SOMMELIER

SOMMELIER

Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Mein Name ist Jörg Linke. Ich freue mich sehr darüber, ein paar Worte über meine liebe

00:00:18: Freundin und Weggefährtin Christina Hilker sagen zu dürfen. Christina und ich haben uns

00:00:24: kennengelernt auf einer der legendären Weinreisen an die Loire mit Toni von der Broeke. Was mich

00:00:32: bei Christina immer sehr beeindruckt hat, war ihre Präzession und ihr Tiefgang bei der Beschreibung

00:00:38: von Wein in der Kombination mit Speisen. Das hat sie meiner Meinung nach gemacht wie kaum

00:00:44: jemand anderes in dieser Wein- und Sommelier-Welt und war für mich einfach ein immer ein großer

00:00:51: Gewinn sie danach zu fragen und ihre Beschreibungen zu hören und zu erleben. Weggefährtin sage ich

00:01:04: deshalb, weil ich sehr viele Projekte und Veranstaltungen gemeinsam mit Christina organisiert

00:01:11: habe. Das auch deshalb, weil ich Christina so sehr schätze für ihre Zuverlässigkeit, für ihre

00:01:18: genauen Recherchen, für ihre Präzision, die sie in ihrer Arbeit an den Tag liegt. Das ist wirklich

00:01:24: auch sehr sehr ausgewöhnlich. Weggefährtin sage ich deshalb, weil ich sehr viele Projekte und

00:01:33: Veranstaltungen gemeinsam mit Christina organisiert habe. Das auch deshalb, weil ich Christina so sehr

00:01:40: schätze für ihre Zuverlässigkeit, für ihre genauen Recherchen, für ihre Präzision, die sie in ihrer

00:01:47: Arbeit an den Tag liegt. Das ist wirklich auch sehr sehr ausgewöhnlich. Projekte waren vor allem

00:01:55: natürlich die Blindprobe-Sensorium, die jetzt auf der Probe ein im Rahmen der Sommelier-Union ihre

00:02:03: Renaissance gefeiert hat. Christina ist sicherlich eine meiner allerersten Adressen, wenn ich Summeli

00:02:13: wissen und Ratschläge brauche in und um rund um Wein. Das ist sicherlich ganz wesentlich.

00:02:23: Ich empfinde die Freundschaft und die Verletzung zu Christina über all die Jahre als großes

00:02:36: Privileg und als große Freude und auch als große Motivation in meinem Beruf als Weinimporteur

00:02:49: und auch in Sachen Weinausbildung, Weininformation. In all der Zeit haben wir natürlich auch ein paar

00:02:58: lustige Dinge erlebt. Ich erinnere mich da an ein Blindprobe-Seminar, das Christina geleitet hat

00:03:04: und mich um den Einlass gekümmert. Das war damals eine Schulklasse im Bildungshaus in Kloster Neustift,

00:03:13: eine Klasse aus der Waldorfschule. Da hat sich Christina mit sehr viel Mühe ein alkoholfreies

00:03:20: Seminar in der Blindprobe einfallen lassen und als die Gruppe dann aus dem Seminarraum kam,

00:03:29: das ist mir auch durchgewischt. Am Anfang hatte eine jungen Seminarteilnehmerin seit der Hausratte

00:03:38: mit in den Seminarraum genommen und Christina hat sich dann gleich dann auch ein bisschen bei mir

00:03:45: darüber beschwert, dass irgendjemand im Seminar immer auf den Tisch getrommelt hat mit den Fingern

00:03:52: und ich musste Christina dann sagen, es tut mir leid, das war kein Mensch, der da auf den Tisch getrommelt hat,

00:04:00: wahrscheinlich war das kleine Tier unterwegs. Aber sie hat das auch gut weggesteckt und sehr darüber gelacht.

00:04:07: Ich freue mich jetzt vor allem auf viele weitere Unternehmungen mit Christina, auf reichlich

00:04:17: Zusammenarbeit mit ihr und freue mich auch darüber, dass du lieber Silvio oder Christina hier einen

00:04:27: Podcast mitmess, den hat sie weiß Gott verdient.

00:04:47: Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Sommelier, die interessantesten Weinkähner unserer Zeit.

00:04:57: Eigentlich müsste ich heute wieder Weinkähnerinnen sagen, beziehungsweise Sommeliere, denn mit

00:05:02: Christina Hilker haben wir einen der renommiertesten Sommeljähren im Prinzip der deutschen Weingeschichte zu Gast.

00:05:07: Gelernt hat sie im Hotel Barreis, im Bayersbrunn, war im Hotel DuPak, in Obernay im Elsastetik im Landgasso Paulus und hat eigentlich ihren absoluten Karrierehöhepunkt als Sommeljähre,

00:05:21: bevor sie Mitgesellschafterin der Geschäftsleitung Süd von Sommelkonzalt wurde, im Restaurantspeisemeisterei gehabt.

00:05:28: In dieser Zeit hat sie an etlichen Wettbewerben teilgenommen und diese auch gewonnen.

00:05:33: Unter anderem bei der Trophy Arena 2003 als bestes Sommeljähre Deutschlands.

00:05:38: Sie war Sommeljähre des Jahres beim Berdelsmann Verlag und beim Gummio.

00:05:43: Ja und heute ist sie hier und ich freue mich sehr auf das Gespräch und bevor wir in das Gespräch einsteigen, möchte ich mir auch diese Woche bei der Schlumbergergruppe bedanken für einfach die ganz grandiosen Unterstützung.

00:05:54: Dank ihnen ist dieses Projekt möglich und dank ihnen zählen wir jetzt schon die Nummer 73 in unserer Sommeljähliste.

00:06:01: 73 Sommeljäh ist großartig.

00:06:03: Also daher ein großes Dankeschön an die Schlumbergergruppe mit den Handelshäusern Schlumberger, Segnes Konziovini und der Privatkundenportal Bremer Weinkollekt.

00:06:12: Ja, dank ihnen ist sie heute hier.

00:06:15: Herzlich willkommen, liebe Christina Helga!

00:06:17: Hast du schon mal eine Liveaufzeichnung im Fernsehen gehabt?

00:06:21: Nein.

00:06:22: Magst du Fernsehens?

00:06:24: Schauen oder im Fernsehen sein?

00:06:27: Im Fernsehen sein.

00:06:28: Warst du auch schon beeindruckend? Warst du bei GustoTV, glaub ich? Hast du denn zeitlang den Weintipp gemacht?

00:06:33: Oh ja, das klingt jetzt nicht so begeistert.

00:06:35: Nee, ich glaube, ich bin niemand, der per se die Bühne sucht und auch ich bin jetzt niemand, der unbedingt im Fernsehen sein muss und sich da präsentieren will oder so.

00:06:46: Ich bin glaube ich für die große Bühne nicht so geeignet.

00:06:50: Also ich habe eher lieber so den kleineren Rahmen und es gibt natürlich Kollegen.

00:06:55: Also gerade mein Geschäftspartner der Christian Frenz, der kann das wunderbar vor 200 Leuten sprechen.

00:07:00: Er kann das wirklich, ne, Christian?

00:07:01: Ja, der kann das super.

00:07:02: Jedes Wort ist unterhaltsam, das finde ich halt so krass.

00:07:05: Super, ja.

00:07:06: Aber ich finde auch jedes Medium hat eine unterschiedliche Ansprache, also wie zum Beispiel Fernsehen.

00:07:11: Weil dieses Visuelle kommt damit zu, ich finde das baut nochmal einen ganz anderen Druck auf.

00:07:16: Live ist nochmal wesentlich krasser, weil du das Gefühl hast, es, ich weiß nicht, also ich war irgendwie zwei, dreimal bei Live-Shows dabei.

00:07:24: Und dann kommst du dieser Gedanke, hey, ich kann jetzt eigentlich auch sagen, was ich will.

00:07:28: Weil das man irgendwie so irgendwas voll im Freches raushaut oder so, also man verkrampft noch viel eher.

00:07:34: Jetzt bei Podcast oder bei Radio geht es, aber Fernsehen ist noch viel, viel anstrengender und bist du aufgeregt bei sowas oder bist du heute aufgeregt?

00:07:44: Nein, ich bin nicht aufgeregt. Ich schritt ja mit dir Silvio, wir können uns ja, wir mögen uns und das ist ja eine sehr vertraute, freundschaftliche Atmosphäre.

00:07:53: Also ich bin jetzt nicht nervös, aber im Fernsehen war ich schon nervös, muss ich sagen.

00:07:57: Und dann muss man halt auch auf die Karpersprache achten, dass man, wie man dann rüber kommt und ich neigt zum Beispiel auch dazu,

00:08:04: von mir kann man irgendwie zehn Bilder machen und bei neun habe ich die Augen irgendwie zu oder so und es gibt so Fotogesichte.

00:08:09: Also ich finde so Leute, da hältst du die Kamera drauf und es sieht einfach zehnmal toll aus.

00:08:13: Und das bin ich jetzt eher weniger und die besten Fotos entstehen, glaube ich, immer, wenn man mir vorher nicht sagt, dass ein Foto gemacht wird.

00:08:20: Also ich mache ja im Moment auch viel mit der Doritzsch mit und die schafft es immer, mich zu fotografieren und ich bekomme es gar nicht mit und das sind die besten und schönsten und entspanntesten Bilder dann.

00:08:29: Dank Instagram habe ich es gelernt, mich zu akzeptieren. Also wie jetzt beim Podcast habe ich es gelernt, meine Stimme zu akzeptieren, die ich immer noch nicht mag und wo ich es immer,

00:08:36: ich muss mir den Kram ja immer wieder anhören und irgendwann geht die Stimme wirklich so offen sagt, wenn du den ganzen Tag dann irgendwo hörst.

00:08:41: Aber ich habe es dann gelernt, das zu akzeptieren. Durch Instagram habe ich es gelernt, so meinen Gesicht zu akzeptieren, obwohl ich das auch nicht mag, so in den Fokus zurückzuwerden,

00:08:50: in irgendeiner Form und ich bin halt auch immer schrecklich aufgeregt.

00:08:53: Also selbst beim Vierertisch war ich richtig, richtig aufgeregt, da hinzugehen und dann irgendwie so dann an dem Tisch im Mittelpunkt zu stehen, war gar nicht so meint.

00:09:01: Ja ich muss auch sagen, ich kann mir das nicht anhören. Also ich muss mich dann echt zwingen, also ich habe schon öfters mal Radio-Aufnahmen auch gemacht.

00:09:07: Ich habe ja so eine Art Werbepartnerschaft mit Heinacher und da werde ich dann immer mal vom Weindorf-Interview für die neue 107.7 und ich vermeide es dann immer, mir das im Nachhinein anzuhören.

00:09:19: Also ich finde irgendwie, ich höre mich dann immer nicht gerne selber reden oder ich, also es ist irgendwie, es ist noch ungewohnt, wahrscheinlich ist es auch eine gewisse Routine, die mir da fehlt.

00:09:27: Wenn ich das jetzt einmal in der Woche machen würde oder ständig machen würde oder da mehr Erfahrung hätte, was Radio und auch Fernsehen angeht, dann würde einem das wahrscheinlich leichter fallen.

00:09:36: Aber da das jetzt nicht ständig vorkommt, muss ich sagen, tue ich mich nach wie vor schwer.

00:09:41: Findest du aber, wer das machst du ja im Prinzip, du publizierst. Also du gibst dein Wissen weiter als Sommier.

00:09:48: Findest du das wichtig oder ist das bei dir eine normale Entwicklung für dich auch aus dem Restaurant gewesen?

00:09:54: Findest du, es wird jetzt ein Fragenkatalog, nicht nur eine Frage. Findest du, das sollten Sommiers eigentlich viel, viel mehr machen.

00:10:01: Dass publizieren, wer die halt Wissen haben und das immer nur am Zweiertisch, an einem Abend, vielleicht an fünf Tischen irgendwie weiterzugeben, ist eigentlich zu schade.

00:10:09: Oder solltet das nicht jeder machen oder wie stehst du dazu?

00:10:14: Ja, grundsätzlich habe ich ja meinen Beruf, also im Restaurant auch geliebt. Ich habe per Restaurant gearbeitet.

00:10:19: Die letzte Station war ja bei Martin Ökseln, der Speisermeisterei bis 2006.

00:10:24: Und ich habe das geliebt, so einen kleinen Rahmen einfach Dienstleister zu sein, Gastgeber zu sein für meine Gäste.

00:10:30: Und heute ist es ja nicht mehr so, dass ich im Restaurant tätig bin und heute spreche ich dann eben vor einer Gruppe.

00:10:36: Wenn ich eine Moderation mache, was ich liebe und was mir auch sehr viel Freude bereitet, ist zu unterrichten.

00:10:41: Als ich unterrichte bei der DEHOGA oder ich gebe Schulungen auch für diverse Unternehmen, die ihre Mitarbeiterschulen.

00:10:48: Und dann stehe ich natürlich auch vorne und bin dann die Lehrerin, die den Leuten was vorträgt.

00:10:52: Und das bereitet mir große Freude und ich bin auch der Meinung, wenn man schreiben kann über das Thema und publizieren kann,

00:10:59: dann sollte man das tun. Also ich schreibe ja auch so ein bisschen, ich würde mich nicht als Weinjournalistin bezeichnen, da gibt es andere.

00:11:06: Wie ich eher als Journalistin sehe, sondern ich habe so eine Kolumne schon seit vielen, vielen Jahren in der Zeitschrift "Lust auf Genuss" von Borda.

00:11:13: Da darf ich dann auch immer wieder Weintipps abgeben oder auch Strecken schreiben. Das macht mir sehr viel Freude.

00:11:19: Kam das zu dir oder hast du es gesucht, also dass jemand auf die Tür gekommen hat gesagt, du Christina, willst du mal was schreiben?

00:11:24: Oder hast du gesagt, ich möchte gerne meinen Wissen mit anderen teilen, meine Emotionen, meine Erfahrungen oder meine Tipps und wer möchte es wissen?

00:11:32: Ich habe das der Anke Kromer zu verdanken. Die Anke Kromer, die kommt aus Stuttgart und die war damals Gast bei mir im Restaurant.

00:11:41: Und die hat das so gut gefallen, wie ich sie bedient habe und wie ich sie beraten habe am Tisch und dann hat die praktisch irgendwann angerufen vor vielen, vielen Jahren und hat gemeint,

00:11:50: "Christina, möchtest du nicht für uns schreiben?" Und das hat mich eigentlich immer sehr stolz gemacht, aber auch erstaunt, weil sie wusste zu dem Zeitpunkt ja gar nicht, ob ich das überhaupt kann.

00:11:59: Also sie hat mich ja nur als Gastgeberin, als Summeljahrer erlebt und jetzt habe ich es seit vielen, vielen Jahren, schreibe ich eben schon.

00:12:05: Ich glaube, 2011 hat das schon angefangen und das ist auch so ein bisschen so ein Thema.

00:12:09: Ich habe sehr viele treue Gründen über die letzten Jahre und da gehört eben auch die "Lust auf Genuss" dazu, die Zeitschrift.

00:12:15: Ich habe gerade heute wieder eine Strecke fertiggeschrieben und seitdem darf ich halt auch ein bisschen schreiben, aber wie gesagt, ich vermeide tunlis zu sagen, ich bin Journalistin oder ich bin Wein-Journalistin, sondern wie gesagt, ich bin eine Summeljähre, die ja ein bisschen ihre Leidenschaft teilen darf und darüber auch schreiben darf.

00:12:31: Ist dann aber schon so, dass man jemand, also dass meistens jemand kommt, der einen irgendwo entdeckt, mich hat auch jemand entdeckt, dem ich auch eigentlich relativ viel zu verdanken habe und ich finde es schön, wenn man so in seiner Karriere an diese Menschen hin und wieder denkt,

00:12:44: das ist die Uta Bühler. Weiß nicht, ob das dir noch ein Begriff, ja, damals die Sternklasse ins Leben gerufen, Magazin, was ich mit der Servicekultur beschäftigt hat und hat mir da auch ein Plattform gegeben, das erste Mal richtig offiziell über mehrere Seiten über Wein zu schreiben und großartige Frau, ganz viel bewegt in der deutschen Servicekultur und daher, wer auch immer, sie mal sieht, wenn sie es hört, wenn sie jemand trifft, bitte ganz, ganz liebe Grüße, herzlichen Dank und toller, also schaffen es weg, großartig.

00:13:14: Aber auch schwer sich dann immer zu informieren, also auch in die Gegenden zu reisen und sich da inspirieren zu lassen. Welche Gegend findest du, hat so allgemein die höchste Genussaffinität, also wo man sich so am meisten inspirieren lassen kann und wo man so richtig eigentlich begeistert zurückkommt und sagt, Leute, es dort trinkt die Weine, seid begeistert, lass dich inspirieren.

00:13:35: Ich finde, es gibt jede Weinregion, es ist Genussaffin und es ist immer wieder wunderschön, also ich reise ja auch öfters mal auch mit Gruppen, ich war jetzt in Rhein-Hessen, ich war in Franken, ich war jetzt vor kurzem erst wieder im Elsass und ich finde, überall wo man hinkommt, trifft man ausschließlich auf nette Menschen, es sind alles Genussaffine, Regionen, man trifft auf genussfreudige Menschen und die Kombination zwischen Wein, probieren, verkosten und guten Essen, das ist eigentlich in der Weinbranche überall gewährleistet.

00:14:04: Es gibt natürlich Regionen, wo ich auch selber sage, da habe ich, bin ich vertrauter mit, da habe ich auch eine höhere Affinität zu, vielleicht auch weil ich die Sprache spreche, wie Französisch zum Beispiel und dann gibt es natürlich auch Regionen, ich habe jetzt zum Beispiel letztens eine Strecke schreiben dürfen über Griechenland und dann habe ich auch gedacht, meine Güte, das ist so eine Region, die nicht so im Fokus steht, es gibt so tolle Rebsorten und es gibt so tolle Geschichten und tolle Winzer und Gott sei Dank, es gibt ja dann immer auch nette Kollegen oder Leute, die vielleicht da präsentieren,

00:14:34: da professioneller sind und sich in der Region besser auskennen und da bin ich wirklich gesegnet, dass ich dann auch Leute einfach fragen kann, die mich dann unterstützen und mir dann vielleicht Input geben, wenn ich in der Region selber noch nicht so gewesen bin und dann nur einmal und nicht sage ich mal einmal im Jahr dahin reise und ständig da vor Ort bin und wie du das eben angesprochen hast mit der Uta Böhler, ich hatte wirklich das große Glück, immer Leute an meiner Seite gehabt zu haben, die mich gefördert haben, die mir so Mut zu haben,

00:15:03: ich habe zum Beispiel damals den großen Segen erfahren, als ich meine Sommelier-Ausbildung gemacht habe, habe ich im Landgassof Paulus beim Thomas Nichols gearbeitet und der Kühlzommelier der 80er, 90er Jahre eigentlich und der Thomas, das war genau die richtige Kombi, also ich habe 2000 nach meiner Zeit im Elsass da meine Sommelier-Ausbildung gemacht und ich hatte alle Freiheiten, also ich durfte alles probieren.

00:15:31: Thomas hat mir unglaublich viel beigebracht. Das war auch damals noch so ein Novum. Da gab es

00:15:37: schon Trinkessik vom Doktorenhof, wo man hat Petro Jimenez-Cherry zur Schokoladenterrine kombiniert.

00:15:43: Das war 2000, 2001. Heute würde ich sagen, ja, das ist alles gelernt und das ist gar nicht mehr so

00:15:49: exotisch. Aber Thomas war damals schon auch sehr mutig, was so Wein- und Speisenkombinationen angeht.

00:15:55: Und der hat so ein bisschen auch den Grundstock gelegt. Für mich, ich durfte mich an die Theke

00:15:58: gesetzt. Ich durfte alles mal probieren. Ich durfte die Beine dazu verkosten. Und er hat mir zum Beispiel

00:16:03: vor meiner Prüfung dann auch eine Woche freigegeben, damit ich auch bei mich vorbereiten konnte. Und ich

00:16:11: war damals halt auch so, dass ich gesagt habe, ich möchte unbedingt dieses, also ich bin IHK geprüfte

00:16:16: Sommeljahre bei der IHK Koblenz. Und ich war damals halt noch sehr jung und ich wollte unbedingt

00:16:21: dieses Zertifikat haben. Also, es gibt ja viele Sommeljahres, die haben nie eine Schule besucht und

00:16:25: sind trotzdem großartige Sommeljahres. Aber ich wollte unbedingt, sage ich mal, dieses Zertifikat,

00:16:30: dass ich mich dann eben auch entsprechend bewerben kann. Und das war natürlich großartig, dass ich

00:16:34: dann eben die Freiräume hatte, viel zu lernen und eben auch die Zeit hatte. Zum Beispiel Mittwoch

00:16:41: konnte ich frei machen nach Montag, Dienstag, Schule oder später anfangen. Also, das war die

00:16:46: optimale Kombination, ja. Und zu verdanken, ich beim Thomas war, das habe ich eigentlich im Jürgen

00:16:51: Fan, also Jürgen Fan, den kannte ich aus dem Baareis. Da habe ich ja mal gelernt und dann war

00:16:55: ich noch Chefdoron der Kaminstube und der Jürgen hat zum Beispiel damals auch gesagt, mach

00:16:59: Wettbewerbe. Also, ich hätte mich das nie getraut, also ich hatte gar nicht das Selbstbewusstsein zu

00:17:04: sagen, stelle mich jetzt irgendwo hin und mach Wettbewerbe. Und habe das ja dann auch ganz gut

00:17:08: hinbekommen. Ja, richtig. Trophiroin hast du ja. Jetzt sprich ich das Englisch aus. Trophiroinor. Hast

00:17:14: du ja gewonnen und das war ja einer der härtesten, also neben dem badischen Weinwettbewerb war das

00:17:19: ja eine der härtesten Wettbewerbe in Deutschland. Also, ich habe angefangen mit Nachwuchssommelier

00:17:25: beim Meininger, habe ich gewonnen. Nee, erster Wettbewerb war Trophi Baron Philipp de Rothschild,

00:17:29: dann kam Meininger, dann war es die damals noch Trophiroinor, beste Sommelier Deutschlands. Und

00:17:34: dann habe ich zweimal bei dem Finale auch bei der Europameisterschaft. Und 2006 habe ich dann

00:17:39: aufgehört mit Wettbewerben, aber es waren doch einige und ein paar davon habe ich sogar gewonnen.

00:17:43: Und da war wirklich der Jürgen Fan, jemand, der gesagt hat, du kannst das, Mädel, mach das,

00:17:48: der hat mich auch trainiert. Also, der hat da mit mir Sachen geübt wie Blindverkosten oder der

00:17:52: Kantieren auf Zeit, Schaumein-Service. Damals waren noch Zigarren so, kein Thema mehr. Das habe

00:17:58: ich in der Speisemeisterei gelernt. Zigarren anschneiden und wir haben noch Zigarren richtig

00:18:02: angezündet. Das hat auch so eine ganz eigene Ästhetik, die keiner mehr macht. Also, dass man

00:18:05: Zigarren mit langsam drehen mit Zedernholz, ganz langsam anzündet, die dann so langsam

00:18:12: schwenkt, dass es elegant aussieht. Das hat so eine wunderbare Ästhetik. Also, abgesehen davon,

00:18:16: als dieser Zigarrenmarkt teilweise auch preislich total abgedreht ist, dass kaum noch Spaß macht

00:18:21: eigentlich aufgrund der Preise, die da aufgerufen werden, wenn du gewisse Marken haben möchtest,

00:18:26: ist das eine Kultur, die ich damals großartig fand. Ja, und die, die bei dem Wettbewerben noch richtig

00:18:32: verlangt wurde. Und ich glaube, das kann heute kaum noch jemand, oder? Ja, aber ich glaube,

00:18:38: Silvio, das hat sich auch gewandelt. Also, ich bin ja manchmal noch in der Jury und so und es hat

00:18:42: sich gedreht. Also, das Zigarrenthema ist weg, aber dafür sind neue Themen dazu. Komm sage, das hat

00:18:47: bei uns überhaupt keine Rolle gespielt. Oder es gibt auch ganz andere Aufgabenstellungen. Wenn

00:18:52: du überlegst, früher war es ja so, empfehlen Sie bitte zum 7-Gang-Menü zu jedem Gangen an einen

00:18:58: Wein und dann durftest du nicht wiederholen, Anbaugebiet, Rebsort, etc. Jetzt kann die

00:19:02: Aufgabenstellung durchaus mal sein. Der Mann möchte gerne trinken, die Frau ist schwanger. Können Sie

00:19:07: bitte 7 Alternativen anbieten und da kommst du mit dem frisch gepressten Orgensaft nicht weit.

00:19:12: Also, es gibt halt schon irgendwie tolle Produkte, die jetzt ohne Alkohol auskommen oder auch mit

00:19:20: weniger Alkohol. Und da muss man heute deutlich kreativer sein. Also, da hat sich auch einiges

00:19:26: getan und gewandelt. Also, es ist nach wie vor auch sehr anspruchsvoll und ich kann nur jedem

00:19:31: Sommelier raten oder jeder Sommelier solche Wettbewerbe mitzumachen, wenn einem das Spaß

00:19:36: macht und wenn man sich das zutraut, weil man hat einen unglaublich tollen Austausch mit den

00:19:40: Kollegen, man reist. Also, wie gesagt, wenn man dann auf die internationalen Wettbewerbe geht und

00:19:46: man lernt immer was dazu und es ist nie vergeben. Ich habe auch schon ab und zu mal Leute gekocht für

00:19:50: Wettbewerbe, die dann zu mir kommen und wo ich dann sage, üb mir denen dann halt Sachen, die wichtig

00:19:55: sind oder sag denen, auf was sie achten müssen. Und jeder, der es möchte, es gibt natürlich auch

00:20:00: Leute, die sagen, das liegt mir überhaupt nicht und ich mag es nicht. Aber selbst da kann man nicht

00:20:04: verlieren. Selbst da wird man genötigt, mir oder weniger zu lernen und was ich halt total wichtig

00:20:09: finde, was ich total spannend und interessant finde, ist, dass man gezwungen ist, sich auch mit

00:20:15: klassischen Weinbauregionen zu beschäftigen will. Heutzutage, wenn du irgendeine Anstellung als

00:20:19: Sommelier dann irgendwo bekommst, trifftest du ja ganz, ganz schnell in die Richtung, dass du

00:20:22: irgendwie eine Leidenschaft hast, sei es irgendwie keine Ahnung, deutscher Wein, österreichischer

00:20:26: Wein, italienischer Wein oder irgendwie natural Wein und dann fokussierst du dich darauf und

00:20:31: vergisst aber die sonstige Weinwelt. Und durch diese Weinwettbewerbe wirst du gezwungen, dich mit

00:20:35: dem Bordeaux, mit der Geschichte, mit, mit, keine Ahnung, mit Piemont, warum es Piemont erst später

00:20:40: irgendwie repräsentativ oder populär wurde, was, ob's im Polenweinbau gibt oder sonstiges,

00:20:47: also mit gewissen Regionen zu beschäftigen und vielleicht auch auf Regionen aufmerksam, die

00:20:53: vielleicht gar keiner mehr auf dem Radar hat. Und weißt du, welche Regionen ich finde, total

00:20:59: unterschätzt ist und was ich total super, super schade finde und wenn mich jemand fragen würde,

00:21:04: welche Regionen eigentlich die unterschätzte oder einen der unterschätzten überhaupt ist,

00:21:09: das ist Elters. Okay, ich dachte, du sagst jetzt Württemberg. Ich habe jetzt schon ganz viele

00:21:15: Kollegen vor mir gesagt, es wäre so Grund, Grund lahm eigentlich. Würde ich das jetzt auch sagen,

00:21:20: weil jeder, der in Württemberg irgendwo tätig ist und dem fragst du, welche Regions unterschätzt,

00:21:24: sagt natürlich Württemberg. Also egal ob jetzt Andreas Lutz oder Holger Schramm oder liebe Grüße

00:21:30: an dieser Stelle, war ein toller Call. Aber das Elsass, wer hat und vor allen Dingen auch

00:21:36: international betrachtet, fragt man Amerikaner, der sich mit Wein auskennt, welche Regionen ist

00:21:40: in Europa gravierend unterschätzt, die sagen alle Elsass. Und wir hier in Europa, das ist ja so,

00:21:44: also es ist bei euch ja, ihr könnt ja fast zu Fuß hinlaufen, das hat kaum jemand auf den Schirm

00:21:49: und die Weine, die sind für viele vielleicht nicht 1 Milliarde prozentig zeitgemäß, weil sie

00:21:55: eben nicht dieses geschliffene, geradejenige fokussierte haben, aber sie haben eine Ausstrahlung,

00:21:59: die du sonst nirgendswo findest und ich finde, die Weine haben einen Preis Leistungsverhältnis,

00:22:04: die einzigartig sind, sie haben nur ein Riesenproblem. Sie sind zu vergleichbar mit deutschen

00:22:09: Wein in der Oberfläche, wenn du es rein oberflächlich betrachtest. Also das Elsass hat spitzen Weine

00:22:14: und die Weine, deswegen heißt es auch Elsass Rocks, weil es da viel Terror gibt und die Weine

00:22:19: sind sehr individuell von den unterschiedlichen Wöden geprägt und es gibt spannende Winzer,

00:22:24: es gibt tolle Geschichten, es sind Weine, die absolut dem Essen dienen, also es sind Weine,

00:22:29: die man manchmal auch gar nicht solo trinken möchte, sondern man braucht dazu eben auch die

00:22:33: Bekleidung von Kulinarik und da kommen wir zu meiner zweiten Leidenschaft, also ich trink

00:22:37: nicht nur gerne Wein, ich esse auch unglaublich gerne und das Elsass ist leider so ein bisschen

00:22:43: unterschätzt und der Markt ist auch relativ, ich habe mal früher gab es mehr Weinhändler,

00:22:48: die Elsass angeboten haben, jetzt ist nur ein kleiner Anteil von Weinhändlern, die noch Elsass

00:22:53: anbieten, ja, weil die Rebsorten natürlich identisch sind mit den Rebsorten, die wir in Deutschland

00:22:58: antreffen, weil teilweise die Stilistik eine andere ist, man hat doch manchmal das Opuländere,

00:23:04: man hat eben das sehr stark von Terror geprägt und man hat auch manchmal dieses, ich sag mal süße

00:23:09: Restschwänzchen, also dass die Weine nicht ganz trocken sind, sondern so ein bisschen mehr Schmelz

00:23:13: besitzen und ein bisschen molliger oder eben auch süßer wirken, aber da gebe ich dir vollkommen

00:23:21: recht und das muss ich sagen, das tut mir ein bisschen leid, weil ich bin 2005 bereits immer

00:23:26: ins Elsass gereist, lag daran, ich durfte auf der Provein immer Elsass moderieren und ich

00:23:31: habe gesagt, ich moderiere über keine Region, wenn ich ihn tief nicht vorbereist habe, ich will

00:23:36: das spüren, ich will es fühlen, ich will die Winzer besuchen und dann habe ich wirklich so eine

00:23:40: enge Verbindung aufgebaut zum Elsass, ich habe auch mal im Jahr im Elsass gearbeitet, das war

00:23:44: aber direkt nach meiner Ausbildung, ja, das war ein Jahr, habe ich nach dem Hotel Dupac in

00:23:49: Oberney bei Monsieur Vichère das damals, da bin ich vom Barreis nach der Ausbildung,

00:23:54: ich habe noch ein Jahrchefterin im Barreis gemacht, ich habe drei Jahre dort gelernt im

00:23:57: Barreis, dann war ich ein Jahrchefterin und dann bin ich ein Jahr ins Elsass gegangen,

00:24:00: also habe da gearbeitet, ich hatte dann schon Affinität zu der Region und dann kam bester

00:24:06: Sommerli Deutschlands und dann haben die jemanden gesucht und der das moderieren kann und da sind

00:24:10: die irgendwie auf mich gekommen und dann habe ich halt gesagt, also meine Bedingungen, das haben

00:24:14: die auch super organisiert, dann habe ich gesagt, ich möchte einfach reisen, ich möchte vor die

00:24:19: Weine vor Ort probieren, also ich komme jetzt nicht auf die Messe und stelle mich hin und rede über was,

00:24:23: was ich nicht vorher mal den Winzer mal die Hand geschüttelt habe oder mal da im Keller gewesen

00:24:27: bin, oder der Winzerin. Wie kann man das angehen? Also wenn ich jetzt, wer Elsass hatte,

00:24:32: das Riesenproblem, auf der einen Seite hast du 170 Kilometer von oben nach unten, ich meine,

00:24:36: das ist nicht breit, du hast ein 3 bis 5 Kilometer in der Breite, aber du hast ja eine Riesenfläche

00:24:41: letztlich zu bearbeiten, du hast mehr oder weniger zwei Hauptgebiete bzw. drei, wenn man es ganz

00:24:46: genau nimmt, die man irgendwie beachten müsste. Aber du hast, ich glaube, 1.800 Winzerdörfchen,

00:24:53: die sich da quer verteilen, wo fängt man da an? Also soll ich wirklich in Köln mal im Herzen

00:24:59: anfangen? Soll ich in Straßburg mir irgendeine Winztuch suchen, wo ich da sage, ich trinke mich

00:25:04: rauf und runter in der Karte? Oder wie kann man das Elsass verstehen? Das einfachste wahrscheinlich

00:25:10: über die Rebsorten, oder? Ja und du kannst ein bisschen recherchieren und dich vorher auch beschäftigen,

00:25:13: welche Winzer dich interessieren. Also ich habe immer Stationen gemacht in Köln,

00:25:17: von Dauß konnte man sehr gut dann reisen. Man kann auch in Wettholzheim übernachten,

00:25:21: da ist noch die Dichte der Top-Winzer schon sehr groß. Man kann auch direkt, sag ich mal,

00:25:26: in Straßburg. Also es gibt da mehrere Möglichkeiten. Also ich war jetzt gerade wieder im Elsass,

00:25:31: da war der Fokus eben mal Pinot Noir aus dem Elsass und ich kann dir sagen, Silvio,

00:25:35: was ich da getan hat auch in der Entwicklung, also ich erinnere mich noch gut in Oberne,

00:25:39: war ich total überrascht. Weil da haben die den natürliche Eis kalt serviert und das war kein,

00:25:44: das war ein roter Wein, aber kein Rotwein, also das war so rushto trotto oder was ist da gar. Und

00:25:50: heute gibt es einfach spitzen Pinot Noirs im Elsass, ihre eigene Stilistik haben und wir haben

00:25:54: jetzt gerade eine große Verkostung gemacht und haben dann ganz viele Weine probieren und ich

00:25:59: hatte dann das Glück, noch zwei Winzer auch besuchen zu dürfen. Also ich war unter anderem bei

00:26:02: Sean Paul Schmidt und dann eben noch bei der Domen Albert Mann und die machen beide ganz unterschiedlich

00:26:09: Stilistik. Also der eine Kalk, der andere Granitboden, aber die machen Top-Pinos und die Weine sind

00:26:15: hochspannend, haben eine Tiefe und eine Komplexität und sie sind nicht burgund. Also sie haben ihre

00:26:22: eigene Stilistik, aber sind preislich natürlich, ja, aber es ist eine preislich natürlich großartige

00:26:28: Alternative, auch Burgund ist großartig, Schliebeburgund, aber Burgund wird halt auch immer teurer. Also auch

00:26:34: gar nicht, wenn man versucht irgendwie ein Schnäppchen zu machen, finde ich, sind diese Weine,

00:26:37: diese Rotweine, es wäre auch mein Tipp letztlich, so in den letzten, seit seit zehn Jahren ungefähr,

00:26:41: dass der Pinot Noirs im Elsass total verkannt ist und vor allen Dingen finde ich auch eine ganz

00:26:47: eigene Interpretation dieser Rebsorte letztlich darstellt, auch eine ganz andere Interpretation des

00:26:53: anderen Gebietes, was die gleiche Größe hat auf der anderen Seite des Reins, also sprich das Badischen,

00:26:57: irgendwie darstellt und man, obwohl die mehr oder weniger die gleichen Breitengraden bespielen,

00:27:03: durch diese Vogesen, auch diesen mehr oder weniger Schutz der Vogesen, noch mal eine ganz andere

00:27:08: Ausstrahlung, eine andere Charakteristik, eine andere Identität haben und Spätbegründer Pinot Noir,

00:27:12: noch mal ganz anders stilistisch spielen und darstellen. Und ich glaube, obwohl das nur zehn

00:27:18: Prozent letztlich der Gesamtanbaufläche sind, also richtig große Weine mit einer ganz, ganz tollen

00:27:24: Lebensfähigkeit letztlich sind. Und dieses Teilbarrocke, also das sind für mich nicht annähernd

00:27:28: Bugunde, sind vielleicht für mich so ein, manchmal ein Hauchjura-Weine, wo man sagt, man hat jetzt

00:27:34: abgesehen von manch bei Oxtativen, Ausbau oder was auch immer, von der Stilistik findet das,

00:27:39: was mich im Jura fasziniert, finde ich in den Roten vom Elsass manchmal wieder und diese

00:27:44: Tiefe und diese Komplexität und diese eigene Interpretierbarkeit der Weine. Und ja, stimm ich dir

00:27:48: vollkommen zu riesen, riesen Empfehlungen, natürlich nicht alle, aber teilweise war ich da richtig,

00:27:54: Flesch, hast du Empfehlungen? Also war das für ein Alpermann oder wo du sagst, das ist...

00:27:58: Ich darf im Moment nämlich sagen, weil ich war da mit zwei wirklichen Weinschonalisten unterwegs,

00:28:03: aber als Elsass-Kenderin und eine, die das Elsass eben liebt, durfte ich mit Wolfgang Fassbender und

00:28:09: mit dem Andre Domini eben diese Verkostung bei das Siva machen und die haben uns bereits die

00:28:13: Weine vorher, also wir haben gesagt, was wir möchten und die haben die Weine zusammengestellt. Wir haben

00:28:18: die alle plintverkostet und hatten dann eben noch diese zwei Besuche im Anschluss, also einmal bei

00:28:22: Jean-Paul Schmidt, den ich seit Jahren kenne, den ich eigentlich kenne, die beiden, also Jean-Paul

00:28:27: Schmidt und Bernd Koppenhofer, die kenne ich schon seit ich mich mit dem Thema Elsass. Hab ich

00:28:30: gar nicht auch 'n Schirm? Und ja, und die Domänen Alpermann, die kenne ich auch wirklich sehr,

00:28:37: sehr gut, durfte ich auch schon mehrfach bereisen, das ist jetzt der Antoine, der Sohn auch mit am

00:28:42: Start, also man sieht jetzt auch die neue Generation, die dann anfängt da einzusteigen und ja, wie gesagt,

00:28:48: aber Weinwisser wird ja dann irgendwann rauskommen, die Strecke. Und das war jetzt wieder mal 'ne große

00:28:54: Freude und ich wollte auch einfach gerne mal wieder ins Elsass. Also man hat schon auch so 'ne Sehnsucht,

00:29:00: wenn man in der Region halt jedes Jahr einmal... Wenn man einmal in diesem Weindisney-Land war,

00:29:04: dann ist man da irgendwie so schockverliebtwindig. Also wenn man einmal diese Dörfchen gesehen hat,

00:29:08: oder dieses authentische, oder dieses "Das ist so was, wo man sagt, wow, so was gibt es nie, nirgends

00:29:13: auf der Welt ist, ist das wirklich natürlich entstanden?" Oder hat da irgendwie ein chinesischer

00:29:18: Investor vor 250 Jahren gesagt, "Hey, bastelt mir das mal hin." Das sieht so, so unnatürlich schön aus,

00:29:24: so perfekt... Nein, ist natürlich nicht entstanden, aber es hat schon so was, ja, es hat schon Wein

00:29:29: Disney-Land, das ist ganz gut, aber es hat wirklich was sehr charmantes und nicht ohne Grund ist so

00:29:36: die Generation meiner Eltern, sag ich mal, das war ja damals auch so, dass Frankreich oder Elsass

00:29:41: so das große Vorbild war, wo man guten Wein trinken konnte, da war Deutschland vielleicht noch nicht

00:29:45: so weit. Und da ist man dann ins Elsass gefahren und gut zu essen, was ich natürlich in Deutschland

00:29:50: auch mittlerweile gewandelt hatte, wir haben Top-Köche und Köchin, also wir müssen uns da nicht

00:29:55: mehr verstecken und da ist man gut und gut zu essen und zu trinken ist man halt ins Elsass gefahren.

00:30:00: Ja, das ist vielleicht auch mit dem Grund, warum Elsass so ein bisschen auch von der Landkarte

00:30:04: verschwunden ist, weil wir natürlich auch in die Pfalz fahren können oder ins Badische oder

00:30:08: nach Rheinhessen oder so, wir sind nicht mehr unbedingt darauf angewiesen, denn wir gut essen

00:30:12: und trinken wollen, ins Ausland zu fahren. Welche Gerichte bringt man mit Elsass in Verbindung? Also

00:30:17: klar, Flammkuchen auf der einen Seite, dann sind es ja schon Sachen wie irgendwie Schnecken, Froschenkel,

00:30:22: etc. Aber was gibt es denn noch? Also es ist ja klar, Munsterkäse und eine Variation. Was könnte

00:30:29: man sonst irgendwie aufzählen, was man da? Ja, dann natürlich alles, was in diese Richtung geht,

00:30:33: Pastel, eine Partie und Grut oder die klassischen Terinenpasteten, dann in das Beckehof, das ist so

00:30:39: der Eintopf, in so einem warmen, wird dann warmserviert, das kann dann, sag ich mal, mit Fisch oder

00:30:45: mit Fleisch sein. Was ich jetzt wieder gegessen habe, wohl so wahnsinnig heiß, weil man ja eigentlich

00:30:49: denkt, weil dem Wetter ist am Ehe nach dem Salat, also Schukrut, also Sauerkraut gegessen und damit

00:30:55: ganz viel Wurstwaren, also mit Schinkenspeck und mit so kleinen Würstchen und solchen Sachen. Das ist

00:31:02: so ein ganz typisches Elsass-Thema, also diese deftigen Eintöpfe. Und es gibt natürlich auch im

00:31:07: Elsass die Hochküche, es gibt natürlich auch zwei oder drei Sterneküche oder ein Sterne, also gibt es

00:31:12: natürlich auch diese feine französische. Aber ich muss sagen, so gerne ich auch Sterne essen gehe,

00:31:18: mag ich gerade eben dieses Bodenständige und dieses Ehrostikale, das liebe ich, also wir waren da

00:31:24: auch in so einer Weinstube, also Oliver Nasty und ich hätte alles essen können von dieser Karte,

00:31:28: also jedes Gericht habe ich gedacht, wow, also ich bin da eher, also ich bin jemand, der ich kann

00:31:34: beides oder ich mag beides nicht, gehe in die Sterne-Gastromie sehr gerne, aber ich liebe es

00:31:40: einfach auch, also im Beispiel die Katja, unsere damals Event-Koordinatorin bei Someli-Konzalt,

00:31:45: die hat mir vor Weihnachten immer so tolle Wurstwaren geschickt von Metzger, also das war so

00:31:50: Leberwurst, dann Blutwurst, je hackt es, würde Christian jetzt sagen, also das ist so richtig

00:31:59: deftig und das war für mich das größte Erlebnis, das vor Weihnachten aufzumachen und dazu einfach

00:32:04: ein tollen Champagner zu trinken oder eben auch einen tollen Winzer-Sack, weil das fand ich immer.

00:32:09: Echt so Wurst würdest du Schaumbein trinken? Ja, ich liebe das. Ja, ich finde das super,

00:32:14: gerade so was, gerade so deftige Geschichten, aber gut, es muss gut gemacht sein, also das ist

00:32:20: auch eine große Kunst, sag ich mal, ein guter Metzger, so wie ein guter Backer oder so,

00:32:25: ich meine, das ist einfach super und manchmal muss es gar nicht so die ganz feine Hochküche sein,

00:32:29: sondern manchmal sind es diese bodenständigen Sachen, die bei einfach handwerklich super gemacht.

00:32:34: Und da finde ich, kann das Elsers das genauso wie das Österreichische, dass die eben genau diese

00:32:38: Sachen mit einer Perfektion und Authentizität leben, die man leider viel zu selten, zumindest hier

00:32:44: im, keine Ahnung, Mitteldeutschen, Norddeutschen, manchmal vielleicht im Süddeutschen Raum,

00:32:47: noch findet, diese Wurstwaren richtig traditionell zu leben. Ich finde aber gar nicht so sehr

00:32:54: Schaumwein, sondern und das finde ich, kann das Elsers auch, die gescholteste oder einen der

00:32:59: gescholtesten Rebsorten, Graubugunder, also ein Pinugri oder ein Toccaipino, darf man ja nicht mehr

00:33:04: sagen, aber Pinugri aus dem Elsers zeigt, dass Graubugunder ein Wein mit Größe, mit Komplexität,

00:33:10: mit Lebensfähigkeiten, man kann es ein Pinugri, wenn der Trockner ausgebaut ist, vielleicht, ja klar,

00:33:16: ein Krongrüß liegen lassen, 10, 15 Jahre können teilweise eine solche Bereicherung und eine solche

00:33:22: Komplexität in dem Wein sein, dass er ein richtig genialer Speisebegleiter wird. Absolut und ich

00:33:28: finde, man braucht auch zu den Pinugri aus dem Elsers, braucht man was zu essen dazu. Das ist

00:33:32: nichts, wo du dich auf die Terrasse setzt und trinkst dann zu zweit die Flasche leer, also du brauchst

00:33:36: da Speisenbegleitung dazu. Und was ich natürlich auch liebe, ist auch so eine Rebsorte, so "Love it or

00:33:41: leave it" sage ich mal, das Gewürztraminer und Gewürztraminer, das können einfach die Elsers

00:33:45: meiner Meinung nach am allerbesten, eventuell noch Südtirol, aber ansonsten ist die absolute

00:33:50: Stärke, was diese Rebsorte angeht, die liegt einfach im Elsers. Und wenn man das mag, also ich mag

00:33:56: das ja gerne, in allen möglichen Kombinationen, das kann Käse sein. Auch zum Trinken, also jetzt

00:34:02: so zum kombinieren, für dich das Spann, gerade weil der Elsers ja auch trocken ausgebaut wird, was

00:34:07: ja gerade in Deutschland relativ selten zu finden ist, da hat er dann immer doch schon eine präsente

00:34:11: Ressüße, aber da bin ich nach dem Glas dann irgendwo satt, wobei jetzt wo du es sagst, der hat

00:34:18: dort nie, oder selten diesen Rosentat schon an, der geht dann schon in eine Fruchtpräsenz, ist

00:34:23: geschmackvoll, ist manchmal auch ein bisschen schlanker und ich meine, nicht ohne Grund, der musste

00:34:27: getrunken werden, sonst wären es ja nicht 25 Prozent der Anbaufläche dort. Was enorm ist,

00:34:30: also 25 Prozent der 15.000 Hektar sind Gewürztraminer. Wow. Manchmal haben die ja auch eine richtig

00:34:36: pikante Würze mit dabei. Ich glaube auch eher, dass ich jetzt nicht eine Flasche leer trinken würde

00:34:42: vom Gewürztraminer auch zu zweit nicht, sondern eher so partiell dann zum passenden Essen

00:34:46: das kombinieren würde. Aber ich habe jetzt auch in meinem Umfeld auch Kollegen oder Freunde, die

00:34:51: auch Gewürztraminer leben und dann ist es auch mal schön, wenn man so eine Flasche mal aufmacht und

00:34:56: die gemeinsam dann trinkt. Das ist für mich so ein Wein, wo man jemanden mit überzeugen kann,

00:35:00: der in totaler Weihnovice ist und anfängt mit süßen Wein, dann der nächste Step werden

00:35:05: trockener Gewürztramine aus dem Elsa, weil der trotzdem diese Duftigkeit hat, dann dieses trockene

00:35:09: vordernde nicht zu viel Säure und somit bringt man jemanden ganz ganz langsam in diese trockene

00:35:14: Richtung und überzeugt ihn vom richtig hochklassigen Wein. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, man

00:35:20: fängt ja nicht mit Chateaupriand oder mit Margot an oder ist auch mal mit irgendwelchen teuren Baroli

00:35:25: oder so, sondern man fängt ja an irgendwann sich mit dem Thema zu beschäftigen und als ich dann also

00:35:30: meine Ausbildung gemacht habe im Barreis, dann bin ich halt in Supermarkt gegangen und dann habe ich

00:35:34: irgendwie von einer Genossenschaft blaue Flasche gekauft, mit Blümchen etiquette drauf, weil das

00:35:39: war ein Lieblingsstoß und man kann sie nachher noch als Vase verwenden. Und das war auch irgendeine

00:35:42: Aromarepsort, ich kann es dir heute nicht mal sagen, natürlich nicht ganz trocken, aber so ein

00:35:46: bisschen charmant und so fängt man irgendwann an. Ich weiß, wie der geschmeckt hat. Aber dann

00:35:54: verändert sich natürlich auch der persönliche Geschmack. Also es ist ja nicht nur beim Wein so

00:35:58: und man verändert sich, man wird älter und man hat heute einen ganz anderen Geschmack als früher,

00:36:03: also auch was Essen angeht. Also ich habe früher zum Beispiel so Plauschemölkäse, das mochte ich

00:36:09: gar nicht, lag aber vielleicht auch mit daran. Das ist jetzt, wo ich aufgewachsen bin in Bad

00:36:14: Kamberg. Ich habe noch zwei Brüder, meine Mutter hat klassisch den Plauschemölkäse jetzt nicht

00:36:18: mal beim Feinkost gekauft, sondern eben halt von der Käsetheke, auch nicht von der Käsetheke,

00:36:23: sondern aus dem Regal. Und da fand ich Plauschemöl zum Beispiel widerlich. Und später kommst du

00:36:29: halt dann in die Berührung mit Top-Romilchkäsen und tolle Plauschemölkäse und dann haben wir

00:36:34: dann merkst du, das ist ja etwas der Großartiges dahinterstehen kann. Ist aber auch ein Lernprozess.

00:36:40: Also Käse, finde ich, muss man lernen, essen, dann eben auch teilweise diese etwas ungewöhnlichen

00:36:46: Aromen, ähnlich wie man keine Ahnung, ausdaten essen lernen muss oder Kaviar oder die Besonderheiten,

00:36:50: einfach zu greifen, zu verstehen und sich da dann irgendwie auch so einsuchten zu lassen. Kannst du

00:36:55: deinen, will du grad sagst, deinen Geschmack, kannst du deinen Geschmack noch greifen? Oder ist

00:36:59: der jetzt nach all den, ja nach den vielen Sachen, die du verkostet hast, nach den vielen Sachen,

00:37:04: wo du dich auch gedanklich irgendwie reingearbeitet hast, wenn du dich mit dem Thema beschäftigst.

00:37:08: Hast du noch einen eigenen Geschmack? - Absolut. Und ich muss sagen, ich, ja, also ich habe einen

00:37:13: absolut eigenen Geschmack, der sich natürlich auch gewandelt hat über die Jahre. Ich bin jetzt,

00:37:18: zum Beispiel, ich bin nicht so eine Süße. Also ich bin eher nicht beim Dessert, sondern eben beim

00:37:22: Käse. Also wenn es darum geht, ich per See trinke jetzt auch so richtige Süßweine, nicht so gerne.

00:37:29: Also ich kann so eine Beeren oder Trockenbeeren auslesen, würdigen und auch gut beschreiben und

00:37:33: die Qualität erkennen. Aber es ist, was ich persönlich jetzt weniger trinke. Aber ich finde,

00:37:38: man muss als Sommelier, wenn man professionell ist, einfach auch da offen sein und man darf

00:37:42: ja nicht nach seinen eigenen Präferenzen gehen, sondern muss ja gucken, was möchte mein Gast

00:37:46: oder mit was kann ich jetzt meinen Umfeld ein Freude machen. Ich finde, man darf das nicht nur auf

00:37:51: sich selber beziehen und deswegen denke ich, dass ich das schon, aber ich habe es natürlich auch

00:37:56: meine Präferenzen. Und ich bin natürlich, was die Weinanbaugebiete angeht, habe ich auch meine

00:38:00: Präferenzen. Was sind das, wenn ich fragen darf? So volle Indiskret? Ich bin, ich bin. Also ich

00:38:07: liebe natürlich alles, was aus Deutschland kommt. Alles? Also kompromisslos? Jetzt sind ab einer

00:38:11: gewissen Klasse schon, aber sonst? Rotweiß, Rollinger, Riesling, Portugieser. Du, Silbius gibt

00:38:19: auch ganz, ganz tolle Trollinger. Also es gibt da so paar Beispiele hier in Württemberg, die machen

00:38:24: Klasse Trollinger. Und Trollinger ist ja auch so ein Wein, der einfach, der kann auch berundlich sein

00:38:31: und wenn man den leicht gekühlt trinkt. Also ich rede jetzt nicht vom Trollinger halb trocken,

00:38:35: also so. Innerhalb dieser 2% des Qualitätsweinbaus, wo man sagen kann, zumindest die Reber hat

00:38:41: mal alle 2 Monate Mensch gesehen. Also es läuft nicht komplett Maschine oder irgendwie Computer

00:38:45: gesteiert, sondern da ist eine gewisse Philosophie, ein gewisses Handwerk dahinter. Kannst du dich mit

00:38:50: allem identifizieren und würdest alles irgendwie annehmen. Also auch Piwi rauf und runter. Es gibt,

00:38:56: es gibt natürlich auch Weine. Ja, es gibt natürlich auch Weine in Deutschland, die ich dann

00:39:01: weniger trinken würde, die mir nicht so zu sagen. Die haben natürlich ihre Berechtigung. Ja, ich

00:39:06: bin nicht das Maß der Dinge. Also aber ich finde schon, dass wir Klasse Qualitäten haben von bis,

00:39:13: muss man ja auch immer schauen, was ist für ein Anlass, in welcher Stimmung bin ich gerade,

00:39:17: wie viel Geld möchte ich gerade ausgeben für den Wein? Bist du Saisonweintränke? Und damit meine

00:39:39: ich nicht in irgendeiner Saison besonders viel Wein zu trinken, wie an Weihnachten oder zu

00:39:43: Feiertagen, sondern trinkst du zu bestimmten Jahreszeiten bestimmte Weinfarben. Also es

00:39:50: gibt nicht wenige, die halt im Sommer ihren Weißweintränken im Winter ihren Rotwein. Und wenn

00:39:55: ja, stelle ich mir immer die Frage, wo passt da Rosseewein hin? Ist das wirklich ein Sommerwein?

00:40:02: Oder sind es dann diese Weine, die eigentlich nicht mal richtig wein sind? Also irgendeine

00:40:06: Fruchtbrause schnell produziert aus minderwertigen Traubengut, dann möglichst Eiswürfel mit ein

00:40:11: paar Früchten, Strohhalm, Lecker übertrieben formuliert. Eigentlich so übertrieben ist es

00:40:14: gar nicht. Also es ist diese Art von Rossee, weil eigentlich, wenn man einen ernsthaften Rossee

00:40:19: nimmt, da habe ich einen konkreten im Sinn, den Madonna von Markovic aus dem Kannen und dumm,

00:40:24: wenn man den nimmt, 100% laufränkisch, kraftvoll, 30% Volumen, unter 1 Gramm Zucker, also nicht

00:40:31: dieses Fruchtwasser, 5 Gramm Säure, geradlinig fokussiert, würze, geschmackvoll, intensiv.

00:40:37: Ist das wirklich ein Sommerwein? Oder kann man den nicht vielleicht sogar im Winter,

00:40:42: kann man den nicht vielleicht sogar zu wilde, kann man den nicht vielleicht sogar zu ente,

00:40:44: so ganz ein Weihnachten genießen. Also es ist für mich ein Wein, wo man richtig spielen kann,

00:40:49: wo man eine ganz eigene Komplexität in dem Wein findet, die ich total spannend finde.

00:40:54: Ein Wein, den man sowohl im Großen als auch im Kleinglas, den man temperiert,

00:40:58: hier in Rotwein, aber eben auch knackig frisch wie ein Weißwein servieren kann. Ein Wein,

00:41:02: der sich entwickelt, dem man karafieren kann, der Potenzial, der Tiefe, der Komplexität hat und

00:41:09: somit dem Hause Markovic entspricht. Und Gerhard Markovic in 90er Jahren eigentlich aus dem

00:41:15: Nichts heraus entstanden, also nicht nur er, sondern eigentlich auch das Kanuntum 900 Hektar

00:41:20: umfasst dieses Gebiet, hat eine komplett eigene Klimazone. Oder lass mich alles anfangen,

00:41:27: das Kanuntum ist definitiv kein sanftes Land. Es ist rau, geformt von der Donau,

00:41:31: die sich durch die Hügel wälzt und von Winden, die die Reben peitschen. Diese Region östlich

00:41:39: von Wien war schon zu Römerzeit in ein absoluter Wein Hotspot, mit Böden aus Kalkstein und Glös,

00:41:45: die dem Wein ihre mineralische Schärfe geben und das spürt man bei diesem Rosé. Man hat

00:41:49: dieses urmineralische, man kann das nicht im Worte kleiden, man spürt es einfach. Die Tiefe,

00:41:54: den Charakter, das Gaumprofil, das nicht künstlich durch Handwerk erzeugt wurde,

00:42:00: sondern das der Wein, das der blau-fränkisch in sich trägt. Und nach außen strahlt sowohl in der

00:42:05: Jugendlichkeit als auch in der Reife. Deswegen würde ich da jetzt auch keinen knackig frischen

00:42:10: 24er, sondern den 2022er Madonna von Markovic empfehlen. Also diese 900 Hektar Rebenfläche dort

00:42:18: im Kanuntum. Sie sind ein Mosaik aus Geschichte und Moderne, wo hauptsächlich blau-fränkisch zwei

00:42:23: Geld grüner Fertliner um die Vorherrschaft kämpfen. Also auch keine modernen Rebsorten.

00:42:28: Markovic hat es versucht mit ganz viel Erfolg. Also er hat Cabernet angebaut, aber hat dann auch gemerkt,

00:42:35: obwohl er diese Rebsorte absolut perfektioniert, dass sein Herz dem Zweigelt gehört. Blau-fränkisch mit

00:42:42: einer Intensität geliebt wird, die großartig ist und hier in diesem Rosé einfach perfekt zum

00:42:46: Tragen kommt. Dass er sich den heimischen Rebsorten zugetan fühlt. Und ich finde,

00:42:52: ich weiß nicht wie du das siehst, dass gerade in Österreich blau-fränkisch und zwei Geld eine

00:42:57: Perfektion erleben, die ohnegleichen sind. Selbst oder vielleicht gerade in diesem Rosé. Also das

00:43:02: Klima im Kanuntum ist heiß extrem. Richtig heiße sommertagekühle Nächte, extrem starke Winde

00:43:08: aus den Kapaten. Und das zwingt die Reben dazu, Charakter zu entwickeln. Wie Kämpfer, die sich gegen

00:43:14: die Elemente behaupten. Genau der Madonna Rosé ist ein Kind dieses Landes. Elegant, aber mit einem

00:43:21: Kern auch stahl. Und ich will nicht behaupten, dass nur Gerhard Markowicz, dass nur das Weingut

00:43:25: Markowicz in Götelsbrunn diese Art von Wein erzeugen kann. Teilweise gibt es natürlich auch

00:43:30: großartige Rosés in Südfrankreich, in Deutschland, in Italien. Aber dieser ist definitiv eine

00:43:37: Interpretation der Rebsorte-Blau-fränkisch, eine Interpretation dieses Gebietes Kanuntum, wo man

00:43:43: den Ort spürt. Und man das Gefühl hat, den Boden zu greifen. Wo man eine Art von Wein hat, eine

00:43:50: Interpretation der Rebsorte, die eben weder ein Rotwein noch ein weißgekälteter Blau-fränkisch

00:43:57: erbringen könnte. Und damit hat der Rosé eine großartige Daseinsbrechtigung. Und um so schöner

00:44:02: ist es zu erleben, zu sehen, dass wir gerade im Generationswechsel des Weingutes sind. Und

00:44:08: Johanna, die Tochter von Gerhard Markowicz, langsam das ein oder andere oder nicht wenige übernimmt.

00:44:13: Und diese Idee, die schon seit Generationen vom Hause Markowicz gelebt wird, einfach weiterlebt.

00:44:19: Gerhard Markowicz, der Vater, macht sich das Weingut in den 90er Jahren zu einem absoluten Star. 1999

00:44:26: Winzer des Jahres beim Fallstaff, 2008 die Allaka-Trophi-Gomé. Doch letztes ist Johanna, die

00:44:34: Jungwinzerin, die dem Madonna das Leben einhauchte. Ihr Credo, Cool Nights and Hot Moments. Kein

00:44:41: Marketing-Spruch, sondern ein Versprechen. Das Weingut arbeitet extrem nachhaltig mit dem

00:44:46: Respekt vor der Natur ohne chemische Tricks. Und das entlagen wie den berühmten Ried Rosenberg.

00:44:51: Das ist ein Spiegel der Region, kalkhaltig, mineralisch lebendig. Hier entsteht ein Wein,

00:44:56: der nicht getrunken, sondern der geführt werden möchte. Vielen lieben Dank, liebe Johanna.

00:45:02: Lieber Gerhard Markowicz, für diesen ganz großartigen Rose, für diesen Spiegel des Kanuntums, des

00:45:07: Blaufränkisch. Und noch ein großes Dankeschön, dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

00:45:13: Österreich war zum Beispiel für mich auch ein Einschneidendes Erlebnis. Also wir sind damals,

00:45:27: gerade nach den Wettbewerben, dann wirst du ja eingeladen. Also auf solche Preisen und dann

00:45:32: war ich in der Steiermark. Und ich werde das nicht vergessen. Also da kommst du dahin und dann

00:45:37: bist du so deutsch. Dann denkst du, jetzt setzen uns alle hin und machen wir eine Masterclass. Und

00:45:41: die Steierer, die haben uns auf die Wiese geführt. Die haben da einen Becken gehabt mit Eis und die

00:45:46: Weine serviert und haben irgendwie tolle Snacks gehabt. Und es war alles easy. Es war einfach so

00:45:52: tiefenentspannt. Und die Österreicher sind ja alle, sage ich mal, sehr unterhaltsam. Sie beherrschen

00:45:58: auch dieses Entertainment sehr gut. Das war für mich so ein, ja, das war für mich das totale

00:46:02: Erlebnis. Und die können das halt, die können das so wunderbar deutsch. Deswegen fühlen wir uns

00:46:08: da wahrscheinlich wohl. Ich finde, wenn du so was zum Beispiel in Südafrika machst, die können das

00:46:12: natürlich noch besser, dieses Picnic und Chilling. Aber das ist für uns, also habe ich zumindest

00:46:17: das Gefühl, so was Fremdes, wo man sagt, oh, ich darf auch mal mitmachen. Aber eigentlich würde ich

00:46:21: mir so was im Alltag niemals vorstellen, wenn wir halt irgendwo nicht so sind, so dieses

00:46:26: extremlässige, aber in Österreich da, also die Disziplinieren das auch so wundervolle Weise,

00:46:32: dass man sich da selber irgendwie so willkommen und wohl und vertraut fühlt. Kann man sowas

00:46:37: im Elsass auch, wenn wir gerade beim Thema Elsass waren? Eigentlich müsste man das und eigentlich

00:46:41: sind die ja, dadurch dass diese, dieses Zwischending eigentlich zwischen Deutschland und Frankreich

00:46:47: sind. Es kommt ganz oft die Winzer und Winzerinnen an, die dann da sind. Aber die können das schon

00:46:53: auch. Und da aus einem gewissen Genusspegel, sage ich mal, oder auch Weinpegel, dann wird das ja

00:46:58: alles ein bisschen unterhaltsamer und lockerer und so. Aber wie gesagt, für mich war das in

00:47:03: Österreich wirklich das Aha-Erlebnis damals, diese Lässigkeit. Und wer das auch richtig gut

00:47:07: beherrscht und auch eine Region, die ich liebe, Südtirol, liegt aber wahrscheinlich auch daran,

00:47:13: dass ich eigentlich immer Urlaub gerne mache, also ich bewege mich halt auch gerne. Ich ging

00:47:18: gerne wandern. Ich finde immer die Kombination zwischen sehr guten Essen, sehr guten Wein trinken

00:47:23: und dann eben halt auch sich sportlich zu betätigen. Also mit Wanderung und sowas,

00:47:27: das ist für mich die perfekte Kombination. Darfst du auch? Nee, nicht nur das, das tut einfach gut.

00:47:33: Also ich finde auch, ich finde auch, ich finde auch bei dem Beruf, also den Bier machen,

00:47:39: du brauchst einen Ausgleich. Also ich werde ganz misslaunig, wenn ich meinen Sport nicht machen

00:47:43: kann. Also ich gehe joggen bei der Hitze im Moment, vielleicht ein bisschen weniger. Ich mache Pilates,

00:47:48: also ich gehe gerne schwimmen. Also irgendwas muss man tun, finde ich, um einen Ausgleich zu

00:47:53: haben, weil so schön unser Beruf ist. Es ist natürlich, also denkt man, die trinkt den ganzen

00:47:57: Tage und wird dann noch bezahlt dafür. Aber es ist natürlich, wie du weißt, auch manchmal anstrengend

00:48:01: oder es fordert den Körper halt auch. Ist natürlich aber eine schöne Vorstellung für viele,

00:48:05: die nicht in den Beruf stecken und sich das genauso vorstellen. Man reist umher,

00:48:08: man lernt irgendwelche Weinbaugebiete, kennt man, liest den ganzen Tag und im Zweifel

00:48:12: muss man eben am Tag 50 Weine probieren. Und wenn der Tag mal ein bisschen doof anfängt,

00:48:17: dann sind die Schlücke halt ein bisschen größer. Also die Vorstellung ist da schon relativ,

00:48:20: glaube ich, Wunschdenken. Und das macht natürlich auch wahnsinnig viel Spaß,

00:48:25: aber 50 Weinen zu probieren sind manchmal auch relativ, relativ sportlich. Und dann auch konsequent.

00:48:32: Manchmal ist es auch konsequent, die auszuspucken. Also das ist auch Arbeit und schwierig,

00:48:36: gerade wenn ein Wein wirklich relativ gut schmeckt und wenn er einfach irgendwie interessant ist.

00:48:43: Und wenn er einen dann meistens auch insofern fesseln würde, wenn man weiß,

00:48:47: wenn ich ihm jetzt mehr Zeit schenken würde, dann würde er mich noch mehr fesseln,

00:48:51: wenn man grad bei diesem Probieren ja immer nur einen Moment irgendwo antatschen kann.

00:48:55: Gibt es für dich noch ein Wein, der dich irgendwie, also von dem du träumst? Also

00:49:01: hast du irgendwie ein Wunschwein, den noch mal probieren würdest oder einen, den du mal hattest,

00:49:05: wo du sagst, wow, der hat mich so dermaßen mitgenommen oder geflasht oder beeindruckt?

00:49:10: Ein weiteres Licht. Ja, ich hatte, nein, aber es gibt so ein paar, wo ich, also wo ich getrunken,

00:49:17: ich rede auch von Trinken. Ich finde, man muss immer unterscheiden, den habe ich probiert,

00:49:20: vielleicht für den Gerast, weil er den bestellt und ich durfte so einen kleinen Probierschluck

00:49:23: nehmen. Und das ist für mich nicht Trinken. Also Trinken heißt für mich, ich habe davon

00:49:27: mal zumindest mal zwei richtige Gläser getrunken oder ich habe davon vielleicht mal mit jemandem

00:49:32: eine Flasche geteilt und da gab es schon richtige Aha-Erlebnisse. Also da hatte ich auch das

00:49:36: große Glück, dass ich da mit Wein in Berührung gekommen bin, also die mir heute noch auf der

00:49:41: Zunge sind, so zu sein. Was hatte ich da gefesselt? Ich hatte dreimal das Vergnügen, 90 Latas trinken

00:49:46: zu dürfen. Also einmal, das war in einem Restaurant, wo der Wein war einfach nicht durchkalkuliert

00:49:52: und ich habe den gesehen und habe gesagt, Mensch, den müssen wir jetzt bestellen, da

00:49:55: kommst du, würdest du heute nicht mehr bezahlen können, aber das müssen wir jetzt machen,

00:49:58: dann hatten wir ein Freund, der gesammelt hat. Also ich habe den insgesamt dreimal probieren

00:50:03: dürfen. Das war was, was mich wirklich berührt hat. War der jedes Mal anders oder war der

00:50:07: dann gleich, war das wie nach Hause kommen, als du den zweitmal probiert hast? Oder war

00:50:11: die Situation anders, damit war der Wein anders oder war deine Erwartung schon so hoch, dass

00:50:15: du ihn nochmal ganz anders geschallengt hast? Wie hast du ihn das zweit oder gar das dritte

00:50:20: Mal empfunden? Nee, das war jedes Mal, das war echt großartig. Das war richtig sexy. Also

00:50:29: das war mega. Also war natürlich für mich auch ein Thema, ich hatte vor mit Romani Conti

00:50:34: irgendwie, bin ich nicht in Berührung gekommen. Und das war was, zum Beispiel der Olivier Humbrecht

00:50:40: hat mir mal ein '85er Marknum geschenkt vom Rangen Detan, also eine südlichste Lage im

00:50:45: Jahr, das Vulkan geprägt. Und das war auch so ein Erlebnis, wo ich sage, das war irgendwie,

00:50:53: das war wie ein Donnerhall. Das war einfach großartig und dann auch gleichzeitig mit so

00:50:58: einer Frische beseelt. Also dieses Komplexität, dieses Terror geprägt und dann diese unglaubliche

00:51:04: Frische. Und dann gab es halt auch so Weine, die mich berührt haben. Ich habe zum Beispiel,

00:51:11: leider ist er nicht mehr unter uns, aber Pinot Noir vom Thomas Mattmann, das war für mich

00:51:15: was, das war so fein und so. Also er hat ja mal ein bisschen gehadert mit sich und auch

00:51:20: mit seinen Weinen. Das machen ja viele großartige Winzer oder Winzerinnen. Rainer Schneidmann

00:51:26: ist einer, der genauso ist. Rainer ist immer kritisch und sagt immer, oh, aber dabei macht

00:51:29: er ganz tolle Weine. Aber Thomas Mattmann war auch immer so ein bisschen am Kämpfen.

00:51:34: Aber das war so ein Erlebnis für mich, dieser Pinot Noir, das hat mich richtig berührt.

00:51:39: Und das war so ein Erlebnis, was ich nicht vergessen werde. Und ja, das gab zum Beispiel,

00:51:47: ich habe einmal, mein ältester Wein, das war mal 1922er Reserver von Marques de Riscal.

00:51:52: Also das war noch vor dem Franco-Regime sozusagen. Ja, das hatte Jürgen Fendt mal mitgebracht.

00:51:58: Und das vergisst man halt nicht. Aber manchmal sind es halt auch einfach gar nicht so hochdrabende

00:52:06: Namen oder so spezielle Jahrgänge, sondern einfach auch die Situation, die man hatte,

00:52:10: wo man in der tollen Gemeinschaft eben halt Wein getrunken hat und einfach viel Freude

00:52:16: dabei empfunden hat, wo man sich daran zurückkehrt. Wo der Wein das mehr oder weniger dann ja

00:52:19: untermalt oder begleitet oder einfach spiegelt mit seiner Art. Dann den Wein, wenn du jetzt

00:52:24: zum Beispiel 90er Latasch nimmst, findest du, der ist all, also trinken, da rauf haben wir

00:52:28: uns geeinigt, aber findest du, der ist singulär, so perfekt, man darf ihn nicht ergänzen oder

00:52:32: bist du ein Kombinierer, musst unbedingt die absolut perfekte Speise dazu haben oder findest

00:52:36: du, die Speise zerstört den Wein? Nee, und da diskutiere ich viel mit meinem Mann drüber,

00:52:41: der kocht hervorragend. Also bin ich echt verwöhnt, also der ist kein Koch, aber er kocht

00:52:45: halt sehr gut und ich kriege abends auch immer was zu essen. Also immer schön, dass wir nach

00:52:49: Hause kommen, werde ich bekocht. Und wir gehen halt auch viel sehr gut essen und so, aber er

00:52:54: sagt immer, dass er das eigentlich nicht so mag, weil er sagt, das kannst du halt auch zerstören,

00:52:59: den Eindruck. Also wenn du den nicht so kochen kannst, also perfekt auf den Wein zu kochen kannst,

00:53:03: dann veränderst du vielleicht im leichtesten Fall den Wein auch negativ. Also er sieht das auch

00:53:10: immer so, er sagt immer lieber ein warmes Brot und Salzbutter und dann kann man den Wein viel

00:53:15: mehr würdigen, aber man kann natürlich auch irgendwo hingehen, wo die Küche so perfekt ist,

00:53:20: dass sie auf den Wein dann gut zu kochen können. Also es gibt natürlich eine Restaurant, die das

00:53:27: perfekt beherrschen, wenn die wissen, dass du bestellt hast. Und ich finde mal, das war ja auch

00:53:32: mit meinem Ansatz, als ich noch im Restaurant gearbeitet habe, ich habe immer gesagt, bei der

00:53:37: perfekten Weinkombination, dass es nicht eins und eins macht zwei, sondern eins und eins macht drei.

00:53:41: Also weil du einfach, das ist eigentlich die große Kunst, ein sehr guter Wein, ein sehr gutes Essen

00:53:46: und zusammen wird das noch besser. Also wird es noch schöner. Kann man das imaginär planen? Kann

00:53:51: man das irgendwie initiieren oder muss man beides miteinander probieren? Also geht sowas in der

00:53:57: Theorie, dass man das als erfahrener Sommie, wenn man weiß, okay, mein Koch arbeitet so oder

00:54:02: vielleicht kenne ich den Koch gar nicht, kann mir vorstellen, wenn ich das Gericht lese, das könnte

00:54:05: das und das sein. Und auf der anderen Seite habe ich genau den und den Wein, kann ich das rein

00:54:09: theoretisch zusammenführen oder ist sowas dann in der Praxis unmöglich und ich muss es probieren?

00:54:14: Also irgendwann hast du die Routine, dann weißt du das, dann kennst du auch die Küche gut genug,

00:54:19: aber ich kann dir sagen, also gerade in der Speisenmasterei, ich bin den Köchen auf den Sack gegangen.

00:54:24: Also ich habe echt gesagt, Leute, ich brauche es nicht schön angerichtet, ihr müsst es nicht

00:54:28: dekorieren, aber ich brauche ein bisschen die Komponenten, ich will von euch so ein bisschen das

00:54:31: Stück Fisch, ein bisschen die Sauce und so, die Beilage. Ich möchte es einfach gegenprobieren

00:54:35: und ich konnte mich da Gott sei Dank auch durchsetzen und hatte dann auch immer, sagen wir,

00:54:40: der Öksel hat es dann auch unterstützt oder auch die, ob es der Pensionee war oder der Partizier,

00:54:44: die haben gesagt, jetzt kommt sie wieder. Aber immer, wenn die Karte neu gemacht worden ist,

00:54:49: das war mein absoluter Anspruch und ich habe halt auch viel offen ausgeschenkt und ich wollte

00:54:55: es gegenprobieren. Natürlich kannst du nicht alle Weine, die du im Keller hast, vorher aufmachen und

00:54:59: sagen, jetzt probierst du mal den Petrus oder den... und also das geht natürlich nicht, aber du hast

00:55:04: da irgendwann auch ein Gefühl, wie die Küche ist, wie die Soßen sind. Was natürlich da wichtig ist,

00:55:09: dass eine gewisse Konstanz herrscht. Dass die Soße nicht mal saurer ist oder süß oder fetter oder

00:55:16: es muss ein bisschen konstant gekocht werden. Wenn es große Schwankungen gibt in der Küche,

00:55:20: dann ist es schwierig. Aber ansonsten ist es halt Handwerk, also ich sage mal, das kann man schon

00:55:25: irgendwie erlernen und du kriegst dann eine gewisse Routine. Hattest du mal ein schönstes und nicht so

00:55:31: schönes somnliere Erlebnis? Also entweder bei dir selber oder was du als Gästin irgendwo erlebt

00:55:37: hast, wo du gesagt hast, wow, so wie entweder der Kollege es gemacht hat oder was dem passiert

00:55:42: oder was dir selber passiert. Das sind gar nicht so sehr oder mir geht es dabei gar nicht so sehr um

00:55:46: special, sondern einfach, dass man sagt, okay, auch das kann passieren und hey, ich lebe heute

00:55:50: immer noch, so schlimm ist das gar nicht. Oder sehr schön und darum mache ich den Beruf oder

00:55:55: darum bin ich so begeistert davon. Also es kommt immer ganz drauf an, also ich gehe manchmal essen

00:56:00: und möchte dann komplett auch abschalten und dann interessiert mich das eigentlich auch gar nicht

00:56:03: eben. Und manchmal kann man ja auch einfach, also früher zum Beispiel war es oft so, mein Mann

00:56:07: liebt rote Bordeaux und ich weiß, warum das nicht zu der Jakobsmuschel mit Zitronenbutter passt,

00:56:11: aber ich kann trotzdem die Jakobsmuschel mit der Zitronenbutter dazu essen, weil ich weiß,

00:56:15: es geht schief, es funktioniert nicht, aber ich möchte den Wein trinken und ich möchte das essen,

00:56:19: aber ich muss nicht immer die perfekte Kombination selber haben. Aber wenn ich natürlich bei einem

00:56:23: Sommelje bin oder bei einer Sommeliere, wo ich einfach weiß, diejenige oder derjenige, der beherrscht

00:56:28: das sehr so gut, dann lasse ich mich sehr, sehr gerne ein auf die entsprechende Weinempfehlung. Also

00:56:34: wer es zum Beispiel sehr gut beherrscht hat, war der Jürgen Fendt, also noch im Restaurant tätig war,

00:56:39: wer auch ein wirklich sehr, sehr guter Sommeli in meinen Augen ist, ist auch der Stefangas. Das

00:56:46: waren richtig großartige Erlebnisse. Gab es da mal ein Gericht, was dich nachhaltig beeindruckt hat?

00:56:51: Also du sagst dieses eine Gericht und dazu der Wein, das war für mich der Daumenflasch.

00:56:57: Was ich immer wieder auch toll fand, also wir sind auch immer gerne in Schwarzen Adler gegangen,

00:57:02: in Oberbergen zum Keller, also beziehungsweise die Melanie Wagner war ja bis vor kurzem auch

00:57:06: als Sommeliere tätig. Und da war das für mich immer weiße Burgunder zu trinken, zu dem klassischen

00:57:12: Steinbutt-Burblanc. Da ist mir es immer das Herz aufgegangen. Das ist einfach, das ist großartig.

00:57:19: Und ich habe ein Gericht gehabt, das war vielleicht auch ein bisschen mutig damals, wenn du sagst,

00:57:23: so Wein-Speisen-Kombination. Und es hat funktioniert und ich hätte es eigentlich nicht gedacht,

00:57:28: dass es funktioniert. Und es war das Gabengericht vom Herr Ökste, das war Gänseleber mit Rhabarber.

00:57:33: Und ich habe dazu einen trockenen Schwarz-Riesling vom Rainer Schneidmann kombiniert und es hat

00:57:37: super gepasst. Also das war, was du eigentlich nicht denkst, ne? Also so, das war fruchtiger,

00:57:42: trockener, aber auch mehr charmante Schwarz-Riesling. Den baute ich heute gar nicht mehr so aus und es

00:57:49: wandert alles in die Küwe rein. Und das habe ich einfach mal probiert. Wahrscheinlich habe ich

00:57:53: dann drei verschiedene Weine im Pass stehen gehabt und habe das probiert und es hat super geklappt.

00:57:56: Und das fand ich auch mutig irgendwo. Also nicht von mir, aber so, es fanden die Gäste auch irgendwie

00:58:02: mutig. Und ich so, ja, aber wenn wir das probiert haben, haben sie gesagt, wow, das ist mal spannend,

00:58:08: ne? So was irgendwie in die Richtung. Dann finde ich so klassische Sachen. Wie gesagt, das ist auch,

00:58:14: früher war das noch ein Novum, aber Ochsen-Schwanz-Essenz und dann mit dem schönen Amotillado-Sherry

00:58:21: oder solche Sachen sind spannender. Das sind so Klassiker. Wenn man die einmal probiert,

00:58:27: finde ich, dann versteht man Weinspeise. Also da ist auch nicht unwichtig, was für ein Amotillado

00:58:34: hast, aber zumindest diese Richtung. Aber man kann da so mehr oder weniger, sofern man mit

00:58:39: eine gewisse Klasse hat, kann man da nehmen, was man möchte und das, es passt einfach. Wie ein

00:58:43: guter Port, weil wir uns dilden und also da braucht man die Welt nicht neu erfinden. Es macht

00:58:49: einfach Spar. Oder eben ein weißer Beginner mit, mit dem Steinbrot, mit Beurblan. Also es ist schon

00:58:53: allein vom Erzählen, das zerfließt man so genau. Ich kriege schon einen trockenen Hals. Ich glaube,

00:58:59: wir müssen jetzt mal langsam einen Schluck Wein trinken, oder? Total. Ihr habt's heute auch nicht

00:59:02: kalt bei euch, ne? Also ihr seid ja... Nee, dreient 30 Grad. Da hat er ein bisschen gefaltet. Ja,

00:59:07: Sommer ist da, kann man sagen. Zwei Sommerweine habe ich mal angedacht. Also zum einen einer,

00:59:12: der aus sommerlichen Temperaturen kommt, also aus Stuttgarter Temperaturen heute. Und zum

00:59:16: anderen einen, den ich total interessant und spannend finde, weil er so eigentlich oftmals,

00:59:22: wie das älterst, total vergant ist. Ich würde vielleicht mit Rosé anfangen. Was hältst du

00:59:27: von? Sehr gerne. Rosé ist ja was, das habe ich jetzt schon 50.000 mal erzählt und ich stehe auch

00:59:33: dazu, was sich extrem entwickelt. Total verändert, hatten immer noch total Verkanntwürde. Und ich

00:59:40: weiß bei jetzt ja auch bei diesem Rosé nicht. Das ist, ich weiß nicht ob du ihn kennst, blaufränkisch

00:59:45: aus dem Kanuntum. Einer, der diese Zwitterigkeit lebt, der eine gewisse Authentizität hat,

00:59:50: trotzdem diese Leichtigkeit sieht man schon nach Farbe. Der eine gewisse Tiefe hat, der finde

00:59:55: ich ganz, ganz viel Charakter hat. Und so wie das Kanuntum komplett unterschätzt ist, glaube ich,

01:00:00: auch dieser ist dieser Rosé, also total unterschätzt vom Gerhard Markowicz. Also der Winzer war mir

01:00:07: natürlich ein Begriff. Aber den Rosé kannte ich bis zum Zeitpunkt, wo ich ihn aufgemacht habe und

01:00:13: probiert habe, noch nicht. Und ich war auch begeistert, muss ich sagen. Hat eine gewisse Tiefe und

01:00:19: auch eine schöne Würze. Es ist auch ein Essensbegleiter, ein Rosé, den man nicht nur so auf der Terrasse

01:00:23: nebenher so wird, sondern ich finde, der braucht auch die Kombination mit Essen. Was siehst du dazu?

01:00:28: Ja, also ich habe jetzt gerade eine Strecke fertig gemacht. Da ging es rund um das Thema Tomate.

01:00:33: Tomate hat ja auch dieses Umami-Thema, die sind wohlgeschmackt. Also ich würde auf jeden Fall

01:00:37: Richtung Gerichten gehen, die mit Tomate gemacht worden sind. Entweder ganz klassisch,

01:00:40: so Borata mit Tomate oder so Risoni mit Tomate. So was kann ich mir gut vorstellen.

01:00:46: Unglaublich schwer zu kombinieren, finde ich, Tomate. Weil du auf der einen Seite diese Fettigkeit

01:00:50: hast, auf der anderen Seite hast du eine Säure und du hast aber teilweise je auch nach Reifegrad.

01:00:54: Das finde ich bei einer Tomate total spannend. Das ist total abhängig davon, welche Art von

01:01:01: Tomate du nimmst. Also da kannst du nicht Tomate, gleich Tomate, da eben auch wie sie gemacht ist,

01:01:05: wie sie verarbeitet ist, ob sie teilweise noch ein Tanninel mit dabei hat, ob du sie mit Schale

01:01:09: hast, ohne Schale. Welche Säurestrukturen du dabei hast, ob du vielleicht was Grünes mit dabei hast

01:01:14: und das kann teilweise dem Wein so krass deplatziert präsentieren oder eben der Wein,

01:01:19: diese Tomate so langweilig, also so richtig entzaubern, entblößen ausziehen,

01:01:24: richtig Geschmack, Slam machen. Daher ist Tomate, finde ich, krass. Und ich glaube aber Rosé,

01:01:31: Kassners. Du musst es puffern. Ich finde, du musst es puffern. Du kannst, wenn du dann Fette,

01:01:35: so Borata ist ja sehr cremig, sehr fett. Wenn du sowas machst Richtung Risotto oder Risoni hast,

01:01:40: wie diese Kohlenhydrate, dann hat der, finde ich, auch eine schöne Würze, der ist jetzt nicht auf

01:01:45: der Säure. Also die Säure, die da ist, die erfrischt, die ist super eingebunden. Und deswegen würde ich

01:01:52: mich schon zutrauen, das mit dem Gericht zu kombinieren, wo Tomate eben eine Rolle spielt.

01:01:57: Generell ist es was, kannst du auch zum gegrillten Fisch nehmen und dann ein bisschen so diese

01:02:02: mediterranen Gemüse, also nicht nur Tomate, also Paprika, Aubergine, etc. Pippine, das wird auch

01:02:09: gut funktionieren, denke ich mal. Oder halt, wenn wir in eine ganz andere Richtung gehen,

01:02:14: dann vielleicht so ein bisschen was mit Krustentieren. Der kann alles. Also ich finde,

01:02:19: der Rosé, der ist so vielschichtig und vielseitig und hat auch, das ist halt auch kein Weinchen,

01:02:24: das ist nicht dieses süßliche, gibt auch zu kitschige Rosés. Also diese einfach so ein bisschen,

01:02:30: das ist jetzt eher was, was ich dann persönlich nicht so gerne mag. Und wie du schon angesprochen

01:02:35: hast, also seit ich mich mit Wein beschäftige, also ich bin jetzt 47 und ich habe angefangen,

01:02:40: so mit 18 wirklich während der Ausbildung mich mit Wein zu beschäftigen, hat sich die Qualität

01:02:46: der Rosé-Weine dermaßen verbessert. Also früher war das ein Abfallprodukt, da hat man das verwertet,

01:02:52: was man so nicht verwerten konnte und hat es dann auch mit so etwas zu marspieren.

01:02:55: Wenn es zum Rotwein nicht reicht hat man Rosé draus gemacht, um es nicht zu retten und dann hat man

01:02:58: möglichst viel Trinkempfehlung gegeben, ihn bei drei Grad zu trinken, damit man nicht schmeckt,

01:03:01: was man schmeckt, denn wenn ein bisschen wär warm wurde und man hat geschmeckt, was man schmeckt,

01:03:04: hat man geschmeckt, was man schmeckt und das schmeckt überhaupt nicht gut. Daher war Rosé eigentlich

01:03:08: immer, deswegen kam wahrscheinlich auch diese Eis-Faszination dabei, damit man ihn richtig

01:03:14: geschmacklich kastriert. Was gibt es so manche Rosés und wie hast du den temperaturmäßig?

01:03:18: Mir meiner ist jetzt mittlerweile zu warm, ich hatte da zwar so ein Rapid-Eis drüber gezogen,

01:03:23: aber da ist es bei uns ja so heil und es steht schon ein bisschen länger hier auf dem Schreibtisch,

01:03:27: aber den würde ich schon, sage ich mal, würde ich schon gut gekühlt trinken, also so 8 Grad oder so

01:03:33: würde ich schon sagen. Okay, ich fand, das stand ihm jetzt sehr recht gut, dass der ein bisschen

01:03:37: temperierte und dass er, also meiner ist jetzt definitiv leider zu warm, aber ich hatte ihn ja

01:03:42: gut gekühlt, probiert, deswegen habe ich das noch abgespeichert. Okay, wenn du dich so weinen

01:03:47: jetzt ernährst, also wenn du sagst, okay du hast diesen Rosé, er ist leider muss man sagen, das finde

01:03:53: ich bei weinen immer schade, schade, schade in der weißen Flasche, ich weiß also ganz, ganz viel

01:03:58: sagen und argumentieren Rosé und Marketingtechnisch und Leute kaufen den nur, wenn er eben in so einer

01:04:03: Flasche ist, wenn man die Farbe einfach sieht, ich habe, da muss ich auch wirklich sagen,

01:04:08: separiere ich mich ganz stark vom Fachmann hin zum Emotionsmensch, ich habe ein, zwei Rosés

01:04:14: gesehen, die in nicht weißen Flaschen abgefüllt wurden, selbst da tue ich mich manchmal schwer,

01:04:19: aber wenn ich dann trotzdem ein Wein kaufe, ein Roséwein und ich sehe in der weißen Flasche,

01:04:23: blutet mir das Herz, weil er halt mit dem Licht manchmal zu kämpfen hat, aber der Trinkgenuss

01:04:29: ist vielleicht ein anderer, aber wenn du dich von dem Wein jetzt ernährst, du siehst ihn, siehst

01:04:33: die Farbe, wie gehst du heran, charakterisierst du ihn da schon, katalogisierst du da schon oder

01:04:39: bist du komplett neutral und fängst erstmal an zu schauen, zu riechen, zu schmecken, also wie,

01:04:43: wie würdest du ihn beschreiben? Also die Farbe ist für mich, es ist ein sehr elegantes Rosé, aber die

01:04:49: Farbe ist mir jetzt persönlich nicht so wichtig, also ich bin jetzt nicht so über die Farbe gehend,

01:04:54: ich wusste ja, dass wenn du mir was schickst, dass es was Gutes sein muss, also ich habe mich

01:04:58: da eigentlich schon drauf verlassen, dass du mir jetzt nicht irgendwas schickst, was mir nicht

01:05:01: gefallen würde und ich habe das gestern Abend schon erlaubt, aufzumachen und habe gedacht,

01:05:06: ich beschäftige mich schon mal ein bisschen damit und war dann doch sehr positiv angetan,

01:05:10: ich verkoste hier fast täglich, also ich habe immer mal wieder tolle Weine bei mir auf dem Schreibtisch

01:05:15: stehen und hatte auch schon grandiose Rosés, also Winodilitsche von Sabofoti war auch so ein Rosé,

01:05:21: wo ich gesagt habe, wow, wow, wow, also das war auch sehr, sehr spannend und hier war ich erst mal sehr

01:05:27: angetan, immer von dieser eher zurückgenommenen Aromatik, was diese Kitschigkeit angeht, also

01:05:33: er hat irgendwie nichts Tropsiges, Bäriges, er hat schon Frucht, er zeigt dabei auch gleichzeitig

01:05:38: so eine wunderschöne Würze, hat auch ein bisschen was Kreutriges mit dabei, verheißt auch, sage ich mal,

01:05:43: Maroma schon eine gewisse Kraft, also es ist kein Leichtgewicht an Rosé, also und wenn man ihn probiert.

01:05:53: Er hat dichte Länge, hat auch, ich weiß, das Wort ist immer so ein bisschen überbemüht mit der

01:05:59: Salzigkeit, aber du spürst diese Mineralität und dann hat er eine gewisse Länge und

01:06:05: glaube, das ist auch einer der kann auch noch ein bisschen reifen, also das ist kein Wein,

01:06:11: den man jetzt schnell wegtrinken muss, also der ist jetzt offen die Flasche, aber es ist schon

01:06:16: auch ein Rosé, der nagerfähig wäre und ich persönlich muss sagen, wenn ich ihn jetzt die

01:06:24: Flasche jetzt kaufen würde, dann würde ich das zum Essen kombinieren wollen, also es ist jetzt in

01:06:30: dem Fall nicht so, weil ich sitze hier ohne Essen, aber es ist für mich ein Essensbekleider Rosé.

01:06:35: Rosé wird viel zu selten zur Seite gelegt und kann reifen, das finde ich manchmal ganz spannend,

01:06:40: hast du mal einen greiften Rosé probiert? Ja, durchaus auch ja, habe ich viel zu selten und ich kann

01:06:46: jetzt nicht konkrete Namen sagen, aber doch kommt immer mal wieder vor, also finde ich total spannend,

01:06:52: was dann noch aus den Weinen wird, also teilweise provonzialische Rosés, die sich ja darauf

01:06:57: mehr oder weniger spezialisieren und teilweise richtig potent Tropfen abfüllen, ist so nach 10,

01:07:02: 15, 20 Jahren manchmal total spannend und vor allen auch Schaumweine als Rosé. Ja, greifter Rosé,

01:07:08: Schampagne oder auch wenn es ein Spitzen Sekt ist, ein Spitzen Winzer Sekt oder so, da gibt es ganz

01:07:13: oder ein Chacorta oder es gibt super Sachen. Was ist das richtige Glas für so ein Rosé, der jetzt

01:07:20: eine gewisse Grundpotenz hat, wie dieser Madonna von Marcovic, also würdest du da eher ein schmales

01:07:25: Glas nehmen, um die Frische zu betonen oder eben ein begunder Glas, um den so in seiner Komplexität

01:07:29: dann irgendwie herauszuarbeiten oder zwei, drei, vier, fünf Gläser? Also ich spiele jetzt nicht so

01:07:35: viel mit Gläsern, aber ich habe halt hier das Universalklas von Zaldo vor mir stehen, da kommt

01:07:41: er gut raus, aus dem verkost ich sehr gerne, die sind natürlich auch sehr fragil, also ich habe jetzt

01:07:46: meine Büronachbarn spülen dankenswerterweise meine Weingläse und die haben nur eine Weinglas. Ja,

01:07:51: ich spiel mal, ja, ich habe keinen Wasser, ich habe keinen Wasseranschluss in meinem Büro hier

01:07:55: und ja, ich habe den jetzt in so einem Universal Zaldo-Klas drin und da, finde ich, zeigt er sich

01:08:01: wunderschön. Ist das für dich wichtig, wenn du im Restaurant bist, dass du sagst, die haben

01:08:06: eine gewisse Glaskultur, da sagst du es ist, weil du gerade sagst, es ist dir nicht so überwichtig,

01:08:11: egal, Hauptsache es ist durchsichtig und hat nicht irgendwie was geschliffenes oder irgendein

01:08:15: Wärmeaufdruck, ich trinke aus allem. Nee, das auch nicht, also ich muss sagen, es steht und fällt,

01:08:21: finde ich, mit der Glasqualität, ich habe es jetzt auch wieder erlebt, wir haben im Restaurant

01:08:25: ein Wein getrunken, der war aus einem normalen Glas komplett verschlossen und dann hatte ich

01:08:30: den Sommel, die er auch gebeten, ob er den vielleicht mit Schwung mal in die Karaffe umlernen kann

01:08:34: und dann hat er gefragt, ob wir Bogundergläser haben möchten und normalerweise möchte ich da

01:08:38: nicht eckig oder anstrengend sein, weil er sagt, ja, wir probieren es mal und das war ein anderes

01:08:41: Erlebnis nachher aus dem Bogunder Glas. Aber ich sage mal so, mit guten Weinglasern steht und fällt

01:08:49: der Weingenos und ich finde, wir haben eine sehr, sehr gute Gläserkultur in Deutschland, da kann

01:08:56: ich mich auch noch sehr gut daran erinnern, über eine Anfangszeit, wo ich nach Frankreich gereist bin,

01:09:00: war ich erstaunt, dass die Gläserqualität nicht so hochwertig war, also selbst bei großen Namen

01:09:07: wie Schattomotoren oder so, oder auch früher, dass man noch für die Siba verkostet hat,

01:09:12: diese INAO Gläser und so, da war zum Beispiel Österreich schon absolut fortschrittlich,

01:09:16: da gab es an jeder Ecke in jedem Buschenschein gab es Riedel und das hat sich aber stark gewandelt,

01:09:22: also mittlerweile muss ich sagen, hat wirklich eine sehr große und gute Glasqualität Einzug gehalten,

01:09:30: auch in Deutschland. Aber so glasvernatisch wie Deutschland oder Österreich ist es keine auf der

01:09:35: Welt, oder? Nein. Wir sind da schon schräg irgendwie von einer Vierschichtigkeit oder vielfarbigkeit der

01:09:43: Gläser. Ich weiß nicht, ob das in Asien, ob die das genauso, also ich sage mal im Feindain oder im Weimbereich,

01:09:48: das könnte ich mir vorstellen, weil die ja alles immer so überkribisch leben, aber so grundsätzlich

01:09:54: auch von einer Produktion, von einem Angebotsvielfalt, da sind wir schon, wobei es manchmal

01:09:59: ich weiß nicht, ob du da einen Schirm oder einen Fokus drauf hast, finde ich es teilweise interessant,

01:10:05: wie in nordischen Ländern, gibt es ja teilweise kleine Glasmaninfekturen, die total schräge Sachen

01:10:10: machen, total großartige Gläser produzieren, die kaum jemand kennt und in Südostasien gibt es

01:10:18: teilweise richtig handwerkliche Geschichten, die total kreativ und außergewöhnlich sind, die wir

01:10:24: auch gar nicht auf dem Schirm haben, aber die wahrscheinlich auch niemals hier rüberkommen. Aber

01:10:28: unsere Glaskultur ist glaube ich schon weltweit einzigartig. Und ich finde auch, das ist mir

01:10:35: auch sehr wichtig, weil ich bin auch jemand, der Tischkultur schätzt, also ein Tisch zu decken,

01:10:40: irgendwie schön und dass man auch gemeinsam am Essentisch sitzt, so bin ich auch groß geworden,

01:10:46: also meine Eltern haben auch um so erzogen, dass wir immer abends gemeinsam gegessen haben, meine

01:10:51: Mutter hat gekocht oder es gab eben das typische, es gab halt dieses Festsperne, also kalt oder

01:10:56: Sonntagsmittag wurde halt gekocht und mein Vater hat einen kleinen Weinkeller gehabt,

01:11:01: das ist jetzt nichts Hochkarätiges, aber es gab dann auch immer Wein und du kannst in jeder

01:11:06: Preiskategorie auch Weingläser kaufen, also das ist ja heute auch nicht mehr so, dass das nicht

01:11:11: bezahlbar wäre, auch wenn du nicht jetzt vielleicht das Budget hast für Riedel oder Zeilte oder so,

01:11:16: du kannst wirklich auch für weniger Geld grodeln und das war immer so. Solide Produzenten wie

01:11:21: Stölz oder so, für fünf Euro selbst als zweite Wahl, kriegst du da ganz, ganz solide Sachen,

01:11:27: wo du ganz dankbar mit arbeiten kannst, also es muss keiner irgendwie in den Baumarkt gehen

01:11:31: oder zu IKEA fahren und diese, also dann braucht man fast keine Gläser fändig, also dann kannst du

01:11:38: auch aus dem Grundgeklass trinken und spaßt dir diese zwei Euro, die dort kosten, auch wenn die

01:11:42: irgendwie schön aussehen, aber wenn man das einmal probiert, das ist so schade, den Wein da so in

01:11:47: eine Beutel zu stecken und nicht schmecken zu lassen. Und ich habe jetzt auch die Experience hier

01:11:54: stehen im Büro, also der liebe Christian, mein Geschäftspartner hat ja die Linie mitentwickelt

01:11:58: und das sind auch wirklich tolle Gläser, mit denen man super arbeiten kann und man muss ja auch immer

01:12:03: sehen welchen Hintergrund hat man, also wenn wir große Veranstaltungen haben, wo du dann Hardware

01:12:07: Kettering machen musst, da brauchst du ja auch robust, also einfach feine Gläser, aber die robusten

01:12:12: und die in den rechstern auch mal schnell durch die Spüle gelassen werden können und so, ist

01:12:16: immer so ein bisschen dem Anlass geschuldet auch, aber da hat sich wirklich viel getan, finde ich,

01:12:20: und das ist wirklich ein wichtiger Aspekt, finde ich. Was ist dir sonst wichtig im Restaurant,

01:12:26: wenn du selber Gast bist und den Somme dort siehst an Serviceaufwand? Also magst du es gerne, wenn

01:12:33: die Gläser arviniert werden, wenn dekantiert werden, karafiert wird, wenn die irgendwelche Tools

01:12:37: mit einsetzen, wo sie sagen, damit ionisiere ich den Wein oder ich habe den, die Portweinzange oder

01:12:44: also heb dich irgendwas total ab oder hast du mal irgendwas gesehen, wo du sagst, Kinder, warum macht

01:12:49: ihr das nicht mehr? Was mich halt total abholt ist, es gibt so Service einfach, wo du da sitzt und

01:12:57: es schwebt einfach und ich freue mich da immer, ich sitze dann da und beobachte und ich denke immer,

01:13:02: woher jeder Handgriff geht, in den anderen über und es ist wie so eine Zeremonie und es gibt

01:13:06: einfach großartige, ob das jetzt in Frankreich ist, Italien oder eben halt auch in Deutschland,

01:13:11: wo du einfach, ich sitze dann da, mir geht es herzauf, weil ich einfach denke, wow, die haben

01:13:15: alles im Griff, ich bin natürlich auch jemand, der alles sieht, also ich bin auch jemand, der,

01:13:19: ich bin halt Dienstleistungsgeschuld und ich bin halt auch Gastgeberin immer gewesen und bin

01:13:25: auch immer nervös, also wenn wir selber immer wieder fest sind, wo viele Leute kommen und dann

01:13:30: sitzt und ich kann halt kein leeres Wasserklasschen oder kein leeres Weinklass, das ist halt drin,

01:13:34: also wenn du mal irgendwie im Barreis gelernt hast oder eben auch in einem zwei- Sterne-Restaurant

01:13:39: wie der Speisemeisterei gearbeitet hast, das ist einfach drin und du siehst alles und ja und

01:13:46: das macht mir auch nichts aus, mein Mann sagt dann immer, Christina, pläpte einfach mal sitzen,

01:13:50: aber ich habe das halt im Blick und das freut mich halt auch, wenn ich selber essen gehe,

01:13:56: wenn ich das Gefühl habe, das ist so schwerelos, ich brauche jetzt kein großes Tamp-Tamp,

01:14:00: also man muss für mich die Gläser nicht unbedingt avidieren, also wenn natürlich die

01:14:03: Riechen würden oder so, wenn die jetzt in einem Holzschrank stehen und die Gläser sind einfach

01:14:08: mufflig, dann ist es natürlich wichtig, dass man irgendwie was macht, also ich brauche jetzt nicht

01:14:11: die große Show, also dekantieren dann, wenn es nötig ist natürlich, also aber meistens wenn du

01:14:20: gute Service-Mitarbeiter hast, dann haben die das im Griff und da muss man eigentlich auch

01:14:24: gar nicht mehr so viel kommunizieren drüber. Aber es hat, also beim Wein-Service gibt es nichts,

01:14:29: wo man sagt, das ist die große Innovation, die hat seit 1990 irgendwie stattgefunden und das hat

01:14:35: sonst keiner gemacht, man ist auf dem Boden bei der Basis geblieben beziehungsweise teilweise hat

01:14:41: man sogar Sachen noch weniger gemacht als, als man früher gemacht hat, das finde ich eigentlich

01:14:45: witzig, also dass man da nicht versucht hat, dass irgendwie noch so perfektionieren wird. Was

01:14:50: stellst du dir davor? Was stellst du dir davor, was man da machen könnte? Für mich gab es ja mehr

01:14:58: oder weniger so an höchstmaß, an Service-Kultur, so die Serviceart, wie sie im Lujica in Monaco Bay

01:15:07: dukas gelebt wurde. Fand ich großartig, wo halt versucht wurde, alles immer noch ein Schrittchen

01:15:12: weiterzudenken, wenn du eine Infusion trinkst, dann kommen die halt mit dem frischen Busch da irgendwie

01:15:17: grad gewachsener Pfefferminzer ran und schnüppeln die vor dir und gießen das auf oder damals das

01:15:23: das Kona-System haben wir dort gesehen und Kaffee-Kona, das kenne ich auch noch, das kenne

01:15:28: ich aus Schweißenmeister-Jahren auch noch, Kaffee-Kona oder solche Sachen. Weißt du, dass man versucht

01:15:33: halt alles in einer völlig teilweise unnötigen Überperfektion zu leben, wie zum Beispiel dort

01:15:39: ist man hingegangen und hat als Wechselgeld hat man nur neue Banknoten zurückgegeben, also Banknoten,

01:15:46: die noch niemals irgendjemand in der Hand hatte, sprich, die hatten Draht zur Bank, haben gesagt,

01:15:49: okay, wir holen es jeden Tag. Kannst du direkt ins Casino gehen in Monaco, ne? Genau. Aber weißt du,

01:15:55: solche Sachen wo man sagt, boah, das ist so unnötig und eigentlich braucht das keiner,

01:15:59: aber wenn du das dann bekommst, du weißt du, Christ gibt's da ein Tausender hin von mir aus und

01:16:03: Christ, also in den Zeiten, wo noch hauptsächlich Bargeld bezahlt wurde und Christ halt irgendwie

01:16:08: 500 Mark damals noch zurück und jede einzelne dieser Banknoten ist neu, richtig noch nie berührt,

01:16:15: da geht ja einer ab, oder? Also das finde ich sowas von, wo man sagt und das als letzten

01:16:20: Eindruck, wo du dann irgendwie, wo du sagen möchtest, darf ich nochmal bezahlen, bitte. Ja, es gibt

01:16:26: es, es gibt es wirklich, aber ich habe das öfters auch erleben dürfen, also einfach Perfekt und Service,

01:16:31: Perfekt und Küche. Und sowas gibt es halt beim Wein nicht, also sowas, dass irgendwie nochmal

01:16:35: ein Schritt weiter oder wo man, keine Ahnung, ich bin nicht mehr im Restaurant, ich muss mir

01:16:40: darüber keine Gedanken mehr machen, aber das finde ich halt so. Keine Ahnung, dass man ein Wein bei

01:16:44: zwei verschiedenen Temperaturen serviert zum Beispiel. Wo du sagst, okay, wir haben Wein und

01:16:48: ich serviere den jetzt bei, nehmen wir den Rosé, ich serviere ihn den Rosé zum Gericht, serviere

01:16:53: ihn einmal bei 7 Grad und einmal bei 15 Grad. Warum macht das keiner? Das ist so einfach, das ist so

01:17:00: so easy. Aber ist das da nicht schon zu verkauft? Also ich weiß nicht, ob das dann zu kompliziert

01:17:05: wird, also wenn ich jetzt den Grafs damit bemühe. Vielleicht bin ich ein Spielkind und würde da noch

01:17:10: eine Lego-Stadt rumbauen oder wie auch immer, aber ich finde genau das ist für mich Weinerlebens und

01:17:15: dieses Weinerlebens dann noch ein bisschen zu multiplizieren zu, dafür geht man ja letztlich

01:17:19: auch in ein Restaurant. Wenn man genau diese Unterhaltung machen möchte, sowas erwarte ich

01:17:23: auch nicht. Ich hoffe, das klingt nicht so machsochistisch, wenn ich das so sage, aber wenn meine

01:17:27: Frau mir ein Glas Wein einschenkt, dann möchte ich nicht, dass sie mir das irgendwie zelebrieren,

01:17:30: sondern einfach dann freue ich mich darüber, dass sie ein Glas Wein einschenkt oder ich halt für

01:17:34: sie also so rum. Aber da möchte ich auch keine Show machen, aber wenn ich im Restaurant bin und ich

01:17:37: möchte diesen - ich bring da ja auch mehr Wert auf - an Wirtschaftlichkeit, dann möchte ich das

01:17:42: der Gegenteil, der Gegenpart sich da irgendwie Gedanken macht und wie uns da inspiriert fühlen.

01:17:48: Bin ich da doof? Ich glaube, was - nee, aber ich glaube, was auch ein guter Sommelier oder ein

01:17:52: gutes Sommelier auch manchmal kann, ist, was ich auch liebe, ist, wenn man einfach ein Glas hingestellt

01:17:56: bekommt, also ohne - man weiß gar nicht, was es ist oder so, der jemand gibt dir vielleicht mal was,

01:18:00: wo du nicht mit gerechnet hast. Das ist vielleicht auch ein Vorurteil gegenüber dem Wein, also was ich

01:18:04: jetzt selten habe, weil ich eigentlich offen bin für alles, will auch alles mal probieren. Und dann

01:18:07: bist du total überrascht, was das ist. Also, ist jemand dir einfach was hinstellt und sagt,

01:18:13: probier mal. Das wiederum mag ich überhaupt nicht. Wenn ich da stehe und - nee, wenn ich im

01:18:18: Restaurant bin, dann bin ich in einer - ich möchte - also wahrscheinlich aber auch, wenn wir Profi sind,

01:18:23: wenn ich unbedarf bin, dann kann ich an sowas gefallen finden. Aber wenn ich im Restaurant bin,

01:18:28: mir stellt jemand ein Glas hin, ist ja meistens das Kollege, dann muss ich dann anfangen da zu arbeiten,

01:18:32: muss ich anfangen, mich mit dem Wein zu beschäftigen, muss ich abrastern, was könnte es sein,

01:18:35: könnte es der, der möchte ja meistens auch eine Antwort haben. Da ich sage, ja klar, logisch ist das

01:18:39: ein 1900, schlag mich tot, bla, bla, bla. Und dann bin ich raus aus meinem entspannten, aber das

01:18:46: kann so ein bisschen entspannend sein. Nee, nee. Ich will jetzt auch nicht die ganze Zeit Plintprobe

01:18:51: machen im Restaurant. Manchmal finde ich es ganz lustig und manchmal liegt man auch komplett

01:18:54: daneben, aber ich kann damit leben, also zu sagen, ja jetzt bin ich halt nicht drauf gekommen, aber

01:18:58: ich komme wahrscheinlich auch auf die Tagesform. Bei dem Rosé, wenn du den schwarzen Glas bekommst,

01:19:04: ich weiß nicht, ob den jeder für den Rosé gehalten hätte. Ich finde, der hat so eine ganz,

01:19:07: ganz freie Netaninkultur, die ihn wieder rum, vielleicht sogar in Richtung, nee, nicht, nicht,

01:19:13: nicht, nicht. Also leichter Rotwein in irgendeiner Form hätte dastehen lassen können bei einer

01:19:19: richtigen Temperatur. Und wo du es grad sagst, Sivio, also schwarzes Glas ist ja das eine, aber du

01:19:25: kennst ja auch das spannende Projekt der Plintprobe, wo man komplett im Dunkeln verkostet. Also ich

01:19:31: durfte ja viele Jahre in Völz am Schleeren machen und wir haben es jetzt auf der Probein

01:19:35: auch wiederholen dürfen mit der Blackbox. Und das ist auch nochmal ein ganz anderes Erlebnis. Also

01:19:41: einmal, wie du an den Wein rangehst, im komplett dunklen Raum, also ab, ihr entspannt man

01:19:47: selber ist. Man sieht halt nichts, man sieht nicht den gegenüber, der vielleicht die Nase rümpft

01:19:52: oder sitzt irgendein wichtiger Weinkritiker am Tisch und du denkst, der zieht grad das Gesicht,

01:19:57: der Wein wird schon nicht besonders gut sein oder so und du bist halt so entspannt und du

01:20:01: lässt dich so ein und es eröffnen sich dir ganz ganz andere Aromen, also 70 Prozent der menschlichen

01:20:07: Wahrnehmung ist einfach weg und du im Dunkeln zu verkosten, sollte man eigentlich fast mit

01:20:12: dem Wein machen, das ist so ein grandioses Erlebnis und dann hast du alte, alte Vernatsche,

01:20:19: du denkst so, wenn du das im Hellen gekriegt hättest, dann sagst du in Gulli damit und dann

01:20:23: siehst du da und sagst ja und dann sagst du wow, was da für eine Facette ist und wie der Wein

01:20:27: sich öffnet und was der zeigt noch und ich hab das dann, also jetzt auf der Provein war das ja

01:20:32: etwas verkürzt, aber ich hab das ja in völl zum Schlern dann moderieren dürfen auch immer mal

01:20:37: wieder, also ins Leben gerufen hat das ja der Jörg Linke und zusammen mit Christian Franz, aber

01:20:43: ich durfte halt da auch abzumoderieren und ich muss sagen, es war für mich als Moderatorin so

01:20:47: entspanntes Erlebnis da im Dunkeln zu sitzen und sich einzulassen auf die Menschen und da eben

01:20:54: halt auf die Weine und das ist großartig, also kann man jedem nur empfehlen, dass diese Erfahrung

01:20:59: mal zu machen. Gibt es das jetzt noch irgendwo, also ist die irgendwo fest etabliert, weil ich

01:21:03: hab also meinen Wissenstand nach der Provein ist verloren gegangen, ob die jetzt noch irgendwo

01:21:10: aufgebaut wird oder nicht oder ob es dann festen Standort geben sollte. Nächstes Jahr wieder auf

01:21:15: der Provein. Ja bitte, also es sind feste Stoffe, die da vergeben werden und glücklicherweise war

01:21:21: glaube ich auch zu 100 Prozent ausgebucht. Ich hab mich da so gefreut, als ich gehört habe, dass die

01:21:26: Provein das aufnimmt, dass den dort und an so einem prominenten Stand wie der Halle ein, zusammen

01:21:31: mit des Hormionen damals etabliert wurde. Das war für mich eines der sinnlichsten Weinerlebnisse,

01:21:38: also ich mag so Essen im Dunkeln, sowas mag ich alles nicht, weil das hat für mich dann irgendwie,

01:21:42: bin ich nicht da, da kann ich auch nicht entspannen, aber diese Weimprobe, ich habe die damals als

01:21:46: erst mal klosster Neustift, 2002 glaube ich, zusammen mit dem Jörg gemacht und mit dem Florian,

01:21:53: liebe Grüße an dieser Stelle, für mich einer der der kultigsten Blinden, die es gibt und jemand,

01:21:58: der mir eben auch dieses Bewusstsein für das Leben eines Blinden da geboten hat, mit denen

01:22:04: zusammen durfte ich das damals erleben und ich habe eine Sehnsucht, also diese 20 Jahre,

01:22:09: wo ich es nicht gemacht habe, habe ich eine richtige Sehnsucht nach diesem Erlebnis,

01:22:14: Wein in einem dunklen Raum zu probieren gehabt. Also man nimmt dem Wein in einer solchen

01:22:21: Naturlichkeit, in einer solchen Unbedarftheit war, das war einzigartig. Jetzt bei dieser

01:22:26: Blindprobe dort, bei der Probe Wein, in dieser Blackbox, fand ich total spannend. Wir hatten zwei

01:22:33: junge Mädchen dort sitzen, ich weiß nicht, waren vielleicht 1920 und die waren in dieser Gruppe,

01:22:39: es waren ja immer so acht, neun Leute, es war ja limitiert, die sagten, das war das erste Mal,

01:22:45: dass ich meine Meinung zum Wein sagen konnte, dass ich mich frei mit dem Wein gefühlt habe,

01:22:51: weil wenn ich normalerweise an irgendein Stand hier auf dieser Probe Wein, von diesen 5000

01:22:56: Stellen, die es dort gibt, hingehe, ich werde immer gerastet, ich werde immer kategorisiert,

01:23:01: ich werde nicht ernst genommen als junge Frau und hier konnte ich es sagen, konnte meine Meinung

01:23:05: sagen, war selber frei und habe das erste Mal den Wein auch richtig empfunden, weil ich mich

01:23:09: getraut habe, das, was ich empfinde, mir selber zu verbalisieren und auszusprechen und das war

01:23:17: für, also es war nicht so rührend, ich war da kurz vor den Tränen, also daher, Blindprobe nächstes

01:23:22: Jahr Probe Wein unbedingt für alle, die es jetzt waren. Frau Merken für Silvio. Ja, wobei, ganz ehrlich,

01:23:28: Silvio, das tut mir jetzt wirklich ein bisschen leid, weil ich finde, das sollte immer so sein,

01:23:32: ich finde, man sollte junge Leute auch, also ich hatte auch immer junge Leute, die unter mir

01:23:37: gearbeitet haben oder ich bin ja selber auch mal in die Hand genommen worden und ich finde immer,

01:23:41: man sollte eigentlich immer offen auf die Leute zugehen und denen auch die Möglichkeit geben,

01:23:45: sich frei zu äußern und die nicht weniger wertschätzen, jeder fängt mal irgendwo an,

01:23:49: also und deswegen ist es eigentlich schade, wenn da so ein gewisser Arroganz im Raum steht oder die

01:23:54: Leute nicht ernst genommen werden. Ich habe auch immer gesagt, hier ist, auch wenn man auf eine

01:23:58: Messe gegangen ist, habe ich gesagt, hier, das sind meine Kommis oder die gehören zu mir,

01:24:01: wir möchten alle probieren und du fängst ja irgendwo mal an und ihr habt ja auch nicht angefangen,

01:24:06: sage ich mal und habe gleich die Wettbewerbe gemacht und gleich alles gewonnen und war gleich die

01:24:11: Top-Sommuläre, jeder fängt mal klein an und es ist ganz wichtig, dass man eben halt auch den Nachwuchs

01:24:16: unterstützt und ich freue mich natürlich auch immer, wenn ich dann unterrichte. Du hast ja

01:24:21: wirklich Menschen geprägt, du hast ja richtig große Sommiären hervorgebracht, Magdalena zum

01:24:26: Beispiel. Ja, also Magdalena Brandstütter, jetzt Rambichler und Stefanie Hehn. Ja, wobei. Ja, ich habe

01:24:33: die Starthilfe gegeben, sage ich mal, aber gemacht haben, die da selber warst raus. Ja, aber du hast

01:24:37: dekantiert, also du hast die geöffnet und du hast mir auch da wieder gezeigt, was die große

01:24:44: Weinwett sein kann, wie man es, auch als Frau, das ist halt was ja was, gerade in der Zeit, als du

01:24:49: Sommiäre warst, der noch nicht so überpräsent war, wie man sich da behaupten kann. Daher toll,

01:24:56: aber ich muss sagen, da hatten wir, da hatten wir aber wirklich starke Frauen auch vor mir schon,

01:25:00: also wenn es eine Paula Bosch nicht gegeben hätte oder eine Natalie Lump oder so. Ich glaube,

01:25:04: ich hatte es schon nicht mehr so schwer, als Frau mich dazu behaupten. Und ja, ich sage mal so,

01:25:11: aber auch ich hatte natürlich tolle Leute, die an meiner Seite waren, die mir geholfen haben,

01:25:17: mich gefördert haben. Also bis der Thomas Nichols war, oder auch ein sehr geschätzter Kollege,

01:25:23: war der Toni Vandenbroek, also Toni war für mich so ein Menschenfänger, der hat, der ist mit uns

01:25:29: gereist, der ist mit uns an die Loire gefahren. Wir waren dann bei Nikola Jolie und Toni war auch immer

01:25:34: einer, mit dem man sich super austauschen konnte, wo man viel mitnehmen konnte. Und ja, es gab immer

01:25:41: auch Leute an meiner Seite, die, und ich habe dann auch was jetzt, kann ja gar nicht zurückgeben. Also

01:25:46: dann gab es halt auch Leute, die zu mir gesagt haben, nimm du auch jemand an die Hand und hilf

01:25:51: dem und förder den, gerade bei dir die Hoka, wenn ich da unterricht, oder so. Und dann hast du am

01:25:55: Anfang da vielleicht Leute sitzen und sagen, ja, wissen Sie, ich bin jetzt hier, weil mein Chef

01:25:59: meint, das ist eine gute Idee. Und ich mag ja eigentlich nur lieblich oder so. Und am Ende,

01:26:03: wenn ich dann unterrichtet habe, noch zwei Tagen, ich sage, ach, das war jetzt gar nicht so schlecht

01:26:07: mit dem Rotwein, oder so. Also ich, ich, ich, ich, ich glaube mir gelegt das auch ganz gut, die Leute

01:26:12: dann auch da ab, abzuholen, wo sie stehen. Und ja, und ich finde immer, es ist schade, wenn man den

01:26:18: Leuten das verwehrt. Und man sollte niemand irgendwie sich nicht trauen und man soll auch jede Frage

01:26:22: stellen dürfen. Und so kommt man halt auch weiter. Also indem man halt auch neugierig bleibt. Und ich

01:26:28: habe auch noch viele Fragen. Es gibt immer noch Situationen, da muss ich auch Leute anrufen. Und

01:26:32: Gott sei Dank auch tolle Kollegen, wo ich dann mal sage, du, das ist jetzt gerade nicht meine Stärke.

01:26:36: Also da bin ich jetzt nicht so firm drin. Kannst du mir mal helfen? Also und das ist der Austausch.

01:26:42: Also das wirst du wahrscheinlich unterschreiben. Man muss sich austauschen und man hilft sich

01:26:45: gegenseitig und nur das bringt einen dann weiter. Kannst du es nachvollziehen, wenn ich einen Wein

01:27:08: lese, der beide Glas heißt? Bin ich erstmal als, keine Ahnung, Wein Nerd, Wein Fanat,

01:27:14: Wein Freak, skeptisch. Und frage mich ganz unbewusst, wie ernst dieses Wein. Aber alles hinter

01:27:21: diesem Wein ist eigentlich verbissen ernst. Also wir reden hier von Riesling. Ernster Riebsorte.

01:27:27: Wir reden von der Mosel, ernstes Gebiet. Also kein Ort für schwache Nerven. Steilagen bis 65 Grad

01:27:33: sind definitiv ein Akt der Rebellion gegen Schwerkraft. Die Schieferböden grau, rot,

01:27:38: quasi-haltig sind wie ein altes Manuskripp, das die Reben lesen müssen. Das Klima ist ein Drama,

01:27:43: die vom Fluss reflektierten Sonnenstrahlen, die die Trauben fordern, die Mosels Deutschlands

01:27:48: älteste Weinregion und der Riesling seit 1456 hier belegt. Mit 24.000 Hektar macht er fast

01:27:55: ein Viertel der deutschen Weinfläche aus. Und da haben wir dann noch die Willer Hüsken,

01:28:03: die diesen Riesling, dem beide Glas produziert, 65 Hektar. Alles Riesling. Auf Toplagen wie im

01:28:10: würziger Würzgarten und dem Endkircher Steffensberg, wo die bürden exotische würzige Weine hervorbringen.

01:28:15: Ja, beide Glas ist hundert Prozent Riesling, aber eben kein typischer Vertreter. Er ist trocken,

01:28:20: frisch mit einer Säure, die kitzelt und an der Mineralität, die sinkt. Er ist wie die Mosel selbst,

01:28:26: wild, poetisch, unbeziehbar. Die Willer Hüsken ist kein Weingut, das sich mit Hochglanzprospekten

01:28:32: brüstet. Es ist ein Ort, wo die Zeit in Schichten liegt, wie der Schiefer unter den Regen. Seit 1735

01:28:40: kann sie es vorstellen, seit 735 sind 300 Jahre. Als Johannes Hüsken aus den Niederlanden an die

01:28:46: Mosel zu mehbt diese Familie Geschichten in die Steilagen. Acht Generationen später führt Adolf

01:28:52: Hüsken der Achte, ein Mann mit dem Herz eines Poeten und dem Weiblich eines Weltenbummels,

01:28:57: das ist das Weingut. Er hat für Robert Mondavi in Kalifornien gearbeitet, bei ihr Lumbaren Australien,

01:29:03: bei Tyrell, bei der Domain Bretagne und doch ist er zurückgekehrt an die Mosel, wo die Reben

01:29:11: flüstern und die Flüsse singen. Seit 2005 heißt das Weingut-Willer Hüsken benannt nach einer

01:29:17: Jugendstil-Willer in Trabentrabach, die 1904 vom Berliner Architekten Bruno Möhring entworfen

01:29:23: wurde. Ein Bauwerk, das unter Denkmalschutz steht und so elegant ist wie ein Walzer. Aber so robust

01:29:29: wie die Schieferböden drumherum. Und Hüskens sind keine Winzer, die in der Vergangenheit hängen,

01:29:33: sie sind Pioniere. Schon im 19. Jahrhundert als Trabentrabach nach Bordeaux der zweitgrößte

01:29:39: Weinhandelsplatz der Welt war, trieben sie den Handel voran. Bauten Netzwerke mit der Eisenbahn,

01:29:44: erfanden Kellertechnik. Johann Wilhelm Hüsken III., der Moselbismar, führte 1826 Weinbergsertrags

01:29:53: Berechnung ein und klassifizierte Weine nach Planeten. Bisschen verrückt, aber genial. Heute

01:29:59: sitzt Adolf VIII. auf Nachhaltigkeit, auf Handarbeit, auf biodynamischer Ansätze ohne es laut

01:30:06: heraus zu besauen. Ihr Motto, ein Stück Lebenskunst. Made by Happy People. Das kein Slogan, das ist

01:30:14: eine Haltung. Und die spürt man in jedem Schluck. Ich wünschte, du könntest jetzt mit mir diesen

01:30:20: Riesling probieren. Und die Erhabenheit spüren. Vielleicht ist Rebalter schätzen, ich glaube,

01:30:26: du würdest nicht auf 55 Jahre kommen. 2024, 7 Gramm Säure, 5 Gramm Restzucker, perfekte

01:30:32: Ballons, 11 Vollumenprozent, das ist ein Wein zum Trinken. Wahrscheinlich heißt der deswegen

01:30:36: Beideglas. Und es ist gelungen. Der Beideglas ist kein steifer Mose-Riesling, der dich mit

01:30:43: Etikettenschwere langweilt. Er ist ein Freigeiß, ein Wein, der sagt, genieß mich, ich bin hier,

01:30:46: komplett ohne Schnickschnack. Und trotzdem die Ernsthaftigkeit eines großartigen Mose-Rieslings

01:30:52: widerspiegelt. Die Hüstens haben ihn für den Moment gemacht, wenn man mit Freunden einfach

01:30:57: lachen möchte. Für ein Abend auf der Terrasse, einfach fürs Leben selbst. Er ist unkompliziert,

01:31:02: aber nicht simpel. Seine Frische kommt von der Säure seinen Tief aus der Mineralität und seine

01:31:07: Seele aus den uralten Regen, dem Schiefer. Und daher ein ganz großes Dankeschön, dass die

01:31:13: Wüller hüsten und zeigt, dass Mose-Riesling nicht verknöchert, verstaubt oder verbissen sein muss.

01:31:19: Und ein großes Dankeschön dem deutschen Vertreter, dem Handelshaus Segnetz.

01:31:24: Ist das bei dir nur Wein oder gibt es auch noch was anderes? Also gibt es irgendwie andere

01:31:37: Bereiche. Findest du, es gibt einen Getränk, was dem bei ihm irgendwie nahekommt, was dem ebenbürdig

01:31:43: ist, was eine gewisse Entwicklungsfähigkeit, was vielleicht eine andere Zukunft hat, was

01:31:46: genauso viel Anerkennung und Wertigkeit verdient wie Wein? Oder ist das nur Wein?

01:31:51: Also seit drei Jahren bin ich total fasziniert von dem Thema Sitre und Poiré. Also Apfelsch. Ja,

01:31:57: das ist für mich. Und ich habe mit der Dorot Schmidt, also wir haben auch so eine kleine

01:32:01: Kooperation gegründet, heißt Hilga Schmidt. Wir sind erstmal in die Britannien gefahren und da waren

01:32:06: wir dann schon total Feuer und Flamme für das Thema. Dann waren wir noch in der Normandie und es gibt

01:32:12: auch in Deutschland ganz tolle Erzeuger. Und das ist für mich ein Produkt, was mich komplett

01:32:16: fasziniert, ist auch so ein bisschen dem geschuldet, weil es jetzt auch ein bisschen ein Trennthema ist,

01:32:20: mit weniger Alkohol, nicht kein Alkohol, aber Produkte, die vielleicht mal nur vier Volumen pro

01:32:26: Cent haben oder fünf Volumen pro Cent. Dann natürlich auch das Thema Nachhaltigkeitsgedanke,

01:32:31: Streuobstwiesen, Hochstammen, solche Produkte. Und wir suchen ja auch immer nach Produkten,

01:32:37: also gerade in der Summlerie, die man auch gut mit Essen kombinieren kann oder neue Entdeckungen.

01:32:42: Und so eine Flasche sage ich mal, Sitre oder eben das Gegenstück aus Birnen, Poiré, das kannst

01:32:47: du auf der Terrasse auch einfach mal so wegzischen, ohne dass du gleich irgendwie ein Schädel hast

01:32:52: danach. Ich finde das ist hochspannend und da sollten sich auch vielmehr Leute für öffnen,

01:32:56: so was mal auf die Karte zu nehmen, um auszuprobieren. Gerade durch dieses Öffnen ist man ja auch

01:33:02: letztlich ein Unterstützer des Ganzen, um dem auch eine Fundamente, eine Ebene zu geben,

01:33:08: dass die Produzenten sich auch animiert für, beziehungsweise manchmal auch eine ganz andere

01:33:13: Preisensibilität dann durchbrochen wird. Also wie ich, ich hatte damals bei, als ich die Weinbar

01:33:20: aufgemacht habe, versucht auch Apfelwein mit aufzuführen, hatte so 15 verschiedene Apfelweine,

01:33:26: es war damals um 2007, da war es noch relativ neu so in Deutschland und die wollte aber keiner

01:33:31: haben. Also ich hatte dann teilweise auch Apfelweine um 20 bis 50 Euro. Also richtige Stillweinesilvier,

01:33:36: also Apfelwein, also nicht sprikant. Sowohl als auch. Also ich habe verschiedene Sachen probiert,

01:33:41: aber wollte keiner haben, hat keiner dafür. Es war halt einfach, indem es nicht so teuer. Daher

01:33:46: dann die Frage, also was, was sollte ein guter Apfelwein oder ein Poiré kosten? Worauf sollte

01:33:51: man achten? Wann ist der gut? Ist er automatisch gut, nur weil er Alkohol hat? Wie viel Alkohol

01:33:56: darf er haben? Gibt es da gesetzliche Richtlinien? Klär mich auf. Also ich sage mal, ich sage mal so,

01:34:01: ich merke, also die Beschäftigten uns dann natürlich länger mit dem Thema, nein, der Rotwein

01:34:08: stimmt, nein. Ich merke ja, umso länger wir uns mit dem Thema beschäftigen, die Dorotschmidt und ich,

01:34:13: ist, dass die prickelten Varianten einfach besser ankommen, wie die Stillweine. Also man kennt

01:34:17: ja den Appleboy, ich komme aus dem Hessischen, ich bin ja dort geboren und da ist das Produkt noch

01:34:21: eher so ein bisschen nicht so, also da wird es getrunken, aber es wird nicht als sehr hochwertig

01:34:25: empfunden. Aber ich glaube, wenn es prickelt, dann kommt es bei den Leuten noch besser an,

01:34:29: wie Stillweine. Und die Alkoholrähnchen, die geht von bis, also ich habe hier ein Poiré-Stehnen von

01:34:35: Küster, der hat nur zwei Volumen prozent, der hat natürlich dann auch ein bisschen mehr Süße. Du

01:34:39: kannst aber auch fünf oder sechs Volumen prozent haben, du hast selten mehr wie zehn. Gesetzlich

01:34:46: wüsste ich jetzt nicht, dass da was vorgeschrieben ist, was da die Mindestalkohol oder der niedrigste

01:34:50: Alkoholgehalt ist, aber du bist natürlich immer mit weniger Alkohol unterwegs als beim Wein.

01:34:55: Du hast das Zehen, weil du nicht so viel Zucker hast oder und Fragebiet durfte man schabnalisieren,

01:35:02: rein theoretisch oder wäre das dann nicht möglich, also anreicher mit Zucker?

01:35:05: Könnte man auch, aber wie gesagt hast du den Fruchts. Und du hast natürlich, also die Dorit und

01:35:14: ich, wir machen uns auch gerade stark für so die noch nicht so namhaften, kleineren Erzeuger. Also

01:35:20: klar, wer damit angefangen hat und der sehr namhaft ist natürlich auch in aller Munde schon,

01:35:24: ist Bordele, da kann ich mich erinnern noch in der Speisermeisterrei, das hat der Bernd Kreis natürlich

01:35:29: damals sehr forciert und es sind fantastische Produkte, die auch ein bisschen hochpreisiger

01:35:34: liegen und es gibt natürlich auch andere Erzeuger, die vielleicht ein bisschen kleiner und auch ein

01:35:38: bisschen günstiger sind. Und da machen wir uns eigentlich auch für stark, dass die ein bisschen

01:35:42: mehr Wertschätzung erfahren und haben da auch schon Workshops gemacht für die Sommelier Union und

01:35:49: auch mit Speisenkombinationen, hier ein Workshop hier bei meinem Sommelier Stammtisch, hier in

01:35:54: Stuttgart und das ist so was, wo wir gerade uns total für begeistern, wo wir einfach uns wünschen

01:35:59: würden auch, dass immer mehr Leute auch mutig sind, sowas mal auf die Karte zu nehmen,

01:36:03: als ich Stefanie Hehn war dann so frei und hat auch was auf die Karte genommen oder ich habe

01:36:07: jetzt dafür gesorgt, dass ein Eisperry im Barreis auf der Karte gelandet ist beim Theoman Metzger,

01:36:11: von 1785 und das ist also praktisch gemacht, also gefrorene Früchte, also wie muss ihr vorstellen,

01:36:18: wie ein Eiswein und das ist ein ganz Rarität und das ist von 1785, das ist ein Erzeuger,

01:36:23: die sitzen im Schwarzwald, das sind Pärchen, also die werden die unter Patrick, also und die machen

01:36:29: das eben, also die pflegen praktisch den Baumbestand der Eltern weiter und der Großeltern, aber meistens

01:36:37: sind das dann auch so Konstellationen, die haben dann immer noch ein Pro-Job, weil davon kann man

01:36:42: jetzt nicht leben, also das machen die mit Begeisterung und so ein ausgedehntes Hobby sag ich mal und wir

01:36:49: finden das halt. Schieben die das in ein Froster oder friert das auch am Baum wie den Wein auch?

01:36:53: Ne, das wird gefroren, also die Früchte werden gefroren und dadurch...

01:36:59: Nicht werden gefragt, sondern einfach aus Interesse, wenn ich es noch nie gehört habe,

01:37:01: deswegen finde ich es total spannend, klingt natürlich fantastisch. Und was kostet denn so was?

01:37:05: Das ist alles noch im Rahmen, also ich müsste es jetzt nochmal nachschauen, was der genau gekostet hat,

01:37:12: aber es ist alles bezahlbar, sag ich mal, also es ist nicht alles...

01:37:15: Also woran erkennt man einen guten Apfelwein, also schmeckt ja dann besonders klar nach Apfel,

01:37:22: also besonders rein oder schmeckt ja besonders matschig wie so ein Natural Wine, wie eine Fallobstwiese,

01:37:26: wo ich sage, ich habe da so ein bisschen was Erdiges oder Muffiges noch mit darin, oder wann

01:37:33: sagst du, oder schmeckt ja besonders weinig oder besonders fruchtig oder...

01:37:37: Ich glaube, da gibt es die unterschiedlichen Produkte, also was ich schätze ist, wenn die Fruchtschelistik

01:37:42: sehr gut rausgearbeitet wurde, wenn du eine puristisches Empfinden hast, dann hast du neben Apfel

01:37:47: oder Birne oft auch noch andere Aromen wie Blüten oder wie Kräuter oder so, solche Noten halt noch mit dabei.

01:37:53: Muffig oder so soll das eigentlich nie riechen oder schmecken, es gibt natürlich auch so schräge, wilde Geschichten,

01:37:58: aber das wäre jetzt eher weniger was, wo ich mich für stark machen würde.

01:38:01: Aber im Grunde, wenn die Fruchtaromate klar herausgearbeitet worden ist und dann für mich ist immer entscheidend

01:38:08: oder wichtig in der Qualität, dass es Zug hat, dass du das Gefühl hast, das macht dich nicht saat,

01:38:12: es ist nicht zu süß, es hat eine gewisse Lebendigkeit mit dabei, wie gesagt, Flasche auf, Flasche leer,

01:38:18: also du machst eine Flasche auf, bei dem Wetter vor allem und du hast einfach Freude und es ist einfach Trinkgenuss.

01:38:25: Und du kannst auch das genauso wie Wein natürlich sehr, sehr gut zu den unterschiedlichsten Speisen kombinieren.

01:38:30: Nicht nur zum klassischen, französischen Krepp oder solche Sachen, also es gibt da alle möglichen Varianten,

01:38:36: die haben beim Bern-Bachhofer zum Beispiel Nühe gemacht mit tollen Speisen und haben dann auch...

01:38:41: Also er hat einen so einen Soberrahmen gemacht, also sowas Asiatisches.

01:38:45: Und da hatten wir von 1785, der hieß "Forenoir" oder heißt "Forenoir" und der hat so ein bisschen wildere Aromen mit dabei,

01:38:51: so ein bisschen Unterholzaromatik, bisschen Trockenobst.

01:38:54: Und das war auch so eine Omamikombination mit diesem Gericht von Bern-Bachhofer,

01:38:59: wobei Bern-Bachhofer ist auch jemand, der super auf Produkte zu kochen kann.

01:39:03: Also das ist auch einer, der beherrscht das perfekt, also du gibst ihm eine Idee oder du gibst ihm ein Produkt

01:39:09: und er kocht darauf einfach perfekt zu und das war auch ein Erlebnis, wo ich es selber auch, also das war super.

01:39:15: Das wiederum, finde ich, ist eine ganz tolle Lösung, weil es geht ja nicht darum, wenn ich eine Weinbegleitung zum Beispiel habe,

01:39:20: dass ich nicht 10, 12 Getränke oder irgendwie Weine haben möchte, ich bin dann noch einfach voll.

01:39:25: Und das möchte ich einfach nicht, aber wenn man dann eben sowas leicht Alkoholisches hat, mit 2 bis 5 Nümenprozent,

01:39:30: was trotzdem eine gewisse Potenz hat, um die Speise entsprechend zu begleiten, dann balanciert es dann auch aus,

01:39:34: dann kann ich da auch mal einen größeren Schluck von trinken und kann mich dann dem Weih nochmal mit der ganz anderen Sinnlichkeit

01:39:39: und der ganz anderen Tiefe dann letztlich auch widmen, weil die Sachen dann oftmals ja vielleicht auch nicht ganz so anstrengend sind

01:39:44: und das könnte so eine Lösung sein, wo man sagt, man bringt mehr Ballon in den Abend,

01:39:49: wird eben auch dem Zeitgeist gerecht, dass Leute nicht mehr so stark rauswanken wollen, sondern einfach den Tag noch bewusst damit erleben wollen,

01:39:57: wo man ein bisschen mit spielen kann, aber ist sowas immer jugendlich, muss sowas im ersten Jahr getrunken,

01:40:04: kann sowas reifen, hat sowas in LHD.

01:40:08: Das kann auch reifen, also ich habe hier auch noch Produkte stehen, die halt noch nicht getrunken wurden,

01:40:14: also da habe ich auch letztes mal wieder was aufgemacht.

01:40:16: Also ist es natürlich schon der Fall, dass die irgendwann nicht mehr frisch sind, dass es nicht ewig lagerfähig ist, aber es ist schon lagerfähig.

01:40:23: Und es werden auch viele Experimente gemacht, also die Erzeuger beschäftigen sich auch mit dem Thema Jahrgangsgeschichten zu machen oder mal zu lagern,

01:40:30: also auch mal zu gucken, wie schmeckt so ein Reifer-Apfelwein oder Reifer-Apfelschaumwein, also vom Gutshof Kratz, z.B. der Florian Profittlisch, der beschäftigt sich, ja, kennst du auch, oder?

01:40:43: Ja logisch, der hat einen so knochigen Apfelsaft bzw. so richtig knochend trockene Sachen gehabt, die waren so krass,

01:40:51: die habe ich damals vor zehn Jahren oder so das erste Mal gehabt und damit Leute richtig schockiert,

01:40:56: weil die so außergewöhnlich waren und mega, also Riesen-Empfehlungen, also das ist jemand,

01:41:02: der diese Authentizität richtig lebt konsequent, leider ganz selten gehört wird, weil er halt so atypisch ist, aber fantastisch, also toll, nicht günstig und das ist auch gut so,

01:41:14: wenn man diese Sachen dann mit einer anderen, also aber auch nicht teuer, aber man trägt auch die Apfelsäfte, ich glaube der kostet einen Apfelsaft,

01:41:19: ich habe es jetzt lange leider nicht gekauft, irgendwie 8 Euro oder so, aber da trägst du die mit einem anderen Bewusstsein,

01:41:25: richtig knochend trockene, ohne Restzucker und das ist herrlich, also es ist so geliebt aufmerksam, wunderschön.

01:41:33: Es ist halt so ein Thema, weil es muss sehr stark kommuniziert werden und das haben die Dorit und ich uns auch zur Aufgabe gemacht,

01:41:40: du musst halt mehr reden darüber, es verkauft sich nicht von alleine, also du musst kommunizieren und es ist noch nicht,

01:41:47: ich hoffe, dass es mehr wird und dass die Leute mehr Aufmerksamkeit haben und auch mehr Begeisterung dafür entwickeln, aber es ist kein Selbstläufer,

01:41:54: das muss man sagen. Was ich mir über frage, warum steht nicht automatisch ein Jahrgang drauf?

01:42:01: Die Sachen sind ja eigentlich, kann ich mir vorstellen, zu 100% Jahrgangstreu, also ich kann dann Apfel nicht über wie ein Wein 5 Jahre im Tank liegen lassen,

01:42:11: wo ich es dann irgendwie kividieren könnte, werden würde Altwein mitverarbeitet oder will eigentlich Apfel aufwumpfergoren?

01:42:20: Ich weiß nicht, ob das kontraproduktiv wäre vielleicht, also wenn man den Jahrgang draufschreiben würde, aber ich habe es jetzt selten gesehen.

01:42:26: Also man versucht es bewusst zu vermeiden, es ist nicht so, dass da irgendwie 5 Jahrgänge kividiert sind, sondern?

01:42:30: Kann ich dir jetzt so autok nicht beantworten, aber ich habe es jetzt noch nicht so wahrgenommen, aber ich glaube, die sind auch noch so ein bisschen in der Entwicklung

01:42:39: und denken darüber nach, das vielleicht draufzuschreiben und dann wirklich zu gucken, wie schmeckt der Jahrgang vom Vorjahr im Vergleich zum jetzigen Jahrgang und so weiter und so fort.

01:42:47: Es gibt ja so verschiedene Sachen, wir hatten jetzt zum Beispiel, es trifft ein bisschen ab, wir hatten einen Glühweinprojekt auf dem Weihnachtsmarkt und natürlich haben wir diesen Glühwein mit Jahrgang verkauft, weil es halt ein Jahrgangsglühwein war,

01:43:00: der war halt nicht irgendwie 5 Jahre alt, sondern und wir haben es halt dazu geschrieben und das ist, warum nicht? Und das hat die Leute in der Maße bequetscht.

01:43:07: Das kann ja super sein, da kriegt eine richtige Glaubwürdigkeit, wenn da ein Jahrgang drinsteht, so wahrscheinlich beim Apfelwein genauso, wenn da ein Jahrgang, dann kriegt ja auch mal eine andere Glaubwürdigkeit und ist ja eigentlich irgendwas, was automatisch dort ist.

01:43:21: Muss ja noch nicht mal irgendwie gesetzlich zertifiziert sein, man schreibt es halt einfach nur drauf.

01:43:25: Also ich hoffe ja auch, dass da Bewegung reinkommt und dass da mehr passiert, aber ich beobachte das auch bei Kolleginnen und Kollegen, dass da so eine Bewegung drin ist und dass die offen sind.

01:43:37: Also ich glaube, die Valentina hat auch gesagt, Zitre ist im Moment noch nicht so auf dem Schirm, aber sollte man haben, ich glaube, sie hat das, wenn ich das richtig gesehen habe, bei den Zitaten auch angemerkt.

01:43:46: Und ich würde mich aufrollen, also wenn da ein bisschen mehr Bewegung reinkommt und also vor allem würde ich mir wünschen, auch gerade für diese kleineren Erzeuger und die individuellen und die Massengeschichten müssen wir jetzt nicht puschen, also es gibt natürlich das Zeug auch im Supermarkt mit einer deutlichen Restsüße und so, aber das ist eher weniger die Produktlinie, wo wir sagen, das ist was uns begeistert.

01:44:06: Ist natürlich auch so, muss er dir auch vor Augen führen, wenn es so individuelle Geschichten sind, du kannst jetzt da, die sind in dem Jahr so und im nächsten Jahr sind die ganz anders, das könntest du jetzt niemanden empfehlen, der das aufnehmen möchte in Finrevo oder in Edicau oder was auch immer, weil der erwartet ja der Kunde erst mal, dass das jedes Jahr etwa identisch schmeckt, das ist ja beim Wein genauso, wenn du einen Pinucchio beim Aldi kaufst, dann verkostet man den nach einem gewissen Raster, der muss die und die Aromen haben, die und die Struktur.

01:44:36: Es spricht ja auch nichts dagegen, das will der Entverbraucher in dem Moment ja so, der sagt, ich möchte halt das Produkt und das soll auch keine großen Schwankungen haben, aber bei diesen kleinen individuellen Erzeugern ist halt so, dass dann dem ja so schmeckt, dem anderen ja schmeckt er ganz anders und vielleicht fällt er auch mal aus, weil es dann Frost gibt oder so, dass es keine Konstanz gibt, dass es dieses Produkt halt ein Jahr einfach mal nicht gibt, also das muss man sich halt auch vor Augen führen.

01:45:00: Apfel oder Birne? Hast du da Vorlieben und was ist der Unterschied? Also klar, das eine ist Apfels, andere ist Birne, aber gibt es da unterschiedliche Produktionsweisen oder unterschiedliche Ansätze oder ist das eine nur Apfels, andere Birne?

01:45:11: Ne, aber dort und ich haben wieder festgestellt, dass wir dann beim Reitersten immer doch wieder die Birne sehr packt, also ich finde beides großartig, ich habe jetzt auch ein Perry von 1785 zum Beispiel, ich mache jedes Jahr für meine Kunden, also für meine sehr guten Kunden gibt es immer einen Geschenk und da habe ich dann auch diesen Perry gemacht,

01:45:29: mit so Salzkrekkern und mit so einer Konfitüre von Citrusfrüchten und dann haben Dore nicht so eine Käse pro Schüre gemacht, also haben wir gesagt, kauft euch ein Ziegenkäse dazu, also ich habe jetzt kein Käse mit verschickt, weil vor Weihnachten weiß man immer nicht, kommt das Paket an oder geht das irgendwo verschütt und dann haben wir so eine Kombination da uns ausgedacht, das war auch großartig, also in der Kombination.

01:45:50: Also das habe ich dann irgendwann auch wieder angefangen, weil früher habe ich immer gedacht, sehr langweilig, wenn die Sommeliere irgendwelche alkoholischen Produkte verschenken, dann habe ich mal Pfeffermühlen verschenkt oder so was und da kam aber doch manchen haben gesagt, du Christina, wenn das von dir kommt, dann wissen wir ja, das ist was ganz Besonderes, weil du hast es ausgesucht, also wir freuen uns halt auch über Wein oder in dem Fall jetzt über den Perry von 1785 und seitdem gehe ich wieder hin zurück zu sagen, ne, es gibt halt wieder was in dem Bereich, also Wein oder eben halt in dem Fall, diesmal der Perry, so ein kleiner Aufmerksamkeit.

01:46:19: Irgendwelche Ansätze, wenn ich jetzt so einen Apfelweine oder eben einen Birnenwein, also sprich ein Zitro oder ein Poree habe, wie man den serviert, wenn man da ja überhaupt keine Vorstellung hat, serviert man den wirklich immer kalt oder kann man den auch temperiert servieren, serviert man den in irgendein bestimmten Glas, was würdest du dir empfehlen, könnte man sowas lüften, dekantieren oder ist das totaler Quatschen einfach nur show, gibt es da irgendwelche Voraussetzungen, Wünsche, Gedanken, was man dazu machen könnte, um den optimal zu machen?

01:46:49: Zu präsentieren, weil da gibt es ja, glaube ich, gar kein Erfahrung oder ich würde es gekühlt servieren und ich glaube, das wäre jetzt auch eine Frage, die man da Dorret hätte stellen können, weil Dorret immer sagt, diese ganze Szene, also Citro und Poree, das ist alles ein bisschen entspannter, die sind so ein bisschen lässiger unterwegs, das ist teilweise nicht so verkopft wie manchmal die Wein Szene und man trinkt das einfach, egal aus welchem Glas, das macht einfach Freude, es gibt natürlich diese Bolzen, diese Schalen, was ganz klassisch ist für die Britanien.

01:47:19: Das kann man auch mal machen, haben wir dann auch mal gemacht, weil ich habe mir auch so eine gekaufte Schale ums einfach, weil das da traditionell so gemacht wird in der Creperie oder im Restaurant, dass man es auch durch Keramikschalen trinkt, aber ich glaube, dass man da nicht so dezidiert rangeht wie beim Wein, dass man sagt, man braucht das in das Glas, ich würde, glaube ich, so ein, auch so ein klassisches Weißwein-Klas bevorzugen.

01:47:43: Und da ihr habt, die Perlage oder die Kohlensäure immer eher verhaltener ist, würde ich jetzt von Dekantieren und solchen Sachen absehen, weil dann ist es relativ schnell platt, das ist auch so ein bisschen was, was man im Auge behalten sollte, wenn man so eine Flasche aufmacht, die Kohlensäure ist doch relativ, gibt es natürlich auch da traditionelle Flaschengärm, gibt es auch traditionelle Flaschengärmethoden, aber es gibt halt einfach auch das Schamatverfahren, wo dann die Kohlensäure, sage ich mal, wenn das Produkt einen Tag auf ist, dann ist es am nächsten Tag halt schon relativ flach, deswegen.

01:48:12: Wer ich jetzt Schamat fahren, ist es die Tankgärmung sozusagen, also da würde ich aber von absehen, dass ich das, ich würde es eben nicht, nicht Dekantieren, weil da wird es ja die Kohlensäure raushauen.

01:48:27: Aber kannst du das Verfahren auch empfehlen, also Produkte, die so erzeugt wurden, sprich die mit einem Drucktank erzeugt wurden, oder soll es dann immer Flaschengärmung sein und ist das eher verbreit oder eher selten?

01:48:39: Es gibt sowohl als auch, ich sage mal, auch die Flaschengärmethode ist natürlich spannend, gibt es dann auch diese höherwertigeren, teureren Produkte, also gibt es dann auch durchaus Citroen Porre, die liegen dann in der Preisrähnsch von einem Champagner, da wird es halt dann wieder schwierig in der Argumentation, also das ist genauso wie mit dem, ich liebe ja auch sehr gute Winzersekte, aber es ist immer so ein bisschen grenzwertig, wenn ein Winzersekt annähernd genauso viel kostet wie ein Champagner oder sogar mehr, da muss man doch sehr viel reden.

01:49:08: Ja, ich finde mittlerweile können die Produkte das durchaus halten und können diese 50, 60, 70, 80 Euro durchaus darstellen und selbst im dreistelligen Bereich, weil sie eine gewisse Eigenständigkeit haben und ich glaube, wenn so ein Citroen Flaschen vergoren, wenn er eine Eigenständigkeit hat und es muss noch nicht mal irgendwie was super exklusives, exotisches sein, sondern eine Geschmackskultur hat, wo ich sage, ja so was finde ich bei keinem anderen Produkt oder entweder nehme ich es oder nicht.

01:49:38: Also wenn du vorhin gesagt hast, Latash entweder nehme ich es oder nicht und es hat eine gewisse Eigenständigkeit, es gibt keinem, der ja mit vergleichbar ist, dann kann ich selber entscheiden, möchte ich das Geld ausgeben oder nicht, aber er ist damit wertfrei und das finde ich dann bei so einem Produkt wie zum Beispiel ein Apfel Citroen Flaschen vergoren, vielleicht von mir aus mit Jahrgang, irgendwie fünf Jahre alt und ich mache den auf und sage, wow, so was hatte ich noch nicht.

01:49:58: Und dann ist es mir genau das Geld wert, was dieser Wein kostet, da kann ich ja überhaupt nicht sagen, nein, das ist ja nicht wert, weil vom Aufwand ist dann teilweise genauso rein vom Produktionsaufwand, nicht den, den, den Vegetat, also den, dass die Frucht entsteht, also den Wachstumsaufwand, der ist geringer bei, bei solchen Fruchtprodukten als bei, bei klassischen Wein, aber der handwerkliche Aufwand ist ja genau dergleiche beim Wein und warum soll der dann nicht einen ähnlichen Preis, einen Kostenverlust nehmen?

01:50:28: Wie jetzt zum Beispiel in den Sekt oder in den Schaumweinen, also daher würde ich diese, diese Frage dann nicht unbedingt so, so stellen.

01:50:35: Es ist klar auch, dass es den Markt durchaus gibt, aber dass wir uns schon in so einem Nischenbereich bewegen, wie bei allen diesen exklusiven Geschichten.

01:50:42: Wollen wir doch aber auch.

01:50:44: Ja, also wir auf jeden Fall, also wir jetzt unserer Szene reden oder auch von denen, mit denen wir uns umgeben, aber vielleicht wäre der ein oder andere Endverbraucher dann eher doch etwas kritischer und würde sagen, das sieht er jetzt nicht sehr wie mich.

01:50:58: Da können wir auch darüber diskutieren, entalkolisierte Weine und da habe ich manchmal auch ein bisschen ein Thema mit, dass die oft zu, irgendwas, also das gefällt mir deswegen bei Citron Porree irgendwie besser.

01:51:07: Wir haben jetzt kein Alkohol, es ist nicht kein Alkohol, sondern wir haben wenig Alkohol und was halt oft bei diesen entalkolisierten Produkten der Fall ist, ich rede jetzt nicht von allen, dass man ja irgendwo diesen Alkohol ersetzen muss.

01:51:18: Das heißt, wir reden oft über eine sehr hohe Restzuckergehalt, also dass wir einfach sagen müssen.

01:51:22: Wir haben ein Geschmacksträger, der die 10 bis 12 Volumen prozent dann irgendwie aufhängt und dann irgendwie als Geschmacksträger fungiert. Das hat einen Zeit lang, hat das Süße übernehmen müssen, teilweise Kohlensäure kann das, also damit versucht man es auch, aber man hat noch nicht wirklich eine Lösung, teilweise schafft man es mit Extrakten, mit Rückgewinnung etc.

01:51:43: Aber das ist ein ganz anderes Thema, also wollen wir das festzustellen?

01:51:46: Nein, das machen wir nicht hin.

01:51:53: Ich bin eher Citron Porree und weniger entalkolisiert, wobei um das abzuschließen, was das Thema angeht, auch das ist eine Entwicklung. Mein früher alkoholfreies Bier konnte man auch nicht trinken und das wird sich auch da in dem Bereich weiterentwickeln und wird immer besser werden.

01:52:10: Und es hat seine Brechtigung und der nächste Sommelier kann auch gerne über das Thema dann ausführlich sprechen, weil wir dürfen es nicht verleugnen, dass es ein großes Trend-Thema ist.

01:52:22: Es ist wirklich in der Tat ja auch eine Richtung, die ganz klar eingeschlagen wurde und ich finde eben auch dieses niedrig alkoholische, was ja auch ein gewisser Trend ist, also auch beim Wein niedrig alkoholische Beine sieht ja, sind ja unglaublich, ja teilweise auch keine Ahnung, Kolombars, die 9-Volumenprozent haben oder so, ob die jetzt sind.

01:52:41: Das ist wirklich die großen Weine sind, das ist immer noch dahingestellt, aber es ist ein gewisses Weinfeeling, was vermittelt wird, wo man sagen kann, Wein trinken ist wieder salonfähig, wenn man sich nicht niederstreckt, sondern eben doch diesen sommerlichen Genuss dann irgendwo zelebriert.

01:52:53: Und viele mögen das gerade im Augenblick. Und eine schöne Alternative wäre dann irgendwo der Citroen. Wenn du ein Wein wärst, welcher Wein wärst du? Wärst du ein Citroen oder wärst du ein Wein?

01:53:03: Nein, ich weiß genau, was für eine Rebsorte ich wär. Ich glaube, ich wär Schassler. Also ich finde Schassler oder Fondant oder auch Goudil, weil Schassler ist ja eher dezent, ist eher zurückhaltend, aber eigentlich auch...

01:53:22: Der Rekord hat das mal sehr schön gesagt, der hat auch einen Buch über die Rebsorte geschrieben. Also Schassler ist irgendwie so Chanel ist die Utkotür. Also nicht, dass ich mich als Utkotür verstehe, aber ich glaube, ich bin eher ein zurückhaltender Mensch, also nicht so laut.

01:53:36: Auch eher, ja, Schassler hat einfach vielleicht mehr Facette, als man manchmal denkt. Und wenn man sich mit der Rebsorte länger beschäftigt, und ich hab 2, 13 bis zu 18 auch das Schweizer Wahlen Infoboro leiten dürfen und hab viele Schweizer Weine auch durch meinen guten Freund Jörg Linke verkosten dürfen.

01:53:51: Und was sagen, mich fasziniert diese Rebsorte, weil sie eben nicht so laut ist und weil sie so viel Facette zeigen kann und auch sehr gut reifen kann, was man auch nicht denkt. Man denkt immer, das muss man schnell wegdrinken, das hat kein großes Lagerpotenzial.

01:54:05: Und so wie ich mich empfinde, so von meinem Charakter her, würde ich sagen, ja, ich bin eher Schassler als Sauvignon oder Riesling oder ja.

01:54:14: Was ist der Unterschied zwischen Fondant, Gutedel und Schassler? Ist es wie Ru-Länder und Graube-Gunder, oder ist es, also das ist eine Restüße ausgebaut, oder ist es regional bedingt, oder ist es, warum gibt es da 3 verschiedene Namen, die ähnlich prominent sind?

01:54:30: Also Fondant ist die Rebsorte im Wallis und Schassler ist in den anderen Weinregionen in der Schweiz, zwischen Wartland und Gutedel ist natürlich die Rebsorte im badischen, also Mark-Refler-Land hat ja einen großen Anteil.

01:54:43: Gutedel gibt auch da Erzeuger, die Schassler auf dieses Etikett schreiben, wegen der Internationalität oder weil es ein bisschen feiner klingt. Oder es gab früher, als ich gelernt habe, noch diesen Chassli, also Chasse-Lars-Cyrilli, also ein Schassler, der gutedel, der länger auf der Hefe gereift ist.

01:55:02: Aber es handelt sich immer um eine und die selbe Rebsorte, nämlich, also Hintergrund ist eigentlich Gutedel.

01:55:07: Und er ist aber trocken. Ja, es kann auch restüß sein, aber die Weine, von denen ich jetzt spreche, also die mich begeistern, das sind trockene Weine und die, wie gesagt, teilweise sehr große Komplexitäten, sehr große Feinheit und können auch im Barrick ausgebaut sein teilweise.

01:55:27: Also Lybová ist einer der größten und kranndiosesten Erzeuger. Der baut zum Beispiel die Weine dann auch mal im Barrick aus. Es gibt auch edelsüße Varianten, also von der Traube, also von Wiss.

01:55:42: Aber wenn du sagst, welchen Weintyp verkörperst du als Christina Hilker, würde ich sagen. Also wenn mir eine Rebsorte einfällt, dann würde ich mich eher in dem Bereich kriegen.

01:55:51: Großartig. Also nicht nur, erst seit Ziereisen ist diese Rebsorte ja irgendwie präsent geworden für viele, wo man sagt, okay, man kann da ja auch was anderes draus zaubern.

01:55:59: Also diesen üblichen Liter, Gutedel, der dann möglichst wenig Säure hat und dann richtig gesoffen werden kann. Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich für meine Person habe diese Rebsorte noch nie in ihrer Großartigkeit, außer von ein, zwei, drei Winzern, wo ich überrascht war, wo ich auch beeindruckt war, wo ich auch teilweise von dem Wertung beeindruckt war,

01:56:18: niemals zu greifen können, daher bin ich da doppelt überrascht. Also stark, super Dank. Gibt es immer älterst auch. Also ich glaube, 5% der Anbaufläche ist schasselassen.

01:56:29: Ja, genau.

01:56:30: Und also neben den, ich glaube, 25% Rieschen.

01:56:33: Es spielt aber keine große Rolle. Also spielt keine große Rolle.

01:56:36: Halt im Edelzwecker. Also da ist es ja so einer der Hauptkomponenten, die da mit rein, hast du mal einen guten Edelzwecker getrunken?

01:56:43: Nee, also nicht bewusst, aber ich habe immer mal so gemut, habe ich mal gesagt, aber es wurde dann eher belächelt.

01:56:51: Eigentlich müsste man das wieder so ein bisschen kultig machen, dass man so ein Kult-Edelzwecker macht,

01:56:56: so wie zum Beispiel die Bettina Schumann hat auch diesen Badisch-Rotgold wieder belebt.

01:57:00: Also Badisch-Rotgold ist ja eine Cuvée aus weißen und roten Trauben, so wie Schillerwein in Württemberg in diesem Baden eben Badisch-Rotgold.

01:57:07: Und die Bettina Schumann hat es auch mit einem tollen Etikett gemacht und die hat den, also Badisch-Rotgold.

01:57:12: Das ist wirklich toll, das ist herrlich.

01:57:14: Das ist super. Ja, und das fand ich irgendwie so cool und wie die Bettina das gemacht hat.

01:57:19: Ich sage, es ist echt kultig und so habe ich eigentlich gedacht, sollte man eigentlich mal so ein Kult-Edelzwecker machen, also so.

01:57:25: Ja.

01:57:26: Aber bis dato ist es nicht so gut gekommen.

01:57:28: Ist ja der Ursprung auch hochklassig, ist es wie bei der Liebfrauenmilch, dass das Liebfrauenstift eingewirkt?

01:57:31: Nee, ne? Da war es schon immer saufwein.

01:57:34: Da habe ich ja schwimmste Erinnerungen.

01:57:36: Ich habe in Friesland gelernt und wir hatten wenig Wein auf der Karte und einer von Warn-Edelzwecker in der Literflasche und das war wirklich schlecht.

01:57:44: Und daher verbinde ich das immer mit schlecht, aber das ist manchmal auch diese fast kindlichen Erinnerungen, die man damit hat.

01:57:49: Aber müsste ich mal nachforschen, ob sowas vielleicht, ich habe gehofft, dass du jetzt sagst, nein, eigentlich ist das kult und du kennst nur nicht die richtigen, aber...

01:57:57: Nein, ich hatte nur die Hoffnung, dass man jetzt vielleicht wieder... es ist irgendwie so ein bisschen so ein vielleicht von den jungen Wilden im Els, dass da einer sich dem Thema annimmt und man macht irgendwie so einen kultigen Edelzwecker.

01:58:08: Vielleicht kommt das noch...

01:58:10: Aber gibt es irgendwas so wie, keine Ahnung, gemischter Satz in Wien?

01:58:14: Oder jetzt, ich will nicht auf die Restzüßensachen, die man unbedingt auch kennen muss, also wie Warn-Edelzwecker oder Selektion Granobler, also sprich eine Spätlese, Auslese beziehungsweise eine Bernauslese, TBA, die teilweise großartig sind.

01:58:29: Aber gibt es irgendeine Spezialität im Elsass von Weinseite her, die man unbedingt kennen muss, die ich jetzt überhaupt gerade nicht auf den Schirm habe?

01:58:36: Naja, diese gemischten Sätze, die Komplentation, das hat ja z.B. Marcel Dijs ganz stark forciert, dass er die Lage draufgeschrieben hat, darf sogar als Kronkrüfermarkt, wenn er noch weiß, ein gemischter Satz sozusagen ist, also das gibt es schon, also das findest du schon.

01:58:52: Gibt der jetzt 51 Kronkrülagen?

01:58:54: Ist das vier oder ist das wenig?

01:58:56: Wenn man das so hört, dann klingt das ja eigentlich relativ viel, aber in Anbetracht von 15.000 Hektar ist es vielleicht nicht ganz so viel, die haben jetzt teilweise eine relativ große Durchschnittsgröße von 4 Hektar, was ja nicht wenig ist.

01:59:09: Aber da weiß ich immer nicht, hat das wirklich diese Wertigkeit, wie im Begründ oder wie die große Lage in Deutschland, oder ist es dann doch ein bisschen verwässert oder wie siehst du das?

01:59:21: Ist automatisch ein Kronkrül?

01:59:23: Nein, es ist genauso streng eigentlich auch, wenn du jetzt beim VDP großes Gewächs anschaust, ist es ein eng gefasste, eingekränzte Lagen, die dafür zugelassen sind.

01:59:33: Und der 51er war der Käferkopf, der noch dazugekommen ist, etwas später, aber das ist schon eine strenge Regelung und da kannst du auch drum herum jetzt nichts machen.

01:59:44: Also du darfst jetzt nicht Kronkrül draufschreiben, wenn der eben nicht aus diesem Bereich kommt.

01:59:50: Aber da gibt es nichts zwingend.

01:59:53: Aber da gibt es auch Licht und Schatten, es gibt Top-Erzeuger, die grandiose Superkronkrös machen, es gibt aber auch Erzeuger, wo ein bisschen schwierig ist.

02:00:05: Aber das haben wir nicht nur im Elsass.

02:00:07: Sind das Automats, die 50% Genossenschaften, die es immerhin im Elsass gibt, oder 43% Genossenschaften, die es im Elsass gibt, also sind die nicht ganz so hochwertig?

02:00:17: Oder gibt es dort, es gibt ja eine eigene Genossenschaftskultur dort auch.

02:00:22: Und die waren ja auch maßgeblich daran beteiligt, dass 83% diese Kronkrül-Klassifikation etabliert wurde.

02:00:28: Also gibt es da großartige Sachen, oder sollte man da immer zum Erzeuger gehen?

02:00:33: Oder ist das nicht dazu kategorisch, wenn ich das so...

02:00:36: Nee, nee, ich denke, das könnte man ja genauso... ich habe viel für Baden auch gearbeitet.

02:00:40: Ich lebe ja, ich bin ja... Neig schmeckt, ich bin ja Wahlstudinger drin, wir haben natürlich ja auch das große Genossenschaftsthema.

02:00:46: Und da gibt es natürlich Top-Genossenschaften, und die gibt es in Baden, und die gibt es auch im Elsass.

02:00:50: Es gibt sehr gute Genossenschaften.

02:00:52: Ich würde das per se auch nicht so sagen, schlecht oder gut.

02:00:56: Man muss es ein bisschen individuell anschauen.

02:00:58: Oft ist es halt so, also was mir so auffällt, dass wenn das individuelle Erzeuger ist,

02:01:03: gerade wenn man darüber was schreiben möchte, und so ist das Storytelling halt oft ein bisschen schöner.

02:01:08: Wenn ich dann über eine Genossenschaft schreibe,

02:01:10: dann haben die vielleicht auch irgendwie eine Linie, eine besondere ins Leben gerufen,

02:01:15: wo man noch ein bisschen kreativer darüber sich auslassen kann oder schreiben kann.

02:01:19: Aber oft sind doch die individuelleren Geschichten, der Winzer, sage ich mal, mit der Familienhistorie,

02:01:25: das ist dann manchmal ein bisschen spannender.

02:01:27: Aber man darf das nicht verteufeln, ich meine, guckt die Südtirol an.

02:01:30: Also es gibt Kranthiose, sehr, sehr gute Genossenschaften in Südtirol,

02:01:34: und die haben in Südtirol ein ganz anderes und viel besseres Standing,

02:01:38: als zum Beispiel dem direkten Vergleich mit Baden oder auch mit Württemberg

02:01:43: oder eben auch mit den Elsasser-Genossenschaften.

02:01:45: Woran liegt das?

02:01:46: Also sind das in der Tat die Genossenschaften?

02:01:49: Ist es die Qualität der Genossenschaften?

02:01:51: Weil wenn ich mir das rein faktisch anschaue,

02:01:54: im Elsass ist es ja jetzt, um das beim Elsass zu bleiben oder es im Vergleich zu ziehen,

02:01:58: ist der Durchschnittsertrag des gesamten Anbaugebietes 70 Hektoliter pro Hektar,

02:02:03: was erstaunlich gering ist.

02:02:05: Also im Vergleich zu anderen Gebieten ist es ja fast höchstes Qualitätsniveau,

02:02:10: also nicht höchstes, aber es ist schon in der Breite gesehen relativ gering.

02:02:14: Also müsste das da vom Grundansatz dort auch so sein?

02:02:17: Ist es die Akzeptanz der Leute, der Konsumenten?

02:02:19: Ist es das Marketing oder warum sind Südtiroler-Genossenschaften im Vergleich zu

02:02:24: der Winzergenossenschaft in der Fals an der Arbor,

02:02:27: whatever you name it, so anders, eben renommieren nach Anerkennung?

02:02:31: Ist es die reine Qualität oder ist es Marketing?

02:02:34: Ich glaube, ich bin jetzt nicht da alle entscheidend.

02:02:38: Aber ich würde sagen, es liegt schon an der Top-Qualität der Genossenschaften.

02:02:42: Einfach auf einem sehr hohen Niveau, die sich auch im gewissen Preisbereich eingepiegelt haben,

02:02:48: also nicht in diesem Billigbereich.

02:02:51: Ich glaube das da einfach und ich glaube einfach,

02:02:54: dass die Wertigkeit nach außen ist eine ganz andere Wahrnehmung.

02:03:00: Aber ich habe mich das oft gefragt, auch im badischen.

02:03:05: Ich habe gesagt, warum habt ihr jetzt nicht das Standing wie jetzt eine Genossenschaft in Südtirol?

02:03:10: Da lehne ich mich jetzt weiter aus dem Fenster.

02:03:13: Das müsste ich auch nochmal recherchieren, bevor ich da was freilich sage.

02:03:16: Ich glaube, in Italien ist das Thema Wein immer noch auch Staatsangelegenheit.

02:03:20: Also da gibt es auch sehr viel Fördergelder und das hat eine andere Wertigkeit.

02:03:24: Also eine Genossenschaft in Baden tut sich schwerer mit vieler Leidingen als eine Genossenschaft in Südtirol.

02:03:32: Aber wie gesagt, da müsste ich jetzt auch nochmal ein bisschen besser recherchieren,

02:03:35: bevor ich hier was komplett Falsches erzähle.

02:03:37: Aber ich nehme das natürlich in der Außenwirkung schon wahr,

02:03:40: auch welche Preise aufgerufen werden von Genossenschaften aus Südtirol.

02:03:45: Und die haben eben dieses schlechte Image, also was Genossenschaften in Württemberg oder in Baden eben halt leider oft haben.

02:03:55: Das Problem haben die überhaupt nicht.

02:04:16: 1979.

02:04:19: Giovanni Panizzi, ein Typ aus der Lombardei, mit einem Funken in den Augen und ein Dickkopf.

02:04:25: Ohnegleichen, kauft ein 2 Hektar großes Stück Land?

02:04:29: Pudere Santa Magrita, direkt vor der Mittelalterlich-Mauer dieser UNESCO-Festung.

02:04:35: Definitiv kein romantischer Moment, sondern ein Aufstand gegen eine Vernacia,

02:04:39: die damals keiner mehr ernst nahm.

02:04:43: 1979.

02:04:45: Im Mittelalter war er der erste Schlechtchen, geliebt von Pepsen und Michelangelo.

02:04:49: Aber in den 80er Jahren, ein Niemand, verstaubt.

02:04:53: Während die Toskaner sich mit Rotwein brüsse, Giovanni gab keinen Traktor.

02:04:58: Er sah in diesen knochigen Rieben etwas, für das es sich zu kämpfen lohnte.

02:05:03: 1989 bringt er seinen ersten Vernacia aus, also 10 Jahre später.

02:05:09: Mit einem Medikett, das schreit nach einem Punk-Poster.

02:05:14: Es knallt rein, wird gefeiert.

02:05:16: Und plötzlich spaniert sie nicht nur einen Name, er ist eine Bewegung.

02:05:20: Heute unter Simone Nicolai ist das Weingut ein Monster.

02:05:24: 60 Hektar Laden, wie Laniano, Laceretto, Montagna, Montagnana.

02:05:33: Und natürlich Santa Magrita.

02:05:36: Sie machen keinen Quatsch mit Pestiziden, sei 2020 biozertifiziert.

02:05:40: Alles organisch, nur Erde, Schweiß und ein Wille, der Eisen bricht.

02:05:44: Sie produzieren nicht nur Wein, sie ringen mit dem Land.

02:05:48: Ihre Reserver war der erste Vernacia, der drei Gläser im Gampe Rosso abstaubte.

02:05:55: Kein Abzeichen, sondern eine Narbe, richtig hart erkämpft.

02:05:59: Stell dir vor, wie Giovanni 1979 den Dreck spuckte und die Reben anstarrt, als würden sie ihm verschulden.

02:06:06: Das ist der Typ, der so einen Wein macht.

02:06:09: Der Vernacia San Gimiano 2024 kommt aus vier Weinbergen.

02:06:14: 15 bis 35 Jahre alte Reben.

02:06:17: Für einen Vernacia.

02:06:19: Unglaublich.

02:06:20: Auf Böden aus Kalkstein-Ton, die härter sind als ein Gefängnishof.

02:06:24: Diese Hügel, 300 bis 500 Meter hoch, kriegen die volle toskanische Sonne.

02:06:28: Aber die Briesen vom tyränischen Meer kühlen sie ab.

02:06:31: Das Klima ist ein ständiger Kampf, heiße Tage, kalte Nächte.

02:06:35: Ein Hin und Her, dass die Vernacia-Traube sie umbissig macht.

02:06:40: Hundert Prozent Vernacia, handgeflückt, ohne Gnade.

02:06:43: Die Trauben landen extrem schnell im Presshaus, werden sanft zerdrückt.

02:06:47: Dann, bei 18 Grad im Stahltang, vergohren fünf Monate auf der Feinhefe, ungefiltert, purer Nerv.

02:06:52: Dieser Vernacia ist definitiv kein netter Weißwein, der um deine Gunst bettelt.

02:06:57: Er hat Zähne, er hat Charakter, er hat Rückgrat, wie Panitzi.

02:07:01: Panitzi hat eine Traube, die auf dem Sterbebett lag, wiederbelebt und sie zu einer Legende gemacht.

02:07:07: Nicht mit Kusshand, sondern mit Roherkraft.

02:07:11: Er ist ausbalanciert, aber nicht langweilig.

02:07:14: Wie ein Seiltänzer, mit dem Messer zwischen den Zähnen.

02:07:18: Die Aromen sind ein Nahkampf.

02:07:21: Jasmin und Hindenblüte prallen auf grünen Apfel, Birne, Grappfruit.

02:07:25: Jasmin ist was ganz Feinens auf der einen Seite und trotzdem unglaublich intensives.

02:07:30: Mit dieser Zartheit erlinden Blüte.

02:07:32: Das Saftige von Apfel, das Geschmeidige der Birne, das Frische von der Grappfruit.

02:07:37: Und das Gepatenmaterialität, das ist schon allein vom darüber nachdenken, so faszinierend.

02:07:43: Kannst du dir das vorstellen?

02:07:45: Und dann dieser Abgang, lang mit einem ganz zarten bitteren Stich.

02:07:50: Ein Geschmack, den man nicht los wird. Der entfesselt, der einen fasziniert.

02:07:57: Ein so Avisglatt, ein Schablis distanzierter.

02:07:59: Dieser Venac hat die Seele von San Gimiano.

02:08:02: C stolz kompromisslos.

02:08:04: Durch Panizzi wurde Venac verstanden.

02:08:07: Und durch Panizzi wurde San Gimiano interpretiert.

02:08:10: Definitiv kein Märchenland, auch wenn es so aussieht.

02:08:12: Es ist eine mittelalterliche Festung, die Stadt der Türme.

02:08:16: Wo 15 der 1,72 Geschlechter-Türmen noch stehen, die Wachposten aus dem 12. Jahrhundert.

02:08:23: Die alte Pilgerroute machte den Ort reich.

02:08:26: Und Venac war der Wein, den Pepse und Dichter Vidante herunterkippten.

02:08:30: Heute sind es 650 Hektar, auf denen Venac mit mindestens 85% regiert.

02:08:37: Aromatische Rebsort wie Tramin oder Muskat sind hier total verboten,

02:08:41: weil sie die Rohrkraft der Venac verdünnen würden.

02:08:44: Und natürlich oder leider entstehen hier auch Weine, die belanglos sind.

02:08:48: Aber Panizzi zeigt, welch Potenzial sowohl in dieser Rebsorte als auch in diesem Gebiet steckt.

02:08:54: Vielen Dank für das Schaffen, für diese Arbeit, für die sinnende Tradition,

02:08:57: für diesen besonderen Wein, für den 2024er Venac San Gimiano,

02:09:02: aus dem Hause Panizzi, dem Hause Panizzi und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Segnetz.

02:09:15: Was muss man für einen guten älsischen Wein ausgeben?

02:09:20: In Cronk riecht man für 20 Euro, hat damit teilweise einen hochklassigen Wein.

02:09:24: Die absoluten, absoluten, absoluten Spitzenweine von vielen, vielen Produzenten.

02:09:29: Und da brauchst du nicht nur die totale Aperklasse, die man irgendwann mal gedruckt haben muss nehmen,

02:09:34: die dann teilweise zwischen 150 und 300 Euro liegen.

02:09:37: Was für die Aperklasse relativ günstig ist, weltweit global betrachtet.

02:09:41: Aber wenn ich jetzt so sage, ich möchte älsaß mich einmal durchtrinken,

02:09:45: wo soll dich da anfangen preislich? Also kriege ich da was, keine Ahnung, für fünf Taler?

02:09:50: Oder ist das viel zu niedrig? Sollte ich mindestens 10 ausgeben?

02:09:53: Sollte ich in Cronk riecht geben? Was ist deine Empfehlung?

02:09:56: Wir reden vom trockenen Wein, also nicht vom edelsüßen oder stark hochklassigen Restsüßen,

02:10:01: sondern einfach vom normalen kleinen Winzer, der ein gutes Handwerk macht.

02:10:06: Also ich glaube die Diskussion, die muss man nicht nur aufs Älsaß beschränken.

02:10:10: Also ich finde in der Meinung, dass einfach fast nicht möglich ist ein Wein für fünf Euro zu erzeugen.

02:10:16: Klar, also man sagt immer wieder, es sollte möglich sein.

02:10:19: Aber ich denke, im Älsaß ist es schon auch so, dass sie etwas hochpreisiger angesiedelt sind.

02:10:24: Und ich denke mal, also ich habe jetzt wieder, ich habe so eine Art Hauswein.

02:10:27: Also den kaufe ich bei Jean-Paul Schmidt, das ist ein Oxerrohr.

02:10:30: Da zahle ich dann so 20 Euro für.

02:10:32: Das ist ein Wein, das ist so mein Wein, wenn wir Feste haben oder so für alle Tage.

02:10:38: Aber ich denke mal, ja so 15, 17, 20 Euro sollte man schon bezahlen.

02:10:44: Also drunter wird es echt schwieriger.

02:10:47: Das einstiegsniveau ist relativ hoch für gute Weine, aber dann ist die Klasse gleich dermaßen gut.

02:10:53: Steht da bei dir Oxerrohr, da steht Pinot Blanc auf der Flasche.

02:10:56: Weil Älsaß ist ja glaube ich das einzige Gebiet, wo Oxerrohr als Pinot Blanc verkauft werden darf.

02:11:00: Nee, das ist ein Oxerrohr, also von Jean-Paul Schmidt.

02:11:03: Ich hatte früher also Art Hauswein, also wir haben dann eigenes Etikett für machen lassen und so.

02:11:09: Wir haben immer mal wieder so kleine Feste auch.

02:11:12: Also mein Mann liebt klassische Musik und er kocht auch sehr gut.

02:11:16: Und dann kocht er und wir trinken gerne unseren Wein.

02:11:19: Und dann hatten wir früher den Hauswein eben halt vom Jürgen Fendt, der macht aber jetzt kein Wein mehr.

02:11:23: Und jetzt haben wir das mit Jean-Paul Schmidt und Bernd Koppenhöfer gemacht.

02:11:26: Und da haben wir eben Oxerrohr genommen.

02:11:28: Ich hatte vor Riesling, aber du weißt ja auch wie es ist, die Leute werden immer empfindlicher, was Säure-Themen angeht mit Sodbrand.

02:11:34: Und Riesling ist manchmal auch nicht so, also nicht jeder mag Riesling.

02:11:39: Also den normalen Gaumen sag ich mal, jetzt nicht nur für Weinprofis.

02:11:43: Und dann habe ich mich für Oxerrohr entschieden.

02:11:45: Und das ist wirklich ein rein so dicker Oxerrohr.

02:11:48: Und schöner, also Trinkwein und auch schöner ist das Begleiter, genau.

02:11:53: Ist das ein guter Wein zur Musik?

02:11:55: Also da kann man Wein mit Musik kombinieren.

02:11:57: Da darf ich jetzt wahrscheinlich nicht deinem Anfragen.

02:11:59: Aber du bist wahrscheinlich noch mal ganz anders in dem Thema drin.

02:12:02: Weil es sind ja beides sensible Themen, sind beides sehr tiefsinnige Themen, sind beides diskutierbare.

02:12:07: Oder streitbare Themen sind beides Sachen, wo man über Qualität wahrscheinlich oder über Besonderheit nicht streiten kann.

02:12:16: Kann man die miteinander kombinieren, abstimmen?

02:12:19: Oder sind die so eigenständig, dass man sich nur nicht wehtun kann?

02:12:24: Ich finde, das kann man auf jeden Fall gut.

02:12:27: Wobei ich habe da echt über die Frage auch nachgedacht.

02:12:29: Und also ich habe festgestellt, dass ich irgendwie fast alle Genre höre.

02:12:33: Also bis auf, ja ich höre Deutsch, ich höre Annemarie Kanterreide im Moment total gerne.

02:12:39: Oder ich höre natürlich auch Bruce Springsteen.

02:12:41: Oder ich höre Französische Chanson.

02:12:43: Ich mag Klassik auch.

02:12:45: Aber mein Mann hört das sehr viel und auch viel von der CD runter.

02:12:50: Das weiß ich eher wertzuschätzen, wenn ich das live erlebe.

02:12:53: Wir haben manchmal so kleine Hauskonzerte.

02:12:55: Oder ich war da auch schon mal in einem oder anderen Konzert.

02:12:59: Zum Beispiel Alfred Prentel ist ja jetzt verstorben.

02:13:01: Das hat mich fasziniert, wie dieser doch fortgeschrittenen Alters ans Klavier gegangen ist.

02:13:06: Und dann über diese Tasten geflogen ist.

02:13:08: Da fasziniert mich klassische Musik sehr.

02:13:11: Aber ich höre klassische Musik nicht vom Bahnhof.

02:13:13: Sonst höre ich wirklich bis auf Techno alle Genres, also Querbeet.

02:13:17: Aber ich suche nicht unbedingt die Kombination mit Wein.

02:13:20: Ich traine das eher.

02:13:23: Wenn ich laufen gehe, wenn ich joggen gehe zum Beispiel,

02:13:26: ich mache da meine zehn Kilometer, ich habe keine Knöpfe im Ohr.

02:13:29: Weil ich sage, das ist dann meine Zeit mit dem Rennen.

02:13:32: Ich renne dann und ich brauche auch nicht zwingend musikalische Bekleidung zum Wein.

02:13:37: Ich finde beides schön, Musik zu hören.

02:13:40: Musik ist auch lebensexuell und ich höre gerne Musik.

02:13:43: Ich trinke auch gerne Wein.

02:13:45: Aber ich muss es nicht zwingend kombinieren, wie gesagt.

02:13:47: Und joggen, wie gesagt, das hast du jetzt...

02:13:49: Bei dir nicht so, dass wenn du sagst, jetzt läuft Bach.

02:13:53: Und du hast einen richtig rustikalen, derbenkabernierformen Glas,

02:13:58: dass du sagst, den kann ich dazu nicht trinken.

02:14:01: Sondern das geht dann immer, egal wie.

02:14:04: Ich bin jetzt nicht so der...

02:14:06: Mein Mann ist der große Bach-Fan.

02:14:08: Und der liebt das auch, großartige Weine mit Bach zu kombinieren.

02:14:11: Also, dass er das dann dazu trinkt und das dann doppelt genießt und so.

02:14:14: Aber ich brauche, wie gesagt, nicht zwingend die Kombination.

02:14:18: Also, ich genieß die Musik, ich genieß den Wein

02:14:20: und ich brauche es nicht in Kombination.

02:14:22: Und ich bin auch so, wenn ich hier im Schreibtisch sitze

02:14:24: und es gibt da Leute, die können Radio hören während sie arbeiten.

02:14:26: Das kann ich gar nicht.

02:14:27: Ich muss immer voll...

02:14:28: Also, egal was ich mache, es kann was ganz Profanes sein,

02:14:30: gar nicht so anspruchsvoll.

02:14:32: Aber ich bin jemand, ich bin da irgendwie...

02:14:36: Ich kann mich dann nicht konzentrieren.

02:14:37: Also, ich brauche...

02:14:38: Ich höre Musik oder ich arbeite.

02:14:39: Also, ich kann nicht beides kombinieren.

02:14:41: Also, aber vielleicht ist das so ein bisschen, wie sagt man,

02:14:48: so eine singuläre Begabe.

02:14:50: Ich bin dann fokussiert auf das, was ich machen kann.

02:14:52: Ich bin nicht multitasking in dem Moment.

02:14:56: Kannst du denn aber Wein trinken?

02:14:58: Also, wenn du beschreibst, wenn du dich darauf konzentrierst,

02:15:01: könntest du deine...

02:15:02: Also, ich kann Wein...

02:15:04: Naja, ich probiere natürlich viel.

02:15:06: Also, und beschreibe auch Weine.

02:15:08: Und da habe ich, Gott sei Dank, auch großartige Unterstützer,

02:15:10: die mir immer wieder tolle Weine auch schicken.

02:15:12: Auch in der Corona-Zeit hatte ich Weinhändler,

02:15:14: die mich da aufgefangen haben, weil du weißt da, wie es war.

02:15:17: Es war alles tot.

02:15:18: Und du hattest deine ganzen Aufträge waren irgendwie weg.

02:15:21: Und dann hatte ich das große Freude,

02:15:22: dass mir dann halt einfach Weinhändler Weine geschickt haben,

02:15:25: die ich dann beschreiben durfte.

02:15:27: Und ich habe auch immer wieder sehr großartige Weine hier auf dem Schreibtisch stehen,

02:15:30: also, die mich mit großer Freude erfüllen.

02:15:32: Und das war schon ein Segen damals.

02:15:35: Aber das ist ja ein anderes, also ich beschreibe ja in dem Moment den Wein.

02:15:40: Ich arbeite dann in dem Moment mit dem Produkt,

02:15:42: ob das Wein Champagner ist oder eine Spiritose oder so.

02:15:46: Aber natürlich bin ich auch insofern Genussmensch,

02:15:51: dass ich sage, ich gehe auch mal nach Hause

02:15:53: und nehme vielleicht auch mal eine Flasche mit,

02:15:55: die mir besonders gut gefallen hat.

02:15:56: Und dann schreibe ich da auch nicht mehr drüber,

02:15:59: sondern dann genieße ich das einfach.

02:16:00: Und dann trinke ich das einfach so oder zu einem guten Essen.

02:16:03: Und ich finde, man muss nicht immer dann auch noch nebenher das festhalten.

02:16:09: Also, wer das ja immer exzessiv betrieben hat

02:16:11: und in einer Perfektion und auch nie müde wurde, war Gibbon vor.

02:16:14: Der hatte immer sein Bucklet dabei gehabt und hat immer noch.

02:16:16: Und dann wurde es später.

02:16:17: Und alle hatten irgendwie schon auch gut Wein getrunken und so.

02:16:21: Und Gibbon vor saß immer noch da und hat seine Notizen gemacht.

02:16:23: Also, sehr diszipliniert.

02:16:25: Oder wer das auch wirklich ganz toll macht, ist Andreas Lutz,

02:16:28: der ist auch jemand, der immer mit seinem Büchlein da ist

02:16:31: und immer sehr diszipliniert das dann festhält und so.

02:16:33: Ich komme dann irgendwann an den Punkt.

02:16:35: Also, klar, wenn ich das so mache,

02:16:37: ich sage, ich mache das jetzt als Auftrag und ich bearbeite das jetzt,

02:16:40: dann mache ich das auch oder auch mal auf einer Messe und so.

02:16:42: Aber ich bin dann auch mal jemand, der sagt so,

02:16:44: und jetzt trinken wir einfach nur noch ein Genießen

02:16:47: und lassen es gut sein.

02:16:49: Schreibst du weine Anlass, wenn du sie magst, als wenn du sie nicht magst?

02:16:51: Also, bist du dabei emotional oder bist du immer ein Nüchterner?

02:16:55: Menschen, es ist eigentlich egal,

02:16:57: ob du eine gewisse Grundsympathie oder eine Antipathie für dem Wein empfindest.

02:17:02: Ich habe das mal so beobachtet, muss ich sagen,

02:17:07: weil wir ja immer diese Weinreisen auch gemacht haben.

02:17:10: Also, ich schreib zum Beispiel viel für wie naturell

02:17:13: und wir waren dann zum Beispiel im Priorat

02:17:16: oder wir waren irgendwie in der Ribeira de Loero

02:17:18: und dann hast du diese Emotionen

02:17:20: und dann sitzt du da beim Essen

02:17:22: und trinkst die Weine oder draußen wird irgendwas gekrillt

02:17:24: und die Sonne geht unter uns.

02:17:26: Also, das ist das Problem,

02:17:28: die Beschreibung, die ich da gemacht habe

02:17:30: und die ich dann am Schreibtisch gemacht habe.

02:17:32: Und da muss ich sagen, da war ich eigentlich ganz zufrieden mit mir,

02:17:34: dass ich das relativ gedeckt habe.

02:17:36: Also, dass ich nicht so emotional bin.

02:17:38: Also, dass ich nicht sage,

02:17:40: wenn die Stimmung irgendwie toll ist und so,

02:17:42: dann fließt es anders aufs Papier oder in den Laptop,

02:17:45: als wenn ich jetzt, sage ich mal, Nüchtern irgendwo sitze.

02:17:48: Also, jetzt hier mein Büro ist jetzt nicht besonders aufregend.

02:17:51: Das finde ich eigentlich auch gut.

02:17:53: Das ist diese Professionalität,

02:17:55: dass man sich irgendwie nicht so ablenken lässt.

02:17:57: Früher hat man natürlich schon diese Erlebnisse gehabt.

02:17:59: Also, gerade Steier, Marc, meine Güter,

02:18:01: habe ich Weltschrissling eingekauft

02:18:03: und dachte, den könne ich im 2-Ständer-Restaurant-Speisermeisterreil

02:18:05: als Apparativ anbieten.

02:18:07: Er lag dann nach 2 Jahren immer noch im Bankettkeller.

02:18:09: Also, das hast du natürlich am Anfang schon manchmal gehabt,

02:18:11: dass du dich das leiden lassen.

02:18:13: Aber ich sage mal, ich finde, das ist das, was ich kann machen.

02:18:15: Aber so Nüchtern habe ich dich auch irgendwo eingestellt,

02:18:17: deswegen habe ich dir als Zweites im Primitiven zugeschaut.

02:18:19: Und war einfach total interessiert,

02:18:21: wie du diese Rebsort, die ja ähnlich wie Graubuck

02:18:23: und ähnlich wie, keine Ahnung,

02:18:25: Prosecco dermaßen gebäscht wird.

02:18:27: Und wenn du dich so um so ein Thema wie, keine Ahnung,

02:18:29: Rosé auf der einen Seite war eben auch Alsace annimmst,

02:18:31: wie gehst du mit dem Primitivo um?

02:18:33: Also, ich bin gar nicht so Nüchtern,

02:18:35: wie man manchmal denkt.

02:18:37: Also, wenn man mich besser kennt, weiß man das auch.

02:18:39: Aber ich weiß, dass ich nach außen

02:18:41: vielleicht manchmal eher so ein bisschen strenger

02:18:43: oder zurückgenommen habe.

02:18:45: Und ich habe mich total gefreut,

02:18:47: dass du mit dem Primitivo geschickt hast, muss ich sagen.

02:18:49: Weil ich sagen muss,

02:18:51: ich beschäftige mich viel auch,

02:18:53: was trinkt mein Umfeld, oder so, ne?

02:18:55: Ich bin auch wirklich niemand.

02:18:57: Also, ich habe schon, ich habe schon

02:18:59: Petrus '99, '89 getrunken.

02:19:01: Ich habe schon Latash getrunken.

02:19:03: Ich trinke aber auch mein Apropospritz, weiß ich bin breit.

02:19:05: Und ich habe halt meine Eltern zum Beispiel,

02:19:07: die trinken halt gerne Primitivo.

02:19:09: Und ich weiß aber, warum die gerne Primitivo trinken.

02:19:11: Also, mein Papa ist Gärtnermeister,

02:19:13: meine Mama war Kneipademeisterin.

02:19:15: Also, meine Eltern kommen nicht aus der Weinenbranche.

02:19:17: Ich bin gerne, weil das ist halt ein Wein.

02:19:19: Der ist dunkel, der ist voll.

02:19:21: Der ist sanft, ne?

02:19:23: Also, der eckt jetzt nicht an mit irgendwie Tarnin.

02:19:25: Und auch der, den du mir geschickt hast,

02:19:27: das ist ein wirklich sehr, sehr schöner Wein.

02:19:29: Ich würde ihn jetzt momentan

02:19:31: bei den Temperaturen gekühlt trinken.

02:19:33: Ich habe ihn auch im Kühlschrank gehabt.

02:19:35: Und ich würde ihn, ich sehe ihn absolut,

02:19:37: jetzt ist die Grillzeit, ne?

02:19:39: Wenn du so Sachen vom Grill hast,

02:19:41: da passt das super dazu.

02:19:43: Und das ist ein Wein, wo ich auch sage,

02:19:45: der hat seine absolute Berechtigung.

02:19:47: Und der ist ja nun auch,

02:19:49: also den, den du mir geschickt hast,

02:19:51: das ist jetzt auch kein Süßer.

02:19:53: Also, ich habe Probleme, wenn die Rotweine zu süß werden.

02:19:55: Also, manchmal gibt es so Rotweine,

02:19:57: die haben einfach einen zu hohen Restzucker gehalten.

02:19:59: Und hier ist es schon einer,

02:20:01: der hat auch Struktur, ne?

02:20:03: Der hat diese tieffarbene Ausprägung,

02:20:05: dann hat er diese Bärenaromatik,

02:20:07: dann hat er aber auch,

02:20:09: kann man schon nehmen,

02:20:11: der hat aber auch eine schöne Säure,

02:20:13: eine schöne Tanninstruktur.

02:20:15: Ich habe mal so ein bisschen gegoogelt,

02:20:17: ist auch durchaus bezahlbar,

02:20:19: ist nicht zu teuer.

02:20:21: Du hast viel Wein im Glas,

02:20:23: für relativ wenig Geld.

02:20:25: Und um Gottes Willen,

02:20:27: also ich bin niemand, der sagt,

02:20:29: ich bin jetzt nur auf dieser Top-Liga unterwegs,

02:20:31: also ich bin offen für alles.

02:20:33: Wenn es richtig schlecht wird,

02:20:35: also wenn der Wein so ganz schlecht ist,

02:20:37: also für mich zu süß,

02:20:39: oder zu kitschig,

02:20:41: einfach schlecht gemacht,

02:20:43: dann bin ich auch jemand, der dann sagt,

02:20:45: dann kann ich auch mal auf Wein verzichten,

02:20:47: also dann trinkt man halt ein Bier,

02:20:49: oder trinkt halt mal keinen Wein.

02:20:51: Also ich habe da schon einen gewissen Anspruch,

02:20:53: aber ich bin jetzt nicht jemand,

02:20:55: der sagt, ich gehe da immer nur ran

02:20:57: und bin immer nur auf dieser Top-Liga unterwegs.

02:20:59: Aber wenn du diesen jetzt hast,

02:21:01: also versuchst du den auch in den Aromen aufzulösen,

02:21:03: versuchst den zu definieren,

02:21:05: macht er dich neugierig,

02:21:07: ist das, wo du dich reinarbeiten möchtest

02:21:09: oder was begeistert dich daran,

02:21:11: ist es dann eher die Reinheit der Frucht,

02:21:13: ist es die Würze, ist es die Tiefe,

02:21:15: ist es die Geschmacksfülle,

02:21:17: ist es, dass du versuchst,

02:21:19: das zu sehen, was andere darin

02:21:21: als schön empfinden können,

02:21:23: also diese typische Sommebetrachtungsweise,

02:21:25: oder bist du dann der Kritiker,

02:21:27: wo du sagst, was haben die da versaut?

02:21:29: Bin ich so kritisch,

02:21:31: aber ich muss auch sagen, ganz ehrlich,

02:21:33: es gibt Weine, mit denen beschäftige ich mich ausführlich,

02:21:35: also wo ich dann auch sage,

02:21:37: das sitze ich länger dran

02:21:39: und es gibt auch so Weine,

02:21:41: da fließt das einfach so in den Laptop,

02:21:43: also das schreibe ich so runter,

02:21:45: das mache ich jetzt keinen großen Aufriss

02:21:47: und es gibt auch so Weine,

02:21:49: da will ich mich länger mit beschäftigen,

02:21:51: die beschäftigen mich, die nehme ich vielleicht,

02:21:53: stell ich nochmal zurück in den Kühlschrank,

02:21:55: die nehme ich am nächsten Tag nochmal raus,

02:21:57: denk nochmal drüber nach

02:21:59: und so, das ist jetzt kein Wein, wo ich sage,

02:22:01: das ist ein Wein, wo ich mich jetzt lange dran aufhalten würde,

02:22:03: aber der mir ist so sehr viel Freude bereitet,

02:22:05: da passt eigentlich alles,

02:22:07: die Struktur passt,

02:22:09: ich habe auch die Erwartungshaltung,

02:22:11: wenn ich das ja die Kält lese,

02:22:13: Apulien, Primitivo,

02:22:15: dann habe ich genau das im Glas,

02:22:17: was ich erwartet habe

02:22:19: und es sind wirklich sehr,

02:22:21: sehr gut benifiziertes Produkt

02:22:23: und es gibt da nichts dran auszusetzen

02:22:25: und ich hätte damit auch überhaupt kein Problem,

02:22:27: das zum Beispiel jemanden zu empfehlen

02:22:29: oder eben das Pferd, wie gesagt, zu einem Wein,

02:22:31: da würde ich meinen Eltern eine große Freude mitmachen,

02:22:33: so ein Wein, das kannst du sagen.

02:22:35: Machst du das denn auch, also wenn du weißt,

02:22:37: deine Eltern sind Genusstrinker

02:22:39: und also nicht jetzt irgendwie,

02:22:41: dass sie das skribieren

02:22:43: und sie mögen ein Primitivo,

02:22:45: bringst du ein Primitivo mit

02:22:47: oder bringst du einfach etwas Neues mit

02:22:49: und sagst, die Wein wird es doch so groß

02:22:51: und ihr müsst das mal probieren,

02:22:53: müsst mal mehr los, doch ähnliche Primitivo,

02:22:55: probiert doch mal einen Argentinischen Mehrlohn,

02:22:57: damit habt ihr noch einen Step weiter,

02:22:59: also willst du die Welt reformieren

02:23:01: genau da auf deiner Insel, wo du in dem Augenblick bist

02:23:03: und wo du einfach für dich selber genießt.

02:23:05: Also ich sag mal so,

02:23:07: ich bin ja eigentlich ein bisschen

02:23:09: auch zu dem Thema Wein gekommen durch meinen Vater,

02:23:11: also weil ich halt groß geworden bin

02:23:13: und mein Vater halt diesen kleinen Weinkeller hatte

02:23:15: und bei uns war Tischkultur halt immer sehr wichtig,

02:23:17: Mama hat gekocht, Papa halt halt

02:23:19: halt irgendein Wein serviert, aber jetzt wie gesagt,

02:23:21: nicht diese hochkarätigen Tropfen, aber halt schon ordentlich.

02:23:23: Also viel auch, der ist halt viel gereist,

02:23:25: der war im Vertrieb tätig, der war viel im Badischen unterwegs,

02:23:27: man hat von da aus dann

02:23:29: schon Weine mitgebracht und bei uns war das Thema Wein

02:23:31: schon immer irgendwie ein Thema

02:23:33: und auch, dass man guten Wein zum Essen trinkt

02:23:35: oder wenn wir Essen gegangen sind, als nicht Sterne-Niveau,

02:23:37: aber normal, dann war es auch immer so,

02:23:39: dass die Familie Göbel halt ein Apparativ getrunken hat,

02:23:41: eine Flasche weiß, eine Flasche rot

02:23:43: und wenn man wollte auch noch einen Schnäpsel,

02:23:45: es war immer so dann auch großzügig und so

02:23:47: und meine Eltern haben mich schon so ein bisschen

02:23:49: in diese Richtung schon gebracht,

02:23:51: also mein Vater und heute trinken meine Eltern anders,

02:23:53: also die haben sich geändert von dem, was ihnen schmeckt,

02:23:55: auch dem Alter geschuldet,

02:23:57: also mein, gerade mein

02:23:59: mein Vater und meine Mutter sagen,

02:24:01: weil sie haben auch Probleme zotbrannt

02:24:03: und sie mögen, glaube ich, mittlerweile auch mehr

02:24:05: diese Rotweine, die so ein bisschen

02:24:07: weicher runter sind, vielleicht auch mit

02:24:09: bisschen Restsüße, also die so ein bisschen

02:24:11: in diesen halbtrockende Richtung gehen,

02:24:13: aber die haben das eigentlich ganz gut im Griff,

02:24:15: was ihnen gut schmeckt und was ihnen gefällt

02:24:17: und klar, bring ich manchmal

02:24:19: Weingeschenke mit nach Hause

02:24:21: oder wenn ich hier flaschen, manchmal ist es ja auch so,

02:24:23: dass ich einfach hier Restflaschen habe

02:24:25: und auch nicht alles selber trinken, was hier so

02:24:27: aufläuft und dann nehme ich was mit nach Hause

02:24:29: und dann freuen sich meine Eltern

02:24:31: auch, aber ich sage mal so,

02:24:33: meine Eltern haben eigentlich eine ganz gute Idee,

02:24:35: was ihnen gefällt und was ihnen schmeckt

02:24:37: und aber es ist auch immer schön,

02:24:39: also ich fahre auch immer gerne nach Hause,

02:24:41: meine Heimat, also meine Heimat ist schon auch Stuttgart,

02:24:43: aber ich komme aus Bad Kamberg und wenn ich nach Hause

02:24:45: fahre, also nach Hessen, wenn ich dann heim

02:24:47: komme, also es kann man anderes zu Hause,

02:24:49: dann ist es auch immer schön, also wenn man dann einfach

02:24:51: da ist und dann wird man

02:24:53: hier bekocht mich mein Mann, daheim

02:24:55: bekocht mich dann wieder Mama

02:24:57: und da ist wirklich, es ist halt einfach schön

02:24:59: und das hat mich auch geprägt

02:25:01: und ich glaube, ich hätte diesen Beruf auch glaube ich so

02:25:03: nicht ergriffen, also wenn ich nicht so eine

02:25:05: Prägung erfahren hätte von zu Hause,

02:25:07: also ich habe ja ein Jahr starten gemacht

02:25:09: High School und ich kam zurück

02:25:11: und dann hatte ich so überlegt,

02:25:13: eigentlich würde ich gern was Praktisches lernen

02:25:15: und Krankenschwester oder

02:25:17: Gastronomie und sagte mein Vater, er war Kind

02:25:19: ist doch dann eigentlich so gut, macht doch

02:25:21: Gastronomie, aber wir haben mal keine Ahnung

02:25:23: von der Gastronomie in der Masse war

02:25:25: 3,5, Berufsgrundbildungsjahr

02:25:27: da hast du immer so eine Idee

02:25:29: wo die Reise hingeht und dadurch bin ich auch

02:25:31: im Bareis gelandet, da gab es die Frau Kern,

02:25:33: das war eine Sekretärin, ja gesagt die Christina

02:25:35: brauchst du ein familiengeführtes Hotel

02:25:37: und dann habe ich mich überall beworben

02:25:39: und Bareis war mein erstes Vorstellungsgespräch

02:25:41: und da bin ich ja dann auch zur Lehre dann gelandet

02:25:43: und ja, das war halt schon

02:25:45: das war schon die Prägung auch von zu Hause

02:25:47: dass man so eine Tendenz entwickelt hat

02:25:49: und dann wurde halt nicht die Krankenschwester

02:25:51: draus, sondern die Restaurantverfrau

02:25:53: und dann später halt die Sommerjahre

02:25:55: und deswegen, wie gesagt

02:25:57: ist schon in meiner Jugend

02:25:59: und so begründet gewesen also

02:26:01: dass ich diesen Thema Wein irgendwie

02:26:03: sehr zugewandt war

02:26:05: vermisst du es manchmal beziehungsweise die Frage

02:26:07: gibt es irgendwie noch einen Ort wo du teils gerne

02:26:09: mal Wein empfehlen würdest, wo du mal für den Tag

02:26:11: rein sneaken würdest oder wo du für

02:26:13: keine Ahnung, ne Woche mal tätig sein würdest

02:26:15: um entweder das Gefühl nochmal zu haben

02:26:17: oder einfach zu gucken wie die dort

02:26:19: Wein-Service macht, wie man dort alzomit tätig ist

02:26:21: selbst wenn du nur in Stash

02:26:23: also praktikant bist

02:26:25: also ich sag mal so, ich bin ja damals

02:26:27: aus der Kastronomie rausgegangen schwer in Herzens

02:26:29: ich hab das geliebt, also ich war gerne Dienstlast

02:26:31: ich war auch gerne Bedienung

02:26:33: und ich war gerne Sommelier im Restaurant

02:26:35: aber das kollidierte damals so ein bisschen

02:26:37: also einmal habe ich geheiratet

02:26:39: mein Mann kommt nicht aus der Kastronomie

02:26:41: und dann war noch die Problematik

02:26:43: ich hatte ja damals diese Wettbewerbe gewonnen

02:26:45: und ich hatte dann so Aufträge

02:26:47: also Herr Öksler hat immer gesagt was wir an ihren freien Tagen machen

02:26:49: ist mir egal, aber unterdauerwo ist es im Restaurant

02:26:51: finde ich auch richtig und gut

02:26:53: und dann kam aber so, dass man Bank hat

02:26:55: auf den Dienstag viel, also Montagdienste waren

02:26:57: immer die freien Tage und dann habe ich schon gemerkt

02:26:59: UU, also ich hätte gerne 2006 habe ich mich entschieden

02:27:01: selbst nicht zu machen, ich hätte gerne noch ein Jahr dran gehängt

02:27:03: aber ich habe gemerkt, dass das kollidiert

02:27:05: irgendwie und dann bin ich rausgegangen

02:27:07: und was ich halt heute noch habe ist

02:27:09: dass es mich halt immer juckt, wenn ich so Veranstaltungen moderiere

02:27:11: und ich merke halt es hängt irgendwie

02:27:13: die Leute Teller tragen kann ich immer noch

02:27:15: dann steige ich halt mit ein

02:27:17: und ich glaube schon, dass ich große Freude hätte

02:27:19: nochmal im Restaurant zu arbeiten

02:27:21: und ich muss auch sagen in der Corona-Zeit

02:27:23: dass diese Schockstarre dann da war

02:27:25: mit es ist irgendwie

02:27:27: also die Probein war abgesagt

02:27:29: dann wurden alle möglichen anderen Veranstaltungen abgesagt

02:27:31: dann habe ich so gedacht, na ja dann gehst du halt wieder in die Gastro

02:27:33: dann gehst du zum Bernd Bachhofer

02:27:35: rufst den mal an und fragst mal ob du da nicht helfen kannst

02:27:37: ja da war die Gastro mir auch zu

02:27:39: ich würde glaube ich schon

02:27:41: gerne mal wieder im Restaurant tätig sein

02:27:43: ich weiß gar nicht

02:27:45: aber wahrscheinlich bin ich da auch zu selbstkritisch

02:27:47: ob ich das heute noch so leisten könnte

02:27:49: also wahrscheinlich würde ich in den Moment brauchen

02:27:51: da wieder so reinzukommen

02:27:53: das ist nicht metall oder körperlich

02:27:55: was würde dich da wahrscheinlich jetzt erstmal

02:27:57: ich glaube sowohl als auch

02:27:59: also ich glaube sowohl als auch

02:28:01: und ich glaube auch

02:28:03: es wird wahrscheinlich einen Moment dauern

02:28:05: bis es klick macht und dann wäre ich wahrscheinlich wieder voll drin

02:28:07: meekings zum Beispiel damals so jetzt hol ich ein bisschen aus

02:28:09: ich kam ja vom Landgasthof Paulus

02:28:11: also beim Thomas Nichols

02:28:13: und da habe ich dann halt

02:28:15: 10, 12 Tische alleine gemacht

02:28:17: Service, da war hier nichts mit Wasser Service

02:28:19: und so, das war halt schicken

02:28:21: also das war eine einfache Servicegeschichte

02:28:23: wie also erst Barreis

02:28:25: dann war ich

02:28:27: im Elsass, dann war ich eben halt

02:28:29: im Landgasthof Paulus

02:28:31: und dann bin ich vom Landgasthof Paulus

02:28:33: in zwei Sterne Restaurant gekommen

02:28:35: und jeder

02:28:37: Tobi, jeder Komi wusste in dem Moment

02:28:39: besser was zu tun ist

02:28:41: ich war total lost, also ich hatte ja

02:28:43: einen ganz anderen Service vorher gemacht

02:28:45: allein die 10 Tische schicken

02:28:47: und hier kein Schichis

02:28:49: kein groß

02:28:51: Aschenbälcher erst nach der dritten

02:28:53: er durfte noch im Restaurant geraucht werden, nach der dritten

02:28:55: Zigarette getauschen, solche Sachen

02:28:57: und dann kam ich in die Speisenmeisterrei

02:28:59: und da muss ich sagen, da habe ich so

02:29:01: glaube ich

02:29:03: ein Jahr, also ein paar Monate gebraucht

02:29:05: ein Monat habe ich gebraucht

02:29:07: bis ich wieder in diesem Rhythmus drin war

02:29:09: in diesem Fine Dining

02:29:11: es hat geklappt, also es hat

02:29:13: ich bin gut aufgefangen worden, auch der Herr Rübel

02:29:15: also die damalige Restaurantleiter

02:29:17: oder auch die Magdalena war damals noch

02:29:19: Tobi und so, sie waren alle sehr nett

02:29:21: mit mir und gnädig, aber es hat zum Moment gedauert

02:29:23: bis ich wieder in diesem

02:29:25: Abläufen drin war, weil ich das nicht mehr gewohnt war

02:29:27: und

02:29:29: deswegen glaube ich auch, wenn ich mich heute nochmal

02:29:31: in ein Restaurant begeben würde und da arbeiten würde

02:29:33: die würden wahrscheinlich auch erstmal mit den Augen rollen

02:29:35: und sie

02:29:37: schon ein bisschen länger her, aber ich glaube

02:29:39: das ist schon im Blut, das

02:29:41: würde schon zurückkommen

02:29:43: und man weiß ja nie, wo die Reise irgendwann mal hingeht

02:29:45: und vielleicht geht man irgendwann mal wieder zurück

02:29:47: und also

02:29:49: ins Restaurant, ich wüsste jetzt auch

02:29:51: nichts anderes, also ich bin schon

02:29:53: also meine beste Freundin hat das mal so nett gesagt

02:29:55: da kamen wir irgendwie drauf mit Christo

02:29:57: und Jean-Claude, da habe ich seit ein Leben für die Kunst

02:29:59: und seit ein Leben für den Bein, weil

02:30:01: ich kann auch nichts anderes, also ich habe jetzt nicht

02:30:03: noch zig andere Begabungen, dass ich sage

02:30:05: naja, also wenn das jetzt nicht mehr klappt

02:30:07: mit dem Wein, dann mache ich halt

02:30:09: ich habe auch Begabungen handwerklicher

02:30:11: Natur oder so was, also ich werde dann wahrscheinlich

02:30:13: relativ aufgeschmissen, also

02:30:15: aber so den Kultladen, wo du sagst

02:30:17: da wäre ich gerne mal für den Tag tätig, gibts nicht

02:30:19: dass du in

02:30:21: das wünsche ich mir

02:30:23: nee, ich glaube das würde ich, also

02:30:25: vielleicht, vielleicht würde ich vielleicht schon nochmal machen irgendwie

02:30:27: dann wird es sich schön, ja

02:30:29: das wäre jetzt auch mit dem Bewusstsein

02:30:31: jetzt nach, nach einigen

02:30:33: Jahren, da ist es glaube ich ganz, ganz spannend

02:30:35: das, also nochmal, wie man es jetzt erlebt

02:30:37: der Betriebe verändern sich natürlich

02:30:39: aber die, die Wände

02:30:41: sind ja auch die gleichen oder beziehungsweise die

02:30:43: Aufteilung, da ist es dann total spannend

02:30:45: also das ist so ein, so ein, ich würde gerne

02:30:47: mal in der Speisenmeisterei glaube ich

02:30:49: arbeiten, irgendwie jetzt mit dem

02:30:51: Bewusstsein nach 30 Jahren oder nach 25

02:30:53: Jahren, das glaube ich

02:30:55: von wann bis wann warst du da? 97 bis 99

02:30:57: nee, gar nicht, überhaupt nicht, ich war

02:30:59: 94 bis 97 war ich da

02:31:01: 94 bis 97

02:31:03: und also das war die Zeit wo, wo der zweite Stern

02:31:05: kam und

02:31:07: war eine ganz spannende

02:31:09: ich war 2002 bis 2006, 4 Jahre lang

02:31:11: ja

02:31:13: schöne Zeit, also aber schön

02:31:15: was danach dann auch noch

02:31:17: hast du sonst noch irgendwie ein Ziele und

02:31:19: Wünsche oder irgendwelche Gedanken, wo du sagst

02:31:21: das möchte ich unbedingt nochmal

02:31:23: oder das würde ich mir wünschen oder das nämlich mir vor

02:31:25: 2020, das wäre etwas

02:31:27: was ich total gerne noch realisieren würde

02:31:29: ich glaube privat

02:31:31: oder beruflich, was du

02:31:33: also ich

02:31:35: also ich sag mal so, ich bin eigentlich

02:31:37: sehr zufrieden, also weil ich finde

02:31:39: wir haben einfach einen Beruf, also ob das

02:31:41: jetzt im Restaurant ist oder auch so als

02:31:43: freischaffende Sommeliere

02:31:45: du hast nur mit netten, also

02:31:47: fast ausglich nur mit netten Leuten zu tun

02:31:49: also du, Winzer sind einfach

02:31:51: oder Winzerinnen sind per se einfach nette Leute

02:31:53: und du hast mit netten Kollegen zu tun

02:31:55: du hast immer schöne

02:31:57: Erlebnisse, letztens sagten

02:31:59: auch Freundinnen von mir, ich hab fernweh

02:32:01: ich hab kein fernweh, ich komm ständig

02:32:03: ich kann ständig verreisen, ich komm rum

02:32:05: ich

02:32:07: also ich hab einfach einen Traumberuf

02:32:09: ich hab fast jeden Tag einfach

02:32:11: mit Genuss zu tun

02:32:13: also das was ich liebe, also gutes Essen, gutes

02:32:15: trinken, also es ist schon

02:32:17: es ist vielleicht nicht ein Beruf, wo man reich

02:32:19: mit wird, aber es ist halt was, was ein sehr

02:32:21: erfüllt, also das hab ich damals auch schon immer gesagt

02:32:23: als ich noch im Restaurant tätig war

02:32:25: also mein Mann

02:32:27: sagt immer, der stellt Maschinen her zum Schraubenprüfen

02:32:29: ich hör zu spät, zu teuer, funktioniert nicht

02:32:31: und du hörst mal, es war so schön, es war so

02:32:33: ein toller Abend, wir haben es so genossen, vielen, vielen

02:32:35: Dank und das muss ich sagen, man kriegt einfach

02:32:37: viel zurück, ja also

02:32:39: sagen und wünschen, träumeln, na ja, ich sag

02:32:41: mal so, es ist

02:32:43: alles nicht so einfach, denke ich mal, also die

02:32:45: Zeiten haben sich schon noch gemandelt, ne, also

02:32:47: es ist, es war schon mal

02:32:49: einfacher, also denke ich mal, also

02:32:51: auch in der Selbstständigkeit einfacher

02:32:53: also ich bin jetzt kein Mensch

02:32:55: der nicht gerne mal die extra Meile geht

02:32:57: oder zwei extra Meilen, im Moment habe ich das Gefühl

02:32:59: man muss drei extra Meilen gehen, um dahin zu kommen, wo man

02:33:01: vorher mal war,

02:33:03: ja ansonsten wünsche ich mir einfach auch,

02:33:05: dass ich, ja, mit dem Christian

02:33:07: Franz und mit meinem Geschäftspartner weiter

02:33:09: diese wunderbare Agentur Somelikonsult noch

02:33:11: viele Jahre menschen kann

02:33:13: und das ist weiterhin gut läuft für uns

02:33:15: wird mich freuen, wenn das Thema

02:33:17: Zitron-Poré noch ein bisschen

02:33:19: mehr Gewichtung bekommen

02:33:21: könnte und wenn da ein bisschen mehr möglich wäre

02:33:23: ja und ansonsten glaube ich

02:33:25: wenn man gesund ist und

02:33:27: so ein Leben führt, wie ich das führen darf

02:33:29: und dann kann man eigentlich nur

02:33:31: hochzufrieden sein, ja

02:33:33: Das Schwierige, finde ich, ist

02:33:41: wirklich und wahnsinnig hart auch

02:33:43: nicht auszuufern, also das Gespräch nicht

02:33:45: drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun Stunden

02:33:47: dauern zu lassen, weil das könnte man mit

02:33:49: Christine, sie ist ein Lexikon anwissen

02:33:51: nicht nur über das Elsers

02:33:53: sondern über so viele Bereiche in der

02:33:55: Weinwelt und sie schafft es

02:33:57: auf eine ganz eigene Weise zu vermitteln

02:33:59: in ihren Seminaren, in ihren

02:34:01: Vorträgen

02:34:03: und ich habe sie auch einmal als Somiere

02:34:05: in der Speisemeisterei erlebt

02:34:07: ich weiß gar nicht, ob sie das noch weiß, da hätte ich sie eigentlich fragen sollen

02:34:09: gerne das nächste mal

02:34:11: und zwar großartig, ich war damals begeistert

02:34:13: ich war total imponiert

02:34:15: mit welcher Leichtfüßigkeit, mit welcher

02:34:17: Eleganz, mit welcher

02:34:19: Unaufdränglichkeit, aber eben auch mit welcher Besonderheit

02:34:21: sie die Weine, Dageboten zelebriert

02:34:23: und eigentlich dieses ganze

02:34:25: Erlebnis untermalt hat

02:34:27: und vielleicht konnte mir das auch ein ganz kleines bisschen

02:34:29: in unserem Gespräch vermitteln

02:34:31: Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, danke liebe Christine

02:34:33: dass du unser Gast warst, dass du dein Wissen,

02:34:35: deine Emotionen, deinen Lebensweg mit uns

02:34:37: geteilt hast und hoffentlich

02:34:39: ganz bald einmal wieder

02:34:41: auch ein großes Dankeschön an euch

02:34:43: dass ihr da seid, ich würde mich

02:34:45: ich weiß, ich sage das oft, aber es ist mir persönlich sehr wichtig

02:34:47: sehr freuen, wenn ihr uns bewerten würdet

02:34:49: gerne auf

02:34:51: Apple Podcast oder auf Spotify

02:34:53: oder auf beiden

02:34:55: denn dank dieser kleinen Bewertung

02:34:57: das ist manchmal nur eine Minute, bekommen wir mehr

02:34:59: Sichtbarkeit, bekommt der Beruf

02:35:01: eben auch die Weinzene

02:35:03: die Gastrozene, eine andere Sichtbarkeit

02:35:05: und es ist eben nicht nur ein Nischenprodukt

02:35:07: daher vielen Dank für eure Mühe

02:35:09: ihr könnt mir auch gerne auf Instagram oder

02:35:11: einen E-Mail schreiben, wenn ihr Anregungen habt

02:35:13: wenn ihr Wünsche, wenn ihr

02:35:15: vielleicht den einen oder anderen Gast habt

02:35:17: den ihr gerne im Podcast sehen würdet

02:35:19: den ich noch vergessen habe

02:35:21: es gibt noch eine lange Liste, die wir abarbeiten

02:35:23: können, wir haben Deutschland so großartige Kollegen

02:35:25: ja und deswegen

02:35:27: sage ich zu gerne, nach dem Podcast

02:35:29: ist vor dem Podcast

02:35:31: und bevor ich das sage, möchte ich mich ganz herzlich

02:35:33: noch ab Schluss und auch wie jede Woche

02:35:35: und das aber aus voller Überzeugung

02:35:37: der Schlumbergergruppe, mit den Handelshäusern

02:35:39: Segniskonziö wie nicht Schlumberger

02:35:41: und natürlich dem Privatkundenportal Bremer

02:35:43: Weinkolleg, dafür bedanken

02:35:45: dass sie händisch und auch wirtschaftlich an meiner Seite sind

02:35:47: das ganze begleiten, unterstützen

02:35:49: wirtschaftlich unterstützen

02:35:51: und dieses Projekt am Leben erhalten

02:35:53: ja, dank ihnen ist es nach dem Freitag vor dem Freitag

02:35:55: und nach Christina Heker

02:35:57: reisen wir nach Wünchen

02:35:59: und ich spreche mit einem unglaublich

02:36:01: interessanten Wahldeutschen, nachdem Christina

02:36:03: jetzt das Elsers so als Schwerpunkten wenig gelebt hat

02:36:05: wir hoffentlich ein wenig darauf eingehen konnten

02:36:07: bis nächste Woche

02:36:09: die Loire dran

02:36:11: das eigentlich hippe Gebiet im Augenblick

02:36:13: wollen wir so versuchen, wenig tiefer zu beleuchten

02:36:15: und das will ich natürlich nicht allein

02:36:17: sondern das möchte ich mit ihnen

02:36:19: ich freue mich sehr auf Julien Molat

02:36:35: ich bin die Stefanie Hehen

02:36:37: und ebenfalls auch ein Sommelier

02:36:39: ich darf heute

02:36:41: über eine ganz besondere

02:36:43: Kollegin

02:36:45: sprechen, die mittlerweile

02:36:47: auch eine gute Freundin geworden ist

02:36:49: die Christina Heker

02:36:51: ich durfte Christina

02:36:53: kennenlernen

02:36:55: nach meiner Ausbildung

02:36:57: da war sie meine Chefsommelier

02:36:59: im interesseren Speisemeisterrei in Stuttgart

02:37:01: das hat damals noch Martin

02:37:03: wir hatten da

02:37:05: zwei Sterne im Giedmischlar

02:37:07: und sie war gerade frisch ausgezeichnet

02:37:09: mit dem Titel "Sommelier jedes Jahres vom Gumeo"

02:37:11: das imponierte natürlich

02:37:13: mit der "Sommelier jedes Jahres"

02:37:15: zusammen zu lernen

02:37:17: weil das große Ziel von mir schon immer war

02:37:19: auch selbst mal Sommelier zu werden

02:37:21: sie war

02:37:23: ganz offen

02:37:25: sehr hilfsbereit

02:37:27: natürlich

02:37:29: so ein Anfänger nach der Ausbildung

02:37:31: hat Fragen ohne Ende

02:37:33: aber Christina hatte immer

02:37:35: genug Zeit und Energie

02:37:37: mir diese ganzen Fragen zu beantworten

02:37:39: jeder Zeit

02:37:41: hatte sie ein offenes Ohr für alles

02:37:43: und hat mich

02:37:45: da in vieles eingeweiht

02:37:47: ja und dann später

02:37:49: als ich den Sommelier gemacht habe

02:37:51: hat sie mir auch immer wieder

02:37:53: mit Rat und Tat zur Seite gestanden

02:37:55: sie ist ein sehr offener Mensch

02:37:57: hat einen wahnsinnigen

02:37:59: Weinverstand

02:38:01: kann die Weine super beschreiben

02:38:03: wenn Christina einen

02:38:05: Wein verkostet hat

02:38:07: und man den selbst noch nicht kennt

02:38:09: kann man sich auf ihre Meinung verlassen

02:38:11: und dieser Wein schmeckt genauso

02:38:13: wie sie das aufschreibt

02:38:15: oder einem das erklärt

02:38:17: und außerdem

02:38:19: macht es wahnsinnig viel Spaß

02:38:21: sich mit ihr auch hinzusetzen

02:38:23: und mal ein Glas Wein zu genießen

02:38:25: nicht nur darüber zu sprechen

02:38:27: sie ist ja unterhaltsam

02:38:29: und

02:38:31: ich mag es, dass sie auch

02:38:33: manchmal so diese leichte

02:38:35: Zerstreutheit hat

02:38:37: weil ich Menschen mag

02:38:39: die einfach menschlich sind

02:38:41: und

02:38:43: ja

02:38:45: einfach eine Freundin

02:38:47: die so über die Jahre

02:38:49: immer wichtiger geworden ist

02:38:51: und

02:38:53: das aber auch von Anfang an schon war

02:38:55: es ist sehr schade

02:38:57: wenn man sie nicht interessero erlebt hat

02:38:59: also ich bin froh

02:39:01: beide Seiten von ihr zu kennen

02:39:03: ob die Gastzeit

02:39:05: oder die Sommelierkonsultzeit

02:39:25: [Musik]