Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit
00:00:00: Hallo und guten Tag an alle Zuhörer von Silvios Podcast.
00:00:18: Mein Name ist Jens Beder, ich bin Winzer in Rheinehessen und freue mich euch Thomas
00:00:23: Heinke, ein langjähriger Wegbegleiter und ich darf mittlerweile gut sagen,
00:00:30: unser Geschichte beginnt vor ungefähr 25 Jahren.
00:00:37: Damals war ich mit vielen anderen Jungen Winzern, damals noch Jungen Winzern aus Rheinehessen,
00:00:44: in einer Gruppe, die sich messet in der Bottel nannte. Wir waren die meisten zumindest unbekannt
00:00:51: und haben uns auf die Fahne geschrieben, den Rheinhässischen Weinbau nach vorne zu bringen.
00:00:57: Thomas war vielleicht schon als Gastronomen ein bisschen bekannte und hat das Potenzial in uns
00:01:03: gesehen und das hat gemetscht. Da wir beide uns glaube ich vom ersten Moment an gut riechen konnten
00:01:11: und unsere Frauen, meine Katja und sein Nicole, glaube ich auch, wurden wir auch ziemlich spontan
00:01:17: zum Haus und Hoflieferanten von Thomas. Von der erwähnten Jungwitzerkruppe hat Thomas glaube ich
00:01:26: auch die meisten Hochzeiten, von denen die geheiratet haben, becated und dadurch haben wir
00:01:34: unglaublich viele rauschende Feste zusammen gefeiert und uns nie aus den Augen verloren.
00:01:39: Es war zu Beginn oder am Anfang auf jeden Fall der Corona-Zeit, wie man so schon sagt, als Thomas
00:01:48: beim Glas Wein erzählt hat, dass er eine dahindabende Vino-Tek in Allzay übernehmen möchte
00:01:54: und dort eine Weinbar eröffnete. Ich habe ihn damals für verrückt erklärt und meine Zweifel
00:02:03: gehabt, ob das wirklich eine gute Idee ist, wo gleichzeitig die Gastronomie hier auf dem Land
00:02:09: reinweise die Türen abgeschlossen hat. Aber ich muss sagen, er hat mich eines Besseren belehrt.
00:02:16: Vom ersten Tag an war der Laden voll, während Corona also nicht aufmachen durfte,
00:02:22: hat wie Thomas ist nach einer Lösung gesucht und gefunden und Pinser und Wine to go Angeboten,
00:02:29: was gut angenommen wurde, hat sich durchgekämpft und als diese schwierige Zeit vorbei war,
00:02:35: ist es dann glaube ich richtig durchgestartet und ich kenne den Laden immer voll. Das Geniale an
00:02:42: Thomas Weinbar ist einfach, dass man zu zweit mit einer Pinser und zwei Gläsern Wein aus der
00:02:52: Offenweinkarte für ganz kleines Geld einen schönen Abend haben kann, aber gleichzeitig auch die großen
00:02:57: Weine der Welt dort findet und wenn man den richtigen Grad zu ihm hat, dann auch wirklich
00:03:05: besondere Sachen aus der Küche noch dazu gereicht bekommt, was das wirklich besonders macht und
00:03:11: einfach eine tolle Atmosphäre bietet. Der Laden heißt ja Thomas Weinbar, aber eigentlich,
00:03:17: wer sie näher kennt, weiß, dass sie Thomas und Nikols Weinbar heißen müsste, weil ich weiß,
00:03:23: dass Nikoll das ganze Konzept mitlebt und positiv beeinflusst. Ich freue mich total für die beiden,
00:03:33: für diese Auszeichnung als Geräuschsteiner Wineblades. Bin froh und dankbar für die tollen
00:03:41: Momente, die wir schon gemeinsam hatten, auch in der neuen Weinbar. Hoffe, dass wir gemeinsam
00:03:49: weiter so gut altern und reifen und dass die beiden noch ganz lange viel Spaß an dem Projekt
00:03:56: haben. Alles Gute euch zwei und viel Spaß beim Podcast.
00:04:01: Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Somelier, die interessantesten Weinkellner
00:04:27: unserer Zeit. Thomas H. Heinecke ist unser heutiger Gast und er betreibt zusammen mit seiner Frau
00:04:33: Nicole die Weinbein-Allzeichen. Thomas. Und für mich ist er der im Begriff eines Sommiers. Er
00:04:41: inszeniert Wein, er enttaint Wein, er ist eine Persönlichkeit, er liebt Wein, er verkörpert Wein,
00:04:46: er transportiert Wein und wir könnten all seine Stationen, wenn es über wahrscheinlich 40-jährigen
00:04:53: Weinlebens aufzählen und wahrscheinlich hat er so viel mehr Wein gekauft, verkauft, gesammelt,
00:04:59: als viele seiner Kollegen. Aber darum scheint es nicht zu gehen, sondern um Emotionen, um
00:05:04: Lebendigkeit, um Leidenschaft, um Gespräche, um Menschen und um den Wein. Und das vermittelt
00:05:10: er so unglaublich lebhaft. Und so erhalten wir mehr Emotionen, mehr Informationen über Thomas
00:05:17: Weinleben, einfach dann, wenn man ihn in seiner Weinbar erlegt. Und bevor wir ins Gespräch einsteigen
00:05:22: und diese Weinpersönlichkeit Thomas Heinecke erleben dürfen, möchte ich mich ganz herzlich bei
00:05:27: unserem Partner, bei der Schlumbergergruppe mit den Handelshäusern Segnetz, Konsei Hovini,
00:05:31: Schlumberger und dem Privatkundenportal Bremer Weincolleg. Für die händische und für die
00:05:35: wirtschaftliche Unterstützung aufs allerherzlichste bedanken. Vielen Dank Ihnen, ist er heute hier.
00:05:40: Herzlich willkommen lieber Thomas Heinecke! Du bist einer von 69 Wine Places geworden, du oder
00:05:48: beziehungsweise deine Bade. Das ist großartig. Das ist faszinierend. Ich war teilweise eindruckt,
00:05:54: als ich nicht zuletzt erlebt habe oder als ich erfahren habe, dass ihr wirklich Weinbar seid.
00:06:01: Kein übermäßiges Essen, sondern richtig für den Wein lebt. Hast du dein Vorbild? Hast du mal eine
00:06:06: Weinbar gesehen, die dich total inspiriert hat, wo du gesagt hast, sowas möchte ich auch, nicht
00:06:11: zuletzt, weil du ja schon richtig Gastrogeschichte hinter dir hast? Ja, also kommen wir tatsächlich
00:06:17: im Ausland Italien, teilweise auch in Frankreich, dass da ein Wandel passiert und dass es neue
00:06:27: gastronomische Konzepte gibt. Und da kam die Idee, einer Weinbarzustande weg vom klassischen Restaurant
00:06:34: denken, keine eingesächten Tische, sondern, dass die Leute einfach ein Erlebnis mit Wein in Verbindung
00:06:41: mit Essen, aber nicht im Vordergrund das Essen haben. Und es wurde gleich von Anfang an angenommen? Ihr
00:06:46: wurdet überrannt, ihr wurdet überfallen sozusagen. Hat die Welt auf euch gewartet? Die Welt hat auf
00:06:52: uns gewartet, da wo wir sind. Und es war Stecknadl im Reuhau. Am ersten Tag vom Soft-Obening ging es los,
00:07:01: da waren wir schon so überrannt, dass ein Winzer sogar schon am selben Abend noch mal Wein nachgeliefert
00:07:07: hat, womit wir überhaupt nicht gerechnet haben und ja, Wahnsinn. Also es waren gefühlt 250 Menschen,
00:07:15: die uns am ersten Tag bei einem Soft-Obening besucht haben. Wie viel passen normalerweise rein? Also
00:07:21: wenn ihr richtig voll voll voll seid, was ist da Maxi durch? Wenn wir richtig voll sind mit Terrasse,
00:07:25: sind wir so bei 100, 120 und wie gesagt, an dem Abend hat so richtig geknallt. Mit Großwerbung oder
00:07:34: einfach Mund zum Mund-Burgann, jetzt hat man endlich... Nichts zum Mund, Mund zum Mund und ganz
00:07:39: wenige Menschen eingeladen. Also nur so den engsten Kreis. Und das war ein herrlicher Freitagabend.
00:07:46: Das war kurz nach dem Lockdown und ich glaube, die Leute wollten einfach raus und uns entdecken.
00:07:52: Kurz nach dem ersten Lockdown, also das finde ich muss man noch dazu sagen, dass ihr ja
00:07:56: eigentlich halb wahnsinnig wischen den beiden Lockdowns als eben noch keine Entwarnung wirklich
00:08:01: gab, da dann Geschäft aufzumachen und vor allen Dingen auch in der Kürze der Zeit, die ihr da zur
00:08:06: Verfügung hattet, ich glaube zwischen unterschreiben, Mietvertrag und letztliche Öffnung, also waren
00:08:14: ja fast nur Tage, oder? Neun Tage. Warum? Warum macht man so was? Ich meine, du bist ja auch nicht mehr
00:08:23: 18, wenn das nicht zu persönlich ist. Ja, auch eine schöne Geschichte, dass ich an meinem sechsten
00:08:31: Geburtstag den Mietvertrag morgen schrieben habe am 24. Juni und dann eine schöne Fahrt,
00:08:40: in die Falske gemacht habe, zu Vincent und von als Fählte, was ich jetzt vor habe und am
00:08:44: legten Tag mit zwei guten Freunden an Freunden Eepa, die tatsächlich mal Gastronomie machen
00:08:51: wollten, nachdem sie ihre Kürmer verkauft hatten und denen wollte ich eigentlich dann, die wollte
00:08:56: ich mal dabei haben, damit sie einfach mal sehen, was bedeutet es, einen gastronomischen
00:09:00: Trieb zu öffnen. Ja. Und ja, die haben mir geholfen, dass wir es in sage und schreibe, neun Tagen,
00:09:07: den Laden aus und neu eingewormt haben, eine neue Weinkarte geschrieben, haben alle Lieblingsvinser
00:09:13: informiert haben und ja, innerhalb von neun Tagen waren wir Stadka. Und danach hat das Befreund
00:09:20: Eepa gesagt, ihr seid ja verrückt in der Gastro, ich mach sowas nie wieder. Ja, mein Freund Oliver,
00:09:25: der hatte sich dann entschieden, am ersten Abend Küches zu machen und das war für ihn das absolute
00:09:31: Erlebnis. So ab dem fünftesten Bonn hat er so ein bisschen leicht den Überblick verloren.
00:09:37: Ein nächsten Tag war er dann im Säuerspiel. Es ist ja so ein Imbegriff eigentlich eines Wine
00:09:46: Places, also das was ja Wine Places, diese, wie kann man so was nennen, Organisation ist es nicht,
00:09:53: es ist eine Vereinigung, die von Gerhard Steiner unterstützt wird. Einigung von Verrückten.
00:09:57: Von Wein Verrückten. Von Verrückten Wein, die war. Eigentlicher, die einen Platz geschaffen haben,
00:10:03: wo man Wein besonders intensiv leben kann. Aber und ich glaube, dass es eine Grundvoraussetzung da
00:10:09: will, das Wasser zu haben, ist keine Grundvoraussetzung, was ich schon sehr, sehr, sehr interessant und
00:10:15: spannend finde, dass man es eigentlich schon für die Sache dann mehr oder weniger macht und nicht
00:10:19: aus als Verkaufsergument. Immer in Person mit einer Weinperson, einer Weinpersönlichkeit.
00:10:25: Das bist du, oder? Für den Laden. Auf jeden Fall. Wie findest du, also kann so ein Laden auch ohne dich
00:10:32: funktionieren oder ist, also funktionieren kann schon immer in extremen Fällen, aber steht und fällt
00:10:38: eine Weinwirtschaft mit den Betreiber? Ich würde sagen ja, auf jeden Fall. Ja, ich merke es,
00:10:46: ja, wenn ich mal im Urlaub bin oder wenn man zwei Tage nicht da ist läuft. Aber ich fehlen so die
00:10:52: letzten 20 Prozent. Das muss man dazu sagen, dass wir in einer sehr guten Lage sind vom Standort her,
00:11:01: wo doch auch viele Menschen vorbeikommen. Aber so diese letzte Leidenschaft oder dass man die Leute
00:11:08: mit auf eine Reise nimmt an dem Abend, das hat mich jeder. Kann man sowas vermitteln oder ist so
00:11:15: was angeboren? Laufstattes ist mittlerweile auch aufgrund meiner Erfahrung, es ist angeboren.
00:11:22: Es gibt Menschen, die hören nicht mit Menschen und die machen dann zwar sowas auf, da braucht
00:11:29: einen guten Freund, der hat eine spharmische Weinbar eröffnet. Zudem habe ich irgendwann mal gesagt,
00:11:33: mein lieber Klaus, eigentlich bist du der geborene Antigechstronung. Das ist was recht, mag eigentlich
00:11:39: gar keine Menschen. Dann geht auch du in die Küche und such dir jemanden, der draußen macht und dann
00:11:45: lief es auch. Ich glaube, das hängt schon viel damit zusammen. Wie ging das bei dir an? Wie
00:11:53: bist du zum Wein gekommen? Wie bist du Gastronom geworden? Wenn du sagst, es ist angeboren,
00:11:59: wann hast du deinen ersten Kontakt? Den Gastronomiekontakt hatte ich tatsächlich so mit 7, 8 Jahren.
00:12:08: Und tatsächlich da, wo ich den Kontakt hatte, das war dann auch die Person, die mir später
00:12:14: dazu geführt hat, in die Gastronomie zu gehen. Also ich bin tatsächlich auch in diesem Laden,
00:12:19: dann fast 12 Jahre später oder 14 Jahre später mit eingestiegen, habe immer wieder Gastronomie
00:12:25: gemacht, habe es immer geliebt. Ich weiß, wenn wir im Urlaub waren und wir waren im Hotel,
00:12:33: dann hast du als kleiner Knopf immer gefragt, kann ich helfen und habe auch irgendwie immer
00:12:37: irgendwas dort gemacht. Und die Hauptleidenschaft für Wein, könnte man heute sagen, im Rückblick
00:12:45: haben es von früh, weil meine Großmutter in einem VDP-Wein gut gearbeitet hat.
00:12:50: Oh, in welchem?
00:12:51: Von damaligen Zeit, das war das Oberstdorff nach Diebknecht in Bodenein mit damals tollen Lagen
00:12:58: und heute kann man es erzählen, ist alles verjährt. Damals wurden überstunden eben nicht
00:13:05: monitär ausbezahlt, sondern in Ware und dadurch hatten wir halt immer ganz guten Weinvorrat
00:13:12: zu Hause und ich kann mich immer an die Familienfeier erinnern, es wurde viel Wein getrunken und
00:13:17: ich denke immer mal so eine Berührung mit einem guten Wein ganz am Anfang
00:13:22: seines Lebens trägt.
00:13:24: Hast du dein Gefühl für, wie man am besten sich in dieses Weintema reinarbeitet? Findest du es
00:13:30: sinnvoller, unten anzufangen oder ist man gleich, wenn man oben anfängt mit seiner
00:13:36: Weintrinkerkarriere versaut, aber erfahrener?
00:13:39: Das ist eine schwierige Frage. Wir hatten Essen in hohen Stellenwerten und Essen ohne
00:13:48: Wein war irgendwie, da hatte irgendwas gefehlt. Und so hat man sich dann in Themen und in
00:13:56: eine Leitschaft auch reingearbeitet und das Thema Wein verfolgt mich jetzt doch fast
00:14:01: 50 Jahre und lässt einem auch nicht los, weil es ist ja so viel zu entdecken.
00:14:08: Und wenn ich einen Ratslag jemand geben darf, ist es am Anfang alles gelernt zu wollen,
00:14:16: sondern einfach mal auf das wirken zu lassen. Und ich glaube, jeder kennt das so ein bisschen,
00:14:21: dass sich auch Geschmack und Dinge verändern, wenn man längere Zeit auf diesem Planeten
00:14:28: unterwegs ist. Ich kann mich oft noch erinnern, dass man doch eher mal zu einem halbbrockenen
00:14:33: oder jüngeren Gegriffen hat in jungen Jahren. Und das hat dann doch komplett in ganz
00:14:39: anderer Berichtungen entwickelt. Bei mir zum Beispiel mit Anfang 20 war Pinot Noir nie
00:14:44: ein großes Thema. Jetzt ist es in der Größe, je älter ich werde umso mehr liebe ich dem Pinot
00:14:49: Noir und mag diese Rebsorte. Und ich glaube, das ist alles auch eine Frage der Zeit und der
00:14:55: Entwicklung. Siehst du Kunden entspannt gegenüber, die einen gravierend anderen Weingeschmack haben
00:15:02: oder eine andere fein Vorstellung als du? Weil das wirkt jetzt gerade gelassen.
00:15:06: Viele unserer Kollegen sind da relativ verbissen, also weil du gerade süße Weine ansprichst.
00:15:11: Wenn jemand zu dir kommt und sagt, ich hätte gerne einen süßen Dornfelder oder ich hätte
00:15:17: gerne einen einfachen Graubuck und wie gehst du damit um? Ist das okay für dich?
00:15:21: Magst du das? Wird ihr halt einfach erstmal Wein trinken und dem Teebarn nahestehen oder
00:15:25: sagst du, hey, Leute, das ist doch kein Wein? Das ist auch, ja, das ist auch sehr spannend. Auch da
00:15:34: war ich am Anfang eher ein bisschen der Disney und hab gedacht, ich müsste jedem eigentlich meinen
00:15:39: Weingeschmack auferlegen. Das hat es ein bisschen gelegt. Heute lass ich jedem die Freiheit probieren
00:15:46: natürlich, die will ich ihnen doch überzeugen, mal was anderes zu probieren. Und er darf es auch
00:15:54: einfach nur probieren, da muss er nicht betahlen dafür und vielleicht entscheidet er sich dann doch
00:15:58: für ein Wein meiner Wahl und dann um jedem das, was er möchte und
00:16:07: kein Schwang. Und seitdem ich das so mache, habe ich das Gefühl, dass die Leute eher umschränken
00:16:18: und nicht so auf Verteidigung gehen. Weil, wenn man mal so gesagt, es war so ein Fruch in der
00:16:27: Weinprobe, tut ein Thema Graubuck und was ja auch ein Deutsch Thema ist, wird viel zu viel
00:16:32: Graubuck untergetrunken, finde ich. Aber ich habe das dann immer mit der Merkels verklischen, habe
00:16:37: gesagt, die Merkel war auch nur 16 Jahre Kanzlerin, weil man wie beim Graubuck unter vom Weinregal stand
00:16:43: und hat gesagt, naja, wenn ich was anderes wähle, können sie ein Risiko sein. Und somit habe ich da
00:16:48: auch so eine leiche politische Frage drauf gemacht, da hat man dann gesagt, okay, ich wähle die Merkel,
00:16:52: weil wenn ich rechts tau, links tau, dann besser wird und sowas auch oft mit dem Graubuck unter. Die
00:16:58: Leute haben, glaube ich, den Graubuck unter so gemacht, weil er in irgendeiner Form zuverlässig ist,
00:17:04: das war für uns als Weinfachleute oder als Weinliebhaber, da habe ich immer was gefehlt.
00:17:13: Das hat weintlichen Leben lang begleitet. Was ist Wein für dich, wenn du es in ein Wort pressen
00:17:18: müsstest? Die größte Frage wäre, wenn der Graub zu mir sagen würde, stürzt keinen Wein,
00:17:24: was du für ein Wein mitbringen könntest. Könntest du dir ein Leben ohne Wein vorstellen? Im Moment,
00:17:29: sehr schlicht. Ja. Weil es ja für dich auch lebenserfüllend ist, also eben auch beruflich und
00:17:36: wenn man so einen intensiven Job wie du hat, sag ich mehr als ein Job, ist eine Berufung,
00:17:41: dann ist es ja lebenserfüllend und dann den Wein nicht mehr so leben zu können, das
00:17:48: stelle ich mir auch sehr schwer vor. Aber könnte man Wein irgendwie in einem Wort
00:17:53: pressen? Wie siehst du Wein? Was ist Wein für dich? Nein, es ist ein faszinierendes,
00:17:59: spannendes Getränk. Es ist Alkohol. Das war ja für uns auch immer als Weinfachleute ein Thema.
00:18:08: Bin ich ein Lieler, jemanden verführt Alkohol zu trinken, aber es ist halt einfach für mich
00:18:15: eine Faszination und ich denke manchmal so, Wein gibt es schon so lange auf diesem Planeten,
00:18:20: wenn er so schwimmen wäre, hätte man ihn schon manchmal weggenommen. Ist halt immer so eine Frage,
00:18:25: wahrscheinlich die Frage, die wir uns alle auch stellen, aber ist es, also wir fühlen uns ja in
00:18:30: einer gewissen Phase oder jetzt auch durch diese neu öffentliche Entwicklung, wo Alkohol gebäscht
00:18:37: wird, wo Wein sehr, sehr stark angeprangert wird, wo das tägliche Glas Wein oder zu viel
00:18:44: Wein konsumt. Und bei zu viel meine ich nicht jeden Tag drei Flaschen, sondern meinen vielleicht
00:18:49: irgendwie pro Woche zwei, drei Gläser eben negativ dargestellt wird, macht sowas jemand auch mit Zucker
00:18:54: oder Fleisch und es ist da nicht genauso, dass in einem gewissen Rahmen es durchaus zuträglich
00:19:00: sein kann. Aber in dem Übermaß Salz zum Beispiel, wie wir es konsumieren, da die Verantwortung nicht
00:19:06: auch im Konsumenten ist einigermaßen zu händeln und letztes Jahr war es Zucker
00:19:13: und dieses Jahr ist es Alkohol. Also das Alkohol in Übermaß nicht gesund ist,
00:19:18: ich meine, braucht mal jedem von uns klar. Und dass es zu leicht und zu verführerisch ist,
00:19:24: auch Alkohol in Übermaß zu genießen und das, was am nächsten Tag merken oder irgendwann auch nicht
00:19:28: mehr merken, dann ist es auch nicht gesund. Aber dieses Kulturgut Wein, wenn man sich die Landschaften
00:19:35: anguckt, wenn man sich die Länder anguckt, würde das fehlen. Ich glaube, dann würde den Menschen
00:19:40: sehr viel fehlen. Ich glaube es auch und was ich ja auch oft verkläst, ist gerade das Thema Zucker
00:19:48: und wenn man sich Länder anguckt, die zum Beispiel ja kein Alkohol trinken oder auch Glaubenskilosophie
00:19:56: kein Alkohol trinken, wenn ich sehe, was die an Süß essen, dann holen die sich ja das auch
00:20:01: wieder an der anderen Stelle und die können jetzt nicht anmaßen, was da die gesündere Variante ist,
00:20:07: ich weiß nur, dass ich auch von immer eingetränkt sehr angefangen hat und das war Coca Cola. Also
00:20:15: ich konnte es nie verstehen, dass man so ein Getränk so viel bringt und darauf in dem Bewusstsein,
00:20:22: dass man mit jedem Liter fast 100 Würfel Zucker zusich nimmt, ja ich habe das Menschen mal vorgemacht,
00:20:31: ich habe auch mal 100 Würfel Zucker in ein Liter Wasser gegeben und habe gesagt, so jetzt trinkt
00:20:36: das doch mal, nur das trinkt ich nicht, das viel für Klitzkucker, aber dann sage ich aber du trinkst
00:20:40: doch Coca Cola und ich denke ja. Also man findet in der heutigen Zeit ständig irgendwas, ich
00:20:48: sage das manchmal so ein bisschen so viel Sand, aber ich sage, wenn einer bei mir draußen am Städtest
00:20:53: demnächst von einem Zige getroffen wird, der vom Dach fällt, dann werden wir in Zukunft nur noch
00:20:57: mit Helmbein trinken dürfen und ich finde es ein bisschen polemisch, was da gemacht wird. Ich denke,
00:21:03: dass jeder für sich auch, der eine einigermaßen Bildung mitbekommen hat, selbst entscheiden
00:21:09: sollte, was für ihn gut ist und nicht so viel vorschreiben und verbieten. Wir wissen nur,
00:21:14: alle was mit Verboten passiert. Alles was in der Schule verboten war, haben wir gerne gemacht.
00:21:19: England ist wirklich eines meiner Lieblingsthemen, wenn es um Weihnationen geht, denn dieses
00:21:42: Weinland ist so wunderbar verkannt. Ja, diese Corré-fait, diese Ausnahmerscheinung, diese Leuchtfigur,
00:21:49: dieser Überflieger, diese Glanzfigur, diese High-Performer, dieser Gamechanger, diese Lichtgestalt,
00:21:56: dieser Diamant, immer rot zustand, die Stimme der Zukunft. Dieses Weinland wurde zumindest als
00:22:02: Produktionsland zum Senkrechtsstaater und Schuld an dieser unglaublichen, neunzeitlichen Präsenz
00:22:09: sind Produzenten wie Gasborn. Und England, finde ich, ist eines der Weilländer, die man erklären kann.
00:22:16: Es ist schon so einfach sich imaginär entführen zu lassen, die nebligen Hügelkennz,
00:22:20: wo die Kreideböden sichtbar sind und flüstern und die Meeresbrise die Reben bewegt. Hier,
00:22:26: in diesem braun und doch lebendigen Land wurde ein Wein geboren, der nicht nur die Seele Englands
00:22:33: einfängt, sondern die Welt der Schaumweine herausfordert. Der Gasborn Estate Blonde Noir 2018.
00:22:40: Der Vater von Gasborn ist Dr. Andrew Weber, ein Südafrikaner, dessen Herz für Weinschuhe als
00:22:47: der 2004 die Kagenhügelkennz betrat und ein neues Kapitel in der englischen Schaumweingeschichte
00:22:55: aufschlug. Mit einer Vision, englischen Schaumweinen zu schaffen, die mit den Größten der Champagne
00:23:01: konkurrieren, pflanzt er 2006 die ersten Reben. Chardonnay Pinot Noir und Pinot Minier auf 60 Hektar
00:23:08: in Epil-Dor, Kent und weitere 30 Hektar in West Sussex. Außergewöhnlicher Wein erfordert Handwerk,
00:23:17: Respekt vor der Natur und kompromisslose Sorgfalt. Das war das Kreide von Weber. Seine Vision wurde
00:23:25: Wirklichkeit als den Debütchergang 2010 die Weltbühne betrat und Gasborn dreimal den Titel
00:23:31: "Englisch Wine Producer for a Year" der IWSC gewonnen. Und der Leitung von Charlie Holland,
00:23:38: der 2013 Beitrag nach Stationen aus drei Neuseeland und den USA, wurde Gasborn zum Leuchtturm der
00:23:45: englischen Wine-Industrie. Holland, ein Winzer mit einem unschtebaren Durst nach Perfektion,
00:23:51: formte Weine, die nicht nur die Kritiker, sondern auch die Herzen der Genießer erobert. Seine Philosophie,
00:23:58: jede Traube, jeder Weinberg, jede Flasche soll eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte
00:24:07: von Perfektion und greifbarer Leidenschaft. Der Blondon Noir 2018 ist ein Monument der Präzision,
00:24:13: gefährdet aus 100 Prozent Pinot Noir, Handverließen aus besten Parzellen in Kent und West Sussex. Die
00:24:19: Trauben wachsen auf Kalk und kieselhaltigen Böden, die von einem uralten Meeresboden zeugen und
00:24:26: gedeihen in einem kühlen Maritimklima, das extrem lange Reifezeiten von bis zu 118 Tagen
00:24:35: ermöglicht. Die Winifigation ist ein Tanzersorgfalt, ganz bündig gepresst, um den reinsten Saft zu
00:24:41: gewinnen. Fermentiert der Wein zehn Tage bei 18 bis 20 Grad Celsius, teilt es in Edelstahl,
00:24:47: teilt es in alten Eichenholzfässern für zusätzliche Komplexität. Mit mindestens 27 Monaten
00:24:55: Hefellage entwickelt er eine cremige Textur und Tiefe. Nur für die Nerds technische Daten,
00:25:00: 12 Prozent Alkohol, 9,6 Gramm Säure, 9,5 Gramm Restzucker und für die Statistiker sei natürlich
00:25:06: auch der pH Wert von 3,02 erwähnt. Aber der Wein liebt von der Sensorik und das ist ein
00:25:11: Erlebnis in der Nase, rote Äpfel, Himbeeren, ein ganz feiner Hauchbrioche, gefolgt und das kann
00:25:19: man schon riechen für eine mineralische Note. Am Gaumen eine extrem feine Perlache, sie kleidet
00:25:25: den Gaumen aus, gibt ihm Fülle, sorgt für ein unvergleichbares Schaumweinerlebnis, rückt lebendig
00:25:32: und dann kommt die Säure, die cremige Textur und der lange mineralische Abgang, der den Wein prägt,
00:25:39: extrem interessant macht und neugierig darauf, wie dieser Wein sich in 10 oder 20 Jahren präsentiert
00:25:46: und als lose Prognose dürfte das für ihn kein Problem sein. In dieser Wein ist mehr als ein
00:25:51: Schaumwein. Er ist der Beweis, dass England nicht nur mitspielen, sondern regeln komplett neu
00:25:57: definieren kann. Dieser Wein vereiht die eleganze Champagne mit der unverwechselbaren und nur dort
00:26:05: zu findenen frische Kents, ein Pinoignor, der die Fruchtigkeit seiner Rebsorte mit einer
00:26:10: mineralischen Stränge verbindet, die direkt aus den Kreideböden spreht. Ein atemberaubendes Beispiel
00:26:18: englischen Schaumweins mit tiefe Alterungspotenzial. Schwärm zu Gart Tim Atkins, Master Wine, der diesen
00:26:28: Schaumwein zum blonde Nordes Jahreskürte und definitiv ist nicht einfach einen solchen
00:26:33: Schaumwein zu erzeugen. Die Herausforderung in Kent, Kühl, Klima, Spitzweinen zu produzieren,
00:26:37: wurde von Gasburn gemeistert. Der Jahrgang 2018 geprägt, von einem warmen Sommer lieferte
00:26:44: die Trauben von außergewöhnlicher Qualität. Die Böden reichen an Kalk und Feuerstein,
00:26:49: verleihen dem Wein eine mineralische Klarheit, die seinesgleichen sucht. Während des maritime
00:26:54: Klima die Säure bewahrt. Stellt euch vor, Kent ist nur sechs Meilen von der Küste entfernt und
00:27:01: bietet ein Mikroklima. Das hat mich schon bei mir erinnert. Historisch war Kent ein Zentrum des
00:27:06: Obstbaus, doch seit den 1990er Jahren hat sich die Region zu einem Hotspot für Schaumwein
00:27:13: entwickelt. Und nicht zuletzt verantwortlich dafür sind kongeniale Visionäre wie Andrew Weaver.
00:27:19: Vielen Dank dafür und noch ein großes Dankeschön dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Segnetz.
00:27:26: Ich hatte damals fasziniert mit acht, neun Jahren. Du hast aber dich in dem Lokal gearbeitet, oder?
00:27:41: Ich meine, du sagst ja, es ist verjährt, aber wäre damals wahrscheinlich ein wirklicher Team gewesen.
00:27:48: Aber wie kommst du mit acht, neun Jahren? War die ihr da Gäste oder?
00:27:51: Meine Eltern haben in dieser tennis-halle tennis gespielt. Ja und die Freundin von Michael
00:28:01: die Burt war eine Kindergärtnerin und die war sehr nett bei mir und mich hat halt fasziniert.
00:28:07: Die haben damals Pizza selbst gemacht. Das war ja 1968 noch nicht so weit verbreitet und dann
00:28:13: stand ich irgendwann in der Küche, hab halt mitgeholfen und dann eine Pizza gemacht und irgendwann
00:28:18: waren die beiden mal nicht im Lokal und ein Gast kam und wollte was essen und dann hab ich
00:28:22: gedacht, okay, dann mach ich ihm das mal, das ist keine Beweisung. Das war eben so die ersten
00:28:27: Berührung. Und da hast du ihm eine Pizza gemacht? Ich hab ihm eine Pizza gemacht. Ach, krass! Wow.
00:28:33: Und sowas fasziniert natürlich so ein Erlebnis, dass das macht neugierig auf mehr und damit war
00:28:41: deine gastronomische Laufbahn geebnet. Ja und ich hab auch gemerkt, Peter, man macht ja, man macht
00:28:49: ja verschiedene Praktika neben der Schule. Das war ja Bank gemacht, war bei der Druckerei, war hier und
00:28:57: da. Was mir immer gefehlt hat, waren in all diesen Job die Menschen. Es war mir schon klar, dass ich
00:29:07: irgendwas mit Menschen machen muss. Ich hatte ja auch neben Gastronomie und Schule, hab ich auch
00:29:12: früh den Tennis-Lehrer gemacht, hab viel Tennis-Drehener-Stunden gegeben, wo ich ja auch mit
00:29:18: Menschen und auch mit Gruppen arbeiten musste und hab so gemerkt, da geht irgendwas von dir aus,
00:29:24: du kannst das gut und du fühlst dich auch wohl damit. Und was ich halt auch schön finde ist in
00:29:29: unserem Beruf heute, du kommst eigentlich jeden Tag gesagt, ob du es gut oder schlecht gemacht hast.
00:29:35: Wenn ich so an den vergangenen Samstags denke, so viele glückliche Menschen, denen man ein
00:29:45: Lebensbefehl vermittelt hat, dann weiß man sowas, was man das gemacht hat, auch wenn man am nächsten
00:29:50: Tag gerade hin kann. Aber wenn man auf die Schürgen lässt, einfach sagt, wow, war es ein toller Tag.
00:30:00: Wenn man dann noch eine WhatsApp bekommt oder noch eine Mail und sagt, es war so ein toller
00:30:05: Abend und dann weiß man, dass man das noch gut gemacht hat. Was wärst du, Außer Gastronom geworden?
00:30:10: Kannst du dir irgendwas vorstellen? Tatsächlich war ich kurz davor, aber es war sehr voll an der
00:30:17: Uni an dem Tag, nicht so eine Artikulierung einzugreifen zu lassen. Also was künstlerisch wäre es auf jeden
00:30:23: Fall auch noch gerne gewesen, weil es waren auch die inspektakulären, sag ich mal, Fächer in der
00:30:31: Schule, aber die haben halt, also mir hat am meisten in Französisch, so diese Richtung und auch da hat
00:30:39: man schon gemerkt, dass es nicht so der klassische Mathematiker oder Wirtschaftsmensch oder sonst
00:30:44: irgendwas braucht man aber heute. Also da mahne ich auch jeden, der das rührt und sagt, oh ja,
00:30:53: ich würde auch gerne meine Beinware machen. Da sollte man auch gut wirtschaftlich denken.
00:30:58: Nicht das A und O, ich glaube das A und O ist in der Tat die Herzlichkeit, das ist die Menschlichkeit,
00:31:05: das ist der Umgang mit den Menschen, das ist die Liebe zum Wein, zu diesem Elementen,
00:31:09: das besonders präsentieren, wahrscheinlich auch mit einer gewissen Ästhetik. Deswegen ist dir das
00:31:13: wahrscheinlich ganz zuträglich gewesen, dass du eben auch einen ästhetischen Beruf wie
00:31:17: Architektur erlernen wolltest oder studieren wolltest, aber die Wirtschaftlichkeit darf
00:31:24: man nicht vergessen, auch die Weitsichtigkeit dabei. Ich glaube, da kannst du auch eine Geschichte von
00:31:30: erzählen oder kannst du ein Lied von singen, dass da vieles, wenn du 40 Jahre Gastronomie hinter
00:31:37: dir hast, vieles, was man sich aufbaut, sonst einfach eingerissen werden kann. Weil sonst arbeitet
00:31:42: man vorne rein, was man hinten nicht rausbekommt. Ja, jedenfalls. Und auch schön, dass du das eben
00:31:48: nochmal mit dem Künstler schon erwähnt hast, die meisten Läden habe ich ja auch selbst gestaltet,
00:31:53: sagen. Und wenn man jetzt so gerade den letzten diesen Weinladen in der alten Bücherei sieht,
00:32:00: das spüren alle, das ist ein Wohnzimmer, in das da gerade reinkommen und das gehört irgendwie,
00:32:05: man dieses Wohnzimmer und das spüren niemand. Ach schön. Und es ist ein Wohlbefinden. Also jeder,
00:32:11: der dafür ein Gefühl hat, spürt, was da passiert. Genau das passiert ja auch dann den Gästen,
00:32:20: dieser Wohlfüllmoment. Ja, ich habe das auch festgestellt, weil die Weinbar habe ich
00:32:28: tatsächlich so übernommen, habe sie nur verändert, wie sie war. Aber da sieht man an der Verweildauer in
00:32:37: dem neuen Laden, der im Prinzip von mir selbst geschaffen wurde, ist die Verweildauer fast die
00:32:42: doppelte Zeit, weil die Menschen sich dort wohlfühlen. Also haben sich da auch eine Statistik
00:32:48: drüber, dass in der Weinbar die meisten Menschen kommen, trinken zwei Gläser Wein, finden das
00:32:53: auch cool und sind dann wieder verschunden und in dem Weinladen bleiben sie da. Ja, sie verweilen,
00:33:03: sie genießen es. Der Weinladen kam nach der Weinbar. Also ihr hattet erst die Weinbar
00:33:09: zwischen Corona aufgemacht und dann mit einem habt ihr gesagt, okay wir brauchen einen zweiten
00:33:15: Laden oder wir brauchen einen Weinladen oder warum gibt es eine Weinbar und ein Weinladen?
00:33:21: Das ist auch ein Ländsoneinfach erklärt, wenn man sich noch erinnern kann, das ist
00:33:28: erst fünf Jahre her, aber es kommt ein vor wie eine Ewigkeit. Wir haben ja nach dem ersten Lockdown
00:33:34: eröffnet und mussten drei Monate später direkt schon wieder schließen und jetzt hast du neue
00:33:39: Mitarbeiter und alle haben dich angeguckt und haben gesagt, ja wie geht das jetzt weiter und
00:33:43: dann haben wir ja ein paar Lücken, ein System, die uns ermöglichen doch weiter zu machen und wir
00:33:50: waren dann relativ kreativ und haben im Prinzip die Weinbar ausgebaut, alle Stühle raus,
00:33:57: alles raus, haben Regale reingeräumt, haben die Tische zusammengeschoben und haben daraus ein
00:34:02: Weinladen gemacht. Das war ja zulässig, weil Rewe, Aldi und so weiter durften die auch offen
00:34:08: lassen. Wir durften halt immer eine Familie zum Weineinkau mit reinnehmen und haben uns dann
00:34:15: gedacht, okay nur Wein verkaufen wird nicht reichen, wenn wir dann noch das passende Essen
00:34:20: dazu machen und haben dann die Pinser kreiert und haben sehr viel aus der israelische,
00:34:25: erwandtienischen Küche wie Hummus, wie Salate und Ingts, fix und fertig zubereitet, sodass der
00:34:31: Gast sich das bestellen konnte, konnte sich die passenden Weine dazu aussuchen und es gab da
00:34:39: ganz schöne Geschichten auch in diesem zweiten Lockdown, weil der war ja doch sehr lang und ich
00:34:45: erinnere mich noch sehr wie eine Familie, da habe ich gesagt, wo kommt ihr denn her? Dann haben die
00:34:49: gesagt, ja wir sind in Darmstadt losgefahren, wir haben uns alles schick gemacht und haben gesagt,
00:34:53: wir gehen jetzt mal, da haben wir gehört in Alper, gibt Pinser und Wein zu kaufen und sind dann
00:34:58: losgefahren und das war dann den ihr Highlight im Monat Dezember, einfach mal wieder rauszukommen
00:35:05: und was für sich zu tun und das haben dann ganz viele getan und dann haben wir wieder eröffnet
00:35:11: nach sieben Monaten und dann gab es viele Kunden, die gesagt haben, oh das mit dem Bein laden, das war
00:35:16: schön und das habe ich immer wieder gehört und ich habe dann auch gesagt, räumlich waren wir in
00:35:25: der Weinbar schon eingeschränkt, dass ich nicht die ganze Vielfalt des Weins so leben konnte,
00:35:30: wie ich das gerne hätte und aus einem Zufall selber vermieter wurde, wie gesagt, diese Buchhandlung
00:35:39: frei und als ich ihn gebracht habe, was er davon halten würde und nach der kleinsten Augen gekommen
00:35:45: hat er gesagt, das ist mir tausendmal lieber wie noch ein Schischerbar oder ein Euroladen und dann
00:35:52: haben wir da, hat er uns auch richtig mitgeholfen und hat uns auch toll renoviert und so dass wir
00:35:59: einen ganz tollen Raum geschaffen haben, man muss sich den Weinladen als Ergänzung für Weinbar so
00:36:03: vorstellen, das ist eine begehbare Weinkarte, gibt auch ganz viele Gäste, die die Weinbar besuchen,
00:36:10: die vorher in den Weinladen gehen und sich dort die Weine für den Abend aussuchen und da wir
00:36:16: Weingutstreise haben im Weinladen, zahlen sie ein Korrgeld von 12 Euro, wenn sie das vor Ort
00:36:22: trinken. Ihr habt den Weinladen die gleichen Preise wie die Weingüter? Ja, wenn man den Wein
00:36:29: mit nach Hause mit nimmt. Wir nehmen überall ein Korrgeld von 12 Euro, sodass man jeden Wein
00:36:37: für den Aufsag von 12 Euro trinken kann. Also kann ich ein großes Gewächs, wenn ich so möchte,
00:36:42: bei euch idealerweise für 50, 60 Euro trinken? Die meisten Champagner, die wir haben, können
00:36:49: vor Ort zwischen 50 und 70 Euro getrunken werden und sind meistens überwiegend sehr ausgefallene
00:36:58: Champagner, die man nicht überall findet. Gibt es bei dir eine Philosophie, was Preise im Allgemeinen
00:37:05: beim Glas angeht? Also hast du da irgendwie einen Gedanken, dass du sagst, ich möchte immer
00:37:12: einen Shoppen für XY anbieten oder ich möchte dir und die Auswahl haben, wenn man damit ja
00:37:19: teilweise auch das Gäste klient, ein bisschen steuern kann. Also hast du da irgendein Gedanken,
00:37:26: eine Philosophie, einen Ansatz? Die Philosophie war, dass sich jeder, der Lust auf Wein hat,
00:37:35: auch ein Glas leisten kann. Deswegen sind wir auch gestartet und haben gesagt, die Nummer
00:37:40: 1 und die Nummer 2 sind tatsächlich Shoppenbeine. Aber es gibt ja auch hervorragende Shoppenbeine,
00:37:46: wenn man sich ums haut, zu einem vernünftigen Preis und sie haben einen Demeter-Riesling und einen
00:37:52: Biolandrosseh als Data und sind dabei im Preis um die 4,50 Euro für ein Shoppen.
00:38:02: Das kam gut an und das ist ja auch so ein Einstieg und wenn man niemanden ausgrenzt,
00:38:11: so hat es ja auch verändert unser Publikum, weil diese Weinbar hat ja vorher schon mal
00:38:18: unter anderer Führung existiert. Da war das Durchschnittsalter teilweise über 60 und jetzt
00:38:25: haben wir eine Bandbreite von jung bis alt. Ich habe das bewusst mal alt gesagt und ich
00:38:33: gesagt bis 80, weil das in der Zeitung gerade gestiegen. Und dann kam jetzt bei 95-jährigen
00:38:39: Stammkunden, da dürfen wir jetzt kein Wein mehr trinken, weil wir über 80 sind. Also jeder so,
00:38:45: wie er es fühlt. Das ist eben das Schöne an unserem Beruf und so stellt sich auch mein Team zusammen.
00:38:54: Also die Jüngsten sind 16, da sind Schüler von der Kunstschule, die es mit Begeisterung machen
00:39:01: und die Beine empfehlen und einschenken, was sich ganz toll findet, auch als junge Menschen.
00:39:06: Aber es geht auch ganz nach oben bis zu einem, der ist jetzt gerade 70 geworden, der auch bei
00:39:13: uns im Service arbeitet und genauso stellt sich halt auch unser Publikum dar, von ganz jung bis ganz alt.
00:39:19: In dieser Altersspanne bei den Mitarbeitern gibt es da Probleme oder ist es dann wie der Gastronomedi
00:39:27: irgendwie verbindet trotz Stress und trotz Ungemütlichkeit?
00:39:31: So ein bisschen wie für mich. Also wenn du 70-jährige hast und hast eine 16-jährige,
00:39:38: dann ist ja der 70-jährige eigentlich schon der Opa. Aber für so eine 16-jährige auch ein
00:39:43: voller Halt. Wenn ich den beim Arbeiten gutfahre, wie man sich gegenseitig ergänzt, also die
00:39:51: Guggen, die Ruhe und Erfahrung vom 70-Jährigen, der 70-Jährige kriegt aber die Schnelligkeit und
00:39:57: die Kappe ist nicht erklärt von einem Jüngeren und so ergänzt sich das und ich sehe das Team eher als Familie.
00:40:05: Das finde ich so schön, weil ich finde es so oft so traurig, wenn du halt in die Gastronomie gehst,
00:40:10: du hast eigentlich fast ausnahmslos nur junge Leute bis 25, 30. Ganz selten mal jemand,
00:40:19: der ein bisschen betagter ist oder ein bisschen mehr Erfahrung hat oder sonstiges. Und das finde
00:40:24: ich einfach total super, super schade. Wenn du genau diese Spanne darstellt, ist das grandios von
00:40:31: den Gästen sonst. Also hast du mehr, ihr seid in Rhein-Hessen, mehr Winzer, hast du mehr Weihendieb,
00:40:38: hast du Unbedarf, da hast du Wanderer, hast du Bürgermeister oder wie sieht dein Klientel aus
00:40:45: in so einer eigentlich reinen Weihenbar, wenn man so möchte? Wir haben auch so wie im Alter,
00:40:52: haben auch da eine große Bandbreite, natürlich sind wir natürlich auch an Ort wo sich Winzer
00:40:59: gerne treffen. Also es gibt eigentlich keinen Tag, wo nicht mindestens zwei oder drei Winzer da sind.
00:41:05: Echt cool. Ja, es ist immer. Und an manchen Tagen sind es auch mal 20. Und das ist auch dann ganz
00:41:12: schön. Ich habe jetzt gerade, wenn man naher ist, habe ich am Samstag eine Weinprobe für eine Gruppe,
00:41:19: die jetzt nicht aus Allzeit kam und zufällig war es ein Winzer mit drin, den ich mit eingebaut
00:41:26: hatte in der Weinprobe. Und da habe ich die ersten sechs Weine moderiert, dann habe ich auch einmal
00:41:31: gesagt, so und den zippen Wein kann der Winzer uns gegenüber moderieren. Und du kennst Winzer,
00:41:37: wie sie sind, manchmal dann zurückhaltend und du machst das besser am Standein, du machst das jetzt
00:41:42: selbst. Und das sind so Erlebnisse, glaube ich auch für den Kunden oder für den Besucher,
00:41:47: die halt einfach super sind. Peter hat sich rausgestellt, dass einer in der Gruppe, der war in
00:41:54: die Einladen und sogar mit dem Vater des Winzers zusammen in der Schule war. Ja, ist ja lustig. Und
00:41:59: zu sind das dann einfach mehr schöne Geschichten, die schreibt der Wein. Ich glaube, das schreibt
00:42:06: im Biolokal gar nicht so sehr, weil ein Brauersitz fällt bei uns. Das einfach mehr Wein macht. Ja,
00:42:14: hat auch selten so eine Verbindung zu dem Wein. Also ich finde, wenn man den Wein dort hat,
00:42:20: neben Ansitz der Winzer, man hat dann in der Tat fast das Gefühl, als würde er so sein,
00:42:26: sein Kind erklären. Ja, ich wichte dir bei, das Gefühl hat man vielleicht beim Brauer nicht
00:42:32: ganz so oder selbst beim Bäcker, der den Brötchen gebacken hat, wenn der nebenan steht, man ist
00:42:36: das Brötchen, ist man das Brötchen. Aber ich weiß ja, ob es aufgrund dieser langen Zeit ist,
00:42:41: wenn man halt über ein Jahr oftmals den Wein begleitet mit Reifungen und so weiter. Oder ob
00:42:47: da wirklich irgendwas ist, was man nicht erklären kann, was einfach Verbindung, Empor ruft. Ja,
00:42:53: und was für mich natürlich auch schön ist, weil ich in der Region groß geworden bin, kann ich auch
00:43:00: jetzt sagen, somit fast 65, dass ich schon mit der vierten Generation jetzt Zusammenarbeit,
00:43:06: also teilweise in der Sprünge dabei, wo die ganz jungen jetzt zu mir kommen und sagen,
00:43:12: erzähl uns doch mal, wie es kurz 20, 25 Jahren in Rhein-Hessen um den Wein stand und jetzt erfahren
00:43:18: wollen, was der jetzt so aktuell ist und auch in Verbindung mit dem Gerhard Steiner Weinplay
00:43:26: es gab, WhatsApp, da habe ich von 19-jährigen jungen Winzern die haben Kratuliere und hoffentlich
00:43:35: hältst du noch lange durch und bist noch lange an unserer Seite und das zeigt an, wie schön und
00:43:41: familiär das Ganze auch. Sehr Gänsehaut, oder? Also wenn du das bekommst, wenn du dann auch so...
00:43:46: Hab ich grad. Ja, schon mal mal sehen. Ja, ist der Tatsache, da merkt man dann, was Gastronomie ist,
00:43:53: dass man ein Teil von etwas ist. Man ist nicht irgendwie ein Fremdkörper, man ist nicht irgendwie,
00:43:57: sondern man ist eine Begegnungsstätte und man prägt das Leben von Menschen nicht selten oder
00:44:04: begleitet das Leben von Menschen oder zelebriert mit den besonderen Augenblicke, sei es irgendwelche
00:44:09: Festivitäten oder halt, dass sie irgendwas feiern oder auch los werden möchten, auch was Trauriges
00:44:14: manchmal. Man lebt mit den Menschen, das ist außergewöhnlich und beim Weinflaschen
00:44:18: wahrscheinlich nochmal anders, weil Wein ja ein langsames Getränk ist und nochmal auf
00:44:23: eine andere Art rätselig macht. Jedenfalls, also es ist ein ständiges Erleben. Da gab zum Beispiel
00:44:30: auch in einem Lockdown eine wunderschöne Anekote, als wir den Wein laden hatten, da kamen die
00:44:34: Dame rein, alle einstehend, Mitte 80, und da hat sie gesagt, ich habe keinen zum Reden. Und wenn
00:44:43: wir ein bisschen Zeit geben, unter ich, wird auch gerne Weinberatung haben, weil ich bin jetzt ganz
00:44:49: alleine draußen, habe ich hier einen Wein empfohlen und da sagt sie, oh, da ist schon ein bisschen teurer,
00:44:54: aber ich nehme den jetzt mal und dann kam sie drei Tage später und sagt, boah, der war so lecker,
00:44:59: zum guten Wein habe ich noch nie getrunken, kann ich davon gleich mal Treibwertung haben und diese
00:45:05: Geschichte ging dann weiter bis über den Lockdown, die hat dann mit ihren Freundinnen, also alle um die
00:45:10: 80, Mitte 80, Britsch gespielt und vor jedem Britschabend hat sie gesagt, stellst du mir drei
00:45:17: Weine zusammen, die hole ich dann immer ab und sie hat dann gesagt, was soll ich denn das Geld noch
00:45:22: waren, in dem Alter vieles jetzt genießen und erleben und allein diese kleinen Geschichten, die sind so
00:45:29: zahlreich, die amtab passieren und wenn ich die jeden Tag über den Markt glauben sehe, muss ich immer an
00:45:37: diese Geschichte denken und es angeführt.
00:45:39: Ich werde dir, habt euch nicht nur einmal gefragt, ob wir nicht so romantiker sind, also nicht zuletzt
00:46:00: deshalb, wenn man vor ihren Rebgärden, vor ihren Rebzahlen auf das Rosen findet, soll das schön sein
00:46:05: oder hat das einen Sinn? Und ja, natürlich hat es einen Sinn, denn Rosen vor Rebgärten sind mehr
00:46:11: als nur Zierde, sie sind ein Frühwarnsystem mit Stil, denn die empfindlichen Blüten reagieren
00:46:17: schneller auf Pilzkrankheiten wie Mehltau als Rebstöcke, was dem Winter wertvolle Zeit verschafft,
00:46:23: auch wenn es manchmal nur ein, zwei Tage sind, so wird die Rose zur Diva mit Doppelfunktion.
00:46:28: Schön anzusehen und steht ein Schritt voraus. Tradition trifft Technik, denn was früher überlebenswichtig
00:46:34: war, bleibt heute ein charmantes Symbol für Aufmerksamkeit im Detail. Und ganz ehrlich,
00:46:40: ein Weingarten mit Rosen am Randzeit, hier arbeitet ein Weingärtner mit Weitsicht, nicht nur mit Hektar.
00:46:45: Und es gibt einen Ort, an dem Rosen perfektioniert werden und Reben atmen dürfen. Es ist die Geschichte
00:46:54: von Pico Macario. Dort wo die Erde rot-braun leuchtet und der Wind den Geschmack von Eisen,
00:47:01: Kalk und Hitze mit sich trägt, beginnt die Geschichte eines Weins, der nicht gemacht wurde,
00:47:05: um zu gefallen, sondern um zu erzählen. Man barut so. Ein Flecken im Monferrato ist nicht laut.
00:47:12: Er ruht in sich wie ein alter Hürter, der seine Hügel kennt, seine Trauben, seine Stürme. Und genau
00:47:19: hier in diesem stillen Zentrum des Barbera das die Gebietes gründeten zwei Brüder 1997 das
00:47:27: Weingut Pico Macario auf den Knochen und Vision ihres Großvaters Carlo. Es war kein Pauken Schlag,
00:47:34: sondern stille Entschlossenheit. Pico und Vitaliano Macario kauften 70 Hektar in einem Stück,
00:47:40: was im Piedmont keine Selbstverständlichkeit ist. Und sie pflanzen dort nicht nur Reben,
00:47:44: sondern auch 4.500 Rosenstücke. Je einen an jede Rebzeile, wer ihre Geschichte liest,
00:47:53: könnte glauben, hier ging es um Romante. Doch was sie antreibt ist Konsequenz. Dem Brüdern
00:47:59: geht es nicht um Tradition. Ein Beispiel, sie arbeiten mit der Universität Turin zusammen,
00:48:04: um moderne Kellertechnik zu entwickeln, nicht um Geschichte zu verneinen, sondern um sie zu
00:48:08: veredeln. Und ein perfektes Beispiel dafür ist ihr Barbera das die Lavignone. Ausgebaut in
00:48:15: Edelstahl, Temperaturgesteuern präzise, denn sie wollten kein Barbera, der sich breit macht,
00:48:19: sondern einen der führt. Und die Welt nahm Notiz. Der Gamper Rosso verlieht dem Lavignone
00:48:24: mehrfach Dreigleser. Nicht wer lauter war als andere, zömmt Willer Klarer Sprach.
00:48:30: Was die Macarios taten? War ein seltenes Kunststück. Sie bewarten das Herzen Piedmont,
00:48:35: denn sie ihm ein neues Gewand nähten aus Edelstahl, Glasfaser und Mut. Und inmitten dieses technischen
00:48:41: Fortschritts Rosen. Immer wieder Rosen. Keine Edikettenschwindel, eine Philosophie. Es gibt
00:48:48: Weine, bei denen man zuerst den Stahl schmeckt, bevor man zur Frucht kommt. Und es gibt Weine,
00:48:52: bei denen der Ausbau im Edelstahl wie ein reines Tuch wirkt, auf dem sich das Bild der Rebsorte
00:48:58: ungestört entfalten kann. Lavignone 2023 gehört zur zweiten Kategorie. Er besteht zu 100% aus
00:49:05: Barbera, der dicken, farbkräftigen, oft unterschätzten Rebsort des Piedmont. Und zwar nicht irgendein
00:49:11: Barbera, sondern selektiertes Lesegut von 54 Hektar Weinbergen rund um Mombaruzzo. Ton und
00:49:19: lehmhaltige Böden bestimmen hier das Fundament. Böden, die Wasser halten können, wenn die Sonne
00:49:25: brennt und die Kühlung liefert, wenn der Wind aus dem Norden kommt. Böden, die keine Dramatik suchen,
00:49:31: sondern Tiefe. Die lesen natürlich per Hand. Jede Traube wird geprüft, selektiert und verstanden.
00:49:37: Dann erfolgt eine sanfte Pressung, eine 10 bis 12 Tegegematzération und eine Temperatur
00:49:44: gesteuerte Gärung im Edelstahltanks. Keine Holzaromen, keine Maske Rad, nur Traube, Zeit und Temperatur.
00:49:52: Die Reifung geschieht auf der Feinhefe, neun Monate lang. Die Hefe bleibt. Sie wird nicht entfernt,
00:49:58: sondern begleitet. Sie gibt dem Wein nicht nur Struktur, sondern leise Töne von Brotgruste,
00:50:03: Textur und Tiefe. Danach folgen vier Monate Flasche Reife. Es ist nicht zu viel, es ist genau richtig.
00:50:09: Denn dieser Wein will nicht warten, er will sprechen jetzt. Und dann im Glas. Er scheint kein
00:50:15: Orchester. Es erscheint ein Quartett, Pflaume, Kirsche, Brombeere und ein Haufen Kräutern. Wenn er
00:50:21: hier vielleicht, aber nur wenn du lange suchst. Die Säure, lebendig, nie scharf. Die Tannine sind
00:50:27: präsent, aber höflich. Der Körper? Mittelkräftig geschmeidig, fast seidig. Mit 14 Volumen Prozent bringt er
00:50:34: das Gewicht mit, was man im Glas spüren möchte, aber nie wie ein Muskelbrot. Er wie ein Läufer,
00:50:40: kontrolliert krachtvoll elegant. Der Lavignon ist ein Wein, der nicht zwischen Alltagsfreude und
00:50:46: Anspruch entscheiden muss. Er kann beides, er ist beides und du kannst ihn trinken. Du kannst ihn
00:50:52: jetzt genießen, kannst ihn in 10 Jahren trinken. Er wird sich nicht beschweren. Aber er wird dir erzählen,
00:50:57: wie gut der Barbera klingen kann, wenn man ihn nicht mit Holz die Stimme verstellt. In einer Welt
00:51:04: voller Barberas, der Lavignon 2023, wie eine Stimme, die nicht lauter, sondern deutlicher spricht. Und
00:51:10: du kennst das, Barbera. Die Wiege Nummer 2. Der Wein, der Bauern, der Begleiter, der Alltagskäse.
00:51:17: Lange Zeit verkannt, zu säurelastig abgestempelt, als rustikal verspottet, als zu leicht für die
00:51:23: schweren Tische des Rums. Und dann kommt ein Wein wie dieser. Und erinnert dich daran,
00:51:29: dass Unterschätzung nicht das Ende einer Rebsorte, sondern oft ihr Anfang ist. Der
00:51:35: Lavignone will nicht exotisch sein, will nicht beeindrucken, er will berühren. Vielen Dank für
00:51:40: das Erlebnis. Dem Hause Pico Macario und dem deutschen Porteur. Dem Handelshaus Segnetz.
00:51:46: Ist für dich Wein nur trinken oder ist Wein auch essen? Also, weil du vorhin gesagt hast,
00:52:03: hast, ein Essen ohne Wein, da fehlt dir etwas. Das ist wahrscheinlich auch so eine gewisse,
00:52:08: ja, eine gewisse Gewohnheit, dass man das miteinander kombiniert. Aber ist es so,
00:52:13: dass wenn du einen Essen hast, dir immer ein Wein dazu vorstellt, oder musst du
00:52:18: den Wein mit dem Essen abstimmen? Also wie differenzierst und separierst du da oder
00:52:23: vereinigst du da? Wie verbissen siehst du das oder wie locker siehst du das?
00:52:27: Ich sehe es, verbissen ist ja immer nie schön, ich sehe es eigentlich locker, aber ich finde
00:52:36: immer, man muss es jeden Tag wert sein, wenn man sich ein gutes Essen macht und gutes Essen
00:52:43: nicht teuer sein. Das kann ganz einfache Suppe sein oder irgendwas lecker. Sich dazu den passenden
00:52:49: Wein auch ausgesogen und das entwickelt sich ja auch in einem Selbst. Und auf den mit mir da
00:52:59: die Phantasien auch durch und ich probiere es dann tatsächlich auch nach und wunderbare Erlebnisse
00:53:06: in Verbindung Wein und Essen. Wir sind ja eine jugendfreie Sendung, also mein guter Berater und
00:53:14: guter Freund, dem habe ich mal einen Maximilen Grünhaus mit einem Himbeer Paprikasaube
00:53:19: gegeben und beides einzeln zu probieren. Da habe ich gesagt, der Wein ist mir zu süß
00:53:25: und der Himbeer Paprika ist mir zu sauer und dann habe ich gesagt, du jetzt probierst
00:53:30: beides gleichzeitig und dann sagte, das ist jetzt ein Orgasmus im Mund und dann habe ich gesagt,
00:53:36: okay, da haben wir doch alles beschenkt. Er erzählt heute noch von dieser Symbiose und
00:53:41: so was entsteht, weil man sich ein Gedanken darüber wacht, was denn mit einem passiert und ich
00:53:47: glaube, dass wir auch gerade in der jetzigen Zeit viel zu wenig unsere Sinne schaffen. Wir sind
00:53:54: in einer sehr medialen Welt unterwegs mit sehr viel Technik, mit sehr viel, es wird einem alles
00:54:00: vorgegeben und man erlebt seine Sinne viel selten und die kann man ganz gut erleben bei
00:54:08: gutem Essen und bei gutem Wein. Wenn das noch zusammenpasst, dann ist das wunderbar und meine
00:54:14: Frau nicht zu, sonst zum Beispiel auf das Lokale nach der Weinkarte aus und nicht unbedingt
00:54:18: nach dem Essen. Weil ich sage, was hilft mir, wenn der gut kocht und ich habe kein Wein dazu,
00:54:24: da fehlt ja wie beim Salat der Essig. Also da fehlt irgendwas. Ist sonst irgendwas dabei für dich
00:54:34: wichtig, wenn du rausgehst und du genießt guten Wein im Lokal oder bei dir selber im Lokal, was
00:54:42: den Service angeht. Also magst du es lieber, wenn du dir, keine Ahnung, selber nachschenken kannst,
00:54:48: möchtest du, dass dir nachgeschenkt wird, weil du halt einen Mehrwert im Lokal bezahlst, hast
00:54:52: du einen Anspruch an gewisse Gläser, möchtest du, dass der Wein dekantiert, gelüftet wird oder
00:54:57: sagst du, nee, eigentlich ist Wohlfühlen egal, wie wichtig und ich finde schon meinen Weg.
00:55:03: Da ist mir das Wohlfühlen, außer ich werde es bei einer Beinprobe, dann lasse ich mir gerne
00:55:10: einschenken oder bin auch mal in einem Sternenrestaurant, dann lasse ich mir auch gerne einschenken,
00:55:16: aber was ich gar nicht mag ist, wenn mein Wein verschwindet, der soll schön am Tisch bleiben,
00:55:21: den ich mir ausgesucht habe und ich finde, man sollte nicht zu viel Tamp-Tamp ummachen,
00:55:27: sondern man sollte einfach wieder betrachten eines Bildes, dass dem Gast seine Gefühle bei dem
00:55:34: Bein bevormunde ihn nicht zu sehr und erzähle ihm jetzt nicht irgendwas von diesem Wein,
00:55:40: sondern dass ihn selbst verwirken, dann hat man auch das größere Erlebnis, man hat den Gast nicht
00:55:46: überrumbelt, das finde ich eigentlich schöner, weil wir lassen probieren, ohne den Spangen,
00:55:53: dass das irgendwie nehmen muss. Ich mache manchmal Abends hier vom Flaschen auf, in der Hoffnung
00:56:01: und spüre es auch, dass die heute Abend begrunken werden könnten und dann lasse ich gerne
00:56:06: einen Leuten dran teilhaben, die gar nicht diesen Wein wollten, aber um es einfach mal zu probieren,
00:56:13: dann bin ich natürlich sehr glücklich, wenn sie noch nach dem Glas fragen. Aber du lässt
00:56:19: immer erst probieren, also du schenkst nicht einfach einstelltes Glas hin und sagst Riesling.
00:56:23: Wir haben also auch alle Mitarbeiter tun, dass wir haben immer Gläser auf den Tischen und wir
00:56:31: kommen immer mit der Flasche an den Tisch zeigen das und lassen auch vorher nochmal kurz probieren,
00:56:35: weil ich sage dann auch, wenn er euch ein jetzt schmeckt, dann haben wir beide nichts davon,
00:56:40: also probiert und in der Regel nehmen auch 90 Prozent den Wein, den sie sich ausgesucht haben,
00:56:49: aber es ist doch ganz schön, wenn man den probieren kann, vielleicht denkt man an einen Silvaner und
00:56:56: auch Silvaner kann sehr unterschiedlich sein, mal kommt er aus Rheinhessen, mal kommt er aus
00:57:00: Franken und wenn jemand jetzt in Rheinhessen Silvana sich vorstellt und bestellt einen
00:57:05: Brennkischen, dann soll der ihn vielleicht vorher probieren, damit er guckt, ob er mit dem Unterschied
00:57:09: leben kann und dann haben beide Seiten probieren davon. Bin ich ganz wohl bei dir,
00:57:15: also ich finde es total schade, wenn man einfach einen Wein hat, dann trinkt er auch kein so weit.
00:57:19: Ja, ne, bin ich ganz wohl bei dir, ich finde es auch total schade, wenn man einfach ein Glas
00:57:23: hingestellt bekommt und keine Art von Wahlmöglichkeit hat oder nicht jeder Gas kann sich ja so
00:57:29: stark addikulieren, dass er sein Geschmack explizit beschreiben kann bzw. nimmt es manchmal eben
00:57:36: der Kellner, der Sommie nicht entsprechend war oder interpretiert ist anders und dann bekommt
00:57:41: man ein Glas serviert, was man einfach gar nicht haben möchte und eben auch was du erwähnt
00:57:46: ist, der Gang mit der Flasche zum Gast, dass man einfach sieht, was man eingeschenkt bekommt,
00:57:50: dass am Gast eingeschenkt wird, dass man das Indikett sieht, zum einen gibt es dem Gast die
00:57:55: Möglichkeit sich daran zu erinnern, was ich eben sehr schön finde, weil wir alle visuelle
00:58:00: Menschen sind und das dann eben auch wiederum in Verbindung mit dem Wein abzuspeichern, dass
00:58:06: man dem Wein schmeckt, das Bild von dem Indikett halt im Kopf hat und sich viel intensiver an
00:58:12: dem Wein erinnert, als wenn man rein irgendwie das Glas hingestellt bekommt, weil dann wird der Wein
00:58:15: anonym. Ich bin das darüber erwähnt, weil mir passiert das öfter, dass dann jemand nach
00:58:21: abgehauen wieder kommt, ich habe bei ihnen ein Riesling gedrungen, aber ich weiß nicht,
00:58:26: wer wie er heißt, aber ich weiß noch, wie er aussieht. Dann habe ich das dann, gehen sie einfach
00:58:30: durch den Laden, die werden ihn finden. Und ja, und das ist der Portal, wenn du die Flasche zeigst.
00:58:37: Ja, wie sagen jetzt, wenn man, Weingut zeder, die haben meistens ein Bär vorne drauf und dann
00:58:44: weiß ich, wenn er einen Sauvignon-Plau getrunken hat und ein Bär ist im Spiel, dann weiß ich,
00:58:48: dass der Sauvignon-Plau vom Zeder und das ist so dann schön. Jetzt hast du ja schon relativ
00:58:55: viel hinter dir, hättest du noch den Wunsch fort, hier im Winzer zu werden? Also wäre das mal
00:58:59: noch eine Option oder sagst du, dafür gibt es genügend andere gerade hier in der Region,
00:59:04: da sollen die mal machen. Ich hatte das ja mal erwähnt mit meiner Großmutter und dem Weingut
00:59:13: Oberstorzantiebgeschein. Leider Gottes ist da die Erbfolge nicht so gelaufen, wie ich mir vorgestellt
00:59:18: habe. Ich hätte das gerne in Erdpracht übernommen, hatte auch mit dem alten Fritz da immer mal so
00:59:23: drüber gesprochen. Jetzt aus der jetzigen Perspektive und wenn ich gerade auch die Momentaufnahme
00:59:31: bei den Winzern so sehe, wäre als wäre ein Steiger jetzt nochmal ein Weingut selbst zu machen,
00:59:39: ich habe für mich schon Fragen. Aber was wir eh schon machen ist, dass wir unterm Eigenetikett
00:59:46: Weine verkaufen, die ich in Zusammenarbeit mit dem Winzer praktisch kreiere nach meinen
00:59:56: Vorstellungen und wenn es dann passt mit den Vorstellungen des Winzers und dem, was er
01:00:01: im Tanks oder im Tank hat und dann kommt auch was Großartiges dabei heraus. Was heißt kreieren?
01:00:07: Das heißt du gehst durch den Weingarten und entlaubt selber und liest mit selber und
01:00:11: bestimmtst dir die Frage. Würde ich ja gerne machen, haben wir auch schon gemacht. Dann
01:00:22: verdiene mich tatsächlich dann, wenn der Wein geerntet ist und dann probieren wir an den
01:00:26: Fässern, was für mich in Frage kommt und dann kann man das immer noch ein bisschen dosieren
01:00:33: über Restzucker oder auch kein Restzucker und gibt so eine Vorstellung ein, gibt mal ein Beispiel,
01:00:40: dadurch dass wir die Pinser machen, sind wir natürlich auch der Mediterranean angehaucht
01:00:47: und einer der Lieblingsweine in Deutschland ist nun mal der Primitivo, der so eine ähnliche Rolle
01:00:53: spielt eigentlich auch ein bisschen wie der Dornfelder damals. Die wenigsten ändern sich,
01:00:57: warum Dornfelder eigentlich so erfolgreich wurde. Ich gab ja so eine Herzschlut hier aus Frankreich
01:01:02: und dann haben alle gesagt, wenn du mehr Rotwein trinkst, dann ist es das Herz besser. Und dann
01:01:09: kam der Dornfelder. Das war für mich dann so diese Notlösung, weil die hätten als Weißweintringer
01:01:15: mit einem Spätbegunder oder mit einem Portugieser oder mit einer anderen Rebsorte Schwierigkeiten gehabt,
01:01:20: die den meisten Deutschen lieben leider ja so ein Rotwein ohne Ecken im Kanton. Das war dann schön,
01:01:30: der Dornfelder, der ist schön mit seinem Kirscharomatik durchgelaufen. So, jetzt haben wir natürlich
01:01:35: sehr viel Primitivo verkauft und ich habe gesagt, wenn man so etwas machen kann, was schmeckt wie
01:01:41: ein Primitivo oder was für eine sehr Stilistik wie ein Primitivo ist und da haben wir dann eine sehr
01:01:47: schöne Güwege gemacht, aus Lemberger oder modernen Blaufränkisch und ein Kabernidorsa,
01:01:55: aus den haben wir aus zehn Päsern, haben wir da ausgewählt, welche drei Pässe für das
01:02:00: Gewehen in Frage kommen, haben das dann schön eingestellt, auch mit einem wesentlich niedrigeren
01:02:05: Rebszucker, auch weniger Alkohol als der Primitivo und haben damit etwas sehr Schönes kreiert. Der
01:02:11: Wein war ein Jahr auf dem Markt und ist jetzt auch ausbekommen. Manchmal auch eine schöne Möglichkeit,
01:02:15: einfach den Gästen zu zeigen, man muss sich nicht daran festklammern, was man vielleicht irgendwann
01:02:20: mal probiert hat und irgendwie für, keine Ahnung, gut befindet, sondern dieses Links und Rechtsschmecken
01:02:25: und das man mit völlig, also Kabernidorsa und Blaufränkisch oder Lemberger kommt man ja nicht
01:02:30: in erster Linie drauf, sondern da braucht man entweder sehr viel Geschmackserfahrung,
01:02:33: Weinerfahrung oder eben eine gewisse Kreativität, um zu sagen, hey, eigentlich hängt ihr euch nicht an
01:02:39: Süditalien, hängt euch nicht an der Rebsorte auf, sondern es sind die verschiedenen Geschmackselemente,
01:02:45: vielleicht die Aromenkomponenten, die ihr ganz gerne mögt und das können wir euch so oder so
01:02:51: bieten und teilweise mit interessanteren Parabetern, also sprich weniger Alkohol und eben auch weniger
01:02:57: Rebszucker, der ja oftmals relativ stark in vielem Primitivis entfrieten. Das heißt,
01:03:04: es ist eigentlich primitivi als Mehrzahl, das weiß ich gar nicht. Wahrscheinlich, ne?
01:03:07: Primitivos. Primitivos, ja, ja. Hab ich eine Aufgabe vor heute. Ist natürlich auch verrückt,
01:03:17: wenn wir nur den Kabernidorsa abgefüllt hätten, wären wir dem Primitivo noch ähnlicher geworden,
01:03:22: aber das hätte mir nicht gereicht, weil ich wollte ja zeigen, dass man auch da noch ein
01:03:28: Finesse reinbringen kann. Ich habe das vorhin mit der Salatsoße und dem Essig erzählt.
01:03:33: Wer sich ein bisschen auskennt, der weiß, dass der Kabernidorsa auch sehr rund und gefällig ist
01:03:39: und einem höchstwahrscheinlichem Mund auch relativ schnell müde werden lässt und durch den blau
01:03:46: fremdlich mit seinen pfeffrigen, knackigeren Aromen und auch seiner Säure ist der wie der Essig in
01:03:53: der Salatsoße. Wenn man den Bouldersierter rein gibt und zum Essen dann hat er natürlich auch
01:03:57: wesentlich bekömmlicher. Wie hast du das alles dir greifbar machen können? Gab es da mal ein
01:04:01: Vorbild, gab es einen Mentor, gab es jemand, der gesagt hat Thomas, jetzt dich hin, lerne das und
01:04:06: das oder wie ist das bei dir so haltfest geworden? Die meisten Dinge sind tatsächlich von mir selbst
01:04:15: auch entstanden, aber auch geprägt durch Mitarbeiter. Ich meine, in diesem langen Leben,
01:04:22: ich kann die Kösche nicht mehr zusammenzählen, aber es waren bestimmt über 500 und da waren
01:04:28: auch viele dabei, die sehr gut gekocht haben und hatte sehr gute Begegnungen, längere Zeiten
01:04:34: mit Köchen aus der drei Sterne Gastronomie gehabt und da ich jeder das eine noch das andere
01:04:42: Zeit gelernt habe, ich habe mal Koch angefangen zu lernen, habe dann aber wieder umgeschwenkt,
01:04:47: habe Abitur gemacht, habe ich mir vieles selbst beigebracht und ich habe halt so eine Auffassungsgabe,
01:04:55: habe oft in der Küche dann die Schnüppelarbeiten gemacht und habe geguckt, was die Sterne
01:05:00: Köche gerade so machen und habe dann im stillen Camerlein das wiederum ausprobiert und habe dann
01:05:08: gesagt, es ist ja gar nicht so schwierig, man muss nur wissen, wie es geht und das sage ich ja den
01:05:14: meisten Grillern, Deutschland ist ja so eine Kochen mit Larve am Grill, Gesellschaft, habe ich
01:05:24: ja seit ehr vergewaltigt auf das Fleisch mit viel zu übertriebener Hitze und viel zu kurzen Garmethoden
01:05:30: und die Sterne Küche, die lässt ja die Sachen so ein bisschen in Ruhe, lässt es garen oder lässt
01:05:37: auch ein Fleisch nach nach dem Grill noch ein bisschen liegen und wenn man sich damit beschäftigt,
01:05:42: das ist ja ein, es war ja mal ein lebendiges Tier und es ist ja Polaradern und von alt das braucht
01:05:48: Ruhe und dann wird es ja alles sanfter und ja, es war und dann fängst du an zu probieren, wie schmeckt
01:05:55: das, wie schmeckt das mit dem Bein, wenn du mit so viel Mitarbeiter da bist, bin ich mit der Flasche
01:06:02: Wein rein, wir haben irgendwas Neues für die Tageskarte gekocht und haben gesagt so, jetzt
01:06:05: gucken wir mal welcher Wein harmoniert am besten damit und je mehr du probierst, das sage ich auch
01:06:11: jedem, es geht nur übers Probieren. Man kann Wein Bücher lesen, das ist schön, aber du musst
01:06:22: es erleben. Wein lebt aus der Praxis und aus dem Probieren, aus dem Trinken. Ja, ja und jeder kennt
01:06:27: den Urlaubswein. Ich habe auch immer gern die Geschichte vom Bienen und Werte erzählt, der
01:06:32: mir so toll geschmeckt hat bei 34 Grad an der Algarve und dann nimmst du halt mal zwei Plaschen
01:06:39: mit nach Hause, dann vergisst du die im Keller, dann wird es herbst und du denkst, ah, wir haben nur
01:06:45: noch ein Wein im Keller da, wir haben uns mitgebracht und dann denkst du, oh, hat er dir wirklich
01:06:51: geschmeckt, ja, es ist ein anderer Ort, es ist ein anderes Gefühl und es war ein ganz anderes Essen
01:06:58: dazu und deswegen muss es erleben und spüren. Was wahrscheinlich bei dir auch ein ganz wichtiger
01:07:07: Punkt ist, dass du genau den richtigen Laden am richtigen Ort gefunden hast und mit der richtigen
01:07:11: Person, mit den richtigen Weinen eine ganz eigene Atmosphäre inszenierst. Ja und auch da kommt
01:07:18: die Erfahrung der letzten 40 Jahre mit dazu und ich finde ja immer das Schöne, man lernt nicht
01:07:25: aus, wenn man das bühle. Und wenn man Dinge und das ist auch ein Tipp für den einen oder anderen
01:07:34: gastronomischen Zuhörer, auch vielleicht den einen oder anderen Kollegen, Dinge, die wir vor 30,
01:07:39: 40 Jahren gemacht haben, die sind heute nicht mehr so aktuell und die Zeiten drehen sich und man
01:07:46: muss auch ein bisschen mit dem Gast gehen und dann holt man die auch ab, wenn man der Zeit anpasst.
01:07:53: Das ist, was man früher gelehrt hat, wie um eine Gabel liegt, das eigentlich, da ist man scheiße
01:08:00: gehalten. Wenn das Gefühl nicht stimmt, dann ist es egal, ob die Gabel rechts oder links liegt.
01:08:06: Viel wichtiger, was geht an Gefühlen und Emotionen raus und das ist ja was, was wir brauchen und
01:08:15: tun und vor allen Dingen schärft ihr auch unsere Sinne, bevor sie ganz verschwinden.
01:08:21: Es ist nichts wie ein perfekter Rose, denn Rose kann vieles, was andere Weinfarben auch können,
01:08:46: aber andere Weinfarben können nicht, was Rose kann. Was das ist? Vielleicht ein bisschen prosam
01:08:51: Anfang, denn das hat sich der Rose verdient und wir fühlen es, wenn wir die Segel setzen und durch
01:08:57: die Sonnen durchfluteten Weiten des langen Doc-Rossillon reisen, wo die Winde des Mittelmeers,
01:09:03: die Rebenwiegen und die Erdegeschichte von Jahrhunderten flüstert. Hier in diesem Land der Kontraste,
01:09:10: wo die Sonne brennt, dass mehr kühlt oder ein Wein geboren, der nicht nur den Gaum,
01:09:15: sondern die Seele berührt. Lereflisikre Rose von Lijamel. Ich weiß, klingt ein bisschen dick
01:09:21: aufgetragen, aber dieser Rose ist nicht einfach nur ein Tropfen, er ist ein Epos, gewoben aus
01:09:27: einer ganz eigenen Leidenschaft aus Tiroir und dem unerschütterlichen Willen, die verborgenen
01:09:32: Schätze des langen Docs zu enthöhlen. Und genau das erklärt sich in nächsten Minuten.
01:09:37: Also begleiten wir auf eine Reise durch die Geschichte, seine Entstehung, seine unvergleichliche
01:09:42: Seele. Stellt euch zwei Weinsälen vor. Kathrin und Laurent de Lounet. Beide, im Bekund aufgewachsen,
01:09:51: haben sich in Kalifornien kennengelernt, waren dort von der Art, Wein zu definieren,
01:09:56: komplett begeistert und suchten, weil das Bekund einfach so teuer war, eine neue Heimat,
01:10:00: wo sie ihre Leidenschaft mit der Authentizität, ähnlich wie man sie im Bekund findet, mit der
01:10:04: Globalität, in der Inszenierung von Wein, wie sie es in Kalifornien kennengelernt haben, integrieren.
01:10:10: Dem langen Doc Ossion. "Sie wollten die Geheimnisse dieser Region entflaschen fangen", sagte Kathrin
01:10:17: de Lounet. "Und zeigen, dass der P-Doc Beine von Weltklasse hervorbringt. Mit vier Generationen
01:10:23: Weinbau-Tradition im Gepäck gründen sie Lejamel. Ein Weingut, das Nachhaltigkeit und Innovation
01:10:30: verbindet." Ihre Philosophie ist klar, jeder Wein soll die Vielfalt des Tiroirs widerspiegeln,
01:10:35: von den sandigen Küsten bis hin zu den keigigen Hügeln. Seit 1991 hat Lejamel die Region auf
01:10:43: die globale Bühne gehoben, mit Wein, die sowohl Kenner als auch Genießer begeistern.
01:10:49: Der Lirefletsegrerose ist ihr jüngstes Meisterwerk, ein Tribut an die Schönheit des langen Docs und
01:10:56: die Kunst des Weinmachens. Und dieser Rosewein vereint in der Tat das beste aus zwei Welten.
01:11:02: Also sprich, der Erkenntnis der neuen Welt, der Authentizität der alten Welt, der Frisch und
01:11:08: der Leichtigkeit des Weißweins, der Fruchten der Struktur des Rotweins. Er schafft,
01:11:13: das Aromat exklusiv zu sein, ohne schwer zu wirken. Der Lirefletsegrerose 2023 ist ein
01:11:19: Kunstwerk, gefertigt aus einer Küwe von Grenasch, Mouvetres, Insou und Zyra,
01:11:24: Handverlesen von drei Terrorist des P-Docs. Die fruchtbare Ebene vom Bestier, die sandigen
01:11:31: Böden von die Tandeto und die kalkhaltigen Hänge von Nabon. Die Trauben werden direkt
01:11:37: gepresst, um eine blasse, perlmutartige Farbe zu erzielen und bei 15 bis 18 Grad in Edelstalltanks
01:11:43: fermentiert, um die Frische zu bewahren. Sechs Monate Reifung auf der Feinhebe verleihen
01:11:48: ihm eine cremige Textur. Mit 12 einem Volumenprozent, ja 5,8 Säure und nur 2 Gramm Restzucke.
01:11:57: Wie sie eine perfekte Balance. Auch eine Balance zwischen Scham, Frische, Authentizität und
01:12:03: Trinkfreude. In der Nase saftige Erdbeeren, aber nicht irgendwie bomboniert oder überfruchtig,
01:12:09: Grapefruit. Ein Hauch von Kräutern. Gefolgt von einer lebendigen Säure und einem langen mineralischen
01:12:15: Abgang. Ein Rosé der Frische und Komplexität vereint. Dieser Rosé ist einer, den man in der
01:12:20: Jugend genießen, aber spielend auch 3 bis 5 Jahre sogar 10 Jahre zur Seite legen kann. Und warum
01:12:27: ist dieser Wein nun mehr als ein Rosé? Es ist ein Spiegel des Gebietes. Denn man hat auf der einen
01:12:34: Seite die Wärme des Mittelmeers, auf der anderen Seite die kühle Präzision der Gebirgslandschaft.
01:12:39: Mouvetre, die geheime Zutat, verleiht ihm eine aromatische Tiefe, die ihn von anderen Rosés abhebt.
01:12:47: Dieser Wein ist wie ein verborgener Schatzer, Kathrin Delonée. Er enthüllt die Vielfalt des
01:12:53: Terroirs in jedem Schluck. Im Vergleich zu den oft leichteren Provence-Rosés oder den fruchtbetonten
01:13:00: Wein anderer Regionen bietet Le Reflesse Cré eine seltene Balance. Frisch aber komplex,
01:13:06: zugänglich aber raffiniert. Und das besondere dieser Rosé ist kein Nachahmer. Er ist ein Original.
01:13:13: Und reflektiert die moderne und authentische Eleganz des Langdocs. Die Region, die mit 42.000
01:13:21: 800 Hektar eine der größten der Welt ist, hat sich seit den 90er Jahren von einem Massenproduzenten
01:13:29: zu einem Zentrum für Qualitätswein mit sehr viel Authentizität und Typizität entwickelt. Und
01:13:35: Le Reflesse Cré Rosé ist ein stolzes Beispiel dafür, wie internationale Rebsorten durch das
01:13:42: Terroir des Langdocs eine neue Identität gewinnen. Vielen Dank dafür und noch ein großes Dankeschön
01:13:48: dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Segnetz.
01:13:52: Kann das nur Wein in deinem Bewusstsein, deinem Leben oder gibt es da noch andere Getränke,
01:14:08: die ähnlich interessant attraktiv sind? Also, könnte das Apfelwein, könnte das Spirituosen,
01:14:15: könnte das Sake oder was auch immer oder Tee oder Kaffee oder Milch oder gibt es irgendwas,
01:14:21: wo du sagst, das kann eigentlich fast ähnliches wie Wein.
01:14:26: Wir sind ja momentan auch, das ist ja nicht nur vorgeschrieben, weniger zu trinken,
01:14:32: dadurch entwickeln sich ja momentan viele Projekte mit alkoholfreiem Bein.
01:14:37: Ja.
01:14:37: Und da gibt es für mich sehr spannende Erlebnisse, hatte ich jetzt gerade vor Kurzem mit einem
01:14:45: Weingut hier sogar aus Alkheim, mit dem Weingut Heiligenblut, die auch auf Bedarf eines
01:14:51: Pendlers nach Norwegen das Alkoholfreies aus Trauben kreiert haben, was aber natürlich auch
01:15:00: verändert wurde. Und auch da wieder schön bei der Geschichte in der Rezeptur dieses Getränkspieler
01:15:07: dann wieder in Koch aus dem Sternerestaurant mit. Und der hat praktisch die Trauben verfeinert
01:15:13: mit Ingwer und äh Ähnlichen Futhaten und ich habe das jetzt äh ähm der der Alkoholfreie
01:15:21: Wein nennst du Schroser, habe das jetzt vor drei Wochen gekostet und da habe ich gesagt,
01:15:27: das könnte spannend sein, wenn mich heute einer fragt, ob man Weinprobe mit Alkoholfreiem
01:15:32: Wein machen soll. Weil das hatte Finesse, äh was nicht schön ist, wenn jetzt jeder anfängt
01:15:39: äh seinen Traubensaft mit Kohlensäure aufzuspritten und dann denkt er macht damit einen Alkoholfreien
01:15:45: Wein, ja ob man das braucht, das weiß ich nicht. Also wenn wenn man sich in Gedanken über
01:15:51: ein Getränk macht, wenn es wunderbar oder ich erzähle mal ein Erlebnis aus ganz jungen Jahren
01:15:57: äh mit einem sehr großen Winzer aus Portugal, das ist der Diagniport, der damals gerade ähm
01:16:07: das Weingut oder das Portweingut von den Eltern übernommen hatte und der auch noch relativ
01:16:14: jung in seiner Karriere war und ich sollte dazu eine Weinprobe machen. Jetzt hatte ich äh
01:16:20: bis zu dem Punkt über den Portwein gekannt, den es damals tatsächlich auch in Deutschland
01:16:26: im Ausschrank gab oder ich habe gesagt, oh Portwein, das ist nicht mein und dann habe
01:16:32: ich dir Diagniport auf meiner Reppe in eine Wein-Schwurbe, da haben wir uns unterhalten
01:16:36: und er hatte seine Flaschen dabei und äh er gab mir das zu probieren und dann habe ich
01:16:41: gesagt, ach das ist Portwein, dann habe ich vorher keinen getrunken. Und das war so
01:16:45: ein Erlebnis, wo ich gesagt habe, wow was kann man aus diesem Getränk alles machen, wenn
01:16:50: es nicht industriell hergestellt wird, sondern wenn, oh das eine Leidenschaft für was da
01:16:55: ist. Wir haben dann wunderbares Menü kreiert und sind bis heutigen Tag noch in Kontakt,
01:17:01: äh hab dann auch miterlebt, wie er seine ersten Weine gemacht hat, weil er auch äh
01:17:06: Grenzen geschenkt hat und hat gesagt, ich verstehe nicht warum haben wir vier Generationen
01:17:11: nur Portwein gemacht, wir haben da auch Trauben, wir können auch Weinen davon machen, ja
01:17:16: und er macht auch mit der Weile, wie man weiß, sensationelle Weine und ist das Gebiet im
01:17:22: Radugal-Holz ein absoluter Botschafter. Ja also diese Wandlung, die das Gebiet auch erfahren
01:17:27: hat, auch die Anerkennung, die Portwein, jetzt sind neuerdings nochmal ganz ganz neu definiert,
01:17:33: erfährt, es ist großartig und manchmal sind es die Personen, die dahinter stehen, ihr
01:17:38: habt es in Rhein-Hessen ja ähnlich, dass also die Wandlung, die dieses Gebiet vollzogen
01:17:44: hat in den letzten 20, 30 Jahren von eigentlich vom absoluten Billigweinlieferant, wenn ich
01:17:50: so an die 95er Jahre denke, bis hin zu den teuersten Anerkantesten, ja meistens Rieslingen, teilweise
01:17:59: Karotwein in der Welt, also gibt es da eine Persönlichkeit, wo du sagst, die müsste man
01:18:04: unbedingt tributzollen, also welche Persönlichkeit in Rhein-Hessen hat für dieses Gebiet unglaublich
01:18:09: viel getan, auch in dem Wissen, dass jede Nennung andere ausgrenzt, eine Liste immer von den
01:18:17: nicht genannten lebt, also es ist ja bestimmt ne Vielzahl, aber wer hat dich besonders beeindruckend
01:18:22: seinem Schaffentun sein?
01:18:23: Es ist tatsächlich so ein Gutkeller und das muss man auch einfach so benennen, weil ich
01:18:31: kenne auch die Anektonen aus den 80ern, die 70er, wo der Papa vom Klaus Peder angefangen
01:18:40: hat, mit ner grünen Lesen und dann haben sie hier in Rhein-Hessen gesagt, da ist einer
01:18:46: entweder sein Dasein in der ersten Palme kloppt, der schmeißt die Hälfte und der Trau weg,
01:18:51: da bleibt ja gar keine Brie übrig, also ich übersetze es gleich, da bleibt keine Brühe
01:18:55: übrig, Brie hat man damals, also das ist keine hessische Brühe, hat man den Wein genannt,
01:19:02: naja, allein daraus kann man schon ableiten, welcher Stellenwert da war, so und dann haben
01:19:09: die natürlich ihn immer wieder beobachtet und haben dann auf einmal festgestellt, dass
01:19:16: der liebe Herr Keller für eine Flasche mehr bekommt, als die für einen ganzen Hektar.
01:19:19: Und das war wirklich so ne Wandlung in Rhein-Hessen und viele, mit denen ich heute zusammen arbeite,
01:19:29: waren zumindest wenigstens zu nem Praktikum, die meisten sogar zur Ausbildung dort und
01:19:36: auch heute erlebe ich immer noch faszinierende Blicke von Asiaten, die dort sind, die einfach
01:19:43: dieses Weingut erleben wollen und wie das bei gutem Kirchen ist, die hinterlassen ja auch
01:19:48: Spuren und Auszubildende, so hat er ja doch, er hat ja doch schon ein Fundament gelegt,
01:19:56: an dem sich alle auch aufwischen können, ja.
01:19:59: Und ist ein Teil von dem Gebiet oder jetzt völlig autark und große Mauer, keiner kann
01:20:04: hin oder redet ihr noch miteinander?
01:20:06: Wir reden alle miteinander und wenn ich sehe wie Klaus Peterhoid, junge Winzer protächiert,
01:20:19: sie unterstützt, ihnen Ratschläge gibt und sich freut, wenn ehemalige Schüler ein Wein
01:20:26: machen, der ihnen total verzaubert und es ist doch was ganz ganz Tolles.
01:20:30: Das ist überhaupt eine Wandlung, die Rhein-Hessen vollzogen hat, weil diese Handvoll Winzer,
01:20:36: als ich angefangen habe, die einigermaßen Wein machen konnten, die haben mit Keimla
01:20:40: drüber gesprochen.
01:20:41: Und heute ist das wunderbar, also mir wurde es öfter zu Ehre, deswegen glaubt sie auch
01:20:49: irgendwann zu der Winzer geroren.
01:20:50: Ich wurde oft als Gastronom zu Verkostung eingeladen, wenn die Jungen Weine verkostet wurden und
01:20:58: fand das faszinierend, dass dann so die älteren Erfahren und die Jüngeren ehrlich die Meinung
01:21:05: gesagt haben und ihnen gesagt haben, guck mal, mach's mal so oder probier mal hier mein
01:21:11: Wein, guck mal jetzt wie deiner dazu ist und gleich könntest du mal das mal.
01:21:15: Das ist doch eine ganz ganz tolle Geschichte und so sehe ich auch rein bei uns in der Gastronomie.
01:21:24: Wenn jetzt in Altsheim noch zwei Weinleden eröffnen würden, ich würde wohl rasch rein
01:21:31: und würde sagen, da kommt jetzt Konkurrenz, nein, da kommen vielleicht noch welche, die
01:21:37: so ähnlich dicken wie ich und dann machen wir dann Meckardus Wein aus dieser kleinen
01:21:42: Stadt.
01:21:43: Finde ich auch, dass man gemeinschaftlich das ganze bereichern kann und einfach dann anders
01:21:46: fokussieren kann und ja, Leute kommen dann noch lieber nach Altsheim und trinken heute
01:21:52: bei dir und morgen bei den Kollegen vielleicht mit Gläschen Wein und man entwickelt sich
01:21:57: gemeinschaftlich und tauscht sich aus und ja, und dieser Austausch der Winzer, ich glaube
01:22:03: es ist teilweise auch so eine Erkenntnis oder eine Erscheinung auch der neuen Zeit so wenig
01:22:08: mit eben Sachen, was wir gerade machen wie Podcast.
01:22:10: Das ist jetzt keine Ahnung, der Philipp Wittmann mit seinem Born to be Wine Podcast auch sehr
01:22:15: viel Preis gibt erzählt, Winzer Einlead zum Reden animiert, also da auch große Empfehlung
01:22:20: von uns, wenn man so Winzermaus der ersten Hand erzählen hören möchte, dann würde
01:22:27: ich das unbedingt empfehlen.
01:22:28: Das sind ja auch so...
01:22:30: Ein wunderbarer Podcast, ich kenne auch die...
01:22:33: Denisle Kühlsky.
01:22:34: Genau, die auch das Ganze moderiert und weiß auch, wer filmt und sind auch frühe Freunde
01:22:41: und in dem Podcast wunderbar und ich kann aber jedem nur empfehlen, wenn so manche dann sagen,
01:22:50: der Winzer ist so oder der ist so, dann ist das auch, nee da liegt er vollkommen falsch,
01:22:55: ihr müsst ihn einfach mal kennenlernen und dann wisst ihr wie der Mensch liegt.
01:23:01: Das sind ja auch irgendwie alles Küken, ob der Daniel Wagner ist, der Barton Feldschwarni
01:23:07: oder der H.O.
01:23:08: Und wie es alle heißen, das sind ja alles oder auch Stefan Winter oder Jochen Kreisig,
01:23:15: da sind ja Typen, ja, da sind das alle schon super.
01:23:21: Aber die Erkenntnis, dass Winzer eben davon profitieren können, sich auszutauschen, ist
01:23:26: ja auch nicht nur ein Rhein-Hessen-Phenomen, sehr anermosel oder teilweise im Rheingau
01:23:30: im Badischen genauso, wo man sagt, ja davon leben wir und manchmal sollten sich Gastronomen,
01:23:37: Scheibchen davon auch abschneiden von eben auch dieser Entwicklung der Winzer.
01:23:41: Ja, überhaupt auch die Menschen überhaupt, man kann immer nur von anderen Menschen lernen
01:23:50: und ich sage, ich bin auch geprägt worden durch ganz viele Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet
01:23:55: habe und habe dann auch einmal gemerkt, du nimmst Dinge an, die dir an dem Gut gefallen,
01:24:01: soll nicht mal ein Kopier und es ist einfach, ja, es sind Dinge, über die du vorher nicht
01:24:05: nachgedacht hast und die, nicht diese Personen in dir geweckt wurden und da sind viele Sachen
01:24:14: hasten geblieben und es war was Wunderbares und ich habe das auch, weiß noch wie ich den
01:24:22: Alter auch gemacht habe, ich bin es zu jedem Kollegen, habe mich vorgestellt, ich habe das
01:24:26: bin der Neue und wenn ihr was braucht, wenn euch ein Ei fehlt oder wenn irgendwas ist,
01:24:30: dann kommt es vorbei, ja, ja, es ist doch so, geht doch jedem so und ab dann auch festgestellt,
01:24:37: es ist genau so, also mal vergisst man Koch den Rucola, der andere vergisst das, so habe
01:24:43: ich dann neben dran den Zerpe und dann sagt der Zerpe, ich brauche Rucola, das ist ja
01:24:48: gar kein Problem, du weißt wo es lag, es geht und wenn ich dann nächstes Tag zurückbringe,
01:24:52: sagt er, du brauchst den nicht zurückzubringen, es waren nur nur zwei Schalen und dann merkst
01:24:55: du, das ist einfach schön, da neidet keiner dem anderen und das ist auch so eine Gemeinschaft,
01:25:00: die wir an dem Platz auch haben, da hilft jeder dem anderen und ich will einfach das Beispiel,
01:25:06: ich kann bei mir keine Pommes machen, jetzt kommen wir bei Kinder rein und die Fragen
01:25:11: natürlich nach Pommes, da sage ich hier gegenüber sind immer, die wissen Bescheid, mit denen
01:25:15: habe ich auch gesprochen, habe ich gesagt, da können die Pommes bestellen, ihr kriegt
01:25:18: die auch im Teller, das ist mir lieber, als wenn die hier in so eine Pappschale kommen,
01:25:22: so unterholte euch da die Pommes, betalte ich oder wir haben eine super Eisdiele gegenüber,
01:25:28: also wenn abends jemand Bock hat auf den Eis noch auf der Terrasse, dann holt euch da das
01:25:32: Eis, punkt, ja und somit läuft es für alle und das ist auch so mein Gedanke, bei dem
01:25:39: was ich jetzt noch so anspräbe mit der heimlichen Hauptstadt reinhelfen, so heißt also, übrigens
01:25:45: habe ich auch mal gefragt, warum nennt man was heimlich, habe ich es da, wenn es doch die
01:25:50: Hauptstadt werden kann und jetzt durch den Gäuhrsteiner Winebläs gibt es tatsächlich
01:25:57: auch nur einen Umdenken und habe tatsächlich in einem Zeitungstatikel gesagt, wir nennen
01:26:02: es ab jetzt die Wine Hauptstadt bei in Hessen und jetzt gibt es tatsächlich die ersten
01:26:11: Veränderungen und man denkt über, ich habe ja vorhin was gesagt, alles was vor sechs
01:26:16: Jahren mal war ist heute nicht alles noch gut, nur weil es so gut lieben ist und wir haben
01:26:20: so ein Winseltest und jetzt kommt die Stadt und sagt Mensch, du hast vor fünf Jahren schon
01:26:26: mal gesagt, da könnt ihr was anders machen und jetzt wird es anders gemacht und es ist
01:26:30: einfach schön.
01:26:31: Und ihr macht ein Winzerfest jetzt, also ihr als Weinbar macht?
01:26:34: Jetzt haben wir ja immer im September und das ist so ein bisschen aus der Spur geraten,
01:26:40: da ist man mit den Jahren, sagen wir mal so, es ist in die Jahre gekommen und du brauchst
01:26:46: heute ein neues Format, das ist vor 70 Jahren gekündet worden und wird immer noch so gemacht,
01:26:51: also mit denselben Ständen, das ist kein Wein erleben und da gibt es so alte Verträge
01:26:58: und es tatsächlich so geht auch in meinen Vertrag drin, das wäre ein das Winzerfest
01:27:03: bei mir vor der Weinbar und vor dem Weinladen so Art Kirmesbuden stehen und da habe ich
01:27:10: gesagt, das kann doch nicht sein, dass der schönste Platz in Alltäer mit Kirmesbuden
01:27:15: zugeschält wird, wenn die ganzen Touristen kommen.
01:27:18: Und jetzt hat man mal so angefangen drüber nachzudenken und ich habe gesagt, okay,
01:27:21: die könnten wir auch woanders hinstellen und wir machen da den Hauptweinplatz mit
01:27:25: einer Weinbar und da werden wir jetzt auch im September dann mit der Maxim Herkunft
01:27:30: und auch mit dem POWDP was kreieren und das wird auch ein Magnet dann zur Allzeil werden,
01:27:36: weil ehrlicherweise gesagt kommt da keiner mehr wegen dem Weinfest nach Allzeil, weil
01:27:42: die Winzer die dann noch ausschränken, das ist nicht.
01:27:46: Das ist nicht das, was man erbaut.
01:27:48: Das finde ich in Wiesbaden so herrlich dem Weinfest dort, welches ich glaube im August
01:27:56: immer stattfindet, dass dort jeder Winzer der Rang und Narben hat oder viele Winzer
01:28:01: von denen die Rang und Narben haben dort Ausstellen, Ausschenken präsentieren und das
01:28:07: richtig zum Sommererlebnis werden lassen.
01:28:09: Ich finde, das gehört sich auch, also so sollte ja ein Weinfest sein, dass es keine Resteverwertung
01:28:14: ist, sondern dass es einfach eine Zuschauerstellung, ein Schmuckstück letztlich auch für die
01:28:19: Region ist und Leute von weit her anreisen, um ihre Wein dort auch zu präsentieren und
01:28:24: das dann eben mit Feierlaune, also mit Fröhlichkeit.
01:28:29: Genau, das finde ich ja hier in Rhein-Heißen auch jahrelang verkehrt gemacht.
01:28:33: Jedes Ort hat sein Weinfest gemacht und wenn man mal ganz ehrlich ist, was haben die
01:28:38: Winzer einem da verkauft?
01:28:39: Das sollte keinem verkaufen, das haben sie dann auch im Weinfest verkauft.
01:28:43: Und haben eigentlich gar nicht auf die Qualität gesetzt und da ist jetzt wirklich auch ein
01:28:48: Umdenken da und das ist auch gut so, weil nochmal, staff jeder, alles.
01:28:58: Und wir wollen nichts vorschreiben, aber es kann nicht sein, dass es im Fest nur noch
01:29:03: auf Wein aufbaut, der jetzt nicht unbedingt gut ist.
01:29:07: Und dann ist es ja auch ein Kunde, weil wenn dann jemand kommt nach Rhein-Heißen und sagt,
01:29:14: oh, da ist ein Winzerfest, das hat tatsächlich auch ein Kunde mal zu mir gesagt, die kam
01:29:19: irgendwo aus dem Urport oben und da hat er gesagt, wir haben da gelesen, bei ihnen ist
01:29:24: ein Winzerfest, da haben wir drei Tage hier ein Hotel genommen und er sagt ja zu mir,
01:29:29: das ist doch kein Winzerfest, der hat gesagt, das ist ein Kirmes und Kirmes haben wir auch.
01:29:35: Und dann ist es ein Druck, den der Kunde oder der Gast oder der Tourist hat, wenn er was
01:29:40: besucht.
01:29:41: Der muss das als volles in Erinnerung behalten und der muss seinen ganzen Nachbarn in Duisburg
01:29:46: sagen, ich war da ein Altei, da ging die Post ab und die Beine haben super geschweckt und
01:29:53: da fahren wir alle nächstes Jahr nochmal zusammen hin.
01:29:56: Als wenn der nach Hause kommt und sagt, ich will euch nicht sagen, aber die Currywurst war
01:30:00: scheiße, ums Wein zu sein.
01:30:02: Ja, das ist auch wieder das, was Weinbars ausmacht, erleben.
01:30:08: Und die Besonderheit und das aber mit einer gewissen Authentizität und Ehrlichkeit auch
01:30:15: transportieren.
01:30:16: Also dass es nachhaltig ist und prägt und dass man gerne da sitzt und ein Gläschen Wein
01:30:23: trinkt.
01:30:24: Wann trinkst du Wein?
01:30:25: Trinkst du Wein?
01:30:26: Jeden, ja jeden Tag.
01:30:29: Jeden Tag.
01:30:30: Und eine Alltagswein, also hast du was, wo du sagst, das ist mein Feierabend und das
01:30:35: ist dann Shoppenrhein-Hessen, den ihr ...
01:30:38: So, jedenfalls jeden Abend ein schönes Glas Wiesnig.
01:30:42: Okay.
01:30:43: Und da ich auch in der glücklichen Lage bin, jede Menge Proben von jungen Winzern vorbeigefasst
01:30:52: zu bekommen, habe ich auch eine sehr schöne Abwechslung in meinem Weinleben.
01:30:57: Ich darf ganz viel probieren und wirklich wunderbar und auch da sind verandert, wenn
01:31:08: jetzt ein Tisch kommt und die haben mittags irgendwo Wein probiert und kommen mit ihren
01:31:12: Händlern zum Essen, dann berechne ich nicht so mitgebrachte Flaschen.
01:31:16: Weil wir probieren die halt gar mal einsam, das ist einfach gut.
01:31:19: Und in Beise ist doch, das merke ich, da bin ich sehr eh, dann sagt das nächste Mal,
01:31:23: ich schwinge dir eine Kiste mal somit.
01:31:25: Also Ausgleich für deinen Umsatz oder sonst irgendwas.
01:31:30: Deswegen sage ich, Wein, unkomplizierter machen und es gibt nichts anderes als in
01:31:35: der Vielfalt probieren zu dürfen.
01:31:37: Ja?
01:31:38: Das stimmt ja.
01:31:39: Also das habe ich auch schon festgestellt, dass ich Lieblingsrinser habe, klar, die hat
01:31:44: jeder und aber ich muss dann ab und zu mal was anderes trinken, sonst ist es nicht einmal
01:31:49: ein Lieblingsrinser, weil man gewöhnt sich dann auch daran.
01:31:51: Und es ist schon faszinierend.
01:31:54: Und wo, also wo trägst du am liebsten Wein?
01:31:56: Ist es im Weingut, ist es im Urlaub, ist es bei dir nach getaner Arbeit oder zu Hause?
01:32:01: Da fällt ja keiner von der Fahrzeugkontrolle zu.
01:32:04: Es ist tatsächlich nur ein Glas im, so wirklich als Abschluss noch im Laden.
01:32:11: Oft auch nochmal mit Mitarbeitern, wo wir was probieren.
01:32:14: Und ja, jetzt, das fragen mich ja wirklich ganz vieles, wie man so verrückt sein kann,
01:32:21: als ich gehöre wirklich zu denen, die über den Tag relativ wenig essen.
01:32:27: Heute habe ich nur Tomatensalat mit ein bisschen Koriander und Schafskäse, also leichte Koffe.
01:32:35: Aber ich koche abends, egal wann ich nach Hause komme, immer noch und das bereite ich
01:32:41: mir auch oft schon mittags vor, irgendein kleines Gewicht und probiere dazu, dann suche
01:32:47: mir auch ein Wein aus, der dazu passt, der wird dann auch über zwei Tage gerne mal
01:32:51: getrunken, wenn ich in der Woche allein bin.
01:32:53: Aber ich sage mir immer, ich muss mir abends noch so was gutes tun.
01:32:58: Ja, wirklich natürlich oft als Antwort, ja kannst du dann schlafen, aber natürlich
01:33:03: kann ich schlafen, weil ich das schon seit 40 Jahren so mache.
01:33:06: Mein Papa hat sich an diesen Rhythmus gewöhnt, würde dir jetzt nicht empfehlen, nachts um
01:33:11: 12 Uhr aufzustehen und noch zu essen.
01:33:13: Aber ich komme ja dann nach Hause und in unserem Job haben wir so viel Erlebnisse und so
01:33:20: viel Input jeden Tag.
01:33:22: Ich kann mich dann auch nicht direkt ins Bett legen und da könnte ich auch nie einsparen.
01:33:27: Und ich finde es dann in Verbindung mit dem Essen und dem schönen Glas Wein, lass ich
01:33:32: den Tag noch mal auf mich wirken und gehe dann irgendwann schlafen.
01:33:37: Welcher Wein wärst du, wenn du ein Wein wärst?
01:33:41: Auf jeden Fall ein Riesling.
01:33:43: Ehe, ein edelzüßer oder ein restzüßer oder ein Knochen trockener.
01:33:48: Wärst du ein großes Gewechsel oder wärst du ein umgänglicher Gutswein?
01:33:52: Also was für ein Riesling wärst du da weg?
01:33:54: Ich wäre so zwischen Gutswein und Ortwein zu finden, weil das in der Regel den größeren
01:34:04: Spar erstmal bereitet, weil beim großen Gewechsel will der Wein mir was erklären.
01:34:13: Das ist mir dann oft, da muss ich mir auch die Zeit dafür nehmen, damit ich ihn verstehe.
01:34:19: Und so baue ich aber auch meinen Laden auf, probiere den Leuten erstmal so einen einstiegenden
01:34:26: Wein gut zu geben und sie nicht gleich mit dem obersten Wein zu konfrontieren.
01:34:31: So baue ich auch tatsächlich das mit den Beingrüdern auf.
01:34:37: Wir machen einen Einstieg, wir haben einen Mittelsegment und wir haben natürlich auch
01:34:41: das Topsegment.
01:34:42: Aber ich lasse die Leute mal so einriechen und ich sage auch immer, den Winzer mit denen
01:34:47: ich zusammen arbeite und wenn sie neu zusammenarbeiten, dein Gutswein, das ist wie Alio Olio beim Italiener.
01:34:54: Wenn der Alio Olio nicht hinkriegt und der Winzer kein Gutswein kann, dann kann er auch
01:34:57: kein großes Gewechsel.
01:34:58: Aber findest du es sinnvoll vom Kleinen zum Großen zu probieren oder wie so eine Pyramide
01:35:05: zu machen, dass man die Großen in die Mitte einbaut, nachdem man sich die Sensibilisiert
01:35:10: hat und auf dem Winzer eingeschossen hat, bevor man den am Schluss, wenn man schon geschmacksmüde
01:35:14: ist?
01:35:15: Ich sage mal so, wenn es tatsächlich bei den drei Beinen bleibt, dann bleibt es ja selten.
01:35:22: Dann hat man auch die Auffassung, bleibt es selten, aber für den Kunden, der jetzt kommt.
01:35:27: Ja, stimmt.
01:35:28: Und dann weiß ich aber auch, wie der Kunde tickt.
01:35:31: Und es ist tatsächlich so, dass Kunden gibt, die sagen, ja, das große Gewechsel war okay,
01:35:41: aber der Gutswein, der hat mir totale Freude bereitet und dann soll er doch den Gutswein
01:35:45: trinken.
01:35:46: Und, weil alle noch mehr bräuchten, ein viel längeres Leben, gerade bei Wein, das sind
01:35:59: ja jetzt schon Fragen, die ich mir selbst stelle.
01:36:01: Mit 65 rufe ich noch Beine, wo der Winzer empfiehlt, die in 50 bis 20 Jahren zu bringen.
01:36:07: Oder suche ich nach dem, was mir jetzt schmeckt.
01:36:11: Ja, und das ist ja wirklich so, ne?
01:36:15: Ja, und dann ist es so, dass ich dann auch wieder in die Göttliche Lage komme.
01:36:20: Ich hatte das im letzten Jahr bei einem guten Freund, Daniel Wagner in Siebersheim, der
01:36:24: ja auch, klar schon, als ich mein Hotel gegründet habe, hat er angefangen, seinen ersten Bein
01:36:29: zu machen und seit der Zeit kennen wir uns auch.
01:36:32: Und dann kam ich mit einem ganz kleinen Kreis seiner langjährigen Kunden und Freunde in
01:36:41: den Genuss 20 Jahre herkürzt zu probieren.
01:36:43: Ah, wow.
01:36:44: Und das ist ein Erlebnis.
01:36:48: Und wer das nicht miterlebt hat, der kann das auch nicht erzählen.
01:36:52: Und wie toll sich so ein Erkengewächs entwickeln kann, habe ich an dem Tag, Abend einfach miterleben.
01:37:01: Und das gerne jedem erzählt, die 2004er Herr Kratz, die Doppelmagnum hätte ich auch
01:37:07: liebsten ganz alleine getrunzen, weil das war einfach ein Erlebnis.
01:37:10: Und da habe ich gesagt, mehr kann Wein nicht mehr mit mir machen.
01:37:14: Aber das erlebt man zu selten.
01:37:17: Das liegt auch so ein bisschen an der Zeit, dass wir hier oft die Weine viel zu jung bringen
01:37:26: oder dass auch auf den Minstern im Momenten Druck gelastet, dass sie ihren Wein auch zu
01:37:31: Geld machen müssen.
01:37:32: Die Weine oft viel zu schnell auf den Markt kommen.
01:37:36: Da haben wir noch viel gelernt.
01:37:39: Die Jüngeren kriegen das jetzt mit, weil sie auch viel im Ausland sind und merken dann,
01:37:44: es ist doch von Unterschied, ob man dann Rotwein für drei bis fünf Jahre noch mal weglegt
01:37:49: und ihn dann erst auf den Markt bringt, als ihn so jung zu vermarkten.
01:37:53: Dem Winzerfest hast du noch ziele Wünsche, Gedanken vorhaben.
01:38:00: Oder ist die Weinbar jetzt ein mehr oder weniger berufliches Finale, so wie es ausschaut und
01:38:07: du bist damit erst mal zufrieden?
01:38:08: Im Moment war ich in fünf Jahrensplan, wo ich jetzt all diese Neuerfahrung, auch diese
01:38:19: neue Auszeichnung.
01:38:21: Wahnsinn, was das auslöst.
01:38:23: Also was für eine Wertschätzung dieses Wine Places allgemein in der Wein-Community
01:38:29: erfährt und wie gewichtig das eigentlich auch ist.
01:38:33: Das ist auszuarbeiten, was ich mir wünsche, ist weiterhin so tolle Mitarbeiter zu haben,
01:38:41: wie es jetzt gab, damit ich mich noch mehr eins in dem Gast wütten kann, denn je mehr
01:38:49: ich aus dem operativen Geschäft bekommen werde, um so mehr Zeit habe ich Ideen zu
01:38:55: entwickeln und da sind genau die Ideen, über die wir auch so ein bisschen gesprochen haben.
01:39:01: Wein und Essen zusammenzubringen, einfach mal einen Abend zu machen, wo es fünf Gerichte
01:39:06: gibt, wo man wie in einem Spiel auch Weine, wo der Kunde auch mal selbst probieren kann.
01:39:13: Welcher Wein passt zu welchem Essen, solche Events zu machen, kleinere Tische zu machen,
01:39:18: nicht groß veranstaltet, man so mit zehn Leuten auch mal zu sagen, komm, wir probieren
01:39:22: mal zehn Jahrgänge aus einem Weingut oder wir machen dies oder jenes, alles was wir
01:39:26: müssen fassen.
01:39:27: Und da noch entsteht ein Erleben.
01:39:32: Ich bin jetzt auch so, wir sind in einer so schnellem Zeit, ich sage, ich plan gar nicht,
01:39:39: was ist in vier Wochen, ich plan morgen den Tag und dann kommt der nächste Tag und so war
01:39:45: es jetzt die letzten fünf Jahre, die waren jeden Tag ein Erlebnis, da werden noch ganz
01:39:51: viele Erlebnisse folgen.
01:39:52: Natürlich redet Thomas gerne, aber er redet nicht um sich reden zu hören, sondern um
01:40:02: eine Emotion, um eine Message, um eine Information zu vermitteln.
01:40:07: Er ist ein Teil von Rhein-Hessen, ein Teil von Altsheim, er ist ein Teil von dem Winzern,
01:40:12: er ist ein Teil Wein.
01:40:14: Da spürt man und da spürt man viel zu selten so greifbar, so authentisch, so emotional.
01:40:20: Thomas ist einer der Personen, mit dem man hätte noch drei, vier, fünf Stunden weiter
01:40:25: reden können und es gebe, da wette ich darauf keine Wiederholung.
01:40:28: Umso mehr lohnt sich ein Besuch in seiner Weinweihen-Alzeit.
01:40:33: Vielen Dank, lieber Thomas, dass du uns an deinem Weinleben teilhaben lassen.
01:40:36: Vielen Dank, dass du unser Gast warst und vielen Dank für deine Emotionen.
01:40:40: Und noch ein ganz großes Dankeschön an unserem Partner, an die Schlumbergergruppe mit den
01:40:45: Handelshäusern Segnetz, Conzio Vini, Schlumberger und dem Privatkundenportal Bremer Weincolleg.
01:40:51: Vielen Dank Ihnen, heißt es wieder.
01:40:53: Nach dem Podcast ist vor dem Podcast, nach dem Freitag ist vor dem Freitag.
01:40:58: Und nach Thomas Heinecke reißen wir nach Stuttgart.
01:41:01: Und so freue ich mich auf die nächste Folge und auf einen langjährigen, sehr wertgeschätzten,
01:41:05: außergewöhnlichen Kollegen auf Holger Schramp.
01:41:09: Servus, mein Name ist Daniel Wagner von Weingewagner Stempel in Siversheim, Rheinhessen.
01:41:28: Wir sind bekannt geworden eigentlich durch mineralisch kühle Weine von vulkanischen
01:41:35: Böden hier an der westlichsten Grenze von Rheinhessen.
01:41:40: Und ja, ich mache das jetzt auch schon seit über 30 Jahren.
01:41:47: Letztes Jahr haben wir unseren Jubiläum gefeiert hier.
01:41:50: Das war ganz wunderbar.
01:41:52: Viele Jahrgänge gezeigt, vor allem 20 Jahrgänge, Herr Katz gezeigt.
01:41:56: Und ja, da war Thomas übrigens auch zu Gast.
01:42:02: Thomas kenn ich seit 25 Jahren.
01:42:06: Kennt gegeneint haben wir uns im Sorgenloch.
01:42:09: Damals, wir haben Veranstaltungen gemacht mit damals messigende Bottle, junge Winzer-Vereinigung
01:42:17: und haben zusammen Rheinhessen-Liebeneingehaucht sozusagen.
01:42:24: Damals war Rheinhessen nicht unbedingt so bekannt wie heute.
01:42:29: Und zusammen und auch mit Hilfe von Thomas haben wir dem etwas Abhilfe geschaffen.
01:42:37: Und ja, und so hat sich diese Freundschaft aufgebaut.
01:42:45: Und jedes Mal, wenn wir uns sehen, es ist eine Freude und es ist wunderbar, in der Weinbar
01:42:57: in der Allzeit zu Gast zu sein und tolle Weine zu genießen, tolle Winzer im Portfolio.
01:43:04: Immer positiv denkender Vollblut Gastronom könnte man sagen und toller Someli und toller
01:43:18: Mensch.
01:43:19: Also jedes Mal eine große Freude.
01:43:21: Ja, lieber Thomas, lieber Sie, ich freue mich jetzt bei einem Podcast und wünsche
01:43:28: liebe Grüße und viel Spaß aus Rheinhessen.
01:43:31: Macht's gut, ciao.
01:43:33: * Musik *
01:43:36: * Musik *