SOMMELIER

SOMMELIER

Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Herzlich willkommen zu Somely, die interessantesten Weinkälner unserer Zeit.

00:00:04: Das war bei meiner Somelietätigkeit in England, in London.

00:00:08: Und da hat der damalige Schiffssomelie David Harvey, der hat gesagt, wir kaufen keine,

00:00:16: wir versuchen keine Weine von den Weinhändlern aus Südenglern zu kaufen, weil es bei denen zu warm ist.

00:00:25: Und die Lagerung ist schlechter, wir kaufen unsere Weine immer nördlich von Edim Barrow in Schottland oben.

00:00:32: Da ist es deutlich kühler, da dreifen die Weine besser und die schmecken auch besser.

00:00:38: Unser heutiger Gast ist einer der ersten Somelies Deutschland, einer der bereits 1993 eine Prüfung zum Somelie bestanden hat.

00:00:45: Herzlich willkommen lieber Gundram Fahner.

00:00:48: Schmeckt oder schmeckt nicht, das ist letztendlich mein sagten schon längst überholt der Gedanke.

00:00:54: Darauf kann man keine Kommunikation aufbauen, da kann man auch jetzt nicht ins Gespräch kommen.

00:01:00: Wenn jemand sagt, mehr schmeckt er, mehr schmeckt er nicht.

00:01:03: Punkt aus, Ende des Gesprächs.

00:01:06: Ja, kann man machen, das reicht für viele vielleicht schon aus.

00:01:09: Für mich und meinen Teilnehmer reicht es nicht aus.

00:01:13: Wir leben in einer Gesellschaft, wo wir letztendlich auch entspringen, Sprechene Mengen an Zeit haben.

00:01:19: Und für genussorientierte Menschen ist letztendlich ein sich beschäftigen damit, mit der Materie einfach standard.

00:01:28: Wenn die Menschen niveauvoll geistig interessiert sind, dann reicht es einfach nicht mehr aus.

00:01:36: Ich bin in den letzten Jahren garantiert mit 150 Veranstaltungen im Jahr dabei.

00:01:45: Deswegen pro Jahr, deswegen meine eigene Veranstaltungsräumlichkeiten, die ich organisiere,

00:01:51: aber zu 90% auch selbst moderiere, leite, intern, also in U-Land 21.

00:01:58: Den Veranstaltungsräumlichkeiten, aber letztendlich auch extern für Privatpersonen, Firmen, in der Weinbranche, Moderationen und so weiter.

00:02:11: Aber, man muss klar sagen, die Komplexität der Aromatik, wie auch bei einem Tee, Schwarztee, Dachilingtee, Ölgrei,

00:02:22: das ist alles gegeben, aber kommt natürlich nicht an einem Wein heran, wo einfach eine andere Dimension,

00:02:30: der Sinnlichkeit, der Ausdrucksweise für mich persönlich oder auch für andere Menschen erlebbar wird.

00:02:38: Worauf ich in großen Fokus lege, ist die Verkostung von Weinen, die Sensorie.

00:02:43: Ich möchte die Menschen daran erinnern, dass sie riechen und schmecken können.

00:02:49: Ich möchte haben, dass sie das Leben, die Philosophie, den Charakter eines Weines sensorisch erleben können.

00:02:59: Nicht mit drei Aromen, wir zerlegen die Aromen eines Weines in 10, 15, 20 teilweise.

00:03:06: Alle guten Wein der Welt werden mit der Natur gemacht und wenn der Winzer erkennt,

00:03:12: das ist irgendwie ein Produkt, ein Tank, das ist eine Scharge, die besonders eigenständig ist,

00:03:19: dann wird er diese Scharge auch eigenständig auf den Markt bringen, also unverfälscht.

00:03:26: Dann gibt es auch noch die Friedseminare, wie zum Beispiel eine Blindverkostung,

00:03:32: in einem Gewölbekeller, zwei Stockwerke unter der Erde.

00:03:37: Man hört nur das tickende Armbandur und sonst hört man nichts, es ist dunkel,

00:03:43: hat dann sechs Gläserwosse stehen und man muss die Weine sensorisch und geschmacklich beschreiben,

00:03:51: versuchen nicht direkt herauszufinden, sondern eher den Charakter des Weines zu bestimmen.

00:03:59: Hier wer dig ein Wein ist, desto größer ist sein Entwicklungspotenzial,

00:04:05: desto spezieller ist auch sein Einsatzgebiet.

00:04:09: Da gibt es schon Teilnehmer, die sind überfordert, ganz klar, aber für die ist es auch ein Ansporn,

00:04:15: sich intensiver damit auseinanderzusetzen und die kommen dann ein paar Wochen, Monate später wieder,

00:04:22: weil sie sagen, sie haben nicht alles verstanden, aber sie haben die Kurve bekommen, sie wissen, worauf das ankommt.

00:04:29: Wenn wir jetzt von diesen Flaggschiffweinen oder Juwelenweinen sprechen,

00:04:34: dann muss man auch sagen, dass die jetzt nicht wie in Alltag sein konsumiert werden,

00:04:38: sondern für besondere Situationen Anlässe eingesetzt werden

00:04:44: und natürlich auch mit besonderen Menschen geteilt werden, dass der Genuss befreut er.

00:04:51: Es ist viel entscheidender, wie man verkostet, worauf man achten muss

00:04:57: und das von einem Profi mit

00:05:00: geteilt zu bekommen, wo man dann mehr Nutzen für die Zukunft hat. Als das man sagt, er

00:05:07: riecht nach Apfel, er riecht nach Citrusaromen und hat eine markante Säure. Ein guter Winzer

00:05:12: ist, wenn er ein seriöses Produkt in einer wirtschaftlichen Art und Weise unternehmerisch

00:05:19: erfolgreich am Markt platziert. Er menschen damit eine Freude macht, seine Lebensunterhalt

00:05:27: damit verdienen kann und letztendlich in seiner Arbeit auch aufgeht und dann wird man auch

00:05:35: diese Freude vom Winzer letztendlich auch im Wein wieder nachvollziehen können. Überall

00:05:42: wo es Wein gibt, ist es meistens schön von den Menschen, von der Landschaft, von der

00:05:49: Kultur und der Geschichte. Deswegen gehört es alles immer irgendwie mit zusammen. Ich

00:05:55: bin ja hier in Karlsruhe und wir haben ja ganz klar die Klimaerwärmung. Hier in Karlsruhe

00:06:02: reingraben ist aufgrund der Temperatur eine Weinlagerung für fünf oder zehn Jahre in

00:06:09: einem normalen Keller nicht mehr möglich. Und die Steigerung ist dann entweder mit den

00:06:15: richtigen Freunden, mit den richtigen Menschen oder mit dem richtigen Essen, beides so zu

00:06:20: kombinieren, dass sich alles zu einer Genussallianz hochschaukelt. Und das sind dann schöne Momente

00:06:26: des Lebens und da ist der Wein unter anderem mitverantwortlich, dass wir einfach da eine

00:06:33: positive freutige Einstellung und vielleicht auch gegenüber dem Leben bekommen oder auch

00:06:40: haben dadurch. Ich finde es ein bisschen überbewertet mit der Luftfeuchtigkeit, weil in der heutigen

00:06:46: Zeit jeder Wein eine eher dichte, fast hermetische Kapsel oder ein Verschluss einen Wachstropfen

00:06:54: oder vielleicht auch einen Schraubverschluss hat. Diese 60 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit

00:07:00: oder die Aussagen, je höher die Luftfeuchtigkeit, desto besser ist es für den Wein. Das ist

00:07:04: längst überholt. Da ist es schwer, ein Schraubverschluss einzusetzen, meinzeachtens, weil die Frucht

00:07:13: dadurch leitet. Die kann sich nicht mit einem Schraubverschluss richtig ausbildend im Vergleich

00:07:20: zu einem Naturkorr. Die Summel, die Anfragen, die ich früher am Tisch erlebt habe, erlebe

00:07:26: ich jetzt mehrmals täglich über den ganzen Tag verteilt. Und das komplette Gespräch findet

00:07:31: ihr ab morgen bei Sommelie, die interessantesten Weinkenner unserer Zeit auf dieser Plattform

00:07:36: oder überall, wo es Podcast gibt. Ob es eine Reklamation für ein Gast ist, ich glaube,

00:07:42: da sprechen wir jetzt von einem Bereich, wo der Gast es nicht feststellen würde, wenn

00:07:48: er schon gar nicht den Wein nicht kennt, aber das Sommelie, ich habe als Sommelie auch immer

00:07:53: die Gäste, also den Wein vor dem Gast probiert. Und wenn ich es erkennen würde, oder ich

00:08:02: habe das auch schon erkannt, habe ich aber eine neue Flasche aufgemacht, weil ich mit

00:08:05: dem Gast ja eine Freude machen möchte. Und wenn der Sommelie da ist, dann muss man sagen,

00:08:10: okay, es geht nur erstlassige Ware in das Glas des Gastes hinein. Und da muss man einfach

00:08:15: konsequent sein und sagen, den nehmen wir jetzt mal zurück. Das hat der Gast nicht verdient.

00:08:20: Ob er das jetzt schmecken würde, diesen Fehler, das weiß ich jetzt nicht. Aber das ist einfach

00:08:25: die Einstellung. Man möchte dem Gast eine Freude bereiten. Da kommt extra oder kommt

00:08:30: auch ein Geschäft, möchte einen tollen Wein haben. Und dann muss man da einfach auch vorsichtiger

00:08:35: sein, sensibler sein. Wenn ein Gast sagt, er kommt rein und der, den wir anders geschmeckt,

00:08:41: dann kriegt er die Flasche natürlich anstandslos ersetzt.

00:08:43: Diese Ausgabe Sommelie, die interessantesten Weinkenner unserer Zeit, wird begleiten und

00:08:49: unterstützt von den Weingütern Bodegas Taron aus Teriocha, Willas Barina aus dem Pirmont,

00:08:54: dem Hause Mucrani aus Georgien und unserem Partner, der Schlumbergergruppe. Vielen

00:08:59: lieben Dank dafür. Da hatten wir so eine Metallschrank und da lagen dann ganz hochwertige

00:09:06: Weinflaschen drin, Portweine, Madeiraweine, 50 80 unter die Jahre alt. Und da kann ich

00:09:16: mich erinnern, wir haben Inventur gemacht. Ich glaube, da war der Michel, war das. Die

00:09:21: Flaschen aus so Metallregal rausgezogen. Also der Korg war nach vorne, die Öffnung war nach

00:09:28: vorne und wollte die Flaschen rausziehen, das Etikett umdrehen und hat dann Wein angesagt.

00:09:36: Portweine, 50 oder 60 Jahre alt, schiebt die wieder rein, verkantet die Flasche und plötzlich

00:09:44: macht es knack und die Flasche ist zerbrochen. Und so eine hochwertige Flasche und dann

00:09:51: sagt er, hat er nicht gesagt, oh je, was jetzt passiert, die Sonne ist, plötzlich ruft

00:09:57: Da hat er mich hier "bring schnell einen Glas!"

00:09:59: [Musik]