SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:00: Wie würde ich Katharina beschreiben?

00:00:15: K wie kompetent, A wie authentisch, T wie temperamentvoll, H wie humorvoll, A wie ambitioniert,

00:00:22: R wie resolut, I wie interessiert, N wie neugierig und A wie aufgeschlossen.

00:00:27: Ich denke, das trifft es ganz gut.

00:00:30: Hallo, ich heiße Matthias und bin Mitglied in der Weinbank Hamburg.

00:00:34: Was an Katharina so schön ist, ist ihre Begeisterung und ihre Leidenschaft, mit denen sie nicht nur Gastgeberin ist,

00:00:39: sondern einem auch jegliche Fragen zum Thema Wein beantwortet.

00:00:44: Sie liebt das Thema Wein und sie liebt das Thema Wein, sei es bei den After-Work-Tastings am Donnerstag,

00:00:50: bei unseren Roundtable oder auch einfach so in lockerer Runde mit freundlichen Menschen in unserer Weinbank.

00:00:57: Sehr gesellig, sehr freundlich, immer mit einem Lächeln auf den Lippen und mit fondierten Fachwissen.

00:01:03: Dazu dann auch noch sehr liebevoll ihre Weinkarte, welche dieses Jahr auf der Weinzameinbörse

00:01:09: sogar primiert wurde und ausgezeichnet.

00:01:12: Ganz toll, Katharina, mit dir in der Weinbank sind wir eine lebendige, wie nur viele, genussorientierte Gemeinschaft

00:01:20: und es ist toll, dass du unsere Managerin bist.

00:01:22: Mach bitte weiter so!

00:01:27: [Musik]

00:01:45: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Sommelier, die interessantesten Weinkenner unserer Zeit.

00:01:51: Unsere heutige Gäste in Katharina Iglesias, begeistert mit einem wahnsinnigen Spirit,

00:01:56: mit einer Lebendigkeit, mit einer Außergewöhnlichkeit, die ihresgleichen sucht.

00:02:01: Sie lebt nicht nur, sie ist eine absolut neue Generation Weinkenner.

00:02:05: Und das aber und das macht das Ganze besonders nicht mit mangelnder Ernsthaftigkeit.

00:02:10: Und dafür steht ihre Präsentative oder Beispielshaft, ihre kürzliche Auszeichnung als eines der besten Weinkonzepte 2025,

00:02:19: die durch den VDP und dem Meininger-Verlag verliehen wurde.

00:02:23: So richtig aufmerksam machte sie auf sich als Gewinnerin des DWI Sommelier Cups 2024 des Deutschen Weininstituts,

00:02:30: wo sie sich gegen 27 Mitbewerber*innen durchgesetzt hat und bereits im Jahr 2023 Halbfinale Teilnehmerin war.

00:02:38: Sie lebt für den Wein, sie ist Wein.

00:02:40: Und das kann man so wunderbar im gleichfolgenden Gespräch spüren, auf das ich mich sehr freue.

00:02:45: Und bevor wir ins Gespräch einsteigen, möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Partner,

00:02:50: bei der Schlumberger Gruppe, mit dem Handelshäusern Segnitz-Konziowini Schlumberger und dem Privatkundenportal

00:02:56: Brema Weinkolleg für die händische und wirtschaftliche Unterstützung ganz herzlich bedanken.

00:03:01: Denn dank Ihnen ist sie heute hier.

00:03:04: Herzlich Willkommen, liebe Katarina Iglesias!

00:03:07: Im Großteil deiner Karte sind edelsüße Rieslinge, oder?

00:03:11: Äh, nee.

00:03:13: Ich habe nur die edelsüßen Rieslinge gleich an den Anfang gesetzt vor die Champagner.

00:03:19: Ich habe glaube ich, ich sage jetzt mal in Anfangstrichen, nur um die 50/60 würde ich schätzen.

00:03:29: Edelsüße Rieslinge.

00:03:31: Also ich, bei uns läuft das leider nicht allzu gut, weil wir halt im Keller sind.

00:03:36: Und ich finde so süße Weine trink man am liebsten Mittags auf der Terrasse in der Sonne.

00:03:43: Es ist nettaut so, die haben 7 Volumen prozent. Aber auch wenn du sowas wie Soternen nimmst oder ein Portwein,

00:03:50: ist das Mittags ein weitaus größeres Erlebnis als abends.

00:03:54: Ich mag die auch abends, ich mag sie auch als Abschluss, ich finde es der perfekte Abschluss.

00:03:58: Wenn man irgendwas Restdüßes trinkt, weil du danach satt bist und dir nicht auch irgendwie eine Flasche Wein in den Kopf stellst

00:04:03: und es hat so dieses Komplettierende und aber eben auch Mittags, wenn du mittags ein Soternen Portwein trinkst,

00:04:11: du brauchst nicht viel davon.

00:04:13: Und Edelsüße oder Restsüße Rieslinge sind natürlich, finde ich, der Gipfel des Genusses, weil du trinken kannst.

00:04:20: Total, total.

00:04:22: Also wir haben jetzt gerade so eine Specialweinkarte gemacht, weil ich dann einen privaten Weinkeller aufgekauft habe.

00:04:28: Und da haben wir Edelsüße Weine bis in die 70er Jahre auch auslesen.

00:04:34: Und das bringt halt auch richtig viel Spaß, das aufzumachen, das zu trinken, zu genießen.

00:04:40: Und das finde ich, hat schon wieder so eine Komplexität, dass man das abends, da muss man auch gar nicht unbedingt in der Sonne sitzen

00:04:46: oder braucht was zu essen dazu, sondern das kann man halt auch abends wunderbar trinken.

00:04:51: Und dadurch, dass wir halt immer erst ab 16 Uhr auf haben, sind Soternen und Portwein, sind bei mir kein großes Thema,

00:04:58: muss ich ganz ehrlich gestehen, aber dafür dann ab und zu mein Kavi, gerade jetzt hier im Sommer, also ich muss zugeben,

00:05:04: ich habe aktuell ungefähr so 15 Süßweine im Ort im Ausschank.

00:05:09: Wow.

00:05:10: Dass man sich halt immer so ein bisschen durchverkosten kann.

00:05:13: Ja, der Vorteil an den süßen Weinen ist, dass sie sich viel länger offen halten.

00:05:18: Man sich viel länger halt Glasweise auch verkaufen kann.

00:05:22: Ja, auch dass man einen Korkschmecker nicht so direkt schmeckt wie beim knochentrocknen Wein,

00:05:27: sondern dass das in dieser Komplexität manchmal so ein bisschen untergeht.

00:05:31: Also die Weine wirken in sich selber stabiler, in welche Richtung.

00:05:36: Ich verstehe aber nicht, warum das eigentlich so ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

00:05:40: Keine Ahnung, seit 1990 habe ich das Gefühl, trinkt kaum jemand, irgendwie wirklich restsüße, edel süße Weine,

00:05:47: die werden teilweise noch irgendwie zu nach Gänseleber oder sonstiges Glasweise im Restaurant ausgeschenkt,

00:05:53: aber auch nicht wirklich, aber dieses wirkliche Celebrieren der rest- und edelsüßen Weine, Rieslinge,

00:06:00: was ja letztlich auch eine deutsche Stärke ist, findet kaum statt, also findet auch ein Restaurant kaum statt.

00:06:06: Ja, total, aber das hat viel, glaube ich, auch einfach mit dem Gesundheitstick zu tun.

00:06:13: Es gibt ja immer so Gesundheitstrends.

00:06:16: Ach, die Süße meinst du?

00:06:18: Ja, ja, ja, ja, der Zucker ist geil.

00:06:20: Nein, wow, klar.

00:06:22: Das ist das Einzige. Oh nee, der hat mir zu viel Zucker drin. Ja, okay, es geht um den Geschmack gerade so.

00:06:31: Das ist, Gott sei Dank, toi, toi, toi, bei mir überhaupt gar kein Thema.

00:06:35: Was halt das ist, ist sehr weg.

00:06:37: Z.B. zwei, so.

00:06:40: Kannst du was Sinnvolles machen zu mir?

00:06:46: Das stimmt, ja.

00:06:48: So, aber ansonsten ist es tatsächlich, also ich mag das ganz gerne so als Apparativ aktuell verkaufen.

00:06:55: Ja, nur Kappi oder auch Auslesen oder B, A, T, B, A, Eiswein, whatever.

00:07:03: Also tatsächlich B, A, T, B, A und Eiswein, die laufen bei mir nicht sonderlich gut,

00:07:07: dadurch, dass wir halt einfach im Keller sind und wer kein direktes Restaurant haben und keine direkten Speise begleiten,

00:07:13: ist es dennoch ein bisschen schwierig, außer ich serviere halt unsere Käseplatte,

00:07:17: da kann man das immer ganz gut so ein bisschen dazu verkaufen.

00:07:20: Was denkst du, was ist die perfekte Einheit für, nehmen wir ruhig mal eine B, A oder eine T, B, A in der Relation zum,

00:07:29: na gut, Kappi, da ist wahrscheinlich nicht 0, 1, sondern 1, 0, die perfekte Größe,

00:07:34: aber zu einer Spätlise Auslese.

00:07:37: Wie servierst du es am liebsten oder wie empfindest du es selber am sinnvollsten,

00:07:41: dass man solche Weine ausschenkt?

00:07:43: Tatsächlich, du meinst vom Glas her?

00:07:47: Serviermenge, also ob das jetzt 0, 1, 0, 2 beim Kappi Auslese, Spätlise oder eben...

00:07:55: Ja, 0, 1, 0, 1 finde ich halt schon so ein bisschen die richtige Menge,

00:08:00: weil mit 5 CL, klar, wenn ich jetzt eine Weinverkostung mache, dann brauche ich noch nicht mal 5 CL,

00:08:06: dann ist mir das zu viel, aber wenn ich wirklich sitze und genieße, dann möchte ich schon 0, 1 haben.

00:08:11: Ansonsten ist es ja so, man trinkt 2 Schlücke und dann ist es quasi schon wieder leer, oder 3.

00:08:17: Man hat auch keine Temperaturentwicklung dabei und ich finde gerade die Temperaturentwicklung

00:08:21: unglaublich wichtig bei so edel-süßen Weinwölte.

00:08:24: Diese Spier von Süße und Säure noch aktiver, noch präsenter mitbekommst.

00:08:29: Ja, also wir schenken alles bei uns in 0, 1 aus.

00:08:32: Ich find, mag tatsächlich auch nur 2 gar nicht, weil A, wenn ich da echt ein Weißwein drin hab,

00:08:39: der eher jung und frisch ist, sollte der halt auch kühl getrunken werden.

00:08:43: Und dann wird er viel zu schnell warm.

00:08:46: Und B finde ich auch vom Gästekontakt her eher schöner,

00:08:49: wenn man da nach 0, 1 schon wieder an den Tisch gehen kann und sagen kann,

00:08:52: hey, was darf denn bei euch Neues sein, oder wollt ihr einen neuen Wein ausprobieren, oder so.

00:08:56: Also bei mir ist es schon so, dadurch, dass wir recht viele Weine im offen Ausschank haben

00:09:01: und wir eine ständig wechselnde offene Weinkarte haben.

00:09:04: Also ich hab beispielsweise die offenen Weine bei mir gar nicht in der Karte stehen,

00:09:08: sondern ich ziehe halt jeden Tag das auf, worauf wir Lust haben.

00:09:12: Und was halt grad gefragt wird, ist es eher so, dass die Mitglieder Lust haben,

00:09:17: viele unterschiedliche Weine zu verkosten.

00:09:20: Und da finde ich dann 0, 2 halt immer ein bisschen viel.

00:09:23: Was ist viele offene Weine? Also von der Anzahl her, wie viel?

00:09:27: Ich sag jetzt mal, wir haben schon so tagtäglich so zwischen 30 und 40 offene Weine.

00:09:32: Cool.

00:09:34: Und wird auch vornehmlich angenommen, oder gibt es keine Flaschentrinker.

00:09:38: Also beides.

00:09:40: Dadurch, dass wir ja ein Private-Member-Club sind und die Mitglieder ihre eigenen Weine im Fach lagern,

00:09:46: ist es meistens eher so, dass sie ein, zwei Gläser von mir dann bestellen,

00:09:50: weil ihr Wein halt noch im Faststeller runterkühlen muss.

00:09:54: Und ansonsten werden aber auch von mir von der Karte meistens eher dann Flasche bestellt.

00:10:00: Wie ist das System bei euch? Also ich muss Mitglied werden, um überhaupt Zugang zu bekommen?

00:10:06: Oder kann ich von einer Tür kratzen oder klingeln?

00:10:09: Und wenn du gute Laune hast, dann komme ich auch als ich rein.

00:10:14: Also bei dir würde ich eine Ausnahme machen.

00:10:18: Ich sag das nicht so laut.

00:10:20: Nein, es ist tatsächlich so. Also die Weinbank ist ein Vorenschleifunternehmen.

00:10:25: 2009 im Rheingau gegründet worden von Weingut-Balter Sarres und wir sind quasi die zweite Weinbank, die eröffnet worden ist.

00:10:32: Insgesamt haben wir 20 Weinbanks weltweit, eine in Washington D.C., einen in Wien, einen in der Schweiz.

00:10:38: Und der Rest ist so ein bisschen in Deutschland verteilt.

00:10:42: Und wenn man in einer Weinbank Mitglied ist, hat man halt auch Zutritt zu allen anderen Weinbanks.

00:10:47: Das ist es im Endeffekt so ein bisschen, was es ausmacht und man hat 24/7 Zutritt.

00:10:52: Wir in Hamburg haben noch das Besondere, dass wir Service haben.

00:10:58: Immer von 16 bis 23 Uhr Dienstags bis Samstags, wo quasi unsere Mitglieder noch zusätzlich Zugriff auf eine Weinkart mit 1.500 Position haben.

00:11:07: Auf die offenen Weine und halt aber auch auf unsere Expertisen.

00:11:10: Also ich sage mal, ich habe so einen Deal mit den Mitgliedern.

00:11:14: Wenn sie den Wein aus dem Fach trinken, dann wollen wir auch gerne mitprobieren.

00:11:19: Cool!

00:11:21: Und es funktioniert auch echt gut.

00:11:23: Also das ist wahnsinnig lustig.

00:11:25: Wenn wir echt so volle Abende haben und die Mitglieder Weinproben machen und ich dann vorne am PC arbeite,

00:11:31: kann es gut mal sein, dass ich dann da vorne mit 6 Gläsern sitze, weil ich halt überhaupt nicht zum Verkosten komme.

00:11:38: Das ist schon sehr amüsant.

00:11:40: Aber die Mitglieder wollen sich halt auch mit dir über den Wein unterhalten.

00:11:43: Das ist halt wahnsinnig cool.

00:11:45: Also wir haben schon eine sehr aktive Community in Weinberg Hamburg.

00:11:52: Was ja absolut genial ist, weil ihr ja 240 Fächer habt.

00:11:57: 290?

00:11:59: Wir haben umgebaut letztes Jahr.

00:12:02: Meine Info war noch irgendwie 240, aber wahrscheinlich sind ja nicht alle aber ein Großteil irgendwie vergebens.

00:12:08: Heißt du hast 200 Leute roundabout, die irgendwie ständig irgendwie zugegen sind.

00:12:14: Dann selber aber eben auch Weine aus irgendwelchen Erfahrungen, Erlebnissen mitbringen, die dann öffnen.

00:12:19: Du lernst ja Weine kennen, die du sonst wahrscheinlich nie kennenlernen würdest.

00:12:24: Also eine Großart, die ihre Möglichkeit in die große, tiefe Weinwelt einzutauchen gibt es ja kaum.

00:12:30: Total, total.

00:12:32: Also durch die Mitglieder habe ich auch schon wahnsinnig viele Weine verkosten dürfen, wo ich so selber gar nicht ran gekommen wäre.

00:12:39: So, das ist schon faszinierend.

00:12:41: Unter anderem 2015 nach G-Max hatten wir ein 1976er Petrus, mein erster Romani Conti Eschesso zu 15, habe ich da probiert.

00:12:52: Jetzt haben wir einen 89er Eschesso von Romani Conti verkostet.

00:12:56: Also es ist echt faszinierend, was die Mitglieder alles so mitbringen oder auch zu Hause haben.

00:13:02: Und auch Lust haben, dir einen Schluck davon zu geben und mit zu verkosten.

00:13:05: Wie viele Flaschen hat jeder Liegen? Da gibt es ja verschiedene Stufen, je nach Mitgliedschaft, oder?

00:13:11: Ja, genau. Wir haben, ich sag jetzt mal so drei unterschiedliche, also insgesamt haben wir fünf unterschiedliche Fachgrößen.

00:13:19: Und ja, also wenn wir so eine wahnsinnigen Weinverkostung machen, dann mieten die Mitglieder sich meistens den Tastingboom.

00:13:29: Da passen halt wunderbar zwölf Personen rein und ich finde zwölf Personen ist die perfekte Größe für eine Flasche Wein,

00:13:37: weil man dann wirklich so ein bisschen auch konzentriert durchverkosten kann und man auch viele Weine miteinander verkosten kann.

00:13:47: Wir haben jetzt, gestern war auch ein Mitglied und hat 20 Weinflaschen vorbeigebracht und da machen wir halt eine Blindverkostung.

00:13:55: Also meistens, wenn sie so eine Weinverkostung machen, ist es eher so, dass sie dann einen Tag vorher oder eine Woche vorher die Weine erst vorbeibringen

00:14:02: und wir die dann quasi einlagern, weil die gar nicht so viel Platz haben.

00:14:06: Genau, genau. Und dass man Fach bei uns hat, ja natürlich, man kann bei uns den Wein perfekt lagern, 16 Grad, 70 Prozent, die Luftfeuchtigkeit.

00:14:16: Aber man ist bei uns in der Weinbank Hamburg eher Mitglied.

00:14:19: Wir haben, ich sag immer, sechs bis acht Veranstaltungen im Monat, es ist tatsächlich ein bisschen mehr geworden.

00:14:26: So acht bis zehn Veranstaltungen, ja, wir haben halt sechs feste Veranstaltungen im Monat.

00:14:33: Deswegen und meistens kommt halt immer noch was mit dazu.

00:14:37: Ein Veranstaltung heißt, du machst ein Seminar oder du sagst, heute trinken alle nur Kabinett oder Bordeaux kommt gerade aus Bordeaux

00:14:45: und deswegen reißen wir die ersten 15 Flaschen auf oder du lädest Winzer ein oder was eine Veranstaltung, wie kann man sich das vorstellen?

00:14:53: Wir haben jeden Donnerstag-Afterwork, immer von 17 bis 19 Uhr.

00:14:57: Für mich habe ich immer gesagt, ich möchte einmal einen Monaten-Winzer-Zubesuch haben.

00:15:01: In der Regel ist es eher so, dass ich zwei bis drei Mal einen Monaten-Winzer-Zubesuch habe

00:15:05: oder dann der Winzer von 17 bis 19 Uhr sein aktuelles Portfolio vorstellt.

00:15:09: Da begrenze ich es aber immer auf sechs Flaschen, weil ich finde, dass es sonst halt einfach zu viel wird.

00:15:16: Und wenn ich keinen Winzer-Zubesuch habe, dann mache ich das beispielsweise jetzt morgen.

00:15:21: Haben wir Pinot Noir "Around the World", da suche ich dann vier Pinot Noirs aus, packt sie in ein Verhüterli

00:15:28: und dann wird das Ganze blind ausgeschenkt und dann, da halte ich mich halt mit den Mitgliedern darüber, ob das jetzt vielleicht alte Welt, neue Welt ist

00:15:35: und wir philosophieren so ein bisschen dazu.

00:15:38: Ansonsten habe ich witzigerweise, dass du das gerade mit dem Bordeaux sagst, wir hatten vor zwei Wochen glaube ich Bordeaux-Arrivat,

00:15:45: da wurde neue Jahrgang von Bordeaux bei uns verkostet.

00:15:49: Und dann haben wir jeden dritten Dienstag im Monat "Wound Table".

00:15:55: Das ist ein Stammtisch von Mitgliedern für Mitglieder, da wird jetzt immer ein Thema festgelegt.

00:15:59: Beim nächsten "Wound Table" ist es beispielsweise "Shinny Blanc "Around the World", da bringt jeder ein "Shinny Blanc" mit,

00:16:04: dann pack ich das alles in eine Reihenfolge und ich sehe wieder das Ganze blind.

00:16:08: Und dann mit so ein bisschen darüber diskutiert, hey, von wem könnte der Wein kommen oder wo kommt der her?

00:16:13: Das ist so ein bisschen auch meine Lieblingsveranstaltung, weil das einfach wahnsinnig viel Spaß bringt.

00:16:18: Dann haben wir jeden zweiten Mittwoch im Monat, das habe ich jetzt neu eingepflegt, die neue Eventreihe "Quiz Night".

00:16:26: Da leg ich dann immer drei Themen fest, dann gibt es zu jedem Thema so 10 bis 15 Fragen.

00:16:32: Und da ist es halt so lustig, also nicht nur die richtige Antwort gewinnt, sondern halt auch die kreativste.

00:16:38: Wenn ich beispielsweise frage, wie viele Hektar hat die Schweiz?

00:16:44: Ja, 15.000. Wenn die Mitglieder es nicht wissen und schreiben zwei Hektar, würde ich das irgendwie auch schon wieder lustig finden,

00:16:50: weil der Großteil ja einfach in der Region selber getrunken wird.

00:16:54: Ich wollte gerade sagen, zwei Hektar ist wahrscheinlich das, was das Ausland mitbekommt, als was überhaupt exportiert wird.

00:17:01: Okay, wow.

00:17:03: Genau, genau. Und dann haben wir halt noch viele Veranstaltungen, diese spontan dazu kommen.

00:17:07: Beispielsweise hatten wir am 27. Stadtopal mehr zu Besuch, da haben wir dann hinten in unserem Tasting um eine kleine Vertikale gemacht.

00:17:17: Und so ist es auch so, dass die Winzer, wenn sie bei uns sind und was aus der Schatzkamerausrücken, dann präsentiere ich gerne nochmal maximal zwei Lagen von dem Beingut,

00:17:26: wo es dann nochmal sechs bis acht Jahrgänge von einer Lage gibt und wir dann hinten das sogenannte Winzerdinner machen.

00:17:34: Das finde ich auch immer noch mal ganz spannend.

00:17:37: Oder halt, wir machen generell Weinvertikale, da hatten wir im Februar den Kalenberg von Beingut Dönnhof und da war die Ande Dönnhof.

00:17:46: Und der Stiefpapa?

00:17:50: Schwiegerpapa.

00:17:51: Schwiegerpapa, genau.

00:17:52: Und der Schwiegerpapa war halt auch zu Besuch.

00:17:54: Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.

00:17:56: Das war schon echt cool.

00:17:59: Oder wir hatten jetzt auch vor, ich weiß es jetzt selber, ich glaube vor sechs Wochen oder acht Wochen Friedrich Beckert zu Besuch,

00:18:09: da haben wir mit dem nochmal hinten eine Weinvertikale drin gemacht.

00:18:12: Alles schon spannend, was alles so für Veranstaltungen in der Weinbank passiert.

00:18:18: Seid ihr da besonders aktiv oder ist das in jeder Weinbank zu finden?

00:18:21: Nein.

00:18:22: Das war teilweise nicht wissen oder nicht so mitbekommen, weil ihr mit deinem eigenen Trouble zu tun hast.

00:18:28: Aber kann man das grundsätzlich erwarten?

00:18:31: Nein, wir sind die Einzige.

00:18:33: Ja, wir sind die Einzige.

00:18:35: Aber wir sind halt auch die Einzige Weinbank, die Service hat.

00:18:38: Die anderen Weinbanks, die haben halt kein Service.

00:18:41: Das heißt, da ist keiner vor Ort.

00:18:43: Es gibt noch eine Weinbank, die hat auch Service.

00:18:46: Die hat allerdings auch einen öffentlichen Bereich.

00:18:49: Das ist die Weinbank Sylt.

00:18:51: Und ich möchte jetzt selber einmal nachfragen bei der Freundschaft zentral.

00:18:56: Aber in den anderen Weinbanks ist es eher so, dass du da runter gehst und dann bei 16 Grad sitzt.

00:19:02: Also da ist es schon so, dass du bei der perfekten Lagertemperatur sitzt.

00:19:06: Und wir haben halt einmal den gekühlten Bereich für die Weinflaschen,

00:19:10: einmal den beheizten Bereich, wo die Mitglieder dann sitzen können.

00:19:13: Und es verstürcht, wenn es zu heiß wird, kann man wechseln.

00:19:15: Genau, so ungefähr.

00:19:17: Wir haben 22 Grad.

00:19:21: 22 Grad, das finde ich schon recht angenehm.

00:19:25: Und wenn es dann warm draußen ist und du runter in die Weinbank kommst,

00:19:29: dann ist es schon so, dass du denkst, boah, es ist kalt hier.

00:19:31: Und dann guckst du so aufs Thermometer, ja okay, es ist doch nicht kalt.

00:19:35: Und Mitglied kommt da mit seinem Maibach vorgefahren.

00:19:38: Dann macht der Wattler die Tür auf und trägt die 20 Flaschen in den Keller,

00:19:42: um das Fach wieder neu zu befüllen.

00:19:44: Oder werden die zugeschickt?

00:19:46: Oder wie ist die Durchschnittsaltersituation dort?

00:19:51: Also inwieweit du das überhaupt preisgeben möchtest, kannst du das?

00:19:56: Klar, ach, ich glaube, ich glaube, da ist keiner so.

00:20:00: Es ist so, wenn ich Winzer zu Besuch habe, können die Mitglieder direkt bestellen,

00:20:04: vom Winzer selber.

00:20:06: Und das wird tatsächlich ziemlich gut angenommen.

00:20:08: Es ist oft so, dass die Mitglieder durch den Winzer die Weine bestellen.

00:20:11: Es ist aber auch so, dass die Mitglieder, ich sage jetzt mal beispielsweise,

00:20:15: bei Lobenberg Weine bestellen, es zu uns schicken

00:20:18: und wir verräumen es dann in die Fächer.

00:20:20: Also das machen wir auch.

00:20:22: Ich freue mich ja auch darüber, wenn die Mitglieder nicht nur von unseren Wein,

00:20:25: weil die kenne ich halt größtenteils was bestellen,

00:20:29: sondern halt auch woanders, weil ich dadurch ja auch nochmal wieder neue Weine kennenlerne.

00:20:34: Man kann ja gar nicht alles, was es so gibt, kennen.

00:20:38: Und wenn ich jetzt Mitglied bei dir bin und ich möchte ein Wein aus meinem Fach,

00:20:43: dann sage ich Katharina, ich hätte ganz gerne Blablabla

00:20:46: und du servierst den dann?

00:20:48: Oder geht jeder zu seinem eigenen Fach, macht die Flasche auf und...

00:20:52: Jeder geht zu seinem eigenen Fach.

00:20:55: Wir haben alle Schlüssel für ihr Fach.

00:20:57: Dienstabend machen wir nicht, weil wenn da irgendwas passiert,

00:21:00: Flasche Wein runterfällt oder sonstiges mitweitehaften,

00:21:03: deswegen ist es so, wir haben zwar ein Generalschlüssel,

00:21:06: wir schließen aber nur auf, wir holen keine Weinflaschen aus den Fächern raus.

00:21:11: Es ist aber so, wenn die Mitglieder jetzt beispielsweise wie gestern

00:21:15: haben sie für eine Weinverkostung nächste Woche schon die Weine vorbeigebracht,

00:21:18: die stelle ich natürlich dann alle kalt nächste Woche.

00:21:22: Ich habe mit ihm vorher telefoniert, wir haben eine Reihenfolge festgelegt,

00:21:26: wie wir die ganze Weine servieren wollen und dann schenke ich sie blind aus in 2erfleiz.

00:21:31: So das Schunder war, ansonsten ist es so, dass die Mitglieder selber zu ihrem Fach gehen.

00:21:37: Wir haben einen Generalschlüssel, damit können wir dann aufschließen,

00:21:39: wenn die Mitglieder ihr Schlüssel vergessen haben,

00:21:41: aber ansonsten holen wir da keine Weine raus.

00:21:44: Durchschnittsalter hatte ich vorhin gedacht, wie kann man das ungefähr...

00:21:50: Wenn man hat ja immer so dieses weißharige, alte, im Rolador reinfahrende Ding im Hinterkopf,

00:21:57: aber Wein ist ja auch moderner und frischer geworden

00:22:00: und solche Konzepte wie das Eure sind da wahrscheinlich gar nicht so unerheblich schuld dran oder täuscht das?

00:22:06: Nee, vollkommen richtig, also ich tue mich ein bisschen schwer,

00:22:11: wenn ich jetzt ein Durchschnittsalter sagen müsste, aber ich würde so schätzen, so 40.

00:22:17: Wir haben wahnsinnig viele Ende der 90er, wir haben aber auch welche Mitte der 60er quasi als Mitglied.

00:22:27: Aber was total schön ist, die sitzen halt alle an einem Tisch, es ist völlig egal, wie alt man ist,

00:22:32: es geht halt da einfach wirklich um den Weingenuss.

00:22:36: Bei uns steht der Wein ganz klar im Vordergrund und wenn du Wein affin bist und lustig über Wein zu unterhalten,

00:22:42: dann bist du bei uns halt goldrichtig, du musst dich überhaupt nicht mit Wein auskennen.

00:22:46: Ich meine, ich lerne auch noch tagtäglich von meinen Mitgliedern dazu,

00:22:49: das ist halt einfach wahnsinnig schön, dass wir uns halt einfach alle gegenseitig was beibringen.

00:22:54: Und eben weit darüber hinaus, dass es eben nicht nur um Wein geht,

00:22:57: es gibt ja glaube ich kaum einen besseren Netzwerkgedanken als eine Klubmitgliedschaft.

00:23:03: Und Wein verbindet, Wein entspannt, Wein lässt kommunizieren, daher sieht das eine interessante Geschichte.

00:23:10: Total, Wein ist halt auch wahnsinnig gesellig und das verbindet halt miteinander

00:23:15: und so kommen sie halt alle ins Gespräch.

00:23:18: Was ist Wein für dich?

00:23:20: Wein ist für mich tatsächlich Leidenschaft.

00:23:23: Für mich ist es wahnsinnig faszinierend, wie vielschächtig die Weinwelt ist,

00:23:28: wie vielschichtig die Aromen sind, das Terroir.

00:23:33: Also es ist für mich tatsächlich ein sehr, ja Wein ist auch so ein intimes Thema.

00:23:39: Ich habe bis jetzt zweimal in meinem Leben eine Situation gehabt,

00:23:43: da habe ich ein Wein probiert und habe danach Gänsehaut bekommen.

00:23:48: Und da braucht sich dann auch einmal fünf Minuten für mich und den Wein.

00:23:55: Das ist so wahnsinnig amüsant.

00:23:58: Das war einmal ein 92er Chateau Palmer.

00:24:01: Das war so der erste Wein, wo ich gesagt habe, wow.

00:24:05: Und einmal ein 94er Contestilano.

00:24:09: Seitdem ich das beides hatte, habe ich meine Bordeaux-Karte von 50 auf 200 Positionen ausgebaut.

00:24:18: Hochgesogen.

00:24:19: Ja, total, total.

00:24:21: Und davor lieben im Allgemeinen im Bordeaux,

00:24:24: weil Bordeaux ist ja eigentlich so ein relativ undankbares Thema,

00:24:27: weil man spricht vom Bordeaux und vergisst, dass es keine Ahnung, 100.000 Hektar sind.

00:24:32: Leider gerade. Aber das so in eine große Tüte zu werfen, ist ja eigentlich sehr, sehr oberflächlich.

00:24:40: Und wenn man sich mit Bordeaux beschäftigt, dann geht man ja irgendwann in eine gewisse Richtung,

00:24:45: sucht eine Spezialisierung, sei es gereifte, sei es junge, sei es verschiedene Appellationen, verschiedene Dörfer

00:24:51: oder unbekannte, große, preislich die D-High-End oder wenn so ein breites Spektrum,

00:24:59: kann man ja eigentlich ganz schwer abbilden.

00:25:02: Hast du davor lieben, hast du dann einen Schwerpunkt gesucht

00:25:05: oder versuchst du es in der Breite dazu stellen?

00:25:10: Ja, nee. Also komplett breite habe ich jetzt nicht.

00:25:14: Ich glaube, ich kann es dann eine Hand erzählen, was ich an Jungenbordeaux da habe.

00:25:19: Was ist für dich Jung?

00:25:21: Jung ist schon so maximal fünf, sechs Jahre.

00:25:29: Ja.

00:25:30: Und das meiste, was ich habe, ist so aus den 80er/90er.

00:25:36: Schön.

00:25:37: Und da finde ich halt, wo du dann wirklich auch viel über das Terroir sprechen kannst

00:25:43: und über die Regionen, wie die sich verändern.

00:25:45: Also ich selber mag total gerne Puyac und Mago.

00:25:48: Das sind so meine Beinen, die ich gerne mag.

00:25:51: Allerdings Preis, Leistung finde ich halt auch die anderen Appellationen wahnsinnig spannend.

00:25:58: Also es ist für mich ein sehr vielschichtiges Thema.

00:26:01: Da hat halt jede Appellation seine Qualifikation, seine Klassifizierung

00:26:08: und halt je nachdem, worauf du Lust hast, was du trinken möchtest.

00:26:12: Also bei mir ist immer so, wenn mich jemand fragt, hast du ein Lieblingswein?

00:26:17: Ich habe kein Lieblingswein, bei mir ist es halt immer stimmungsabhängig,

00:26:20: worauf ich gerade Lust habe.

00:26:22: Und was ich halt auch so ein bisschen da habe, was die Reife angeht,

00:26:27: war Jahrgänge, die präsentieren sich halt ein bisschen besser

00:26:30: und die anderen präsentieren sich schlechter.

00:26:32: Also es ist schon so, dass man, ich finde immer an der Weinkarte,

00:26:35: erkennt man die Leidenschaft eines Zommelniers.

00:26:38: Okay.

00:26:39: Oder die Vorlieben.

00:26:40: Die Vorlieben.

00:26:41: Aufgrund der Gewichtung, was man vornehmlich dort findet

00:26:44: oder aufgrund der...

00:26:46: Genau, genau.

00:26:47: Also wir haben Badou jetzt wahnsinnig ausgebaut.

00:26:51: Wir haben über 600 Rieslinge auf der Karte.

00:26:55: Das ist deutschlandklar, es ist immer noch unser Steckenpferd.

00:27:00: Wir sind wahnsinnig Jahrgangstief aufgestellt.

00:27:03: Ich glaube, der älteste, ja gut, der älteste Rieslingenjahrgang,

00:27:08: Trocken, den ich auf der Karte habe, große Gewächse,

00:27:11: der namenhaften Winzer-Vorgulieren, dass man so rum ist,

00:27:15: 96 Kirchenstück von Bückling-Wolf.

00:27:18: Und da sind wir halt echt breit aufgestellt,

00:27:23: dass wir viele Winzer-Lagen-Jahrgangstief einfach da haben.

00:27:31: Also bei uns kann man wahnsinnig viele Vertikale trinken,

00:27:34: wenn man das wirklich möchte.

00:27:36: Wird das wahrgenommen?

00:27:37: Ja.

00:27:38: Dass die sagen, wir nehmen jetzt, von mir aus, Kirchenstück,

00:27:41: weil du es gerade erwähnt hast,

00:27:43: und nehmen vier, fünf Jahrgänge davon, probieren die Parallel

00:27:46: und schauen, wie der Wein sich entwickelt,

00:27:48: wie das Tier des Hauses sich entwickelt

00:27:50: und verändert hat, was ja gerade bei dem Haus maßgeblich ist.

00:27:53: Wie die Charakteristik, die Interpretation der Lage,

00:27:57: die einzelnen Jahrgänge sich präsentieren

00:27:59: und vergleichen die nebeneinander.

00:28:02: Nee, das wird nicht viel wahrgenommen.

00:28:05: Das ist aber eher was damit zu tun,

00:28:07: dass ich selber viele Vertikalen mache.

00:28:11: Wenn ich Vertikalen mache,

00:28:13: beispielsweise habe ich jetzt in den Sommerferien,

00:28:17: gehen wir immer auf eine Viertageswoche,

00:28:19: da mache ich noch zusätzlich den Samstag zu.

00:28:21: Dafür pflege ich eine neue Veranstaltungsreihe

00:28:24: in den fünf Wochen immer ein.

00:28:26: Die nennt sich Wine Summer,

00:28:27: und da präsente ich immer so kleine Mini-Vertikalen.

00:28:31: Und das wird halt wahnsinnig gut angenommen,

00:28:34: weil es eher so ist, dass die Mitglieder Lust haben,

00:28:37: dann eine Vertikale von mir moderiert zu trinken,

00:28:40: als sie selbstständig schon eine Karte zu bestellen.

00:28:43: Aber es ist schon so,

00:28:45: dass sie oft auch zwei, drei Jahrgänge von einem Wein bestellen.

00:28:50: Aber meistens ist es daran tatsächlich so ein bisschen,

00:28:53: die Reife, die halt wahnsinnig gut angenommen wird.

00:28:56: Klar, warum auch nicht.

00:28:58: Hier vertreibt man es nicht mal.

00:29:00: Du hast ja den riesen Vorteil,

00:29:02: dass du die Sachen auch meistens oder sehr oft vorbereiten kannst,

00:29:05: gerade wenn du diese vertikalen selber initiierst

00:29:08: oder anbietest, wie extrem akribisch gehst du dabei vor.

00:29:13: Also nimmst du dir 2000,

00:29:15: da machst du fünf Stunden vor dem 2005er auf,

00:29:18: oder machst du alle zusammen auf,

00:29:20: um die Entwicklung auch zu präsentieren.

00:29:22: Oder machst du wie überhaupt vorher auf,

00:29:24: oder einen Tag vorher auf,

00:29:26: oder hast du da irgendwelche Parameter,

00:29:29: wo du sagst, jetzt koste ich das aus,

00:29:32: was sich sonst im Daily-Business oder jemandem Restaurant nicht hat?

00:29:36: Nee, tatsächlich nicht.

00:29:38: Also es ist schon so, wenn ich Wein vertikalen habe.

00:29:42: Wir haben noch eine zweite Firma, die nennt sich Winezeller.

00:29:46: Und darüber kaufen wir oder subskriberen wir halt auch wahnsinnig viel

00:29:50: und kaufen auch viele Vertikalen an.

00:29:52: Sven Krone, mit dem arbeite ich halt wahnsinnig eng zusammen,

00:29:55: was die Weinauswahl angeht.

00:29:57: Und er hat halt genau so eine Leidenschaft, wie ich die habe.

00:30:00: Deswegen ergänzt es sich halt echt schön.

00:30:03: Und Sven sagt schon, wenn wir ab und zu die Vertikalen machen,

00:30:07: komm, Katharina, wir müssen die alle um 16 Uhr aufmachen.

00:30:10: Dann freue ich mich aber auch, mit ihm zusammen die Weine aufzuziehen.

00:30:13: Es ist schon super schön.

00:30:15: Aber ansonsten ist es eher so, dass ich sage,

00:30:17: ich mach die alle zur gleichen Uhrzeit auf, um halt auch einfach zu sehen,

00:30:21: wie entwickelt sich das Ganze.

00:30:23: Wir verkosten, also wenn wir eine Weinvertikale machen,

00:30:27: sind wir immer zwölf Personen, oder meistens zwölf Personen,

00:30:30: von dem Messorum.

00:30:31: Und wir lassen ja auch immer gut noch ein Drittel in der Flasche

00:30:35: beim Ausschenken, so dass man halt echt gut auch nachverkosten kann.

00:30:39: Und dann merkt man ja auch einfach die Entwicklung

00:30:42: von den einzelnen, einzelnen Wein besser.

00:30:46: Wenn jetzt wirklich ein Wein wahnsinnig verschlossen ist,

00:30:49: dann geben wir den Wein in die Karaffe.

00:30:51: Das machen wir schon, aber meistens ziehen wir die ja auf,

00:30:55: verkosten die durch und entscheiden dann, was zu tun ist.

00:30:58: Und der Großteil, der muss dann gar nicht in die Karaffe

00:31:00: um ihn halt so zu präsentieren, dass sie alle quasi auf einem Level sind,

00:31:04: was das Aufmachen angeht, was die Luft angeht.

00:31:21: Eine spannende Situation.

00:31:25: Wenn es um den 2023er Silvana Alte Reben-Langenberg

00:31:30: von Rudolf May geht.

00:31:32: Was erwähnt man zuerst?

00:31:34: Gerne möchte ich mit diesem außergewöhnlichen Winzer beginnen.

00:31:37: Natürlich die Frage, kann ein Winzer ein Rückgrat einer Region sein?

00:31:40: Kann ein Winzer die Entwicklung einer Region mit seiner eigenen

00:31:44: So verbinden, dass er automatisch der Motor dieser wird?

00:31:48: Kann ein Winzer voranschreiten, ohne die Bodenhaftung zu verlieren?

00:31:52: Oder die Bindung zu dem, was ein Winzer ausmacht?

00:31:56: Ja.

00:31:57: Wenn es ein so unfahrsbarer Fachmensch, Funtzkehr

00:32:00: oder ein Herzensmensch wie Rudolf May ist.

00:32:03: Jetzt habe ich mit dem Winzer begonnen, aber er sticht einfach heraus.

00:32:06: Denn jeder, der Rudolf May einmal bei einer Probe,

00:32:09: bei einer Präsentation auf dem Weingut erlebt,

00:32:12: ist berührt und begeistert, denn er lebt Silvana diese Rebsorte.

00:32:17: Die so viele Jahrzehnte verkannt wurde,

00:32:19: deren Großartigkeit wir selbst in Deutschland nicht erkannt haben.

00:32:22: Und es bedurfte einfach großartiger Winzer und Menschen wie Rudolf May,

00:32:26: die ihr Leben einer Rebsorte wie dem Silvana widmen,

00:32:29: um dessen Großartigkeit herauszuarbeiten.

00:32:32: Mittlerweile haben es selbst die Sommys verstanden.

00:32:35: Mittlerweile lassen sich Weinbegeisterte von dieser Rebsorte euphorisieren.

00:32:39: Ja, und ein Keim dieser Begeisterung findet sich in Retzstadt.

00:32:43: Dort wurde die Reben seit Generation nicht nur den Gaumen,

00:32:48: sondern auch den Intellekten natürlich die Seele berühren.

00:32:51: Und der Besonderheit dieser Leistung wird man sich eigentlich erst bewusst.

00:32:55: Man sich überlegt, dass man bis vor 20, 30 Jahren

00:32:58: beim Frankenwein vom Steinwein.

00:33:00: Und damit meinte man vielleicht ein bisschen,

00:33:02: aber nicht nur den Wein aus dem Würzburger Stein,

00:33:04: sondern man meinte diese Kagen, diese wunderbaren, diese Schroffen,

00:33:07: diese harten, diese kantigen, diese egoistischen Weine.

00:33:11: Und das dieser rustikale Umgang mit Wein,

00:33:14: einer sensiblen Rebsorte wie dem Silvana gar keinen Raumboot.

00:33:18: Einer der anspruchsvollen Rebsorten,

00:33:20: die die Ampelographie überhaupt zu bieten hat.

00:33:23: Manche sagen, Silvana ist keine Rebsorte, Silvana ist ein Kameon,

00:33:27: mit Chambré-Kante und Bodenresonanz.

00:33:31: Viele behaupten, Silvana ist ein der kompliziertesten Rebsorten,

00:33:34: die es in dieser Welt gibt.

00:33:35: Denn der Silvana hat Zeit keine Fehler.

00:33:38: Es ist kaum ein anderer Weißwein.

00:33:41: Wie ist dem Bodentyp so präzise wie der Silvana?

00:33:43: Egal ob Muschelkalk, Kolper oder Lös.

00:33:46: Jede Textur wird zum Echoraum.

00:33:48: Diese Traube besitzt eineasmotisch sensible Beeren-Schale

00:33:53: mit hoher Wassertranspiranz,

00:33:55: ein Segen für Teroarfertigisten,

00:33:57: ein Fluch für Ertragsplaner.

00:33:59: Silvana tendiert zu niedrigen Aromenkonzentrationen

00:34:02: im Primärspektrum,

00:34:04: wodurch sich seine Qualität erst über die Strukturtextur

00:34:07: und das Mundgefühl definiert.

00:34:10: Also keine Weine, die mit Ausladener Frucht sofort faszinieren

00:34:13: und die jeden Easy Wine-Drinker sofort begeistern,

00:34:16: sondern man muss die Zwischentöne herausarbeiten.

00:34:19: Darum ist er der Antipro des Muscatellers,

00:34:21: kein Fruchtlautsprecher,

00:34:23: sondern ein akustischer Architekt mineralischer Aromtexturen.

00:34:29: Bei zu hohen Moskgewichtengeräte zu dumpf,

00:34:31: bei zu früher Lese vegetabiert.

00:34:33: Es ist ein schmaler Grad zwischen Noblesse und Belanglosigkeit.

00:34:37: Die physiologische Reife liegt früh.

00:34:39: Seine aromatische Reife spät,

00:34:41: das verlangt messianische Präzision beim Lese-Temmin.

00:34:45: Und das kann Rudolf May seit 1999

00:34:48: als Rudolf May, ein Mann mit Visionen,

00:34:50: nach einem kleinen Keller in Rettstadt begann,

00:34:53: seinen Träumen in Flaschen zu gießen.

00:34:55: Ein Herz für den Silvana, ein Leben für den Silvana.

00:34:58: Und so legte er dort den Grundstein

00:35:00: eines der renommiertesten Weingüters nicht nur Frankens.

00:35:04: Deutschlands.

00:35:05: Heute.

00:35:06: Über zwei Jahrzehnte später ist Rudolf May nicht nur ein Name.

00:35:10: Er ist ein Synonym für Qualitäten und Innovationen der Welt des Weins.

00:35:14: Von dem bescheidenen Anfängen bis hin zur Mitgliedschaft von VDP

00:35:18: hatte Rudolf May mit seiner Frau Petra

00:35:20: und später mit seinen Kindern Benedikt Anna und Clara,

00:35:23: das Weingut zu einem Leuchtturm,

00:35:25: eben nicht nur der fränkischen Weinbau-Kunst gemacht.

00:35:28: Unser Ziel ist es, die Silvana zu perfektionieren, sagt Rudolf May.

00:35:32: Und der 2023er Langberg Silvaneralte Reben

00:35:35: ist ein absolut perfektes Beispiel dafür.

00:35:38: Es ist ein Meisterwerk, ein Sinnbild für den Silvana

00:35:41: aus den kalkhaltigen Böden des Langberg Weinbergs in Rettstadt.

00:35:44: Dieser Weinberg wird oft als Hauslage der Familie May bezeichnet

00:35:48: und entstreckt sich über steile Hänge mit einer Neigung von 25 bis zu 70 Prozent,

00:35:53: in denen die Reben seit Jahrzehnten Sonne und den Wind trinken.

00:35:57: Die Leibstücke, teilweise über 50 Jahre alt, sind das Herzstück

00:36:01: und liefern Trauben von ungewöhnlicher Konzentration und Tiefe,

00:36:05: erlauben eine Vidifikation mit einer perfekten Präzision,

00:36:08: gestatten einen spontanen Gehrung in Holzfässern,

00:36:11: eine Lagerung auf der Feinhefe für die Cremigkeit in die Struktur

00:36:15: und ein Wein mit nur 12,5 Volumenprozent und einem halben Gramm Restzucker,

00:36:20: also trocken, aber nicht kark, tief und zugleich elegant

00:36:23: und ein Wein, der drei Dinge widerspiegelt.

00:36:26: Die Einzigartigkeit des Silvaners, die Großartigkeit dieses Weinbaugebietes Frankens,

00:36:32: das nicht weniger als einen der absoluten Hidden Treasure in Deutschland bezeichnen

00:36:37: und die Leidenschaft von Rudolf May und seiner Familie.

00:36:40: Vielen lieben Dank dafür.

00:36:42: Noch ein ganz großes Dankeschön,

00:36:44: dem deutschen Repräsentanten dieses Weingutes, dem Handelshaus Schlumberger.

00:36:57: Was lüftest du mehr, weißt du da Brutweine, wenn du die in die Karaffe tust?

00:37:03: Also ich muss zugeben, junge Weine gebe ich gerne in die Karaffe

00:37:08: und bei gereiften Wein tue ich mich persönlich immer schwer,

00:37:12: das entscheide ich immer, nachdem ich einen ersten Schluck probiert habe.

00:37:15: Da könnte ich niemals Pauschal sagen, den musst du auf jeden Fall in die Karaffe geben,

00:37:19: sondern immer erst probieren und dann entscheiden.

00:37:22: Es ist manchmal gar nicht so diese erste Wahrnehmung dann nach dem Karafieren,

00:37:28: wo der Wein sich öffnet, sondern man muss, finde ich zumindest,

00:37:32: das immer so ein wenig weitreichender betrachten.

00:37:35: Was macht der Wein dank des Belüftens in einer halben oder in einer Stunde?

00:37:40: Und viele gereifte Weine, die schaffen es dann einfach nicht mehr.

00:37:44: Also die entwickeln sich dann so dramatisch schnell durch diese Belüftung,

00:37:48: dass der Schluster manchmal gar nicht so erfreulich ist,

00:37:52: als wenn ich am Anfang ohne Belüftung vielleicht ein bisschen gewartet hätte.

00:37:56: Ja, total. Ich sage halt auch immer, wenn du ein Wein in die Karaffe gibst,

00:38:00: du kannst den Wein viel geben, du nimmst den Wein aber halt auch wahnsinnig viel.

00:38:05: Deswegen ist es immer so ein Zwiespalt für mich.

00:38:08: Gereifte Weine, wie gesagt, entscheide ich immer erst nach und probieren,

00:38:13: ob ich ihn in die Karaffe gebe oder nicht,

00:38:16: weil ich sage mal, wenn ein Wein wirklich der 30 Jahre in der Flasche eingesperrt ist

00:38:21: und du gibst ihm auf einmal ganz viel Luft, so.

00:38:25: Was passiert dann mit ihm?

00:38:28: Du hast zwei Optionen, entweder es nimmst ganz viel oder es gibt ihm ganz viel

00:38:33: oder es nimmt ihm halt ganz viel und dann kann er halt wahnsinnig schnell auch einfach

00:38:37: mit der Luft oxidieren.

00:38:40: Und deswegen immer probieren, lieber ein bisschen mehr Zeit in der Flasche lassen,

00:38:47: als zu schnell in die Karaffe zu geben.

00:38:49: Außer, dass ein Tisch mit acht Leuten, dann ist es...

00:38:53: Ist es zeitfaxell überschaubar, also wie der Wein getrunken wird.

00:38:58: Und Gläser, habt ihr verschiedene?

00:39:01: Ihr habt einen Standardglas, soweit ich weiß, oder?

00:39:03: Zwei.

00:39:04: Zwei, okay.

00:39:05: Genau, wir haben zwei Standardgläser.

00:39:07: Da am Endeffekt rein, ein klassisches Schaumbind-Glas haben wir natürlich auch noch.

00:39:11: Nehmt nicht gut, oder?

00:39:13: Ja.

00:39:14: Ein etwas bauchigeres, okay.

00:39:16: Ein bisschen bauchiger ist es schon.

00:39:18: Die meisten Weine schenken wir allerdings, wir haben Bordeauxgläser und wir haben Burgundagläser

00:39:23: und die meisten Champagner schenken wir halt auch in den Bordeauxgläsern aus.

00:39:27: So, das sind so unsere beiden Standardgläserformen, die wir haben.

00:39:31: Ist das Weinbankkonform oder ist das von euch eine Entscheidung gewesen,

00:39:36: dass ihr sagt, uns reicht das und wir brauchen nicht mehr?

00:39:40: Ich glaube, das kann jeder Weinbank für sich selber entscheiden.

00:39:44: Ja.

00:39:45: Ich finde aber mit zwei Gläsern bist du völlig ausreichend bestückt.

00:39:48: Du bist ja nicht so nördig, dass du sagst, ich brauche für jeden Anlass den richtigen Glaskörper.

00:39:54: Nee, überhaupt nicht.

00:39:56: Findest du es übertrieben, wenn andere das so überfreakig leben und sagen, meinen Rosewein brauche ich 1994 gefertigten blablabla Glas aus der Bläserei.

00:40:12: Nee, überhaupt nicht.

00:40:14: Tatsächlich habe ich früher auch viel in der Sternekastronomie unterwegs und da hatten wir auch mehr Gläservorm.

00:40:21: Ich finde das an sich schon ein gutes Thema, so viele Gläservorm zu haben.

00:40:26: Allerdings ist es bei mir nicht umsetzbar.

00:40:29: Dadurch, dass wir, weil wenn du dann so viele Gläservorm hast, musst du auch mindestens von jedem Glas 24 bis 48 Gläsern da haben.

00:40:39: Da haben wir halt so ein bisschen das Problem, wir haben keinen Lagerplatz.

00:40:43: Und B, wir haben wahnsinnig viele Veranstaltungen halt einfach bei uns, weil wir halt einfach im Daily Business sind.

00:40:49: Und der Gläserbruch ist auch echt nicht zu unterschätzen, also wir haben über 300 Gläser, die jährlich kaputt gehen.

00:40:56: Und das ist halt auch immer mit Kosten verbunden.

00:40:59: Und deswegen ist es eher so, dass wir gesagt haben, wir spezialisieren uns auf die drei Gläser und das ist für uns völlig ausreichend.

00:41:07: Was man auch nicht vergessen darf, finde ich, wenn du die anderen Gläser nicht da hast, dann erspaßt du dir auch die Situation, dass ihr jemand haben möchte.

00:41:16: Also, wenn du jetzt so zehn Gläser hast, dann hast du im Glas und sagt jemand, okay, kann ich vielleicht das aus dem anderen Glas probieren,

00:41:22: bringst du noch mal zehn Gläser, was ja auch nochmal ein Riesen-Serviceaufwand ist.

00:41:26: Natürlich auf der anderen Seite auch eine schöne Serviceleistung, aber du kommst dann auch auf die Diskussion bzw. in die Situation, was du sagtest,

00:41:33: dass du vielleicht nicht genügend Gläser davon da hast.

00:41:36: Total, also ich habe schon mal Lust, so ein Last-Tasting zu machen, so ist es nicht.

00:41:42: Also, ich liebe ja unterschiedliche Veranstaltungsformen und ich habe schon Lust, so etwas zu machen.

00:41:47: Allerdings ist es bei mir in der Weinbank einfach nicht umsetzbar, dass ich sage, ich stelle da zehn verschiedene Gläser hin.

00:41:53: Auch wenn es dem Bein natürlich teilweise gerechter werden würde.

00:41:56: Solange man zufrieden ist, ist das, finde ich, ganz in Ordnung.

00:41:59: Und solange man eine Lösung für sich selber gefunden hat, wenn ich das, das sind auch in Ordnung.

00:42:03: Was ist für dich sonst Servicerelevant oder wo definierst du deinen Service drüber?

00:42:10: Ja, gute Frage.

00:42:12: Also, ich sage jetzt mal, das Schöne an der Weinbank ist oder generell an uns ist, dass wir, ich sage mal, wir haben eine Glutskultur.

00:42:22: Und bei uns ist es...

00:42:24: Bist das Hamburg üblich oder ist das jetzt bei euch einfach wie Weinverfindet?

00:42:29: Das ist bei mir.

00:42:30: Also, bei mir in der Weinbank ist es halt einfach wichtig, weil ich finde, wenn du in so ein Private-Member-Club gehst,

00:42:35: du hast immer so eine gewisse Anspannung, so einen normalen Respekt, was ja auch auf der einen Seite gut ist, aber halt auch eine Distanz.

00:42:45: Und diese Distanz, die möchte ich persönlich einfach nicht so gern haben,

00:42:49: weil ich finde, wir sind halt bei uns alles auf einer Wellenlänge.

00:42:53: Jeder unterhält sich mit du, jeder unterhält sich und unterhält sich respektvoll bei uns unten im Keller.

00:43:00: Und dadurch nimmst du auch sofort die erste Anspannung, wenn du auf die Leute zugehst und sagst, hey, wir haben eine Glutskultur,

00:43:08: ist es für dich okay, wenn ich du sage.

00:43:11: So, und dadurch sind die Leute schon gleich ein bisschen lockerer und offener auch einfach der Weinbank dem Konzept gegenüber.

00:43:20: Interessant.

00:43:21: Wenn ich dachte, dass das eine gewisse Grundanspannung am Anfang hervorruft, weil manch einer nicht gedutzt werden möchte.

00:43:28: Und wenn das so dort aufgerufen wird, erst mal eine gewisse Distanz entsteht, ist ja spannend, wenn man es eben anders hört.

00:43:36: Ich glaube aber, dass es das für dich fast anstrengendere ist, dieses Dutzen zu praktizieren, weil der Rest stimmen muss.

00:43:44: Also du musst ja dann in einem anderen Umgang verbindlicher sein, auch förmlicher sein.

00:43:50: Und das eben nicht als Entree, sozusagen, missbrauchen.

00:43:55: Und tatsächlich habe ich diese Probleme jetzt so für mich noch nicht gehabt.

00:44:00: Ich sage immer, wir haben unten in der Weinbank ein sehr freundschaftliches familiäres Verhältnis, weil man dafür nicht vergessen,

00:44:07: wir haben die gleichen 300 Mitglieder das ganze Jahr über, und da kennt man sich halt einfach untereinander.

00:44:13: Und für mich immer, was mir immer extrem viel Spaß bringt, ist, wir haben auch von den Mitgliedern, also wenn man bei uns Mitglied ist,

00:44:20: darf man halt auch Veranstaltungen bei uns machen, also zum Feiern und so weiter.

00:44:25: Und wir haben das dann schon so, dass im Winter dann fünf Veranstaltungen gemacht werden.

00:44:30: Und dann kommt so der Chef rein und dann tut sich ihn halt, spreche ihn mit Vornamen an.

00:44:35: Und dann hast du so ein Getuschel unter den Mitarbeitern, ich liebe das.

00:44:38: Und dann gehe ich irgendwann zum Tisch, oder ich gehe dann irgendwann bei denen zum Tisch.

00:44:43: Und das stelle ich mich vor, hey, ich bin Katharina Iglesias, ich bin heute vor euch da.

00:44:47: Ja, das sage ich eigentlich gar nicht, eigentlich sage ich immer noch.

00:44:50: Hey, ich bin Katharina Iglesias, es ist für euch alle okay, wenn ich du sage, wir haben eine Dutzkultur.

00:44:55: Und wenn ich jetzt ist auch völlig in Ordnung, dann entschuldige ich mich jetzt aber schon mal, wenn auch zu sehen, dass du rausrutschst.

00:45:02: Und da müssten wir alle lachen und das sind immer alle fein, also ich habe noch nie jemanden gehabt, der gesagt hat,

00:45:06: nee, ich möchte gesitzt werden.

00:45:08: Okay.

00:45:09: So, das ist halt echt, echt total schön.

00:45:11: Und dadurch hast du von vornherein nicht mehr diese gewisse Grundanspannung, wenn du in ein Poivet-Memma-Club reingehst.

00:45:18: Und das mag ich tatsächlich ziemlich gern.

00:45:21: Findest du, es sollte in der Öffentlichkeit auch mehr praktiziert werden, diese Dutzkultur?

00:45:25: Oder ist das in der Tat diese Club-Situation, wo man ohnehin einen Intinbereich hat

00:45:30: und da anders miteinander umgeht als im öffentlichen Leben?

00:45:35: Doch, ich finde auch, dass man im öffentlichen Leben mehr dutzen kann.

00:45:39: Ich meine dadurch, dass ich das bei mir auf der Arbeit komplett umsetze, setze ich es für mich auch im öffentlichen Leben um.

00:45:45: Also ich tut grundsätzlich einfach alle, weil ich das einfach viel nachfinde.

00:45:50: Also ich gehe dann auch auf die Leute zu, hey, es ist okay, wenn ich du sag, wenn die dann anfangen, mich zu sitzen.

00:45:56: Da nehme ich dann auch nicht wirklich viel Rücksicht auf das Alter, sondern meistens biete ich das dann an.

00:46:02: Weil ich das einfach schöner finde.

00:46:04: Und dann hast du halt eine ganz andere Stimmlage auch einfach, wenn du dich mit den Leuten unterhältst.

00:46:10: Man muss aber halt auch vom Typ her so sein, dass das zu einem passt.

00:46:15: Total. Also ich bin eher der Sieztyp.

00:46:18: Ja, echt?

00:46:19: Ja, total. Ich bin, glaube ich, eine andere Generation.

00:46:23: Ich bin ja wahrscheinlich doppelt so alt wie du.

00:46:26: Und das ist, da lachen sich meine Kinder immer tot.

00:46:30: Also wenn jemand zu mir kommt und mich einfach dutzt mehr oder weniger und ich den nicht kenne,

00:46:35: nicht selten frage ich, ob wir zusammen im Sandkasten gespielt haben.

00:46:38: Echt?

00:46:39: Ja, ja, ich bin da relativ dann auch direkt, weil ich halt so mehr oder weniger aufgewachsen bin,

00:46:44: dass jemanden, den man nicht kennt, dass man den erst mal sieht.

00:46:48: Und diese Sie, ich wertschätze das persönlich total ungemein,

00:46:52: ist nochmal eine ganz andere Distanz, ein anderes Bewusstsein füreinander.

00:46:56: Und ein respektvoller Umgang.

00:46:59: Und ich habe es beobachtet, eben auch erfahren gelebt,

00:47:05: dass eben diese Dutzkultur mit einer bestimmten Generation Einzug gehalten hat,

00:47:11: das auch ganz aktiv gelebt wurde.

00:47:14: Und habe dann mir das mehr oder weniger auch angenommen,

00:47:17: dass ich mich daran nicht mehr störe.

00:47:19: Aber es gab bei mir Phasen, wo ich hier so ganz, da hast du erst mal ein Spruch bekommen von mir,

00:47:24: wenn du angefangen hast, mich in dem Sinne einfach zu dützen.

00:47:27: Und ich finde es aber total spannend.

00:47:30: Ich finde es toll, wenn es jemand wie du komplett durchzieht, mega.

00:47:33: Aber es ist halt auch so eine Sache, wie gehst du auf Menschen zu?

00:47:36: Ich würde ja jetzt quasi auch nur auf dich zugehen und sagen, hey, ich bin Katharina Gläser,

00:47:39: ist es okay, wenn ich du sag oder wollen wir uns sitzen.

00:47:42: Und wenn ich so auf dich zugehe, glaube ich nicht, dass du sagen würdest,

00:47:45: nee, wir wollen uns lieber sitzen.

00:47:47: Ja, doch hätte ich gesagt.

00:47:48: Echt?

00:47:49: Ja, total.

00:47:50: Ja, dann hätte ich dich auch gesiezt.

00:47:52: So, dann hätte ich damit auch kein Problem.

00:47:55: Klar, sonst würde es ja nicht fragen in dem Sinne.

00:47:58: Ja, genau.

00:47:59: Aber für mich eigentlich immer das angenehmere und dieses Wohlgefühl,

00:48:02: wo ich sage, nee, da fühle ich, das ist mir zu privat, das ist mir zu close.

00:48:07: Diese Hürde des Kennlerns hätten wir dann schon übersprungen,

00:48:11: bis man dann irgendwann sagt, also es gab es ja ganz oft bei mir

00:48:15: sogar in, keine Ahnung, Naba oder so, dass manche Gäste gesagt haben,

00:48:19: sollen wir nicht du sagen.

00:48:22: Dann war nicht selten die Frage, wo ich sagte, warum.

00:48:26: Also ich muss auch zugeben, als ich noch in der Sterne Gastronomie gearbeitet habe

00:48:32: oder auch in Hotels, da haben die Mitarbeiter mich auch gesiezt,

00:48:36: und mit Frau Iglesias angesprochen.

00:48:38: Da habe ich auch sehr großen Wert drauf gelegt.

00:48:41: Also ich mag jetzt beispielsweise bei mir in der Weinbank auch nicht "Katter" genannt werden.

00:48:44: Obwohl das so für intern oder für meine Freunde ist, ist mein Spitzname.

00:48:49: Aber auf der Arbeit heißt ich nicht "Katter", sondern heißt ich "Katarina".

00:48:53: Aber in den anderen Gastronomien, wo ich gearbeitet habe, da habe ich auch nur gesiezt.

00:48:59: Also das ist halt so ein bisschen, wo arbeitet man, wie fühlt man sich wohl,

00:49:04: und wie lernt man sich kennen.

00:49:06: Und kann man es eben auch konsequent durchziehen, also dass du es nicht verkünstelt machst,

00:49:10: weil du sagst, irgendwie hier ist Club, hier duzen uns alle,

00:49:13: sondern dass du es eben auch vom Typ her leben kannst und da dann eben auch deine Grenzen irgendwo hast.

00:49:18: Und wir hatten auch nur eine Weinbahl, also nur ein Anführungszeichen,

00:49:21: weil in dem sind auch nur eine Kneipe.

00:49:23: Da wäre natürlich ein Du auch durchaus angebracht gewesen, aber ich bin nicht der Typ dafür.

00:49:28: Und so hat ich für mich selber die Konsequenz irgendwo, da ich sage,

00:49:32: ich mag eher so dem meinem altergerechten Style, dass das sie gelebt wird.

00:49:39: Aber bin dann eben auch zumindest gedanklich mit der Zeit gegangen,

00:49:43: und wenn ich dann halt in den Bereich komme, wie Köln Innenstadt, wo halt viel getutzt wird,

00:49:50: oder Ben hier und man duzt sich, dann lasse ich mich darauf auch ein und genieße es.

00:49:55: Wenn man dann halt auch lockerer miteinander kommunizierend anders miteinander umgehen kann,

00:49:59: als eben in einem, sie muss ja nicht steif sein.

00:50:03: Also es gibt bei mir ganz, ganz viele Menschen, die schon seit, keine Ahnung, 20 Jahren kennen,

00:50:08: und mit denen ich unglaublich close bin, aber die trotzdem sieze und gerne sieze

00:50:13: und wohnen du für mich fast unbegriffig oder anmaßend wäre.

00:50:17: Ja, also das kann ich nachvollziehen.

00:50:20: Wenn ich jetzt meine damaligen Chefs oder so weiter treffe, dann würde ich auch niemals zu denen sagen, du.

00:50:26: Also das würde ich auch nicht machen, aber ich würde auch noch beim Sie bleiben.

00:50:30: Es hat immer so ein bisschen wo ist man, wie unterhält man sich.

00:50:33: Aber bei mir in der Weinbank gab es noch keine Situation, wo jemand zu mir gesagt hat,

00:50:37: nee, also lieber siezen.

00:50:40: Hab ich Respekt vor. Also hab ich Respekt vor, wenn man auch den manchmal Charakteren,

00:50:44: den sind ja bei dir teilweise auch sehr gesellschaftliche Menschen, die dort unterwegs sind,

00:50:50: dann einfach mit denen und mit du umzugehen und da auf Augenhöhe,

00:50:54: eben dann auf dem Wein, Weinebene miteinander zu, zu kommunizieren.

00:50:59: Ja, genau, super.

00:51:01: Genau für mich ist halt so ein bisschen dieser Wohlfühlcharakter.

00:51:04: Wenn man bei mir runtergeht, du warst ja schon mal, du gehst halt diese Treppe runter

00:51:07: und dann hast du halt kein Tageslicht, dann bist du wie in so einer ganz anderen Welt.

00:51:11: Und bei mir ist es halt so, wenn die Leute kommen von der gestressten Arbeit,

00:51:15: die sind bei mir schon gleich fünf Stufen ruhiger und lassen sich halt einfach drauf ein.

00:51:20: Es ist unglaublich schön.

00:51:23: Und ich habe auch Mitglieder, das ist total lustig.

00:51:26: Mit denen habe ich mich auch weiter drüber unterhalten.

00:51:29: Angesehener Notar, der hat dann, er bringt ab und zu seine Mitarbeiter mit

00:51:34: und die sieben sich dann untereinander und ich tut sie so.

00:51:37: Es ist so unglaublich, amüsant, das auch so ein bisschen mitzubekommen.

00:51:42: Aber wir belächeln uns dann immer einfach und müssen tatsächlich auch drüber lachen.

00:51:46: Also ich mag das sehr gerne, die Kommunikation untereinander bei uns.

00:51:50: Großratig, finde ich, finde ich toll.

00:51:52: Also da, so großen, großen Respekt davor.

00:51:55: Guter Ort bei euch, um Wein zu trinken oder ist es im Keller eher schwierig?

00:52:01: Also Temperatur ist perfekt, wahrscheinlich auch zum Wohlfühlen perfekt, Luftfeuchtigkeit.

00:52:04: Ist, glaube ich, nicht schlecht.

00:52:07: Aber so im Allgemeinen, die Atmosphäre, ist das also dieses luftiges Weite

00:52:12: oder findest du, es gibt perfekte Orte, um einen Wein absolut optimal zu trinken?

00:52:17: Nee, überhaupt nicht.

00:52:19: Also wenn man wirklich konzentriert verkostet, finde ich unseren Tastingum halt echt perfekt.

00:52:24: Weil es ist halt ein neutraler Raum, du wirst nicht abgelenkt von irgendwas und du hast keine Fremdgerüche.

00:52:29: Das heißt eigentlich, es ist ein Raum, der perfekt abgestimmt ist auf das Wein trinken und auf das Einlassen auf den Wein.

00:52:35: Also du brauchst schon einen Raum, wo du A) deine Ruhe hast, B) ein gleichbleibendes Licht hast, damit du halt auch nicht abgelenkt wirst.

00:52:44: Klar, ich sage jetzt mal schon, bei uns könnte es ab und zu heller sein, damit du dann die Farbe vom Wein besser erkennen kannst.

00:52:50: Aber das ist dann meckern auf hohem Niveau.

00:52:53: Ansonsten finde ich das schon vom Trinken her, vom Ablenken her und so weiter, bei uns echt super.

00:52:59: Oder optimal auch einfach, um Weinverkostung zu machen, um konzentriert Weinverkostung zu machen.

00:53:04: Wenn man jetzt wirklich mit Freunden da ist, ob man jetzt mit Freunden eine Flasche Wein trinken möchte,

00:53:11: sich gar nicht unbedingt über den Wein unterhalten möchte, da finde ich beispielsweise auch Locations direkt in der Sonne.

00:53:17: Also wenn im Sommer die Sonne scheint und es warm ist, würde ich auch nicht unbedingt zu mir in die Weinbeeren runterkommen.

00:53:24: Bei dir den Wein dort aber weitaus besser probieren kannst im Außenbereich.

00:53:29: Also wenn du draußen in der Sonne bist, nimmst du nur 50% des Weines wahr.

00:53:32: Also allgemein im Außenbereich nimmst du nur ungefähr 60-70% des Weines wahr.

00:53:38: In der Sonne, wenn du halt noch krasser beeinflusst bist durch diese extreme visuelle Ablenkung,

00:53:43: was du eben auch gerade gesagt hast, was man nicht unterschätzen darf.

00:53:46: Hier bei euch dann, wenn dich eingeschränkter ist, durch das Licht, durch eben die gleichbleibende Atmosphäre,

00:53:51: nimmst du den Wein vielleicht um 80-90% wahr.

00:53:54: Und vor dem her ist das vielleicht nicht so viel Atmosphäre, vielleicht nicht so viel Wohlfühlen.

00:53:59: Da musst du Alkohol mehr leisten, damit du entspannt.

00:54:03: Aber rein von der Analytik ist es super.

00:54:07: Total, deswegen mein ich, wenn du wirklich mit Freunden einfach nur was trinken möchtest und nicht Wein verkosten möchtest,

00:54:13: würde ich eher in die Sonne gehen.

00:54:15: Wenn ich aber sage, ich möchte Wein verkosten und den Wein besser verstehen, finde ich es halt bei mir unten total gut.

00:54:20: Es ist halt immer so ein bisschen die Sache, was möchte man.

00:54:23: Für eine Weinverkostung zu uns, für einfach so in der Sonne ein Wein schlürfen,

00:54:28: ist man bei uns halt dann Fehler am Platz.

00:54:30: Aber was ich halt total schön finde, und das schätze ich sehr,

00:54:33: ist, dass die Mitglieder 24/7 Zugang haben.

00:54:36: Wir kennen es alle, wir sitzen in einem Restaurant, wir haben eine unfassbar schöne,

00:54:41: ich will grad sagen, Community unter anderem.

00:54:44: Also wir sind mit den richtigen Menschen da, wir haben ganz tolle Gespräche miteinander.

00:54:47: Man hat noch Lust, eine Flasche Wein zu trinken, die Kellner im Restaurant machen,

00:54:51: aber schon Druck, weil die Feierabend machen möchten.

00:54:53: Ja, trinkt ruhig in Ruhe aus, wir würden aber gern schon abkassieren.

00:54:56: Da fühlt man sich halt dann auch unruhig.

00:54:58: Und dann kann man aber sagen, hey, ich habe ein Fach in der Weinbank,

00:55:04: komm lass uns da hingehen, da können wir noch in Ruhe eine Flasche Wein trinken.

00:55:07: Bei uns ist es halt so, es ist mir völlig egal, ob noch drei oder vier Tische da sitzen oder nicht, ich gehe.

00:55:13: Und das liebe ich halt.

00:55:15: So die Gäste oder meine Mitglieder haben keinen Stress, dass sie gehen müssen.

00:55:18: Ich habe keinen Stress, dass ich auf die Mitglieder unbedingt warten muss.

00:55:22: Und da ist es ein ganz ganz anderes Miteinander.

00:55:24: Natürlich ist es so, dass ich sage, hey, darf ich euch schon abkassieren.

00:55:27: Aber selbst, wenn ich Abrechnung gemacht habe und noch da bin und die Mitglieder sagen,

00:55:31: Boah, Katharina, ich möchte unbedingt noch den Wein haben, dann gebe ich den raus und sagt den halt einfach,

00:55:36: hey, schreibe ihn einfach auf.

00:55:38: So, dann haben wir da so ein Papierzettel, wo sie dann ihre Fachnummer aufschreiben, den Wein aufschreiben.

00:55:43: Und dann buche ich es halt nächsten Tag nach.

00:55:45: Also bei uns ist wahnsinnig viel auf Vertrauensbasis.

00:55:48: Bist du manchmal, dass du morgens reinkommst und denkst, oh, da haben manche 24/7 wirklich wahrgenommen

00:55:55: und da waren auch irgendwie die große Session nach dem Restaurantbesuch?

00:56:00: Nee, toll, toll, toll. Also klar, es liegt an uns so, wenn du dich denkst, oh, hier war aber viel los.

00:56:06: Bei uns kommt jeden Morgen um 7 Uhr die Reinigungsschirma.

00:56:09: Und die macht einfach komplett alles sauber bis 9 Uhr.

00:56:12: Die arbeiten vor, bevor du kommst.

00:56:14: Ja, total, total.

00:56:16: Und ich sehe dann halt immer, wir bringen halt abends immer das ganze Lehrgut weg

00:56:21: oder die ganzen leeren Flaschen.

00:56:23: Und wenn ich dann nächsten Tag zur Arbeit komme und es ist komplett voll, dann weiß ich halt, was los war.

00:56:28: Aber ansonsten ist es echt schön.

00:56:31: Also immer, wenn ich zur Arbeit komme, ist die Weinbank komplett aufgeräumt und sauber.

00:56:35: Wann ist für dich der perfekte Moment für Wein?

00:56:37: Also ist es mittags in der Sonne?

00:56:39: Ist es abends bei dir bei der Analytik, wenn du in eurem Tastingroom bist?

00:56:43: Ist es auf einer Probe?

00:56:45: Ist es beim Wettbewerb, wo du ja auch von berichten kannst?

00:56:49: Wann kann man Weinoptimal genießen?

00:56:52: Genießen oder analysieren.

00:56:55: Vielleicht sowohl jetzt auch.

00:56:57: Also der perfekte Moment für Wein, je nachdem wie man ihn sehen möchte oder wie man ihn werten möchte.

00:57:03: Weil Wein ja viele Sachen kann und auch denbar ist in seiner Präsenz.

00:57:10: Also ich schreibe ja auch für Freistaff und dafür koste ich tatsächlich immer gern am liebsten morgens.

00:57:16: Weil morgens bin ich noch komplett unvoreingenommen und mein Gaum ist noch ganz neutral.

00:57:22: So dass es mir einfacher fällt, morgens zu verkosten und für die das zu machen.

00:57:27: Wenn ich aber mit Freunden was mache, ich mag es beispielsweise total gerne Daydrinking.

00:57:33: So um 14, 15 Uhr treffen, dann öffnet man eine Erste, weil es in der Sonne einen schönen Kaby.

00:57:39: So, ich finde am Anfang zu starten mit eher was Unkomplizierten ganz gut oder halt mit dem Champagner.

00:57:46: So und dann wirklich so ein bisschen in die Verkostung reinzugehen.

00:57:50: Dass man da erstmal so ein bisschen Smalltalk hält, sich über Gott und die Welt unterhält.

00:57:56: So oder halt ein bisschen intimer und dann aber wenn man Wein verkostet sich auch über den Wein unterhält.

00:58:01: Und da finde ich dann nachmittags frühen Abend aber ganz gut.

00:58:04: Weil je später die Nacht ist so unkomplizierter wird es im Endeffekt auch.

00:58:10: Aber wir kennen es doch alle, am Ende machst du dann trotzdem wieder die besten Weine auf.

00:58:14: Wo du denkst so, eigentlich ist das jetzt voll perl von die Säue.

00:58:19: Total, das hatte ich so oft, wo ich den am nächsten Tag sagte, schade, den hast du eigentlich für einen besonderen Moment aufgehoben.

00:58:28: Das ist noch nicht mal so, dass man da irgendwelche Slingmessen macht, sondern wenn man einfach Lust darauf hat.

00:58:33: Auf der anderen Seite ist das ja auch wiederum schön, wenn man sagt, jetzt habe ich Lust darauf.

00:58:36: Und ich verkopfe den Wein nicht, sondern ich kann da einfach.

00:58:39: Und wenn der Wein das dann halten kann, dann hat er eigentlich alles geschafft, was er leisten konnte, durfte sollte oder was ich von ihm erwartet habe.

00:58:47: Und das ist dann absolut, finde ich perfekt.

00:58:50: Total. Wenn du die Weine dann trinkst, denkst du aber in Wein oder denkst du dann in der Kombination von Wein und Speisen?

00:58:59: Eigentlich habt ihr ja keine Speisen in der Weinbank.

00:59:03: Wie siehst du Wein als singuläres Element oder als Kombinationspartner zu irgendwas oder irgendwen?

00:59:10: Nee, tatsächlich als singulär. Also nur den Wein selber. Wie du schon gesagt hast, wir haben halt nicht großartig Speisen.

00:59:18: Wir haben halt so ein bisschen Wurstkäse. Auf Vorbestellungen arbeite ich auch mit unterschiedlichen Cateringunternehmen zusammen.

00:59:25: Aber da mache ich es eher selten, dass ich den Wein wirklich auf die Speise abstimme.

00:59:31: Weil wenn ich ein Cateringpartner habe, dann ist es meistens eher so, dass ich für Großveranstaltungen sind.

00:59:37: Und da arbeitet man halt wie im normalen Restaurant einfach mit einer Weinbegleitung eher so für den ganzen Abend.

00:59:47: Also bei mir ist es immer so, wenn ich eine Bankett-Veranstaltung habe, dann gibt es bei mir mal zwei Weißweine und zwei Rotweine,

00:59:54: weil du damit halt alles abdecken kannst, alle Geschmacksrichtungen.

00:59:57: Also es ist immer ein Riesling und ein Bogunder. Das ist für die komplizierteren oder für die Gäste,

01:00:03: die ein bisschen mehr Säure mögen oder die es halt auch ein bisschen kraftvoller und ein bisschen komplexer mögen.

01:00:08: Da habe ich dann immer den Riesling und da gehe ich dann auch direkt schon auf gerne ein bisschen was gereifteres oder angereifteres Formulämes so rum.

01:00:17: Nicht auf den aktuellen Jahrgang und beim Bogunder gehe ich immer gerne auf den aktuellen Jahrgang,

01:00:21: dass du da dann was junges Frisches hast, damit du die breite Masse abholen kannst.

01:00:26: Bogunder ist bei dir in Weide aus dem Burgund oder Grauburgunder, Weißburgunder?

01:00:30: In dem Fall Weißburgunder.

01:00:34: Also eigentlich habe ich immer ein Weißburgunder im Offen aus.

01:00:38: Also im Bankett habe ich immer ein Weißburgunder, ein Riesling.

01:00:41: Und sind das da Mittelklasseweine, Einstiegsweine, Highendweine, weil ihr die Weinbank seid?

01:00:47: Bei mir gibt es unterschiedliche Weinenverkostungen.

01:00:52: Beispielsweise gehe ich heute auf dem Außerhaus, wo ich das Thema Alte Welt gegen Neue Welt habe.

01:00:58: Und da ist es wirklich Highendweine.

01:01:01: Da haben wir von Domingues Chausson, Mercerine, Primer Crue, Lechon Martin,

01:01:10: und gegen einen 2022 Karia Chardonnay von Staxi's Wine Cellars.

01:01:17: Also da geht es wirklich auch darum, den Unterschied zu schmecken zwischen Frankreich und Kalifornien.

01:01:25: Und dann habe ich von Hamilton Noissel den Pinot Noir aus Südafrika,

01:01:29: gegen 2014 der Pinot Noir Königsbacher von Heidlinger, großes Gewächs.

01:01:35: Also dann gehe ich halt je nach dem, was du halt von mir haben möchtest,

01:01:39: gehe wird es komplex oder halt auch eben nicht.

01:01:43: Ich sage jetzt noch, meine Einstiegsweinbegleitung ist eher Ortswein.

01:01:50: Findest du das für eine Party, wo dein Catering eher angemessen oder findest du es kann nie gut genug sein?

01:01:57: Nein, ich finde es für das Catering angemessen.

01:01:59: Also ich sage jetzt mal, ich gehe heute auch auf die, ich sage jetzt mal anfangs,

01:02:03: "alte Welt gegen neue Welt", das ist ja schon wirklich ein High-End-Thema.

01:02:07: Also das ist aber auch mit Moderation verbunden.

01:02:09: Da nehme ich aber dennoch den Easy-Drinking-Wine mit,

01:02:15: weil ich mache ab und zu für Range Rover-Veranstaltungen bei mir,

01:02:20: und das machen wir immer Themenbezogen, und das kostet auch ein bisschen mehr.

01:02:27: Das heißt, ich habe da richtig Budget auch, um richtige Weine auszuwählen.

01:02:31: Das habe ich bis jetzt zweimal gemacht.

01:02:33: Ein Reise durch Frankreich und einmal Deutschlands Eikenweingüter.

01:02:39: Und da habe ich halt auch jedes Mal gemerkt, eigentlich kommen die Gutsweine,

01:02:44: die einfachen Weine am besten an bei der breiten Masse.

01:02:48: Das heißt, diese ganzen großen Gewechsel, das ganze High-End, das ist wirklich nörd, nördig.

01:02:53: Und da muss man halt einfach auf alles abgedeckt sein.

01:02:56: Klar, ich habe da jetzt beide Weinbegleitungen, die ich da mache.

01:02:59: Dennoch habe ich für die Leute, die sagen, das ist mir viel zu kompliziert, viel zu komplex.

01:03:04: Was ich halt auch nachvollziehen kann, habe ich dann noch den Easy-Drinking-Wine mit.

01:03:09: Mir tut es nicht weh, wenn ich dann noch zusätzliche Weine mit dabei habe.

01:03:13: Das braucht man ja auch nicht abrechnen,

01:03:15: weil in der Weinbegleitung hast du ja eigentlich viel teurere Weine damit dabei.

01:03:19: Dass ich einfach sage, dass du einfach mehr Leute abholen kannst.

01:03:25: Ob du den jetzt am Ende aufmachst oder nicht, das wird man dann im Laufe des Tages sehen.

01:03:29: Aber wichtig ist halt, auf alles vorbereitet zu sein.

01:03:33: Findest du, es sollte Grenzen beim Wein nach unten oder nach oben gehen, rein wirtschaftlich?

01:03:37: Nach unten auf jeden Fall.

01:03:39: Definitiv.

01:03:40: Wo sind die bei dir?

01:03:41: Also wo würdest du Weine niemals, egal Preis für ein Endverbraucher.

01:03:45: Und da fünf Euro.

01:03:46: Und da fünf Euro nicht kaufen.

01:03:47: Nee, funktioniert überhaupt nicht.

01:03:48: Egal, woher der kommt.

01:03:49: Egal, woher der kommt.

01:03:50: Weil, was man halt nicht vergessen darf.

01:03:55: A, die Flasche kostet Geld, das Verkorken kostet Geld, die Etiketten kostet Geld.

01:04:01: So, und dann kostet das ganze Personal Geld.

01:04:03: Selbst wenn ich mit einer Maschine da durchfahre, muss der trotzdem das Personal immer so ein bisschen gucken,

01:04:08: wie die Weinreben, muss gegebenenfalls noch Weinreber ausgetauscht werden.

01:04:12: Welche Trauben sind nicht gut, dass du in eine Vorlese gehst und so weiter.

01:04:16: Und wenn du da dann Wein für 1,99 kaufst.

01:04:19: Und der kommt gegebenenfalls noch aus dem Ausland.

01:04:22: So, dann ziehst du die Flasche ab, dann ziehst du den Transport ab, dann ziehst du den Korken ab.

01:04:25: Oder den Schraubfischlust des Etikett.

01:04:27: Was ist denn da dann noch für eine Qualität drin?

01:04:30: So.

01:04:31: Und das finde ich halt so ein bisschen, wo ich sage, da sollte man viel mehr die Winzer unterstützen.

01:04:37: Dass man sagt, ich kaufe keinen Wein mehr für unter fünf Euro.

01:04:40: Weil da kann halt, auch wenn mich jetzt andere dafür hassen, aber keine gescheite Qualität drin sein, so.

01:04:47: Da muss halt auch einfach ein bisschen Geld für in die Hand genommen werden.

01:04:53: Und ich meine, fünf Euro ist nicht viel Geld, so.

01:04:57: Dass ich sage, das kann ich mir jetzt nicht leisten.

01:05:00: So, da finde ich einfach, dass man da viel mehr die Winzer und auch generell den Weinbau unterstützen sollte.

01:05:07: Dass wir da sagen, hey, wir legen Wert eher auf Qualität als auf Quantität.

01:05:12: Bin ich ganz wohl bei dir.

01:05:14: Also, ich würde es wahrscheinlich sogar noch höher ansetzen und würde es wahrscheinlich bei sieben bis zehn Euro ansetzen.

01:05:19: Einfach auch mit dem hinter Gedanken, dass Wein in dem Augenblick nochmal anders gewertschätzt wird.

01:05:26: Und eine andere Wertigkeit bekommt, dass es eben nicht im Wasserpreis hat.

01:05:31: Und man ist einfach dringend, sondern dass man oftmals tut Geld weh.

01:05:35: Man dem dann in dem Augenblick noch eine andere Wertschätzung entgegen bringt.

01:05:39: Und das Gesamtsystem dann irgendwo unterstützt.

01:05:42: Also dann teilweise in Richtung natürlichen Weinbauschaut und so weiter.

01:05:47: Was dann ja aufwendiger und oftmals auch teurer ist.

01:05:50: Und somit, ja, dann einfach den Einstiegspreis auch nach oben hebt.

01:05:55: Gibt es nach oben Grenzen bei dir, wo du sagst, es ist völliger Blödsinn.

01:05:58: Es sind beiden so viel kostet.

01:06:00: Sagst du, hey, jedem Tierchen sein Blödsirchen und wenn, wenn halt ein XY-Bugunder oder Riesling oder wie auch immer halt vier oder fünfstellig kostet.

01:06:11: So, so what?

01:06:13: Angebot und Nachfrage, ne?

01:06:16: So, es ist halt, ja, ich habe auch meine persönlichen Grenzen beim Wein ausgeben.

01:06:24: Wo sind die?

01:06:26: Also jetzt abgesehen davon, dass man sich manchmal jetzt nicht leisten kann.

01:06:29: Rein vom emotionalen, vom ethischen.

01:06:31: Wo wären deine Grenzen, wo du sagst, er möchte dich.

01:06:33: Da kaufe ich mir lieber ein Auto.

01:06:35: Ja, aber weißt du, was ich so spannend finde?

01:06:38: Deine Aussage, wenn man sich die Weine nicht leisten kann.

01:06:41: Das finde ich beispielsweise eine komplett falsche Aussage, nicht leisten möchte.

01:06:45: Weil jeder kann sich ein Wein leisten auf einer gewissen Art und Weise.

01:06:50: Weil man muss halt dann woanders Abzüge machen.

01:06:54: Na, ob ich jetzt 99 Euro für ein Fitnessstudio zahle oder mir dann einmal im Jahr ein Wein leiste für 600, 700 Euro.

01:07:03: Ist halt, ist halt so eine Sache.

01:07:05: Wenn ich das Geld habe, freue ich mich immer total über die Leute, die sagen, hey, ich gebe es aus.

01:07:10: Aber nicht schleißen können und nicht schleißen wollen sind für mich da tatsächlich zwei Unterschiede.

01:07:17: Stimmt, richtig. Die komplett bei, also komplett falsch formuliert von mir.

01:07:21: Nein, ist ja richtig, ist ja komplett richtig.

01:07:25: Ob ich jetzt ein zweites Handy brauche oder unbedeckte Urlaub dahin fliege.

01:07:29: Oder ob ich mir eine Flasche Petrus, Leroy, was auch immer kaufe und sage, okay, das ist mein Urlaub und den mache ich mir heute Abend.

01:07:37: Genau.

01:07:38: Und ist auch dann wiederum allein aus der Formulierung heraus eine komplett andere Betrachtung dem Wein, der Weinwelt.

01:07:46: Oder eben auch dieser preisintensiven Situation gegenüber.

01:07:50: Ja.

01:07:51: Daher also, danke für die Richtung, richtig Stellung. Jetzt die andere Wange, bitte.

01:07:57: Also ich tatsächlich bin so bei mir, wenn ich sage, ich bin mit Freunden irgendwie aus,

01:08:02: ist so meine Grenze für Wein ausgeben, 250 Euro für eine Flasche im Restaurant.

01:08:10: Ich muss aber dazu sagen, durch die Weinbank und wir haben halt eine komplett andere Preisstaffelung,

01:08:17: dann bin ich halt auch wahnsinnig verwöhnt, was die Preise angeht.

01:08:21: So, wir haben halt eine Kalkulation mal 2 mal 1,5 mal 1,25 so ungefähr bei den teuren Sachen.

01:08:28: Weil ich sage mal, ich habe da nichts davon, wenn ich ein Wein für 100 Euro einkaufe und den für 300 Euro auf die Karte setze.

01:08:34: Ja, natürlich habe ich einen Gewinn von 200 Euro, aber wenn ich jetzt ein Wein für 6 Euro einkaufe und den für 30 Euro auf die Weinkarte setze,

01:08:41: dann habe ich einen Gewinn von 20 Euro. Also warum muss ich denn bei den heil- oder bei den teureren Wein,

01:08:46: warum muss ich da dann die gleiche Kalkulation raufschlagen wie bei den günstigen?

01:08:50: So, und wenn du das nicht machst, dann findest du echt den Restaurants ab und zu so richtige Schätze.

01:08:55: Ich sage mal, so ein kleines Trüffelschwein, wenn man, wenn man den Sonne-Weinkarte guckt,

01:08:59: dabei ich meine 250 Euro für ein Wein, ist halt auch schon wieder wahnsinnig viel Geld, ne?

01:09:04: So, da ist dann halt so meine persönliche Grenze, wo ich sage, bis dahin habe ich noch Spaß

01:09:10: und mich immer total gern drauf ein, aber in der Regel freue ich mich auch darüber,

01:09:14: 70 Euro Weine auf der Weinkarte zu finden, wo ich sage, boah, hier stimmt jetzt das Preis-Leistungs-Verhältnis

01:09:19: und lieber trinke ich in einem Restaurant eine Flasche Wein als zwei Flaschen Wein zu trinken,

01:09:23: wo ich dann nur die Hälfte an Spaß habe.

01:09:41: Kann ein Rosewein so authentisch, so typisch und so einzigartig sein,

01:09:48: dass er als Sinnbild für eine Region stehen kann?

01:09:52: Vielleicht kann er das.

01:09:53: Jedoch nur, wenn er aus einem so visionären Haus wie dem Hause Markowicz stammt.

01:09:58: Und Markowicz ist eines der Weingüter weltweit, die man einfach kennen muss.

01:10:03: Und natürlich, wenn man Gerhard und Johanna Markowicz erwähnt, dann kommt man nicht umhin auch sein Gebiet.

01:10:08: Das, welches er maßgeblich geprägt und für dessen Aufblühend er mitverantwortlich ist, zu erwähnen.

01:10:13: Das Kanuntum. Kein Jamster, ein Klassiker.

01:10:17: Ein fast 2000 Jahre alter Klassiker.

01:10:21: Glaubt ihr nicht?

01:10:22: Ja.

01:10:23: Der Weinbau und Kanuntum reicht bis in die römische Antike zurück.

01:10:26: Und damals war Kanuntum nicht ein 920 Hektar großes Gebiet, das man kennenlernen kann, Kanuntum kannte jeder.

01:10:33: Denn es war einst römische Hauptstadt der Provinz Panonien.

01:10:38: Mit 50.000 Einwohnern und einer extrem reichen Weinkultur.

01:10:42: Kanuntum, östlich von Wien, im Niederösterreichischen Donauraum zwischen Wien und Bratislava, ist eigentlich richtig präsent.

01:10:50: Ist eigentlich richtig prominent, ja so prominent, dass sogar eine Klimasituation nach diesem Gebiet benannt wurde.

01:10:55: Das panonische Klima, geprägt von heißen, trockenen Sommern und kalten Winter mit starken, kontinentalem Einfluss.

01:11:02: Und kaum ein Klima passt besser zu den Bodenfassetten von kalkhaltigem, lösüberschattigen Schotterböden bis hin zu schweren Lehm- und Tonböden.

01:11:12: Kaum ein Klima kann derart einzigartige und strukturierte Rotweine, mineralische Weißweine und ja, und den habe ich in Sinn, karaktervolle Roseweine erzeugen.

01:11:22: Ja, meine Damen und Herren, liebe Freude, Schwein, Zommys, Winzer, Journalisten, wer auch immer zuhört, lasst uns durch die Sonnen durch fluteten Hügel des Kanuntum reisen.

01:11:31: Wo die Donau wie ein silberner Faden glitzert und die Weinberge Geschichte von Jahrhunderten, nach was sage ich, Jahrtausenden flüstern.

01:11:39: In Götelsbrunn, wo die Reben seit Generationen die Erde umarmt, wurde ein Wein geboren, der nicht nur den Gaumen, sondern und ich finde, das kann, eigentlich fast nur Rosé, die Seele berührt.

01:11:51: Der Markowitsch Madonna Rosé 2022. Und dieser Tropfen ist nicht bloß ein Rosé, er ist ein Epos, gewoben aus der Leidenschaft einer Familie, der Kraft eines uralten Terroirs und dem Mut, Tradition mit Zukunft zu vereinen.

01:12:07: Ok, stellt euch vor, dass Jahr 1990 als Gerhard Markowitsch ein Mann mit Visionen die Züge des Familienbetriebes in Götelsbrunn übernahm.

01:12:15: Wenn ich sage, damals klingt das irgendwie so ewig her. Und klar, es war im letzten Jahrtausend, aber eigentlich sind es nur und schon immerhin 30 Jahre.

01:12:25: Aber im Verlauf der Weltweingeschichte sind 30 Jahre eigentlich nichts.

01:12:31: Und umso erstaunlicher ist es, was Gerhard Markowitsch geschaffen hat. Dieses Weingut war damals ein, ja eigentlich fast alle und gerade im Kanundum, im Kanundum der 90er Jahre, ein gemischter, landwirtschaftlicher Betrieb, wo Getreide und Zucker rüben eigentlich die Hauptrolle spielten.

01:12:49: Und der Weinbau noch reine Nebenbühne war. Doch Gerhard sah mehr. Er sah das Potenzial des Kanundum, einer Region, die in ihrer Art, gut, das sagt man über jede Region,

01:13:00: aber hier ist es besonders einzigartig ist. Und mit unermüdlichem Einsatz und einem ungedrückten Gespür für Qualität verwandelt er das Weingut in einen Leuchtturm der österreichischen Weinwelt.

01:13:11: Heute erstrecken sich die Weinberge über fast 40 Hektar. Ergänzt durch Trauben von weiteren 60 Hektar. Ja und die Weinbauern sind stolz, ihre Trauben zu Markowitsch zu liefern.

01:13:23: Denn nicht zuletzt für seinen Zweigel, für seinen blaufränkischen Weltberühmtes. Ja, vielleicht ist es das. Vielleicht ist es aber auch einfach die Philosophie des Hauses Markowitsch.

01:13:31: Die vier Säulen, auf denen dieses Weingut ruht. Geduld, Ballons, Präzision und Leidenschaft.

01:13:39: Ein guter Wein entsteht nicht einfach über Nacht, sagt Gerhard Markowitsch. Er braucht Zeit, um seine Geschichte zu erzählen.

01:13:47: Lebendig die Säure, am Gaumen in ganz spritzig und herrlich animierend der Abgang. Das zarte Roségold.

01:13:55: Mit silberfarmen Reflexen, ein Geschenk für die Augen, zarte Kräuternoten, reife Kürschbruchten.

01:13:59: 13 Volumenrutschen, 1,5 Gramm Restzucker, 6 Gramm Säure bieten eine perfekte Balance zwischen Frische und Struktur.

01:14:08: Also eben keiner der verkitschten überzuckerten Rosés, die als Fruchtbomben daherschreiten und zu Betören versuchen.

01:14:16: Sondern Klarheit, Frische, Präzision. Und ein Rosé, den man spielen bis 2030 liegen lassen kann.

01:14:23: Einer der wenigen Rosés, die man einfach trinken kann, die lebendig die Frisch, die animierend sind.

01:14:29: Aber dies selbst mit Fleischgerichten, mit geschmorten Gerichten aufnehmen, versucht es.

01:14:34: Im Kleinglas, im großen Glas fordert diesen Wein, betont diesen Wein.

01:14:39: Und ihr werdet Rosé von einer ganz neuen und bewussten Seite erleben.

01:14:44: Vielen Dank für dieses Erlebnis, Johanna und Gerhard Markowicz.

01:14:47: Und ein großes Dankeschön, dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

01:14:52: Ergerzt dich, wenn ein Restaurant die Preise komplett überzieht, also wenn sie in Richtung mehr Umsatzspanne denken und sagen, wir brauchen das einfach.

01:15:11: Verduckt ihr das die Freude am Weide? Oder sagst du, hey, jeder, wie er möchte und wenn die so entscheidet, dann ist das halt...

01:15:19: Nee, ich arbeite auch für mein Geld. Dann bestelle ich lieber gar kein Wein tatsächlich,

01:15:25: wenn ich die Preise zu teuer finde. Weil ich einfach sage, wenn ein Wein jetzt 50 Euro kostet,

01:15:30: brauche ich den nicht für 200 Euro auf der Weinkarte haben. Ich muss doch keinen Gewinn

01:15:37: von 200 Euro haben. So, es reicht doch, wenn ich ein Gewinn von 100 Euro habe oder von 50 Euro,

01:15:43: du hast doch viel mehr davon, wenn du dann von der Weinflasche zwei Flaschen verkaufst, als wenn

01:15:49: du von einem günstigen Wein zwei Flaschen verkaufst und dann eine Gewinnspanne von 20,

01:15:52: 30 Euro eine Proflasche hast. Also das ist dann schon so, dass ich mich ein bisschen über die

01:15:58: Preisspanne ärgere. Da ist aber weniger, dann tatsächlich, wenn nur 150 Euro in die Hand nimmst,

01:16:04: kriegst du schon auf jeden Fall mehr Wein im Glas. Wann trinkst du Wein? Also losgelöst,

01:16:10: wenn du sagst, du bist aus, aber du bist mit Freunden, so einfach, gibst bei dir einen Alltagswein,

01:16:15: hast du jeden Tag irgendwie deine 0-1 oder 1-0 oder wann trinkst du leidenschaftlich Wein,

01:16:21: ohne ihn zu digestieren? Tatsächlich, wenn ich frei habe und mit Freunden unterwegs bin oder die

01:16:28: dann bei mir zum Kochen sind. Ich habe jetzt eine Freundin am Montag zu Besuch gehabt, da haben wir

01:16:34: dann eine Flasche Wein aufgemacht, aber dann war es gleich auch bis klar, es gab Spargel,

01:16:38: jetzt vor fünf war Silvana. Also da gehen wir dann auch direkt auf Eiweil genuss. Haben wir eine

01:16:43: Flasche Wein zu zweit getrunken und das war total schön. Ja und klar, ich sage jetzt mal,

01:16:50: jeder hat sein Daily-Drinker-Wein zu Hause, weil du suchst ja die Weine so ein bisschen aus nach

01:16:57: den Freunden, mit denen du unterwegs bist oder die halt bei dir zu Besuch sind. Du kannst ja nicht

01:17:02: bei jedem immer ein großes Gewächs oder sonstiges aufziehen, weil viele, ich sage jetzt, ich werde

01:17:07: es nicht sagen, viele verstehen es nicht, aber viele verstehen es nicht. Da ist es so, da möchtest du nicht

01:17:14: verstehen oder überfordert dir, also ich finde, ein großartiger Wein fordert auch, also wie eine

01:17:19: großartige Musik auch fordert und manchmal überfordert das und dann sagt halt auch jemand,

01:17:23: keine Ahnung, kannst du nicht eine andere Musik anmachen oder kannst du nicht was weniger anstrengendes

01:17:27: machen und so ist beim Weih manchmal auch. Wenn du halt zu viel Säure, zu viel Struktur, zu viel

01:17:31: Tanine, zu viel Aromen oder sonst irgendwas hast, dann kann das manch ein überfordern und dann

01:17:38: kippt die Stimmung aufgrund des Weines. Ja, also ich suche jetzt sage jetzt auch immer, man sucht ja

01:17:43: den Wein zusammen mit den Freunden aus, mit denen man unterwegs ist, da muss man sich halt auch so

01:17:48: ein bisschen anpassen. Also ich habe auch Freunde, da weiß ich ganz genau, die freuen sich extrem doll,

01:17:52: wenn ich ein großes Gewächs aufmache, die freuen sich aber auch genauso doll, wenn ich einfach nur

01:17:56: einen richtig guten Ortsfein aufmache, weißt du, da ist es so einfach egal, da geht es wirklich um den

01:18:00: Genuss, schmeckt der Wein, schmeckt der Wein nicht. So, und so suche ich halt dann einfach den

01:18:06: Freunden entsprechend die Weine aus, aber halt auch immer so, dass ich sage, ich habe selber Spaß

01:18:12: dran. So sollen wir eigentlich nochmal den Terredis San Leonardo probieren. Ich habe witzigerweise den

01:18:19: 21 Jahren nicht im Glas gehabt, deswegen interessiert es mich schon sehr, wie der sich präsentiert.

01:18:24: Eigentlich ist es ja im Brückenschlag auf der einen Seite Bordeaux, was ja bei dir durchaus ein

01:18:32: Thema ist. Auf der anderen Seite kann ich mir vorstellen, dass nicht wenige deiner Gäste Richtung

01:18:37: Italien zum Urlaub machen fahren, beziehungsweise da 35 Ferienhäuser haben, beziehungsweise die

01:18:45: Weine daher kennen und die wahrscheinlich auch in den ein oder anderen Fächern irgendwo

01:18:49: schlummern und da dachte ich irgendwie passt Italien zur Hamburg, finde ich, oder? Ja, total, voll. Und

01:18:59: vor allem halt. Deswegen dachte ich hier Dolomiten, ihr habt keine Berge, warum nehmen wir die nicht in

01:19:04: Weinform mit nach Hamburg? Nee, finde ich super. Vor allem weil ich auch selber gerne so ein bisschen

01:19:11: Richtung Bordeaux gehe. Da hast du schon echt den richtigen Wein rausgewucht. Wie gehst du an so

01:19:16: ein Wein ran? Wenn du die Flasche verkostet, wenn du den jetzt kennenlernst von mir aus für die Karte,

01:19:21: ist A, was immer so ein bisschen blöd ist, aber wäre das Etikett da für dich wichtig? Wäre ich

01:19:29: das in der Form eigentlich relativ interessant und recht auch stylisch finde, aber ist sowas für

01:19:36: dich irgendwie ausschlaggebend? Oder ist das eigentlich total egal? Wäre der auch mit den

01:19:40: Gästen oft konfrontiert, die sagen, ich kaufe mal noch Etikette und sonstigen, aber ist das wirklich

01:19:45: wichtig? Oder ist es total okay? Ich muss zugeben, dadurch dass ich halt ein Weinklub bin, steht

01:19:54: bei mir der Wein im Vordergrund und nicht das Etikett. Und dementsprechend ist das Etikett

01:20:00: bei uns egal. Ich mag überfüllte Etiketten nicht so gern, ich mag tatsächlich diese schlichte

01:20:08: elegante, was der halt einfach mit sich bringt. Wir hatten witzigerweise vor drei Wochen,

01:20:15: bin ich in die Weinberg reingekommen, Mitglieder kommen ja 24/7 rein. Die sind ja schon seit

01:20:20: heute Morgen um 9 da gewesen oder seit morgens um 9 und haben Weine verkostet, ob sie den Wein

01:20:25: vielleicht ins Sortiment mit aufnehmen wollen. Und dann hat er mich auch ernsthaft gefragt,

01:20:29: wie ich das Etikett finde. Weil ich zu ihm gesagt habe, ich sei mir nicht böse, aber das Etikett

01:20:34: finde ich ganz schrecklich. Und da war halt auch der Winter mit, da habe ich halt auch gefragt,

01:20:39: weil wir haben ja bei uns im Laden, haben wir ja so eine komplette Weinwand, da stehen so

01:20:45: ungefähr 200 Flaschen Wein. Und dann habe ich sein Wein einfach mal dazwischen gepackt und habe

01:20:50: ihm selber gefragt, wie er den Wein zwischen den anderen Etiketten findet. Und dann hat er auch

01:20:55: gesagt, ja okay, es ist vielleicht einfach ein bisschen zu viel. Ja. Und deswegen, toi, toi,

01:21:02: bei uns ist jetzt nicht unbedingt das Etikett im Vordergrund. Aber wenn ich mich mit Gästen auf

01:21:10: Großveranstaltungen unterhalte, dann sagen sie auch oft, ja, ich kaufe Wein nach dem Etikett.

01:21:16: Aber das wäre jetzt so ein Etikett, wo ich sagen würde, ja, das würde ich auch mal kaufen und

01:21:20: ausprobieren. Ist eigentlich Quatsch, dass wir beide uns über Etiketten unterhalten. Manch einer

01:21:25: wird wahrscheinlich grinsen, aber es bewegt halt doch viele. Und ich finde das halt ausgesprochen

01:21:30: schön. Ich finde das ist wie so ein Gemälde mit dem Rahmen, mit der mit der Schrift. Also das hat

01:21:35: mich total angesprochen. Daher stach mir das ins Auge und deswegen ist es ein Thema, was für

01:21:41: viele präsent ist und was man manchmal vielleicht auch so ein bisschen bedenken oder aber das ist

01:21:46: wahrscheinlich nicht, wie du dein Wein verkostest, dass du die erst eine halbe Stunde Etikett anguckst.

01:21:49: Mir tatsächlich, gucke ich mir das Etikett in der Regel gar nicht an. Was ich persönlich gar nicht

01:21:57: mag, sind Plastikkorken, wo ich sage, das wäre für mich tatsächlich ein Ausschlusskriterium.

01:22:02: Ah, so krass. Ja, weil nimm noch Schraubverschluss oder wir haben ganz tolle die im Korken oder hier

01:22:09: diese Naturkorken, das was wir jetzt hier auch da drin haben. Natürlich ist Korken ein ganz,

01:22:14: ganz großes Problem. Wegen Kork halt einfach klar, aber dennoch gibt es ganz tolle andere

01:22:23: Varianten, so wo ich sage, da brauche ich jetzt nicht unbedingt ein Plastikkorken reinsetzen.

01:22:29: Das finde ich sehr unnatürlich. Ist Glasentheber oder bist du bei Glas auch skeptisch? Ich

01:22:35: habe mal eine ganz tolle Verkostung, eine Vatikale gemacht mit Glaskorken. Ich sage jetzt nicht,

01:22:41: welches Haus das war, aber da war es dann schon so, dass bei 2005 der Wein oxidiert ist und

01:22:46: bei 2007, weil der Glaskorken nicht ordentlich drauf gesessen hat, so ein Ausgelaufen ist. Ich habe

01:22:54: da ehrlich gesagt keine großen Erfahrungen gesammelt, was Freife mit Glas angeht. Da glaube ich,

01:23:02: können die Weingüter mehr darüber sprechen, kann auch einfach sein, dass wir zwei schlechte

01:23:08: Flaschen hatten, obwohl die bei denen direkt aus dem Keller kamen. Und da weiß ich nicht, wie das ist

01:23:18: mit der Reife nach 20, 25 Jahren. Deswegen kann ich mich dazu nicht äußern. Plastikkorken ist

01:23:27: halt für mich von vornherein ein Wein, der braucht nicht Reifen. Und dadurch, dass wir halt

01:23:31: hauptsächlich große Gewechsel bei uns im Laden haben, kauf ich halt immer nur Weine ein, die man

01:23:39: halt auch wunderbar fünf Jahre, zehn Jahre wegpacken kann. Ja, es ist nachweislich bei den

01:23:45: Plastikkorken, dass die nach drei, vier Jahren Geschmack abferben. Also, dass man die Weine auch

01:23:50: gar nicht länger damit in Kontakt bringen sollte, weil es dann nicht mehr so angenehm ist. Also,

01:23:58: da, ja, bei dir gibt es nur Schraubverschluss und Naturkork. Oder eben dir kannst du dir

01:24:07: einen Schraubverschluss beim 1000 Euro Wein vorstellen. Oder hast du da Probleme mit oder?

01:24:13: Also da ist ja auch vor allem Neuseeland, Australien wahnsinnig weit vorne. Findest

01:24:24: es gut oder sagst du, nein, Naturkork ist doch etwas, was ich bei hochgradigen Weinen sehen

01:24:31: möchte und? Gute Frage. Also, ich habe mal ein ganz tolles Weingut gehabt. Weingut Fusa. Weingut

01:24:38: Fusa hat mich auch so ein bisschen geprägt, weil das war mit einer der ersten Winzer,

01:24:44: mit denen ich mich auch angefreundet habe, mit dem Georg Fusa. Und er hat immer ein Teil seiner

01:24:51: guten Weine, teils mit Schraub und teils mit Kork abgefüllt. Und die Weine mit Kork, die reifen

01:24:59: ja ganz anders als die mit Schraubverschluss. Es ist halt immer so ein bisschen die Sache,

01:25:04: wo möchte man hin? Wie kennt man den Wein? Ich bin großer Fan von der Reife mit Kork. Aber so

01:25:11: nach 15, 20 Jahren schmeckst du den Unterschied zwischen Schraubverschluss und Kork gar nicht mehr

01:25:20: so intensiv. Okay. Das ist so das, was mir damals in Erinnerung geblieben ist. Und wir hatten

01:25:28: letztes Jahr eine Vertikale mit seinem Reiterfahrt gemacht und da war der 29er auch mit einem

01:25:33: Schraubverschluss und der hat sich unfassbar gut präsentiert. So aber von der Handhabung her und

01:25:41: von der Reife her würde mich mal interessieren, wie ein Greifster, weil du aus den Siebziger

01:25:45: mit Schraubverschluss hast. Aber ich glaube, ich will nicht sagen, das gibt es nicht. Sag

01:25:53: niemals nie, ich meine, ich habe über 100.000 Hektar. Ich kenne es nur nicht. Aber ich bin auch mehr

01:25:59: Tipp-Korken vom geschmacklichen Herr. Ja, und Schraubverschluss gibt es seit 1968, meine ich,

01:26:05: müsst ihr noch mal genau nachgucken, aber seit 1968. Und da wird der eine oder andere schon mal ein

01:26:11: bisschen rum experimentiert haben. Also es wird wahrscheinlich in irgendeiner Ecke,

01:26:14: wird eine Flasche rumliegen. Mit Sicherheit. Muss man nur finden und probieren. Oder hier warten

01:26:19: einfach noch 50 Jahre, dann haben wir die aus einem ... Ja, weil es ist ja schon anders,

01:26:24: wie ein Wein mit so ein bisschen Luftkontakt arbeitet, ne? Also das ist schon schön. Zurück zum

01:26:32: Wein. Zumindest ist es schon, wenn du irgendwie im Bank getast, wo du 100 Flaschen aufmachst,

01:26:36: dann ist man am Ende für ein Schrauber dankbar, wenn du dann irgendwie 100 Flaschen mit einem

01:26:42: Korks hier rausziehen musst. Das ist dann ... Ein Körper dich ja schon, keine unerhebliche Belastung.

01:26:48: Aber zurück zum Wein. Terror di San Leonardo. Probierst du jetzt anders als für ein Falzdaffen,

01:26:58: als für die Weinbank? Nein. Nein. Immer gleich. Du bist Katharina. Ich verkoste immer gleich, ja.

01:27:05: Also klar, wenn ich für Falzdapf verkoste, gucke ich mir noch mehr die Farbe an. Wobei mache ich

01:27:11: jetzt hier auch, aber erteile ich hier beispielsweise kein Papier noch vor, weil da hat ja noch eine

01:27:16: richtig schön junge, frische Farbe. Schönes Rubinrot, ne? In der Nase, wahnsinnig witzig,

01:27:26: das ist so das Erste, was man riecht, diese Würze, diese dunklen Früchte, diese Fülle auch

01:27:34: einfach, ne? Also es passiert schon von vornherein wahnsinnig viel in der Nase. Ich finde, soll

01:27:39: das ja keine übertriebene Holzpräsenz hat, sondern dass er einfach aus dieser eigensstrukturierten

01:27:45: Kraft herausblühen kann. Aber das verfliegt ja auch mit der Zeit, wenn er offen ist. Da würde

01:27:53: ich jetzt beispielsweise sagen, dem würde es jetzt nicht gut, nicht schlecht tun, wenn du ihn einmal

01:27:57: durch die Grafe jagst. Ich bin bei dem Wein ein bisschen gespalten, ob ich da jetzt ein Burgunda

01:28:02: oder ein Bordeauxglas nehmen würde, weil der schon eine relativ rustikale Ausstrahlung,

01:28:07: im positivsten aller Sinne, hat. Also was richtig derb ist und ob ein Bordeauxglas den jetzt nicht

01:28:13: zu kehr nicht macht und ein Burgundaglas so ein bisschen entschleunigt, dass man die

01:28:18: Vielschichtigkeit bekommt. Ich bin da tatsächlich eher beim klassischen Bordeauxglas. Ja. Bei dem Wein.

01:28:25: Jetzt, weil er hat ja schon vor allem für die Aromakonzentration, ne? Da hat ja diese Würze,

01:28:31: am Gaumen hat da ja auch diese wahnsinnig frische Säurestruktur, ganz ganz feines Tannin, super

01:28:37: elegant eingebunden und vor allem diese Rotfruchtigkeit, so ein bisschen Brombeere, ein bisschen Sauerkirche,

01:28:44: ein paar getrocknete Kräuter, ein bisschen Mineralität, die er mit dabei hat. Also das ist

01:28:49: für mich schon ein Wein, wo ich sagen würde, davon würde ich jetzt das Glas austrinken und hätte

01:28:54: auch kein Problem, den Mittag zu trinken, leicht gekühlt, weil da halt auch nicht zu schwer ist von

01:28:59: den Tannin her. Ja. Leicht gekühlt wäre bei dir 10 Grad, 19 Grad. Wenn das 14 Grad auf 15, 16 oder?

01:29:10: 14, 15 Grad. Ja. Das könnte ich mir schon vorstellen, weil die Säure dann so ein bisschen in den

01:29:17: Hintergrund geht und dann mehr diese Rotfruchtigkeit nach vorne kommt. Ist manchmal so schade, dass

01:29:24: ganz ganz viele Weintrinker die Entwicklung weniger betrachten, sondern den Wein meistens beim ersten

01:29:31: Schmecken kategorisieren, katalogisieren und abhaken. Ja. Und ich glaube, das ist zum Beispiel ein Wein,

01:29:37: der auch durch diese unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Rebsorten sich nochmal ganz,

01:29:43: ganz stark auch geschmacklich verschiebt und immer, immer feiner wird. Das glaube ich auch. Deswegen

01:29:49: hätte ich ihn auch in die Karaffe gegeben, damit er sich schneller entwickelt, weil ich glaube,

01:29:54: dass der durch den, durch den Jahrgang 21 vielleicht morgen nochmal besser schmeckt.

01:30:00: Also auch eine derweine, wo ich glaube, dass die einen Tag eigentlich gut wegstecken können

01:30:09: und da einfach von profitieren. Ja, total. Total. Die Tiefe dann einfach erst herausarbeiten, ja.

01:30:17: Wobei ich glaube auch, dass das ein Wein ist, den könntest du, also das wäre für mich so ein

01:30:23: richtig schöner Wein. Den kannst du nicht Weintrinkern hinstellen, weil er halt diese frische

01:30:29: Säure hat und so ein bisschen diese Rotfruchtigkeit und die feine Tannine als aber auch Weintrinkern,

01:30:35: weil er halt in der Hinsicht dann schon die Komplexität und Würze hinten raus hat. Das mag

01:30:41: ich grad sehr gerne bei den Beinen. Komplexität und Würze finde ich sehr erstaunlich. Also finde ich

01:30:46: markant, aber er versucht es einem nicht aufzudrängen. Genau, genau, diese Eleganz noch mit der Säure.

01:30:54: Dass die erstaunlich Entwicklungsfähig ist, also dass man den durchaus fünf oder zehn Jahre für

01:31:01: so ein Anführungszeichen einfacheren Wein des Weingutes zur Seite legen kann und der da davon

01:31:09: mehr als profitiert. Ja, definitiv. Definitiv. Und der wird dann auch richtig schön in die

01:31:14: Terziere-Aromatik gehen später, weil das zeigt ja jetzt schon. Also nein, der zeigt nicht die

01:31:19: Terziere-Aromatik, aber er zeigt, dass man den wunderbar weglegen kann. Das ist das Potential

01:31:24: dafür. Er zeigt, genau, er zeigt sehr schönes Potential direkt schon. Das mag ich. Das heißt,

01:31:29: selbst wenn du dann davon, ich weiß jetzt mal nicht, 240 Flaschen kaufst, hast du nächstes

01:31:34: Jahr kein Problem, die zu verkaufen und es wird alles noch besser. Eher ein Wein beim Glas oder bei

01:31:41: der Flasche. Kann man es schwer sagen? Ich finde, über eine Flasche kann man den sehr schön erleben,

01:31:48: aber schon beim ersten Schluck kann der eingreifen und catchen. Ja, für mich wäre es ein optimaler

01:31:53: beide Glas Wein, wenn ich ehrlich bin, weil der halt so ein bisschen von allem hat und eigentlich

01:32:02: ein Großteil der Gästegruppen abfangen kann. Ist das der Moment, wo du in der Weinbank Essen

01:32:11: vermisst? Also dann irgendwie eine Küche, wo du sagst, hier, bring mir die Rolleaden bitte mit

01:32:16: Klöße diesmal. Tatsächlich habe ich noch nie in der Küche vermisst, in der Weinbank. So weil

01:32:23: bei uns, es ist halt ein anderes Verkosten. Das ist nicht der klassische, also ich gehe auch total

01:32:29: gerne in die gehobene Küche und ich liebe auch Weinbegleitung. Das schon, aber ich bin halt

01:32:35: selber auch ein wahnsinnig penibler Mensch bei sowas und dann muss es für mich halt echt perfekt

01:32:43: aufeinander abgestimmt sein. Und das ist wirklich eine ganz, ganz große Herausforderung in der

01:32:49: Sterne Gastronomie und da sage ich immer wieder, Schapot zu den Taumiers, die es echt gut machen,

01:32:54: da die perfekte Kombination zu finden und bei mir steht halt wirklich einfach nur der

01:32:58: Wein im Vordergrund und nicht das Essen. Und das finde ich toll. Also ich merke es immer wieder,

01:33:02: also ich habe ja vorhin erzählt, dass Mitglieder, die Wein ja schon mitgebracht haben für eine

01:33:11: Weinverkostung und die sagen ganz klar zu mir, Katharina, wir wollen während der Weinverkostung,

01:33:16: während sie die 20 Weine verkosten, nichts zu essen da haben. Noch nicht mal Brut. Also es ist

01:33:22: schon so, dass die Leute kommen, um Weine explizit zu verkosten und es nicht in Kombination mit Essen

01:33:28: machen, weil dann steht nicht der Wein im Vordergrund, sondern es steht beides im Vordergrund,

01:33:32: das Essen und der Wein. Was ich halt ganz gravierend finde und das ist glaube ich gar nicht so

01:33:39: unwichtig auch für die Weinbank, denn neben dem eigentlichen, wie noch vielen Ansatz ist es ja

01:33:45: auch ein kommunikativer Ort, wo man sich austauscht und ich finde, Essen ist oftmals ein Kommunikationstöter.

01:33:50: Wenn du sitzt vor deinem Essen, du hast irgendwie auf der einen Seite, hast du das Gefühl, du wirst

01:33:54: diesen gerade, keine Ahnung, 10 bis 60 Euro Teller nicht gerecht, weil du halt nebenher redest und

01:34:02: dabei nicht wirklich in den Teller eintauchen kannst. Auf der anderen Seite, wenn du gutes Gespräch,

01:34:06: wer jetzt gerade das Essen serviert wird, unterbrechen musst, ist es auch manchmal schade

01:34:11: und bei euch trägt und redet man. Genau. Korrekt. Das finde ich großartig. Also bei uns steht halt

01:34:19: nicht gesagt, also du hast den recht, ich mag das schon, wenn ich, wenn ich dann in der gehobenen

01:34:23: Küche unterwegs bin, mich einmal ganz kurz dem Essen zu widmen, damit es halt auch einfach

01:34:29: korrekt wird. Ich mag es auch, also ich finde es auch wahnsinnig wichtig, den Wein Solo zu

01:34:35: probieren, als aber auch in Kombination dann, um zu schauen, wie entwickelt sich der Wein. Und da

01:34:42: steht für mich aber immer das Essen und der Wein im Vordergrund. Wenn du in einer zwei, drei

01:34:47: Sterneküche bist, dann steht ja eigentlich mehr das Essen im Vordergrund und nicht der Wein.

01:34:54: Und bei uns ist es halt einfach so, bei uns steht halt nur der Wein im Vordergrund und nicht

01:34:58: das Essen. Das ist halt nochmal ein ganz anderes Arbeiten. Deswegen ist es vom Konzept her was

01:35:06: ganz anderes, deswegen vermisse ich es glaube ich auch nicht. Wie fing das bei dir an? Also wie wurde

01:35:11: dein Weinvirus entdeckt oder hast du ihn selber entdeckt? Mein Kiel ist ja jetzt nicht unbedingt die

01:35:17: Weinmetropole Nummer eins in Deutschland. Da will ich kein Kiel wäschchen machen. Nein, überhaupt

01:35:23: nicht, überhaupt nicht. Also als ich doch ein Kiel gelebt habe, machen wir uns nichts vor, ich war

01:35:28: Biertrinker. So, und dann habe ich auf dem Expeditionskreuzfahrtschiff gearbeitet auf der

01:35:36: damaligen MS Hanseatik und da habe ich dann meine Leidenschaft für den "Finance Service" entwickelt.

01:35:42: Und dann habe ich irgendwann ein Jobangebot aus der Pfalz bekommen und wenn man in der

01:35:50: Pfalz lebt, kommt man einfach um den Weinbau nicht mehr drum herum. Und dann habe ich mich mit dem

01:35:57: Thema Wein oder vor allem Pfälzerweine intensiver auseinandergesetzt und irgendwann hatte mein

01:36:02: Papa angerufen, weil ich hatte halt das Glück, klar wenn du auf dem Schiff arbeitest, also ich bin

01:36:06: zwei Verträge gefahren, ich hatte ja immer noch in Kiel meine Wohnung, die habe ich unter vermietet

01:36:10: und mein Vertrag geht immer so fünf bis sechs Monate. Da bist du dann durchgehend auf den Schiff

01:36:19: 24/7 und du arbeitest auch vier Tage die Woche. Ja, genau, genau, siehst aber ich sage jetzt,

01:36:26: weil im Gegenzug siehst du halt kostenlos die Welt. Also es ist halt so eine win-win Situation und

01:36:32: du hast halt auf dem Schiff auch nicht wirklich Ausgaben von Miete und Strom und so weiter. Das

01:36:37: ist echt schön. Und ich hatte halt das Glück, dass mein Papa sich so ein bisschen um meine

01:36:41: Kontoführung gekümmert hat und als Tochter nimmt man das natürlich auch total gerne weiter an.

01:36:48: Irgendwann habe ich dann in der Pfalz gelebt und dann hatte Papa mich angerufen und gesagt zu

01:36:55: Katharina, du hast schon vierstellig für Wein ausgegeben und vorher kannten die das halt von mir

01:37:01: gar nicht, dass ich Geld für Wein ausgebe. Dann meinte ich nur zu Papa, ich möchte auch mein

01:37:06: Zommel hier machen. Dafür muss ich anfangen Wein zu sammeln. Und so begann das Ganze tatsächlich.

01:37:13: Und gesagt getan, ich bin jetzt seit knapp vier Jahren ausgelernt. Wahnsinn. Im Juli 2022 habe

01:37:22: ich mein Zommel je fertig gemacht. Also hat schon ein bisschen noch gedauert, bis ich das gemacht

01:37:26: habe. Aber 2017 habe ich meine erste Flasche Wein erst gekauft. Ach, krass. Du warst im Deidish

01:37:33: Heimathof in der Pfalz. Ja genau, genau, genau. Und im schwarzen Hahn habe ich gearbeitet. Gab es

01:37:38: dann eine Person oder irgendein Vorbild oder jemand, der dich von Anfang an geprägt hat oder der

01:37:43: gesagt hat, hey du musst die und die Weine kaufen, damit du irgendwann einen tollen Weinkeller hast?

01:37:48: Nein, überhaupt nicht. Die Gesamtatmosphäre Pfalz hat dich so mitgenommen. Ja, und mein

01:37:55: damaliger Metrem vom Deidish Heimathof, der hat mich auch sehr geprägt. Das fand ich schon

01:38:01: wahnsinnig, was der findwissen hatte. Und dann war ich halt dort viel mit den Weinleuten,

01:38:08: die halt aus der Pfalz kommen unterwegs. Sie haben wahnsinnig viele Weine gedruckt. Also ich

01:38:12: muss dazu sagen, gegenüber vom Deidish Heimathof hatte Bückling Wolf noch eine Vino-Täge. Und

01:38:18: Bückling Wolf, wir sind halt immer da hingegangen. Ich sage immer, es war so meine Feierabendkneipe,

01:38:23: war von vornherein einfach wahnsinnig teuer, aber von vornherein halt mit einer wahnsinnig guten

01:38:30: Qualität. Also Bückling Wolf war so das erste Weingut, das mich geprägt hat, was die Qualität

01:38:35: von Wein angeht. Und daran habe ich dann angefangen zu messen. Findest du, man sollte so einsteigen?

01:38:41: Also Bückling Wolf ist ja schon IM, mehr oder weniger rieseligen Weltmarsch da,

01:38:45: wenn man so möchte. War das eher für dich nicht so ideal, abgesehen vom Geldbeut,

01:38:51: dass es natürlich dann immer noch mal anders reingreift. Aber da gibt es ja auch erstaunlich

01:38:56: günstige Weine, gute Weine für einen etwas schmaleren Taler. Oder sollte man anfangen,

01:39:03: sich ganz ganz weit unten mit Wein zu beschäftigen und langsam über Rebsorten oder oder oder rein

01:39:10: aus dem Gutsweinbereich sich langsam hocharbeiten? Ja, spannende Frage. Für mich hat Wein ein Nachteil,

01:39:22: der hat Alkohol und du bist betrunken. Für andere, also ich bin halt von vornherein eher in die

01:39:28: Weinzene gegangen, dass ich sage, bei mir ging es von vornherein auf Genuss. Viele Leute, da

01:39:34: geht es ja gar nicht unbedingt auf den Genuss, sondern da geht es, ja ich werde irgendwann

01:39:38: betrunken davon. Das sind halt so genau Wirkungstricken. Das sind halt so zwei unterschiedliche Aspekte,

01:39:44: wie gehe ich in den Weingenuss rein. Und ich bin halt von vornherein immer in den Weingenuss

01:39:50: reingegangen, dass ich wirklich den Wein verstehen möchte, das Terroir verstehen möchte und auch die

01:39:56: Leidenschaft vom Winzer verstehen möchte. So und dementsprechend, ich finde es nicht verkehrt

01:40:03: zu sagen, hey, ich steig einfach mit dem Weingut ein. Man steigt mit dem Weingut ein, wo man

01:40:07: persönliche Erfahrungen gemacht hat. Kennst du das Wort Sympathietrinker? Dass man die Weine

01:40:16: vornehmlich genießt, wo man das Weingut sympathisch findet? Ja, genau, genau. Und wenn du den Winzer

01:40:24: sympathisch findest, dann schmeckt der Wein ja auch gleich viel besser. Findest du den Winzer

01:40:30: nicht so sympathisch, schmeckt dir der Wein halt auch nicht so gut. Und wenn du da dann Weingut hast,

01:40:36: wo du sagst, hier passt einfach beides, schmeckt der Wein halt auch viel besser. Und aber auch du

01:40:46: schmeckst dann bei anderen Weingütern je nachdem, auf welchem Niveau du dich befindest, halt dann

01:40:52: auch so ein bisschen die Qualität raus. Ich finde, das ist tatsächlich stimmungsabhängig und

01:40:57: personenabhängig. Möchte ich mich mit dem Thema Wein befassen? Ich finde es genauso wichtig,

01:41:03: bodenständig weiterzutrinken, als aber auch auf hohem Niveau zu trinken. So. Ich finde, man muss

01:41:14: ja auch nicht immer trinken und man spuckt ja auch einfach wahnsinnig viel aus. Ist dann

01:41:19: Unterschied für dich bei der Wahrnehmung zwischen Spucken und Trinken? Also hast du das Gefühl,

01:41:24: dass beim Trinken nimmst du mehr wahr oder könntest du auch Spucken durchs Leben gehen?

01:41:27: Tatsächlich nehme ich eher durchs Spucken mehr wahr. Ja, weil wenn ich Wein ausspucke, konzentriere

01:41:42: ich mich auf den Wein. Wenn ich Wein trinke mit Leuten hier am Tisch sitze, ist es oft so,

01:41:49: dass der Wein gar nicht unbedingt im Vordergrund steht. Riesen Antatz, finde ich, also finde ich

01:41:55: toll. Stimmt jetzt, wo du es erwähnt, ist mir so noch gar nicht bewusst geworden. Ich bin halt immer

01:42:00: persönlich von dem Ansatz rangegangen, dass ich das Gefühl habe, ich schmecke ein kleines bisschen

01:42:07: mehr, wenn ich die Weine runterschlucke, wenn ich die nachgeschmackt nochmal anders beurteile. Und

01:42:11: ich mehr tief sind, letztlich im Wein sehe, aber die Aufmerksamkeitsschwelle sinkt, wenn ich den

01:42:18: Wein runterschlucke und mich in dem Wein vom Gefühl her fallen lasse. Ich analysiere ihn nicht

01:42:24: mehr so stark, jetzt abgesehen davon, dass nach dem 20. Wein wird es dann irgendwann fatal. Also

01:42:29: da bin ich auch ganz konsequent am Spucken, aber ich habe manchmal das Gefühl gehabt,

01:42:34: dass ich den Wein intensiver schmecke, deswegen wölte ich große Weine immer lieber schlucken

01:42:39: als Spucken, wenn ich nicht rein aus der Analytik an die Weine rangehe und die irgendwie bewerten muss.

01:42:45: Aber es stimmt, das kann ich bestätigen, rein aus dem jetzt imaginären Vorstellen,

01:42:51: dass wenn man spuckt, man dauerhaft intensiver bei dem Wein bleibt und ihn über die Zeit,

01:42:58: wie man ihn schmeckt, das sind ja manchmal 20, 30 Sekunden, ihn intensiver betrachtet.

01:43:04: Ja, also bei mir gibt es ja auch auf der Arbeit. Ich sag immer, ich finde das Thema, wenn man als

01:43:08: Zombie arbeitet oder grundsätzlich zu sagen, es gibt Alkoholverbot finde ich schwierig,

01:43:13: weil das kannst du gar nicht. Wie du schon sagst, es gibt Leute, die schmecken den Wein besser

01:43:20: oder intensiver, wenn sie ihn runter schlucken und es gibt Leute, die schmecken ihn besser und

01:43:25: intensiver, wenn sie ihn ausspucken. Ich finde, das muss den Leuten immer noch selber überlassen

01:43:30: werden, ob sie ihn ausspucken oder ob sie ihn runter schlucken, solange sie halt einfach noch ordentlich

01:43:35: arbeiten können. Und die performen und sich gerne. Total. Also es gibt bei mir auch Weine auf der

01:43:42: Arbeit, wo ich sage, den will ich jetzt grad nicht ausspucken, aber grundsätzlich setze ich mich dann

01:43:50: meistens auch kurz hin und analysiere den Wein anders, aber die Zeit auf der Arbeit hat man halt

01:43:55: auch nicht immer. Und deswegen spucke ich dann total gerne, schreibe mir meine kleinen Notizen auf

01:44:03: und bin dann intensiver mit dem Wein beschäftigt. Vor allem, wie du schon sagst, nach dem 20. Wein,

01:44:09: wenn du 20 Weine runter schluckst, wird es schwieriger. Und wenn du 20 Weine aber ausspuckst,

01:44:15: bist du immer noch so konzentriert wie beim ersten Wein in Anfang. Du darfst das kein Problem sein.

01:44:21: Genau. Und deswegen würde ich sagen, hattest du deine... Wie bitte? Also flicht ich dir bei. Dann

01:44:30: hattest du deine silberne Plakette in der Kanne irgendwann von Birklenwäufe und wie ging's weiter?

01:44:35: Nach der Pfilz habe ich bei Dirk Lutter oben in Lücksburg gearbeitet. Das hat mir sehr gut

01:44:44: gefallen. Das war einer meiner besten Chefs, die ich hier hatte. So viel Verständnis. Das war schon

01:44:52: echt toll. Also, Dirk Lutter, das würde ich auch jedem empfehlen, da immer zu arbeiten. Wahnsinnig

01:45:01: tolle Crew, sehr familiär. Also, ich bin sowieso eher der Mensch, der in Familienbetrieben gearbeitet

01:45:06: hat. Und danach war ich dann im Kielerkaufmann. Das war jetzt nicht unbedingt... Also, da habe ich jetzt

01:45:13: nicht viel mit Wein gemacht, sondern da habe ich mich mehr mit Veranstaltungen so ein bisschen

01:45:21: auseinandergesetzt. Und dann bin ich halt hier nach Hamburg gezogen vor sechs Jahren, habe die

01:45:28: Puzzlebar mit eröffnet, habe damit die Weinkarte geschrieben oder mitgeschrieben, also nicht alleine,

01:45:34: klar. Und dann bin ich ins Kindfels. Und im Kindfels habe ich den Maxime an wem kennengelernt. Und da

01:45:41: es war meine erste Station, wo ich nur als Jung-Sommelier gearbeitet habe. Da hatte ich mein

01:45:46: Sommelier noch nicht. Da wollte ich dann unbedingt mein Sommelier machen. Und durch Maximilian Wilhelm

01:45:51: habe ich die Leidenschaft für Wettbewerbe entdeckt. Also, ich war noch nie der Theorie-Mensch, muss ich

01:45:58: dazu geben. Ich war immer so mehr der Praktische. Aber es bringt schon Spaß, sich auf Wettbewerbe

01:46:06: vorzubereiten und das Wissen mit anderen Leuten zu teilen oder halt auch gegeneinander anzutreten.

01:46:12: Also, es bringt schon Spaß, so viel Wissen zu haben und Fragen beantworten zu können und aber auch

01:46:21: das Wissen weiterzugeben. Was Maximilian letztlich damit auch macht, dass er dich inspiriert und dich

01:46:28: fasziniert hat und dich auf eine Ebene dann gebracht hat, wo du ja auch relativ erfolgreich

01:46:35: warst als DMI, Nachwuchts-Sommelier-Gewinnerin letzten Jahres. Dann jetzt auch die Geschichte

01:46:42: mit dem Mininger, dem VDP für euer Weinkartenkonzept. Da hast du ja in kürzester Zeit schon super

01:46:51: super erfolgreich. Ja, die Leidenschaft habe ich tatsächlich durch Maximilian Wilhelm kennengelernt.

01:46:57: Er hat mich aber auch wahnsinnig soll gefördert, was das angeht. Das Weinenwissen hat sich ja damals

01:47:02: auch noch auf das Wettbewerbe gegangen und da hat ich halt das Glück, dass ich mit ihm

01:47:07: zusammen lernen konnte. Und dann bin ich, da habe ich meinen Zombie noch gar nicht gehabt,

01:47:12: da bin ich, dann habe ich meinen ersten Wettbewerb mitgemacht. Beim Mininger auch Jungs-Sommelier,

01:47:18: da bin ich gleich bei meinem ersten Wettbewerb ins Finale gekommen. Das war die beste Aktion,

01:47:25: aber ich bin halt echt so ein Prüfungsschiffer. Und dann hieß es ja, Katharina Iglesias ist

01:47:31: im Finale und ich so, oh shit, was mache ich? Also es war wirklich die Situation. Ich stand

01:47:37: im Finale und ich habe im Finale gefragt, ob ich abbrechen darf. Ja, ja, ja, ja, ja. Seitdem ist

01:47:45: das voll der Insider. Und damals war meine Berufsschule, also die hat mir auch, bei ihr habe ich

01:47:52: auch meinen Zombie gemacht. Die von Heistermann, Katharina jetzt zieht durch. Ich glaube, ich habe

01:47:57: drei, vier mal gefragt, ob ich das Finale abbrechen darf. Weil ich so nervös war und weil ich niemals

01:48:03: damit gerechnet hätte, dass ich so weit komme, dass eine solche Situation so auch nie wieder

01:48:09: passiert ist, dass ich mich nicht mehr aus dem Finale vorbereitet habe. Aber in dem Moment war

01:48:14: ich halt, ich war halt noch kein ausgebildeter Zombie. Ich brauchte noch so ein gutes Dreivierteljahr,

01:48:19: bis ich ein fertig ausgebildeter Zombie war. Da war ich niemals auf die Idee gekommen,

01:48:23: dass ich halt ins Finale komme. Und das hat mich maßlos überfordert damals. Das ist doch

01:48:30: von eigentlich auch kein Bezähl. Oh durchaus, rein vom Gefühl, hast du dich noch nicht bereit gefühlt

01:48:37: oder vom Wissen? Nein, überhaupt nicht. Also brauchst du den Schein, um einfach zu sagen, ich, ich

01:48:41: bin jetzt Zombie-Jahre oder? Ja, für mich braucht ich tatsächlich, ich brauchte diese Anstecknadel,

01:48:47: dass ich fertig ausgebildeter Zombie hier bin. Das war aber tatsächlich schon immer so. Also immer,

01:48:52: wenn ich mich beworben habe, habe ich mich immer als stellvertretende Restaurantleitung beworben,

01:48:55: nicht als Restaurantleiter, weil ich für mich einfach gesagt habe, wenn man Restaurantleiter

01:48:59: ist, sollte man auch sein Zombie-Jahre haben oder zumindest das Wissen dementsprechend. Und ich

01:49:04: habe damals halt einfach nichts gehabt. Hat mir vieles selber beigebracht. Und dann durch Maximilian

01:49:08: habe ich das halt so ein bisschen alles, alles intensiver wahrgenommen, wenn ich mehr mit dem

01:49:13: Thema beschäftigt. Und dann bin ich ja 2022, da war ich auch noch kein fertig ausgebildeter Zombie-Jahre.

01:49:19: Da bin ich dann das erste Mal beim DVI angetreten. Das war im Januar 2022. Und da bin ich aber

01:49:28: direkt zweiter geworden. Also da habe ich mich direkt auch aufs Finale vorbereitet. Auch wenn du

01:49:33: das natürlich nicht weißt, aber ich wollte nie wieder in die Situation kommen, dass ich im

01:49:37: Finale stehe und abbrechen möchte. Kaum jemand weiß, dass Robert Mondavi und Schaltz Krug versucht haben,

01:50:05: ihrer Meinung nach den einzig authentischen Wein Europas in Kalifornien zu kopieren. Und das

01:50:12: war ein Schablis. Und schnell realisieren mussten, dass man zwar die Rebsorte nach Kalifornien

01:50:17: bringen kann, dass man die Böden dafür suchen kann, aber das Eines nicht kopierbar ist. Ein

01:50:23: Schablis. Diese kristalline Klarheit, diese ausgeprägte Mineralität, geprägt vom gemeritischen

01:50:28: Kalksteinboden mit diesem extrem hohen Forstieranteil ins Fundament. Man vermarkt es nicht anderswo,

01:50:34: diesen Duft von zarter Kühle, von Zitrusrüchten, von grünem Apfel, von kreidigen Anklängen.

01:50:41: Habt ihr schon mal an Schulkreide gerochen? Ihr habt das Gefühl, ein Schablienglas zu haben,

01:50:45: von Nassenstein und von Musselschalen. Anderswo ein Glas zu zaubern. Diese Weine sind am

01:50:51: Gaumen so wunderbar trocken, so lineal, so straff, so präzise, so salzig. Am ersten Schluck bis zum

01:50:57: langen Abgang. Ja, der typische ideale Schablis, kein opulenter Wein, sondern ein stilistisches

01:51:05: Leerstück für Purismus, Herkunftstreue und kalt geprägter Eleganz. Das ist ein perfekter

01:51:11: Schablis und genauso ein, finden wir bei der Maison du Roins, den 2022er Schablis Mont-A-Mille,

01:51:17: ein Meisterwerk. Geboren aus den Kalksteinböden des Prämiergrüweinbergs Mont-A-Mille, dessen Name

01:51:24: Hügel in der Mitte, die historische Grenze zwischen Burgund und Champagner-Erd. Natürlich 100%

01:51:31: Chardonnay, natürlich von Hand geerntet, natürlich sanft gepresst, bei 18 bis 20 Grad im Edelstahl

01:51:37: vergoren, um die Frische zu bewahren, 8 bis 10 Monate auf der Feinhefe, 13 Volumenprozent, Knochen trocken,

01:51:43: 6 Gramm Säure. Ich finde das so interessant, man nimmt die Besonderheit des Hauses Droins viel

01:51:49: zu selten war. 880 gegründet. Es gab einen jungen Mann namens Joseph Drohr, der gerade 22 Jahre alt

01:51:57: war, als er bone ankam, die Augen voller Träume und mit einem unerschüttlichen Glauben an Qualität

01:52:02: und Eleganz um einem Weingut zu gründen. Sein Sohn Maurice, er warb die ersten Weinberge und es

01:52:09: war Robert Drohr, der 1960 die verlassenen Hänge von Schablis betrat. Das Potenzial der Böden

01:52:17: sah und wusste, dass sie wieder großes hervorbringen können. Seit über 100 Jahren ist Drohr,

01:52:24: eines der Benchmark Weingüter ist begunnt. Kaum jemand weiß, dass dem Hause Drohr 1942 von

01:52:32: Jacques Chambon 50% Beteiligung an der Domäde de la Romande Conte angeboten wurden. Bevor dieser,

01:52:38: nach seinem Ausschlagen, diese Anteile an Orille Drohr, einem Weinhändler aus Ossidourest veräußerte.

01:52:44: Ich muss glaube ich keinem erklären, welches Renommee man haben muss, nicht nur um dieses

01:52:49: Angebot zu bekommen, sondern auch um es ausschlagen zu können. Und dies begründet

01:52:53: findet mir in diesem Schablis ein Meisterwerk, das Chefinzerin Veronique Boss Drohr hier in

01:52:59: Flaschen inszeniert. Und wenn man diesen Wein probiert, kann man verstehen, warum der Mont-Milieu

01:53:05: oft mit Gronkhrew Weinbergen verglichen und mit seiner südöstlichen Ausrichtung den Steinen

01:53:10: hängen und den optimalen Reifebedingungen, die Essenz des Chablis einzufangen vermarkt,

01:53:17: die Balance von Frucht und Mineralität und vor allen Dingen die Einzigartigkeit des nördlichsten

01:53:24: Teiles Buguns. Das Nähe an der Champagne situiert es als an der Côte d'Or. Und mit dieser Zwitterigkeit,

01:53:31: dieser leichten Feuersteinnote, dem Chardonnay, der bekanntesten weißen Rebsorte der Welt,

01:53:38: eine ganz eigene Identität verleiht. Daher eine Bitte, werft wieder mal einen Blick aufs Chablis,

01:53:45: werft wieder mal einen Blick aufs Hausedrohr, nehmt ein großes Glas, gebt dem Wein Zeit,

01:53:50: nehmt gerne etwas Potentes wie eine Lambschulter und genießt diese Einzigartigkeit. Vielen

01:53:56: lieben Dank dafür und ein großes Dankeschön dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

01:54:08: Ich denke, wenn du dann dafür lernst, dich dann auf diesen Wettbewerb einlässt mit Max zusammen

01:54:18: richtig büffelst, gar nicht am Drechen ist, dass du ins Finale kommst, dann macht man es ja aus

01:54:22: einem gewissen Fanfekt heraus, wo man einfach sagt, okay, ich mach's mir, ich kriege mal die

01:54:25: Atmosphäre mit, ich komm sowieso nicht weit. Und mit dem Augenblick, wo du dann erst mal im Finale

01:54:30: bist, wechselt ja komplett letztlich das Mindset, wo dann die Erwartung auch an dich und für dich

01:54:36: noch mal eine andere ist. Und beim nächsten Wettbewerb bereitest du dich ja noch mal mit einem anderen

01:54:41: Stress vor, oder? Nachdem ich tatsächlich beim ersten Wettbewerb mitgemacht habe und da im

01:54:46: Finale stand und diese Situation so unangenehm war für mich, wie ich das in meinem Leben glaube ich

01:54:51: noch nie gehabt habe, habe ich mich dann tatsächlich ein bisschen anders vorbereitet, aber es war immer

01:54:58: so, dass ich gesagt habe, okay, jetzt stand ich einmal schon im Finale, jetzt möchte ich das auch

01:55:02: weitermachen, weil das hat irgendwie schon Spaß gemacht. Ich war halt einfach maßlos mit dieser

01:55:07: Situation überfordert, da im Vordergrund zu stehen, so in der Mitte und alle gucken auf dich,

01:55:13: das mochte ich noch nie. Und das hat mich ein bisschen überfordert zu dem Zeitpunkt. Und dann

01:55:20: fand ich aber auch irgendwie andersrum vom Wissenstandard her, also die Wettbewerbe, die haben

01:55:27: ja meine berufliche Laufbahn extrem gefördert. Dadurch, dass ich halt so, ich sage jetzt mal

01:55:33: anfangs strichen, so viele Wettbewerbe mitgemacht habe oder da halt auch so ein bisschen erfolgreich

01:55:38: war, hat mein Lebenslauf und meine Karriere schon sehr nach vorne getrieben. So allein, dass ich ja

01:55:46: jetzt für Range Rover arbeite, ich einmal im Jahr, da war ich jetzt beim Hamburger Derby. Letztes Jahr

01:55:52: habe ich für die, das Range Rover Haus gemacht, da mache ich ja auch für die Lufthansa verkostig,

01:55:58: für die Business Launch, die Weine für jedes Jahr und das sind halt alles die Sachen, die haben

01:56:04: mich nach vorne gebracht durch den Wettbewerb. Dadurch, dass ich dann beim Deutschen Weineninstitut

01:56:08: erster geworden bin, 24. Und da war halt dann der Ehrgeiz so, 22 bin ich Zweiter geworden,

01:56:14: da mache ich nochmal mit. Klar möchte ich dann wieder ins Finale kommen, ne? Und dann hat es

01:56:18: ein bisschen den Ehrgeiz gepackt, jetzt war ich Zweiter, jetzt möchte ich aber auch erster werden.

01:56:24: Wie hältst du das Wissen, was du dort erfahren hast am Leben? Also wie bildest du dich fort und

01:56:31: wüsste ich ja wahrscheinlich so drei, vier Monate vor den Wettbewerben richtig krass, damit

01:56:35: auseinandersetzen, reinknien, lernen und so weiter. Aber es ist ja schade, wenn es nach dem Wettbewerben,

01:56:40: wo man so richtig tiefen Wissend in diesem Thema ist, wenn das irgendwie verfliegt,

01:56:47: die Weinwelt ändert sich auch. Wie kannst du deinen Wissen ab to date halten? Ja, es war schon so,

01:56:55: dass ich jeden Tag meine vier bis sechs Stunden gelernt habe. Krass, oder? Also das war, und

01:57:02: als ich mich auf die Zombie-Hitschwaffi vorbereitet habe, da habe ich sogar zwei Wochen Urlaub

01:57:07: genommen und jeden Tag meine 12, 14 Stunden gelernt. Und wie es jetzt sinnvoll war, mir hat es

01:57:11: persönlich extrem viel gebracht, so viel zu lernen und so viel zu wissen. Das habe ich

01:57:20: tatsächlich durch Karteikarten gemacht, tagtägliche Wiederholung. Händisch oder online? Also

01:57:28: bist du da eher der online, der digitale Typ oder der analoge Typ? Ich habe mal für meine

01:57:36: Zombie-Jee-Ausbildung damals das Händisch geschrieben, aber für die Wettbewerber habe ich über

01:57:45: 1.500 Karteikarten. Das habe ich dann auf dem PC gemacht, weil das kannst du gar nicht mehr

01:57:50: händisch machen. Und da habe ich eine Karteikarten-App, die ist echt gut. Da kannst du dann selber

01:57:56: einstellen, ob diese Frage in zwei, drei oder vier Tagen wiederholt wird. Dadurch hast du

01:58:02: durch ständige Wiederholungen, merkst du dir halt dann auch die Sachen. Und das Wissen kann

01:58:08: ich in der Weinbank tatsächlich ziemlich gut anwenden oder viel wissen. Weil die Leute

01:58:13: interessiert es, also da interessiert halt auch Nerdwissen. Und das bringt halt Spaß.

01:58:19: Sind ja manchmal eben auch die kleinen Geschichten dieses Nerdwissen, was das so auskleiden,

01:58:24: wenn du das so ganz easy aus der Hose gespielt präsentieren kannst, ist das schon großartig.

01:58:30: Ja. Und dann irgendwie selbst mit Zahlen arbeitest, also deine, keine Ahnung, 15.000 Hektar, Schweizer,

01:58:36: größte Geschichte, wenn du da dann nochmal aus dem Nichts heraus, wie groß Walis ist

01:58:42: oder wie groß Graubünden ist, also damit dann brillieren kannst. Ohne dass es verkopfklingt,

01:58:47: dann ist das schon. Ja, total. Und das ist halt das, was Spaß bringt. Und das nehmen die

01:58:54: Mitglieder tatsächlich auch wahnsinnig gut an. Welche App ist das? Ist es Anki? Ja, genau.

01:59:00: Das ist wirklich die Beste. Anki ist großartig. Empfehlung für jeden, der das nicht kennt,

01:59:05: gibt es kostenlos sogar für ein PC und fürs Handy. Der kostet natürlich einmal nicht 30

01:59:10: Euro oder so. Und man kann, ja auch wenn du liest, wenn du im Netz liest, kannst du sagen,

01:59:15: okay, dem Begriff will ich mir in Anki speichern und kannst dann abrufen mit verschiedenen

01:59:20: Themen, mit verschiedenen Unterteilungen. Du kannst Karteikarten auch hochladen. Wir verdienen

01:59:26: jetzt nichts an der App, daher können wir gerne die, die wir haben, dazu aussprechen. Aber jemand,

01:59:29: der damit lernen möchte, Riesen, Riesenempfehlung. Total, total. Du kannst halt die Karteikarten

01:59:35: auf dem PC schreiben und auf dem Handy lernen. Das ist halt das, was mir ja mal extrem viel

01:59:40: Arbeit abgenommen hat. Ausarbeitung habe ich halt immer PC gemacht und Lernen und Wiederholung

01:59:45: auf dem Handy. Bin ich halt immer spazieren gegangen in der Ostsee am Strand und habe

01:59:49: Karteikarten gelernt. Sehr schrecklich. Viel lustiger. Ich habe mir Kopfhörer in die Ohren

01:59:55: gesteckt und habe laut geredet, damit die Leute denken, ich telefoniere. Sehr schön. Super.

02:00:04: Und dann am besten noch ein Glas Wein in der Hand. Immer selbst Gespräche geführt. So

02:00:11: kann ich tatsächlich für mich am besten lernen, indem ich es laut ausspreche. Und Gewege. Also

02:00:16: das vergessen auch viele, dass man durch die Bewegung Sachen doch mal anders initiiert,

02:00:21: memoriert, als wenn man irgendwo am Tisch steht oder gegen eine Wand schaut, durch dieses

02:00:25: Bewegen verarbeitet man die Informationen ganz anders und implantiert die ganz anders. Also

02:00:31: daher bewegen. Das ist das Beste, was du gemacht hast. Glas Wein nachher empfiehlt

02:00:35: nur beim Spazieren. Nein, dann ist meine Konzentration immer weg. Aber tatsächlich,

02:00:39: wenn ich, wenn ich so Nerdwissen gelernt habe, die Appellation beispielsweise vom Napa Welle,

02:00:46: dann habe ich es mir immer aufgeschrieben. Also ich habe auch immer ein Buch und ein Stift dabei

02:00:50: gehabt. Weil ich musste das 20 mal aufschreiben, damit ich es dann im Kopf drin habe.

02:00:55: Wo fängt es an und wo ist es wirklich schrägnördig? Also fängt es bei dir wirklich bei den Lernen der

02:01:01: einzelnen Appellationen, bei den Herkunftsarten, keine Ahnung von welchen Eltern Riesling abstammt,

02:01:09: oder bei der Weinherstellung ist das bei dir der Anfang oder ja und wo endet das? Endet das dann

02:01:17: bei, welche Hilfestämme kann man nehmen, um welche Aromen zu erzeugen? Also wie gibt es dich

02:01:23: dein Spektrum dabei, wenn du für ein Wettbewerb lernst? Das ist tatsächlich ziemlich breit. Also

02:01:31: ich mag Nerdwissen, wenn ich ehrlich bin. Ich finde Nerdwissen auch unglaublich wichtig,

02:01:37: weil durch Nerdwissen merkst du, wo deine eigene Leidenschaft halt auch steckt und wo halt andere

02:01:42: Leidenschaft für haben. Und da kann man halt eigentlich nur voneinander profitieren. Und es ist

02:01:48: schon schön, wenn du wirklich so auch Wettbewerb Vorbereitung machst und dann habe ich meistens mit

02:01:54: zwei, drei anderen Leuten zusammentrainiert und dann haben wir jeder Test füreinander geschrieben.

02:02:00: Und wenn du dann das Wissen hast oder halt auch Fragen da hast, die du nicht beantworten kannst,

02:02:05: die dann andere beantworten kann und man darüber redet, finde ich das schon unglaublich schön

02:02:10: und unglaublich spannend. So. Das ist, ich glaube, am Ende gibt es da nicht.

02:02:16: Nein, das ohnehin nicht. Das ist ja beim Wein irgendwo das Schöne. Dann wahrscheinlich auch

02:02:21: im Lebenslauf oder in der persönlichen Entwicklung. Du hast jetzt einen mega Standort für dich

02:02:27: selber gefunden. Gibt es irgendeinen Ort, wo du gerne mal Wein empfehlen würdest? Also irgendein

02:02:31: Traumlad, wo du selbst mal nur für einen Tag reinsticken würdest und sagen würdest,

02:02:35: boah, das wär schon. Nein, tatsächlich habe ich in der Weinbank mal einen Traumlad gefunden.

02:02:40: Also ja, total. Ich könnte mir nirgendwo mehr anders vorstellen zu arbeiten.

02:02:44: Echt auch nicht irgendwie im Kanonorma, Uranium? Nee, überhaupt nicht. Also ich bin nicht lang,

02:02:51: es interessiert mich nicht, aber es ist für mich ein ganz anderes Arbeiten. Da müsste ich halt so ein

02:02:55: bisschen, in der Weinbank kann ich meine Leidenschaft leben lassen, da kann ich mein Charakter

02:02:59: ausleben lassen, da kann ich das Persönliche, das Herzliche ausleben lassen. Das kann ich dann

02:03:04: den ganzen Sternegästronomin gar nicht mehr. So, da bist du von vorn rein auf eine gewisse

02:03:09: Distanz, zusammen mit den Gästen und die Gäste erwarten was von dir. Und bei uns, was wir halt

02:03:15: haben, bei uns gibt es keine Erwartung, sondern es ist im Endeffekt, man teilt die Freude

02:03:19: miteinander. So, es ist ja auch nicht so, dass ich jetzt beispielsweise meine Gäste bedienen muss,

02:03:24: sondern die wissen, wo die Weintlaser stehen, die wissen, wo die Wassergläser stehen. Sie können

02:03:28: sich alles selber nehmen, ohne dass es, ohne dass es unangenehm wirkt, weißt du? Und so ist es

02:03:34: halt und diese Leidenschaft und dieses Miteinander, was du eher bei uns unten hast, das finde ich

02:03:41: halt wahnsinnig schön und das finde ich richtig toll. Klingt einfach richtig, richtig toll. Ja,

02:03:46: in der Weinbank habe ich schon so ein bisschen mein Traumlagen gefunden. Wodest du dich irgendwas

02:03:52: inspiriert? Also, hattest du mal irgendwie ein Laden, der ähnlich war wie die Weinbank,

02:03:57: weil du konntest ja nicht in ein anderer Weinbank fahren, weil er keine andere Weinbank irgendwie

02:03:59: Service hat. Also, musst du dir irgendwo eigenkreativ das Ganze mit initiiert bzw. jetzt in dieser Art

02:04:06: perfektioniert haben, wie du es hast? Gab es da mal eine Weinbar an Weinladen,

02:04:11: der dich nachhaltig begeistert und beeindruckt hat? Ne. Also, es ist eigentlich total verrückt. Also,

02:04:21: ich bin halt mit meinen Aufgaben in der Weinbank selber gewachsen. Damals war es halt so, die Weinbank

02:04:29: war für mich ganz weit oben und ich war ganz weit unten, so vom Standard her, wie ich mich

02:04:33: gesehen habe und wo ich die Weinbank gesehen habe. Und ich habe damals ein Jobangebot bekommen von

02:04:37: der Weinbank und wenn ich ehrlich bin, ich hätte mich niemals in der Weinbank beworben, weil die

02:04:43: Weinbank halt für mich fünf Stufen zu hoch war. Da habe ich gedacht, okay, da brauche ich erst mal

02:04:48: fahren. Wenn du aber dann ein Jobangebot bekommst, dann überlegst du es dir doch nochmal, ob du nicht

02:04:52: noch anfangen möchtest, in so einem Laden zu arbeiten. Und damals habe ich angefangen als

02:04:58: zweiter Sommelier und dann hat mir ziemlich schnell der Metresommelier gesagt, dass er die

02:05:04: Weinbank verlassen wird. So, und dann gab es ziemlich zwei Optionen. Lässt du dir jemanden

02:05:09: vor die Nase setzen, weil ich bin ja eigentlich nur wegen ihm gekommen, weil ich halt was von ihm

02:05:12: lernen wollte. Oder ist es so, dass du dir einfach selber den Rest zusammen mit den Mitgliedern

02:05:20: beibringst. Man darf nicht vergessen, die Weinbank, klar, es ist ein private member Club. Das Wissen ist

02:05:24: wahnsinnig weit oben und ich bin ja eigentlich erst ein halbes Jahr ausgelernter Sommelier. Das sind

02:05:31: so unterschiedliche Faktoren, die man sich ja so ein bisschen vor das Auge setzt. Dann war es aber

02:05:35: so, dass ich dann überlegt habe, okay, wen möchtest du dir vor die Nase setzen, dass du was von ihm

02:05:40: lernst? Das ist ja auch wahnsinnig wichtig. Und dann habe ich mich, habe ich aber ein gutes halbes Jahr,

02:05:47: eine Übergabe gehabt, dass ich dann gesagt habe, okay, eigentlich möchte ich es jetzt mal alleine

02:05:53: ausprobieren. Und dann hat der Clubmanagerin, ein halbes Jahr später zu mir gesagt, nee,

02:05:59: eigentlich, eigentlich dann so nach einem Jahr, zu mir gesagt, du, Katharina, ich werde auch die

02:06:02: Weinbank verlassen. Dann war ich im ersten Moment so, boah, pfff, so, hm, doof. So habe ich es nicht

02:06:11: ausgemalt. Nee, genau, das war so, oh nee, bitte nicht. Johannes Leusch, das ist, das finde ich

02:06:20: auch eine unfassbar prägende Person in meinem Leben. Und dann habe ich aber gesagt zu meinen

02:06:28: Gesellschaft, dann ich brauche jemanden, ich möchte das nicht machen, dann haben sie mir jemanden

02:06:33: gebracht. Dem habe ich aber nach drei Wochen gesagt, bitte komm morgen nicht mehr zur Arbeit,

02:06:39: ich möchte nicht mehr. Und dann habe ich es gesagt, jetzt mache ich es alleine. Und so ist es dann

02:06:46: halt eigentlich gekommen, dass ich dann mir meine Sachen so ein bisschen, weißt du, ich sage mal,

02:06:51: wenn ich jemanden rausschmeiße, gibt es zwei Optionen, ich muss mich immer satz kümmern oder ich

02:06:55: muss es selber machen. So, und dann habe ich es halt selber gemacht, ja. So, und dann habe ich mir halt

02:07:04: vieles auch selber beigebracht, auch ist es aber dazu zu sagen, dass ich eine unfassbar tolle

02:07:09: gesellschafter Familie habe und die mich auch wirklich zu 1000 Prozent unterstützt haben bei

02:07:16: all meinen Dingen. Sie haben halt immer gesagt, Katharina, probier aus, wenn es nicht funktioniert,

02:07:20: mach sie einfach nicht nochmal. Es gab einmal eine Situation, da war ich echt nicht happy und dann

02:07:25: hat mich der Senior angerufen und hat zu mir gesagt, Katharina, steh auf, richtet eine Krone und geh

02:07:31: weiter. Und das hat mich sehr geprägt und seitdem denke ich halt, man kann alles zusammen schaffen.

02:07:40: Hauptsache, man redet darüber und das funktioniert tatsächlich auch. Und deswegen kann ich mir auch

02:07:47: nicht vorstellen, mehr woanders zu arbeiten. So, weil ich halt auch echt so ein bisschen,

02:07:52: ich will so ein bisschen sagen, schon so ein bisschen blindes Vertrauen von den habe und meine

02:07:58: Freiheiten habe und halt auch alles ausprobieren kann, was ich ausprobieren möchte. Ich muss halt

02:08:03: nur schauen, dass es am Ende funktioniert. Und das ist wirklich toll. Was es einfach schön hat,

02:08:08: auch kreativ sein zu können, sich ausleben zu können, deine eigene Weinkarte aufbauen zu

02:08:12: können, zu sagen, okay, jetzt bin ich halt, keine Ahnung, Bordeaux inspiriert und dann knien wir uns

02:08:19: da halt rein oder ich nehme halt die Süße. Warum stehen die Süßweine am Anfang? Also gibt es ja

02:08:24: einen Grund für, oder war es einfach nur verzweifeln, dass du es hinten rangeklatscht, nicht toll

02:08:29: fandest und dachtest, dann verkaufen sie sich doppelt nicht und damit wenigstens irgendwas läuft.

02:08:34: Nee, tatsächlich waren die Süßweine damals in der Weinkarte ganz normal eingebaut.

02:08:38: Okay. Die waren halt zusammen mit den Trocken in so ein bisschen durchmischt und das wollte ich nicht

02:08:45: mehr und da wollte ich dann einfach die Süßweine ganz an den Anfang stellen, weil wenn ich Süßweine

02:08:51: trinke, dann trinke ich die zum Apparativ. Okay. So, zumindest bei mir halt unten in der Weinbank,

02:08:59: weil du hast halt kein Tageslicht. Das heißt, wenn du was Süßes trinkst, dann eher zum Anfang als

02:09:02: zum Ende, weil wir ja nicht unbedingt eine großartige Speisekarte haben, sondern wirklich da

02:09:08: einfach nur die paar kalten Produkte haben. Bisschen was Warmes haben wir da, aber dazu trinkst du

02:09:14: eher dann trockene Weine. Und deswegen habe ich dann irgendwann für mich gesagt, komm, wir packen

02:09:18: die Süßweine einfach vor die Champagner, weil es halt ja schon noch mal als Apparativ ein

02:09:25: anregendes Getränk ist. Wenn du von draußen rein kommst, vom Warm, ist etwas kühlere. Und diese

02:09:33: Geschmackspräsent sich noch mal einfängt und sich anders fesselt, als wenn du dich auch jetzt

02:09:38: gleich in, ich sag mal, ein komplizierteren oder opulenteren Trockenwein irgendwie begeben musst.

02:09:43: Ja, genau. Und so ein Kaby ist ja eher so ein bisschen was leichteres, ein 7% Alkohol, wo du nicht

02:09:49: großartig von vornherein viel nachdenken musst, sondern du kannst dich so ein bisschen dann in

02:09:54: die Weinwelt begeben oder in das Verkosten, das etwas komplexere. Obwohl auch da gibt es natürlich

02:10:01: auch wahnsinnig komplexe Weine, also nichts Falsches hier sagen. Auf keinen Fall, das ist

02:10:08: aber ist das nur Wein oder gibt es irgendeine andere Leidenschaft, flüssige Leidenschaft in

02:10:15: deinem Leben, also keine Ahnung, Sake, Spirituosen. Weil gerade für die Wettbewerbe, da musstest du

02:10:21: dich ja in alles auch reinziehen und verkriegen und die ganze Spirituosenwelt mit jeder, mit jedem

02:10:27: einzelnen Dorf in Schottland irgendwie da auch auf Dutzkurs gehen, hatte ich da irgendwas

02:10:35: berührt oder war das, naja, man kommt ja selten persönlich zu allen, zu allen Produktionen

02:10:43: Städten und man muss es ja trotzdem lernen, also man versucht sich ja damit dann irgendwie zu

02:10:46: identifizieren, dann denkt man ja so bei mancher ja eben gerade Spirituose, was dort in dem

02:10:51: Teil der Erde auch, ja, nee, will ich eigentlich, aber ich hatte nichts irgendwie davon wirklich

02:10:58: berührt, also die vergabene Stuten nicht, außer Mongolai war nicht unbedingt einfach verbiet.

02:11:02: Nee, überhaupt nicht, also es war Spirituosen, ich habe ja auch damals die Passe war mit der

02:11:12: Öffnung, mich da ein bisschen mit Spirituosen befasst, die Welt hat mich persönlich einfach

02:11:17: noch nie abgeholt. Meine Welt ist die Welt des Weins und da fühle ich mich wohl und bei den

02:11:25: anderen Spirituosen überlasse ich den Leuten, die dort ihre Leidenschaft haben, weißt du,

02:11:29: ich sage mal, es kann auch nur Weine verkaufen oder Weine rüberbringen, wo ich selber hinterstehe,

02:11:35: so wo ich selber sage, das ist eine gute Qualität oder das ist das, was ich gerade gerne trinke

02:11:41: oder was ich gerade gerne empfehle und so weiter und da ist in den Spirituosen halt nicht direkt

02:11:48: meine Leidenschaft drin, weswegen ich mich da einfach wahnsinnig schwer mit tue und das überlasse

02:11:54: ich dann den Leuten, die da ihre Leidenschaft haben. Und Tee und Kaffee und solche Sachen,

02:11:58: also bist du da? Das finde ich auch spannend, aber das Problem ist, dass ich das ja bei mir

02:12:05: auch gar nicht so richtig ausleben kann, wobei es stimmt auch nicht ganz. Theoretisch könnte

02:12:12: ich mich ja mit Kaffee und so weiter, intensiver beschäftigende neue Kaffenmaschine holen und

02:12:19: so weiter, aber es ist so ein bisschen die Frage, möchtest du das? Wird es bei mir angenommen?

02:12:22: Nee, wird nicht und dann gehe ich tatsächlich da eher komplett in Wein auf. So, Tee, so kann man machen,

02:12:31: aber da muss ich zugeben, interessiert mich Wasser noch mal ein bisschen mehr. Auch wenn ich mich

02:12:37: früher mal darüber lustig gemacht habe, aber es ist schon spannend, also ich fand es immer

02:12:41: wahnsinnig spannend in den Leinen, wenn die Leute zu mir gesagt haben, ja, ich habe eine

02:12:45: Sofitalergie, aber mein Lieblingswein ist ein Süßwein, so, und so habe ich halt auch oft gesagt,

02:12:52: ja, genau, genau, und dann war es halt auch oft so, dass sich das Wasser hat ja viel mehr

02:12:59: Schwefel als Wein oft. So habe ich dann einfach gesagt, ja, wenn sie eine Sofitalergie haben,

02:13:03: dann sollten sie vielleicht mal darauf aufpassen, was wir Wasser sie trinken. Darüber haben sich

02:13:08: die Leute halt ja nie so richtig Gedanken gemacht und das finde ich einfach faszinierend,

02:13:11: weil Wasser ist ja tatsächlich ein sehr großes Thema. Ich habe mich früher auch mal darüber

02:13:16: lustig gemacht, um sich zu geben, aber eigentlich ist es wahnsinnig spannend und komplex,

02:13:20: dass ich eher sage, da würde ich noch mal was machen, aber so richtig bin ich im Thema Wein drin.

02:13:25: Ich finde, man muss immer mit dieser gesunden Harmonie angehen, aber man kann nicht nur in seinem

02:13:30: eigenen Mineralienhaushalt wahnsinnig viel steuern. Man kann auch die Weine wahnsinnig beeinflussen.

02:13:35: Oder witzigerweise hat der Maximilian Riedl mich darauf gebracht und das habe ich vorher nie mal so

02:13:41: betrachtet. Wasser aus verschiedenen Gläsern ist total schräg. Und ich habe das dann nachdem ich

02:13:47: auch ein Podcast mit ihm hatte und er sagte, ja, Wasser ist ein Riesenthema. Habe ich das ausprobiert

02:13:50: und Wasser aus verschiedenen Gläsern ist ein der der schrägsten Sachen, die es gibt. Wenn man das

02:13:56: Wasser ganz unterschiedlich nicht nur riecht, also in diesem geruchslosen riecht, sondern auch

02:14:01: unterschiedlich haptisch wahrnimmt oder justatorisch wahrnimmt. Und das macht wahnsinnig viel Spaß und

02:14:05: dann eben auch mit dem Wein. Also da sollte nicht unterschätzt sein. Erfordert aber, finde ich,

02:14:11: ein Vielfaches mehr an Sensibilität, das an die Kunden und Gäste nahezubringen, dass du nicht

02:14:19: irgendwie überschräg wirkst und dieser Spaßgedanke eigentlich verloren geht. Wenn du ja ganz schnell

02:14:26: anfängst, dann irgendwie zu belehren oder irgendwie zu erklären oder es manchmal zu verkauft wird.

02:14:31: Ja, das ist korrekt. Und da hilft aber meiner Meinung nach die Dutzkultur, wenn du Wissen weiterbringen

02:14:40: möchtest, ohne die Leute zu belehren. Ja, stimmt. So, das ist dann, dann erzählst du den auf einer

02:14:46: ganz anderen Ebene, was über bestimmte Produkte oder was über Länder oder oder oder. Und da

02:14:54: finde ich das wieder gut zu sagen, hey, wir duzen uns, weil dann kannst du halt alles, was du an

02:14:58: Wissen hast, weitergeben, weil dann fühlst du dich keiner belehrt. Und als jetzt als jetzt ist wie

02:15:05: ein Freund genau. Und gerade weil du durch dieses sie eine respektvolle Distance hast, wirbt dann

02:15:11: ein Erklären nicht selten wie ein Belehren und dann nicht stimmt, hast du recht. Ja, super

02:15:19: Ansatz, toll. Das ist es halt, dass es dann nochmal ein bisschen einfacher macht, auch das Wissen

02:15:24: weiterzugeben, was man hat. Cool. Also schön, wie man zu seiner Ansätze dann irgendwo verändern kann

02:15:33: und dann eine Rechtfertigung letztlich in deinem Tun oder in der Art, warum du das so praktizierst,

02:15:37: dann irgendwo, irgendwo findet. Mega. Ja, ja. War das immer, dass du Gastro machen wolltest oder

02:15:46: oder gab es mal einen anderen Berufswunsch oder wenn du heute umschulen dürftest, was würdest du

02:15:51: sein, wenn ich. Nee, ich bin tatsächlich mit dem glücklich, was ich, was ich bis jetzt für mich

02:15:58: erreicht habe. Ich habe schon, ich habe damals im Garni Hotel gelernt, weil ich habe nach der

02:16:04: Realschule, habe ich meine Ausbildung begonnen und ich habe mein Praktikum gemacht im Steigenberger

02:16:09: in Kiel und an sich hat mir das Arbeiten Spaß gemacht und damals die Leute da nicht. So,

02:16:15: ich war nie so, ich war wirklich nie der theoretische Mensch früher als Jugendlicher und deswegen

02:16:20: habe ich mit 16 meine Schule verlassen, also den Realschulabschluss dann gemacht und bin dann

02:16:26: direkt in die Lehre gegangen in deinem Garni Hotel im Berliner Hof und das hat mich sehr geprägt,

02:16:31: also die Arbeiten, also das Miteinander dort tatsächlich, das war wahnsinnig faszinierend,

02:16:36: das Arbeiten hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und danach bin ich halt dann in Kieler Kaufmann

02:16:43: gegangen und bin da dann direkt aber schon in die Bankerdleitung reingegangen und das war,

02:16:53: das war für mich wahnsinnig prägend und das sind halt alles familiengeführte Betriebe und ich

02:17:00: habe ehrlich gesagt auch noch nie in einem großen Unternehmen gearbeitet, immer Familie, ein schönes

02:17:05: Miteinander, eine schöne Harmonie untereinander und da waren wir und da war ich auch, also bei den

02:17:11: Kollegen damals, es war schon, ich fand es damals total toll mit 19 gesiezt zu werden und mit Frau

02:17:17: Glesias angesprochen zu werden, ich bin als Jugendlicher ist es noch mal was anderes, aber da waren

02:17:27: wir auch immer sehr spaßig miteinander unterwegs, also das Arbeiten in der Gastronomie hat mich

02:17:33: schon immer Spaß gemacht und dann wollte ich mich halt, seitdem ich in der Pfalz gelebt habe mit dem

02:17:38: Thema Wein mehr befassen und als ich in der Ausbildung war, eine Ausbildung zum Sommelier war,

02:17:44: habe ich auch direkt gesagt, okay jetzt mache ich die Ausbildung, jetzt kann ich auch als

02:17:48: Restaurantleiter arbeiten, dann habe ich im GUME Restaurant direkt als Restaurantleiter und

02:17:54: Sommelier gearbeitet, habe aber dann ganz schnell gemerkt, dass mich der Postenrestaurantleiter

02:18:00: gar nicht mehr so interessiert, sondern ich mich nur noch auf Wein spezialisieren möchte,

02:18:04: sondern nur noch als Sommelier arbeiten möchte und ja, dann kam die Weinbank und noch mehr als

02:18:12: in der Weinbank, ja, zu arbeiten geht halt gar nicht. Next Level Winzer wäre auch keine Option,

02:18:18: selber mal Wein machen oder in Schleswig-Holstein jetzt bald Weinbaugubieten oder - ah, bitte nicht.

02:18:24: Man darf es halt auch nicht so aussprechen, aber ich sehe in Schleswig-Holstein nicht die Qualität

02:18:36: des Weins, wie es die Pfalz kann, wie es die Mose kann, wie es die Rheingau kann und die

02:18:41: ganzen anderen Anbaugebieten in Deutschland. Schleswig-Holstein ist gut für die Fralte,

02:18:45: ist gut für Obst. Lass uns die Sachen machen, die wir können. So, warum PIVI, ja, damit wir sagen

02:18:53: können, wir haben hier in Schleswig-Holstein Weinbau, aber die PIVI-Rebsorten sind halt noch mal was

02:18:58: anderes als die natürlichen Rebsorten, die riesigen Begründer und so weiter und bis wir das

02:19:05: anbauen können oder bis wir da soweit sind, sind locker bestimmt noch mal 50 bis 100 Jahre vergangen.

02:19:10: So, und da bin ich tatsächlich eher so, dass ich sage, ich mag das Klassische. Ich bin so ein

02:19:18: klassischer Weintrinker, wenn ich das so formulieren darf. Naja, ich bin ja letztlich auch an der Prägung

02:19:24: deiner Karte, also mit Bordeaux, Riesling, Süßart, dass du da klassisch bist, aber Winzerin nicht,

02:19:32: kein Tatema. Wenn wir arbeiten, ja auch viel. Also daher, das hättest du ja auch... Total. Total. Also,

02:19:40: ich habe auch mal eine Frage gehabt, was ist eigentlich besser, in der Großstadt zu arbeiten,

02:19:43: die nichts mit Wein zu tun hat oder dem Anbaugebiet zu arbeiten? Ich habe eine

02:19:47: Pfeiz gearbeitet und es ist toll. Also durch die Pfeiz habe ich halt meine Leidenschaft,

02:19:52: Leidenschaft entdeckt, wo ich gar nicht wusste, dass ich die überhaupt habe. Und es ist aber so,

02:19:58: dass man in der Pfeiz halt nur Pfeizerwein verkauft, zumindest Großteil, über 90 Prozent.

02:20:04: Und in den Großstädten ist es halt so, hier in Hamburg sind wir halt auf viele Sachen

02:20:10: spezialisiert. Wir haben eine ganz, ganz tolle Begründerweinkarte. Wir haben wunderbare Weine

02:20:15: aus der neuen Welt, aus Kalifornien. Wir haben ein bisschen was aus Washington, Schiele,

02:20:19: Argentinien. Natürlich haben wir einen Großteil aus Deutschland. Ich meine, bei uns auf der

02:20:24: Weinkarte sind neun in der 13 Weinanbaugebiete vertreten. Und das ist halt total schön. So und

02:20:31: das ist das, wo ich sage, das bringt Spaß, diese Vielseitigkeit, diese Vielschichtigkeit. Und

02:20:39: wenn ich Winzer machen würde, natürlich, ich finde es wahnsinnig spannend, sich damit zu

02:20:44: beschäftigen. Ich könnte mir auch vorstellen, mein halbes Jahr so ein Praktikum zu machen,

02:20:48: das schon. Aber sich nur komplett damit zu befassen, da mag ich das dann doch lieber,

02:20:55: als Sommelier zu arbeiten und dem Gast den richtigen Wein zu empfehlen. Egal, wo der herkommt.

02:21:01: Und halt aber vielleicht auch einfach den Gast zu überraschen. Ja, es hat schon eine

02:21:07: ganz eigene Faszination. Mittlerein hessische Bergstraße, Sachsen und Salle und Stuttzen,

02:21:11: dass die vier die fehlen. Warum? Also warum fehlen die? Weil du da noch nichts entdeckt hast,

02:21:19: weil die keiner trinken will oder weil keine Gründe will, die anderen genug haben oder was

02:21:28: müssen die tun, um mehr Präsenz zu bekommen? Weil es ist ja witzig eigentlich, dass ich zufällig

02:21:33: genau die... Ja, was wissen die machen? Also warum hast du sie nicht? Also gerade so mittlerein

02:21:44: gibt es ja wirklich, ich will jetzt die Sachsen und Salle und Stuttzen sagen, weil ich da jetzt

02:21:48: natürlich aktiv lebe und dann einen anderen Einblick habe. Aber mittlerein... Ich habe hier auch

02:21:54: einen Kurshack bei mir zu Hause. 50, 60% Alkohol weiß begonnen. Sie verändern sich gerade und gehen

02:22:02: in eine Richtung 13, 12,5, 13% Volumen. Das war wirklich in der Tat nicht ein Problem. Das war der

02:22:09: Charakter der Wein und dadurch waren die imposanten, passen eigentlich auch in die Zeit um 2000 bis

02:22:13: 2010 und haben es jetzt aber auch gelernt, davon wegzugehen von dem Alkohol, was ich ganz, ganz,

02:22:19: ganz interessant und gut finde. Also nicht zuletzt dank des neuen Kellermeisters auch, der da

02:22:23: diesen Weg geht, also der nächsten Generation so mehr oder weniger und ja, aber ein tolles Haus,

02:22:31: also interessant. Aber jetzt... Ich mag das wirklich auch total gerne. Also ich habe die ja auch noch

02:22:35: hier... Ich war damals mal mit einen Familiekollegen, der kommt auch aus der Ecke und da haben wir mal so

02:22:43: eine kleine Salle und Stuttwo gemacht. Ich muss zugeben, ich kann dir gar nicht sagen, warum ich die

02:22:48: nicht auf der Karte habe. Wahrscheinlich weil ich mich damit zu wenig auskenne, so, weil ich mich

02:22:53: noch nie so richtig komplett damit beschäftigt habe, weil da wird es mit Sicherheit auch unfassbar

02:22:59: tolle Winzer geben, mit Leidenschaft, mit ganz, ganz tollen Wein. Ich habe sie vielleicht einfach

02:23:06: nur noch nicht probiert. Bei den anderen Anbaugebieten ist es halt so, dass ich schon so 5 bis 10 Winzer

02:23:14: drauf habe. Bei Sala und Stutt Sachsen würde ich es jetzt schwierig finden, allein so viele Winzer

02:23:22: aufzuzählen. Ja, es ist... Man kann auch nicht immer alles haben und manchmal ist es auch besser

02:23:31: irgendwie einen Schwerpunkt zu haben, sich darauf zu konzentrieren und das intensiv zu leben. Also

02:23:37: aus jeder, aus jedem Dorf irgendwie eine Kuh zu präsentieren, nur damit man das irgendwie auf

02:23:41: der Karte hat. Und es fehlt manchmal einfach so dieser, auch dieser Moment, dieses Intro, wo

02:23:48: man eine Identifikation, eben auch ein Gefühl für dieses Gebiet oder die Weine da heraus hat, dass

02:23:53: man die mit einer gewissen Leidenschaft dann irgendwo lebt. Denn letztlich sollte man es ja auch

02:23:57: leben, nur um sie auf die Karte zu schreiben, macht das ja dann auch irgendwo keinen Sinn. Ich

02:24:02: glaube, eigentlich das Schönste ist, man braucht noch Ziele. Die alle Leid sind anmaugebietet. Genau,

02:24:10: ja, die machen ja auch einige, aber die dann eben auch zu leben. Hast du sonst noch Ziele und Wünsche

02:24:16: und irgendwelche Vorhaben in nächster Zeit oder in Perspektive? Ja, gute Frage. Also es ist so

02:24:27: schön, ich bin halt, ich fühle mich wahnsinnig wohl bei mir im Laden und bin da einfach wahnsinnig

02:24:33: glücklich, dass ich mich da auch noch in den nächsten zehn Jahren sehe. So, in der Weinbank und

02:24:39: alles, was ich halt machen möchte, kann ich alles in der Weinbank umsetzen. So, da gibt es halt für

02:24:47: mich keiner, der sagt, nee, Katharina, das können wir jetzt nicht machen, sondern die sagen, klar,

02:24:51: mach's, herfahren so ungefähr und das ist halt schön, dass ich sage, nee, eigentlich sehe ich mich da

02:24:59: auch noch in zehn Jahren in der Weinbank. Da hanke ich liebe Katharina, wo diese besondere Gespräche

02:25:09: für deine Lebendigkeit, für deine Liebe zum Wein, für deine Begeisterung, für deine Begeisterung,

02:25:14: andere Menschen zu begeistern. Man konnte es so wunderbar spüren. Danke auch dafür, dass du uns

02:25:21: einen Einblick in deine Welt geschenkt hast, die ja normalerweise uns unzugänglich ist, weil wir

02:25:25: keine Gruppenglieder bei der Weinbank sind. Großartig, was ihr dort inszeniert, großartig,

02:25:30: wie ihr Wein, wie ihr Gastronomie, wie ihr diese Clubkultur lebt. Und dieses für einen Moment mitzuerleben

02:25:35: ist ein Geschenk. Vielen lieben Dank dafür. Und so sehe ich mich über dich als Gästin freue.

02:25:42: Freue ich mich auch auf die kommende Woche, auf den nächsten Freitag. Denn da heißt es auch wieder,

02:25:47: nach dem Freitag ist vor dem Freitag, nach dem Podcast ist vor dem Podcast. Und nach der

02:25:53: aktuellen Episode gibt es die nächste Episode. Und das ist dank unseres Partners möglich,

02:25:58: der Schlumberger Gruppe, die uns seit jetzt schon über einem Jahr unterstützt und begleitet. Sie

02:26:02: und die Handelshäuser Konzio Vini, Schlumberger, Segnetz und das Privatkunden-Portal Bremer

02:26:09: Weincolleck steht uns händisch und wirtschaftlich zur Seite. Ja und dank ihnen haben wir nächste

02:26:13: Woche wieder eine Sonderfolge. Alle zwei Monate haben wir einen ganz besonderen Gast,

02:26:17: oder dem Motto "Sommie & Friends". Und eine der nahezu alle Sommie am meistberührendsten

02:26:24: Winzervereinigung ist der VDP. Eine VDP hat einen Geschäftsführer, eine ganz besondere Frau. Ich freu

02:26:30: mich auf die kommende Woche und ich freu mich auf die großartige Theresa Olkus.

02:26:34: Ich bin Bern Mürmanns, Mitglied der Weinberg Hamburg, beschäftige mich in den letzten

02:26:53: Jahren intensiver Mitwahlen und bin leidenschaftlicher Genießer. Für mich ist es eine große Ehre und

02:26:58: ich freu mich heute auch ganz besonders euch jemand vorzustellen, der für mich das Herzstück

02:27:03: unserer Weinberg ist, das ist Katharina Igletias. Katharina ist unser Sommie, unsere Clubmanagerin,

02:27:10: aber das beschreibt eigentlich nur ein Bruchteil von dem, was sie dort wirklich ist. Sie ist für

02:27:16: uns eine Gastgeberin mit Leib und Seele und vor allem Mensch, den man einfach gerne um sich hat.

02:27:21: Sie hat auch ein tolles Gespür für Menschen, für die Stimmung, für den richtigen Moment und daher

02:27:28: fühlt man sich sofort wohl. Das ist nicht nur professionell, die ist einfach präsent und

02:27:33: sie kümmert sich und das meine ich auch so wortwörtlich. Eine ihrer größten Stärken ist

02:27:38: neben den Fachwissen und Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen etwas, was man nicht

02:27:44: lernen kann, eine echte mitreißende Freulichkeit. Was mich immer wieder beeindruckt, mal abgesenkt

02:27:51: von ihrem immensen Weinwissen, ist eben diese ehrliche Freulichkeit, mit der sie jeden Raum

02:27:56: wird. Du sitzt irgendwo, sie kommt dazu und es ist einfach lustiger ansteckend. Ich finde,

02:28:04: egal was dich vorher beschäftigt hat, wenn sie dazu kommt, dann ist es fröhlich und du denkst

02:28:10: nicht mehr darüber nach. Aber neben diesen Dingen ist für uns Weinbänker das natürlich auch der

02:28:18: Fachwelt aufgefallen und sie hat aufgrund ihres Fachwissens mehr Fachpreise gewonnen. Zwei Sachen

02:28:25: sind mir in Erinnerung, das ist 24, den Gewinn des DVI Sommelier Cups und für uns Weinbänker

02:28:32: natürlich ganz wichtig jetzt im April von Meiniger und dem VDP, dass die Weinbank für ihr

02:28:39: bestes Weinkonzept ausgezeichnet wurde. Katarina hat eben eine großartige Weinkarte aufgebaut,

02:28:45: davon profitiere ich ja auch und das ist das Werk von Katarina und diese Leidenschaft, die

02:28:52: all hinter diesen Arbeiten und diesen Preisen steckt und dieser unermüdliche Einsatz, das ist

02:28:57: einfach perfekt. Ein gutes Beispiel für diesen Einsatz ist auch unser zehnjähriges Ölgeleum als

02:29:03: Weinbank Hamburg. Da hat sie so viel Herzblut und Engagement reingesteckt, die Familie engagiert

02:29:10: und jedes Mal, wenn ich sie traf und sie wieder in Baustein zusammen hatte, sei es Trombola Preis

02:29:15: oder sowas, in welcher Begeisterung sie darüber sprach und wie sie sich schon vorher freute,

02:29:20: es war einfach ein großes Fest, das hat alle mitgerissen, das war perfekt und deswegen für

02:29:27: mich ist es ein großes Glück mit ihr Freunde zu sein und freue mich daher, dass ich sie heute hier

02:29:33: für den Podcast Sommelier vorstellen darf und hört genau hin, es geht nicht nur um Beine,

02:29:39: es geht um Menschen, um Haltung und um die Freude, die man spürt, wenn jemand seinen Beruf zu Beruf

02:29:45: hat.

02:30:15: [Musik]