SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:00: Herzlich Willkommen zu Sommi, die interessantesten Weinkähler unserer Zeit.

00:00:04: Es ist auch oft so, wenn ich dann gestern nach zwei Jahren mal wieder treffe und dann sage ich so,

00:00:08: "Oh, damals der Gang und der Wein."

00:00:10: Und das ist mir immer so extrem wichtig und da, wo ich immer so drauf geschaut habe,

00:00:18: dass es halt immer einfach perfekt passt und für mich war es auch immer die Weinbegleitung,

00:00:24: die musste mir für mich 100 Prozent passen.

00:00:27: Also es war, wenn ich mal wusste, okay, der Gang und der Wein, der haupt mich jetzt nicht vom Hocker.

00:00:32: Da bin ich oft nadisch geworden und da bin ich oft noch zum unseren Küchenchef und habe gesagt,

00:00:37: "Hey, ich muss den Gang nochmal probieren, weil ich bin einfach nicht happy."

00:00:40: Oder ich habe nur meine Nacht drüber geschlafen, also es musste wirklich zu 100 Prozent passen,

00:00:45: dass ich sage, okay, jetzt, jetzt bin ich ready, jetzt, jetzt darf er zum Gast.

00:00:50: Unsere heutige Gästin ist aus Regensburg, Anna Ruhbrecht.

00:00:56: Ja, also ich kann mich an einen extrem erinnern.

00:00:59: Für mich war es halt auch irgendwie immer so, dass ich immer weiter wollte.

00:01:03: Also ich bin eine Person, die nie gern stehen bleibt.

00:01:08: Also mir wird es schnell langweilig, ich sage muss man so und ich brauche auch immer wieder neue Aufgaben

00:01:13: und ich bin sehr ehrgeizig.

00:01:17: Es hat lange gedauert, bis das sage so ein bisschen angekommen ist,

00:01:20: aber letztes Jahr oder vor zwei Jahren schon hat man gemerkt, okay, die Leute haben wirklich Lust drauf,

00:01:27: die haben Bock drauf, die wollen was probieren.

00:01:29: Sowas fasziniert mich immer total, also das mag ich super gern.

00:01:35: Oder auch wenn man weiß, okay, jetzt ist man ein Restaurant und das ist zum Beispiel ein Kollege zum Essen,

00:01:42: dass man halt trotzdem immer noch versucht selbst zu sein und sich jetzt nicht irgendwie aufzuspielen

00:01:47: oder Angst zu haben, das war halt auch oft so, wo ich immer so ein bisschen auch Schiss hatte,

00:01:53: weil jetzt zum Beispiel wenn der da ist, da muss ich mich irgendwie anders zeigen oder anders benehmen

00:01:57: und das ist ja eigentlich totaler Schwachsinn, dass immer so verglichen auch wird in der Sommerlerie,

00:02:03: sondern dass man einfach ja zusammenhält und irgendwie voneinander lernt.

00:02:08: Und das finde ich halt immer schön, dass es immer noch so ein Austausch gibt und auch so ein ja schönen Zusammenhalt.

00:02:15: Mir war es halt immer wichtig, dass es natürlich fair ist, dass es richtig kalkuliert ist,

00:02:19: aber dass man auch Lust hat, noch eine zweite Flasche zu trinken.

00:02:23: Weil wenn die Flasche, wenn ich weiß, die kostet jetzt im Weingut, sagen wir mal 20 Euro

00:02:28: und dann wird die aber kalkuliert für 120, da trinke ich die nicht oder da überlege ich dreimal, ob ich mir die jetzt kaufe.

00:02:39: Deswegen sollte man halt schon dann ausschauen, dass es einfach fair ist und dass der Gast einfach auch Lust hat,

00:02:46: noch was zweites zu trinken oder noch eine dritte Flasche.

00:02:49: Also ich gehe sehr gerne essen und beobachte dann natürlich dann auch immer, wie arbeiten die und

00:02:59: bin auch gerne so im Austausch mit denen.

00:03:03: Wer mich so total umgehauen hat, was ich extrem toll fand, war die Mona Schrader aus der Jante.

00:03:12: Die hat es damals so toll gemacht, wo ich, also ich kannte die Mona auch schon vorher,

00:03:18: aber ich habe sie noch nie in ihrer Arbeit erlebt und sie hat es so mit einer, also mit so einer grandiosen Arbeit gemacht.

00:03:28: Sie hat so die Leute abgeholt und da war ich wirklich so fasziniert und auch ihr Wissen und wie sie es rübergebracht hat

00:03:36: und wie sie die Weine ausgewählt hat, das war wirklich ganz toll.

00:03:42: Oder natürlich auch Nancy hat immer super vom Gas gearbeitet oder arbeitet immer noch auch mit ihrer alkoholfreien Begleitung.

00:03:52: Wir wurden ja auch oft angeredet so, ja man trinkt Zake doch nur heiß, also das hat man immer so ein bisschen im Kopf

00:03:59: und Premium-Zake trinkt man eigentlich nie heiß, außer es gibt ein paar verschiedene Chonmeis, die man auch erhitzen kann,

00:04:08: aber an sich wirklich Premium-Zake nur kalt genießen oder halt wirklich in Zimmertemperatur ist.

00:04:15: Soll natürlich jetzt nicht eiskalt sein, sondern an sich wie weissweinvergleichbar, also ungefähr so, ja ich habe einen Teil 10, 11 Grad, genau.

00:04:27: Ich habe es meistens so immer gemacht, dass ich einen abends dann, wenn Service start war sozusagen oder wenn ich wusste,

00:04:34: okay die erste Begleitung geht in der Viertelstunde 20 Minuten, dann habe ich ihn aus dem Kühlfach genommen,

00:04:40: dass halt einfach von der Temperatur optimal ist und dass es sich einfach dann von den Andromen super entfaltet.

00:04:47: Also wenn ich in den Weinwaggeh, da darf es auch laut sein, wir haben damals extra mit einer Töpferei zusammengearbeitet hier in Regensburg,

00:04:57: die uns das ganze Geschirr gemacht haben und so weiter.

00:05:00: auch Sakebecher. Aber ich habe mich dann irgendwann umentschieden für Klesa, weil ich fand es immer

00:05:06: super schwierig, weil ich wollte ja auch den Gas, wenn jetzt zum Beispiel die Sake Reise hatte,

00:05:11: dass der auch sieht, wie unterschiedlich von der Farbe der Sake sein kann. Und das hat man dann

00:05:16: doch in diesen Bechern eigentlich nie gesehen. Und somit habe ich dann Klesa rausgesucht und habe

00:05:22: das dann auch mit den Azushi ausgesucht, mit unseren Sushi-Meister. Und dann haben wir eigentlich nur

00:05:29: noch Sake-Klesa hergenommen. Und wenn es dann wirklich ein sehr spezieller, sehr hochwertiger

00:05:35: Sake war, Jagangsake oder etc., habe ich auch ein Weinglas ausgeschenkt. Gab gutes Essen, was für

00:05:41: mich auch immer zu einer Weinbar gehört. Es soll jetzt nicht ein Menü geben, aber es soll einfach

00:05:46: ja was Schönes, Leckeres geben, wo man einfach noch mehr Lust auftrinken bekommt. Aber ich würde jetzt

00:05:55: sage, erfahrungsgemäß, jetzt nicht ewig lagern. Also es ist schon ein Getränk, was man glaube ich

00:06:03: zeitnah öffnen sollte. Also es sind viele, wo ich sage, wow, ich fühle mich wohl und die Atmosphäre

00:06:12: ist super, die haben eine gute Auswahl. Was mich total fasziniert hat, war zu einem in Kapstadt.

00:06:19: Und das war dann für mich so ein Punkt, okay, ich möchte mich besser auskennen, ich möchte einfach

00:06:27: besser erklären können und einfach das Hintergrundwissen besser lernen. Also wenn man dort arbeitet,

00:06:35: man ist ständig präsent. Außer man geht ins Kammer zum Klesa polieren, aber sonst ist man halt

00:06:41: wirklich immer da. Und das ist halt schon was, wo man sich überlegt, okay, sollt man das vielleicht

00:06:47: anders machen. Aber irgendwann dachte ich mir so, okay, jetzt habe ich mal so einen Sakekenner hier

00:06:52: sitzen und ich möchte ja auch, also ich möchte das Sakekenner sein und ich möchte da einfach den

00:07:00: Leuten das besser erklären können. Und dann war mir klar, dass ich mein Sake-Samilie machen möchte.

00:07:06: Es ist auch immer, wenn Leute kommen und sagen, so was, es ist eine Weinbar, weil es hat einfach

00:07:11: nicht diesen klassischen Weinbar-Style hat. Und die hatten es ganz cool, weil die halt wirklich so

00:07:17: ein ja wie ein Art Riesenschamperea im Raum stehen hatte und man sozusagen seine Flasche

00:07:23: selbst holt. Also es gab keine Weinkarte, du konntest dir vorne zwar an der Theke ein offenes

00:07:28: Glas holen, aber du bist dann sozusagen in diesen Champerea reingegangen und hast halt dir eine

00:07:34: Flasche ausgesucht, da standen die Preise drauf. Und so im Endeffekt haben wir das auch wiederum

00:07:39: im Tipp sie dann umgesetzt, dass es keine Weinkarte gibt und die Flaschen sozusagen im Raum stehen

00:07:44: und man einfach so ein bisschen sich nicht fest setzt, sondern einfach auch sich ein bisschen

00:07:52: bewegt, sich in den Laden umschaut, wieder was Neues entdeckt und das war so ein bisschen Sinn

00:07:57: und Zweck der Sache. Das habe ich auch im Sturz da, wenn zum Beispiel ein junges Pärchen kam,

00:08:01: sagen wir mal Mitte 20, die kommen und sind das erste Mal ein Sternerestaurant, sind eh schon ultra

00:08:08: nervös und dann kommt eine Service Mitarbeiterin, die vielleicht im gleichen Alter ist und siehts

00:08:17: die Person. Das finde ich richtig schwierig so was und dann merkt man dann immer, dass die

00:08:25: nochmal eingeschüchtern werden und ich bin halt dann einfach immer, dass ich die sozusagen versucht

00:08:30: habe abzuholen und die auch geduzt habe. Ich habe da auch immer sozusagen das Team auch immer gesagt,

00:08:35: hey, die dürfte gerne duzen, weil die kriegen ja noch mehr Angst irgendwie und dann merkst du dann

00:08:41: auch, dass die Leute irgendwie oder die ja, dass die mehr aufblühen und sich einfach wohler fühlen.

00:08:46: Wir machen hin und wieder auch Reisen zusammen, also das Team in kleinen Kreisen, die Führungskräfte

00:08:56: und da versuchen wir dann natürlich auch, wenn wir in einer coolen Stadt sind, dass wir auch irgendwo

00:09:00: in eine Weinbar gehen. Der letzte Stopp vor Tipsy war Kopenhagen. Nee, also ich bin jetzt auch nicht,

00:09:06: dass ich mich ärger, also es soll jetzt auch nicht so überkommen, dass ich der Sparvuchs bin.

00:09:11: Und das komplette Gespräch findet ihr ab morgen bei Sommli, die interessantesten Weinkenner unserer

00:09:16: Zeit auf dieser Plattform oder überall, wo es Podcast gibt. Man muss halt wirklich viel probieren

00:09:23: und einfach viel ausprobieren und sich dadurch fuchsen. Ja. Diese Ausgabe Sommli, die interessantesten

00:09:34: Weinkenner unserer Zeit, wird unterstützt von den Weingütern Rocker de la Maghi aus der Toscana,

00:09:40: dem Champagnerhaus Louis Röderer, de Métre Vignarons aus der Provence und unserem Partner,

00:09:46: der Schlumbergergruppe. Vielen lieben Dank dafür. Jetzt bin ich komplett raus. Cut.