelshaus Segnetz.

00:34:37: Was ist für dich bei der Geschichte und das jetzt rückblickend?

00:34:40: Eigentlich so beim Wein am Spand, ist es der Wein selber, also dass du den Wein zelebriest und da jedes Mal ein Feuertanz drum machst, wenn du eine Flasche aufmachst, sind es die Menschen, die du mit dem Wein glücklich machen kannst?

00:34:50: Oder ist es so dieses Business, sind es die Zahlen dabei?

00:34:54: Ja, das ist irgendwie so eine Kombi aus allem.

00:34:57: Also als Zommelier darf man ja Weinkarten gestalten.

00:35:02: Das kennst du auch, das hast du ja auch gemacht lange Zeit.

00:35:05: Das heißt, man kauft Eilen, man hat so verschiedene Lieferanten und Weingüter und baut sich sozusagen, kuratiert sich seine eigene Weinkarte zusammen.

00:35:15: Zum Leid des Zommeliers, der dann manchmal nachfolgt, weil er sozusagen dann so ein Erbe übernimmt.

00:35:21: Aber das ist ja sozusagen das.

00:35:23: Und aber wenn man seinen Weinhandel hat, dann hat man auf einmal so dann direkt auch mit den Winzern zu tun.

00:35:30: Weißt du, man hat so direkt so irgendwie ja diese Kontakte zu den Menschen, vielleicht auch Erwartungen, so dann.

00:35:39: gibt es auch diese Quatsch-Exklusivitäten.

00:35:41: Ja, ich bin aber bei dem schon und er will nicht, dass man woanders noch ist.

00:35:45: Also solche Herausforderungen hat man auf einmal.

00:35:49: Und dann, genau, gibt es natürlich Winzer, die dann auch so ein bisschen Druck machen und dann sagen, ja, ich muss jetzt hier das abnehmen und das und noch mehr ins Sortimentai aufnehmen.

00:35:57: Und es macht dann auch nicht Sinn, nur ein Wein von einem Weingut zu haben, sondern vielleicht mehrere.

00:36:04: Und das ist schon der Unterschied zu einem Sommelier, der vielleicht so eine Weinkarte schreibt.

00:36:09: dass man hier einfach viel mit den Menschen arbeitet, viel vielleicht Erwartungen da sind, ein bisschen Druck vielleicht auch.

00:36:19: Manchmal kauft man auch Weine ein, die man nicht verkauft, man hat das anders eingeschätzt und dann weiß man nicht, was macht man, wie macht man es.

00:36:27: Also es ist gut, wir haben noch so ein Weinladen, man kann dann auch mal was auf dem Ausschenken oder ein bisschen günstiger oder mal eine Promo machen.

00:36:35: Aber ja, genau diese Stilen mit den Leuten, diese Erwartungen, ich habe mich das am Anfang, habe ich mir da auch einen Druck gemacht, weil ich dachte, okay, jetzt braucht die Winzerin, der Winzer erwartet jetzt von mir so ganz Großes.

00:36:47: Mittlerweile mache ich mich davon ein bisschen frei.

00:36:49: Es ist auch das Schöne, wenn man es ein bisschen länger in dieser Branche ist, dass man ein bisschen entspannter wird mit allem.

00:36:54: Aber auch diese Kombi aus, man arbeitet mit Kollegen, also andere Weinhändler.

00:37:00: dass man einfach mal mit Luca Lobenberg spricht und sagt, hey, wie schaut's aus?

00:37:05: Wir haben eigentlich einen ganz guten Austausch mit Henrik.

00:37:08: Das ist sehr nett, dass man einfach links und rechts irgendwie schaut.

00:37:11: Wie machen die anderen das?

00:37:13: Was haben die für Herausforderungen?

00:37:15: Und das ist das Schöne am Job.

00:37:17: Und genau, ich weiß gar nicht genau, ob das jetzt die Frage beantwortet hat, aber...

00:37:21: Das ist ganz viel drum rumgekreist und eigentlich nicht wirklich, aber viele Informationen.

00:37:28: bei einer, was auch immer, Location entweder die du damals aufgebaut hast oder jetzt sind bei deinem Weinladen.

00:37:33: Was ist für dich vom Gefühl her und von der Komplettheit am wichtigsten?

00:37:37: Ist es die Weinauswahl selber, dass du da eine perfekte Weinauswahl kuratierst?

00:37:42: oder sind es die Menschen, die dort beraten, die den Wein leben, die das Ganze inszenieren?

00:37:48: Ist natürlich immer eine Kombination aus beiden, aber wenn du jetzt das Spaß oder Weiß sehen müsstest.

00:37:54: Okay, ja, wahrscheinlich ist es das kuratierte Sortiment, weil das machen wir ja auch im Team zusammen.

00:37:59: Also klar, ich entscheide auch viele Dinge dann einfach selber und schnell, aber wir entscheiden auch ganz viel.

00:38:06: Wir machen Tastings und entscheiden im Team gemeinsam, welche Weine wir ins Sortiment aufnehmen.

00:38:11: Von daher ist es, glaube ich, unser Sortiment, was kuratiert ist, was unsere Handschrift trägt, genau das.

00:38:19: wo man es ein bisschen erkennt, okay, wie ticken wir gerade und das wechselt ja auch ganz viel.

00:38:24: Also wir nehmen wieder was raus, dann kommt wieder was rein, dann gefällt uns was gut und dann, genau, es ist halt... sehr, sehr immer im Flow dieses Sortiment.

00:38:33: Also wenn man im Weinland ... Die Weinwelt

00:38:34: selber wechselt ja auch.

00:38:35: Also da ist ja auch eine Veränderung.

00:38:37: Da muss man ja dann mehr oder weniger auch so ein bisschen abtodäts sein, um dann irgendwie nicht verschlafen zu klingen.

00:38:41: Hast du selber ein Weinstil?

00:38:42: Also hast du irgendwas, so wie manche, irgendwie natural Weinjünger sind?

00:38:46: Andere sind die totalen Klassiker.

00:38:47: Hast du irgendwas, wo du sagen würdest, das ist mein Stil?

00:38:50: Da kennt man mich wieder.

00:38:52: Also natural finde ich auch super spannend und da waren wir auch relativ früh, dass wir schon ... Vor sechs Jahren einfach sehr, sehr viel, also ungefiltert.

00:39:00: Ich finde das englische Wort Low Intervention finde ich immer so ein bisschen passender aufgenommen haben.

00:39:07: Was mir jetzt gut taugt, sind Weine.

00:39:10: Also ich finde diese Natur, das verschwimmt ja gerade total.

00:39:15: Also wenn man jetzt zum Beispiel jetzt am Wochenende war, der Michi Andres bei uns.

00:39:19: Also der arbeitet ja naturnah, aber seine Weine sind trotzdem klar und kark.

00:39:25: Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber genau, oder auch Kalschätzel und Jule, also wie die das machen, also das ist ja, hat ja nichts mit Bauernhof und das stinkt und das ist irgendwie so muffig und so.

00:39:36: Da kommt jetzt die Hilfe dir entgegen, sondern das sind halt pure Weine, die ein bisschen weniger Alkohol haben.

00:39:43: und ja, ich mag glaube ich diese Karkheit ganz gerne.

00:39:45: Ich weiß nicht, ob man euch damit was sagt, also dieses sehr, ja, nicht so quietschige, sondern genau, und da.

00:39:55: Find ich, dass gerade ganz spannend was da passiert, auch bei den jüngeren Winzern und Winzerinnen.

00:39:59: Was ich interessant fand, war dem Punkt, als du damals ins Jakob gekommen bist und gesagt hast, ich habe noch nicht mal drei Bücher gelesen oder wusste nicht viel über Wein.

00:40:09: Jetzt auch mit einem Wissen jetzt, was muss man, wenn man ein Zombie sein oder werden möchte, was muss man über Wein wissen?

00:40:15: Was sind so die wichtigen Dinge, die man sich selber aneignen müsste?

00:40:21: Was findest du für dich selber sehr wertvoll, was du wissen musst, wo du dich auch selber up to date hältst?

00:40:26: Hältst du dich up to date, lernst du noch über Wein?

00:40:28: Oder ist das so Daily Business, wo du automatisch mit Informationen gespeist wirst?

00:40:33: Ja, also man muss sich stetig weiterentwickeln und weiter bilden.

00:40:37: Das ist auch Wahnsinn, was jetzt gerade so passiert, auch so in Osteuropa.

00:40:41: Also, das ist ein Trass, wie sich das verändert.

00:40:45: Ich finde ... Ja, schon, also erst mal muss man natürlich ein Interesse haben, weil ich glaube jeder weiß, wenn man sich irgendwas reinschraubt.

00:40:54: Ich habe zum Beispiel vor zwei Wochen so ein AI-Workshop gemacht und ich finde es interessant.

00:41:01: Aber es war jetzt nicht so.

00:41:02: meine Leidenschaft und ich merke so, ich bin glaube ich eher so ein Mensch, der, wenn ich was mag, dann kann ich mich da richtig rein knien und dann wird es auch gut, aber ich kann so Sachen Buchhaltung zum Beispiel.

00:41:15: könnte ich auch ohne ganz gut leben.

00:41:17: Ja, ich bin froh, dass ich jemand Gutes habe.

00:41:20: Und da merke ich auch selber, da bin ich faul, da habe ich keine Lust.

00:41:25: Und genau, erstmal muss man natürlich ein bisschen Interesse haben.

00:41:28: Und ich glaube, wenn man so ein Weinbuch dann mal aufschlägt, es gibt ja verschiedene Gute.

00:41:34: Und dann irgendwie dieses, okay, wow, ich fange jetzt bei Seite drei an.

00:41:39: Und dann bin ich aber auf einmal bei Seite zwanzig, weil da irgendwas Spannendes zu geben.

00:41:43: Und dann, man liest nicht von vorne nach hinten, sondern so komplett durcheinander, komplett chaos.

00:41:49: Und dann, okay, da war so Wahnsinn.

00:41:51: Und dann steigert man sich ein bisschen mehr rein.

00:41:54: Und ich finde, ehrlich gesagt persönlich, glaube ich, WST ganz gut, die gehen es ganz gut an.

00:41:58: Die haben ja auch so Level eins und zwei ist auch für Interessierte.

00:42:02: Also wir haben auch zum Beispiel ein paar Aushilfen, tolle Aushilfen bei unserem Laden.

00:42:06: Die machen dann Level zwei Kurs.

00:42:08: Also die müssen jetzt nicht unbedingt das Diploma machen.

00:42:10: Aber Level zwei vermittelt dir schon ein Gefühl.

00:42:13: Wie geht man an Rebsorten ran?

00:42:15: Wo kommen die her ursprünglich?

00:42:17: Wie verbreiten sich die Rebsorten weiter?

00:42:19: Und genau, das finde ich eigentlich ganz schön.

00:42:23: Ansonsten ist es so ein bisschen so, man verliert sich manchmal in so... Mittlerweile Webseiten oder Instagram-Seiten.

00:42:30: Es gibt ja auch tolle Leute im Netz, die tolle Sachen machen.

00:42:35: Ich meine, unsere Spanne der Aufnahme ist ja auch gerade sehr gering, aber so kleine Snippets, da lernt man ja auch schon ein bisschen was.

00:42:43: Und dann sind die richtigen Leute.

00:42:48: entweder Kanäle, die man folgen sollte oder irgendwelche Magazine oder was, was du selber ganz spannend

00:42:53: findest.

00:42:54: Also ich find deine Insta-Seite schon ganz spannend, da erfährt man was zu den Menschen, zu den Leuten, man reflektiert ein bisschen wie man selber vielleicht ist.

00:43:02: Ich find Toni Asgitis fantastisch, der mir auch... sehr kurzweilig einfach Sachen erklärt.

00:43:10: Ich finde, Wine am Limit, obwohl es ein Shop ist, schaffen dies, total Geschichten zu erzählen, Emotionen rumzubringen, lustige Geschichten zu machen.

00:43:19: Ja, es ist einfach eine gute Unterhaltung, so in dem Sinne.

00:43:23: Mhm.

00:43:24: Aber auch mit ganz vielen Fundamenten, ganz viel Wissen, dass wir dich eben das Schöne dabei, dass sie sich ja auch... Neben dessen, dass sie eben mit manchen Sachen unterhalten möchten, gibt es immer zwischendurch Sachen, wo eben ganz, ganz viel Wissen transportiert wird auf jeder Ebene.

00:43:37: Das ist auch jeder Verstehen, das ist auch jeder angesprochen wird.

00:43:39: Also das finde ich relativ gut und smart.

00:43:41: Und etwas, was dich auch auszeichnet, also Wein ohne Dresscode, ich weiß gar nicht, ob es noch dein Slogan ist, aber es war ja mal dein Slogan, den du sehr intensiv auch gelebt hast und vor allen Dingen auch mit dieser Herzlichkeit.

00:43:55: Ich erinnere mich da an eine Veranstaltung, die wir auch beide gemeinsam hatten.

00:43:58: Es war damals von den CIA-Wein-Visionen, wo wir dich ausgezeichnet haben als Weinpersönlichkeit des Jahres.

00:44:03: Und es war so unglaublich herzlich, welche Laudatio da auf dich gehalten wurde.

00:44:07: Also es war so das Eingast nach dem nächsten, das Wort ergriffen hat und alle fast geweint haben.

00:44:13: Das zeigt aber so diese Emotionalität, weil du halt Wein unkompliziert, natürlich und mit ganz viel Herz lebst.

00:44:19: Wie machst du das?

00:44:20: Also wie betrachtest du Wein?

00:44:21: Hast du da irgendein Gefühl für?

00:44:24: wie bringst du Wein Leuten näher?

00:44:27: Wie begleitest du mit Wein?

00:44:29: Also was ist dein Geheimnis?

00:44:32: Erst mal danke nochmal für den schönen Abend.

00:44:35: Das war auch in meiner Erinnerung eigentlich ein sehr, sehr besonderer schöner Abend und danke für die tolle Auszeichnung und dass du den Weinlein Sampauly besucht hast.

00:44:43: Das hat mich sehr, sehr gefreut.

00:44:46: Und ja, wie bringe ich das?

00:44:49: Ich glaube, ich sehe mich so ein bisschen als Vermittler zwischen der Winzerin, dem Winzer und dem Gast, dem Kunde.

00:44:58: der den Wein trinkt.

00:44:59: Und genau, eigentlich ist es ja unsere Aufgabe, so dieses Gefühl, was der Winzer, auch so den Gedanken, also was hat der Winzer, die Winzerin sich bei dem Wein gedacht, ja?

00:45:10: Also wir reden jetzt halt nicht über den Supermarktwein, sondern wir reden über handgemachte Weine, die wir auch im Sortiment haben.

00:45:18: Und genau, und das ist glaube ich so, dass die Leute gar nicht so dieses Ja, wie viel Gramm Restzucker, wie viel Säure und in welchem Fass und wann und so weiter, sondern dass wir eher so die Geschichten der Winzer, der Winzerin erzählen, dass wir das vermitteln, was so die Idee dahinter ist.

00:45:35: Also was hat der Winzer sich dabei gedacht?

00:45:36: Was wünscht er sich?

00:45:37: Wo will er hin?

00:45:38: Viele Winzer und Winzerinnen begleiten mir auch schon sehr lange und da können wir halt auch so vermitteln.

00:45:44: Ja, Wahnsinn, wie er sich entwickelt hat.

00:45:46: Also dieses, ich glaube, auch Vertrauen, dass wir, genau, Wein und Udvesko hast du ja auch gerade schon gesagt.

00:45:53: haben wir mal so ins Leben gerufen, weil uns hat uns jetzt ein bisschen gestört vor zehn Jahren, dass das Wein doch noch so ein bisschen sehr ja irgendwie angestaubt war.

00:46:05: Und auch dieses so in den Weinladen gehen.

00:46:08: Also mittlerweile ist das ja auch aufgebrochen, aber früher waren Weinläden, da war das irgendwie, da war dann so ein Herr mit so einem Kortenketz.

00:46:19: Ja, in so einem dünkleren Raum.

00:46:22: Ich kannte viele Menschen, die gesagt haben, nee, ich kauf mein Wein, dann doch irgendwie, wo es irgendwie ein bisschen anonymer ist, als in so ein Weinladen zu gehen.

00:46:33: Weil, ich glaube, so diese alte Riege der Weinhändler, das war dann einfach so ein bisschen verstörend.

00:46:39: Und wir wollten einfach sagen, hier kommen, Tür ist auf.

00:46:42: Komm rein, es ist hell, wir haben ein bisschen moderne Möbel und wollen das ein bisschen aufbrechen.

00:46:50: Mittlerweile ist es ja auch schon überall so, genau.

00:46:53: Und das war so ein bisschen das heutzutage.

00:46:56: Also wir haben lustigerweise letzten Monat auch über unseren Claim gesprochen.

00:47:01: Man ist ja selber in so einem Hamsterrad, wenn man selber in so einer Firma ist und dann überdenkt man ja nur nicht mal die Basics.

00:47:07: und dann haben wir gedacht so ganz ehrlich, mittlerweile Wein.

00:47:11: Es gibt Wein-Partys, es gibt Pop-Ups.

00:47:15: Winter machen ihre Höfer auf, kommunizieren mit anderen.

00:47:19: Es gibt so Messen, die sind einfach moderner.

00:47:22: Es ist so ein bisschen peinlich, dass wir jetzt immer noch diesen Weit ohne Dresscodeclaim fahren, weil mittlerweile ist ja gar kein Dresscode mehr.

00:47:30: Ich glaube, wenn man so einen twenty-fünfjährigen sagen würde, so, ey, weißt du, Wein war früher mal, da musste man sich ordentlich anziehen und da irgendwie, ne, musste man irgendwie gerade stehen.

00:47:40: Das ist ja auch so ein bisschen aus der Zeit gefallen.

00:47:43: Deswegen haben wir das so ein bisschen beerdigt, sozusagen, den Claims.

00:47:48: Aber letztlich spricht es ja auch für euch.

00:47:50: Aber wenn du Wein erklärst, arbeitest du da mit Metaphern.

00:47:53: Also nimmst du dir irgendwas zur Hilfe, womit du den Wein erklären kannst?

00:47:56: Oder erzählst du einfach... ... aus dem Sein, aus dem Wein heraus.

00:48:01: Ja, also wir haben ja jede Woche Tastings, also wenn ich so ein Tasting halte.

00:48:05: Mit Gästen

00:48:06: oder mit dem Team?

00:48:07: Mit Gästen, genau.

00:48:09: Jede Woche, Mittwochs machen wir unsere Tastings.

00:48:12: Und ich muss aber dazu sagen, und das macht mir auch sehr viel Spaß, wir haben wirklich tolle Gäste.

00:48:17: Also klar, es ist so ein bisschen San Pauli-Publikum.

00:48:20: Wir haben gar nicht so einen unbedingt alter, wir haben auch die zwanzigjährigen gekommen, wir haben aber auch so bis, keine Ahnung, fünfzig, sechzig, also die Senioren und das sind wilder Mix aus Hardcore, Ultrasanpaulis zu irgendwie, sag ich mal, Äppendorf, ein bisschen gediegen.

00:48:37: Und das ist schön.

00:48:38: und ich glaube, das Thema Wein ist so dieser Schnittpunkt, wo dann viele Menschen sich drauf einigen können.

00:48:44: Ja?

00:48:46: Und genau.

00:48:47: Aber wir haben jetzt nicht unbedingt die Fachleute bei uns im Laden.

00:48:50: Also wir haben auch mal Gastronomie zu Gast kommen.

00:48:53: Da freue ich mich auch sehr.

00:48:54: Oder Feierabendwein bei uns genießen.

00:48:56: Aber so ein Tasting-Besuchen wirklich.

00:49:00: Leute, die Lust haben auf Wein.

00:49:02: Die haben beruflich was ganz ganz anderes machen.

00:49:05: Und ich mag das ehrlich gesagt ganz gerne, weil man merkt, dass man diese Menschen noch begeistern kann.

00:49:11: Und man erzählt, klar, man fängt an.

00:49:14: erzählt ein bisschen was zur Region, wo der so beim Herkommt.

00:49:16: Vielleicht versucht man uns ein bisschen zu beschreiben, wie es dort aussieht.

00:49:20: Vielleicht gibt es so ein paar Verbindungen zu einem, keine Ahnung, einem Essen oder, ihr habt doch sicherlich schon mal was von einem, keine Ahnung, Trüffeln aus Eiber gehört oder dem und dem Käse.

00:49:30: Und ja, daneben kommt der Wein her.

00:49:33: Aber

00:49:34: du bist nicht diejenige, die das mit Fußball vergleicht oder mit Autos oder mit Musik oder mit Stadtteilen in Hamburg, oder?

00:49:40: Nee.

00:49:40: Nee, gar nicht.

00:49:41: Der weint in sich selber und okay.

00:49:43: Genau, der weint in sich selber und dann irgendwie Rebsorten.

00:49:45: Man versucht halt so ein bisschen runterzubrechen, was die Rebsorte ... ausmacht.

00:49:51: und dann natürlich so zur Person, also zum Mensch, hinter dem Wein, was erzählt, ein bisschen lustige Anekdoten und dann, klar, manchmal gibt es auch Fragen, die Fragen zu beantworten, aber auch sehr, sehr low.

00:50:03: Und die Leute sollen einfach einen guten Mittwoch haben.

00:50:06: Also, sie kommen zwar auch um was mitzunehmen und kaufen danach auch Wein, was sehr schön ist, machen sich auch Notizen, aber haben im Grunde genommen einfach irgendwie eine gute Zeit und das... ... muss ich sagen, liebe ich gerade sehr an meinem Job.

00:50:22: Also ich ... ... möchte ehrlich gesagt ... ... also ich habe auch Respekt vor ... ... Someliers und Weinleuten, die ... ... viel mit dem Fachpublikum arbeiten, ... ... aber da ... ... das könnte ich jetzt gerade gar nicht mehr, ... ... dafür bin ich glaube ich auch zu ... ... ja ... ... ich ... ... genau, ich habe Lust, so Leuten irgendwie ... ... Wein ... ... zu zeigen, die ... ... einfach nur ... ... gutes Glas trinken wollen.

00:50:45: Gibt es eine Geschichte über Wein, ... ... die du besonders gerne erzählst?

00:50:48: Also sei es aus deinem Leben oder vom Winzern oder irgendwie so eine Lieblingsgeschichte, wo du sagst, die bringe ich auch, wenn sie jeder schon dreimal gehört, immer wieder gerne.

00:50:56: Nö, Lieblingsgeschichte nicht.

00:50:58: Also schon viel.

00:50:59: Also wir kennen halt unsere Winzer persönlich.

00:51:01: Also wir sagen euch das zu.

00:51:03: Wir haben eigentlich von jedem Winzer, den wir im Regalchen haben, die Telefonnummer und mindestens schon in ihm eine Flasche Wein getrunken.

00:51:11: Und ja, ne, wir haben halt diese persönliche Verbindung und... Das ist eher das.

00:51:18: Und natürlich hat man manchmal so ein paar Quatsch-Sachen, wie man erzählt, so ein paar Sachen, die von Henry auch übergeblieben sind, so wie meine Weinprobe.

00:51:27: Dass man es lastet, sich anfässt, dass man das Last nicht in die Höhe erhält.

00:51:30: Also, ein paar, einfach so ein paar, genau, so ein paar.

00:51:34: Und am Ende, Silvio, weißt du, ich glaube, wir erleben ja jeden Tag irgendwas Neues.

00:51:40: Also, kein Tasting ist gleich, was auch schön ist, weil jetzt hatten wir ja zu Besuch.

00:51:46: Christian Krak und anderes.

00:51:48: Und ich glaube, beim nächsten Tasting kann ich von denen, was die erzählt haben, wieder was berichten.

00:51:54: Jetzt machen wir den Podcast.

00:51:56: Weißt du, vielleicht fällt's dein Name beim nächsten Mal bei einem Tasting.

00:51:59: Ich glaube, das ist eher so Tagesform, dass wir so aus unserer Bubble auch erzählen, was wir erleben und dann weitergeben.

00:52:07: Und warum der Wein jetzt im Regal ist, weil das haben wir erlebt.

00:52:11: Wir waren da und ... Deswegen steht er jetzt hier.

00:52:15: Endlich mal ein positives Schneeballsystem, wo Dinge und Geschichten sich weiterentwickeln.

00:52:20: Gibt es denn Weinwörter, wo man sagen kann, daran kann man Stefanie erkennen oder welche, die du niemals benutzen würdest, die dich aufregen, wenn du das bei jemand anderem hörst?

00:52:30: Ja, ich mag so Sachen wie, irgendwie so, ich mag dieses... Das ist so ein ... vielleicht so ein Männerding, auch so bei einigen so etwas Männerrieges, so geiler Stoff und dann das Glas dann so wild schwenken und dann ... und irgendwie so, weil sie behaupten und irgendwie so ... irgendwie sich gegenseitig zu übertrumpfen.

00:52:55: Das erlebe ich manchmal selber in der Weinbar.

00:52:58: Das erlebe ich auch, wenn ich mal irgendwie auf einer Verkostung bin.

00:53:01: Das hört mich total ab.

00:53:02: Das finde ich ... Nicht schön, ich finde aber auch so... Ja, keine Ahnung.

00:53:10: Auf der anderen Seite, was Mädels gerne machen, in ihnen Weinchen trinken, finde ich auch schwierig.

00:53:15: Also, das wird man von mir auch nicht hören, dass ich mal einen Weinchen trinke.

00:53:22: Genau.

00:53:23: Und, äh ja, also so dieses einfach so ein bisschen Platte, weißt du?

00:53:27: Oder irgendwie aus der Flasche trinken, weil es gerade witzig aussieht.

00:53:31: Irgendwie auch irgendwie doof.

00:53:33: Aber welche Rituale um Wein beeindrucken dich?

00:53:35: Also gibt es irgendwas, wo du sagst, wenn das jemand macht, zelebriert, dann geht mein wie du vieles Herz auf.

00:53:45: Unterschiedlich.

00:53:47: Wir haben auch so einen kleinen Weinstammtisch.

00:53:50: Wir sehen uns da alle sechs Wochen und analysieren mal wirklich.

00:53:54: Sitzen an einem Tisch mit Leuten vom Team und Externe.

00:53:59: Und das ist halt total schön, mal wirklich über Bein zu reden und analysieren.

00:54:03: Ich finde es immer so, es ist wie ein Puzzle.

00:54:06: Man fängt ja auch mit einem Tausend Teile Puzzle an irgendwo.

00:54:10: Und so geht man ja auch den Wein, wenn man den Blend probiert.

00:54:13: Das finde ich super spannend.

00:54:16: So, gemeinsam spricht und dann sozusagen sich das Zusammenpuzzle, das finde ich total schön.

00:54:21: Da wird ihr richtig nördig, da geht ihr richtig in die Tiefe und also wahrscheinlich auch nicht mit Restzuckerwerten, aber dass ihr einfach sagt, boah, und jetzt kommt der, die twenty-fünf Prozent Neuholz auf.

00:54:33: Ja, sowas und auch irgendwie so ausschließen.

00:54:36: Ey, was, lass uns doch erstmal ran gehen, was könntest du denn gar nicht sein?

00:54:41: Und das ist auch sehr respektvoll, weil das, was ich gerade gesagt habe, dieses Männerige, da gibt es auch Leute, die dann irgendwie ein Glas Wein bekommen und nach fünf Sekunden sagen hier, ne Bioloms.

00:54:52: Und das finde ich so respektlos, weißt du, weil andere Leute ja auch noch irgendwie, weil wenn einer irgendwas in den Raum wirft, weißt du, dann ist man total befangen, weißt du?

00:55:02: Gerade wenn dann noch jemand vielleicht vermeintlich Ahnung hat und einfach respektvoll gemeinsam sprechen, hey.

00:55:10: Was könntest du?

00:55:11: Lass uns doch mal was ausschließen und dann so ein bisschen diskutieren.

00:55:14: Also das macht total viel Spaß und ich finde es auch schön, wie auch Leute aus meinem Team und auch andere jüngere Menschen Worte finden, Weine zu beschreiben.

00:55:25: Und wenn was, ja, ich finde, Winzer zu beobachten auch ganz schön, weil wenn man die sieht, die gehen nicht so hamperlich mit dem Wein um.

00:55:33: Da wird die Flasche Wein aufgemacht.

00:55:35: Da wird getrunken, ja?

00:55:37: Und das finde ich eigentlich auch ganz schön.

00:55:38: Ich finde manchmal sind so Weinleute oder Somelis oder generell, weil Leute die Wein trinken aber zu keiner, als wäre es der heilige Gral, aber es ist ja nur ein Getränk.

00:55:48: Also das schönste Getränkter Welt, aber es ist ja irgendwie beobachtet gerne Winzer, wie sie dann so Flaschen aufmachen, wie sie sich hier was einschenken, wie lange sie nachdenken.

00:56:02: Und ja, wie sie dann das beschreiben und auch beschreiben, wie sich der Wein verändert.

00:56:06: Das ist ja auch schön, ne?

00:56:08: Michi hat auch gesagt, den komischen habe ich gestern auch in Deidersheim probiert.

00:56:11: In Hamburg ist irgendwie was anderes.

00:56:12: Und er konnte selber nicht beschreiben, aber das ist ja auch ein Zeichen, dass Wein einfach so ein lebendiges Produkt ist.

00:56:19: Und das irgendwie, ja, ich beobachte gerne andere Menschen.

00:56:21: Aber ich mag diese Mädchen nicht, die dann die Gläser irgendwie so mit der ganzen Hand halten.

00:56:29: Und ich mag auch diese männerig Geierstoffe oder so.

00:56:34: Aber alles andere habe ich gar kein Problem mit.

00:56:37: Ich finde die Betrachtung mit dem Winzer total spannend, weil ich das alles eingeordnet hätte und gedacht hätte, dass wenn Winzer probieren, die immer versuchen, alles irgendwie nördig aufzulösen und wie ist da das Verhältnis von XY oder wie kommt das da rein.

00:56:51: Aber jetzt, wo du es erwähnt, kann ich mich an ganz viele Situationen erinnern, wenn Winzer dann wirklich gelöst sind und einfach trinken, also einfach Spaß mit dem Wein haben.

00:57:00: Und es genießen, dass die eine ganze andere Losgelöstheit haben, was viele Kollegen oder manchmal auch viele Kunden nicht können, weil die immer das Gefühl haben, sich da gedrungen zu fühlen, dann irgendwas dort sagen zu müssen oder analysieren zu müssen und die Losgelöstheit dabei überhaupt nicht leben können.

00:57:18: Wie gehst

00:57:18: du persönlich mit enttäuschenden Begegnungen oder Weinen um, als wenn du jetzt irgendwie ein Wein bestellt, servierst oder bei der Probe bekommst und der ... Liegt ihr überhaupt nicht?

00:57:29: Würdest du es weitertrinken?

00:57:30: Würdest du den Wein kritisieren?

00:57:32: Würdest du darauf Aufmerksam machen?

00:57:35: Bist du kritisch oder nimmst du das dann hin und sagst, so hat jeder seinen Geschmack?

00:57:40: Nö, ich bin glaube ich schon ehrlich auf jeden Fall.

00:57:43: Also ich habe ein großes Manko, ich kann nicht lügen.

00:57:48: Also meine Freunde checken das sofort.

00:57:51: Also es fällt mir schwer.

00:57:52: Also ich kann da irgendwie... nicht so viel getan.

00:57:57: Ich bin auch immer so Fan des offenen Wortes und irgendwie ganz klar besprechen, was man erwartet.

00:58:04: Damit fährt man eigentlich ganz gut.

00:58:05: Und ja, also wenn jetzt jemand Wein aussucht und der ist davon begeistert und ich bin eingeladen, dann sage ich jetzt nicht am Tisch, lass das für Wein oder das ist ja gar nicht gut.

00:58:18: Wenn er sauber ist und nicht fehlerhaft ist, dann probiere ich davon Schluck, aber man kann ja auch mittlerweile einfach so ... Man hat dann sein Glasstust an und muss ja auch nicht trinken, das muss ja dann auch nicht nachgeschenkt werden.

00:58:30: Also, da bin ich schon, ich glaube immer, man muss immer ein bisschen die Situation betrachten, weißt du?

00:58:53: Stell dir mal vor, ein Weinglass auf dem Tisch.

00:58:57: Dahinter die gewaltige Silhouette der Anden.

00:59:00: Und in diesem Glas steckt nicht einfach nur Wein.

00:59:04: Nein, da steckt Berg, Höhe, Sonne, Nacht.

00:59:07: und ein bisschen Mondlicht.

00:59:09: Das Weingut Andeluna hast du bestimmt schon mal gehört.

00:59:12: Und der Name Andeluna ist kein Werbekunstgriff, kein Marketing-Trick, sondern eine bewusste Kombination aus Andes und Luna, also den Anden und der Mond.

00:59:21: Und ich finde, man versteht ein Weingut eine Situation viel besser, wenn man es an einem Wein, an einem Beispiel festmacht.

00:59:27: Also nehmen wir zum Beispiel den My Bag, den Pasionado.

00:59:33: Ein Wein, der nicht schleichen will, sondern mit einem gewissen Aufmerksamkeitsbedarf auftritt.

00:59:40: Aber, und das er an dieser Stelle gesagt, dieser Wein tut mehr als nur Eindruck schinden, er erzählt Herkunft.

00:59:47: Er zeigt, was möglich ist, wenn Menschen reben und Berg zusammenarbeiten.

00:59:51: Das Haus an Luna wurde im Teil von Tupucato im Ucovelle in der Provinz Mendoza in Argentinien.

01:00:01: Und der Initiatur des Ganzen war Ward Lay Jr.

01:00:04: Ja genau.

01:00:05: Jener Sohn einer US-Snack-Ikone.

01:00:09: Nein Quatsch, der Snack-Ikone.

01:00:11: Also zu denen auch Delay Ships, die hast du bestimmt schon mal gehört, aber auch Pepsi gehört.

01:00:15: Und das erzähle ich dir nur, damit du weißt, Geld war da.

01:00:18: Also er ging hin und kaufte Weinberge in den Anden.

01:00:21: Aber nicht einfach nur, um diese zu besitzen.

01:00:24: sondern um etwas wirklich ganz besonderes zu erschaffen.

01:00:27: Und so verbannte er sich mit keiner geringeren als der renommierten argentinischen Familie Rena Routini, um gemeinsam Weinbau auf extrem hohen Niveau zu betreiben.

01:00:37: Im Jahr zehntes Jahr übernahm die Familie Barale.

01:00:39: Aus Brasilien und der Argentinien die Führung und stützte das hier, wir machen Bergwein, aber stilvoll.

01:00:47: Das besondere an den Lunasitz auf etwa eintausend dreihundert Meter Höhe.

01:00:52: Das ist nicht flaches Weinland, das ist Bergwein mit Anspruch.

01:00:57: Und das Besondere dabei ist, dass sie nicht nur ihre eigene Situation damals, also vor zwanzig beziehungsweise zehn Jahren erkannten, analysiert haben, sondern dass sie damit eben auch wegweisend für die gesamte Weinwelt sind.

01:01:08: Denn auch in Europa geht man mittlerweile höher und höher in den Weinwerkslagen, um der Klimasituation zu entkommen.

01:01:15: Und einer der Vorreiter war dafür Andelune.

01:01:18: Also es geht um den two-tausend-neun-ziner-Passionado My Bag von Anne Luna.

01:01:23: Kurz die Fakten.

01:01:24: Rebsorte, einhundert Prozent My Bag.

01:01:27: My Bag ist bekannt, oder?

01:01:29: Also die Rebsorte aus Südwestfrankreich, genauer gesagt aus dem

01:01:32: K.O.,

01:01:33: wo sie mehr unter dem Namen Kot, beziehungsweise auch sauer bekannt ist.

01:01:37: Sie war ursprünglich eine der sechs zugelassenen Rebsorten für Bordeauxweine.

01:01:42: Verlorert aber an Bedeutung, weil sie frostempfindlich ist und dünne Schalen besitzt.

01:01:48: Typisch für Malbec, um das Ganze zu kompletieren, sind die tiefdunklen, fast tintigen Farben.

01:01:53: Ein hoher Tannin-Gehalt, intensive Aromen von Brombeer, Flaume und Feichen, was wir auch ganz extrem in dem Wein spüren.

01:02:00: Und auf kalkhaltigen Böden zeigt ja Malbec eine straffe Struktur und erdige Noten, während er auf Lehm, Schwemmeln, weicher und fruchtbetont wirkt.

01:02:08: Auf die Böden von dem Pasionado komme ich später zu sprechen.

01:02:11: Seine Vielzeitigkeiten, seine Fähigkeit, Keroir absolut deutlich abzubilden, macht ihn zu einer der interessantesten Rebsorten im internationalen Weinburg.

01:02:21: Aber kaum irgendwo kann man diese Rebsorte so perfekt händeln wie im K.O.R.

01:02:25: oder im Mendoza.

01:02:27: In Argentinien fand er Malbecke im neunzehnten Jahrhundert durch den französischen Agronomen Michel Amé-Pouget ideale Bedingungen eine neue Identität.

01:02:36: Das trockene, kontinentale Klima der Andenregion Mendoza schützt die Reben vor Krankheiten, während die Höhenlagen von achthundert bis, wie bei Andeluna, ein Tausend dreihundert Meter für außergewöhnliche Tage nach Temperaturunterschiedes sorgen.

01:02:51: Dadurch entstehen Weine mit eben dieser dichten Farbe, diesen übigen Taninen, dieser konzentrierten Frucht und gleichzeitig, und das wirst du bei diesem Wein richtig merken, einer bemerkenswerten Frische.

01:03:04: Die Paradox wirkt, sonst nirgends, wo so in dieser Art anzutreffen ist und für den argentinischen Stil steht.

01:03:11: Was dir ist?

01:03:13: Probier einfach den Zwei-Tausen-Ninzehner-Passionade-My-Back von Andel Lune.

01:03:16: Aber um's in Worte zu kleiden, der argentinische My-Back zeigt weniger rustikale Noten als sein französisches Pendant.

01:03:23: Dafür sorgt er für mehr saftige Schwarzkirche, ganz reife Flaumen und einer ganz zarten floralen Eleganz.

01:03:31: Heute gilt mein Beck aus Argentinen als vino-logische Signatur, als ein Symbol für nationale Identität, das Terroir, Handwerk und Höhenlagen in einer unverwechselbaren Stilistikverein und dafür mitverantwortlich ist, ohne Frage des Hauses, Andelune.

01:03:48: Okay, hacken dran, die Rebsorte.

01:03:50: Herkunft.

01:03:50: Tupungato.

01:03:52: Im Ukulei, Mendoza.

01:03:54: Sogar... ...tausend... ...dreihundert Meter über dem Meer.

01:03:58: Die Böden.

01:03:59: Aluviale Sedimente.

01:04:01: Steinig gut trainiert, ideal für hochgelegene Weinberge.

01:04:05: Zwölf Monate französische Eiche, Fünfzig Prozent davon neue Fesse, Fünfundzwanzig im ersten, Fünfundzwanzig im zweiten Gebrauch.

01:04:12: Danach mindestens acht Monate Flaschenreife.

01:04:15: Und das Ergebnis ist, kein Wein, der nach zwei Schlucken schon wieder abtaucht, sondern einer, der bleibt.

01:04:20: Der Eindruck, der Erinnerung schenkt, um genau das liefert, was Profis aber auch Wein liebt, aber Wein gerne trinke, einfach mögen und dem Wein suchen.

01:04:29: Vielen Dank für dieses ganz besondere Weinerlebnis, dem Hause Andeluna und natürlich dem deutschen Porteur, dem Handelshaus Schlumberger.

01:04:47: Aber es gibt auch, weiß ich auch, wo ich dann auch ehrlich bin, wenn man so Winzer, Winzerin ist, dann kann man sich ja Sortimente anschauen, egal ob es bei uns ist oder bei einem anderen Händler oder in einem Restaurant.

01:05:03: Man sieht ja so ein bisschen das Stilistik und von dem Laden und so.

01:05:11: Man sieht ja auch, dass die Leute sich Gedanken gemacht haben.

01:05:14: Und dann, genau, wenn dann irgendwie ein Winzer kommt, der so gar nicht passt, also bei uns jetzt, du bist Beispiel, du weißt, es ist ein ganz klassisches, stelle dir vor, ein ganz klassisches Moselweingut.

01:05:31: Die haben das Etikett-Set, was auch nicht falsch sein muss, aber... Genau, also kein bekanntes Weingut, sondern eher ein unbekanntes Weingut, die irgendwie achtzig Prozent süß produzieren, die irgendwie auch noch nichts von Bio gehört haben, die dann manchmal zu uns in den Laden kommen und sagen, so, hier, das wär doch was.

01:05:54: Aber schau dich doch mal um.

01:05:55: Also,

01:05:57: du siehst dich da

01:05:59: in dieser Reihe, und das finde ich manchmal ... und da bin ich dann schon ehrlich und sag so ... Hey du Fairpoint, aber wir versuchen hier irgendwie ... ... Bio und nachhaltig kleine Winzer.

01:06:12: Wir verkaufen wenig Süßwein, leider irgendwie wirklich trocken.

01:06:17: Du siehst auch die ... Ja, es ist alles ein bisschen anders als bei dir.

01:06:22: Und da sage ich dann schon auch so, hey, das ist nicht dein Laden irgendwie.

01:06:27: Also warum, wie kommst du auf uns?

01:06:29: Und es passiert leider ganz oft, weil manche auch so die Winzer im Vertrieb.

01:06:34: auch sehr blind sind, finde ich.

01:06:35: Sie gucken auch nicht so Passivität rein, sondern schicken Stumpfpakete und das nervt auch so ein bisschen.

01:06:42: Also kennst du ja wahrscheinlich auch zugute, genau.

01:06:46: Sollte der Weinhandel da im Allgemein Verantwortung übernehmen?

01:06:49: Also, weil du verschiedene Sachen angesprochen hast, wie Entwicklung in der Weinzene im Allgemein, wie Nachhaltigkeit, wie Bio, nicht Bio, gibt es da Aufgaben vom Weinhandel, die er übernehmen sollte, wo du Eure Aufgabe irgendwo auch siehst?

01:07:04: Auf jeden Fall.

01:07:05: Also jeder Weinhandel kann ja aufnehmen, was er will.

01:07:08: Und es gibt ja auch für jeden Wein irgendwie eine Zielgruppe.

01:07:13: Aber ich finde, die Verantwortung ist so diese Preisgestaltung und dieses sich gegenseitig irgendwie die Preise kaputt machen.

01:07:22: finde ich schon sehr, sehr schwierig.

01:07:24: Und diese ganzen Rabattgeschichten und hier gibt es noch was extra und da gibt es noch, keine Ahnung, ein Käsehobel und dann hier versandkostenfrei.

01:07:37: Und ich glaube, dass es auch nicht gut ist.

01:07:40: Also am Ende hast du ja auch die Kunden, die du dann damit irgendwie ziehst.

01:07:44: Aber ich glaube, dem Produkt gegenüber, gerade die ausländischen Winzer und Winzerinnen können ja das teilweise gar nicht kontrollieren.

01:07:53: Wenn dann sich zwei Weinhändler gegenseitig betteln und dann ist dieser Wein einfach nichts mehr wert.

01:07:59: Weißt du, es gibt ja genug Beispiele leider.

01:08:02: Und das finde ich halt sehr, sehr schade.

01:08:04: Und da kriegst du dann auch nicht mehr den.

01:08:07: Also wie soll denn dann, wenn der Gast oder der Kunde dann mal zehn Euro für so ein toskanischen Wein bezahlt hat, warum soll er dann wieder sechzehn bezahlen?

01:08:14: Also es macht, also ist ja auch dumm.

01:08:17: Nur für so eine kurze, für so einen kurzen Abverkauf, das finde ich... finde ich es ein bisschen, finde ich schwierig irgendwie, mag ich nicht.

01:08:24: Aber ich weiß auch, dass es diese Händler geben muss und genau, ja, mal schauen.

01:08:30: Ich weiß auch gar nicht, wie lange so ein kleiner Beinhändler wie wir halt das noch machen können.

01:08:35: Genau, keine Ahnung, aber am Ende weiß so, würde ich, glaube ich, lieber irgendwie den Laden zu machen, als dass ich mich in sowas irgendwie reindränge.

01:08:44: Das ist einfach nicht fair, den produzierenden...

01:08:46: Also, Fairchild ist für dich absolut wichtig und sowohl von... Produzenten, also auch von Zulieferer, als auch für eure Seite, weiß, was du total unterstützt und lebst.

01:08:55: Wo ist das größte Problem dabei?

01:08:56: Also es ist eine allgemeinen Preisgestaltung in der Relation zum Onlinehandel zum Beispiel.

01:09:02: oder ist es im Gesamten, das soll jetzt auch nicht zu jammarisch werden, aber im gesamten bürokratischen Aufwand oder ist es in der Kostenrelation, dass wenn du so einen kleinen Handel hast, du kannst ja nur so und so vier Flaschen verkaufen, hast aufgrund der allgemeinen Marktsituation ja vielleicht eine Preispanne von Manchmal sind es zehn Prozent, manchmal sind es zwanzig Prozent in der Relation zu dem normalen Entverbraucher oder Privatkundenpreis, den man findet.

01:09:28: Also du wirst ja davon auch irgendwo nicht reich.

01:09:31: Wo siehst du die größten Probleme im Augenblick für so einen stationären Weinhandel, wie ihr ihn habt?

01:09:39: Also, wir haben so eine Kombi.

01:09:44: Den beiden Laden sozusagen aus St.

01:09:45: Pauli, aber beim stationären Handel, also wenn ich jetzt nur den Laden, das Ladengeschäft hätte, dann wird es auch nicht so unbedingt reichen, weil da sind ja wenig Parkplätze und so weiter.

01:09:58: Also wir haben ja auch ein Lieferservice und beliefern ja auch ganz viel und genau alles was sozusagen online gekauft wird, geht aus unserem Lager heraus direkt.

01:10:06: Also so eine Kombi und ich glaube, Ich meine, man sieht das ja auch bei Leuten.

01:10:09: Man muss sich ein bisschen breiter aufstellen.

01:10:11: Also es hat uns ja auch so ein bisschen Corona gezeigt.

01:10:14: Und ich meine, Silvio, du bist das beste Beispiel.

01:10:17: Ich meine, du bist Someli und bist jetzt hier so ein Tontechniker.

01:10:19: Ja, also Wahnsinn, irgendwie wie toll du das machst und wie du dich da reinfuchst und schneidest selber und so weiter.

01:10:26: Und so muss sich ja gleich auch, sich ein Someli und Weinhandel größer aufstellen.

01:10:30: Also du musst halt vielleicht irgendwie so ein bisschen einen Trinken vor Ort.

01:10:36: Bei uns kaufen die Leute ja nicht.

01:10:38: Kistenweise, sondern die holen sich so für, hey, heute Abend habe ich einen Gast oder ich will heute Abend Glas Wein trinken.

01:10:44: Und die holen sich dann eine Flasche, zwei Flaschen.

01:10:47: Und genau, aber diese Kombi aus, ja, wir können auch liefern.

01:10:51: Wir haben Lager, wir können mit UPR schicken, wir machen ein

01:10:53: bisschen

01:10:54: PtoB.

01:10:54: Wir sind ja sehr, sehr breit aufgestellt.

01:10:56: Das ist, glaube ich, so eine Kombi, die bei uns gut funktioniert.

01:11:00: Genau, aber Herausforderung.

01:11:02: Ich habe ja gerade schon gesagt, Buchhaltung, ey.

01:11:04: ... und diese ganze Bürokratikram.

01:11:07: Das ist irgendwie Verpackungen in den Umlauf bringen, Bio-Kontrolle.

01:11:12: Das ist schon taf und das ist natürlich krass.

01:11:14: Also wir müssen da natürlich auch durch, aber das ist Wahnsinn, dass so kleine auch, genau, also die gleichen Geschichten durchleben muss, genau.

01:11:22: Gibt es für dich selber, weil du es von angesprochen hast, auch mit AI und ihr aber auch relativ groß geworden sind, irgendeine digitale Wunschlösung für ein Weinhandel, die es noch nicht gibt, also wo du sagst.

01:11:33: Boah, das wär cool, wenn's so was gäbe.

01:11:36: Ja, also, ich sag immer, es wär natürlich schön, wenn man, es gibt ja so digitale Sommles und so weiter, aber wie man so im Laden berät, ne?

01:11:46: Leute kommen rein, haben keine Ahnung, kochen was abends und genau was ich so herantaste, hey, was ist eigentlich der richtige Wein für dich?

01:11:53: Das wär halt super, wenn man sowas irgendwie digital, das kann man sicherlich auch bald irgendwann, aber so ein bisschen so eine Persönlichkeit reinbringt, oder?

01:12:02: auch spannend.

01:12:04: Es gibt so viele Weine und woran soll man sich orientieren.

01:12:08: Aber es gibt ja so ein paar Vorbilder.

01:12:09: Also nur der mag das sozusagen und ich habe so ein bisschen so einen ähnlichen Geschmack wie der und dann probiere ich mal was Neues.

01:12:17: Also vielleicht ja, vielleicht sowas.

01:12:19: Aber ich weiß auch gar nicht genau, ob die Leute das unbedingt wollen.

01:12:21: Ich finde, Wein ist ja immer noch super emotional.

01:12:24: Also viele Leute kommen auch direkt ins Lager oder kommen in den Laden und bestellen dann online.

01:12:30: beim Wein ist vielleicht auch viel noch so dieses persönliche miteinander sprechen.

01:12:36: Ich glaube schon, dass beim Wein, wenn du es damit vergleichen würdest, ein digitaler, ein AI, ein KI-Sommelier, der weitaus besseres Sommelier ist, weil er viel mehr Wissen hat, weil er wesentlich analytischer vorgehen kann.

01:12:50: Aber der Mensch selber bringt so viel mehr rein und man merkt wie viel wissen man eigentlich in dem Sinne eigentlich auch gar nicht.

01:12:58: Vielleicht braucht oder dass das manchmal verwirrend ist, sondern dass dieser menschliche und dieser.

01:13:02: Dann auch energetische Aspekte wesentlich wichtiger ist und das ganze auf eine ganz andere Ebene hebt, was ja dann Wein letztlich auch ist, also dass man Wein punktuell.

01:13:10: Und minutiös ganz anders empfinden kann, was du vorhin auch erwähnt hast mit dem Beispiel Deidesheim und Hamburg, dass man eben Wein ganz anders empfindet.

01:13:17: Das haben wir mit der Udo Situation manchmal und so kann das kann eine KI wahrscheinlich nicht.

01:13:22: der Mensch dann genau auf die Situation, wenn er die entsprechende Menschenkenntnis hat, darauf eingehen und reinfühlen und eine ganz andere Empfehlung geben, als man es rein aus der Analyte herausmachen würde.

01:13:33: Also daher, Mensch ist schon, glaube ich, ganz, ganz wichtig und wird wahrscheinlich auch dadurch nochmal anders überleben und zeigt, was, was Wein ist.

01:13:40: Ist immer so eine Frage, was ist er eigentlich?

01:13:42: Weil, wie würdest du nicht Trinker erklären, warum Wein so faszinierend ist?

01:13:48: Ich wollte nur eine kurze Sache sagen, die zu dem anderen gerade passt.

01:13:52: Das ist ganz spannend.

01:13:53: Ich finde auch so ... Wein ist ja auch so ein gutes Mitbringsel.

01:13:57: Das bringt meinen Leuten.

01:13:58: Also weltweit hat man eine Flasche Wein.

01:14:01: Man sieht das in Filmen, in Pernzeln und so weiter.

01:14:04: Es ist immer dieses Thema Pralinen, Blumen oder Wein.

01:14:09: Und ich finde das so lustig, weil wenn jemand Blumen kauft, dann was für ein schöner Strauß.

01:14:15: Aber der, der quasi schenkt, holt er jetzt nicht die Story raus.

01:14:20: Von wegen, ja, das ist von meinem Floristen um die Ecke und die Inge hat sich da so mega Mühe gegeben und so weiter, genau so mit den Pralinen.

01:14:30: Das ist so eine schöne Verpackung, sieht toll aus und fertig.

01:14:33: Beim Wein, jeder der Wein verschenkt.

01:14:37: Der gibt nicht nur die Flasche, sondern der hat noch ein Text.

01:14:41: So von wegen, ja, ey, weißt du, das mag ich total gerne trinken.

01:14:44: Oder dann hab ich hier aus dem Handel kennst du den und den.

01:14:47: Der hat mir das und das empfohlen.

01:14:49: Oder irgendwie haben wir aus Urlaub mitgebracht.

01:14:52: Du kriegst da immer ein Text, wenn du eine Flasche Wein geschenkt bekommst, ja?

01:14:56: Also ... Geht dir wahrscheinlich auch so, ne?

01:14:58: Wenn dir jemand eine Flasche Wein schenkt oder schickt oder so, dann immer mit einer Geschichte.

01:15:02: Warum?

01:15:03: Also nie kommentalos.

01:15:04: Also Blumen und Pralinen kriegst du kommentalos.

01:15:06: Und deswegen nochmal zurück auf dem anderen.

01:15:09: Dieses KI AI automatisiert nur online.

01:15:13: Also das Zwein ist halt super emotional und bei allen so.

01:15:17: Das ist sehr schön zu beobachten.

01:15:19: Und beim Wein als Geschenk, das finde ich eben total spannend.

01:15:22: Interessanterweise hätte ich Pralinen gar nicht mehr auf der Liste.

01:15:24: Das wäre für mich Achtziger gewesen, wo man die Pralinen gebracht hat.

01:15:29: Aber interessant.

01:15:30: Und ja, mittlerweile gibt es ja auch wirklich tolle Schokoladen, denen die tolle Pralinen machen.

01:15:34: Und ja, dazu hat man aber selten so diese wirklich tiefgründige und hohe international verbindende Geschichte wie beim Wein.

01:15:40: Und beim Wein hat man oftmals noch diesen Nacheffekt.

01:15:45: also pralinen werden innerhalb von ein zwei drei Tagen gegessen dann die püri die verwelken innerhalb von der Woche oder anderthalb und dann werden sie vielleicht irgendwann mal im Idealfall getrocknet aber das passiert eher selten meistens verbrannt oder weggeschmissen.

01:15:56: und beim wein der wird nach ein zwei drei monaten dann irgendwann mal aufgemacht.

01:16:01: und da hat man doch mal diese nachträgliche verbindung Idealfall wenn der wein dann wirklich super war.

01:16:05: wenn man sich an die geschichte erinnert ist man dort noch mal zugegen und vielleicht kriegt man sogar ein anruf und sagt boah der Wein, den wir da bekommen haben, das ist ja wirklich, wo hast du den her und was war die Geschichte?

01:16:19: Und somit lebt man im Prinzip oder trägt sich dieser Abend weiter in eine komplett andere Dimension, die man noch gar nicht eroieren kann.

01:16:27: Und das finde ich spannend.

01:16:28: Mein Ratschlag ist immer dabei, dem Wein bitte auch irgendwie zu beschriften.

01:16:32: Entweder ein Aufkleber drauf, irgendwie mit einem Silberstift da was draufzuschreiben, weil es ist so oft, auch wenn es dann irgendwo in dieser Schnelligkeit untergeht, Wo habe ich den Wein her?

01:16:41: Und das ist dann schade.

01:16:42: Also daher den Wein markieren, irgendwie einen Anhänger dran und dann hat Wein nochmal eine ganze eigene Dimension des Schenkens, welches Persönlichkeit ist.

01:16:50: Es zwar nicht selber hergestellt ist, also meistens nicht seitens des Winzer, aber es ist ganz viel Persönlichkeit, die man mitgibt oder eine Geschichte, die man dort mitträgt oder seinen eigenen Geschmack verschenken.

01:17:01: Würdest du lieber deinen eigenen Geschmack verschenken oder mit dem Geschenk den gegenüber versuchen zu sehen?

01:17:08: Schon checken, was der gerne trinkt.

01:17:11: Wenn das jemand ist, der der Schaumei nicht verträgt, dann ist natürlich nicht so sinnvoll.

01:17:17: Aber ich gucke immer, dass wir immer was Neues, so was neuem Sortiment haben, dann irgendwie Verschenke, genau.

01:17:25: Witzig ist auch, wenn du so eine Wanderpokal, so ein Wanderpokal hast, wenn dann Leute sagen, ja ... Ich hab das mal mitgebracht, hat mir jemand gebracht.

01:17:32: Ich weiß nicht mehr.

01:17:33: Deswegen das Thema mit Beschriften ist sehr schlau.

01:17:35: Mit dem Wanderpokal find ich ja cool.

01:17:36: Wenn man so ehrlich, das spricht ja wieder für deine Ehrlichkeit, zu sagen, ich weiß nicht mehr, wo der Herr ist, aber du ...

01:17:43: Das ist auch nett,

01:17:43: dann aufzumachen.

01:17:46: Manchmal hat man eine große Überraschung.

01:17:48: Aber ganz ehrlich, wie viele Wanderpokale sind im Umlauf.

01:17:52: Also, glaub ich, ganz, ganz viel.

01:17:54: Wenn man ins Regal greift.

01:17:56: Shit, ich muss was mitbringen.

01:17:58: Und dann, genau.

01:18:00: ist gerade im Februar mehr immer sehr auffällig, wenn die ganze Weihnachtsgeschenke dann irgendwie weiter geht.

01:18:07: Aber wer gerade beim Handelsinn findest du in Wein investieren spekulieren?

01:18:10: Findest du das reizvoll?

01:18:12: Findest du das erntvoll?

01:18:13: Findest du das völlig deplatziert?

01:18:15: Also letztlich ist es ja im Business auch.

01:18:18: Aber steht das auf deiner Agenda?

01:18:20: Oder sagst du, nee, Wein ist zum Trinkender.

01:18:24: Ähm, nee, also ich hab das nicht, ich kauf zwar so ein paar Weine und dann versuche ich die ein bisschen später quasi im Weinladen auszuschenken, also da schon, dass man ja so ein bisschen so einen Stock aufbaut, dass man ein paar ältere Jahrgänge zeigen kann und so, aber eher so zum Trinken, nicht zum Verkaufen.

01:18:42: Ich find das super spannend, das Business.

01:18:44: Das fehlt vielleicht noch in meinem Lebenslauf, da mal irgendwie tiefer reinzugehen.

01:18:50: Was sind das, drei Prozent?

01:18:51: Der Weine, die produziert werden irgendwie für Investment.

01:18:56: Aber ja, ich finde es spannend, total spannend.

01:19:00: Aber der jetzt nicht so meins, ehrlich gesagt.

01:19:03: Nee, machst du das?

01:19:05: Ich mache es auch für den Eigenkonsum, dass ich Weinsammle von bestimmten Produzenten Und die einfach zur Seite lege, wenn ich genau weiß, wenn die dann irgendwann so trinkreif sind, dass ich sie total gerne selber genießen möchte.

01:19:20: Also manche Moselwinzer, einen Kalifornier habe ich, Burgunder zum Teil, von der Rhon habe ich, Weingüter, dass ich nach zehn, zwanzig, dreißig Jahren, wenn ich sie dann irgendwann trinken möchte.

01:19:32: und jetzt als ich angefangen habe, macht sich das jetzt langsam bezahlt.

01:19:37: Könnte ich sie mir trinkreif überhaupt nicht leisten oder wölte sie mir nicht leisten.

01:19:40: also da mache ich sie in diese Richtung aber mache es nicht aus kommerziellen Gründen, dass ich sie irgendwann mal verkaufe.

01:19:45: Sondern dann so diesen kleinen Stock wo ich sage es tue ich mir zur Seite und kann sie dann irgendwann mit viel mehr.

01:19:51: Leichtigkeit Leidenschaft und Freude genießen als wenn ich sie jetzt trinkreif dann irgendwo kaufen müsste und wüsste eben auch wie sie gelagert sind.

01:19:59: weil das weiß man nicht wenn den dann irgendwo kaufst.

01:20:01: jetzt bei x y. Wie der Wein die letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahre dann irgendwie verbracht hat.

01:20:07: Ich mag halt gereifte Weine.

01:20:08: Also daher, für mich selber, ja, es ist auch eine Art des Spekulierens, also in die eigene Geschmackstasche, aber nicht zum Verkauf.

01:20:16: Ja, das ist auch schön.

01:20:17: Super.

01:20:18: Aber es ist dann eben auch, wenn man so anfängt, trendabhängig ist der Weinhandel.

01:20:23: Verantwortlich für Trends, setzt du selber Trends, kann man Trends senzen?

01:20:28: Wir als Sommies sind wir dafür verantwortlich, dass wir halt immer was Neues haben und Trends dann irgendwie intensivieren oder begleiten.

01:20:35: Seht das zu unserer USP, dass wir in den Trends unsere eigene Stilistik finden und welche Trends lassen dich irgendwie schmunzeln, wo du sagst, ey Leute, ihr meint das nicht im Ernst, oder?

01:20:49: Ja, also finde es schon.

01:20:50: Aber ich glaube, das macht man, glaube ich, gar nicht so bewusst, sondern ich glaube, man hat eh auch immer Lust auf Neues.

01:20:57: Also ich kenne auch viele Songles, die, oder weinend, da die einfach sagen so, ey, es reizt mich, Spaß daran.

01:21:03: Tolles, neues Weingut.

01:21:05: Ich glaube, das ist eher gar nicht so, dass man sich das unbedingt vornimmt, sondern dass es irgendwie so passiert.

01:21:11: Aber ich finde auch, weil es ist total spannend, finde ich gerade auch so Bordeaux wieder.

01:21:16: Also Bordeaux habe ich lange Zeit, fand ich hier wie so ein bisschen langweilig und bräßig, aber so kleine Chateaus irgendwie.

01:21:23: Wahnsinn, also so einzigartig, so schmeckt halt nur Bordeaux, das kannst du nirgendwo anders nachmachen.

01:21:30: und das ist ja nichts Neues, kein Trend, aber ich freue mich voll, ich war letztens in einem Restaurant in Hamburg, die hatte halt so ein Siebenneunziger, also ein kleines Chateau irgendwie offen, das war perfekt.

01:21:41: Es war dann auch eine junge Sommelierer, die sagt, es ist nicht ein toller Wein und das ist ja schön, das ist ja auch so, dass so Sachen wiederkommen.

01:21:48: Es muss ja nicht immer neu neu sein, sondern so man kann ja auch einfach Weine wieder belieben und auf die Karte zurückbringen, wo man vielleicht eine Zeit lang dachte, okay, komm, ich guck mal in die andere Richtung erst.

01:22:01: Und ich glaube, das passiert soweit.

01:22:03: Und jeder hat ja seine roten Faden irgendwie so ein bisschen.

01:22:07: Und genau, ich glaub, jeder hat so sein Ding.

01:22:15: Manche fragen uns, die Leute kauft ihr nach Etikett und das natürlich quatscht.

01:22:18: Also ich liebe meine Gäste und Kunden.

01:22:21: Manchmal sind sie auch so ein bisschen zu recht rütteln.

01:22:26: Und nein, das machen wir natürlich nicht.

01:22:27: Aber ich erzähle immer, dass wir halt mit auch jungen Menschen arbeiten, die gerade übernommen haben, ein paar Startups, die halt angefangen haben, neue Wein zu machen und die... haben natürlich ein anderes Etikett, also die wollen jetzt, also warum sollten sie auch irgendwie Retro irgendwas machen?

01:22:45: Und dann, genau, ist das manchmal dann auch so ganz klar bei den Leuten, also wir kaufen natürlich nicht nach Etikett.

01:22:50: Aber da sind natürlich gerade wilde Sachen irgendwie auf dem Markt, ne?

01:22:53: So, ich finde so Wortspiele, finde ich es ein bisschen komisch, also mag ich manchmal nicht so gern oder irgendwas gemixtes irgendwie somit.

01:23:02: Ich habe keine Ahnung, Energie oder so.

01:23:04: Das finde ich jetzt auch nichts mit Wein zu tun.

01:23:07: Das ist dann eher so ein Drink aus dem Kiosk oder so.

01:23:11: Also Rieslinge-Energie, ich habe das letztens gesehen.

01:23:14: Genau, alkoholfreie Wein, ich weiß, es wird immer mehr das Thema.

01:23:18: Haben wir auch ein bisschen, beziehungsweise wir haben eher so Alternativen wie Muri und Geiger, was ich spannend da finde, weil es ein bisschen trinkiger ist.

01:23:27: Aber genau.

01:23:30: Ja, Alkoholfreierwein reizt mich gerade auch überhaupt gar nicht.

01:23:33: Ich bin in der Tat wieder zum Klassiker geworden.

01:23:36: Also ich find's total spannend, was du auch erwähnt hast mit Bordeaux.

01:23:39: Und mag es, mich auf die Klassiker zu besinnen, wenn man so schnell und teilweise so blind durch die Weinenwelt oder durch verschiedene Trends oder sonstiges rennt.

01:23:47: Und ich selber realisiert habe, dass es manchmal schwerer ist, auch als Fachmensch ein Klassiker zu erklären, zu verteidigen.

01:23:56: die Besonderheit auch die Beständigkeit darzustellen und damit auch Menschen wiederum zu faszinieren, weil solche werden eben auch teilweise vergessen.

01:24:04: Wie eben, was du erwähnt hast, Bordeaux.

01:24:06: Du meintest wahrscheinlich jetzt zwar die jüngeren, die kleineren, die flippigeren Weingüter im Bordeaux, die noch eine ganz eigene Identität haben, aber dann trotzdem wiederum Bordeaux sind.

01:24:15: Nächste Woche, also gleich nach dir, habe ich eine Folge mit Johannes Schellhorn über die Wachau.

01:24:20: Die haben wir vor, ich glaube, vor vier Tagen oder fünf Tagen aufgenommen.

01:24:24: Und da wurde ich mir der Wachau eigentlich mal wieder oder war es auch vorher schon, deswegen fand ich die Folge so toll, die anzugehen, der Wachau wieder bewusst oder eben auch tollen traditionellen Rieslingen oder also einfach Klassiker zu leben, sei es das Piemont, sei es auch das Bugund, auch wenn es gescholten wird, auch wenn es zu sehr hoch gelobt wird für viele, ist es trotzdem Klassiker.

01:24:44: Finde ich ganz, ganz großartig und ja, mein Trend ist Klassiker.

01:24:49: Vielleicht aber auch, wenn ich zu alt bin oder wenn ich alt wäre.

01:24:53: Nee, ich finde es aber auch super spannend.

01:24:56: Also finde ich toll und es ist so leicht etwas Neues toll zu finden, aber sich dessen zu besinnen, was schon lange großartig ist, erfordert finde ich auch ganz viel Mut und ganz viel Wissen und ganz viel Fürsprache.

01:25:11: Total, absolut.

01:25:13: Und hat dann meistens eine Klasse für sich, wenn ich auf die Frage nochmal zurück... Komm, Darf, wie würdest du jemanden, der keinen Wein trinkt, erklären, warum Wein zu großartig ist?

01:25:24: Weil, ja, weil in so einem Glas Wein einfach viel drinsteckt, dieses... jemand hat sich was dabei gedacht, dann hast du natürlich irgendwie so die Rebsorte, die Region, Terror, also du kannst so das, was ich gerade gesagt habe, du kannst... diesen Bordeauxgeschmack, den ich immer noch jetzt abrufen kann von letzter Woche.

01:25:50: Du kannst es nicht woanders hin verfrachten.

01:25:52: Das ist irgendwie faszinierend, dass es so ein Getränk mit einem macht, ne?

01:25:57: So Leidenschaft, so genau wie das lebendig einfach ist und ja, einfach Geschichten erzählen kann, so dir.

01:26:12: Fernweh, wenn du mal Fernweh hast, dann kann man sich einen kalifornischen Wein vielleicht mal trinken und dann schwebt man es ein bisschen da drin.

01:26:19: und ja irgendwie Wahnsinn, wie viele Weine es gibt, auch faszinierend wie die Produzenten arbeiten.

01:26:28: So einmal im Jahr, so eine Chance hast du irgendwas zu machen, musst viele Entscheidungen treffen und dann sozusagen so ein Endergebnis hast du eine Flasche, wo halt so viel Gedanken, Schweiß, Arbeit, Zeit drinsteckt, also schon faszinierend.

01:26:43: Also wenn man sich so an der Mosel die ganzen Steinlagen anguckt, das ist schon Wahnsinn, was da die Menschen leisten für wirklich dann so ein Glas Wein.

01:26:52: Und das spürt man irgendwie, finde ich so.

01:27:12: Du kennst sicher die seltenen Momente, in denen eine Kategorie plötzlich erwachsen klingt.

01:27:19: Wenn jemand die Spielregel offenlegt und sie dann sichtbar für alle konsequent lebt.

01:27:23: Genau so ließ sich die Geschichte der Familie Nonino.

01:27:27: Von der mobilen Brennblase auf Rädern bis heute, akribisch überwachten, reife Kosmos im Perkotto, im Friau.

01:27:39: Das ist keine Nostalgie-Anekdote, das ist der Ausgangspunkt einer Qualitätsphilosophie, die bis heute in jedes Detail der Reserver Eight Years, also acht Jahre reift, frischer selektierter Träste, diskontinuierliche Destillation, im Kupfer Dampfbrennblasenverfahren und eine natürlich dokumentierte Holzreife und der Siegel und ständige Aufsicht der italienischen Zoll- und Monopolbehörde.

01:28:09: Das ist nicht vollklorid, das ist Prozesskontrolle etikettiert und einsehbar.

01:28:15: Wenn du die Kategorie Grappa in ihrer modernen Gestalt verstehen willst, kommst du an einem Datum nicht vorbei.

01:28:20: Der erste Dezember, neunzehnzeinzebzig.

01:28:23: Warum?

01:28:24: Ganz einfach.

01:28:25: Benito und Giannola Nonino brennen den ersten Grügrappa aus einer einzelnen Rebsorte.

01:28:31: Monovitino aus Piccoli.

01:28:34: Kein Marketing-Trick.

01:28:36: Sondern das Resultat jahrelanger Vorversuche dokumentiert in der eigenen Kronik.

01:28:42: Mit dieser Präzisierung Herkunft, Sorte, Frische, Selektion verschiebt sich der Maßstab dessen, was Grapper sein kann.

01:28:50: Vom Sammelbegriff zum Herkunfts- und Schagenbewussten-Distillat.

01:28:55: Dass daraus kein kurzlebiger Trend wird, zeigt der bis heute gelebte Noninomethodenkanon.

01:29:01: Der Trester kommt innerhalb weniger Stunden nach dem Pressen in Edelstahl-Gertanks, anerobt und temperaturkontrolliert.

01:29:08: Danach... diskontinuierliche Badges in Kupfer-Dampfbremblasen jedes Mal Kopf und Schwanzschnitt, um den Herzanteil freizustellen.

01:29:19: Anschließend die Reife in kleinen Fässern und Bariks, dokumentiert unter Amtlichem Siegel ohne Farbstoff.

01:29:26: Fangen wir mit dem Unverrückbaren an.

01:29:29: Der Grappa Nonino Reserver, aged eight years, ist eine limitierte nummerierte Abflung mit dreiundvierzig Volumenprozent.

01:29:38: Natürlich gereiften Bariks und kleinen Fässern.

01:29:41: Abgefüllt, wie eben erwähnt, ohne Farbstoff.

01:29:44: Also konkret.

01:29:46: Der Grandi Reserva Dianata, der achtjährige ist ein wohlbedachter Blend aus Merlon Stiopetino Monovitino Grappas.

01:29:56: Gereift in Limousin und Nevereich sowie in Ecks Sherry Kleinholz.

01:30:02: Weißt du was Grappa eigentlich ist?

01:30:04: Das ist leicht und nicht an erklärt.

01:30:06: die italienischen europäischen Regelwerke mögen vielleicht unromantisch sein, aber sie machen dein Leben einfacher.

01:30:12: Grappa ist als geografische Angabe geschützt und darf nur in Italien und nur aus Traubentrester hergestellt und distilliert werden.

01:30:21: Wenn ein Grappa achtzehn Monate in einem Holzfass verbracht hat, darf man ihn Reserver nennen.

01:30:27: Acht Jahre sind daher keine Werbung, sondern eine klare und weit über die Mindestanforderung herausgehende Reifeansage.

01:30:34: Innerhalb des Noninoportfolios positioniert sich die achtjährige Reserver zwischen aged twelve months Abfüllungen und den Langzeitikonen mit zwanzig, fünfundzwanzig, achtundzwanzig, dreißig Jahren.

01:30:47: Dieser Krabber ist damit die Schnittstelle aus Geduld und Zugänglichkeit.

01:30:51: Lange genug, um die Holzarchitektur sichtbar zu machen.

01:30:55: Frio ist nicht nur Karte, sondern Prozess.

01:30:59: Per Cotto ist die Adresse auf dem Etikett und erklärt, Warum nun Nino die Frische des Tressers so vehement betont?

01:31:07: Wie so ein Prozess dann abläuft?

01:31:10: Also die Familien und Nino liefert lebensmitteltaugliche Kisten an die Weingüte, holt die Interesse Binde in Stunden ab, schützt vor Luft und Licht und verhindert Degeneration und Viergerung.

01:31:21: Der Grund ist simpel.

01:31:22: Eine frische, sauber geführte Primärgerung senkt Fehler, hält Methanol im Rahmen und erspart den Produzenten eine demütilisierende Säule.

01:31:31: anders als bei spät verarbeiteten überlagerten Trestern.

01:31:34: Dass kein Seiten gibt zu anderen Produzenten, sondern eine nüchtern beschriebene Alternative im eigenen Noninomethodenkapitel.

01:31:43: Dass diese Logistik mit einer definierten Fastwelt zusammenläuft, ist das zweite Standbein der Signatur.

01:31:49: Hier wird Holz nicht als Parfum, sondern als mikrooxidativer Resonanzraum verstanden.

01:31:55: Deshalb auch die kleinen Formate.

01:31:58: Die vorhin geschilderte Episode vom ersten Dezember, ist mehr als ein First Ever.

01:32:04: Sie erklärt die Betriebslogik bis heute.

01:32:07: Monovitino Piccoli entsteht nicht aus Zufall, sondern aus der Liebe zur Arbeit, Studium, Forschung und Experiment.

01:32:16: Wer so schreibt, liegt offen, dass Geraber bei Nolini nur nicht gerettet, sondern verfeinert wird.

01:32:21: Von dort führt die Linie direkt zum Achtjährigen.

01:32:25: Treude Disziplin, frische Trester, Discordinoierlich, Kopfschwanzschnitt, kleine Fässer und der Siegel.

01:32:31: Null Prozent Farbstoff.

01:32:33: Präzise im Holz, kein Zufall.

01:32:36: Danke für dieses besondere Produkt.

01:32:39: Dem Hause Nonino und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

01:32:54: Und weil du gerade das Fernweh angesprochen hast, ich finde in der Tat, wenn du im Wein aus der Toskana aufmachst, man hat das Gefühl, man spürt die Toskana, man riecht die Toskana oder von der Mosel.

01:33:02: Wenn du ein Mosel riecht und aufmachst, man hat das Gefühl, man fühlt diese Landschaft, man ist ein Teil des Berges.

01:33:07: Vielleicht ist es so ein bisschen abgedreht, aber ich finde das durchaus greifbar und verständlich.

01:33:12: Könntest du Wein in ein Wort pressen?

01:33:17: Nee, gar nicht.

01:33:19: Das schönste Getränk der Welt, vielleicht ist es ein Satz.

01:33:22: Aber, nee, ein Wort, schwierig.

01:33:27: Du?

01:33:28: Ich weiß, diese Frage stellt es zu öfters.

01:33:31: Aber es ist für mich Leidenschaft.

01:33:32: Also für mich ist es ein Leidenschaft in jeglicher Beziehung und haben auch schon in der Tat viele Beantwort, obwohl es ganz viele Interpretationen dafür... gab, aber das, was ich mit Leidenschaft gleichsetze, würde ich so auf einer Ebene mit Wein sehen.

01:33:44: Daher wäre das für mich eigentlich so die Interpretation.

01:33:47: Aber ja, wie du sagst, ich bin geübt in der Frage oder hab das schon viele Antworten gehört.

01:33:52: Aber wenn dein Leben ein Wein wäre, welcher Wein wäre das?

01:33:56: Also bis jetzt, da kommt ja noch viel.

01:33:59: Da kommt noch viel.

01:34:00: Genau, wir haben in Südafrika auf dem Main-Gut immer so Spielchen gespielt, so, das wäre... Das drei Leute sagen mussten, welcher Riebs heute die andere Person wäre.

01:34:11: Wenn man sich ein bisschen mehr weinaus auseinandersetzt, kann man ganz subtil jemandem sagen, was man von ihm denkt.

01:34:17: Das wäre auch Pino, ist ein bisschen zurückhaltender.

01:34:19: Blah, blah, blah.

01:34:20: Es gibt ja so Charaktere.

01:34:22: Und ich war Schennen und ich fand das irgendwie ganz cool.

01:34:27: Und ich mag Schennen.

01:34:28: Blah, irgendwie finde ich ganz gut da, irgendwo an der Loire zu sein.

01:34:32: Ja.

01:34:33: Nicht immer noch eine spannende Ribsorte.

01:34:35: Wäre denn aber schon ein Channelblau von der Loa, nicht einer der aus Südafrika käme?

01:34:39: Nicht auch Südafrika, nee, das wäre wirklich ganz klassisch.

01:34:42: So ein Vouvré oder so.

01:34:45: Super schön.

01:34:46: Total verkannt, viel zu selten getrunken und glücklicherweise und das, das ist immer wieder bei den Klassikern etwas, was wieder am Kommen ist.

01:34:53: Also das Konsei Vouvré, dass diese Regionen wieder entdeckt werden und damit eben auch Channelblau.

01:34:59: mit wem würdest du gerne mal einen Wein trinken?

01:35:01: Also wenn du eine Person, egal ob lebendig oder nicht mehr lebendig, und du könntest egal welchen Wein aussuchen, mit welcher Person welchem Wein, was würdest du ihn fragen, worüber würdest du mit ihm reden?

01:35:12: Oder mit ihr?

01:35:12: Entschuldigung.

01:35:15: Ach, ich finde es so, Angela Merkel würde ich, glaube ich, gerne mal so eine Flasche trinken.

01:35:19: Ich glaube, die trinkt auch ganz gerne so.

01:35:21: Die trinkt auch gerne Wein und ja, keine Ahnung, faszinierende Frau, also würde ich gerne mal, mit der würde ich, glaube ich, gern mal einen Wein trinken, auf jeden Fall.

01:35:29: Welchen Wein?

01:35:31: Ich glaube, da würde ich sie vorher fragen, was sie so gerne trinken.

01:35:35: Ich glaube, sie macht viel Citirol Urlaub.

01:35:37: Vielleicht würde ich da eher irgendwas machen, womit sie auch vertraut ist.

01:35:40: Ich würde die Zeit sparen, ihr zu erklären, was wir da jetzt verrückt trinken, sondern gleich einfach so ein paar Fragen.

01:35:51: Freier Angestellen, die vielleicht irgendwie interessanter sind, als über den Wein zu reden.

01:35:55: Weißt du, ich würde, glaub ich, irgendwas einschenken.

01:35:57: Und

01:35:57: du würdest mit ihr nicht über Wein reden, sondern über Kulinarik, sondern du würdest über andere Themen reden.

01:36:02: Ja, wenn man nicht mal hart ist, dann würde ich so ... Ja, genau.

01:36:07: Einige Sachen irgendwie gerne mal rausfinden.

01:36:10: Nee, ich würde nicht mit über Wein sprechen.

01:36:12: Vielleicht vielleicht.

01:36:13: Und was ihr denkt, irgendwie, wie das weitergeht, so Wein, das ist ja grade irgendwie so ein bisschen ... Politik, Werbung, es wird ja auch alles ein bisschen schwieriger gemacht.

01:36:23: Ob sie vielleicht einen Blick hat darauf, wie sie das sieht, finde ich irgendwie spannend zu erkennen, ob sie das verteufelt oder irgendwie Nervengift, sehr alles irgendwie gerade, was sie da so gerade hören und was da so geschrieben wird, finde ich auch mal teilweise so ein bisschen schwierig.

01:36:40: Und wie ist

01:36:40: deine Meinung dazu?

01:36:41: Also du kannst ja nicht lügen, du kannst jetzt da frei heraus.

01:36:43: Wie ist deine Meinung zu den aktuellen Kampagnen, die es gibt, wo Alkohol zum ein mit wein gleichgesetzt wird was natürlich alkohol ist?

01:36:52: aber ich finde das ist dann irgendwie so als würde man zucker generell mit jeder art von patisserie gleichsetzen oder mit jeder art von schokoladenkunst die es da irgendwo gibt.

01:37:04: ist beides zucker oder bei inhalt beides?

01:37:06: und so ist beim alkohol genauso.

01:37:08: es hat.

01:37:09: es gibt eine einzige studie soweit ich weiß die nachweislich von kanadischen wissenschaftlern nachgewiesen hat es alkohol nicht gesund ist egal wie viel man konsumiert mehr gibt es nicht aber die wird halt immer wieder rausgezottelt und es wird und jede art von medien verteufelt.

01:37:26: alkohol kann ein gift sein aber die menge macht das gift.

01:37:28: darüber hinaus kann wein so viel mehr bedeuten und ich fand es interessant als wir in hamburg waren als wir den fritzkeller und den den hendrik tomer ausgezeichnet haben.

01:37:39: auch im rahmen der weinvision Meinte der Fritz Keller, Wein hat eine viel höher gestellte Aufgabe, die andere Getränke nicht übernehmen können.

01:37:46: Es bringt Leute an den Tischen, Leute fangen an zu reden, kommunizieren und das bleibt aus, wenn man eben setzt sich niemand mit dem Glas Wasser zusammen und bleibt drei, vier, fünf Stunden sitzen und macht noch eine Flasche Wasser auf.

01:37:57: Lass uns heute wirklich auf den Putz hauen, wir trinken heute auch mal ein stilles Wasser.

01:38:02: Das passiert mit Wasser nicht, das passiert mit Wein.

01:38:04: Und da hatte, finde ich, Fritz Keller sehr recht.

01:38:06: Also, ich finde es auf der einen Seite sehr verantwortungsbewusst, diese Diskussion, einfach auch zum Sendibilisieren.

01:38:12: Aber ich finde es total deplatiert.

01:38:13: Wie ist deine Meinung dazu?

01:38:16: Ich war eigentlich lange stolz darüber, dass wir in Europa selbstbestimmt sein können.

01:38:21: In Amerika wird ja irgendwie, gibt es überall so Warnschilder und auf jeder Cornflakes-Packung steht, dass man die nicht in die Mikrowelle stecken soll und so weiter.

01:38:30: Also so richtig so... Dämlich und ich war eigentlich stolz, dass wir das so ein bisschen selber bestimmen können, also eigenverantwortlich.

01:38:36: Also Jugendschutz natürlich, sollte man Kindern keinen Alkohol geben, aber dass wir selber entscheiden konnten und so mit unserem, wenn wir was trinken wollen, dann trinken wir was.

01:38:46: Wenn wir rauchen wollen, dann rauchen wir, so dass wir und mich stört gerade so ein bisschen dieses aggressive Mediale.

01:38:56: Und dass da Leute dann halt drauf aufspringen, die dann irgendwie Podcasts haben, die dann irgendwie dann nicht mehr trinken, dass die dann irgendwie so, dass dann alles so schlecht reden.

01:39:07: Das finde ich sehr, sehr schwierig.

01:39:09: Und ja, irgendwie, ich merke es jetzt noch nicht so in Hamburg, dass die Leute jetzt weniger trinken oder wegen den News sozusagen dann irgendwie aufhören.

01:39:21: Aber irgendwie, ich finde das Ganze sehr ... sehr amerikanisierend sollen.

01:39:26: Ich fand das immer ganz gut, dass wir es selber entscheiden können und man sollte halt... Jetzt irgendwie ein bisschen die Spreu vom Weizen trennen und da auch irgendwie appellieren an Leute, die einfach sehr, sehr verantwortlich trinken können.

01:39:39: Und wenn man mal irgendwie Luft rauslassen möchte, dann trinkt man halt mal mehr.

01:39:43: Aber ich glaube, jeder kann selber entscheiden, so jeder erwachsene Mensch.

01:39:47: Dafür sind wir erwachsen und müssen Entscheidungen selber treffen.

01:39:50: Und genau das einem das gefühlt genommen wird und so, dass man das so aufdiktiert bekommt, das finde ich gerade sehr, sehr verstörend.

01:39:58: Ja.

01:40:00: Also trinkst du noch einfach?

01:40:01: Also, dass du sagst, heute mache ich mir eine Flasche auf?

01:40:03: Oder ist das eher selten, welches du so viel probieren musst?

01:40:07: Ich muss gar nicht so viel probieren.

01:40:09: Also, wir verkosten zwar in den neuen Jahrgängen und so weiter, aber ich glaube, ich probiere weniger als ein klassischer Sommelier, der jetzt unterwegs ist.

01:40:19: Ja, doch natürlich trinke ich, weil ich sehr gerne, also ich mache zwar auch bewusste Pausen und nehm mir das auch vor und... Genau, mittlerweile, wenn man weiß, okay, da steht eine Weinreise an, man muss viel essen und trinken, dann mache ich halt drei Tage vorher und drei Tage nachher, also ist man weniger, treibt man weniger, weil das wird man ja auch nicht junger.

01:40:40: Das mache ich schon bewusst, aber ich genieße es auch, einfach Wein aufzumachen, das abends zu trinken.

01:40:47: Ich habe so ein bisschen aufgehört, so alleine zu trinken.

01:40:51: Das hat man während Corona, also früher habe ich das gar nicht gemacht.

01:40:53: Dann Corona kam ja so eine Zeit, dann, ja komm, also macht man sich eine Flasche Weiner und dann, ja da hab ich mich so ein bisschen daran gewöhnt und da hab ich mich jetzt so ein bisschen wieder abgewöhnt sozusagen.

01:41:05: Also ich trinke gerne mit Leuten, Feierabendwein im Weinladen, zum Essen auf jeden Fall, genau.

01:41:12: Aber ich hab jetzt keine bestimmten Tage, wo ich nicht trinke und wo ich trinke.

01:41:17: Aber ich guck schon, dass es auf jeden Fall im Rahmen ist, auf jeden Fall, dass man Pausen macht.

01:41:21: Und es tut ja auch gut, mal eine Pause zu machen.

01:41:23: Und dann schmeckt es einfach so viel besser wieder.

01:41:26: Das finde ich dann wichtig, wenn du selber Wein trinkst, wenn du selber Wein genießt, dass du da ein Promboyum drum machst und sagst, ich brauche das Glas, ich muss den Wein irgendwie fünf Stunden vorher dekantieren oder lüften oder karafieren, oder ist das dann alles nicht so wichtig, sondern es zählt der Moment.

01:41:44: Genau, also es zählt der Moment.

01:41:45: Wenn man jetzt sagt, man ist zum Essen eingeladen oder man lädt Leute ein und macht irgendwas Besonderes auf, was man auch nicht jeden Tag trinkt, Dann kann man schon mal ganz kurz innehalten und irgendwie verkosten und man trinkt es sicherlich auch langsamer, so eine Flasche, ja, weil man, der verändert sich ja auch und so weiter, aber wenn man jetzt sagt, okay, hey komm, wir trinken Glas zum Abendbrot und dann muss man da jetzt aber auch nicht so ein Gewesen machen.

01:42:13: Ich finde Glas natürlich schon irgendwie schön, wenn man schönes Glas hat.

01:42:18: Da muss man jetzt echt, ich hab da jetzt aber auch keine Marke, ne?

01:42:21: Also, Zier, die Gläser sind ganz toll.

01:42:24: Klar, die Taltos oder die dünnen Spiegel aus sind auch klasse.

01:42:27: Also, da gibt's irgendwie, ich finde, aber wenn das Glas fein ist und ein bisschen leichter ist, finde ich, schmeckt der Wein schon viel, viel besser als aus einem Ikea-Humpen, oder?

01:42:37: Ich meine, du hast Gläser entwickelt, deswegen, ähm, du hast dich ja dann ganz, ganz doll damit beschäftigt.

01:42:42: Siehst du es auch so, oder?

01:42:44: geht für mich mehr darum, wenn ich ein besonderes Glas habe, dass ich sorgsamer mit dem Wein umgehe.

01:42:49: Also es muss jedes Glas auch so seine Situation haben.

01:42:52: Wenn ich irgendwo beim Winzerfest bin, möchte ich mit den Zierglesern nicht umherlaufen.

01:42:56: Aber wenn ich oder vielleicht auch doch, vielleicht ist auch genau da das richtige, aber eigentlich vom Gefühl her sollte es dort nicht sein, wenn man das Glas da eben doch ein bisschen fester mal auf den Tisch stellen möchte.

01:43:05: Aber wenn ich zu Hause mit jemandem ein Glas Wein, Flasche Wein trinke oder wenn ich auch manchmal so das ein bisschen frickig mache, dann finde ich, kann man so viel mehr allein mit dem Glas, mit der Art den Wein zu zelebrieren, ihn dann eben auch auf den Punkt zu, zu trimmen, so viel mehr aus dem Wein herausholen und ich bin ohnehin so ein bisschen nördiger im Allgemeinen, auch den Wein zu betrachten oder ihn zu, zu genießen und möchte die Hintergründe wissen, von dem her finde ich, Glas ist unfassbar wichtig und bringt So viel mehr wie manchmal dieses besondere Kleidungsstück, was du zu einem besonderen Anlass genießt.

01:43:43: Wenn du in die Oper gehst, du kannst ja natürlich in Jeans und auch Jackettreien gehen, aber du kannst dich auch irgendwie schön anziehen und dieses Gesamtcelebrieren steigert dieses Erlebnis in teilweise unermessliche.

01:43:53: und so ist es für mich beim Wein auch.

01:43:55: Also ein guter Wein sollte immer brillieren, aber mit einem Glas kann ich so viele mehr Feinheiten rausholen und wert auch dem Wert, den der Wein dann entsprechend erbringen sollte, umso gerechter.

01:44:08: Ja, stimmt.

01:44:10: Stimm mich jetzt so.

01:44:11: Ich hink doch gerne mal eine Schorle, ne?

01:44:13: Also, wenn man in der Pfalz ist, also lieb

01:44:15: ich.

01:44:16: Finde ich großartig, kann ich nicht.

01:44:18: Also, ich war nie in diesem Schorle-Trigger-Game-Trill.

01:44:21: Ich weiß ganz viele machen das.

01:44:22: Und ich finde das ganz toll, aber ich, das ist ... Da hab ich nie gerannt, aber manchmal sind das auch so diese A-H-Erlebnisse, die man irgendwie dafür braucht.

01:44:30: Ich hatte auch schon Situationen, wo eine Schorle für mich großartig war, keine Ahnung, wenn ich bei Willi oder Shelly in der Freundschaft bin und da kriegst du erst mal so eine Schorle hingestellt oder einen gespritzen, hingestellt, da ist das dann schon, wo du sagst, wow, ja, und diesen Durstmoment würde ich normalerweise mit Wein verschwenden.

01:44:48: Das wäre dann schade, den Wein gegenüber, und so hab ich erst mal einen Maul voller etwas und kann mich darin fallen lassen und nehmt an dem weiter nach.

01:44:55: aufmerksamer war, aber so im wirklich aktiven Schorle-Game irgendwie im Sommer draußen auf der Terrasse war ich nie drin.

01:45:03: Aber bewundere ich, so kann der eine und der das andere und der andere das andere.

01:45:06: Also da, aber ist wahrscheinlich auch so ein Mythos, dass Schorle immer schlecht sein muss.

01:45:12: Manchmal ist es einfach eine Situation, gut gelebt mit einem guten Grundbein, kann das auch Spaß machen.

01:45:15: Gibt es für dich sonst irgendwelche Beinmyten, die du völlig deplatziert, die dich aufregen?

01:45:22: Nö, also mütten nicht.

01:45:24: Man kann ja das auch einfach ignorieren sozusagen.

01:45:30: Was mich aufregt, sind aber so Leute, die dann dich so voll labern.

01:45:40: Vielleicht habe ich da jetzt auch gerade ein bisschen dünner Haut.

01:45:43: Ich habe viel Gäste und Kundenkontakt und arbeite auch sehr viel.

01:45:49: Ich merke, je älter man wird, desto dünnhortiger wird man.

01:45:52: Ich

01:45:53: hab

01:45:54: Schwierigkeiten, wenn dann irgendwie jemand reinkommt in den Laden und irgendwie sowas behauptet.

01:45:59: Weißt du da irgendwie?

01:46:01: Und dann ... oder dich einfach so vollquatscht.

01:46:05: Und ich find das so teilweise ein bisschen respektlos von den Gästen und Kunden, weil ich ... Ich seh das immer so ein bisschen.

01:46:12: Ich find das immer so ein bisschen schade, weil ich geh jetzt auch nicht zu jemanden ... ins Finanzamt mittags rein oder nachmittags und setzt mich daneben und laber ihn voll.

01:46:23: Also, ich finde, Menschen, die nicht respektieren, dass das die Arbeit ist, der Menschen.

01:46:30: Also, klar, natürlich müssen wir nett sein zu den Leuten, denen halt eine gute Zeit verbringen, aber es ist nicht unsere Aufgabe, Therapiestunden zu halten.

01:46:38: Und da bin ich mittlerweile sehr, sehr angegriffen.

01:46:41: Und das sind ja meistens Leute, die dann irgendwie von ihrer Weinreise erzählen und nicht merken.

01:46:46: dass sie einfach gerade echt nerven.

01:46:48: So und das finde ich schwierig.

01:46:49: Also, liebe Leute, labert die Gastronomen nicht so voll mit euren Geschichten.

01:46:54: Finde ich ein Statement und ich habe mir auch ein Podcast von dir mal angehört.

01:46:58: Da hast du zwei Sachen gesagt, die ich immens wichtig finde und die man durchaus mit aufgreifen könnte.

01:47:03: Eins in diese Richtung Umgang mit den Gästen, nämlich wenn, also es auch nicht nur Gäste, manchmal sind es auch Kollegen, manchmal sind es sogar Winzer, wenn dir ein anderes Glas hingehalten wird.

01:47:16: Also jemand probiert seinen Wein und hält dir das Glas hin und sagt, hier riech mal.

01:47:21: Finde ich persönlich eine Unarzt, hast du damals nämlich aufgegriffen, sagt ich ja, das stimmt eigentlich und ich mag das persönlich auch nicht, wenn man ja den anderen Menschen riecht und man hat das Gefühl, ey.

01:47:29: Ich möchte dich gerade nicht küssen.

01:47:30: Also ich möchte nicht den Innenraum deines Mundes aus dem Glas heraus riechen, nur weil ich dein Wein riechen muss.

01:47:36: Gib mir ein anderes Glas, schenke mir den Wein ein und wenn du glaubst, der hat Kork, dann sag das und dann rieche ich das gerne nach, aber ich möchte nicht aus deinem Glas probieren.

01:47:43: Vielleicht bin ich da, weil ich ja auch noch älter bin als du.

01:47:46: noch picky geworden oder noch mehr picky geworden.

01:47:48: Nee, das mag ich auch gar nicht.

01:47:49: Aber

01:47:50: das mag ich überhaupt nicht.

01:47:50: Den Gedanken fand ich auch sehr gut.

01:47:52: Und da bitte Respekt eben auch vor den anderen.

01:47:54: Manche stört es nicht, mich stört es.

01:47:56: Und ein Thema fand ich auch sehr, sehr gut, dass du gesagt hast, es ist unglaublich schlimm, wenn man zur neuen Welt neue Welt sagt.

01:48:05: Ja, das ist wie zum Internet neue Medien sagen.

01:48:08: Ich finde, das ist respektlos einfach.

01:48:09: Das geht gar nicht.

01:48:11: Und das machen so viele.

01:48:13: Teilweise gibt es da ja auch schon Weinbau.

01:48:16: Also, der länger verortet ist als in manchen Teilen Europa, wo man alte Welt sagt.

01:48:21: Also, es gibt teilweise Weidenbau von drei, vier, fünfhundert Jahren oder ein Weinaus darüber hinaus.

01:48:26: Und ich finde den Begriff Übersee eigentlich auch fairer, respektvoller als eben neue Welt zu sagen.

01:48:32: Also, den Gedanken fand ich auch sehr gut aus einer früheren Episode, die ich mal gehört hatte mit dir und dachte, das greif ich irgendwo noch mal auf.

01:48:41: Ja, das finde ich auch.

01:48:42: Da kriege ich auch immer regelmäßig Gänzerhaut.

01:48:44: Aber mit diesem Glas hin, was ich aber auch andersrum von Kulig innen schwierig finde.

01:48:54: Ich finde, wenn wein Leute dann irgendwie essen gehen und dann erkennt man die Leute ja auch nicht.

01:48:59: Ich freue mich auch immer, wenn Kuliginnen kommen.

01:49:01: Aber mir ist das auch schon mal passiert.

01:49:03: Ich war irgendwann essen gar nicht mit einem Freund.

01:49:07: Ich glaube, es war eher so ein... Business-Ding, aber jetzt auch kein Winzer.

01:49:12: Das war halt ein Kunde, der ein Tasting-Reihe machen wollte für seine Firma.

01:49:19: Wir haben uns irgendwie in Berlin getroffen, weil er zufällig auch in Berlin war.

01:49:22: Und da ging es halt dann darum, wie machen wir die Tastings und irgendwie, wie oft, in welche Rotation, wie viele Leute können daran teilnehmen, welche Weinen nehmen wir und so weiter.

01:49:30: Was kostet der ganze Spaß?

01:49:33: Und dann sitzt man da irgendwo und dann kriegt man so ... Weine hingestellt, die man dann erkennen muss.

01:49:39: Weiß ich bin in dieser Situation, bin ich ja eh angespannt, weil ich demjenigen gerade meine Leistung verkaufen will.

01:49:46: Und dann muss ich irgendwie so performen, dass ich irgendwie so Weine erkenne.

01:49:51: Weißt du, dann wird man dann so ein bisschen angeraunt, wenn man komplett daneben ist und ausgelacht.

01:49:56: Und das finde ich teilweise haben... Leute, Kollegen, auch nicht so richtig im Griff.

01:50:02: Also, schau doch erst mal.

01:50:04: So, will der diejenige was Splint probieren?

01:50:08: Heißt du?

01:50:09: Oder passt es gerade nur, weil die bei dir im Laden sind?

01:50:12: Heißt ja nicht, dass ihr jetzt irgendwie eine Verkostung machen möchte.

01:50:15: Ich frage auch immer, wenn sie jetzt bei uns im Laden sind.

01:50:19: Ey, hast du Lust, was zu probieren?

01:50:20: Willst du Splint machen?

01:50:22: Soll ich was ausmachen?

01:50:23: Soll ich was aussuchen?

01:50:23: Also, er so fragt doch erst mal, ob derjenige das möchte.

01:50:27: So.

01:50:28: Aber kriegst du wahrscheinlich auch ständig hingestellt irgendwas, oder?

01:50:30: Und muss es erkennen.

01:50:32: Und jeder erwartet, dass so wie so ein Tanzabwürdern jeder vortanzt.

01:50:36: Bin ich total bei dir, auch wenn ich privat unterwegs bin, keine Ahnung, mit einer Freundin.

01:50:39: Und ich möchte mich über das Leben austauschen oder über was auch immer.

01:50:45: Ich verfalle halt in so einen ganz, ganz extremen Arbeitsmodus und werde dann total angespannt.

01:50:51: Also gar nicht so sehr, weil ... Ich dann irgendwie unter Druck bin, dass ich es erkennen muss.

01:50:55: Mir ist es völlig egal, ob ich das jetzt erkennen oder nicht.

01:50:57: Also dann zählt für mich der Weinmoment.

01:50:59: Aber ich möchte in dem Augenblick nicht arbeiten.

01:51:01: Oder möchte halt, wie du es eben auch sagst, wenn ich mit jemand anders dort bin, auf einer anderen Ebene arbeiten.

01:51:05: Aber wenn ich ein Wein probieren möchte, gehe ich zum Wine-Tasting.

01:51:07: Dann melde ich mich da.

01:51:09: Und dann probiere ich da meine Weine, dann bin ich dort, dort treffe ich mit Freunden und sage, wir machen jetzt mal alles blind.

01:51:13: Und machen alle einen auf lustig.

01:51:14: Aber in der Situation, wo ich irgendwo beim Kollegen bin, da habe ich mehr oder weniger ... Ich habe ein Setting.

01:51:20: Und ich möchte, dass der Kollege in dem Augenblick das Setting bringt.

01:51:23: und man kommuniziert, interagiert, aber ich möchte nichts hingestellt bekommen.

01:51:29: Bin ich ganz doll bei dir?

01:51:31: Es ist despektierlich und übergriffig.

01:51:33: Auch wenn es nett gemeint ist, ist es nicht wirklich nett.

01:51:35: Nee,

01:51:35: es ist gar nicht nett.

01:51:36: Ja, ja, stimmt.

01:51:37: Manchmal ist es vielleicht auch da hilfreich, dass der eine oder andere Kollege so seine Art mit den Dingen umzugehen oder den Respekt vor den anderen und deren Situation einfach mal so überdenkt.

01:51:46: Also nicht nur Bachelor Richtung Gäste, sondern auch gerne Richtung Kollegen.

01:51:50: Gibt es für dich selber also Sachen, die du vielleicht entweder ändern möchtest oder die du vielleicht irgendwo ... noch jetzt grad in der Pipeline hast oder was man wissen muss, was man sich bei dir wünscht, ... ... was du für Pläne hast, was man erwarten kann ... ... oder ist weinladen.de jetzt genau dein ... ... Schiff, was du sanft in den Hafen fährst und ... ... dann irgendwann die Finca auf Mallorca hast.

01:52:14: Ja, also ... ... ich ... ... bin grade in seiner Phase, ehrlich gesagt.

01:52:20: Also ich hatte ... ... glaub ich letztes Jahr so ein bisschen so ein ... Ach, so ein Druck, den man sich ja manchmal selber macht, dass man sagt, hey, wie geht es jetzt weiter?

01:52:29: So, mache ich so weiter wie bisher.

01:52:31: Das bedeutet aber auch viel Arbeit, immer persönlich da sein.

01:52:35: Das ist ja so ein Pipit Business, irgendwie ansprechbar für dein Team und so weiter.

01:52:41: Und so eine Weinbar, ich meine jeder, der weiß, der irgendwie mal in der Gastdruck gearbeitet hat.

01:52:47: Das ist auch anstrengend, ne?

01:52:48: Also wenn man da zwei Freitags, Samstags irgendwie jeweils zwölf Stunden steht, will man auch Sonntags, dann hat man so ein Geräuschpegel im Kopf.

01:52:56: Also das ist auch schon krass.

01:52:58: Und genau, dann war ich so ein bisschen so,

01:53:02: hm,

01:53:02: keine Ahnung irgendwie, holt man sich noch jemanden rein.

01:53:05: Also solche Fragen sind ja dann auch irgendwie.

01:53:08: Und dann bin ich mal um die Alster gelaufen.

01:53:12: Und dann war das irgendwie so eine Erkenntnis, so eine ganz gute, so, ey, entspann dich doch mal, weil irgendwie alles erreicht.

01:53:19: Ich mach das alleine, ich mach das ja ohne irgendwie jemanden, der jetzt da irgendwie Geld rein gibt oder irgendwie ein Geschäftspartner oder sonst irgendwas.

01:53:27: Und genau, wir haben jetzt auch irgendwie keine größeren Schulden oder so.

01:53:32: Und man kann auch einfach dann Sachen abschließend neu machen.

01:53:35: Und das ist so eine Erkenntnis.

01:53:37: Also ich habe jetzt keinen Plan.

01:53:39: Ich hab da schon so mit ein, zwei Leuten drüber gesprochen und ich weiß auch noch nicht genau, wann.

01:53:43: Aber Emy ist das Schöne, dass ich dieser Weinwelt total viel verdankt habe und als dankbar bin, alles gemacht habe.

01:53:53: Aber Emy habe ich auch noch so hummeln im Hintern und würde gerne neue Sachen angehen und lernen.

01:54:00: Und ich finde, das ist das Schade, also das Traurige in meinem Alltag, dass ich wirklich so nonstop in meinem Business stecke.

01:54:10: Und ich einfach merke, ich habe noch Lust, so andere Sachen zu sehen.

01:54:13: Und ich wollte als Kind immer Hoteldirektorin werden.

01:54:16: Deswegen habe ich diese Ausbildung angefangen und dann über Umwege bin ich Sommerjahre geworden, was irgendwie schön ist.

01:54:22: Aber und die Erkenntnis, dass ich mit forty-fünfzig auch immer noch eine Hoteldirektorin werden könnte, macht mich gerade sehr, sehr glücklich.

01:54:30: Eine Hoteldirektorin, die Tastings anbieten kann und helfen kann beim Wein aussuchen.

01:54:36: Und das ist jetzt gerade so ein bisschen in meinem Kopf.

01:54:39: Sehr cool.

01:54:40: Und ja, mal schauen.

01:54:42: Dafür sind wir auch klein aufgestellt.

01:54:43: Und ich bin da sehr dankbar gerade, dass wir so klein sind.

01:54:46: Und wir haben schon vieles erreicht und tolle Kunden, aber in die so eine Erkenntnis, dass man auch noch Sachen machen kann.

01:54:54: Du hast dich auch von einem Zombie zu einem Podcast da jetzt.

01:54:58: Und du machst die Technik selber.

01:54:59: Also, ich finde, das bemerkenswert.

01:55:01: Und ich glaube, mir wird es nicht gut tun, wenn ich noch zwanzig Jahre das machen würde.

01:55:07: Und erst mal sehe ich mich jetzt auch nicht als Kiezfrau, ne?

01:55:10: Also, ich hab ein Kiezladen aus St.

01:55:11: Pauli.

01:55:12: Also, irgendwann muss man da raus.

01:55:14: Also, ne?

01:55:15: Also, es geht bei uns auch schon heiß her.

01:55:17: Und nee, also, ich bin jetzt nicht die Kiezwirtin.

01:55:21: Und ja, mal schauen.

01:55:22: Hey, irgendwie ... habe ich genau so eine gute Erkenntnis, dass man dann irgendwann sagen kann, hey, ich mache was Neues anderes.

01:55:30: Es wird immer irgendwas mit Wein zu tun haben, aber genau.

01:55:33: Und da mal wieder neu zu starten.

01:55:42: Danke, liebe Stefanie.

01:55:43: Und ich finde, so wie ich dich damals bei der Preisverleihung für den Zier-Wein-Vision erleben durfte, so durfte ich auch heute im Gespräch erleben.

01:55:52: Unfassbar lebendig, frisch, wahnsinnig menschlich professionell.

01:55:57: Und sehr tief sind ich.

01:55:58: Vielen Dank für dieses tolle Gespräch.

01:56:00: Vielen Dank, dass du unsere Gästin warst.

01:56:02: Und vielen Dank, dass du genau mit deinem Weinladen diesen Weg gehst, der zeigt, wie viel mehr Wein ist, als das Handelsgut, das Kulturgut, als das Genussmittel.

01:56:14: Wie Wein ein Bindeglied für soziales Gefüge, ein Fundament für Gespräche, ein Rahmen für Genuss sein kann.

01:56:21: Danke für die vielen schönen Gedanken.

01:56:23: Und auch ein großes Dankeschön an Dich.

01:56:27: Fürs Zuhören, fürs Bayern sein.

01:56:29: Und ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn du diesen Podcast weiter empfiehlst.

01:56:32: An Freunde, an Bekannte, an Weinliebhaber, an Winzer, an Weinhändler.

01:56:37: Ich merke noch relativ häufig, dass viele das Format einfach nicht kennen, wer eben auch die Podcastwelt mittlerweile schon so groß geworden ist.

01:56:43: Und falls du zufällig denkst, Hä?

01:56:45: Wieso soll ich das weiter empfehlen?

01:56:46: Falls du etwas nicht magst, schreib es mir.

01:56:49: Was dir nicht gefällt, was wir verbessern, was wir verändern können.

01:56:52: Und oft helfen uns genau diese Gedanken, dass wir uns weiterentwickeln können.

01:56:56: Und apropos Weiterentwicklung.

01:56:58: In zwei Wochen versuchen wir genau diesen Ansatz zu verfolgen und versuchen dieses Format weiterzuentwickeln.

01:57:05: Und es gab einige, die geschrieben haben, es ist ja unglaublich spannend, diese Menschen, die es ist, kennenzulernen, die so ein unglaubliches Dending in der Gastronomie, in der Weinlandschaft haben.

01:57:15: Aber eigentlich kratzen wir nur an deren Wissen.

01:57:18: Da steckt noch so viel mehr an gelernten, an erfahrenen.

01:57:22: was einfach schade ist.

01:57:24: Und deswegen haben wir uns überlegt, dass wir einmal im Monat ein Deep-Dive ins Leben rufen.

01:57:30: Und nein, uns gehen nicht die Sommies aus, denn der Redaktionsplan für viele, viele weitere Folgen steht.

01:57:36: Aber es geht mir neben den vielen Erfahrungen, neben den Geschichten, neben den Ansichten dieser Fachleute auch um ihr Wissen.

01:57:43: Und das zu transportieren, dadurch die Weimwelt einfach nochmal lebendiger zu machen und in die Tiefe zu blicken.

01:57:49: Und damit genau dieses Format so bunt als möglich zu gestalten.

01:57:53: Also einmal im Monat gibt es Deep Dive.

01:57:55: Und in zwei Wochen starten wir mit keinem geringer als Johannes Schellhorn aus der Barfreundschaft in Berlin.

01:58:01: So schon mal einen kleinen Blick in die Ferne.

01:58:03: Und ich finde das Thema, was er sich selber ausgesucht hat, wo wir nahezu zwei Stunden drüber reden, unglaublich spannend, die war hau.

01:58:11: Und, weil wir gerade beim Schreiben sind, schreibt mir, wie du den Gedanken findest.

01:58:15: Und es warten unglaublich viele spannende... Nicht nur Gäste, die schon mal im Podcast waren, sondern auch Themen auf uns.

01:58:22: Das nächste Jahr ist durchgeplant, die ersten drei Folgen sind aufgezeichnet und es ist richtig spannend, wie tief wir in zwei, drei Stunden ein Thema eintauchen können, wie viel Unterhaltung trotzdem dabei ist und wie diese Zombies, die schon mal eine Folge bei uns gestaltet haben, wenn sie ihre Profession tiefgreifend oder tief tauchend, also als Deep Dive ausleben können, noch einmal ganz anders herüberkommen.

01:58:42: Freut euch drauf.

01:58:44: Aber vor der übernächsten Woche kommt erst einmal die nächste Woche.

01:58:47: Und dank der Schlumbergergruppe mit den Handelshäusern Segnetz, Schlumberger Conzio Vini und dem Privatkundenportal Bremer Weinkolleg, die dieses Format nicht nur händisch, sondern auch wirtschaftlich unterstützen damit, für den Berufsstand aber auch für die Weinwelt unglaublich viel bewegen, darf ich erwähnen, dass nach dem Freitag vor dem Freitag ist.

01:59:10: Dass nach dieser Folge, nach Stefanie Döhren, ich mich auf eine nächste Folge freue.

01:59:14: und ins fränkische Reise nach Würsberg.

01:59:34: Hallo, mein Name ist Kai Schätzel.

01:59:37: Ich bin Winzer in Nierstein, betreibe dort mit Jule zusammen ein Weingut.

01:59:43: Wir machen überwiegend naturbelassene Weine in sehr steilen, besonderen Weinbergen

01:59:51: und

01:59:52: verbinden immer schon spannende Menschen und Erlebnisse miteinander.

01:59:55: und schon recht früh in meinem Weinleben ist mir die Frau Tevino, Steff Döhring, über die Füße gefallen.

02:00:04: Wir sind uns gegenseitig in die Arme gefallen und sind, ich würde sagen, in dieser Weinwelt gemeinsam ein bisschen erwachsen geworden, aber auch nicht nur und haben uns parallel und miteinander weiterentwickelt.

02:00:19: Und es gibt so viele so bunte und so kitzige, kautzige, schöne Geschichten, die wir miteinander erlebt haben.

02:00:27: Meistens war es draußen dunkel und bei uns waren fröhliche Lichter an und Freunde dabei.

02:00:35: Das war nicht nur hier in Hamburg, sondern auch bei uns in Nierstein auf dem Weingut oder in Düsseldorf bei Weinmessen.

02:00:44: Und nein, uns verbindet so viel mehr als in dieser kleine Ankündigung passt.

02:00:51: Auf jeden Fall ist Steff eine ganz wertvolle, außergewöhnliche Figur der Weinwelt, weil sie eben nicht nur Wein ist, sondern weil sie darüber hinaus ein Menschenverbinder ist.

02:01:05: Und das hat mich immer wieder fröhlich gestimmt.

02:01:08: Und nebenbei hat sie als Frau etwas unternommen, was so außergewöhnlich ist seinerzeit, als es losging, wie es heute geblieben ist, ein Weinladen, ein Weinwelt.

02:01:22: und dabei so unabhängig und frei geblieben wie kaum wer anders.

02:01:26: Danke Stef, dass wir dich kennenlernen dürften und dass wir mit dir zusammen die Zukunft weiter gestalten.

02:01:33: Wir haben Durst darauf und wir lassen es krachen.