SOMMELIER

SOMMELIER

Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:13: Hallo, mein Name ist Fritz Keller, ich bin Winzer, wird vom Kaiserstuhl Oberbergen aus dem schönen Badischen.

00:00:23: Sommelier ist eines der schönsten Berufe, die man sich vorstellen kann, aber auch der vielfältigsten und wo man wirklich, um es richtig gut auszuführen, große Sach- und Fachwissen in Natur, Weinbau und im Essen und für den Menschen haben muss.

00:00:42: Marie-Christine ist für mich eine der besten, die es in unserem Land gibt.

00:00:48: Marie-Christine kenne ich schon in sehr jungen Jahren, wo sie bei uns im Praktikum im Schwarzen Adler in Oberbergen absolvierte, bei der strengen, somnlierer Melanie Wagner und danach eine auchstrengende und anstrengende Ausbildung im Kolumbi in Freiburg absolvierte.

00:01:09: Und danach eben sich immer wieder weitergebildet haben und vor allen Dingen auch sich deshalb auszeichnet, weil sie fern jeglichen Mainstreams ist und irgendwelcher auswendig gelernten

00:01:22: Geschichten.

00:01:24: Sie ist heute zusammen mit der großartigen Küche Cornelia Fischer am Tegernsee in der Überfahrt.

00:01:31: Und wenn man da noch nicht gewesen ist, da muss man unbedingt hingehen, um diese beiden zu erleben.

00:02:01: Und ich sage herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Sommie, die interessantesten Weinkänner unserer Zeit.

00:02:07: Schön, dass du da bist.

00:02:08: Wir haben wieder eine Gästin, Marie-Christine Baunach.

00:02:13: Sie ist und war tätig im Althoff Seehotel überfroren Rotter Egan am Tigernsee.

00:02:20: War, weil sie schon einmal zu Zeiten von Christian Jögens als Sommiere dort tätig war, Und seit etwas über ein Jahr mit neuer Eröffnung und Neukonzeption hat sie wieder die Position des Sommiere übernommen.

00:02:33: Sie war Sommiere im Restaurant Haubentaucher, ebenfalls in Rotarygern und im Hotel Schweizer Hof in Bern.

00:02:42: Und sie verbindet auf einzigartige Weise ganz viele Generationen von Sommiere miteinander.

00:02:47: Beherrscht sowohl die Klassik als auch die Moderne.

00:02:51: und hat eine ganz eigene Art des Vine-Entertainments, eine eigene Tiefsinnigkeit, eine eigene Art die Weine zu betrachten.

00:02:59: Und darauf freue ich mich.

00:03:00: Und wenn du noch mehr über Weine fahren möchtest, dann kann ich dich nur einladen.

00:03:04: Unser Partner-Podcast oder unseren Parallel-Podcast, unseren Bruder oder Schwestern-Podcast, Somie und Tour, der jede Woche Freitag online geht.

00:03:14: Also überall wo es Podcast gibt, Somie und Tour, Dienstags.

00:03:18: Und da stellen wir die Interessantesten, die besten, zumindest sehr außergewöhnliche Weingüter der Schlumberger Gruppe.

00:03:25: Und dort die Protagonisten dieser Weingüter vor.

00:03:29: Und versuchen so das ein oder andere Geheimnis zu entwickeln.

00:03:32: Immer über zwei Wochen gezogen, damit die Podcasts nicht ganz so lang werden.

00:03:36: In der ersten Woche gibt es das Feedrate, in der zweiten Woche das Showcase.

00:03:40: Und ich hoffe, dass ich dich damit begeistern kann.

00:03:42: Gib mir kurz ein Feedback, würde mich freuen, wie es dir gefällt, ob du eine Anregung hast, ob wir was verändern sollen oder ob das Format genau in dieser Art so gut ist.

00:03:51: Und damit wir das zu machen können, danken wir der Schlumberger Gruppe.

00:03:54: Die besteht aus den Handelshäusern Segnetz, Konzio Vini, Schlumberger und der Privatkundenportal Prima Weinkolleg.

00:04:01: Und sie unterstützen uns händisch und wirtschaftlich.

00:04:04: Vielen lieben Dank dafür.

00:04:06: Denn dank Ihnen ist sie heute hier.

00:04:09: Ganz herzlich willkommen, liebe Marie-Christine Bauda!

00:04:15: Was findest du bei einer Sommere besonders wichtig?

00:04:18: Also wie möchtest du zum einen ganz gern gesehen werden und wie siehst du Kolleginnen oder Kollegen?

00:04:24: Also für mich einer der wichtigsten Punkte ist das Zuhören und die Empathie.

00:04:31: Also das Einfühlen auf einem Gast durchs Zuhören oder beziehungsweise wenigstens die Chance zu geben.

00:04:40: Es gibt ja auch Gäste, die wollen... keinen größeren Dialog führen, sondern die kommunizieren entweder ganz klar, was sie möchten oder sie sind sich vielleicht auch unschlüssig und dann kann man ja durch Handeln ganz gut agieren.

00:04:57: Vielleicht erst mal das Eis brechen mit einem Probierschluck, in welche Richtung soll es gehen.

00:05:02: Ich glaube, wir haben ja alle immer mehr als einen Wein offen und das Gefühl dafür zu bekommen, muss ich zuhören, muss ich handeln.

00:05:12: Wollen die Gäste einen Dialog oder möchten sie einfach nur bestellen, was sie bestellen möchten?

00:05:19: Das ist, glaube ich, die Kunst bei uns.

00:05:21: Viele sagen ja, es ist das eine, ein Zombie zu werden, also sprich eine Prüfung abzulegen.

00:05:27: Aber das andere ist dann mehr oder weniger ein Zombie zu werden.

00:05:31: Also diese Kommunikation, wie du es gerade beschrieben hast zu pflegen.

00:05:36: Manche sprechen von zehn bis fünfzehn Jahren, die man braucht, um eine gewisse Souveränität zu leben.

00:05:42: Was glaubst du ist dabei schwerer im Lernprozess?

00:05:46: Das Senden oder das Empfangen?

00:05:48: Also das Erzählen über Weinen, Stile zu lernen, das zu beschreiben, das Wissen aufzubauen oder die Gäste lesen zu können, zuhören zu können, das Aufnehmen zu können?

00:06:05: Das Empfangen ist, glaube ich, eine Sache, was einfach natürlich mit der Zeit entsteht.

00:06:11: Ich glaube, wir können uns alle noch an unsere erste Sommelierposition erinnern, wo wir tolle neue Sachen entdeckt haben.

00:06:18: Und die wollten wir dann auch zeigen.

00:06:19: Und dann möchtest du das präsentieren und dann freust du dich.

00:06:22: Und das Riesling so viel Säure hat, ist dann was Total Cooles.

00:06:26: Aber es ist halt, es mag nicht jeder.

00:06:29: Und deshalb, dann ist man teilweise so am Missionieren, weil man so begeistert ist von der Sache, dass man da vielleicht am Anfang grad das Zuhören vergisst.

00:06:40: Und ich sag auch immer, Somelge ist ein bisschen wie wenn man Führerschein gemacht hat.

00:06:44: Man hat zwar die Lizenz und das ist auch auf dem Papier dann geprüft, aber deshalb ist man ja nicht routiniert oder erfahren und das kommt ja auch erst mit der Zeit.

00:06:55: Kommunizierst du rein über dem Wein oder versuchst du mehr Informationen mit?

00:07:00: zu inkludieren, dass du nach dem letzten Urlaub fragst, dass du nach der Lieblingsfarbe fragst, dass du nach der Lieblingsmusik fragst.

00:07:07: Also wie kriegst du deine Informationen über den gewünschten Wein vom Gast?

00:07:13: Das ist, glaube ich, wieder das Einfühlungsvermögen.

00:07:18: Man kann mit manchen Gästen hat man eine recht direkte Kommunikation, wo man sagt, so, hey, was trinken Sie gerne?

00:07:27: Und bei anderen hilft oftmals auch so ein kleiner Spaß, dass man da direkt einsteigen kann, wenn ich jetzt Gäste habe, die noch keine Stammgäste bei uns sind oder die ich vielleicht auch zum ersten Mal sehe, allein wenn man dann so einen kleinen Schmäh bringt und sagt, wir kennen uns ja noch nicht so gut, helfen Sie mir, dass wir uns ein bisschen besser kennenlernen, dass wir da auch das Gemeinsame füreinander finden.

00:07:49: Dann hat man so eine empfaffnende Ehrlichkeit, was oft ... hilft, da das Eis zu brechen.

00:07:55: Findest du, Frauen oder Männer haben's schwerer?

00:07:57: Ich würd's jetzt nicht sagen, dass einer das schwerer oder leichter hat.

00:08:03: Ich glaub, dass das auch ganz viel mit der eigenen Einstellung zu tun hat, wie man's hat.

00:08:08: Mittlerweile, glaub ich, haben wir genauso viele Frauen wie Männer als Somi an, oder?

00:08:13: Oder hab ich dein verschrubendes Bild?

00:08:15: Nee, es sind tatsächlich immer mehr, aber ich find auch, dass sich die Bedingungen einfach geändert haben.

00:08:23: Wenn wir sehen, wie viele großartige Frauen in dem Bereich gearbeitet haben und dann aufgrund Familienplanung sich zurückgezogen haben und was Arbeitgeber heutzutage auch möglich machen, wo es eine Einsicht gibt, sei es eine Nina Mann, eine Melanie Wagner, eine Anna Rupprecht, alle mit dem Wunsch und Ziel wieder nach der Babypause oder bereits auch schon aktiv nach der Babypause wieder und der Flora beim Gast.

00:08:57: Zu sein und dann das, was sie sich über viele Jahre aufgebaut haben, einfach weiterzuleben, weil es ja so schade ist, wenn man da diesen Break hat und dann im Frühstücksservice landet.

00:09:07: Ja, es muss ja nicht der Frühstücksservice sein.

00:09:09: Ich meine, es gibt auch so viele männliche Kollegen, die ab einem gewissen Punkt aussteigen und dann in den Handel gehen oder in den Vertrieb.

00:09:18: Das vergisst man manchmal.

00:09:20: Also da ist, glaube ich, gerade ein riesen Denkprozess oder eine Entwicklung auch innerhalb der Gastronomie, wo man in diesen Situationen versucht, die Kollegen, Kolleginnen zu halten und denen eine Perspektive zu geben, was ja dienlich und zuträglich ist.

00:09:35: Ich mein, für mich ja, ich sehe es bei mir, ich war, ich habe sozusagen auch eine Babypause gehabt, ich war eineinhalb Jahre nicht in der Überfahrt.

00:09:44: Und jetzt waren meine Weine noch da zum Teil, manche Sachen sind gereift, weil sich dann niemand dran gedraut hat.

00:09:50: Und ich steig jetzt da auch wieder ein und mache das auch wieder alles.

00:09:54: Und ich glaube, das ist schon eine sehr schöne Erfahrung.

00:09:58: Wie ist das im Betrieb zurückzukommen, wenn man den mehr oder weniger verlassen hat und dann, wie du es beschrieben hast, man kommt zurück zu seinen Weinen, zu seiner Weinkarte, in die vertraute Umgebung.

00:10:12: Ist das wie nach einem Urlaub nach Hause kommen oder ist es dann wieder neu anfangen, also kompletter neu anfangen, als würdest du in einen anderen Betrieb gehen?

00:10:21: Es ist ein sehr komfortabler neu anfangen, weil diese ganzen Kleinigkeiten mit, wo ist die Wäscherei, wen spreche ich an der Rezeption an, so dieses ganze Neu entdecken.

00:10:34: Das fällt ja auf eine gewisse Art und Weise weg, weil man sich wieder auskennt, zum größten Teil.

00:10:41: Ich glaube, aber eine Gefahr besteht immer darin, dass man, wie man wissen, auch ein komplett neues Team, Küche, Service, dass man dann in alte Muster zurückverfällt und sagt, ja, das haben wir früher aber auch so gemacht.

00:10:54: Das ist so ein bisschen die Gefahr an der Sache.

00:10:57: und wenn man sich da aber auch reflektiert und sagt, okay, war das gut?

00:11:03: Was gibt es für neue Ideen?

00:11:05: Wie könnten wir das anders betrachten?

00:11:07: Dass man dann sehr viele Chancen hat.

00:11:10: Weil man halt auch schon so ein paar Tricks und Kniffe kennt für das Restaurant.

00:11:14: Wo stellt man was ab?

00:11:15: Wie macht man seine Laufwege?

00:11:16: Wie koordiniert man sich im Service?

00:11:19: Das ist ja alles schon drin.

00:11:20: Ist man eine andere Sommiäre in der Situation und dem Augenblick, wenn das Team anderes ist?

00:11:27: Oder ist man so wie immer, wenn man seinen Weingeschmack, seine Weinüberzeugung hat?

00:11:33: Also bei euch ist ja mehr oder weniger alles anders, nur eben die gleichen Räumlichkeiten.

00:11:39: Und hast du dich da verändert?

00:11:40: Also kaufst du jetzt andere Weine ein?

00:11:43: Präsentierst du andere Weine?

00:11:44: Hast du einen anderen Stil, den Wein zu präsentieren?

00:11:46: Also es ist ja auch immer ein Zusammenspiel mit der Küche.

00:11:49: Ich hätte natürlich kauf ich für den Küchenstil, den wir jetzt servieren.

00:11:55: Muss ich auch lernen jetzt im letzten Jahr, dass ich da andere Weine brauche.

00:12:01: Es ist nicht mehr klassisch-französisch.

00:12:03: Ich kann nicht mehr das Begrund hoch und runter spielen in meiner Weinbegleitung.

00:12:09: oder die Burgundarib-Sorten, sondern ich fahre jetzt tatsächlich auch oft auf ein bisschen herzhaftere Sachen aus.

00:12:17: Jetzt gibt es auch Grünwell-Lina, Silvana, was einfach mehr zu dieser, ja dieser fränkischen, herzhaften Küche passt.

00:12:26: Aber deine grundlegende Betrachtung von Wein hat sich nicht verändert, oder doch?

00:12:33: Nein, also das ist ja das Schöne bei uns, dass es immer noch diese große Karte mit viel Burg und ein bisschen Bordeaux, klassischen deutschen Rieslingen gibt.

00:12:43: Und dann kann man da vielleicht auch mal neue Chancen denken.

00:12:47: Ich hab durch die Vor-Sommeliers mit der Steffi hin, die haben mir natürlich einen wahnsinnig tollen Keller da gelassen.

00:12:56: Da bin ich heute noch glücklich drüber und bei manchen Sachen hab ich die Steffi dann auch in der ersten Amtszeit angerufen und gesagt, was mach ich denn jetzt damit?

00:13:04: Und selbst heute, wenn ich was finde, wo ich sage, Steffi, wie siehst du das?

00:13:10: Und dann sagt sie, das ist noch da, das freut mich, aber das ist bestimmt superfein.

00:13:24: Und gab es auch Weine, mit denen du überhaupt gar nicht klarkabst?

00:13:27: Also diese typischen Kellerleichen, gab es Kellerleichen?

00:13:30: Die gibt es immer.

00:13:31: Also ich glaube, dass selbst bei mir ... weiß ich, dass ich Kellerleichen verurteile.

00:13:40: Natürlich läuft man das auch, aber ich glaube, jeder kennt das.

00:13:43: Man bestellt eine Weinbegleitung, das Menü läuft noch zwei Wochen so, man plant sich das aus und dann bleibt halt meistens eine oder zwei Flaschen übrig.

00:13:54: Dann entweder verkauft man es

00:13:57: so

00:13:58: auf der Seite.

00:13:59: Das steht dann immer in dieser Schublade, in dieser Leichenschublade.

00:14:04: Wartet man halt einfach auch, dass da der richtige Tag oder der richtige Gast dafür kommt.

00:14:09: Oder Mitarbeiter finden den Wein ganz toll, weil sie den in der Weinbegleitung probiert haben.

00:14:14: Sagt man ja super, dann kauft sie Flasche aus und dann schafft man das da aufzuräumen.

00:14:19: Aber ich meine, jeder, der ein gewisses Miesenblass pflegt oder da auch eine gewisse Ordnung drin hat, wird diese einzelnen Flaschen haben.

00:14:29: Am Schluss von dem Menü.

00:14:30: Du kaufst Weine immer explizit?

00:14:33: für eine Weinbegleitung ein.

00:14:34: Also du probierst das Gericht und suchst danach in der großen Weitenweinwelt die Weine aus.

00:14:40: Also du gehst nicht in den Keller und sagst, was hab ich?

00:14:43: Doch, doch.

00:14:44: Und tatsächlich mittlerweile, da freue ich mich immer, kauf ich auch schon Sachen, wo ich weiß, dass sie zu irgendeinem Gericht passen werden.

00:14:52: in der Nahezukunft.

00:14:54: Das ist jetzt das erste Jahr, was wir zusammengearbeitet haben.

00:14:57: Die Cornelia Fischer kocht nicht klassisch, französisch.

00:15:02: Und das war für mich eine ganz große Umstellung.

00:15:05: Wie lange braucht man, bis man sich auf den Koch eingespielt hat oder bis man den lesen kann, bis man den in seiner Handschrift verstehen kann?

00:15:13: Ich glaube, das ist unterschiedlich.

00:15:18: Wie wenn ich dich fragen würde, wie lange brauchst du, bist du ein Kollegen oder eine Mitarbeiter?

00:15:25: lesen kannst, da gibt es welche, da platzt der Knoten nach einer Woche und das passt.

00:15:33: Und dann hast du welche, wo einfach sich da drei Wochen, vier Wochen orientieren müssen.

00:15:39: Und dann erst anfangen, aufzubauen und mitzulaufen.

00:15:42: Das ist ja was ganz Menschliches.

00:15:43: Bei manchen kriegt man gar keine Connection hin, dass man sich mit dem irgendwie verbinden kann oder denen versteht.

00:15:49: Manchmal ist es eben auch, dass der Gegenüber sich noch gar nicht gefunden hat und deswegen hin und her springt und ständig andere Geschmackstubizitäten aufruft, die man vielleicht gar nicht interpretieren kann.

00:16:01: Ja, also bestes Beispiel.

00:16:03: Bei Christian Jürgens hatte ich mein Probearbeiten und wir hatten dieses wahnsinnig tolle Trüffelbrot, hieß das.

00:16:12: Und ich bin den Keller runtergegangen beim Probearbeiten.

00:16:16: Er hat gesagt, ja, wir machen jetzt mal hier Weinprobe, was du mir dazu servieren würdest.

00:16:22: Und ich habe von Albert Mann einen Grand-Crew-Hengst mit so einer ganz feinen Restsüße, ein Pino-Grie, der auch dieses Erdige vom Trüffel mit aufgreif gefunden.

00:16:32: mit hochgebracht, war stolz wie Bolle und es war einfach so von Anfang an perfekt Match.

00:16:38: Und es gibt einfach so Sachen, wo man sich so direkt reinfühlen kann und andere Sachen, wo man einfach auch ein bisschen Übungsphase braucht.

00:16:47: Und ich glaube, das ist eigentlich unterm Strich wertvoller, diese Übungsphase, weil es einen weiter bringt, weiterentwickelt von diesem, was man sonst so locker flocke ich macht.

00:17:01: Gab es für dich mal eine ultimative Weinspeisenkombination, wo du gesagt hast, wow?

00:17:05: Es gibt immer wieder so Juwelen.

00:17:08: Ich mochte zum Beispiel total gerne im Storrstadt Blauschimmel, also Fondant Bär mit Kirschen und einem trockenen Lamprustko dazu von der Anarubrecht.

00:17:21: Oder auch Steffi Hehen, Klassiker, Gereifter, Spätleser aus dem Rheingau zu Drüffel.

00:17:30: Kartoffelkiste mit Madera-Sauce.

00:17:33: Das war so ein Klassiker, der stand schon, bevor ich überhaupt zu Christian Jürgens gekommen bin.

00:17:38: Und ich hab den auch ganz brav übernommen, weil das so perfekt war, dass man da nichts ändern konnte.

00:17:43: Also wenn du diese Kombination von Wein und Speisen hast und das so super perfekt matcht, findest du, dass das Gericht selber gar nicht hätte so brillant sein können, wie durch den Wein?

00:17:54: Oder ist das so ein bisschen zu idealistisch, als vor mir gedacht?

00:18:00: Ich glaube, das ist, wie wenn man nochmal eine Facette an einem Menschen entdeckt.

00:18:06: Also das Gericht an sich muss großartig sein, so wie es ist, weil sonst hätte der Koch das nicht für sich entschieden, dass es großartig ist und auf die Karte kommt.

00:18:17: Ich glaube, keiner in diesem feinen Diningcosmos, nenne ich es jetzt mal, würde da ein halb Gares oder ein halb fertiges Gericht servieren.

00:18:28: Und deshalb ist es an sich schon perfekt.

00:18:32: Oder das ist, glaube ich, wie wenn man mit Freunden so jeder Mensch an sich alleine ist schon perfekt.

00:18:39: Der Wein und das Gericht.

00:18:41: Und es gibt aber so Freunde oder so Kombinationen, was nochmal eine ganz eigene Dynamik oder eine Lebendigkeit auslöst.

00:18:49: Und ich glaube, das ist Wein und Essen sind einfach coole Freunde.

00:18:54: Kann das nur Wein oder hast du noch andere?

00:18:57: Getränke, die du mindestens genauso gerne servierst.

00:19:01: Ich bin ein großer Fan von Tee.

00:19:04: Auch zu Speisen in der Kombination.

00:19:06: Ja, und zwar, also ich setze das vorher an und hab die dann auch oft kühl, dass wir da so von diesem Nachmittags-Afternoon-Tee-Motto wegkommen.

00:19:21: Und ich finde Tee tatsächlich auch fast schöner in Speisenbegleitungen.

00:19:27: wie das ich mir so die Zeit nehme und eine Tasse Tee trink, weil es sehr, sehr facettenreich ist.

00:19:35: Was sind das denn für Tees?

00:19:36: Sind das grüne Tees, schwarze Tees, aromatisierte Tees, früchte Tees?

00:19:41: Komplett quer durch die Bank.

00:19:43: Also ich liebe zum Beispiel, wenn man so einen Berggräuter Tee hat und dann gibt es diese ätherische frische Note, was die Zunge auch so ein bisschen kühl.

00:19:55: werden lässt, wodurch wir eine Haptik schaffen, was ich eigentlich durch Zucker oder Alkohol schaffe.

00:20:01: Und da einfach durch diese ätherischen Öle nochmal ein anderes Mundgefühl sich herstellt.

00:20:07: Oder wenn ich Schwarztee habe und ich kriege eine Tanninstruktur mit rein, wenn wir so einen Genmai jar haben mit geröstetem Reis, dass man dann so ein bisschen diese Röstaromen auch... nachfühlt oder nach schmeckt, wie wenn ich was im Holz ausgebaut habe.

00:20:22: Und die Tee selber servierst du aber natürlich, also du zuckerst ihn nicht oder du gibst keine Zitrone Limone oder irgendwelche Bitter Salz oder sonstiges rein, um so diese Geschmacksintensität zu intensivieren.

00:20:34: Was wahnsinnig gut funktioniert, ist grüner Tee mit Apfelsaft in der Kombination oder tatsächlich auch Räubusch Tee mit Vanille ist so ein so ein ganz großer Klassiker, was ich immer, immer, immer kalt da habe wie so ein Hauseistee.

00:20:54: Es funktioniert aber auch zu unglaublich vielen Sachen gut.

00:20:57: Wir haben zum Beispiel einen vegetarischen Gang mit Kolrabi und Kolrabi und Vanille.

00:21:02: Die haben sich einfach unglaublich gern und der Räubusch hat so diese perfekte Note zwischen Nussigkeit und Fruchtigkeit, was der Kolrabi auch hat.

00:21:10: Extrem interessant, ich finde das spannend, wenn man so ein Produkt hat wie Räubischen Vanille, was ja in gewisser Weise auch extremst fair commercialisiert wurde und wenn du dort mit guten und natürlichen Produkten arbeitest, dass der Gas, der Gegenüber nochmal einen ganz anderen AHA Effekt hat und die Wertigkeit ganz anders greifen kann.

00:21:32: Wenn man dann merkt, dass das andere eben Industrie ist und irgendwie sehr einfach schmeckt, auch wenn man diese Aromen dann irgendwo wiedererkennt und wenn man aber richtig gut mit guter Vanille arbeitet, wenn man einen guten Räubisch als Grundprodukt hat, dann hat man so dieses Wow und so kann das auch schmecken.

00:21:50: Also ich muss sagen, ich mische das auch tatsächlich noch mit einem ganz kleinen Anteil von einem Assam Tee.

00:21:59: recht kräftigen, dass ich da eine andere Tiefe noch mal rein bekomme.

00:22:03: Also ich lasse den dann auch bewusst länger oder intensiver ziehen, diesen Ass am Tee, dass ich da wirklich auch so eine Herbenote mit rein bekomme und das macht es dann natürlich schon noch anders.

00:22:17: Und da muss man sich glaube ich auch so ein bisschen Einmal über die klassischen Normen hinweg setzen.

00:22:24: Ich habe gelernt, ich brühe meinen grünen Tee drei Minuten bei siebzig Grad auf, sondern da auch einfach mal experimentieren.

00:22:32: Kaltauszug über Nacht wegstellen.

00:22:35: Was wir gerade viel machen, ist auch mit Kräutern wie zum Beispiel Tagetes oder so experimentieren, weil das ja auch neue Geschmäcker sind, was Leute vielleicht auch nicht so auf dem Schirm haben.

00:22:45: Tagetes ist super spannend.

00:22:46: Das geht in so eine Nelken Richtung.

00:22:50: Aber auch so ein bisschen dieses grünliche Roulunderblüte mit dabei.

00:22:56: Also wirklich alles aufgießen und aufbrühen, was da unterwegs ist.

00:23:01: Ich habe einen Rosinensirup Schreckstrich Tee gemacht.

00:23:04: Also das war tatsächlich dann auch leicht gesüßt zu einem Zitronenrosin.

00:23:09: Das war super.

00:23:12: Aber hast du da keine ethischen Bedenken?

00:23:14: Also, dass wenn du ein T nimmst, wo jemand sagt, super T und Beste und man schmeckt die Herkunft und die Machart und dann misshandelst du den?

00:23:25: Also, es ist ja kein... Also, die Rosine, das war eher so eine Infusion.

00:23:29: Ich

00:23:29: finde den Gedanken super, ihm auch über die Grenzen hinweg zu denken und das einfach so ein bisschen weiter zu drehen.

00:23:34: Aber wenn ich jetzt so der super Kritiker wäre, könnte ich das ja auch irgendwo anklagen.

00:23:41: Oder bin ich da dann zu verkopft, wenn ich das so sehe?

00:23:44: Und eigentlich ist das ein gutes Grundprodukt und das andere, so als wenn ich einen tollen Steinpilz nehme und den halt... Pfeffer.

00:23:52: Ja, ich wollte auch gerade fragen, ob das okay ist, seine... Bio-Kartoffeln aus der feinsten Erde beim Mondschein ausgegraben, je mit Ketchup und Mayo zu essen.

00:24:06: So erlaubt das, was gefällt.

00:24:08: Ja.

00:24:09: Auch beim Wein?

00:24:11: Ja.

00:24:11: Es gibt

00:24:13: Dinge, die würde ich vielleicht für mich nicht tun, aber wenn jemand...

00:24:17: Zum Beispiel?

00:24:18: Was ist so eigentlich üblich und gängig?

00:24:21: und du sagst, nee, brauche ich nicht.

00:24:23: Soll ich die anderen machen?

00:24:24: Eispürfel im Wein finde ich schwierig.

00:24:27: Das Eispürfel im Wein, das geht nicht.

00:24:30: Also wenn ich eine Schorle will, dann kann ich den Wein mit herrlichen Sprudelwasser versetzen.

00:24:39: Und dann habe ich vielleicht auch den richtigen Wein dazu.

00:24:42: Aber dass ich den mit Absicht so ausdünnen las, ist jetzt ja schade eigentlich, weil wir versuchen, dass wir Kraft, Intensität, dass jeder spricht von Mineralität und wenn dann Eiswürfel da reinkommen.

00:24:59: Es macht es nicht besser.

00:25:01: Und jetzt zum Beispiel beim Wein und ich versuche dich damit auch nicht irgendwie, keine Ahnung, bloßzustellen an die Wand zu reden oder sonstiges, sondern einfach nur so die, diese Grenze mit dir zusammen zu durchdenken.

00:25:11: beim Weinahorn-Sirup.

00:25:13: Wenn du jetzt keine Ahnung, Rieslinge hast und sagst, boah, die Säure ist ein bisschen krass oder ein bisschen süße, wär nicht schlecht.

00:25:19: Ich hau meinen Löffel Aron Syrup rein und gehe da mit ihm doch ganz offen sief zum Gast und sage, hier haben wir was Neues.

00:25:26: Ist das cool oder ist das beim Wein dann doch nicht so fancy?

00:25:31: Ich würde gerne sagen, dass das vollkommen legitim ist.

00:25:39: Ja.

00:25:41: Aber tatsächlich bin ich da auch ein bisschen von der allgemeinen Meinung befangen.

00:25:46: Wenn jetzt jemand mit mir im Gespräch ist, dann sage ich, Gut, wir können da einen Schuss Traubensaft reinmachen, wir können, selbst wenn man da Zucker direkt reinmacht.

00:26:00: Ich meine, jeder hat diesen alten Trick schon gehört, dass wenn der Schaumherrn nicht mehr sprudelt, dass man da ein bisschen Zucker reinmacht.

00:26:08: Ist das dann auch schon kriminell oder sind das Armenmärchen aus dem Wirtshaus?

00:26:15: Also ich finde, das sollte man schon mal hinterfragen.

00:26:17: Und was passiert eigentlich bei großen Kälter rein.

00:26:24: Es wird gesäuert.

00:26:27: Es wird gezuckert.

00:26:28: Also es ist ja alles möglich.

00:26:31: Ich finde es total spannend, eben auch zu überlegen.

00:26:35: Bei dem einen, was genauso handwerklich produziert wurde, ist es für einen selber legitim, beim anderen da hat man so selber die mentalen Grenzen.

00:26:44: Also geht mir genauso.

00:26:44: Ich könnte manche Sachen mit Wein auch nicht machen, wo andere sagen ja kein Problem.

00:26:50: Aber da habe ich dann auch so eine Grenze.

00:26:52: Hm.

00:26:54: Ja.

00:26:54: Wer hat dich zum Tee gebracht?

00:26:55: Weil ich finde das Thema total spannend.

00:26:57: Tee so aufzugreifen, das so ein bisschen weiter zu drehen, das zu interpretieren.

00:27:01: Bist du am Morgen aufgestanden, hast gesagt, es gibt mehr als Minze aus einem... aus einem fünf Gramm Beutel oder zwei Komma fünf Gramm Beutel.

00:27:09: Und man kann da so viel mehr draus machen.

00:27:11: Oder hast du ein Lehrmeister gehabt beim Tee, der dich da begeistert hat?

00:27:16: Also wir hatten tatsächlich bei uns zu Hause... schon immer Minze, Melissa und solche Sachen im Garten, dass wir da wirklich eine Infusion hatten.

00:27:27: Das war bei uns ein Familiengedrängt.

00:27:31: Und dann hatten wir in der Ausbildung, hat Sironnefeld tatsächlich sehr viel für uns getan mit Weiterbildungen und T-Schulungen, wo man dann solche Sachen auch verknüpft.

00:27:43: Es sind Themen, die immer wieder auftauchen, um einen drum herum.

00:27:48: Ich hatte mal einen wahnsinnig tollen Moment bei Toru mit den Glasbrüdern.

00:27:55: Die hatten auch einen Genmeischarm mit geröstetem Reis und haben mir das eben begleitend serviert.

00:28:01: Und ich fand das so unglaublich toll, diesen feinen Bitternoten mit dem gerösteten, dass man es wieder angefangen hat, das aufzugreifen.

00:28:09: Und ein großes Thema ist ja auch Süße.

00:28:13: Entweder habe ich einen Saft bei einer alkoholfreien Begleitung.

00:28:17: Mittlerweile gibt es wahnsinnig viele tolle Produkte, aber Süße ist immer noch ein großes Thema für viele.

00:28:25: Gravierend, weil es halt zum einen Sättig, dann die Speisen unnötig beeinflusst und ganz schwer, finde ich, gehandelt werden kann.

00:28:33: Und ja, da hast du beim Tee den großen Vorteil, dass du keine Süße hast, aber verschiedene Arten von Bitterstoffe, Gerbsäuren und so weiter, die auch geschmackstragend sein können, als Bindeglied fungieren und letztlich auch die Speisen nochmal anders tragen und öffnen können.

00:28:51: Ich meine, die Grundidee ist ja auch eigentlich ganz einfach.

00:28:54: Ich extra hier alles, was möglich ist.

00:28:57: Ich habe das mit Buchenpilzen versucht.

00:29:02: Das war jetzt nicht so erfolgreich.

00:29:04: Das muss man auch mal sagen.

00:29:05: Ich habe auch versucht, aus Buchenpilzen einen Scrub zu machen.

00:29:08: Tatsächlich die Scrubgeschichte mit Säulen finde ich sehr, sehr spannend.

00:29:14: Aber Diese Fermentationsgeschichte mit Kombucha trifft auch nicht so ganz meinen persönlichen Gusto.

00:29:22: Ich glaube, Kombucha kennen viele, aber was ist Shrub?

00:29:24: Ich frag für ein Freund.

00:29:26: Shrub ist, wenn man Früchte in naturalem Essig einlegt, in Apfelessig.

00:29:35: Dadurch nimmt der Essig dieses Aroma an, an einem kühlen Ort, zwei Wochen stehen lassen.

00:29:44: und dann wird es mit ein bisschen Zucker aufgekocht, dass das nicht mehr ganz so süß ist, nicht mehr ganz so sauer, Entschuldigung.

00:29:52: Und dann kann man das wie so ein Syrup verwenden, bloß einfach mit einer höheren Säurekonzentration, was also einmal haltbarer macht und zum anderen einfach auch die Süße so ein bisschen rausbricht, was wir vorhin als schwieriges Thema hatten und eine gewisse Frische mit rein gibt.

00:30:08: Und damit glaube ich auch eine richtig kompetente Speisenbegleitung.

00:30:12: weil du halt auch wieder diese verschiedenen Elemente hast, die Geschmackselemente, mit denen du spielen kannst, ähnlich wie beim Wein.

00:30:18: Und, glaube ich, eine Arompräsenz, die die Gäste ganz gut greifen können und auch eine gewisse Tiefe dabei, also sowas nachschmeckendes, nachhaltiges, was ja auch mal bei alkoholfreien Sachen gesucht werden muss und manchmal nicht so gegeben ist, ähnlich wie beim Wein.

00:30:35: Und man kann tatsächlich wahnsinnig schön auch nochmal nachjustieren, wenn es jemanden Doch zu viel Säure haben sollte.

00:30:43: Dann kann ich immer noch ein bisschen Wasser nachgeben.

00:30:46: Oder ein bisschen neutralen Saft.

00:30:50: Dass wir dann eine Süße reinbekommen und das ein bisschen ausbalancieren.

00:30:54: Also das sind Dinge, wo ich auch wirklich den Gästen noch helfen kann.

00:30:57: Und vielleicht auch gar nicht so ein Skruppel habe, wie wir das jetzt vorhin beim Thema Wein hatten.

00:31:01: So kann man da nicht einfach mal einen Schluck Ahornsirup reinmachen.

00:31:05: Und einfach mit den Aromen, mit den Geschmackern spielen.

00:31:08: Starke Sorte.

00:31:25: Glaubst du wirklich, es gibt jemand und das spreche ich nicht nur von unserer Bappel, unserer Branche, sondern eigentlich von gerne Weinträgern, die sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen, die sich mit deutschen Wein beschäftigen.

00:31:38: Also glaubst du, es gibt jemand, der den Namen Dr.

00:31:42: Böcklin-Wolf nicht kennt.

00:31:44: Dieses Weingut hat es geschafft, fast durchweg bedingungslose Anerkennung zu erreichen.

00:31:51: Sie haben es sicher arbeitet.

00:31:53: Und für jemand, der dieses Haus näher kennenlernen möchte, der kann natürlich die großen Gewächse, der kann einen Pechstein, der kann ein Kirchenstück genießen.

00:32:01: Aber manchmal ist es schön, die selbst in der Basis so greifbare Handschrift eines Weingutes greifen zu können.

00:32:10: Ich denke dabei,

00:32:12: um

00:32:12: dieses Weingut mehr als exemplarisch zu präsentieren an einen.

00:32:22: Er ist eine Erscheinung.

00:32:24: Denn er trägt in sich nicht nur die mineralische Stränge des Basalt, und es budden Sandstein, nicht nur die kühle Hand des Felserwaldes, sondern auch die ganze schwere, erhabende Geschichte eines Gutes, das seit Jahrhunderten wie ein Magnet im Herzen der Mittelhard steht.

00:32:42: Dr.

00:32:43: Birklin Wolf.

00:32:45: Und wenn man diesen Wein in die Hand nimmt, dann nimmt man zugleich eine Chronik in die Hand.

00:32:51: Die Fünfzehntehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehundertehund Sondern von den Menschen, die sie tragen.

00:33:22: Es ist das XVIII.

00:33:23: und XIX.

00:33:24: Jahrhundert, das den Namen prägt.

00:33:26: Johann Ludwig Wolff, einer der großen Persönlichkeiten der Falls, verankert das Gut tief in der Region.

00:33:33: Erweitert Besitz und Einfluss in der Les Spuren, die noch heute zu lesen sind.

00:33:38: Die Familie verwebt sich mit der Region, mit ihren Handelswegen, mit den Märkten, mit der Kultur.

00:33:43: Forst, Deidesheim, Wachenheim, Robertsberg.

00:33:48: Es sind nicht nur Ortsnamen, Es sind Kapitel in einer Familiengeschichte, in der Besitz gleich Verantwortung bedeutet.

00:33:56: Über Jahrhunderte hinweg bleibt das Gut ein Spiegel der Zeitläufe.

00:34:00: Kriege, politische Umbrüche, wechselnde wirtschaftliche Systeme und doch immer wieder die Kontinuität der Reben.

00:34:09: Es ist diese beständige Linie, die das Fundament bildet, auf dem das Gut heute steht.

00:34:15: Die eigentliche Zäsur kommt jedoch in den letzten Jahren als Bettiner Bürgling von Goratzi das Gut übernimmt.

00:34:22: Und in diesem Moment tritt die Geschichte wieder in eine komplett neue Phase.

00:34:26: Was vor der Tradition war, wird nun auch Programm, Methodik, System.

00:34:33: Sie führt das Weingut mit einer Vision, die zugleich kühn und kompromisslos ist.

00:34:39: Herkunft vor Ausbau.

00:34:41: So einfach, so radikal, so prägend.

00:34:43: inspiriert vom Burg-Gun.

00:34:45: Aber verankert in der Falz führt sie eine neue Lagenklassifikation ein, die das gut neu strukturiert.

00:34:52: Estate, Village, Prämiergrün, Krongrün.

00:34:58: Damit macht sie sichtbar, was zuvor nur in Fachkreisen diskutiert wurde, dass die Qualität eines Ortes nicht primär im Keller entsteht, sondern im Ort, im Boden, in der Exposition.

00:35:08: Und dass es dafür eine Sprache braucht, die klar, unmissverständlich und nachvollziehbar ist.

00:35:14: Diese Lagenklassifikation ist keine kosmetische Neuerung.

00:35:17: Sie ist eine Revolution.

00:35:19: Wer heute über Kronkrurislinge aus Deutschland spricht, der muss Bürgle im Wolfen hin.

00:35:25: Wer hier das Denken vorweggenommen wurde, das heute als Standard gilt.

00:35:31: Fünfund Achtzig Hektar und doch wirkt nichts daran beliebig, denn in diesem Besitz steckt ein Schatz, den kaum ein anderes deutsches Weingut in solcher Konzentration halten kann.

00:35:43: Die großen Forster lagen.

00:35:46: Namen die Klingen wie eine Partitur.

00:35:50: Jeder Ton ein anderes Register.

00:35:52: Jede Lager eine andere Stimme.

00:35:54: Und genau hier, in dieser Spannung zwischen jahrhunderte langer Geschichte und kompromissloser Gegenwart, steht der Village Forst Riesling Trocken.

00:36:06: Es ist kein kleinerer Wein, sondern der konzentrierte Ausdruck eines Ortes, der mit den größten Namen der Falsse verbunden ist.

00:36:14: Forst.

00:36:15: Das bedeutet Basaltader und Sandsteinkalkmärgel.

00:36:20: Es bedeutet der Schutz des Waldes und die Wärme der Mittelhard.

00:36:24: Es bedeutet, dass jeder Tropfe aus klassifizierten Lagen stammt.

00:36:28: Dass die Handschrift des Ortes selbst im Glas spricht.

00:36:32: Und ja, du hast richtig gehört, der Village Forst-Riesig-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Streich-Stre.

00:37:05: Findest du Tee, um das Thema vielleicht so ein bisschen zu komplettieren, findest du schwer zu lernen, das zu greifen?

00:37:12: Das ist ja, find ich manchmal so die gleiche Hürde, die viele beim Wein haben, dass sie sagen, ich trau mich damit nicht anzufangen, weil das Feld so riesig ist, haben es manche ja auch beim Tee.

00:37:23: Und wenn man so das erste Intro darin hat, dann ist es ja eigentlich gar nicht so super schwer, weil es eben definierte Gebiete gibt, weil man sich eigentlich nur zwei Nachmittage hinsetzen muss und einmal lernen und dann hat man es drin, oder?

00:37:37: Ich

00:37:37: glaube, dass vielleicht auch für viele wirklich dieser Vorteil wäre, dass es Unvoreingenommene, also wir sagen ja immer T, aber es ist ja eigentlich Infusionen und T und ich möchte, also ich leg da auch immer Wert drauf, weil wir da immer gedrillt waren in der Ausbildung und weil ich tatsächlich auch sehr viel mit, nicht T, sondern mit Kräutern arbeite, so was wächst bei uns in der Region, Was man da irgendwie kombinieren kann, das ist super spannend.

00:38:07: Was man auch toll machen kann, ist, wo vielleicht bei den regionalen Gräutern die Gerbstoffe oder die Tiefe fehlt, was wir an Thea so schätzen, kann man halt auch einfach mit einem Hauch-Schwarz hier nacharbeiten, so wie bei dem Räubusch-Beispiel.

00:38:25: Und wenn man da nicht ganz so ... ...gefestigt ist.

00:38:29: Also klar kann ich jetzt sagen, oh, dann bin ich ins Sailor und gefahren und hab da ... ...two leaves, one bud geflückt und das war wunderbar.

00:38:39: Und den hab ich mitgebracht.

00:38:41: Ja.

00:38:43: Genau.

00:38:44: Vorher hab ich noch die Alu weder cool gemacht.

00:38:47: Genau.

00:38:48: Damit ich erst auch richtig fühlen kann.

00:38:50: Was kam bei dir zuerst so in dieser Geschmacksfaszination?

00:38:53: War es zuerst der Tee, also die Infusion?

00:38:56: Weil ihr das im Garten hattet bei euch?

00:38:58: Oder war es in der Tat der Wein, wo du gesagt hast, wow, auch das kann Geschmack sein?

00:39:04: Nee, Wein war tatsächlich bewusster.

00:39:09: Und T, das waren Dinge, die man dann wieder aufgegriffen hat, die man vielleicht in einem ganz neuen Kontext gesehen hat.

00:39:16: Was für ein Luxus das eigentlich ist, dass man das zu Hause immer hatte.

00:39:23: Dass das ein ganz klassisches Sommer gedrängt war, so ein kalter Melissentee.

00:39:31: Das war, gab's immer.

00:39:33: Und dann realisiert man erst mal, wenn das was ganz Besonderes ist, dass Menschen frischen Minztee in einem Fünf-Sterne-Hotel mit Silber, Zucker, Zange, großen Pipaporium, Tableau, Teeuhr und allem da serviert wird.

00:39:49: Was das eigentlich auch sein kann.

00:39:51: Wenn man's dann ... Also sehe ich das richtig, dass man dann nochmal anders wahrnimmt, wenn man es fokussierter betrachtet, weil es eben entsprechend zelebriert wird.

00:40:00: Und man dadurch aufmerksamer ist, als wenn eben Muttern zu Hause in den Garten rennt, die Melissa holt, die aufgießt und sagt, trinkkind.

00:40:11: Ja, natürlich ist das nochmal eine ganz andere, also das ist ja ein ganz anderer Setting.

00:40:16: Das, was wir zu Hause lernen, das ist für uns die Basis.

00:40:22: Wie verhalten wir uns gegenüber anderen?

00:40:25: Was trinke ich?

00:40:26: Was esse ich?

00:40:27: Das ist ja auch ein ganz großes Thema mit nachhaltigem Essen, mit Bio.

00:40:34: Wenn man daheim den Garten hat und dann gibt es im Sommer das Gemüse aus dem Garten, da stellt sich die Frage, glaube ich, gar nicht, ob das Bio ist oder nicht.

00:40:43: Und wenn wir jetzt das weiterdenken, jetzt ist es auf einmal ein Thema später, was für dich immer selbstverständlich war.

00:40:55: Und dann schätzt du das, glaube ich, noch mal anders wert, als das, was für dich früher eben immer da war, als verfügbarer Ressource.

00:41:02: Weil jetzt ist es nicht immer verfügbar, wenn man keinen Garten hat und das nicht alles hinten dran hat.

00:41:10: Nimmt man es dann auch umso intensiver wahr, wenn man es dann genießt, es auch so dargestellt wird und so zelebriert wird, also auf das Beispiel mit dem Fünf-Sterne-Service oder drei-Sterne-Service oder fünf-Sterne-Hotelservice dort hinaus zu laufen, wenn es dort so richtig fast steril zelebriert wird und dargestellt wird, ist der Täter umso wertiger, geschmackswärtiger.

00:41:36: bin ich offener dafür und um die Frage dann so weiterzutreiben, ist sowas beim Wein auch.

00:41:44: Gut und nötig, dass man da eine Schot rummacht, damit der Wein eine besondere Position bekommt und anders wahrgenommen werden kann?

00:41:52: Ich glaube, es kommt darauf an, wie aufmerksam der Gast ist und auch in welcher Situation, was sich da befindet.

00:42:01: Also Wertigkeit erlangt Dinge ja durch Achtsamkeit.

00:42:09: Manche Menschen sind achtsamer, wenn sie wissen, sie zahlen sehr viel Geld.

00:42:14: für einen tollen Abend, für eine Experience beim Essen und beim Trinken.

00:42:22: Und dann gibt es aber auch die Menschen, die, glaube ich, einfach natürlich achtsam sind.

00:42:26: Ist es unsere Aufgabe als Sommee, diese Achtsamkeit herauszuarbeiten?

00:42:32: Ich glaube, es hilft uns für uns selbst.

00:42:37: Und wenn wir das selbst leben und ausstrahlen, dann nehmen es auch andere wahr.

00:42:42: Gab es jemand, der dich an die Hand genommen hat?

00:42:44: Also hattest du mal ein Vorbild?

00:42:46: Hast du jemand oder eine Situation, wo du gesagt hast, wow, und jetzt ab jetzt wein?

00:42:51: Ja.

00:42:53: Also tatsächlich in meiner Ausbildung eigentlich schon in meinem ersten Praktikum.

00:43:00: Ich fand Melanie Wagner mein erstes Praktikum im Schwarzen Adler in Oberbergen gemacht und ich fand Melanie Wagner so beeindruckend.

00:43:09: Wie akkurat sie dieses Thema gelebt hat, wie sehr sie da drin war, mit was für einer akribischen Genauigkeit sie ... Ich hab da in der Praktikumswoche die ... Dichtungsringe der Kühlschränke mit der Zahnbürste geputzt.

00:43:24: Und jeder andere hätte wahrscheinlich gesagt so, nee.

00:43:28: Und ich hab gedacht, wow, die macht das so genau.

00:43:31: Die ist so perfektioniert in dem, was sie macht.

00:43:33: Selbst wenn es um solche Kleinigkeiten geht.

00:43:37: Das hat mich sehr beeindruckt.

00:43:40: und dann in der Ausbildung tatsächlich, als ich das erste Mal einen Schluck von einem Chateau Chambrune war, das Bordeaux gereift.

00:43:51: Ich weiß nicht mehr, welcher Jahrgang, aber da war noch ein bisschen Wein mit Depot unten drin und das habe ich zum Probieren bekommen und das hat mich tatsächlich so angefixt.

00:44:01: dass Leute das großartig finden, dass ich mich da reingegraben habe in das Thema und auch wusste, dass ich da weitermachen will.

00:44:07: Und

00:44:07: das war dein Kolombien-Freiburg?

00:44:09: Ja.

00:44:10: Glaubst du, wenn du den Wein heute noch mal probieren würdest?

00:44:13: Nicht unbedingt jetzt einige Jahre später, sondern mit dem Gleifen-Reife-Zustand wie damals, dass du ihn ähnlich wahrnehmen könntest?

00:44:24: oder könntest du den gar nicht mehr heute so greifen, weil du verkopfter bist?

00:44:30: Ich glaube, ich würde es tatsächlich technischer angehen.

00:44:35: Aber da kommt es auch viel auf Setting an.

00:44:38: Also, wenn ich eine Flasche Wein von Freunden mitgebracht bekomme und dann trinken wir die gemeinsam, dann werde ich die nie so technisch angehen, wie wenn ich in der Verkostung sitze.

00:44:52: Ich bin ja nebenbei noch für Sandries Magazin zum Weinverkosten auch angestellt.

00:45:01: Und wenn man da weiß, man hat jetzt die Achtzig Weine am Tag vor sich und man hat in allen Kategorien von leicht frisch fruchtig bis zu großen Gewachsen alles mit dabei.

00:45:16: Da ist man schon.

00:45:17: Anders, wenn man das für Endverbraucher oder für Konsumenten dann bewertet.

00:45:22: Bei diesen sinnesöffnen Momenten oder wenn man von Wein überzeugt wird, sind da die Momente ausschlaggebender.

00:45:29: oder sind es Menschen, die ein an die Hand nehmen und begleiten?

00:45:33: Ich glaube schon, dass es sehr viel an den Menschen liegt.

00:45:36: Gab es die da bei dir, dass du Osa Melani, die... die ich die Kühlschränke hat putzen lassen.

00:45:41: Nein, das soll nicht übrig bleiben von Männern, die um Himmels willen.

00:45:43: Waren bestimmt ganz viele andere Sachen, die da prägend waren.

00:45:47: Aber gab es bei dir Menschen, wo du gesagt hast, so wie die den Wein erklären können, wie die verkosten, wie die Weiner auswählen, die haben dicht geprägt und beeinflusst?

00:45:57: Ja, für mich also tatsächlich größter Dank geht an diese fantastischen Menschen, die ich in der Schweiz hatte.

00:46:04: Ich bin ja mit meiner Sommelierausbildung.

00:46:07: Siebzehn habe ich die abgeschlossen.

00:46:10: Bin ich mit meinen zwei Taschen wieder in die Schweiz.

00:46:14: Hab gesagt, hallo, hier bin ich.

00:46:16: Die haben mir im Schweizer Hof gesagt, super, hier, du bist Chef-Sommelier.

00:46:20: Keller über achthundert Positionen mit Bankerdweinen und allem.

00:46:25: Und dann stand ich da mit meiner Sommelier-Zertifikat.

00:46:30: Bisschen Ahnung von allem.

00:46:32: Und hab angefangen, mich da einzudrinken und durchzufuchsen.

00:46:37: Und wenn ich da nicht solche Händler wie ein Pyörn Knuchel, der mir einfach mal ein Clothe-Lambret mitgebracht hat, zum Verkosten, so magst du es mit auf die Karte nehmen, lass uns mal darüber unterhalten, oder ein Silvio-Dance, mit dem ich ins Bordeaux fliegen durfte, und da Jurade Saint-Émilea mir mal angeschaut hat, dass ich Bordeaux verstehe, oder Brancaya-Vinothek auch hier, Roger.

00:47:05: Ein super, super toller Mann mitgenommen nach Spanien, Priorat, solche Reisen.

00:47:13: Was vor Corona noch viel üblicher war oder auch, dass sie mir wirklich sehr viele Musterflaschen zur Verfügung gestellt haben, viel mit mir verkostet haben.

00:47:22: Das hat mir die Welt aufgemacht an dem Punkt.

00:47:27: Und da bin ich wahnsinnig dankbar an alle.

00:47:30: Also das ist aber auch schön von deiner Seite her, wenn du diese Dankbarkeit lebst und wenn du das Bewusstsein rückblickend hast.

00:47:37: Und das vergessen leider oftmals Kollegen daran zu denken, wer sie so auf diesem oftmals langen Weg dann geprägt beeinflusst oder ihnen auch geholfen haben.

00:47:47: Und da finde ich es um so schöner und angenehmer zu hören, wenn du eben dieses Bewusstsein rückblickend hast.

00:47:55: Was ich bei der Schweiz niemals verstehe, vielleicht kannst du mir dabei helfen?

00:47:59: Ich schasse lass.

00:48:01: Also dieses Bewusstsein, diese Art der Weine, diese Charakteristik, dieses, keine Ahnung, auch andersartige zum Gut edel von da.

00:48:09: Also

00:48:10: was wie wo.

00:48:11: Ich muss gerade sagen, da fehlt noch der Dritte im Grunde.

00:48:13: Genau, genau, genau.

00:48:15: Also wie kann man diese Faszination da herum erklären, warum gibt es in Deutschland nur Tausend Hektar, wo von neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun- neun.

00:48:53: Also ich glaube tatsächlich, dass ich weiß gar nicht, ob die Wetterbedingungen im Rheingau dafür geeignet werden oder die klimatischen Bedingungen, was drum herum alles herrscht, weil Schassler schon auch ein bisschen ein Sensibelchen ist in manchen Sachen.

00:49:12: Wir brauchen immer ein bisschen reichhaltigere Böden, die sind tatsächlich sehr frostempfindlich.

00:49:20: Aber dafür bekommen sie nicht so leicht Bodritis.

00:49:23: Also gerade so, wenn wir diese Seenlandschaft in der Schweiz anschauen.

00:49:29: Mit dem Genfersee, mit dem Bilasee, ist das natürlich super spannend.

00:49:33: Wenn ich Traube habe, die da lang reifen kann, die keine Bodritis bekommt.

00:49:39: Und Wallis ist dann natürlich nochmal ein bisschen anders.

00:49:45: Auch durch die Höhenlagen.

00:49:48: Aber auch da habe ich ja quasi dann im Herbst, wir kennen das alle in den Bergen, dass es dann schon eher zu nebel kommt.

00:49:54: Deshalb glaube ich, dass es auch eher so ein bisschen was Geografisches ist.

00:49:59: Reiko war wahrscheinlich ein super schlechtes Beispiel, aber in der Mittelhaar zum Beispiel war Gut Edel ja relativ präsent, ist ja doch eine extrem alte Rebsorte, also man vermutet so um die fünftausend Jahre und wenn du zweitart Jahre zurück denkst, war Gutedl eine fast überpräsente Rebsorte in der Mittelhard, wo man auch vermutet, dass sie teilweise sehr, sehr große und sehr bekannte Weine im Por gebracht hat, was damals wenig dokumentiert wurde, weil die Rebsorte ja noch gar nicht so sehr stark betrachtet wurde wie in der heutigen Zeit.

00:50:32: Aber dort ist er auch nicht mehr zu finden.

00:50:36: Also ich gehe wirklich davon aus, dass der Riesling ist natürlich aufregender.

00:50:44: im Vergleich zu einem Chassler.

00:50:46: Wenn man jetzt die erste Aromatik hat von der Säureentwicklung und es gibt auch nur super wenige, wo ich sage, dass ich wirklich Lust habe, gereiften Chassler zu trinken.

00:50:57: Eine der ganz großen für mich ist Louis Bova.

00:51:01: Von dem habe ich mal einen zweitausender Chassler bekommen, wo ich gesagt habe, wow, so zwanzig Jahre später immer noch eine große Sache.

00:51:14: Die Feinheit zu schaffen, das ist dann tatsächlich sehr speziell bei den Winzern.

00:51:19: Wobei Schassler ja immer noch sehr verbreitet ist.

00:51:23: Also einerseits Tafeltraube, die wird natürlich dann von besseren Züchtungen mit weniger Kern und allem abgelöst zum großen Teil.

00:51:34: Aber was viele nicht auf dem Schirm haben, ist, dass Schassler auch Teilweise eben diesem Namen zugeschrieben wird, was im Burgund?

00:51:44: neben Macron gibt es ein kleines Dörfchen, was Schassler heißt.

00:51:48: Die schreiben sich das ganz groß auf die Fahne, dass der Schassler von dort kommt.

00:51:51: Sehr ähnlich wie mit dem Morio in der Steiermark.

00:51:56: Und auch in der Champagne ist Schassler eine zugelassenen Rebsorte für die Champagnerproduktion.

00:52:03: In der Loire gibt es eine eigene Appellation dafür.

00:52:08: Es hat zwar nicht diesen großen Ruf, aber es wird schon sehr weit verbreitet.

00:52:12: Sie ist die Stärke und die Kompetenz eher in den Reifenweinen oder eher im Jugendlichen, weil die normale Reife wird ja so mit zehn bis fünfzehn Jahre maximal datiert von handelsüblichen Wein mehr oder weniger oder gut gemachten Wein, die aber nicht so die Größen letztlich darstellen, was ja bei anderen Rebsorten anders ist.

00:52:37: Aber im Allgemeinen wird das Grundbild ja als leicht duftig, frisch und kompliziert beschrieben, was ja nicht unbedingt für reife Weine spricht.

00:52:48: Also wo ist so für dich selber die Kernkompetenz des Schassler?

00:52:53: Tatsächlich sehr viel in der Speisenbegleitung.

00:52:56: Das ist für mich so ein richtiger Essenswein.

00:53:00: Weil?

00:53:01: Was kann der was Andere nicht können?

00:53:04: Ich habe einmal dieses schwerwiegende Säurethema, was bei Gästen immer wieder aufkommt.

00:53:10: Das kann ich damit schon mal gleich direkt ausschalten.

00:53:15: Und Schassler ist super, super fein in der Aromatik.

00:53:22: Und auch wahnsinnig vielfältig.

00:53:24: Wenn ich jetzt an einen Gut edel aus Baden denke, an zwei gut Klotz.

00:53:29: die den sehr straff machen, sehr würzig, sehr nussig auch, wo komplett dieses Florale fehlt, wo wir wirklich eher so einen Kagenwein haben.

00:53:41: Was, wenn man aromenvielschichtige Gerichte hat.

00:53:48: Vielleicht auch einfach mal dieses Gericht oder alles so ein bisschen runterholt.

00:53:51: Ich brauche ja nicht immer einen draufsetzen mit meinem Wein, sondern ist es auch teilweise schön, dass der Wein einfach mal schmeichelnd ist.

00:53:59: oder alles so ein bisschen puffert und verbindet.

00:54:02: Finde ich immer eine ganz, ganz schöne Kombination.

00:54:06: Oder eben auch, wenn wir in die klassische Soli-Thematik reingehen, dass wir sehr viel dieses grüne Traube, dieses Nussige, dieses herbstliche auch bekommen, jetzt mit Kürbissen, Superthema, alles, was mit Kraut funktioniert.

00:54:24: Das ist schon sehr spannend, auch für so deftige Gerichte.

00:54:28: Ist es und bleibt es ein Schweizer Thema oder hat sowas auch in Deutschland, also nicht vom produzieren, sondern vom konsumieren, in Deutschland eine Präsenz?

00:54:38: Also ist das der weiteste Geschmack?

00:54:40: oder können wir Deutschen diese Weine genauso greifen verstehen, müssen sie nur kennenlernen?

00:54:46: Im Freiburger Makrefler Land unten ist es ja Gang und Gebe.

00:54:50: Also da trinkt man seinen Gut edel.

00:54:55: Und ich glaube, es ist so ein bisschen Regionen bestimmt.

00:55:00: Und wenn man da in der Saat kann man sich das schon reinfinden.

00:55:04: Also es gibt auch, glaube ich, es müsste auch noch ein kleiner Hektar Anteil Schassler in der Pfahl sein.

00:55:11: Ich weiß aber nicht, wer das produziert, offiziell.

00:55:14: Ist teilweise noch.

00:55:15: Salle und Trutt ist auch noch, hat eine

00:55:16: gewisse Präsenz.

00:55:17: Ja, die sind auch noch gelöstes.

00:55:18: Sagen

00:55:18: Sie, aber die sind aber noch dreizig Hektar.

00:55:20: Das ist ja, sage ich mal, relativ überschaubar.

00:55:23: Letztlich von der Präsenz, wie ... Findest du oder wie würdest du für dich sagen, ist ein gut edel?

00:55:33: ein Schassler ist einfach noch richtig absolut perfekt produziert.

00:55:38: soll er Holz haben?

00:55:39: soll kein Holz haben?

00:55:39: soll er eine bsa durchgemacht haben wie in gewissen Bereichen üblich oder er nicht?

00:55:48: sollte er spontan vergoren sein?

00:55:52: oder so wenn du dir dein idealbild basteln könntest Wie würde er produziert werden und wie müsste er dann schmecken?

00:55:58: Also, welcher Aromen hat der in sich, wo du sagst, wow ja, das ist mein Junge?

00:56:04: Ich bin da ja sehr vom Bilasee geprägt.

00:56:08: Also, dadurch, dass ich in Bern lang gewohnt habe, war für mich der Bilasee das Nächste, wo wir hingefahren sind.

00:56:18: Und das war dann... Da haben die ganz klassisch, dass sie den Chassler Solis machen.

00:56:24: Also ganz lang auf der Hefe, dass der super cremig und nussig wird.

00:56:29: Wenn ein bisschen BSA passiert, fein.

00:56:31: Ansonsten lassen sie es einfach so, wie es ist.

00:56:34: Und natürlich kriegt man auch eine wahnsinnig schöne Spannung mit rein.

00:56:37: Weil wir einerseits dieses cremige haben, trotzdem eben die frische.

00:56:41: Und dann von den Aromen her viel Wiesenblumen, Melone, Nuss, also so Kamille, Orangenschale.

00:56:50: Das finde ich immer ein ganz schönes Thematik auch bei dem Wein.

00:56:54: Also die Spiel zwischen Floralen und fruchtigen Aromen, ist er dann kräftig oder ist es eher ein leichter Wein?

00:57:01: Er hat schon eine gewisse Kraft und Substanz.

00:57:04: Auch beim Alkohol?

00:57:05: Also wo siehst du ihn am liebsten?

00:57:07: Siehst du eher so im elfen Halberbereich?

00:57:10: Wo war die meisten Trinkweine finden oder eher so im Mastigenbereich führen?

00:57:16: Nee, das ist natürlich

00:57:17: großartig.

00:57:20: Wenn man da was findet mit... mit elf Prozent, zwölf Prozent, dann ist das eine ganz grandiose Sache.

00:57:28: Aber es ist halt wie mit allem, dass es oftmals auch durch die Sonne und wie nach Jahresverlauf, dass es halt dann mittlerweile teilweise schon bis dreizehn hochgeht.

00:57:37: Kann er das gut schlucken oder wirkt er alkoholisch?

00:57:41: Im Generellen, so was muss man natürlich immer dann individuell auch betrachten, aber wenn du, wenn man es so generalisiert in einer gewissen Weise, was man beim Wein schwer kann, aber den doch macht, Kann der mit Vier Alkohol umgehen oder?

00:57:54: Er wird dann ein

00:57:55: bisschen

00:57:56: behebiger, gemütlicher.

00:57:59: Und dann ist es der bessere Speisebegleiter.

00:58:00: oder ist es der bessere Speisebegleiter, wenn er dieses leichte, frische, verspierte Zart hat?

00:58:05: Definitiv dieses frische Verspielte.

00:58:09: Das

00:58:09: ist

00:58:10: eigentlich essentiell.

00:58:12: Kann man Schasslas oder Gudegel mit einer anderen Rebsorte vergleichen?

00:58:18: Hast du irgendwie... Was das man so ein bisschen, ich finde es manchmal schwer, Rebsorten irgendwie so einzuordnen oder die zu charakterisieren, dass man es für sich selber so als Learning nehmen kann.

00:58:30: Und Schubladendenken ist zwar nicht gut, wäre gut, wenn man alles so als individuelles nimmt, aber manchmal hilft das, finde ich, so in der Beleuchtung einer Rebsorte.

00:58:41: Könnte man das mit irgendwas vergleichen?

00:58:44: Ich würde es als gediegene, gepufferte Version vom Suave.

00:58:50: beschreiben.

00:58:52: Also so ein bisschen zwischen Arnais und Suave.

00:58:58: Mit ein

00:59:00: bisschen gepuffert, da weniger Frucht, mehr dieses Nuss-Thema und Kräuterthema.

00:59:06: Weil die anderen beiden gehen ja doch schon oft auch so ein bisschen in dieses Floral mit rein.

00:59:12: Oder fruchtige.

00:59:14: Und der Schassler ist immer mehr so dieses Kräuterichflorale.

00:59:19: Ist eine Feminine, maskuline Rebsorte.

00:59:23: Genderneutral.

00:59:25: Okay.

00:59:28: Also, mir hilft das manchmal auch so Rebsorten greifen zu können, wenn ich die anfänglich danach einordne.

00:59:35: Also, haben dieses rustikale Derbe, Maskuline oder eben dieses feinsinnige, feinfühlige Femminine und dann daraus so verschiedene Ebenen.

00:59:46: Beschreite, um dann für mich so selber eine Erklärung von der Rebsorte und damit auch eine Identifikation von der Rebsorte zu finden, um die dann auch später wieder zu erkennen, wenn ich die selber probiere.

00:59:56: Die Spannbreite

00:59:57: ist ja so groß.

00:59:59: Also es ist ja tatsächlich, ob ich jetzt da, ob ich da jetzt dieses Feinklidrige Krankrüllage aus dem Wart hab oder ob ich einen Gutedl hab, der Zechwein ist.

01:00:20: Also das ist ja ein enormer Unterschied.

01:00:24: Was sich dem Bein auch für eine Nahrung gibt, was sich dem Bein auch für eine Lage gibt.

01:00:30: Das ist ja das Spannende an der Rebsorte.

01:00:32: Ich hab in der Weinbegleitung gerade einen Schassler von Papio aus der Loa.

01:00:38: Im Angebot.

01:00:39: Die Loab präsentiert sich viel, viel fruchtiger wie alles andere, was ich aus der Alpenregion kenne.

01:00:48: Hat mich total überrascht und auch mitgenommen.

01:00:51: Und wir haben trotzdem dieses Schmelze, Knussecke und von der Stilistik her aber deutlich fruchtiger.

01:00:58: Bist du eher ein Typ, der auf ja seltene Sachen... fokussiert ist.

01:01:04: und diese mag eben weil du grad zur arbe angesprochen hast.

01:01:07: also magst du gar gar neger oder magst du.

01:01:11: Ja scheiße lass.

01:01:12: magst du eher unübliche Riebzorten oder präsentierst du lieber die gängigen Sachen wie somnion schadone riesling und versuchst die zu perfektionieren oder perfektioniert zu präsentieren.

01:01:28: Ich glaube es ist also in der Weinbegleitung.

01:01:31: muss es immer eine gewisse Balance haben.

01:01:34: Einerseits Faktoren, wo die Gäste sich wiedererkennen, wo sie wissen, was sie erwartet, wo sie sich auch darauf freuen können.

01:01:42: Und dann finde ich es aber immer großartig, diese Vielfältigkeit, die wir haben, zu präsentieren.

01:01:49: Also da auch wirklich in diese Nischenreb-Sorten oder Nischenregionen mit reinzugehen, und zu sagen, guck mal, das gibt es noch.

01:01:58: Und für mich persönlich ist es halt wahnsinnig spannend, neue Sachen zu entdecken.

01:02:05: Auch wie sind die miteinander verbandelt.

01:02:09: Roter Weltliner ist zum Beispiel ein Thema, was ich immer gern wieder aufgreif in meinen Wallenbegleitungen, weil es einfach für die Leute so überraschend ist, dass es noch was anderes, außer den grünen Weltliner gibt.

01:02:22: Das ist genauso wie der blaue Silvana, der ja eigentlich nur eine Unterart.

01:02:25: Also in Anführungsstrichen nur eine Unterart vom normalen Silvaner ist, grüner Silvaner.

01:02:32: Es ist für die Leute halt was Überraschendes.

01:02:34: Das ist, glaube ich, dieses Storytelling, was man beim Wein so wunderbar leben kann.

01:02:38: Also gerade, weil du sagst, Silvaner, dass es zwanzig verschiedene Silvanerarten gibt, die teilweise gravierend unterschiedlich sind oder dass du... ...fünfundzwanzig verschiedene Klonarten beim Schadownee hast, die teilweise gravierend unterschiedlich sind.

01:02:50: Der einen Massenträger, der anderer Aromenträger ist und so weiter.

01:02:54: Und das einfach so darzustellen, auch darum zu wissen, was sich in dem Wein verbirgt und das mit dem Winzen zu leben.

01:03:03: Und ich finde es manchmal echt erschreckend, wie wenig Winzer darüber wissen.

01:03:08: Also, dass, wenn man fragt, okay, welche Kloner habt ihr eigentlich gepflanzt?

01:03:14: Dass viele sagen, keine Ahnung, hab ich bestellt, bei Rebschule XY.

01:03:18: Es ist eigentlich eher schade, also, wenn ich meine Reben ... die mich da ernähren und die auch dieses Ganze tragen sollen, wenn ich die nicht kenne.

01:03:30: Ich meine, wir reden überall mittlerweile von Nachhaltigkeit.

01:03:33: Was kommt von welchem Bauernhof?

01:03:36: Es steht mittlerweile auf jeder Karte, was für eine Kartoffelsorte da reinkommt, gefühlt auf ins Kartoffelgradat oder ins Püree.

01:03:45: Und wenn wir da aber beim Wein einen Stopp machen, uns für Sachen zu interessieren, dann sind wir ja wieder beim Thema, was wir vorhin schon auch hatten, Wertschätzung oder dieses Reinfühlen in dem Moment oder in die Sache.

01:04:02: Aber

01:04:02: wir sind da als Homies nicht zu verkopft, dass wir das so tiefsinnig wissen wollen, das erzählen wollen, darüber berichten wollen.

01:04:09: und ein Winzer, der eben vielleicht gar nicht weiß, welche Klone er gepflanzt hat, sagt, trink doch einfach.

01:04:18: Fühl doch einfach den Wein.

01:04:19: Schmeckt er oder schmeckt er nicht?

01:04:21: Also vergessen wir manchmal das Fühlen und das Schmecken.

01:04:24: bei dem ganzen Wissen, was wir haben und was wir transportieren wollen.

01:04:29: Oder es gibt wahrscheinlich kein richtig und falsch, oder?

01:04:33: Ich glaube, das ist auch auf die Intensität, wie viel ich mich damit beschäftige.

01:04:41: Oder was ich damit vorhab, kommt es auch darauf an, wie tief ich, also wie genau ich das dann weiß.

01:04:49: Also wenn Wein jetzt nur mein Hobby wäre, dann wäre es nicht schlimm, wenn ich sagen würde, ich lasse die und die Region aus, weil sie mich nicht interessiert.

01:05:01: Aber nachdem ich professionell sein möchte und auch meinen Job richtig gut machen möchte, muss ich ja auch in Randbereichen Firmen sein, die vielleicht jetzt nicht in meinem alltäglichen Gebrauch stattfinden.

01:05:15: Oder dann wenigstens auch so offen sein und sagen, ah, gut, das ist jetzt ein Thema.

01:05:21: Georgische Weine habe ich nicht auf der Karte, habe ich mich nicht so mit beschäftigt.

01:05:25: Aber hey, ich kann mich da reinfuchsen.

01:05:28: Also da geht es ja auch viel um Initiative.

01:05:30: oder wie viel möchte ich mitbekommen von meiner Umwelt.

01:05:50: Du fährst von Kapstadt nach Norden.

01:05:52: Die Luft wird trockener, der Himmel weid.

01:05:55: Und die Berge legen ihre Rippen frei.

01:05:58: Vor dir steht die H-Korkette

01:05:59: wie ein

01:06:00: Rücken aus Granit.

01:06:02: An ihrem Fuß liegt Monde Trois.

01:06:05: Kein lautes Weingut.

01:06:07: Kein pralarischer Keller.

01:06:08: Ein Ort, der so arbeitet wie Rebenwachsen.

01:06:12: Mit Geduld, Gravitation und der Hand.

01:06:16: Seit, für das Defandetor, diesen Hang zurück in eine alte Familienerziehung, die im Cup mit den Hugenotten beginnt und über Generationen an Hängen, Pässen und Pächterstuben vorbeigetragen wurde.

01:06:30: Die ersten Reben der Detroys stehen im späten siebzehnten Jahrhundert, um genau zu sein, in den Sechsenhundneinzig, nahe dem heutigen Wellington.

01:06:38: Montitois knüpft ausdrücklich an diese Linie an und schreibt sie in den eigenen Hang ein.

01:06:45: Die Eckdaten sind unprädentiös.

01:06:47: Und deshalb verlässlich rund zwanzig Hektar Nord bis Nordwest exponiert.

01:06:54: Verwitterter Granit, Chlovelli und Hattenböden, in den unteren Lagen sandige Lehme.

01:06:59: Das ist kein Marketingvokabular, sondern die knappe Vermessung eines Ortes.

01:07:04: Genauso arbeiten wir hier.

01:07:06: Handlese, Selektion am Band, die Keller in den Hang gebaut, damit die Schwerkraft leise tut, was Pumpen lauter täten.

01:07:15: Eine Korbpresse, die Tannin nicht bricht, sondern sortiert.

01:07:19: Dazu ein kühler gewirbter Reifraum unter Erde und Ziegel, die den Wein mit Zeit versieht.

01:07:25: Nachhaltigkeit ist hier keine Flagg am Etikett, sondern ein Kodex in der Arbeit.

01:07:30: Es gehört zu den wiederkehrenden Motiven am Cup, dass kluge Köpfe aus Europa zurück in die Kapplandschaft schauen und dort präzise unaufgeregte Dinge anstoßen.

01:07:40: Bei Montageau hießen diese frühen Wegbegleiter Bernd Philippi und Bernhard Breuer.

01:07:46: Sie dachten Rebanlagen und Kellermitt, setzten auf Gravitation und Maß, nicht auf technische Brillanz.

01:07:54: Die erste Jahrgang wird zwei Jahre später von Wine entengelt als zweitbester Joint Venture-Wye der Welt notiert.

01:08:03: Eine Fußnote gewiss, aber sie zeigt, dass der Stil früh gelesen wurde.

01:08:08: Textur vor Lärm, Struktur vor Lautstärke, Keller als Verlängerung des Weinwerks.

01:08:15: Also dem Wein, den ich von diesem Ausnahme gut hier ganz besonders empfehlen möchte ist der aus Pahl, Südafrika, aus dem Haus im Auditor.

01:08:26: Gelesen wird der Chirass am neunten März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im Dann wird abgezogen.

01:08:54: Die Schalen gehen die Korbpresse, Einsatz, der wie ein antiker Werkzeugkoffer klingt und doch modern ist, wenn du Tannin fein arbeiten möchtest.

01:09:04: Es folgt, die mal lattisch gierung im Tank, denn nach der Ausbau in kleinen französischen Eichenfässern über sechs Monate, nicht länger.

01:09:12: Das Holz hat hier nicht die Aufgabe zu zeichnen, sondern zu polieren.

01:09:16: Stabilisierung der Tanninstruktur sind Harmonisierung und kein Maskieren.

01:09:20: Du wirst eine nase rote Frucht.

01:09:23: unter dem dunklen Flaumton finden würzige herzhafte Kräuter und keine Marmelade.

01:09:30: Am Gaumen beginnt er weich und saftig, nimmt Würze auf, setzt auf Tannin-Disziplin statt auf Tannin-Masse.

01:09:39: Klingt lang und trocken nach.

01:09:42: Pal ist kein Stakkato aus Lagennamen, sondern ein Mosaike aus Böden und Exposition.

01:09:48: Wellington, am Fuße des Harcours, liefert ein lehrreiches Mikro-Klima heiße, trockene Sommer, kühle, nasse Winter und vor allem starke Dionalität.

01:09:59: Kalte Luft fällt nachts aus dem Bergen-Install.

01:10:02: Für Shiraz bedeutet das Zucker, Reife und Phenolink ohne Verlust der Säure, Farbe ohne Kochfrucht, Pfeffer ohne grüne Härte.

01:10:11: Das ist Balance durch Klima, nicht durch Kellertricks.

01:10:13: Ja und ich mag Montetour.

01:10:15: Und hab vor allen Dingen so viele schöne Erinnerungen mit diesem Wein, mit diesem Weingut.

01:10:19: Denn zwar bei mir seit dem Jahre-Zwuh-Tausend, also kurz nach dem ersten Jahrgang, und seit dem eigentlich nahezu durchgehend auf meiner Weinkarte.

01:10:37: Ich mochte den beständigen Stil, die durchgängig außergewöhnliche Qualität, die extravaganz der Weine, Die Verlässlichkeit der Weine, die Einzigartigkeit der Geschmacksbilder, die Kombinationsfreude mit kräftiger Aromenküche, aber eben auch die Genussfreude, wenn man ihn einfach trinken kann.

01:10:56: Ich bin dankbar für diese Menge, ich bin dankbar für dieses Weingut.

01:10:58: Vielen Dank für diese vielen tollen Weine dem Hause Montateur und natürlich dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Segnetz.

01:11:17: Und die allgemeine Geschichte von Schassler ist ja relativ schnell erzielt.

01:11:21: Ja, das ist überall wächst.

01:11:24: In Ägypten auch.

01:11:26: Ja, wo man ja vermutet, dass es daherkommt.

01:11:28: Oder die sich streiten da.

01:11:30: Das ist tatsächlich ein sehr, sehr spannender Twist, weil es wahrscheinlich auch einfach zwei unterschiedliche Schassler-Rebstämme gibt.

01:11:39: Das sind ja über zwanzig Variationen.

01:11:41: Und die Ägyptischen haben nichts mit den Schweizer zu tun, oder?

01:11:46: Es ist scheinbar damals über diese ganzen Handelswege, eben auch Bugundschassler, Rohn, dadurch ist es eben auch ins Rohn, das ist ja auch das Wallis, das Oberer Wallis ist Rontal.

01:12:03: Da entspricht der Riron und durch diese ganzen handelswegen hat sich das eben kontinuierlich immer ausgebreitet und deshalb ist es auch überall versreten.

01:12:12: also es gibt auch martheorien von vom ursprung in marseille dass es irgendeine urrebe ist die damit angeschleppt worden ist.

01:12:21: und aus dieser ganzen misch poke sage ich jetzt mal hat sich dann eben diese regionalen unterarten gebildet?

01:12:34: Ich finde es total interessant, wenn man sich so mit so uralten Rebsorten, die eben teilweise zwei, drei, vier, fünftausend Jahre irgendwie existent sind, dass man die versucht so aufzulösen, dass man alte Höhlenmalereien nimmt und da eine Rebe gemalt ist, man immer noch versucht anhand der Plattform aufzulösen, welche Rebsort es damals war.

01:12:57: Also, dass man das da geschichtlich irgendwie so krass aufarbeitet und davon ausgeht, dass der jenige, der es damals irgendwie an die Wand gemalt hat, genau diese Plattform versucht hat zu zu spiegeln.

01:13:11: Vielleicht war auch einfach nur kreativ.

01:13:13: Ja, kann auch sein.

01:13:14: Eigentlich

01:13:15: war es

01:13:18: schade oder nicht.

01:13:22: Ja, die hat ihm einfach besser gefallen, die war ästhetischer.

01:13:29: Aber auf alle Fälle ist Weingeschichte wahnsinnig spannend und viel zu selten nimmt man sich die Zeit und eben auch die Ruhe, das so in der Tiefe zu verfolgen.

01:13:37: Und ja, manchmal ist es auch, wofür braucht man das eigentlich?

01:13:41: Soll man da jemanden mit nervenlangweilen das erzählen?

01:13:45: Aber ich glaube, es gibt immer so eine gewisse Selbstsicherheit, wenn man dann trotzdem darum weiß und dann auch auf eine Nachfrage im Restaurant entsprechend antworten kann.

01:13:54: Ja, mich fasziniert das mega.

01:13:56: Also ich könnte mich da stundenlang und Alleins die Vorstellung muss überlegen, die haben in den neunzigern, haben sie irgendwann mal angefangen, dass sie DNA-Tests an Pflanzen durchführen, um rauszufinden, wer da Mutter und Vater sind.

01:14:13: Das ist so ein bisschen Wine-True-Crime.

01:14:17: Gesucht ist der Vater, wer war's?

01:14:19: Ich finde, dass es erst in den neunzigern passierte, finde ich schon krass.

01:14:26: Also es ist ja ... Doch eine relativ große Industrie, die war ein Industrie weltweit betrachtet.

01:14:31: Und so ewig ist da nichts passiert, auch dass die alkoholische Regierung noch nicht in der Gänze aufgeschüsselt ist.

01:14:36: Dass man nicht wirklich in den einzelnen Prozessen weiß, was dort wirklich passiert.

01:14:40: Und dann eben auch diese Überraschung.

01:14:43: Beim Schastler finde ich zum Beispiel interessant, dass es niemals Eltern, dass keine Eltern gefunden wurden.

01:14:47: Dass man vermutet, es könnte da und da herkommen.

01:14:49: Es gibt die und die Nähe, aber man konnte es nicht wirklich auflösen.

01:14:53: Ja, es gibt keine Lösung dafür.

01:14:56: Es gibt diese tausend Unterarten, aber beim Savannah ist es ja genauso.

01:15:01: Ich glaube, dass das vor allen Dingen viel so weniger aromatische Rebsorten sind, wo es halt so ein bisschen unschlüssig ist.

01:15:11: Gerade diese alten Rebsorten haben alle meiner Meinung nach ein bisschen weniger Aroma.

01:15:16: Wenn man jetzt dann jüngere Züchtungen, Sauvignon Blanc, dann sich anschaut, die werden ja dann tatsächlich zum Aroma hingezüchtet.

01:15:27: Wahrscheinlich haben die aber auch deshalb, deswegen sind diese Prominent, diese Präsenz bekommen, weil sie in ihren Arombildern gereifbar und für uns damit verständlich sind.

01:15:39: Und diese alten Rebsorten geraten ein wenig ins, nicht mehr ganz so bewusste, wenn man sehr viel Sensibilität, Eigenkreativität und Eigenwahrnehmung dafür auch braucht.

01:15:52: Und sich das ganz viele nicht trauen.

01:15:54: Also, wir brauchen für vieles immer Erklärung, so wie ich eben vorhin gefragt habe, mit welcher Rebsorte würdest du es vergleichen?

01:16:00: Und damit tun wir uns manchmal, manchmal schwer.

01:16:05: Ich sag das auch immer, wenn Leute schimpfen über den Sauvignon.

01:16:11: Also, ich hab das Gefühl, vor zwei oder drei Jahren war das noch der Grauburgunder, der so ein bisschen im Abseits stand.

01:16:19: Dann haben es tatsächlich ein paar Winzer geschafft, dass sie den Grauburgunder wieder sexy gemacht haben und die Leute großes Gewächs Grauburgunder kaufen.

01:16:28: Und jetzt ist der Sauvignon-Blau so ein bisschen im Verruf.

01:16:32: Und ich sage aber so, es ist doch super.

01:16:35: mein erster Wein, den ich mit Freude konsumiert habe, noch vor meiner Ausbildung war, ein gelber Muscatella.

01:16:43: Da habe ich mich... Unendlich gefreut.

01:16:45: Ich habe Aromen erkannt.

01:16:47: Das war ein bisschen fruchtig.

01:16:48: Das war zugänglich.

01:16:50: Das war für mich verständlich.

01:16:52: Das hat viel, viel Interesse bei mir auch geweckt für das Thema.

01:16:57: Lange bevor ich wusste, dass ich Gastronomie mache.

01:16:59: Ich finde solche Rebsort großartig, wenn man die einfach auch als Tool nutzen kann und Gästen oder Menschen.

01:17:09: helfen kann, Wein zu verstehen, Wein einzuordnen, Weinfaszination zu erleben, weil sie sich nicht fremd damit fühlen, sondern sie erkennen etwas.

01:17:20: Und wenn man das dann zackhaft und sorgfältig nutzgebraucht und... Einfach als Fundament nutzt, um jemanden weiterzuentwickeln, dann ist das toll.

01:17:30: Und Krakmoskatella, für mich eine verkantesten Rebsorten.

01:17:33: Moskatella kann großartig Wein erbringen, wenn der Winter es entsprechend interpretieren kann, da nicht nur ein Fruchtmonzer draus macht, sondern dem Wein Tiefsinn zugesteht.

01:17:43: Schafft so einen wunderbaren Zugang.

01:17:45: Ja.

01:17:46: Und wir können auch nicht, also ich finde es immer ganz schwierig, wenn alle nur den großen Gewechseln nachjagen.

01:17:53: Alle immer nur das Beste vom Besten und das Großartigste vom Großartigsten.

01:17:58: Ich habe viele tolle Weine getrunken, wo mich in manchen Situationen vielleicht auch überfordert hätten oder so ein bisschen was vom Tischgespräch oder der Dynamik weggenommen hätten, wenn sie zu groß gewesen wären.

01:18:12: Das Wein auch einfach mal ein Begleiter ist und nicht der Mittelpunkt.

01:18:18: Manchmal kann man das auch dankbar annehmen, wenn man sagt, es untermalt das Ganze, die Situation oder für mich ist auch die Speisen und versucht sich nicht in den Vordergrund zu drängen und ist nicht zu anstrengend.

01:18:29: Also weine mit einer gewissen Größe haben wir manchmal eben doch sowas forderndes und anstrengendes, wenn man sich einfach zurücklehnen kann.

01:18:35: Genießen kann, dieses übliche, viel zitierte Genießen.

01:18:38: Also einfach sich in den Moment fallen lassen kann, der Wein ein dankbarer, unauffälliger Begleiter ist.

01:18:44: Und da, und damit kriegen wir den Kreis wieder hin, ist, glaube ich, Chastellan, eine ganz, ganz großartige Weltsorte, die genau das kann.

01:18:50: Die einfach sein kann, die einfach wie so ein Aromnebel etwas präsentieren kann, ohne gleich wieder das Leuchtfeuer zu sein und sagen, Holländerblüte.

01:19:00: Fühl ich sehr.

01:19:01: Also schöner hätte ich das Thema, glaube ich, auch nicht.

01:19:05: abschließen können.

01:19:06: Jetzt macht es das Ganze rund.

01:19:09: Welcher Wein wärst du, wenn du ein Wein wärst?

01:19:11: Wenn sie so viele unterschiedliche Rebsorten hatten, welche würdest du dir selber zusprechen, obwohl das für einen selber natürlich immer ganz, ganz schwierig ist?

01:19:18: Ich glaube, es ist auch immer so ein bisschen ein Wunsch.

01:19:22: Was wäre ich gern oder was würde ich gern erfüllen?

01:19:26: Und wenn ich, wenn ich einen Wunsch frei hätte, wie ich wahrgenommen werde oder Was ich für eine Rebsorte sein könnte, mit dem ganzen Potenzial, dann wäre ich Pinot Noir.

01:19:38: Spätburgunder.

01:19:40: Das geht vom Schaumwein über den Weißwein über den Rotwein.

01:19:44: Du kannst alles daraus machen.

01:19:47: Es gibt keine Grenzen für Spätburgunder.

01:19:50: Und er findet sich immer wieder neu.

01:19:52: Ich finde es beim Spätburgunder total spannend, wie diese Rebsorte mehr und mehr gesehen wird.

01:19:58: Und wie diese Großartigkeit, die ihr im Augenblick Wir waren ja beide bei der Vorprämiere der großen Gewächse in Wiesbaden.

01:20:07: Und was da an Qualitäten der Zeit abgefüllt präsentiert wird, ist so unfassbar.

01:20:14: Und wenn ich mich zurück erinnere an so Mitte der neunziger Jahre, als ich angefangen habe, Wein zu probieren und man noch als großes Ziel.

01:20:23: eines jeden Winzers gesehen hat, wenn er einen guten, noch nicht mal großartigen oder vom Weltmarsch, das hat man damals noch gar nicht ermessen, einen guten Spätbegründer auf die Flasche füllt oder diese Rebsorte verstehen kann.

01:20:36: Heutzutage ist es fast eine Selbstverständlichkeit oder ein Muss, tolle Spätbegründe abzufüllen.

01:20:40: Also da ist richtig, richtig viel passiert.

01:20:42: Aber hast du das Gefühl, dass die Stilistiken Breitgefächer das sind?

01:20:49: Also war es so, dass man sagt, Ich erinnere mich auch noch an den klassischen, also in der Ausbildung, im Jahr zwei Tausendzehn.

01:20:58: Da gab es einen klassischen badischen Spätburg-Gunder, dann im Franken kannte man natürlich schon Fürst, ansonsten war das eher so Dominaland.

01:21:09: und dann hat man noch den A-Spätburg-Gunder gehabt und das Rheingau-Thema, was ja aber auch eher zum Ende des Rheingau sehr auf Teilweise Schieferböden ist und dann immer dieses Cassis Johannes-Beer-Blätter bringt.

01:21:24: und mittlerweile passieren großartige Dinge, dass es Mazzalation-Karbonik gibt, dass es Funky-Spitburgunder gibt, super extrahierte Spitburgunder.

01:21:35: War das früher auch schon so vielschichtig?

01:21:38: Ich hatte früher das Gefühl, dass ich die Region besser rausschmecken konnte, dass ich, wenn ich einen Felser Spitburgunder Pinot habe, ihn noch klarer vom Rheingauer, vom Spielbegründer aus dem Rhein-Hessischen, aus dem Badischen, von der Ahr oder aus Mitteldeutschland unterscheiden konnte und die eigentlichen Arombilder besser zuordnen konnte.

01:22:04: Und das fällt mir immer schwerer und ich könnte es eventuell damit begründen, dass ein stärkerer Erfahrungs- und Wissensaustausch unter jedem Winzen stattfindet und viele Sachen dann mehr oder wieder gleich gemacht werden.

01:22:17: Mir fällt es auch schwerer, einen kalifornischen Pinot manchmal vom Bugundischen zu unterscheiden, wer die teilweise so perfekt interpretiert werden, der eine vom anderen oder der andere vom einen.

01:22:31: Und das, finde ich, hat sich bei mir so ein bisschen verwaschen verwässert.

01:22:37: Es geht für mich im Augenblick mehr um die unterschiedlichen Handschriften und Stylistiken einiger Winzer, dass man die wieder erkennt.

01:22:47: damit Typizität oder untypische Sachen in Verbindung bringen.

01:22:53: Also ich habe das Gefühl, Pino oder Spätbegründer ist wahnsinnig perfekt geworden, großartig und man kann differenzieren, ob das ja, ob der die Handschrift des Winzers getroffen und interpretiert wurde, aber die regionale Typizität fand.

01:23:15: ich habe ich früher vor,

01:23:20: Das ist ja genau diese Frage, wo ich darauf hinaus wollte, dass ich gesagt habe, dass ich im Jahr Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzehnte im Jahr Jahrzeh.

01:23:45: Das war für mich immer ganz klar.

01:23:48: Da wusste ich, wo ich hin musste.

01:23:50: Mittlerweile gibt es hervorragend auch hier Maximin Grünhaus.

01:23:57: Der Pino, den fand ich auch ganz großartig bei der Verkostung.

01:24:01: Aber der hat für mich halt nicht nach Schiefer geschmeckt.

01:24:04: Der hat nach Maximin Grünhaus geschmeckt.

01:24:06: Da finde ich schon.

01:24:08: Also weiß ich nicht, aber das müsste mir vielleicht auch wieder ein bisschen drauf sensibilisiert werden.

01:24:12: Aber ich kann das sehr gut nachvollziehen.

01:24:15: Ich finde eines der Gebiete, die unverkennbar sind, wo ich glaube, dass man die wahrscheinlich immer rausschmecken wird, ist die A. Fand ich dieses Jahr auch ganz großartig, was ich da teilweise probieren konnte und wie sich das auch entwickelt hat.

01:24:28: Also es fand ich, die A ist sich selber treu und ich finde, die A ist teilweise komplett unterschätzt.

01:24:34: In dem, was Sie darstellen können und wie zeitgemäß Sie auch sind, auch mit dieser immer noch beständigen Transparenz, die Sie in Ihren Spätbegründern haben, die selten zu fett werden und jetzt so langsam, glaube ich, erst schon eine richtig ganz eigene Größe aufblühen.

01:24:51: Die A hat mich dieses Jahr richtig überzeugt.

01:24:55: Ich war sehr überrascht.

01:24:57: Ich hatte letztes Jahr ein Pop-up-Dinner mit Hans-Stefan Steinheuer.

01:25:05: und Weine von Maya Nekel für dieses Event.

01:25:10: Und die haben Flutweine mitgebracht, also wo die Etiketten auch wirklich zum größten Teil abgelöst sind.

01:25:18: Die haben Weißweine mitgebracht, die haben restzüße Rieslinien mitgebracht, die haben ein ganz anderes Portfolio oder ein ganz anderes Level von der A dargestellt, dieses angestaubte.

01:25:33: Die A läuft immer so ein bisschen unter dem Radar und sie ist da.

01:25:39: Aber es ist nicht gerade das trendigste Gebiet.

01:25:43: Und wenn man dann mal so einen intensiven Kontakt zu einem Weingut dann wieder hat, wo man so vielleicht jetzt nicht hinfahren würde oder nicht direkt auf dem Schirm hat, weil das auch nicht in dieser Bubble, in diesem kontinuierlichen Austausch ist, dann wird das einem eigentlich erst mal wieder bewusst.

01:26:03: Gibt es ja noch eine andere Region, die du unterschätzt findest, wo du sagst, hey, die hat mich überrascht.

01:26:07: Da solltet ihr viel mehr in Fokus drauf richten?

01:26:11: Was immer so ein bisschen das Stiefkind bei uns ist, ist das Thema Franken.

01:26:15: Es ist halt, ja, okay, es gehört von der Region her zu Bayern,

01:26:22: aber

01:26:23: mehr als Spargelweinen ist da halt auch nicht.

01:26:27: Krass, es gibt so großartige Weine in Franken.

01:26:30: Und ja, es hat kaum eine Präsenz.

01:26:33: Viele schieben es darauf, dass die selber zu aktiv trinken und zu viel Eigen konsumieren.

01:26:39: Und deswegen für den Rest der Welt nicht viel übrig lassen.

01:26:42: Aber wenn man fragt, kriegt man ja.

01:26:43: Also es müsste ja dann mehr oder weniger auch dieses Bewusstsein von Tommy oder Konsumentenseite sein, dass die sich daran trauen.

01:26:52: Aber nicht nur Silvana, auch Riesling, auch Pinot Noir.

01:26:56: oder eben auch selbst so so Pfändgeriebsort wie Moskatella oder Scheuriebe können teilweise richtig großartige Sachen aus Franken stammen.

01:27:04: Ja, also ich zeige mal, in Franken sind auch super viele Spielarten wieder von den Rebsorten, wo wirklich viel passiert.

01:27:12: Und dann gibt es die paar Premium-Winzer, die auch sehr gut funktionieren, wo die Leute sehr zielstrebig kaufen.

01:27:20: Dann gibt es die Traditionalisten, Julius Spital, Bürgerspital.

01:27:28: Das sind ja alles so Institutionen, die schon immer da waren.

01:27:33: Eine großartige Institution, die teilweise seit Jahrzehnten wirklich tolle Sachen abfüllen, ja.

01:27:40: Aber es ist ein bisschen aus der Mode bekommen.

01:27:42: Es ist nicht individuell.

01:27:44: Es ist ja dann wieder so dieses Stiftsthema.

01:27:47: Ich habe selbst beim Julio Spital mein Praktikum gemacht.

01:27:50: Und aus der Mode gekommen wegen der Stilistik der Weine oder wegen dem Image, dass man das halt nicht trinkt, wenn man irgendwie Weinfenzi sein will?

01:28:00: Ich glaube, einerseits hat sich der Silvana noch nicht so ganz gefunden.

01:28:05: Der ist ja auch unglaublich vielschichtig.

01:28:06: So, den kann man super gut mit Maische arbeiten.

01:28:11: Man kann da aber auch Rheinzuchtäfe reinhauen und dann schmeckt das halt nach Banane Tutti Frutti.

01:28:16: Und ich glaub, das ist was vielen von uns ein bisschen Angst macht, auch damit zu arbeiten.

01:28:25: Oder da tiefer in das Thema reinzugehen, weil man immer wieder überrascht wird.

01:28:28: Du hast bei nem Riesling einen relativ klares Aromenprofil.

01:28:32: Da weißt du, was auf dich zukommt.

01:28:34: Da bewegen wir uns von Apfel über Pfirsich und Zitrone in neunzig Prozent der Fällen.

01:28:41: Klar kommt dann noch so Feinheiten mit Kräutern und so mit dazu.

01:28:45: Aber bei einem Sylvaner, da kann der ja alles passieren.

01:28:48: Das kann vom wilden Natural-Wein, über Orange-Wein mit Gerbstoffen, über Tutti Frutti Banane und Jahrmarkt, oder eben klassisch Kernobst mit Walnüssen passieren.

01:29:04: Gehe ich völlig konform.

01:29:05: Also Sylvaner in der unterschätzten Rebsorte, ich finde in den letzten fünf bis zehn Jahren hat sie ... langsam eine gewisse Präsenz bekommen, wird anders wahrgenommen, hat eine gewisse Akzeptanz erfahren, wird auch dank der Winzer großartig interpretiert.

01:29:20: Und da ist viel passiert, aber bei mir persönlich hat es eben auch ewig gedauert, bis ich die Rebsorte überhaupt nicht verstanden habe, aber greifen konnte oder einsetzen konnte.

01:29:29: Wenn ich bei dieser Rebsorte, und das wahrscheinlich auch mein großes Problem mit Schassler, dass ich da ewig brauchte, um diese Rebsorte irgendwie für mich einzuordnen.

01:29:40: oder vielleicht bin ich zu sehr Kopfmensch dabei.

01:29:42: Ja, also ich glaube, man muss da einfach auch eine Bindung zu seinen Winzern aufbauen, dass es wieder dieses genauer hinschauen und dann sich aber auch da reinfuchsen.

01:29:59: Und viel probieren.

01:30:00: Einfach, dass man da auch mal die ganze Bandbreite mitbekommt.

01:30:04: Damit sind wir beim Thema.

01:30:05: Wir sollten Glas Wein trinken.

01:30:07: Stimmt.

01:30:08: Mit welchem Fang war an?

01:30:08: Wir haben uns gegenseitig mehr Trikot-Haus gemacht.

01:30:11: Uns gegenseitig Flaschen zugeschickt.

01:30:13: Fangen wir mit Dein Wander mit meinem.

01:30:14: Ich

01:30:14: hab tatsächlich vorhin schon die Flaschen geöffnet.

01:30:17: Ich würde von der Stilistik gern mit meinem anfangen, wenn es für dich okay ist.

01:30:22: Total gerne.

01:30:22: Ich hab die Flaschen öffnen lassen.

01:30:24: Man ist da immer so befangen.

01:30:26: Also grundsätzlich, wenn wir so eine Situation haben wie jetzt, also sprich, wir stellen uns gegenseitig Weine vor.

01:30:35: Dann fliegt man ja so eine gewisse Form der Höflichkeit.

01:30:39: Muss man diese Höflichkeit wirklich beibehalten oder sollte

01:30:44: man

01:30:45: irgendwie ehrlich sein?

01:30:47: Wie siehst du das?

01:30:48: Weil ich bin da immerhin und hergerissen.

01:30:50: Jetzt wenn du schickst mir ein Weinzug, du hast dir Gedanken dabei gemacht.

01:30:53: Wenn ich jetzt sage, ohne ihn probiert zu haben, so einfach aus dem Nichts heraus.

01:30:58: keine Ahnung zu helle Farbe, riecht muffig und schmeckt viel zu alkoholisch, dann bin ich ja total unhöflich.

01:31:05: Aber ich wäre ja ehrlich, wenn ich das in dem Augenblick zu empfinden würde, muss ich das dann irgendwie schönreden und umreden?

01:31:10: Oder wie bringt es uns und vielleicht auch manchmal den Winzern am meisten oder vielleicht auch den Verkäufern am meisten?

01:31:16: Also darf man ehrlich sein beim Wein probieren?

01:31:18: Wenn mein Arbeitskollege nicht richtig arbeitet, dann muss ich ihm das ja respektvoll sagen.

01:31:26: oder wenn mich irgendwas stört, dass ich eine gesunde Beziehung aufbauen kann.

01:31:30: Das ist ja genauso mit Freunden, mit der Familie.

01:31:35: Und ich denke, das ist der Kern an der Sache, dass man da einfach ein höfliches Kommunizieren findet.

01:31:44: Es hilft ja oftmals schon, wenn man sagt, für mich riecht das ja ehrdich.

01:31:50: Dann hat man das ja höflich umschrieben, aber hat trotzdem die Aussage getätigt.

01:31:56: dass einem ein bisschen Frucht fehlt bei der Sache.

01:31:58: Aber kann der Andere es dann lesen in dem Augenblick?

01:32:01: Also, Erde kann ja auch positiv sein.

01:32:03: Wenn ich aber einen ganz direkten Kritikpunkt habe, wo ich sage, finde ich jetzt nicht so fetzig, sollte man das dann trotzdem umschreiben.

01:32:12: Kommt wahrscheinlich auch mal auf die Beziehung zu demjenigen drauf an, oder?

01:32:15: Ja, natürlich rede ich mit jemandem, der mir vertraut oder enger ist, noch mal anders oder offener.

01:32:22: wie wenn ich jemanden neu kennenlernen.

01:32:24: Also wir wollen da ja auch nicht mit dem Brügel draufhauen.

01:32:29: Ich gehe ja auch nicht zu jemandem hin, der jetzt bestes Beispiel Dresscode im Restaurant.

01:32:35: Da ist man, glaube ich, schon oft auch ein bisschen kulanter.

01:32:39: Wir haben es in St.

01:32:39: Moritz, war das immer ganz großartig, dann kam dann der Kellner mit der Krawatte.

01:32:43: Wenn jemand keine Krawatte anhatte.

01:32:46: Und dann hat man ihm angeboten, dass er eine Krawatte bekommt vom Restaurant.

01:32:50: Kenne ich aus früheren Zeiten auch noch,

01:32:51: wo ich eine Krawatteauswahl

01:32:52: hatte oder teilweise eine Schakettauswahl und dann mit Schakettenkrawatte ins Restaurant gehen musste.

01:32:59: Das hatte ich zuletzt vor vielen Jahrzehnten in San Francisco erfahren.

01:33:03: Manchmal finde ich das ganz interessant und finde, es sollte mehr gepflegt werden.

01:33:07: Aber das ist ja auch so eine höfliche Art.

01:33:16: Ja, dein Wein ist ganz nett, aber probier doch lieber mal meinen.

01:33:18: Guck mal, wir gehen zum nächsten Thema.

01:33:22: Man kann das ja immer irgendwie umschiffen.

01:33:24: Ja, das ist dann wahrscheinlich auch die Kunst, die man lebt mit ein bisschen Erfahrung.

01:33:29: Dass man das respektvoll versucht zu kommunizieren und auf diese Weise dann versucht.

01:33:35: Letztlich ist ja immer Häfen.

01:33:38: Häfen auch, dass der andere ein versteht und...

01:33:41: Ja, oder dass man sich näher kommt.

01:33:44: Ich würde es jetzt gar nicht als besser oder schlechter bezeichnen, sondern dass man sich da einfach auch annähert in seinen Erwartungen und dem Dialog, was man dann mit der Person oder bezüglich einer Sache hat.

01:33:56: Ich habe jetzt den großen Nachteil bei deinem Wein, dass man ja automatisch mit Rastern arbeitet und schon beim Bekommen der Flasche verrät die Flaschenform so undankbar viel.

01:34:11: Also, dass man ihn dann schon automatisch in ein gewisses Raster einordnet und denen, also eine Begründerflasche, die ich vor mir stehen habe, in Adufolie eingepackt und damit schließt ich automatisch, kann man nichts auf mir aus.

01:34:24: Also, man ist dann schon mittendrin in einem Rastern von dem Wein, was ich manchmal schade finde, weil man sich selber gedankliche Freiheit dann wegnimmt und den Wein gar nicht versucht, neutral zu betrachten.

01:34:38: Ich versuche, wenn ich die Weine probiere, auch gar nicht zu sehr darauf, mich zu konzentrieren oder reinzuarbeiten, was es sein könnte, sondern versucht den Wein irgendwie zu riechen, zu schmecken und dann zu greifen oder zu verstehen und nicht zu sagen, boah, das ist eine Bugunderflasche, es muss natürlich irgendwie vielleicht ein Burjole, vielleicht ein Bugunder sein, vielleicht ein Pino oder... Ich finde die Farbe total spannend und interessant.

01:35:15: Wenn ich ihn einschenke, habe ich ihn in zwei verschiedene Gläser eingeschenkt.

01:35:19: Zum einen in so einem bugunderförmigen Glas, im Sea of Balancing, zum anderen habe ich ihn im Fresh Glas.

01:35:25: weil ich den Wein in seiner Fruchtpräsenz damit wahrnehmen kann und zum anderen eben auch in seiner Entwicklungsfähigkeit.

01:35:31: Das haben wir wieder vier Minuten geredet.

01:35:33: Das heißt, er konnte so ein wenig ausduften.

01:35:34: Das finde ich ganz, ganz interessant.

01:35:36: Und dann nehme ich immer so beide Gläsern nebeneinander und rieche so abwechselnd rein.

01:35:39: Das finde ich total spannend.

01:35:41: In beiden Gläsern, das finde ich großartig, wirkt der Wein von der Farbpräsenz anders.

01:35:50: Also er hat unterschiedliche Farbnuancen, den unterschiedlichen Gläsern, je nachdem, wie sehr ich es auflöse in dem.

01:36:00: Und er hat eine ganz eigene Arom-Tiefe, die ich total spannend finde.

01:36:05: Man hat zwar dieses, ich würde es so ein bisschen mit Cranberry-Kirsche in diese baerige Richtung.

01:36:12: Also er hat für mich eine starke Kopfnote, eine fruchtige Kopfnote.

01:36:17: Und so die Herznote kann ich aber ganz schwer greifen, weil die so ganz kompakt und ganz dicht ist.

01:36:23: Kannst du nachvollziehen, was ich so

01:36:26: jetzt

01:36:26: im drei-Stunden-Dialog monolog dahin bastel

01:36:29: ich?

01:36:30: für mich ist es tatsächlich auch das allererste mal, dass ich diesen Wein probiere.

01:36:35: Ist entstanden mit einem Weingut mit dem ich sehr sehr sehr viel Kontakt habe.

01:36:42: Was wir schönes machen könnten.

01:36:44: als gleich auch dein Gast sein darf ist es ein kleines Gast präsent und.

01:36:50: Es passt sich tatsächlich dem Thema, wo wir uns das letzte Mal gesehen haben, bei der Vorpremiere an.

01:36:56: Den Wein gibt's so noch gar nicht.

01:36:58: Der kommt erst nächstes Jahr auf den Markt.

01:37:00: Ah, wow!

01:37:01: Deshalb ist es für mich auch tatsächlich das erste Mal, dass ich den so in der Form probier.

01:37:09: Und für mich ist es wahnsinnig schön, dass es ein Weingut, was ich seit ein paar Jahren verfolgt und auch quasi mitnehme dann vom Betrieb zu Betrieb.

01:37:19: Und ich finde, es wird immer, immer feiner und ich liebe dieses duftige Wasser am Anfang hat.

01:37:27: Und dass man aber auch wirklich viel entdecken kann.

01:37:30: Das ist für mich ein Wein, wo du leicht gekühlt auch zu einem Fisch ganz großartig machen kannst.

01:37:38: Gerade wenn du so ein bisschen was wieder Deftigeres hast, so einen Zander mit Linsen und Champagnerkraut.

01:37:47: Funktioniert das?

01:37:48: er hat aber geschmacklich finde ich mehr als also es.

01:37:51: kein leichter wein der ist für mich schon sehr substanziell auch von der kustatur ich sehr substanziell.

01:37:55: ich würde ihm mehr als zwölf noch halb mehr als dreizehn volumenbrot sind zugesprechen.

01:38:02: also er hat schon eine gewisse

01:38:04: Kraft

01:38:05: er erfordert mich geschmacklich und hat ein gewisser kraft volumen.

01:38:08: er hat aber so wunderbar reife tanine.

01:38:11: das fasziniert mich daran.

01:38:13: also ich habe jetzt nichts.

01:38:15: was was noch Viel Zeit braucht, dem kann man schon noch Zeit geben, aber für mich ist es wahnsinnig seidig.

01:38:27: Empfinde ich genauso, ich empfinde die Säure auch als extrem harmonisch entweder mit einer gewissen Reife oder aufgrund eines relativ warmen Jahres.

01:38:36: Mich hat es natürlich jetzt ein wenig verunsichert, weil du meintest, der wäre noch nicht offenbar.

01:38:41: Also entweder ist es ein Late Release, weil ich finde ihn gar nicht so jugendlich.

01:38:46: Ich würde nicht sagen, dass es keine Ahnung, dass es nicht mal ein Vierundzwanziger ist, weil er sich selber so ausgeglichen wird, was durchaus positiv gemeint ist.

01:38:56: Und also zu lange werden die in dieser Art von Wein ja ganz selten liegen gelassen.

01:39:08: Es passiert teilweise mit Mastikerinweinen, dass man die dann irgendwie vier, fünf Jahre später erst dann einen Preis gibt.

01:39:15: Deswegen aus dem Überlegen, aus dem Kognitiven würde ich wieder sagen, es ist ein, wahrscheinlich, irgendwie, zweiundzwanzig, dreinzwanzig, kein Vierundzwanziger.

01:39:24: Aber rein von der von der Wahrnehmung des Weines finde ich den so schön, weil auch es hier durch ihn fast einundzwanzig, zweiundzwanzig, aber nicht älter einstufen würde.

01:39:32: Und ich finde dieses Spiel mit den mit den Jahren eigentlich immer ganz interessant.

01:39:36: Ich habe mir heute Morgen aufmachen lassen.

01:39:38: Also der ist jetzt schon, ja doch, vier, fünf Stunden ist er offen, konnte ihn wenig voratmen.

01:39:46: was durchaus auch auch schön ist.

01:39:49: Wenn man dann trotz allem in diese Richtung geht, dass man versucht ihn irgendwie einzuordnen, denke ich, ist es ein vertrauter Geschmack, aber trotzdem ein besonderer Geschmack.

01:40:00: Die Farbe finde ich, also es weiß eigentlich alle Hinweise in Richtung.

01:40:04: entweder in der Tat, dass es Pinot ist, aber für mich kein bugundischer Pinot, sondern dann wahrscheinlich kommt aus einer wärmeren region vielleicht sogar was schweiz was aus der schweiz weil wir ja schon mal das thema hatten dass ich da gar nicht so viel bin das fände ich total spannend.

01:40:21: oder vielleicht sogar grinasch aber kein so alkoholastiger grinasch sondern einer der sehr transparent und sehr elegant produziert wurde auch so im untergrund so ein bisschen was bäriges was dunkel bäriges hat und das lässt mich so in diese richtung denken und dann Also ganz ganz schräg gedacht.

01:40:40: Vielleicht Tasmanien, Australien so in diese Richtung.

01:40:45: Tasmanien und Australien finde ich so spannend.

01:40:49: Aber es sind halt auch so Sachen, die man so wenig bekommt.

01:40:53: Sind wir aber nicht.

01:40:53: Also wir sind da, das Näheste ist noch die Schweiz.

01:40:59: Okay.

01:41:00: Von der Region her.

01:41:02: Aber Pinot bin ich damit richtig?

01:41:04: Oder ist es da was Experimentelles?

01:41:06: Trollinger

01:41:06: wird es nicht sein, aber

01:41:08: okay.

01:41:09: Für Domina ist es zu hell.

01:41:10: Hey,

01:41:13: du, als Schrolle mit stillem Wasser da aufgefüllt.

01:41:19: Kannst du alles im Basteln?

01:41:20: Kein Problem mit der Farbe können wir spielen.

01:41:22: Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.

01:41:24: Ich finde die Farbe faszinierend.

01:41:26: Die fesselt mich bei dem Wein wirklich.

01:41:27: Und ich finde, der Farbe schenkt man oftmals viel zu wenig.

01:41:31: Aufmerksamkeit, weil sie auch ganz viel Informationen transportieren kann und ich finde, er wird jetzt mit noch mehr Luft und im gerade im großen Glas wird er immer feiner.

01:41:39: Pino, gern wird es wahrscheinlich Baden sein.

01:41:44: Also es ist für mich kein, ich arbeite bei sowas immer mit dem Ausschlussverfahren, das ist definitiv für mich kein, kein Felser.

01:41:50: Dafür hat dafür zu viel mehr, zu viel Druck und zu viel Wärme, es ist für mich kein Reinkauer, dafür fehlt für mich so diese... Diese granitige Stahligkeit, dieses Johannesbär, was du eben mit A, würde ich auch ausschließen, Mitteldeutschland auch.

01:42:03: Also daher ist Licht bei dir ja nahe, im wahrsten Sinne des Wortes Baden.

01:42:08: Ja, also es sind wir hundertprozentig richtig.

01:42:17: Vom Jahrgang, das Aufdecken.

01:42:18: Soll

01:42:18: ich schon ein bisschen mehr dazu erzählen?

01:42:20: oder willst du es

01:42:20: noch ein bisschen

01:42:21: reinfuchsen?

01:42:22: Total gerne.

01:42:23: Ich habe es gerade jetzt voll erneugierlich schon aufgedeckt.

01:42:30: Okay.

01:42:31: Ja, passend zu den Dreiundzwanziger Pinos, was wir über den großen Gewechseln verkostet haben.

01:42:37: Ehrlich.

01:42:39: Wir sind am Tuniberg, also nicht beim berühmten Kaiserstuhl, sondern einmal in die andere Richtung gefahren von Freiburg aus.

01:42:51: Gebrüder Mattis haben das Weingut vor ein paar Jahren übernommen, haben in Geisenheim studiert.

01:42:57: Sabit und der Marco machen das zusammen.

01:43:01: Und ja, es ist ein Wein, was mich persönlich auch so ein bisschen mitnimmt.

01:43:09: Die Reben sind genauso alt wie ich, sind ein neunzeiger Baujahr, oder Pflanzjahr.

01:43:17: Und ich mag die Stilistik unglaublich gern, weil sie immer so ein bisschen was verspieltes hat, aber auch sehr viel Kraft und Druck.

01:43:26: Und wir merken den Kalkboden.

01:43:30: Und die haben aber dieses, hat mir ein sehr kluger Gast zu mir gesagt, gesagt, wissen Sie, woran ich immer die deutschen Spätburgunder erkennen?

01:43:38: Die haben eine gewisse Ehrlichkeit, was die Franzosen nicht haben.

01:43:43: Und das trifft auf den hundert Prozent zu.

01:43:46: Für mich mittlerweile ein richtig gutes Indiz für die Unterschied, auch wenn wir alle immer dieses Wort burgundisch so wunderbar anstreben oder das ein großes Thema ist.

01:43:58: Diese Erdigkeit, das ist was Besonderes, was wir haben bei den deutschen Spätbeugundern.

01:44:03: Und ich finde schon, dass man das auch zelebrieren kann.

01:44:05: Geht mir genauso und habe ich in den letzten Jahren auch bei vielen deutschen Spätbeugundern vermisst, dass sie ihre Herkunft nicht nach außen tragen wollen, sondern dass sie, was ich vorhin eigentlich auch sagte, das habe ich ja da schon ausgiebig.

01:44:17: Interessanter Wein, spannender Wein.

01:44:20: Also vor allen Dingen will ich mich darauf freuen, wie ... Dieser sich morgen und übermorgen präsentiert, weil ich glaube, dass der sehr sehr viel Potenzial hat.

01:44:31: Extrem viel Feinheiten herauszuarbeiten und von der armen Wand, also allein was der jetzt in den letzten, was sind das vielleicht zehn Minuten, was der an Veränderung erfahren hat.

01:44:43: Großartig.

01:44:44: Wow, toll.

01:44:45: Dankeschön.

01:44:46: Vielen Dank.

01:44:46: Was macht ein Tunisberg so besonders?

01:44:49: Ich meine, Kaiserschul ist in aller Munde.

01:44:51: Aber Tunisberg haben ganz wenige... Irgendwie auf dem Schirm.

01:44:57: Teilweise habe ich schon die einen oder anderen dort recht spannenden Weinen probieren können.

01:45:01: Wie würdest du die Weine beschreiben, die von dort kommen?

01:45:05: Ich bin tatsächlich Tuniberg.

01:45:08: Ich bin Freiburg die Lehre gemacht.

01:45:10: Tuniberg war immer eher so das Thema Kalk.

01:45:17: Also wir haben ja, wenn wir jetzt den Kaiserstuhl Nebendran sehen, haben wir ja Lösburden, wir haben teilweise auch noch Vulkanböden.

01:45:27: Und der Tuniberg hat aber mehr Kalkanteile.

01:45:31: Kann man Kalk schmecken?

01:45:32: Also Schiefer, dem spricht man ja zu, dass man zumindest eine gewisse Aromentypizität im Rieschling im Pinot hat, die man schmecken kann.

01:45:40: Kann man auch Kalk schmecken?

01:45:42: Also nicht, dass man den Stein schmeckt, sondern dass die Weine eine bestimmte Klare Definitionen haben, wo man sagen kann, da könnte ich den Kalk heraus deklinieren?

01:45:53: Für mich hat Kalk immer ein Hauch mehr Fruchtexpression.

01:45:59: Das ist ganz spannend.

01:46:02: Würzburg, wo ich aufgewachsen bin, gibt es der vorderer Teil vom Würzburger Stein, ist mit Kalk.

01:46:12: Und die Rückseite der Pfaffenberg, da gab es so einen... Erdrutsch und da gibt es eben schon teilweise dieses Gipskäuper.

01:46:22: Und es ist einmal wegen der Sonnenausrichtung natürlich auch, aber auch dieser Gipskäuper, der macht es immer kräutriger.

01:46:29: Wenn man die Weine jetzt direkt aus dem gleichen Jahr vom gleichen Weingut vergleicht, finde ich schon, dass man da einen Unterschied merkt.

01:46:38: Deutlichem Unterschied.

01:46:40: Das war für mich dann immer ganz gut, das festzustellen.

01:46:43: Ist ja auch super spannend, wenn wir in die Pfalz gehen.

01:46:49: In der Pfalz ist es ja auch so, gerade, wenn wir Reiterpfad anschauen oder Kalkofen, dann sieht man auch wunderbar, Reiterpfad ist ja mit Buntshandstein unten drunter, dass die Säure sich immer ein bisschen anders einbaut.

01:47:04: für mich, geschmacklich, ist immer ein bisschen gepuffert da.

01:47:08: Stark, wenn so Lagen eine ganz eigene Identität haben, die man einfach wieder heraus... schmecken kann, die man erkennen kann.

01:47:15: Also es begeistert mich immer so, wenn man dann, wow, ja, nicht wegen des Erkennens, sondern einfach um so diese Selbstfaszination oder Eigenfaszination dabei zu leben.

01:47:25: Und das ist ja auch das Großartige, wenn du ein Weingut hast, wo da einfach auch mehrere Lagen hat.

01:47:31: Das heißt jetzt in der Pfalz oder in Frankfurt Pfalz, finde ich, immer zeigt sich das wunderbar auch mit dem Ungeheuer, was ja noch so ein bisschen diesen Basalt unten drunter hat.

01:47:41: dass man da echt einen großen Unterschied von den Lagen hat, weil man es halt an einem Weingut vergleichen kann.

01:47:48: Also es kommt nicht noch dieser zweite Faktor von einem Winzermitt dazu, von Lage zu Lage, sondern du hast halt irgendwie so den einen Faktor Winzer, da bleibt gleich und dann hast du aber irgendwie drei verschiedene Bodentypen in einer Region.

01:48:04: Und kann das dann eben greifen?

01:48:05: verstehen, wenn der Winzer die Weine gleich behandelt und die gleich ausbaut?

01:48:10: Interessant, jetzt den anderen Wein zu probieren.

01:48:14: Ich

01:48:14: bin sehr gespannt.

01:48:15: Ich weiß nicht, was die richtige Reihenfolge wäre.

01:48:18: Er ist, das wusst ihr jetzt beim Einschenken gleich merken.

01:48:20: Das merkt man wahrscheinlich auch schon an einer Flasche und an allem.

01:48:26: Eine ganz, ganz andere Richtung.

01:48:30: Und er wirkt nicht so feinsinnig, feinglitrig.

01:48:33: Und ich weiß manchmal nicht, was das ... Bessere eine Abfolge ist erst den kräftigeren, dann den feineren oder erst den feineren, dann den kräftigeren.

01:48:42: Intuitiv würde man ja sagen erst den feineren, dann den kräftigen.

01:48:45: Aber wirkt der kräftige da nicht plump nach dem feinen?

01:48:50: Und hat der feine, zarte Pinot nicht leichter nach so einem kraftvollen Wein?

01:48:57: Daher finde ich so, das lässt einen selber mit Wein immer arbeiten und nachdenken, was ich schön finde.

01:49:03: Wie verkostest du in der Regel, wenn du weißt, dass du weiß und rote Weine verkostest?

01:49:10: Startest du mit rot oder mit weiß?

01:49:13: Am liebsten mit rot und dann mit weiß.

01:49:14: Ja.

01:49:15: Es kommt immer auf die Menge der Weine drauf an.

01:49:17: Wenn es jetzt kleinere Verkostungen sind, keine Ahnung, zehn bis zwanzig Weine, dann mache ich manchmal auch weiß zuerst und dann rot, weil weiß sehr viele Feinheiten hat, die mit einer zunehmenden Beanspruchung der Sinne verloren gehen.

01:49:33: Deswegen finde ich es spannend, dem Weiß mehr Zeit zu geben, mehr Ruhe damit anzufangen.

01:49:38: Wenn ich größere Verkostung habe, wo ich dreißig, fünfzig, siebzig, achtzig Weine probiere, finde ich es interessanter, mit den Roten anzufangen und mich mit dem Weiß noch mal munterer zu halten.

01:49:49: Am Anfang aber auch den Roten noch mal eine andere Aufmerksamkeit zu geben und mich damit auseinanderzusetzen.

01:49:55: Das Lächeln ist auch viel schöner hinterher.

01:49:57: Das stimmt.

01:49:58: Das wird total verkattet.

01:49:59: Das ist natürlich dramatisch, wenn du dann irgendwie ... Und dann auf eine Party nach einer Weinverkostung mit achtzig Weinges und du machst nur den Mund auf und du hast wirklich schwarze Zähne.

01:50:09: Das ist ja so unangenehm.

01:50:11: Das Thema ist, wenn du halt noch Auto fahren musst oder also wir spucken das alles und du hast da den ganzen Tag über und manchmal muss man halt einfach noch von A nach B fahren.

01:50:20: Und dann kommst

01:50:21: du im Polizeikontroll und der Polizist fragt, haben sie was getrunken?

01:50:27: Nein, ich hab alles getrunken.

01:50:30: Nur nicht die Zehnte geputzt seit zweieinhalb Jahren, also daher.

01:50:35: Stimmt, und wenn man weiß danach probiert, dann hat man keine zu dunklen Szene.

01:50:40: Ist auch

01:50:40: ein... Nicht ein erheblicher

01:50:42: Punkt.

01:50:42: Es

01:51:00: gibt Weinen, die sind nicht nur Getränke, die sind Bekenntnisse.

01:51:05: Sie erzählen von Entscheidungen,

01:51:07: die nicht

01:51:07: bequem waren und von Wegen, die nicht ausgetreten sind.

01:51:10: Der Springfonteinsch eine Blanc-Terroir-Selection- in dem Jahr ist zu einweilen.

01:51:16: Er trägt nicht nur die Frucht eines Jahrgangs, sondern die Handschrift eines Weingutes, das sich in einem Landstrich niederließ, der eins komplett vergessen war.

01:51:27: Stanford by Walker's Bay.

01:51:29: Eine raunen Südküste des Cups.

01:51:31: Dort, wo der Wind vom Atlantik Salz in die Luft trägt und wo die Böden von uralten Kalkstein sprechen.

01:51:39: hat sich Springfontein in zwei Jahrzehnten zu einem Leuchtturm entwickelt.

01:51:44: Kompromisslos biodynamisch, kompromisslos auf Terror fokussiert.

01:51:49: Der Name Springfontein bedeutet Quelle des Steins.

01:51:53: Und er ist mehr als ein schönes Bild.

01:51:55: Er ist die wörtliche Beschreibung eines Ortes, an dem unter den kalkhaltigen Böden Wasser aus dem Gestein tritt.

01:52:03: Es war dieser Ort, an dem der deutsche Unternehmer Dr.

01:52:07: Joost Weber Er hatte in den neunzehnt neunziger Jahre eine Vision faste.

01:52:12: Auf einem bis dahin kaum genutzten Landstück ein Weingut aufzubauen, das nicht Masse, sondern Charakter hervorbringt.

01:52:20: Zwei tausend wurden die ersten Reden geflabs.

01:52:23: Vom Beginn an war klar, es wird hier nicht nach dem Muster der großen südafrikanischen Estates gearbeitet, die auf Volumen und Markt zielen.

01:52:32: Springfontein setzt auf Sheninblanc und Pinotage, auf Sorten, die Südafrika eine Identität geben können.

01:52:38: Wenn man sie ernst nimmt.

01:52:40: Die Lage war riskant.

01:52:41: Walkers Bay war damals ein Randgebiet.

01:52:44: Nicht die prestigeträchtige Adresse von Stellenbosch oder Pahl.

01:52:48: Aber genau darin lag die Kraft, während der Mode frei für radikale Entscheidungen.

01:52:56: Springfontein versteht sich nicht als Fabrik, wo etwas produziert wird, sondern als geschlossener Kreislauf.

01:53:04: Die Weinberge werden biodynamisch bewirtschaftet.

01:53:06: Kompost und Präparate gehören zum Alltag.

01:53:10: Keine.

01:53:11: Aber auch wirklich gar keine synthetischen Mittel finden dem Weg in den Boden.

01:53:15: Wine is grown, not made.

01:53:18: So formuliert ist es gut.

01:53:20: Der Kalksteinboden geologisch uralt kriegt die Handschrift.

01:53:24: Chanel Blanc in Südafrika oft unterschätzt.

01:53:28: Lang als Massenweintraube degradiert.

01:53:30: Bekommt hier einen Ernst, den er verdient.

01:53:34: Die Philosophie lautet.

01:53:36: Tyroir Selection.

01:53:38: Das heißt, aus dem besten paar Zellen die Trauben zu ziehen, die am klarsten den Ort ausdrücken.

01:53:45: Und nicht Jahrgang um Jahrgang gleich, sondern Jahrgang um Jahrgang ehrlich, authentisch und sich selber treu.

01:53:56: Man muss sich mal überlegen, in nur zwei Jahrzehnten ist Springfontein zu einer Marke geworden, die Kenner aufreuchen lässt.

01:54:03: Nicht durch Werbung, sondern durch Konsequenz.

01:54:06: Die Weine tragen Demeter und EU-Biozertifizierung.

01:54:11: Sie sind international präsent, aber sie sind nie angepasst.

01:54:16: Besucher berichten von Charakter des Ortes, ein altes Farmhaus, niedrige Keller, eine Atmosphäre, die mehr eine Werkstatt als Hochglanzarchitektur ist.

01:54:30: Hier wird nicht Theater gespielt, sondern gearbeitet.

01:54:33: Okay, der Wein, denn es geht ja um den Shannon Blanc-Terroir-Selection, der Wein stammt aus ausgewählten Parzelles in Walker Space Stanford.

01:54:42: Die Böden, kalkhaltiger Sandstein, lebige Kalkschichten, alte Sedimente, das Klima, Maritime.

01:54:50: Vom kalten Benguela-Strom beeinflusst und kühlnächten und warmtagen.

01:54:55: Ideale Bedingungen für die langsame Ausreifung von Shannon Blanc.

01:55:24: Das wird gemacht, das steht auf dem Papier.

01:55:25: Aber warum ist dieser Wein besonders?

01:55:28: Weil er eine Wiederentdeckung ist.

01:55:30: Shannon Blanc.

01:55:31: Die meistangebaute Traube Südafrikas.

01:55:34: Hier nicht als Massenprodukt, sondern als Terroirwein.

01:55:37: Weil er die Walker B. als Region sichtbar macht, die oft im Schatten der großen Namen steht.

01:55:42: Weil er zeigt, dass Biodynamie in Südafrika kein Luxus, sondern eine Überlebensstrategie sein kann.

01:55:48: Und weil er eine Handschrift trägt, die so kompromisslos ist, dass sie international auffällt.

01:55:55: Und vielleicht liegt gerade darin die Parallele zu europäischen Herkunft.

01:55:59: zu den Geschichten der Falsz des Begunns des Loathals.

01:56:02: Denn Spring von Tynes schreibt eine neue Sprache für Südafrika.

01:56:07: Nicht die Kopie des Alpen, sondern eine eigenständige Stimme.

01:56:12: Und diese Sheninblanc-Terroir-Selection- in dem Jahr ist ein Kapitel, das sich liest wie ein Manifest.

01:56:22: Herkunft, Wahrheit, Klarheit.

01:56:25: Vielen Dank für diesen Wein.

01:56:27: Und noch ein ganz großes Dankeschön.

01:56:29: dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Segnetz.

01:56:43: Refresher ist das hier definitiv nicht, was wir haben.

01:56:47: Ne, aber es ist wahnsinnig duftig und aromatisch.

01:56:51: Ich finde fast so ein bisschen jetzt von der Erdigkeit zu reden bei dem Pino, wenn man das hinterher hat.

01:57:00: Es passiert unglaublich viel, diesen reifen, dunklen Waldbeeren, was du mit drin hast.

01:57:06: Du hast ein bisschen Zedernholz, was eine frische Ethere mit reinbringt.

01:57:11: Du hast auch so ein Hauchleder mit dabei.

01:57:14: Das ist schon so ein Wein, der auch ein bisschen auf dem Herbst einstimmt.

01:57:18: Fällt

01:57:19: dir Spucken immer leicht?

01:57:20: Oder gibt es Weine bei dir, wo du sagst, schade?

01:57:23: Durch die Häufigkeit, wo ich Verkostungen mache, fällt es mir sehr leicht.

01:57:27: Ich glaube am Anfang ... wenn man ganz neu in der Sache ist, dann hat man da, glaube ich, auch noch mal eine andere Weingier, diese Lust, das alles zu entdecken und alles komplett zu schmecken.

01:57:41: Und ich weiß auch, dass ein Bruchteil des Schmeckens oder des Aromenprofils, wenn ich es nicht darunter schlug, fehlt.

01:57:50: Minimal.

01:57:51: Aber dass man durch das viele Training, dass man da eben auch eine Vorstellungskraft, also dass man das anders bewerten kann.

01:57:57: Und du wirst ja auch Ja, man wird auch so ein bisschen verwöhnt.

01:58:01: Also, wenn mir jetzt jemand was superrares, grandioses hinstellt, dann fällt es mir schon schwer, das nicht zu schlucken, weil es dann wirklich was Besonderes Einmaliges ist vielleicht, auch gerade bei gereiften Sachen.

01:58:18: Und bei, aber wenn ich aktuelle Sachen verkost, so, es gibt ja immer noch die Option, dass man es kauft.

01:58:25: Also es ist ja noch verfügbar, es ist ja nicht so, dass es vielleicht noch eine oder zwei Flaschen in meinem Umfeld gibt.

01:58:33: Da lasse ich mich schon auch so ein bisschen von dieser Limitierung, glaube ich, leiden.

01:58:37: Aber wenn es nicht geht, dann gibt es solche Tage, da geht es nicht.

01:58:41: Da willst du nicht mehr und kannst du auch nicht mehr.

01:58:43: Ich finde es manchmal super schwierig, weil ich das Gefühl habe, dass ich dem Weiden anders nachsinnen kann, wenn ich ihn... unterschlucken würde, aber ich finde es dann so im Fairness-Gedank den anderen Wein gegenüber.

01:59:00: Weil mit jedem Schlückchen ist man ein bisschen mehr Binnum und das ist dann unfair den anderen Wein gegenüber, den die Aufmerksamkeit da nicht zu sprechen kann.

01:59:06: Aber was ich manchmal im Schade finde, du hast komplett recht mit dem, dass man sich den Wein nachkaufen kann, aber man hat dann nicht den Vergleich zu den anderen Wein, zu den anderen Dreißig, die man gerade probiert hat, die Besonderheit in dem Augenblick kommt dann wiederum nicht so zum Drachen.

01:59:19: Also ich glaube jetzt zum Beispiel dieser Wein, den wir jetzt vor uns haben, Er käme, wenn man andere Weine in dieser Klasse hat, nochmal ganz anders herüber, wenn man die Querverkosten wird, als wenn man ihm jetzt eine Singulär, wo er einfach erstmal durch Kraft und Opulenz versucht zu beeindrucken.

01:59:37: Aber würdest du dir nicht manchmal hinterher, wenn du was verkostet hast, baust du dir dann nicht auch manchmal selbst solche Geschmacksbilder?

01:59:45: Wo könnte der mit reinpassen?

01:59:47: Was wäre da ein schöner Dialog?

01:59:52: Also, das sind ja schon Sachen, die bei mir im Kopf auch, oder wenn ich jetzt den ersten, die die erste Nase oder den ersten Geschmack nehmen, das ist so gleiche, was du vorhin gesagt hast, mit der Burgunderflasche, dass dann schon mal die ersten Bilder entstehen.

02:00:07: Und so kann man den Wein ja aber auch in ein anderes Szenario setzen, in eine andere Querverkostung.

02:00:16: Grundsätzlich, wenn ich die Weine versuche abzuspeichern, dann speichere ich die nicht mit Szenarien oder Bildern ab, sondern mit Empfindungen.

02:00:26: Also ich fühle den Weihnummer an und dieses Gefühl speichere ich ab in dem Augenblick.

02:00:30: Und so erkenne ich ihn dann auch wieder.

02:00:33: Ich habe immer so Eckpunkte.

02:00:36: Also ich habe immer immer so Sachen, was ich mir raus arbeite, die für mich besonders markant sind.

02:00:42: Und wenn die wieder auftauchen, dann gehe ich da wieder hingedanklich und frag mich, ob der Rest dann auch damit zusammenpasst.

02:00:49: Auch interessant.

02:00:50: Viele arbeiten auch mit Bildern?

02:00:51: Ja, genau, Geschmacksbilder.

02:00:53: Für so bei mir schafft es schon auch ein Bild und eine Emotion.

02:00:58: Also ich kann dir zum Beispiel sagen, der Wein erinnert mich sehr stark, als ich in Spanien unterwegs war und dort so mediterrane Kräuter ein bisschen hatte, dieses ätherische, den Thymian mit dabei.

02:01:15: Dann gab es diese Waldbeeren mit Brombeeren noch, weil wir da eben auch so ein kleine Waldweg gegangen sind zu dem Weinberg.

02:01:23: So verbinde ich dann Weiner wieder mit Bildern oder Emotionen bei dir.

02:01:30: Wo ich sagen kann, da war ich schon mal, da gehe ich jetzt geschmacklich wieder hin.

02:01:33: Kann ich total nachvollziehen?

02:01:36: Mit dem Bildern hat bei mir das große Problem, dass, wenn der Wein sich zum Beispiel verändert, wenn ... die Temperatur einer anderes, wenn das Glas ein anderes ist, dann verändert er sich teilweise so stark, dass das Bild nicht mehr passt.

02:01:52: Und deswegen bin ich also der rein emotionale Typ.

02:01:54: Weil diese Grundstrukturen, die Grundempfindung des Weines sind auch nach fünf Jahren gleich wie vor fünf Jahren.

02:02:01: Aber also dieses Gefühl so zwischen diesen einzelnen Elementen, die man wirklich beschreiben kann.

02:02:06: Aber ich glaube, das Wichtigste ist, dass jeder seinen Weg findet und jeder seine, also seinen Spaßfaktor dabei hat.

02:02:13: und dann die Freude auch am Wiederentdecken hat.

02:02:15: Aber ich finde den Gedanken mit Spanien gar nicht so verkehrt, es ist nicht Spanien.

02:02:20: Aber, wer ist für dich Tempranio?

02:02:23: Nicht reinsortig.

02:02:24: Dafür ist es zu... zu rauchig, zu speckig.

02:02:30: Dafür hat es zu viel Wumms.

02:02:33: Tempranio ist für mich ein bisschen feiner.

02:02:37: Also ist auch kein Tempranio.

02:02:38: Ich wollte da auch nicht auf die... aufs Glatteis führen.

02:02:42: Nur so diese Grundrichtung.

02:02:43: In welche Richtung?

02:02:44: Das finde ich da mehr oder weniger geht.

02:02:47: Es ist wahnsinnig saftig.

02:02:52: Und für Priorat hat es zu wenig Erdigkeit.

02:02:56: Da ist es zu fruchtig.

02:03:00: Also bleibt uns ja quasi eigentlich nur noch der andere Weg.

02:03:05: Das ist nicht Spanien.

02:03:06: Da könnte man auch denken, ja.

02:03:10: Soll ich dich laufen lassen oder soll ich dir helfen?

02:03:13: Ein bisschen Hilfe.

02:03:16: Äh, das Italien.

02:03:19: Als weg von der Iberischen Halbinsel.

02:03:21: Ah.

02:03:22: Ich finde, bei sowas hilft mir auch mal so das Ausschlussverfahren, weil es wäre für mich jetzt so probiert auch kein Franzose.

02:03:27: Nee, also es war schon sehr südlich.

02:03:29: Es wäre interessanterweise auch gar nicht Neue Welt.

02:03:32: Und da finde ich den Gedanken mit Spanien oder Portugal sehr, sehr interessant.

02:03:38: Italien, aber so ein bisschen tricky gedacht.

02:03:41: Und wir sind aber sehr weit im Süden, oder?

02:03:43: Und es geht so in diese Richtung meiner Frage von vorhin, welche Regionen komplett unterschätzt oder zu wenig beachtet werden oder zu wenig wahrgenommen werden.

02:03:55: Und ich habe diesen Wein angedacht, weil er eine Region bespielt, die ich, ich glaube, niemals auf einer Weinkarte von mir hatte.

02:04:06: Was ich schade finde.

02:04:09: Was haben wir denn im Süden unten?

02:04:12: Sicilien hattest du bestimmt drauf, das ist klassisch.

02:04:15: Sicilien, ja.

02:04:16: Kampagnen auch natürlich auch.

02:04:19: Apulien.

02:04:20: Apurzen, Apulien, es ist ja auch immer drauf.

02:04:24: Aber ich finde so bei dem Wein ganz schön, dass der zwar die Wärme hat, aber ich finde nicht, dass der Hitzer hat.

02:04:29: Das ist für mich so ein bisschen Grenzgänger, wo man es geschafft hat, die Intensitäten komplett auszureizen.

02:04:35: Es ist so ein wahnsinniger, saftiger Wohlfühlwein einfach.

02:04:39: Und das kannst du also... Weiß ich nicht, das kannst du im Sommer, wenn du gegrillt hast und wenn es abends so das erste laue Lüftchen kommt, kannst du das wunderschön trinken, weil es nicht zu üppig ist.

02:04:53: Also ich würde ihm jetzt keine... Ich würde schon sagen, dass er ein bisschen mächtiger ist.

02:04:59: Drei, zehn, vierzehn, aber nicht, dass wir uns dabei fünfzehn oder sechzehn bewegen.

02:05:03: Na, vierzehn, halb, aber sehr gut eingebunden.

02:05:06: Kannst aber eben auch wunderbar mit jetzt in den Herbst Winter nehmen.

02:05:11: Hast du auch immer so Saisonweine?

02:05:14: Eigentlich nicht.

02:05:15: Also ich bin da völlig, völlig losgelöst, weil für mich immer der Wein, egal wann, eine gewisse Präsenz hat und ich die Weine wegen der Weinetränke und nicht wegen, also ich trinke ganz selten Weine wegen des Wohlfühlens oder weil ich sage, ich möchte, dass das jetzt fühlen oder wirken lassen, sondern ich bin dann immer ein Suchender und versuche entweder zu lernen dabei oder Raster abzuarbeiten oder irgendwas aufzuarbeiten, keine Ahnung, Probeflaschen oder sonstiges und ganz, ganz selten, dass ich sage, wie fühle ich mich und das könnte ich jetzt, könnte mir jetzt so gut tun.

02:05:56: Ich bin dazu, ich glaube, zuverkopft manchmal oder zu effizient bei dem, wann trinkst du Wein?

02:06:03: Ja, ganz großes Thema mit Freunden.

02:06:06: Das ist tatsächlich zum Kochen.

02:06:09: Das ist, glaube ich, eines der schönsten Sachen, wenn man frei hat.

02:06:13: sich mit Freunden zu treffen, zu kochen und mal sowas heimisches zu haben.

02:06:20: Wenn du im Restaurant arbeitest und dann kriegst du, hast du da jeden Tag das Essen vor dir, du hast vielleicht noch eine Kantine, wo du auch nicht kochen musst und dann aber mal sowas selbst gekochtes mit einem Wein oder essen gehen und dann einen tollen Wein dazu.

02:06:40: Hast du es für mich, Wein trinken.

02:06:42: Wir haben auch so Weingruppen tatsächlich, wo wir uns dann treffen und jeder kocht einen Gang und bringt eine oder zwei Flaschen mit.

02:06:51: Herrlich.

02:06:52: Das ist fix.

02:06:53: Ich habe zwei Freunde des Kreises tatsächlich, wo ich das abwechselnd einmal in München und einmal hier auch im Tal mit Gastronomen.

02:07:02: Und da gibt es bei uns immer Weinabende mit einem Thema, sodass man eben auch mal andere Sachen entdeckt.

02:07:08: Trinkst du die Weine da anders, als wenn du sie so verkostest oder probierst oder im Restaurant und Feierabendglas trinkst oder so was?

02:07:14: Oder empfindest du dir den Wein gleich?

02:07:16: Nee, ich glaube, man lässt sich da ganz anders drauf ein.

02:07:20: Und da bist du ja auch nicht so... ich sag mal, da lässt du so ein bisschen diese professionelle Seite los und trinkst auch einen Schluck auf die Gefahr hin, dass du den dritten oder vierten nicht mehr so gut erkennst.

02:07:32: Das wäre das gleiche Thema, was wir vorhin hatten, wenn du dann... schon die ersten drei für meine Getrunken hättest, würdest du den Zehnten nicht mehr so erkennen.

02:07:42: Das lässt man dann natürlich an so einem Abend los.

02:07:44: Aber bist du dann noch im Business, wenn du mit Freunden bist?

02:07:48: Oder kannst du dann einfach trinken, lachen, erzählen?

02:07:51: Und dann ist mehr oder weniger egal was, was du trinkst, weil du das Gefühl und die Umgebung trinkst.

02:07:59: Oder setz dich dann trotzdem noch gedanklich hin und schreibst dir gedanklich auf, dass der nach... Lindenblüte und Meiglückchen schmeckt.

02:08:08: Wenn mich was besonders anfickst oder interessiert oder überrascht, dann

02:08:15: ja,

02:08:16: dann nehme ich mir das schon raus, aus diesem Moment zu gehen und quasi für einen anderen Moment schon zu denken, für die Arbeit.

02:08:27: Aber ansonsten finde ich es ist einer der wichtigsten Sachen, dass du irgendwann auch mal abschaltest.

02:08:33: Also es ist ja wirklich Freizeit, es ist ja Hobby, das ist ja so klar, taucht vielleicht mal eine Frage auf, die ich dann beantworten kann und jemand anders nicht.

02:08:44: Aber wenn du da dann auch noch arbeitest, dann hast du ja nie Ruhe.

02:08:50: Ja und ich finde es auch wichtig, dann loslassen zu können und die Weine genauso zu empfinden wie deine Gäste.

02:08:57: Als Mensch, ja.

02:09:00: Und nicht als Fachperson.

02:09:01: Jetzt sind wir schon wieder weggekommen von dem Wein.

02:09:04: Vom Wein, genau.

02:09:06: Ich wüsste nicht, welche Region.

02:09:09: Sardinien, wenn ich das auflösen darf.

02:09:12: Und Sardinien hatte ich interessanterweise in der Tat niemals auf der Weinkarte, was ich total schade fand.

02:09:18: Denn ich hab mittlerweile so viele interessante sadische Weine probiert, die großartig und sehr, sehr besonders sind.

02:09:26: Und es ist ja auch gar nicht so eine kleine Weinregion.

02:09:42: Das ist jetzt eine mir bekannte Konstante für das Thema.

02:09:55: Das versuche ich jetzt damit abzugleichen.

02:09:57: Und dann muss ich sagen, der ist aber halt einfach auch ein bisschen wirziger.

02:10:02: Der hat ein bisschen mehr so ein Tanz.

02:10:03: Der Santati ist immer viel fruchtiger gewesen für mich im Kopf, würde geblickend jetzt.

02:10:10: Also Santati ist es schon mal nicht.

02:10:13: Ich glaube, das Spannende bei dem Wein ist, dass es, wenn du es ins Mainland, also nach Hauptdetail sozusagen, spiegeln möchtest, ist es ein Wein, der eine ganz eigene Klasse bespielt.

02:10:28: Der wurde mit ins Leben gerufen von Jacomotakis.

02:10:31: Das ist der... ...ynologe Weinberater, der eben auch San Lennados, der... ...Sasikaya, der... ...Safredi inszeniert, kreiert, beraten, begleitet hat.

02:10:47: Also der diese super... ...weine Supertaskens... definiert hat und somit einer der absoluten Benchmark Persönlichkeiten letztlich in der italienischen Weinkultur oder Weinlandschaft ist und ein absoluter Ausnahmelfigur.

02:11:03: Aciolas ist das Weingut.

02:11:05: Gibt es seit knapp hundert Jahren, neunsterzechsten dreißig, gegründet, zwanzig, zwanziger Jahrgang.

02:11:11: Ich verstehe dein Gedanken mit Spanien sehr, sehr gut.

02:11:15: Weil die Haupttrebsorte ist ungefähr mit Ich weiß gar nicht, ob Kanonow wirklich Grenache ist oder dem... ...einfach nur gleich ist und damit in Verbindung gesetzt wird.

02:11:36: Aber ich meine, es ist ein Synonym für Grenache.

02:11:39: Ist ein bisschen Kariniano und Boahle noch mit drin?

02:11:42: Aber ja, Haupttriebsorte.

02:11:44: Und gehen wir davon aus, dass es Grenache ist, erklärt sich natürlich dann eben auch die... Die intuitive Verbindung hin nach Spanien.

02:11:50: Gut.

02:11:51: Und vielleicht ist es ja auch wieder so, dass über die verschiedenen Handelswege und eigenständigen Entwicklungen auf der Insel dann entscheiden sich dann die Feinheiten.

02:12:00: Faszinierend.

02:12:02: Also ich bin, ich bin, ist was, was ich gar nicht, gar nicht oft in der Hand hab.

02:12:07: Sandinien oder Agiolas oder Carano oder...

02:12:10: Agiolas habe ich noch gar nicht getrunken.

02:12:12: Das fehlt komplett in meinem Portfolio.

02:12:15: Weil ich aber auch recht, ja, das sieht man wieder mal, wie man sich auch so ein bisschen betriebsblind eindringt.

02:12:23: Was habe ich viel auf der Karte?

02:12:25: Was ist für mich ein Thema?

02:12:27: Vor zwei Jahren, als ich das erste Mal im Hotel überfahrt war, habe ich ja nur für das Gourmet Restaurant hinten die Weinkarte gemacht.

02:12:36: Und da war der Fokus ganz klar auf Bordeaux, Burgund, Champagner und deutsche Weine.

02:12:45: Und jetzt mit meiner Rückkehr bin ich eben fürs ganze Haus zuständig und muss mich auch zunehmend in die italienischen Themen wieder reinfuchsen.

02:12:55: Und

02:12:56: es passiert so schnell, dass wenn man von oben eine gewisse Vorgabe für eine Weinkarte hat, dass man da sich auf dieses Thema stürzt und da immer weiter reinläuft und rechts und links gar nicht mehr so viel Blick für andere Weine hat.

02:13:15: Man muss sich ja auch fokussieren.

02:13:18: Man kann ja neben dessen, dass man natürlich eine Aufgabe hat, dann eine Kompetenz leben muss, gar nicht immer links und rechts schauen, weil die Weinwelt so groß ist.

02:13:27: Also dann noch ein Bewusstsein und eine Offenheit für Mexiko zu haben, ist schon schwierig.

02:13:37: Ja, ich glaube, das darf man aber nicht.

02:13:38: Und selbst wenn man es nur im Kleinen immer wieder mal ein bisschen macht.

02:13:42: Ich meine, bei mir hat sich die Situation jetzt auch so geändert von Deutschland und Frankreich, dass ich halt jetzt auch die italienische Karte wieder bei mir habe.

02:13:52: So, jetzt darf ich da aufholen, was super ist.

02:13:56: Also, was sich auch ja einfach mental wieder fordert.

02:14:02: Das ist ja das Schöne an unserem Berufsurs, mit der er nie langweilig.

02:14:06: Irgendwas Neues erfinden Sie ja immer oder irgendjemand hat wieder einen heißen Tipp und dann fängst du an dich da mit auseinanderzusetzen.

02:14:14: Na noch nicht mal das Neue, sondern hier ist ja ein perfektes Beispiel dafür, dass es eine der schon bekanntesten Weinregionen Italiens ist, die die wenigsten auf den Schirm haben, die wenigsten auf der Karte haben, wo du optimale Bedingungen hast, egal ob von den Böden, Böden mit einer relativ starken Kalkprägung, mit einem Lebenanteil, du hast Höhenlagen von... Fünf bis achthundert Meter, du hast extrem besondere klimatische Gegebenheiten.

02:14:40: und dann eben auch mit Adviolas hier zum Beispiel bei diesem Tunica ein Haus, was einen eigenen Stil pflegt und Benchmarkweine produziert.

02:14:49: Daher, also ist es noch gar nicht mal so, dass man da irgendwie ein Pioniergeist und Sachen neu definieren muss, sondern sich einfach nur mit dem Gegebenen auseinandersetzen muss und das dann wieder als Bereicherung nehmen kann.

02:15:02: Ich bin gerade sehr fasziniert von diesem Wein.

02:15:05: Weißt du, was es mit diesem Etikett auf sich hat, mit dieser Skulptur?

02:15:10: Es ist auch so ein bisschen Oldschool vom Design.

02:15:12: Das ist schon sehr dramatisch.

02:15:13: Also nur, wenn man es kurz mal beschreibt, es sieht aus wie ein Kreuz und dann kommen drei rote Stacheln aus diesem Kreuz, was auch rot gefärbt ist auf schwarzem Grund.

02:15:27: Und es hat schon eine gewisse Dramatik.

02:15:30: Allein durch die Farben mit dem Schwarz und Rot.

02:15:33: Und ich finde der Wein ist aber viel sanftmütiger und viel, viel, viel schmeichelnder als dieses Schwarz-Rot-Kontrast, den man da drauf so sieht.

02:15:43: Ein wichtiges Thema für dich, wenn du Weine aussuchst, Etiketten?

02:15:47: Ein wohlwollendes Thema, wenn ich die Weine habe und ich mich daran freue.

02:15:53: dass das Gesamtkonzept auch mit dem Etikett getragen wird.

02:15:56: und stimmt.

02:15:57: Es wäre in der Abfolge der Entscheidung für den Wein die allerletzte Entscheidung.

02:16:04: Also davor käme für mich sogar noch das Gewicht der Flasche, dass ich mich für oder gegen einen Weinentscheider aufgrund des Gewichtes mit zunehmenden ökologischen Bewusstsein, dass ich versuche, Heavy Weight Bottles auszuschließen.

02:16:22: Und weiter und dahinter kommt dann erstes Edikett.

02:16:25: Aber wenn ich es dann habe und es sieht toll aus und es hat eine Geschichte, es hat eine Story, ich kann mich damit auseinandersetzen, ich kann mich damit identifizieren, dann ist es etwas, wo ich sage, wow, damit ist es komplett und damit passt es einfach.

02:16:38: Ich mag gern dieses Gegenbeispiel davon, wenn wir jetzt an Klassiker denken wie Emre Knoll, was so bekannt ist und ganz viele Menschen schrecklich finden.

02:16:52: Und das ist aber in seiner Tradition oder in seiner Einzigartigkeit einfach auch so ein Wiedererkennungswert hat.

02:17:00: Deshalb, ich finde, es gibt, da gibt es kein, klar gibt es Etiketten, was einen mehr ansprechen, aber ich finde, da gibt es kein Gut und Schlecht, solange das Ding eine klare Aussage hat oder einen Wiedererkennungswert.

02:17:14: Darum geht es, glaube ich, manchmal im Wiedererkennungswert.

02:17:16: Und das finde ich ja bei Maximilian Grünaus, weil du es vorhin erwähnt hast, bei dem Pinos so großartig, dass die diese Etikettentreuer haben und das über so lange Zeit einfach auch beibehalten oder eben Emmerich Knoll, dass die ja in ihrer Art so besonders sind.

02:17:29: Selbst wenn du so ein Konzept fährst wie das Haus Breuer, mit den jedes Jahr wechselnden

02:17:36: Etiketten.

02:17:37: Genau.

02:17:39: Auch das finde ich schön.

02:17:40: Aber also solange du eine Identität hast und eine gewisse Grundestätik darin, finde ich, ist toll und finde ich.

02:17:46: Besonders.

02:17:48: Und bin da eigentlich mehr traditionalist als modernist.

02:17:53: Also dann lieber ein Etikett, was zum Haus passt und was authentisch wirkt.

02:17:59: Und manchmal ist ja gerade in dieser Natural-Weinen-Bewegung in den letzten, fünfzehn, zwanzig Jahren stark aufgekommen bei Weinen aus dem Bourgélé, aus dem Lorathal.

02:18:11: Das halt zum schrägen wein auch ein schräges etikett gehörten.

02:18:15: manchmal wird es dem wein nicht gerecht ist es fast im also entblößen für den wein oder vielleicht das schade dass man versucht dort so radikal vorzugehen um möglichst viel aufmerksamkeit zu erzeugen.

02:18:27: Wahrscheinlich bin ich einfach zu alt.

02:18:28: für

02:18:29: mich kann es schon nachvollziehen dass dass man das als.

02:18:35: Ein bisschen wie so eine Kategorie.

02:18:36: es ist auch so ein bisschen aufgesetzt teilweise wenn das etikett so wild ist und der wein aber vielleicht auch eher.

02:18:43: Ruhig und schön.

02:18:45: Ja.

02:18:46: Aber auch da gilt, glaube ich, wieder, vielleicht ist es dann auch noch Vorbild der besonders ausdruckstarken Etiketten.

02:18:56: Wenn man da seiner Linie treu bleibt, dann kann man klauchüblich auch einfach sagen, das ist ein Klassiker.

02:19:01: Man muss das halt dann auch einfach mal zwanzig Jahre durchziehen.

02:19:04: Dann wird es ein Klassiker, genau.

02:19:07: Wie machst du dich, wenn du dich so im neuen Gebiet wie dem jetzt ... ... näherst oder wie ich jetzt dem näher, ... ... wenn ich das ja früher nie auf der Karte habe, ... ... versuchst du dich von oben nach unten, ... ... von unten nach oben zu trinken, ... ... weil wir mit dem Wein ja schon die absolute Top-Linie ... ... oder den Kultwein aus Sardinien haben.

02:19:26: Macht das Sinn, so was zu trinken und daran anderes zu messen, ... ... oder hätte man ganz weit unten anfangen sollen ... ... und dann langsam ... ... sich nach oben trinken und den Gebiet nähern sollen?

02:19:39: Ich glaube, wichtig ist immer, dass man einen guten Querschnitt hinbekommt.

02:19:43: Also, ich freue mich wahnsinnig, weil, wie gesagt, ich hatte den Wein noch nicht.

02:19:48: Für mich ist das natürlich jetzt auch echt so ein Highlight.

02:19:51: Aber um Sardinien, glaube ich, komplett zu verstehen, würde ich halt auch einmal schauen, ob ich was Großes bekomme, dass ich auch verstehe, wie wirkt sich Sardinien in einem internationalen Stil aus.

02:20:08: von der größeren Kellerei und dann aber auch schauen, dass ich noch irgendwie sowas ganz Individuelles finde.

02:20:13: Und dann hast du ja mal so drei Eckpfeiler, einmal dieses Independent, einmal dieses international kommerzielle und einmal dieses High-End unter Weinkennern gefeierte, wo du auch wirklich einen schönen, glaube ich, einfach auch so ein bisschen ein Gefühl dafür bekommst.

02:20:30: Am besten ist natürlich immer hinfahren.

02:20:33: Also alles, was erreichbar ist, Mir fehlt zum Beispiel die Loan noch, da war ich noch gar nicht.

02:20:38: Ist für mich immer noch ein Thema, dass ich da hinfahre.

02:20:40: Aber das ist ja schön in der Weinwelt, dass sie wirklich so umfangreich ist, dass man noch vieles vorhaben kann.

02:20:46: Und dass es immer spannend bleibt.

02:20:49: Und da dann einfach auch der Punkt, dass man, selbst wenn man vor zehn oder zwanzig Jahren das letzte Mal in Beaujolais war, man muss ja eigentlich immer wieder hinfahren.

02:20:56: Also, es hört nie auf, weil da halt auch ganz, ganz viel passiert.

02:21:00: Ich war schon viel zu lange nicht mehr an der Mosel oder im Badischen.

02:21:04: unterwegs.

02:21:05: Und man redet immer von Loa oder Bodo.

02:21:08: Also das Weinreisen ist wahnsinnig wichtig, bereichert auch ungemein.

02:21:12: Aber es hört nie auf, wenn es mal angefangen hat, dass man da selber Highlights erleben kann.

02:21:18: Und ich glaube, es wird auch immer schwieriger, dass dann in regelmäßigen Abständen diese Winzer des Vertrauens zu besuchen.

02:21:29: Also da entstehen ja auch wirklich tiefere Bekanntschaften, Freundschaften und dem dann gerecht zu werden, dann kannst du eigentlich jedes Jahr ein Roadtrip einplanen.

02:21:39: Was ja auch schön ist und was man auch machen sollte, weil es einen finde ich immer selber inspiriert und die schöne Seite des Weines des Weinbaus zeigt und das uns auch hilft, das wiederum auf einer erlebnisreichen Ebene zu verstehen, so wie wir es den Gästen transportieren möchten, damit wir diesen Abend genussreich machen und nicht zu technisch werden lassen oder auch nicht in diese technische Richtung abdriften und die Beine damit einmal nur in ihrem Herstellungsprozess beschreiben.

02:22:11: Du nimmst die Gäste ja auch so ein bisschen mit den Urlaub.

02:22:14: Wenn ich jetzt zum Rehe hatte, ich aus Südafrika.

02:22:19: Was?

02:22:19: Südaus Südafrika?

02:22:21: So.

02:22:22: Wie viele haben gesagt?

02:22:24: Ah, wo ist das?

02:22:25: Und wir waren schon so auf den Südafrika im Urlaub und dann fängst du an, dich so ein bisschen auch auszutauschen, so die öffnen sich.

02:22:33: Und du kriegst ja auch, also der Gast kriegt ja auch ganz andere Emotionen.

02:22:39: Es ist ja meistens auch so, dass wirklich die Weinregionen wunderschöne Urlaubsregionen sind.

02:22:43: Weinwechselten sind hässlichen Regionen, das stimmt.

02:22:46: Hast du ein To-do-Liste, wo du sagst, ich möchte in den nächsten zehn Jahren die und die Weingebiete bereisen und da möchte ich hin oder ist das mehr oder weniger spontan, wo sich was ergibt oder wo Gruppenreisen angeboten werden?

02:22:57: Also es gibt tatsächlich noch so ein paar kleine Sachen, wo ich sage, da möchte ich gerne mal auf eigene Faust hinfahren und ansonsten bin ich da aber auch immer offen, was sich ergibt.

02:23:10: Es fängt ja auch jetzt erst wieder an, einigermaßen normal zu werden.

02:23:15: mit den Reisen nach Corona.

02:23:18: Das ist halt auch immer was, wo es noch Nachwirkungen hat, finde ich.

02:23:24: Wenn ich an die Zeit denke, wo ich vorhin erzählt habe, dass wirklich viele Weinreisen auch in der Schweiz passiert sind, von ... ... um sechs, siebzehn bis acht, neunzehn.

02:23:36: Und dann kam Corona und ich kam hier zwanzig, zwanzig zurück nach Deutschland.

02:23:41: Da war erst mal gar nichts, da war die erste Reise ins Burgund, war ... Das absolute Highlight.

02:23:47: Und das nimmt jetzt alles wieder Fahrt auf.

02:23:51: Und man merkt auch, dass wieder mehr Veranstaltungen gemacht werden.

02:23:55: Man wird aber auch halt so gut bedient von den Händlern.

02:23:58: So, die machen dann alle kleine Hausmessen.

02:24:00: Da kommen alle Winzer.

02:24:02: Da muss man nicht auf die ganz großen messen.

02:24:04: Und dann hat man da auch immer diesen Austausch direkt, weil da ja auch gleiche Gesichter kommen, mit denen man schon lange zusammenarbeitet.

02:24:12: Ich glaube, das muss ich dann auch wieder jetzt... waren die dann mal alle bei uns.

02:24:17: Und dass man dann auch wieder sagt, okay, wir gehen jetzt wieder auf die Reise und besuchen auch wieder die Weingüter und die Region.

02:24:22: Hast du sonst noch Ziele oder Wünsche oder Gedanken oder Vorhaben, wo du sagst, das würde ich total gerne in den nächsten XY Jahren machen oder der Zukunft oder dahintricks mich irgendwann?

02:24:36: Also im Moment bin ich sehr angekommen.

02:24:41: Ich sehe, dass es noch wahnsinnig viel Entwicklungspotenzial hat, was für einen auch immer spannend ist.

02:24:47: Es gibt ja so diese Momente, wo man was zwei, drei Jahre macht.

02:24:50: Es ist sehr festgefahren und dann wird man so ein bisschen müde mit der Sache und sucht sich auch was Neues.

02:24:58: Und ich bin da tatsächlich eher so ein bisschen im Hier und Jetzt Leben und das alles ausfüllen und wahrnehmen.

02:25:08: weil wenn ich mich dazu sehr auf die Zukunft fokussiere, dann ist mir ja gedanklich immer schon Schritt weiter und kann es auch gar nicht alles so wahrnehmen.

02:25:19: Ja, das stimmt.

02:25:21: Muss man aber auch können in diesem hier und jetzt Leben.

02:25:25: Ja, das ist tatsächlich eine Übungssache.

02:25:28: Es wird aber leichter, wenn man das öfters übt.

02:25:36: Und ich denke immer, und dann stehen ja auch wieder... Dann gibt es ja auch so kleine Etappenziele und dann kommt vielleicht wieder ein großes Ziel mit dazu, einfach weil sich auch Lebenssituationen verändern.

02:25:55: Das glaube ich auf sich zukommen lassen und das alles so genießen, wie es ist, ist gerade die Aufgabe.

02:26:05: Klingt perfekt.

02:26:06: Ich glaube, ein schönes Schlusswort.

02:26:12: Abgesehen davon ist es wirklich etwas ganz Schwieriges, weil es ja auch sehr viel mit Dankbarkeit in dem Augenblick zu tun hat oder mit Präsenz oder Wahrnehmung.

02:26:21: jetzt so auf dem mic sozusagen und das können wenige also viele streben immer weiter und gucken nach vorne und wollen immer höher schneller weiter.

02:26:30: aber zu sagen eigentlich ist so cool so genauso wie es ist das ist glaube ich auch ganz schwer.

02:26:38: ja also wenn wir das jetzt mal ohne ohne den podcast sage ich das mal so ganz unverblümt und menschlich das große ziel waren drei sterne.

02:26:51: das habe ich bei christian jürgens mit ein paar Blauen Flecken geschafft.

02:26:59: Dann war ich beim Jan Hartweg.

02:27:01: Da war ich ja nur aushilfsweise die ersten zwei, drei Monate.

02:27:07: Und der ist ja dann auch direkt von null auf drei Sterne.

02:27:10: Wahnsinn, ja.

02:27:11: Das

02:27:11: gibt gewisse Sicherheit.

02:27:14: Sagt man so, okay, du hast es nicht nur einmal gemacht, sondern du hast es zweimal gemacht.

02:27:20: Mhm.

02:27:21: Und dann kommt ja... Was ist denn dann der neue große Traum?

02:27:25: Entweder will ich Master of Wine werden oder Master-Sommelier und strebt das an und dann weiß man gar nicht, ob man in dem Betrieb diesen Raum hat, das zu werden oder zu machen.

02:27:39: Oder man fängt halt an sich erstmal mit seiner Aufgabe auseinanderzusetzen und auszufüllen.

02:27:43: Weil es ist ja bei Weitem nicht alles perfekt.

02:27:50: Das ist ja, wie man auch... Menschen oder Gäste besser lesen, lernt oder wie wir vorhin auch gesagt haben, dass du einfach auch ruhiger, entspannter wirst, dass du Erfahrungssammelst, die halt nur die Zeit dir geben kann.

02:28:09: Was für eine Ruhe, was für eine Überlegung in den einzelnen Worten, was für ein Tiefsinn.

02:28:16: und trotzdem was für eine Neugier.

02:28:17: Ich glaube, das konntest du auch spüren, diese Offenheit, diese Lebendigkeit, in dieser eigentlich Weinverliebtheit steckt.

02:28:24: Man möchte eigentlich fast sagen, schade, dass es nur zwei Stunden waren oder etwas über zwei Stunden.

02:28:29: Weil, und das hast du glaube ich gemerkt, es gibt so viel zu erzählen, so viel Erfahrung, so viel Geschichten, so viel Wissen.

02:28:36: und apropos Wissen.

02:28:38: In vier Tagen ist Dienstag und Dienstag ist Homie und Tourtag.

02:28:41: Vielleicht hast du Lust darauf, einfach reinzuschalten und zu hören, was die Weingüter der Schlumbergergruppe sozusagen und an Wissen zu teilen haben.

02:28:51: Es ist spannend, was man erfahren kann, wenn man dem Produzenten selber zuhört.

02:28:56: Daher würde ich mich freuen, wenn du dabei bist.

02:28:59: Dienstag überall, wo es Podcast gibt, Sommelier und Tour.

02:29:02: Und natürlich nächste Freitag wieder, Sommelier.

02:29:05: Und da haben wir einen, finde ich, richtig interessanten Gast.

02:29:10: Ein Gast, den ich schon seit vielen, vielen Jahren kenne.

02:29:14: Und den ich sehr aufgrund seines Humorschätze.

02:29:18: aufgrund seiner sehr eigenen, sehr charaktervollen, sehr eigensindigen, und das ist positiv, Betrachtung der Weinwelt.

02:29:27: Und ich freue mich, dass er zu uns kommt und dass er zu uns kommen kann.

02:29:31: Dafür unterstützt uns die Schlumberger-Gruppe mit den Handelshäusern Segnetz, Konzio Vini, Schlumberger und dem Privatkundenportal Bremer Weinkolle.

02:29:40: Sowohl wirtschaftlich als auch händisch.

02:29:43: Vielen lieben Dank dafür.

02:29:44: Denn dank Ihnen.

02:29:47: Ist nach dem Freitag vor dem Freitag, ist nach dem Podcast vor dem Podcast und ist sehr bei uns.

02:29:52: Ich freue mich sehr auf Axel Biesler.

02:30:11: Welch schöner Klang.

02:30:13: Hallo.

02:30:13: Hallo.

02:30:14: Und herzlich willkommen zum Outro von

02:30:16: Marie-Kristin

02:30:16: Baulach.

02:30:17: Genau, wir sind, oder wir sind.

02:30:22: Ich bin Anna-Julia Faude.

02:30:24: Ich bin Katamotsek.

02:30:25: Genau, ich arbeite im schönen Rhein-Hessen für die beiden Weingüter Kühlen-Gillot und Baden-Felschbahn.

02:30:30: Und ich habe

02:30:31: das große Glück,

02:30:32: den Sommer in der Wunderschön-Pfalz zu verbringen in deinem Zoo mit einem

02:30:36: Papa.

02:30:36: Genau.

02:30:37: Und genau.

02:30:39: Und genau.

02:30:40: Genau.

02:30:40: Ihnen genau.

02:30:41: Cheers.

02:30:42: Ich bin es nur mal anstoßen.

02:30:44: Ah, herrlich.

02:30:46: Ja, wir sitzen heute Abend hier gemeinsam zusammen, um über unsere Freundin Marie-Kristin Baunach ein paar Worte zu verkünden.

02:30:55: Und zwar nicht nur

02:30:56: ...

02:30:57: dass sie eine hervorragende Sommelier ist.

02:30:59: Eine der besten, die ich kenne,

02:31:01: was Fachwissen und so weiter anbelangt, aber ich glaube, darüber

02:31:03: brauchen wir gar

02:31:04: nicht reden, weil das ist vorausgesetzt, wenn sie in diesen Podcast

02:31:08: eingeladen ist.

02:31:09: Aber wir

02:31:10: können auch ein bisschen was über die

02:31:11: tolle Frau Marie-Kinz-Mau noch sagen.

02:31:13: Genau,

02:31:14: weil ich habe sie tatsächlich vor ewigen Zeiten kennengelernt.

02:31:17: Es müsste, es müsste, dass sie ihre ersten ... Wege, ihre erste Wege in der Gastronomie gemacht hat und zwar damals im Kolombihotel in Freiburg.

02:31:33: und unweit des Kolombihotels gab es eine Bar, die gibt es noch, die Hemingway-Bar und auf jeden Fall war es zu ganz später stunden.

02:31:42: und tatsächlich, ich weiß nicht, ob wir uns auf dem Dresen tanzen kennen gelernt haben.

02:31:49: oder mit etlichen Drinks in der Hand.

02:31:52: Aber da ...

02:31:52: Ich hab gehört, ihr hättet ein Lieblingsdrink zu der Zeit,

02:31:55: ehrlich gesagt.

02:31:56: Der da wäre.

02:31:56: Ist das

02:31:56: weg?

02:31:56: Ich glaub, die

02:31:59: Maria hat's mir erzählt.

02:32:02: Da

02:32:02: gab's ganz

02:32:02: viele Drinks.

02:32:03: Da

02:32:04: waren wir

02:32:04: aber auch jung.

02:32:05: Da waren

02:32:05: wir

02:32:06: jung, da waren wir jung.

02:32:07: Und tatsächlich hat sich unsere Wege dann erst wieder ein

02:32:12: paar Jahre später gekreuzt,

02:32:13: also ... Und zwar, jeder kennt ja die Pro-Wein in Düsseldorf.

02:32:17: und was braucht man nach einer Pro-Wein, braucht man auf jeden Fall... Was Basisches.

02:32:21: Was Basisches.

02:32:23: Und nichts geht besser als in der Düsseldorfer Altstadt, wo die Nächte bekanntlicherweise sehr lang sind.

02:32:28: Und auch da, wieder eine Bar, also Irmi hat uns diese Bar-Szene.

02:32:33: Na ja, auf jeden Fall

02:32:36: haben wir uns vom Spiegel wieder getroffen.

02:32:39: in einem sehr witzigen Zustand.

02:32:41: Und seitdem haben wir uns tatsächlich nicht mehr aus den Augen verloren, auch als sie in der Schweiz

02:32:47: war

02:32:47: und dann wieder... Darin haben wir noch gar nicht gesprochen.

02:32:50: Nein, noch gar nicht.

02:32:50: Ich weiß, was so eine wichtige

02:32:51: Zeit für die Marie und das ist auch was, was sie so krass

02:32:54: gut kann.

02:32:55: Schweizer Dort.

02:32:56: Ja, auch das.

02:32:57: Sie kann sogar auf

02:32:58: Schweizer Dort rappen.

02:32:59: Oh mein Gott,

02:32:59: das darfst du gar nicht.

02:33:00: Ich kann auf Schweizer Dort rappen.

02:33:02: Und vor allem, das haben

02:33:03: wir völlig

02:33:04: vergessen,

02:33:04: dass sie

02:33:05: so

02:33:05: krass... Schweizer Weinekan.

02:33:07: Man muss dazusagen, dass es klappe die achzehnte Kran.

02:33:10: Vielleicht doch neun sagen.

02:33:13: Aber tatsächlich, Marie hat schon etliche Stationen in ihrem Berufsleben durchgemacht.

02:33:17: In richtig guten Häusern, weil sie es einfach kann.

02:33:20: Und da habe ich dich damals auch kennengelernt, liebe Kada.

02:33:24: Und zwar am Tegernsee, als ich einen Tag mit viel Schaumwein im Gepäck runtergefahren bin.

02:33:32: um mit euch etwas Schaumwein zu verkosten.

02:33:35: Da haben sich dann unsere Wege auch gekreuzt.

02:33:38: Und seitdem begleiten wir Marie, Christine, Baunach.

02:33:43: Zusammen.

02:33:44: Zusammen.

02:33:45: Genau.

02:33:45: Aber zu der Tegernseizeit, da kannst du ein bisschen mehr dazu erzählen.

02:33:49: Ja, also ich hab lange überlegt, was ich von der Tegernseizeit erzählen kann.

02:33:55: Ich kann vor allem erzählen, dass ich Marie kennen und lieben und Schätzen gelernt hab, weil sie ... Nicht nur eine tolle Kollegin und Freundin, sondern auch eine krasse Mentorin, die mir sehr, sehr viel beigebracht hat.

02:34:05: Aber ich glaube, dafür sind wir eigentlich

02:34:07: hier, dass wir irgendwelche langweiligen Geschichten hören.

02:34:10: Ich glaube, es gibt auch andere Geschichten.

02:34:11: Es gibt aber keine, die ich hier erzählen kann.

02:34:15: Aber

02:34:16: ich bin so dankbar und froh, dass wir uns damals

02:34:18: kennengelernt haben.

02:34:19: Und das sind jetzt auch schon über fünf Jahre.

02:34:20: Und ich möchte die Marie nicht missen.

02:34:23: Und ich glaube, dass das uns beide so auch an Marie begeistert ist.

02:34:28: dass sie fernab von diesem prätenziösen oder irgendwie sich selbst dargestellt, einfach vor allem ein Sprachrohr für tolle Winzer-Innen ist und damit sehr viel Herzblut einfach hinter dem Produkt und hinter den Menschen steht, was

02:34:45: MMM, ja.

02:34:46: Und es halt beide sehr begeistert, dass sie so

02:34:49: dafür brennt.

02:34:50: Leidenschaft.

02:34:52: Ja, da geht es halt nicht um irgendwelche Labels oder sonst dergleichen, sondern es geht einfach nur um die Menschen, die den Wein machen und tolle Weine.

02:34:58: Und das zeichnet sie aus, dass sie selbst auf dem Niveau sich nicht in irgendwelchen Leveln verliert.

02:35:05: Tatsächlich ist es auch immer so, dass wenn wir uns sehen... Ohne nervig zu sein.

02:35:08: Ohne, ja.

02:35:11: Tatsächlich ist es auch so, fällt mir auch gerade... ein, dass wenn wir ein Wein verkosten, es kommt immer eine Speisempfehlung noch dazu.

02:35:19: Ja, weil wir alle gerne snacken.

02:35:21: Ja, wir snacken nicht.

02:35:23: Ich glaube, wir, unser Hobbyleidenschaft, unsere Passion ist einfach Essen und Trinken.

02:35:29: Und das verbindet uns tatsächlich.

02:35:32: deshalb auch der Hashtag.

02:35:35: Sonntag ist für's Wirtshaus da.

02:35:37: Der geht ebenfalls an Marie-Christine Baul nach, weil Wenn ich die Chance habe, über einen Tegernsee oder Südbayern zu fahren, Marie weiß immer wo es mündtieren, weiß immer wo es anständige Schwanzbronnen gibt.

02:35:53: Ich kann leider keinen Bayerisch, das tut mir leid.

02:35:55: Das ist ja nicht der

02:35:55: Heffer.

02:35:56: Ich selber

02:35:59: habe

02:36:00: einen ansteigen Schwanzbronnen.

02:36:05: Nichtsdestotrotz, Marie macht so weiter.

02:36:10: Bleibt wie du bist.

02:36:12: authentisch, leidenschaftlich.

02:36:15: Du hast nicht nur eine... Ja, Gott, ich kann das gar nicht.

02:36:19: Wie du unsere Azubis beeinflusst

02:36:20: hast, wie du mich beeinflusst

02:36:21: hast, auf die beste Weise.

02:36:23: Du hast so viel weiter

02:36:25: mitgegeben.

02:36:26: Vielen Dank dafür.

02:36:27: Also mal auf

02:36:29: professioneller

02:36:30: Ebene.

02:36:30: Aber vor allem bist du einfach einer der tollsten Menschen, die ich kenne.

02:36:34: Das kann ich nur unterschreiben.

02:36:38: Und wir freuen uns auf viele, viele gemeinsame Weidere.

02:36:42: Anekdoten, die wir leider heute nicht so auspacken kriegen.

02:36:44: Vielleicht lieber nicht.

02:36:45: Aber Silvio, jetzt ist es an dir, dass du das zusammenschnallest, weil ... Ja.

02:36:51: Das ist wunderschön.

02:36:52: Du suchst dir was aus.

02:36:53: Ist das vielleicht alles nicht so offensichtlich?

02:36:59: Aber wir haben gehört, du kannst gut schneiden.

02:37:01: Genau.

02:37:01: Wir möchten nur einen Wein trinken.

02:37:03: Genau.

02:37:04: Tschüss.

02:37:05: Wir schüressen noch mal an, Marie.

02:37:06: Auf dem Zombie-Podcast, den du wohl verdient, endlich eingeladen worden bist.

02:37:11: Und auf viele weitere gemeinsame Stunden.

02:37:14: Und Jahre.

02:37:15: Jahre.

02:37:15: Jahre.

02:37:16: Jahre.

02:37:18: Und Flaschen.

02:37:19: Und Schwanzbrotten.

02:37:21: Schweinsbrunnen.

02:37:22: Schweinsbrunnen.

02:37:23: Das haben wir jetzt auch nicht.

02:37:25: Okay,

02:37:26: also ganz

02:37:27: liebe Grüße aus Wachenheim.

02:37:28: Wir sitzen hier am herrlichsten

02:37:29: Sonnenuntergang zusammen.

02:37:30: Genau.

02:37:30: Und was könnte es Schönes geben, als über unsere

02:37:34: gemeinsame tolle Freundin zu reden bei einem Sonnenuntergang über Wachenheim

02:37:39: mit dem Glasel?

02:37:40: Glasel.

02:37:41: Ah, Glasal.

02:37:42: Also.

02:37:42: Bussi, Papa.

02:38:13: Fertig.