SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit.

Transkript

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00:00:00: Hallo, hier ist der Michael Andres vom Weingut Andres aus Deidersheim.

00:00:16: Ich mache das Weingut zusammen mit meinem Bruder Thomas und ich erzähle euch mal eine

00:00:24: kleine Geschichte zu Tobi Glas.

00:00:27: Ich kenne Tobi schon etwas länger.

00:00:29: Am Anfang kennengelernt über eine Hausmesse bei Geisels Weingalerie, wie er noch im Werner

00:00:35: Hof gearbeitet hat.

00:00:37: Und dann während Corona war er kurzzeitig praktikant bei uns, weil wie es bei so vielen

00:00:45: war, war in der Gastronik nichts mehr zu tun.

00:00:47: Und natürlich die Landwirtschaft, die schläft nie.

00:00:50: War eine wahnsinnig witzige Woche, wie er da war.

00:00:53: Ich habe mich gefühlt wie ein Schwerstalgeholliger, weil wir haben jeden Abend gesoffen wie die

00:00:58: ganz Großen.

00:00:59: Er hat geile Weine bei gehabt, wirklich aus Begründ.

00:01:02: Pierre-Yi, Frumier war für mich damals mega spannend auch mit ihm das zu verkosten, weil

00:01:08: er hat einfach einen Super-Gaum und er probiert unheimlich viel gerade aus dieser Region.

00:01:13: Und ich höre ihn da auch gerne zu, wenn er was dazu erzählt.

00:01:18: Und er hat mich damals in der Woche so viel Dinge gefragt und hat immer gesagt, das macht

00:01:23: Frumier so, das macht Ligebelier so, macht ihr das auch so.

00:01:27: Ich habe mich dinge gefragt und ich sagte, das weiß ich gar nicht, dass du das als Leier,

00:01:35: also eigentlich Somelie, nicht ganz Leier, aber nicht vom Fach so tief in die Materie

00:01:40: kommt, war ich sehr erstaunt also.

00:01:42: Hat mich schwer beeindruckt.

00:01:46: Das hat mega Typ.

00:01:48: Und ja, aus der ganzen Sache ist eine Freundschaft entstanden und immer wenn es mal geht, komme

00:01:56: nach München, ist ja auch eine schöne Stadt und kennen wir auch andere viele Leute, wo

00:02:01: dort sind und besuchen immer gerne mit Tobi und wieder gerne mal einen drauf machen.

00:02:07: Bisschen Party natürlich nebenbei auch noch, aber immer auch ein bisschen cooles Winehasting.

00:02:13: Deshalb, das ist bei einer Geschichte zu Tobi Glas.

00:02:17: Super Mann, unheimlich gute Nase, unheimlich guter Gaumen, einfach top in dem, was er macht.

00:02:23: Ganz liebe Grüße aus dem Kälterhaus von der Weinlese 24.

00:02:26: Ein herzliches Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Somelie, die interessantesten

00:02:53: Weinkenner unserer Zeit.

00:02:54: Mein heutiger Gast teilt mit mir eine liebe zu gereiften Wein.

00:02:58: Und dies vornehmlich aus dem Bugunden aus dem Bordeaux.

00:03:00: Die Erfahrung darum sammelte er unter anderem während eines fünfjährigen Auslandaufenthaltes

00:03:06: in Australien und in England.

00:03:08: So war er in Australien in den Top Restaurants Rue-Pot bei Neil Perry in Sydney sowie Harrison

00:03:14: in Port Douglas, tätig um anschließend seine Weinkenntnisse bei Markus Wörrenk at the

00:03:19: Berkeley in London zu vertiefen.

00:03:21: Und danach im Jahre 2012, Somelie im Terine und Tantris in München im Jahr 2014, Restaurant

00:03:27: Leitern Somie in Shains Restaurant, 2018 Chefs Somie bei Wernek Hof bei Geisel, tätig

00:03:32: war.

00:03:33: Ganz nebenher Somie des Jahres wurde 2020 die Eröffnung des Salons Rouge bei Torun Nakamura

00:03:38: im München mitbegleitete um 2023 zusammen mit seinem Bruder, das kürzlich mit einem

00:03:43: Michelin Stern ausgezeichnete Brothers, zu eröffnen und Gastronomie mit einer absoluten

00:03:48: Leichtigheit zu leben.

00:03:49: Und bevor wir gleich ins Gespräch einsteigen und hoffentlich extrem viel übergreifte

00:03:54: Weine erfahren, möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Partner der Schlumbergergruppe

00:03:57: mit den Handelshäusern Segnitz Konziowini Schlumberger und dem Privatkunden Portal Bremer

00:04:02: Weincollect für die händische und wirtschaftliche Unterstützung bedanken.

00:04:05: Dank ihnen ist dieses Projekt realisierbar.

00:04:08: Und nun ist es soweit.

00:04:09: Nun ist er da.

00:04:10: Herzlich willkommen lieber Tobias Klaas.

00:04:13: Du testest es regelmäßig fürs SZ-Magazin Weiner, oder?

00:04:17: Ab und zu.

00:04:18: Regelmäßig noch nicht ganz, aber immer mal wieder kommt ein Test über Rieslinge oder

00:04:23: irgendwelche Rosés.

00:04:25: Macht Spaß.

00:04:26: Findest du es gut?

00:04:29: Ich finde es sehr spannend.

00:04:30: Das ist für einen selber auch nochmal eine Challenge auf jeden Fall, weil man da zum

00:04:35: Beispiel vorletztes Mal war ein Discounter Rosé oder einfach sehr günstige Rosé, ich

00:04:41: glaube bis 10, 11, 12 Euro.

00:04:43: Und das trinkt man dann normalerweise nicht.

00:04:46: Also ich trinkt das normalerweise nicht, auch nicht weil ich es jetzt nicht gut finde oder

00:04:49: weil es mir nicht gut genug ist, sondern einfach weil das nicht in meine Nähe kommt.

00:04:54: Also ich bin nirgendwo, wo man sowas trinken könnte.

00:04:57: Und deswegen ist das sehr spannend gewesen, das mal zu probieren nacheinander.

00:05:02: Und ich war überrascht, wie viel Unterschiede es gibt.

00:05:04: Okay, was ist so deine Range, was du normalerweise trinkst?

00:05:06: Also sei es betrieblich oder wenn du mit Freunden unterwegs bist, hast du da sowas, wo du sagst,

00:05:10: ich trink keine Weine prinzipiell unter 5, 7, 100 Euro oder nicht über 20.000 Euro?

00:05:17: Nee, überhaupt nicht, sondern eher was verfügbar ist.

00:05:21: Also man ist ja als Somelie auch irgendwie, der Job ist ja auch irgendwie die Weinkarte

00:05:27: so zu scannen, dass man den besten Wein für den besten Preis irgendwie hört sich jetzt

00:05:31: natürlich nach einer deutschen Tugend gleichzeitig an.

00:05:33: Ja, ist aber letztlich die Aufgabe, also das ist ja gar nicht so verkehrt.

00:05:37: Absolut.

00:05:38: Ja.

00:05:39: Also ich sag mal so ab 50, 60, 70 Euro ist es dann schon immer was, wonach man schaut,

00:05:46: was Spaß macht.

00:05:47: Es geht aber auch drunter.

00:05:49: Also ich hab da keine Restriktionen.

00:05:51: Es ist nur so, dass wenn ich selber Wein trinke, also wenn ich selber Wein aufmache, dann ist

00:05:56: das gar nicht so oft, weil einfach unter der Woche ich nichts trinke, damit ich in der

00:06:01: Arbeit fokussiert bleiben kann.

00:06:03: Und am Wochenende dafür dann vielleicht mal ein Flaschen mehr.

00:06:05: Und da ist es dann meistens auch mal ein bisschen was Besseres oder andere Leute bringen was

00:06:12: mit.

00:06:13: Also meine Freizeit ist ja sehr auf Wein basiert und wenn ich mich mit Freunden anderen Wein

00:06:19: verrückten treffe, muss ich da ganz deutlich dazu sagen, dann ist das schon immer eine

00:06:26: sehr gute Weinrunde mit sehr guten Weinen.

00:06:28: So hab ich dich auch kennengelernt, also dass dein Fokus 100 Prozent Arbeit ist und zwar

00:06:33: ja auch so ein bisschen, ich sag mal so ein Problem in unserer Vorabsprache Terminfindung,

00:06:37: dass du also alles, also die Arbeit über alles priorisierst und da sehr, sehr konzentriert

00:06:43: bist, was manchmal bestimmt nicht einfach ist, also da auch im Rahmen der Freizeitfindung

00:06:47: oder andere Sachen irgendwie zu realisieren.

00:06:49: Absolut, oder die Ehe auf jeden Fall?

00:06:53: Gibt's auch noch, ja.

00:06:55: Gibt's auch noch, genau.

00:06:57: Wir haben uns ja, das ist ja immer noch relativ frisch, ja.

00:06:59: Wir sind jetzt seit zwei Jahren offen und hatten jetzt das erste Mal eine kleine Konzept,

00:07:06: eine temporäre Konzeptveränderung, einfach weil unser Kükenchef eine leiste OP hatte,

00:07:11: da ist zum Glück alles gut gegangen und der ist wieder wohl auf, aber mussten da ein

00:07:16: anderes Konzept finden, das ohne ihn funktioniert und das hat super geklappt und die Vor- und

00:07:21: Nachbereitung dazu war etwas zeitintensiv.

00:07:26: Und dazu ja, Restaurant voll, aber wir haben es sehr geschafft.

00:07:32: Und da werden wir ja auch nichts riskieren, also gerade mit diesem jungen Erfolg, das

00:07:36: ist ja spektakulär, vier Monate nach der Eröffnung habt ihr ja bereits einen Stern

00:07:39: bekommen, was ja extrem selten ist und ihr wurdet den Vorschusslobberen, die man euch

00:07:45: dargeboten hat, ja mehr als gerecht und das ist eine Stadt wie München.

00:07:49: Vielen Dank, das kann man natürlich, ich kann die ganze Glorie wirklich nur unserem

00:07:53: Kükenchef Daniel und seinem Team geben, der von Anfang an so konsequent war und gesagt

00:07:59: hat, wir machen das genauso und Michelot hat das gewertet und wir sind vor drüber.

00:08:05: Also das hat uns auf jeden Fall einen Kickstart besorgt.

00:08:08: Findest du es auch?

00:08:09: Also findest du auch, dass es zu, keine Ahnung, zu reinen oder zu 90 Prozent Küchenleistung

00:08:15: ist oder?

00:08:16: Ja, ich schon mal.

00:08:17: Es ist immer ein bisschen kämstere Schriftrag, gerade von Kellner Seite und es wird ja in

00:08:20: den Statuten niedergeschrieben, aber ich bin einfach immer so ein bisschen skeptisch.

00:08:25: Es ist eine sehr interessante Frage, also ich habe ja länger in England, in London gelebt

00:08:29: und da ist Michelot ein bisschen offener.

00:08:33: Also man erkennt die, die geben sich öfter zu, geben sich öfter aus dann am Schluss und

00:08:39: sagen wir an von Michelot und so weiter inspektor und erzählen auch ein bisschen mehr aus dem

00:08:43: Näckhäschen so nach dem Motto, worauf es ankommt und da, also UK haben sie immer gesagt, es

00:08:48: kommt, ist eine reine hundertprozentige Küchenleistung und man sieht das ja dadurch, dass im Ausland,

00:08:54: in Singapur zum Beispiel gibt es ja diese Nudelküchen, die auch nicht stehen haben oder

00:08:58: ich glaube eine insgesamt und da ist das Service, es gibt kein Service so nach dem Motto von

00:09:02: dem,

00:09:03: Bangkok ist die, glaube ich.

00:09:04: Oder in Bangkok, ja, also in dem Kontext Service ist wahrscheinlich bei uns einfach nur nice

00:09:11: to have on top, aber man muss schon sagen, es war bei uns auf jeden Fall eine Küchenleistung,

00:09:15: das kann man ganz klar sagen.

00:09:17: Findest du aber, dass Essen kann schmecken, wenn der Kellner der Somie einfach muckst?

00:09:22: Wie meinst du das, Tschuldigung?

00:09:25: Also wenn du einen perfekten Teller bekommst und dann haut dir jemand den Teller hin und

00:09:29: sagt Fris, ist der Abend gelaufen, dann kann man das Essen auch nicht mehr genießen.

00:09:35: Das stimmt, ich habe das auch schon erlebt, also in anderen Restaurants, wo ich gearbeitet

00:09:39: habe, dass die Gäste sich so schlecht gefühlt haben, dass das Essen dann Nebensache war,

00:09:45: also oft in Deutschland jetzt weniger, auch immer mehr, aber oft wollen die Leute auch

00:09:50: einfach wirklich interagieren, mit dem Kellner im Außern ist das extrem, also ich war ein

00:09:57: Jahr in Australien, jeder Gäste, also wirklich 99% der Gäste wollen ins Gespräch kommen,

00:10:02: sagen wo bist du her, was machst du hier und da ist das Essen schon dann nice to have,

00:10:07: aber es ist Nebensache.

00:10:08: Ist da noch mehr, ne?

00:10:09: Also jetzt hatte ich in Kalifornien auch, als ich da gearbeitet habe oder wenn man halt

00:10:13: reist, da merkt man das ja auch, dass an den Nebentischen vielmehr mit den Kellnern

00:10:18: interagiert wird, außer vielleicht in Frankreich, wo warst du da?

00:10:22: In Kalifornien da war ich in Oakhurst, Josemti National Park, das ist ein kleines Relais

00:10:27: Châteauhaus, wo ich war, Château Surrond, Ernest Albury House.

00:10:30: Cool.

00:10:31: Und es war damals eine Österreicherin, die Erner Cubing Clan in, die ist nach Kalifornien

00:10:37: ausgewandert, hat dort mehr oder weniger Europa gerebuildet, wenn man so möchte, und so ein

00:10:43: kleines europäisches Heidway gebaut.

00:10:46: Und für mich, ich bin damals rüber gegangen, damit ich Englisch lerne, weil ich relativ

00:10:51: schlecht Englisch gesprochen habe und zu diesem Zeitgeist einfach so ein bisschen mitbekomme.

00:10:56: Und da gab es halt hauptsächlich deutsche und österreichische Weine, was für mich halt

00:10:59: ein riesengroh über, weil ich mich damit zumindest auskannte und dann so nach und nach Kalifornien

00:11:04: entdecken konnte.

00:11:05: Aber es war für mich eine absolut prägende Zeit und ich kann jedem eigentlich nur dazu

00:11:11: raten, zumindest in gewisser Zeit einfach mal im Ausland zu verbringen.

00:11:14: Wird bei dir wahrscheinlich genauso gewesen sein, oder?

00:11:16: Mit England und Australien?

00:11:18: Ja, absolut.

00:11:19: Also sehr unterschiedliche Service-Standards, sag ich mal, sehr unterschiedliche Approaches

00:11:25: zu dem Gast.

00:11:26: Aber was ich eben meinte in Kalifornien ist, ist es halt, oder USA allgemein, ist ja

00:11:33: eine servicestechnische Bahn.

00:11:34: Also da gehst du in eine Pizzeria und wir waren ja auch in Napa Valley, Weinreise und so

00:11:39: weiter und die Leute kommen halt und sind vom Service her von der Persönlichkeit auf den

00:11:44: Tisch wie in einem dreistellen Restaurant.

00:11:46: Also kommen her und sagen hi, Jack, I'm your waiter for tonight, anything you need, blah,

00:11:50: blah, blah.

00:11:51: Also das war schon eindrucksvoll, ja.

00:11:53: Und muss man schon sagen, in Deutschland ist so die normale Gastro oft so eine Service-Wüste

00:12:01: auch gewesen oder immer noch in Teilen.

00:12:03: Also das ist schon ein großer, großer Unterschied.

00:12:05: Da kann man sich schon eine Scheibe abschneiden, dass es leider war.

00:12:09: Kannst du das Erfahne in Brothers übernehmen?

00:12:13: Also lebst du dort australischen, englischen Service oder lässt sich das auf Deutschland

00:12:18: nicht ummünzen?

00:12:19: Ja, teilweise.

00:12:20: Also es ist natürlich so, dass mein Buhler und ich sind sehr outgoing, sehr extrovertiert

00:12:27: und wir reden einfach gern mit Leuten.

00:12:29: In Deutschland ist es natürlich nicht so, dass man jetzt im Restaurant Gast Relations

00:12:32: Manager braucht, weil viele deutsche ältere Gäste, Sterne, Restro-Klinetheel, die wollen

00:12:38: nicht unbedingt mit einem Redner.

00:12:40: Es werden immer mehr, vor allem junge Leute, die einfach viele Essen gehen, die sich dann

00:12:44: natürlich, die länger zusammen sind, jetzt nicht unbedingt jeden Tag dann noch ganz

00:12:48: viel zu sagen haben.

00:12:49: Also das ist einfach natürlich eine natürliche Vorgehensweise, dass die Leute dann mit den

00:12:55: Kellnern reden wollen.

00:12:56: Die Kellner sind ja die, die die Sachen erleben, die Essen gehen.

00:12:58: Hast du Tipps, was ist gerade hot, was ist new und so?

00:13:02: Und das merkt man dann schon.

00:13:04: Und da, Markus und ich sind in dem eigentlich immer schon naturell einfach so gewesen, dass

00:13:08: wir mit den Leuten reden, ohne dass wir uns verstellen.

00:13:11: Und ich finde das, was du erwähnt hast, auch ganz, ganz wichtig.

00:13:16: Also man sagt ja oft, dass sich ein Pärchen am Tisch nicht zu sagen hat, wenn die 30 Jahre

00:13:19: zusammen sind.

00:13:20: Es gibt zwar manche Naturteilente, die sich immer noch viel zu erzählen haben, aber andere

00:13:23: Verbringer hat jedes Abendessen miteinander und da passiert halt jeden Tag was Neues.

00:13:27: Und wenn dann neue Personen mit dazu kommen, wie eben der Kellner, der diese Leidenschaft,

00:13:32: was ja manche haben, sprich, Wein, Essen, Service als solches, vielleicht irgendwie,

00:13:37: wie man sich anzieht, was gerade der Trend ist, wenn man ein Tourist in der Stadt ist,

00:13:41: wo man was entdecken kann, dann ist das natürlich eine Kommunikationsperson.

00:13:45: Es hat nichts mit der Beziehung oder sonstiges zu tun.

00:13:46: Also das würde ich auch gar nicht immer so despäkierlich darstellen, dass man die eigentlich

00:13:50: mehr oder weniger dann bedauern betrachtet.

00:13:52: Ja, das ist ja interessant.

00:13:54: Also das ist einfach auch irgendwie natürlich menschig, vor allem wenn dann so ein bisschen

00:13:58: Alkohol noch dazu fließt oder man ein, zwei Gläser Champagner getrunken hat, dann bricht

00:14:05: dann so das Eis von den Gästen und die schütten sich dann so richtig aus.

00:14:09: Also teilweise auch zu viel, dass man das Auge für die anderen Gäste dann verliert und man

00:14:15: will ja nicht unhöflich sein.

00:14:16: Das ist extrem.

00:14:17: Also das ist gut, aber man muss da irgendwie dann sagen, ja ich muss jetzt wieder was tun,

00:14:23: so nach dem Motto oder...

00:14:24: Irre schwer, gerade wenn du eben...

00:14:26: Wie viele Tücher habt ihr, zehn bei euch, neun?

00:14:30: Ja, ungefähr.

00:14:31: So wie kriegen so 33, theoretisch auch 35 bei Veranstaltung kriegen wir rein.

00:14:37: Dann ist das aber schon sehr proppefoll und spaßig.

00:14:40: Und wenn du dich da zerteilen musst und für jeden mehr oder weniger ein kleines Weinseminar

00:14:43: halten musst, kannst du das möchtest, dann ist das oftmals also schon richtig, also

00:14:49: eine Zeitmanagement, eine Riesenleistung.

00:14:53: Also Kardio, Sport außerhalb kann ich mir sparen eigentlich.

00:14:58: Ich habe entspannte 14 bis 16.000 Schritte nur in der Arbeit teilweise, weil ich immer

00:15:03: ein Keller runter muss zum Weinkeller.

00:15:05: Das ist witzig.

00:15:07: Also der ja auch, also mehr oder weniger von jetzt auf gleich, also richtig hingebombt

00:15:13: wurde, wenn man das so sagen kann, also in dieser ab 1000 Position ungefähr, die relativ

00:15:18: schnell dahingestellt und das aber mit Wein, wo viele andere, also sich einen Freundentanz

00:15:24: machen würden, wenn sie die im Keller hätten.

00:15:26: Ja, es war ein großer Punkt unserer Konzeptfindung, dass wir gesagt haben, wir wollen eine große

00:15:33: Weinkarte mit coolen Preisen auch natürlich und querbeet, eher auf alte Welt fokussiert.

00:15:38: Und das war dann zehn Monate lang in Planung eigentlich.

00:15:43: Also da hat man sich dann die Händler zusammengesucht.

00:15:45: Da hingegen habe ich natürlich viele Kontakte einfach noch gehabt aus den anderen Stationen

00:15:52: und da hat man sich dann aus dem Pool einfach eine schöne Weinkarte zusammen gebaut.

00:15:56: Schwerpunkt alte Welt, hast du deine Vorliebe selber, dass du sagst, das liegt mir besonders

00:16:03: oder das habe ich im Laufe meiner Karriere oder meiner Weinleidenschaft besonders wertschätzend

00:16:08: gelernt?

00:16:09: Natürlich, alte Welt, begund Bordeaux war immer das Interessante, das war eigentlich für

00:16:16: mich immer noch Bordeaux.

00:16:17: Ich dachte so 90 Prozent sind Richtung begund abgewandert.

00:16:21: Das ist eine interessante Frage.

00:16:25: Also Bordeaux, ich sage immer mal, war meine große erste Liebe, weil als ich als jungerer

00:16:31: Mensch das erste Mal irgendwie einen uralten Bordeaux aus den 20ern oder auch aus 1887

00:16:37: getrunken habe und die noch hocharomatisch komplex, perfekt war, nicht oxidiert, nicht

00:16:44: moderisiert, gar nicht, sondern einfach perfekt.

00:16:46: Das ist schon ein Gänsehautmoment und dann will man das wieder irgendwie haben und befasst

00:16:52: sich damit mit Jahrgängen und mit Chateaus und mit all diesen Sachen.

00:16:56: Und dann kam ich aber irgendwie zum Begrund, weil man sagt ja irgendwann kommt jeder zum

00:17:00: Begrund, weil man was noch feineres will, was noch komplexer ist.

00:17:04: Und da ist ja das Spannende, dass es eine Rebsorte gibt.

00:17:06: Pinot noir, es gibt natürlich auch gamé noch, aber das ist nicht wirklich an der, an der

00:17:13: Cote d'Or so wirklich interessant, sage ich mal, oder an der Cote Nuit.

00:17:16: Und dann hast du ganz viele verschiedene Appellationen und die Weine sind komplett unterschiedlich

00:17:23: von Appellation zu Appellation, von Lage zu Lage, von Parzelle zu Parzelle und vor allem auch

00:17:29: von Winter zu Winter.

00:17:30: Ja, und dann hat jeder seine eigene Schule und seine eigene Stilistik und da hat sich

00:17:34: auch ganz viel verändert einfach in den letzten Jahren und viel, ja, anders einfach geworden.

00:17:42: Und das ist sehr spannend gewesen, sehr anziehend.

00:17:45: Und dann bin ich aber irgendwann wieder doch auf gleiche Länge mit Bordeaux, weil einfach

00:17:51: Bordeaux immer noch Wahnsinn ist.

00:17:55: Man hat ja begrunt weiß die Probleme, dass Prämoks dazu kam, Premature Oxidation.

00:18:00: Und das hat den, ich sage mal, den Ersteigerungsspaß von älteren Weinen einfach so ein bisschen

00:18:06: gedämpft.

00:18:07: Und da hast du eigentlich im Bordeaux halt weniger Probleme, ja, das ist natürlich komventioneller

00:18:11: und die Dinger halten einfach ewig.

00:18:13: Du hast schlechten Füllstand, die Flasche sieht sonst wie aus und du machst auf und der

00:18:18: Wein ist perfekt.

00:18:19: Also das ist, macht Spaß.

00:18:21: Kannst du Prämios kurz erklären?

00:18:22: Ich finde es ist so ein Phänomen, was erst so seit zehn Jahren wirklich thematisiert wird

00:18:26: und vielleicht hat sich ein oder andere noch nicht gehört.

00:18:29: Gerne.

00:18:30: Also früher hat man immer gesagt oder ich, in meiner Weiterziehung, hat man gesagt, weiße

00:18:35: Begründer brauchen Zeit.

00:18:36: So nach dem Motto, wenn der fünf, sechs Jahre alt ist, viel zu jung, braucht es gar nicht

00:18:41: aufmachen.

00:18:42: Vor allem wenn das größere, prästisch gerechtigere Lage ist, Alabata Morasche, Valimorasche

00:18:47: und so weiter.

00:18:48: Und daran haben wir uns gehalten und wir haben viel Geld und Zeit damit verbracht, alte

00:18:55: Weine zu ersteigen.

00:18:56: Also ich rede jetzt von weiße Weinen vor allem und die waren dann, wenn die 20, 30, 40, 50

00:19:02: oder wie viele Jahre alt waren, zum Niederkniegen grandios.

00:19:07: Also unfassbar gut.

00:19:08: Natürlich irgendwo konventionell auch hergestellt mit Schwefel und allem drum und dran.

00:19:14: Aber es hatte ja erstmal jemand nichts dagegen.

00:19:17: Und dann ging das los.

00:19:21: Also das war eigentlich, sagt man schon, ab den Neunzgern mit premature oxidation.

00:19:26: Das bedeutet im Grunde, dass ein weiße Begründer oder es gibt es auch natürlich in anderen

00:19:31: Regionen weniger oxidiert, bevor er überhaupt reif wird.

00:19:35: Und in den Neunzgern jetzt weniger, aber da hat es ein bisschen angefangen.

00:19:40: Aber für mich war so der Punkt, wo man es wirklich deutlich, deutlich merkt, war 2002.

00:19:46: Also wenn man jetzt wirklich spezifisch rangeht und man probiert die großen Häuser aller

00:19:51: Le Flèf und so weiter, ist 2001 noch alles sichere Bank, kühler Jahrgang, alles cool.

00:19:56: Und ab 2002 hast du teilweise eine wirklich große, teure Weine, die 10.000 Euro kosten,

00:20:02: morische und so weiter und die sind völlig, also wirklich braun und haben so dieses Karamellige.

00:20:07: Und das hat sich bis jetzt, kann man eigentlich sagen, nicht wirklich verändert.

00:20:13: Sie, Winzer haben alles Mögliche versucht mit Wachskapseln, mit, weiß ich nicht, Ertragsbegrenzung

00:20:22: oder mit irgendwelchen Taktiken.

00:20:26: Also ich bin kein Önologe, aber ich kann mich erinnern, als die Angela Flèf noch gelebt

00:20:30: hat, hat sie eben gesagt, das ist eine Katastrophe und jeder, der das findet, der kriegt so viel

00:20:38: Geld, wie er will, von mir, der den Fehler findet und so.

00:20:40: Und dann waren Chemiker da und alles Mögliche und dann hat der eine gesagt, zu hohe Erträge

00:20:44: und der eine hat gesagt, nee, zu wenig Schwefel und die anderen gesagt, zu viel Schwefel, die

00:20:48: Weine sind instabil und keiner wusste es.

00:20:50: Aber man sagt heutzutage, es ist wohl eine Mischung aus verschiedenen Sachen gewesen,

00:20:56: dass vielleicht doch die Erträge zu hoch waren in einem Begrund, wo eigentlich eh die Erträge

00:21:02: niedrig sind, aber genau wissen tut man es nicht.

00:21:05: Es gab Etliche, die sich da richtig massiv drüber geärgert haben und der Trend kam ja oder

00:21:10: zumindest die Aussage kam ja zuerst aus Amerika und hat sich dann so nach und nach in Deutschland

00:21:16: breit gemacht und dann letztlich haben wir es hier selber auch erfahren, ja, war ein Problem.

00:21:21: Absolut, also vor allem wie gesagt die großen Häuser dann, wo man wirklich viel Geld dafür

00:21:26: ausgibt und eigentlich war immer der Garant, dass es auf jeden Fall, wenn es nicht korrekt

00:21:31: ist, es auf jeden Fall wunderschön.

00:21:33: Also egal was passiert, der Weine ist super.

00:21:35: Ich erinnere mich auch an viele Weine aus den 70er, 80er Jahren, die wirklich zum Niederknie

00:21:38: waren und jetzt teilweise noch sind, wenn ich die irgendwo bekommen und trinken darf.

00:21:42: Bei dir ging es dann zurück zum Bordeaux, weißt du was ich ganz interessant finde, weil du

00:21:47: die alten Bordeaux erwähnt hast, ich finde einen Reifenbordo, kann man eher beschreiben

00:21:53: als einen Reifenbordo, ich finde für einen Reifenbordo gibt es ganz wenig Worte, weil

00:21:59: das so unglaublich hier schickt.

00:22:01: Ich finde es interessant.

00:22:02: Beim Bugunder hast du dieses Süßsäureverhältnis am Gaumen, du hast diese teilweise Straffesäure,

00:22:08: du hast ein ganz festes Arombild, wo du sagen kannst, je nach Appellation, je nach Produzent

00:22:11: und so weiter kannst du es noch eher zuordnen und man kann es eher beschreiben und beim

00:22:15: richtig reifen Bordeaux, also richtig reif wäre jetzt vielleicht 70er Jahre oder 60er Jahre,

00:22:22: wenn es da 66 oder 64 oder 61 natürlich so was gibt, aber ich kann die Häuser, die Güter

00:22:29: zuordnen, die Grünenbücher Juven sind immer raus schmecken, Fijak etc.

00:22:33: Aber warum der so ist, da fehlen mir die Worte.

00:22:36: Es ist interessant, dass du das sagst, also in unserer Weingruppe, die ich ja auch schon

00:22:41: seit vielen Jahren habe, wo wirklich dann an einem besonderen Abendmahl wirklich viele

00:22:46: Flaschen über den Tisch gehen, wir machen immer Witze über uns selber und die sind

00:22:49: da sehr kritisch, wir sagen, wir erraten alles außer Grund, aber wir trinken fast nur

00:22:54: vor Grund, aber die Weine sind so unterschiedlich und es ist teilweise, erräht man den Winzer

00:22:59: von der Stylistik schneller als die Appellation, also es ist total abgefahren.

00:23:04: Und wenn dann Bordeaux kommen, egal ob weiß oder rot, ist das relativ schnell erraten,

00:23:10: also mit Chateau, also ohne da jetzt irgendwie falsch angeben zu wollen, aber das ist um

00:23:16: einiges leichter oder fällt uns um einiges leichter als jetzt vor Grund, also das ist

00:23:19: interessant.

00:23:20: Ich glaube, ich total gerne, ich meine auch nicht das Erraten, also nicht das Blindverkosten,

00:23:25: das finde ich teilweise geht in Appellationen im Begrund auch sehr, sehr gut, aber ich meine

00:23:29: das Beschreiben, also wirklich Worte dafür finden, die jemand anderes versteht.

00:23:33: Also wenn man mehr oder weniger Weine miteinander probiert und wir machen das aus einer Entfernung

00:23:37: heraus und der eine sagt, okay, ich habe das und das und das im Glas und der andere sagt

00:23:42: klar, das muss das und das sein.

00:23:43: Das fällt mir beim Ordo schwer.

00:23:45: Ja, gut, es gibt halt schon sehr klassische, ein sehr klassisches Vokabular mit diesen

00:23:52: Suboas, Waldboden, also das ist schon relativ, ich glaube, gut anwendbar bei den meisten

00:23:58: Bordeaux, aber ja, es ist eine, auf jeden Fall ist und bleibt eine Passion, also.

00:24:04: Gehst du da richtig nach Jahrgänge oder was ist für dich da wichtiger, die Jahrgänge

00:24:08: selber?

00:24:09: Sind es die Winster, ist die Appellation, ist es ...

00:24:11: Jahrgänge auf jeden Fall.

00:24:13: Jahrgänge.

00:24:14: Ja, Jahrgang steht über Winzer.

00:24:15: Nicht unbedingt, nee, also ich finde schon, dass man jetzt, wenn wir gerade über die 60er

00:24:21: gesprochen, auch die 50er teilweise, Weine sind teilweise besser beinahnt als 70er zum

00:24:28: Beispiel oder besser.

00:24:29: Ja, 70 war so schade, ja.

00:24:30: Du bist auch ein 70er Kind, glaube ich, oder?

00:24:32: Nee, du bist 80er, 87 oder so, ne?

00:24:35: 87er, ja genau.

00:24:36: Ja genau, genau.

00:24:37: Kein guter Jahrgang für den Urbauer.

00:24:38: 74, also von dem her, da gibt es auch nicht viel zu kaufen.

00:24:42: Das ist auch schwierig, ja.

00:24:44: Und das macht das Leben aber günstiger.

00:24:45: Also wenn du jetzt irgendwie keine Ahnung, 75 oder 73 bist, versuchst du natürlich die

00:24:49: ganzen Sachen aus deinem Jahrgang zu bekommen, um da irgendwann mal das zu genießen.

00:24:54: Aber ich weiß, da gibt es nichts, da gibt es ein bisschen Portweil, ein bisschen Kalifornien.

00:24:57: Aber Bordeaux brauche ich gar nicht mal.

00:24:59: Ich habe bei 74er Schafe Blanc aufgemacht, das hätte ich besser nicht machen sollen,

00:25:02: aber ich habe damals auch günstig für 200 Mark gekauft.

00:25:04: Aber selbst damals war der schon nichts und von dem her sei froh, deine 87, das rettet

00:25:09: dir dein wirtschaftliches Leben.

00:25:11: Ja, wahrscheinlich schmecken die besser, weil die noch jünger sind, aber es ist auch eher

00:25:15: Mau, sag ich mal.

00:25:17: Also deswegen, ich bleibe dann lieber bei den guten Jahrgängen, sag ich mal.

00:25:22: Würdest du das jetzt noch nachkaufen oder kaufst du das jetzt noch nach?

00:25:25: Oder sagst du, nee, der Markt ist durch, keine Ahnung, was jetzt noch da ist und sowieso Fälschung

00:25:30: oder oder oder Lagernfälsche oder wie auch immer?

00:25:34: Also bei denen, ich sage mal bei denen Preisen, wo wir jetzt kaufen, da lohnt sich das nicht,

00:25:40: zu fälschen.

00:25:41: Deswegen, also das Letzte, wo ich mir, was ich denke, wäre eine Fälschung, ich denke,

00:25:46: ich würde es wahrscheinlich relativ einfach erkennen.

00:25:48: Also wir kaufen nach wie vor alte Jahrgänge, weil einfach Bordeaux gibt es sehr viel.

00:25:58: Es gibt, ich meine, die großen Häuser, die machen in ertragreichen Jahrgängen bis zu

00:26:01: den Viertelmillionen Flaschen.

00:26:03: Wahnsinn, ne?

00:26:04: Also das ist wirklich, wirklich viel und früher haben die Leute ja auch Bordeaux weggelegt.

00:26:08: Das ist ja nicht wie heute, werden Burgunde und Bordeaux einfach sehr jung getrunken.

00:26:11: Das war früher halt gar nicht so.

00:26:13: Da haben die Leute auf Subscription gekauft und da haben das 20, 30 Jahre liegen gelassen.

00:26:17: Und deswegen ist halt jetzt immer noch, ist es immer noch viel da, ja, auf jeder Aktion,

00:26:22: die neu kommt, merkt man, wow, da ist eine unfassbare Menge an coolen, perfekten, gereiften Bordeaux

00:26:29: Flaschen und teilweise auch gar nicht so teuer, ja, so wird das was man dann kriegt.

00:26:33: Auch in der Relation zu dem, was die jetzt aktuell kosten, sind teilweise die gereiften

00:26:38: Sachen noch günstiger als die aktuellen, das finde ich also.

00:26:40: Richtig, ja.

00:26:41: Das ist wirklich Wahnsinn.

00:26:42: Also ich habe für einen Geburtstag zum Beispiel mal zwei Motors gekauft, ein 62, ein 66 und

00:26:50: das hört sich jetzt erstmal teuer an, so uuh, kauft der Motor für seinen Geburtstag, nein,

00:26:54: das war, da waren beide Flaschen, ich glaube, waren wirklich quasi für einen ablumpen Ei

00:27:00: zu haben und beide waren zum Niederknien.

00:27:03: Also perfekte Flaschen.

00:27:04: Etikett war ein bisschen zerkratzt, das ist natürlich für viele klassische Weintrinker

00:27:10: immer irgendwie wichtig, das ist mir aber nicht wichtig, weil wenn ich eine Flasche sehe,

00:27:13: die ein schlechtes Etikett hat, weiß ich, der Wein wurde gut gelagert.

00:27:16: Also wenn der, dieser Etikett ein bisschen, wenn es, ich sag mal, zermodert ist, aber zerkratzt

00:27:22: finde ich dann schon eher skeptisch, weil ich mich dann halt immer frage, wie kann so

00:27:26: ein Etikett zerkratzen?

00:27:27: Also man nimmt das ja nicht irgendwie mit zur Arbeit und zurück, sondern da muss ja dann

00:27:31: schon irgendein Ding passieren, also das Etikett zerkratzt.

00:27:35: Ja, die wahrscheinlich beantworten, also du kennst es ja, wenn du in einem Weinkeller

00:27:38: bist und du ziehst eine Flasche raus.

00:27:40: Stimmt.

00:27:41: Und es gibt ja diese Schubladen und diese Schubladen haben oben so eine Leiste und wenn du die Flasche

00:27:45: raus ziehst, über Jahre hinweg, dann ist die irgendwann zerkratzt.

00:27:50: Klar, auch wenn eine Flasche mal rüber rutscht oder was du gerade sagst, ist, wenn man sie

00:27:53: rauszieht, klar macht Sinn.

00:27:55: Ja, ist ein Erklärungs.

00:27:56: Ich würde aber genau im Umkehrschluss auch bedeuten, dass die Flasche dann trotzdem wahrscheinlich

00:28:01: im Weinklima schank, die ganze Zeit war, nur halt oft gewandert ist, weil er irgendwie

00:28:04: was drunter tun musste oder was rausnehmen musste.

00:28:07: Du würdest einen gefälschten Wein erkennen?

00:28:10: Ich denke schon, also ich habe ja wirklich das jahrelang gemacht, also mein Hobby privat

00:28:16: und wie gesagt auch mit meinen Freunden und Weingruppen ist ja wirklich alte Weine auch

00:28:22: irgendwo, alte Weine verkosten und da gehört natürlich das Besorgen, Ersteigern auch dazu

00:28:27: und ja, also vor allem bei Bordeaux ist es ja im Grunde einfacher, man hat ja eine Kapsel,

00:28:33: man hat einen Korken, man hat eine Flasche und ich sage mal bisschen die 30er, 40er,

00:28:39: 50er vielleicht auch noch danach, das weiß ich gar nicht genau, ich denke aber nicht,

00:28:43: waren die Flaschen ja zusammengefügt aus zwei Halbenflaschen, also längst quasi der

00:28:49: Querschnitt von der Flasche und man sieht die Naht und wenn man jetzt, also ich glaube nicht,

00:28:54: dass jemand eine Zwei-Dreihundert-Eurflasche fälscht und wenn du jetzt eine Flasche aus

00:28:59: 26 hast oder so laffiert und da ist nicht diese Naht dabei, dann wäre ich schon mal misstrauisch.

00:29:04: Ich weiß nicht, ob es diese gäbe, ohne das kann ich nicht sagen, dafür habe ich zu wenig

00:29:08: getrunken, aber ich würde anfangen Fragen zu stellen und wenn dann die Kapsel nicht stimmt

00:29:12: oder gar keine dran ist und der Korken nicht stimmt, dann kann nur der Inhalt selbst das

00:29:20: aussagen und da muss man halt dann ehrlich sein und sagen auch wenn es jetzt einer der größten

00:29:24: Beine der Welt ist, dann ist es wahrscheinlich, riecht es nicht wie einer und dann ist es auch

00:29:28: keiner. Also auch das Indikett, also das Papier, was damals verwendet wurde, die Druckart, die

00:29:33: damals verwendet wurde, gibt viele Indikatoren, wie man darauf schließen kann, ob das einigermaßen

00:29:41: echter Wein sein könnte. Von 82 Chevron wurden allein in China zwei Drittel mehr verkauft als

00:29:47: je produziert wurden. Richtig, ja bei fast allen, also bei Petrius, bei Lafitte, ich hatte ein

00:29:53: Someli der bei Aladou Kass gearbeitet hat in Macau und der hat erzählt, du kannst da in den

00:30:00: Supermarkt gehen und Petrius kaufen, aber der sieht von 100 Meter entfernt, dass das Ding halt

00:30:04: gefälscht ist und für die Leute ist es teilweise einfach so, die kaufen das dann für was für

00:30:09: sich, wie viel 1000 Euro und sagen, wer am Petrius getrunken, ob das echt ist oder nicht, ist zweitrangig.

00:30:13: Oder machen Instaville davon, wie sie eine Sangria-Bohle daraus machen. Ich finde gerade viral,

00:30:18: wo sie da irgendwie drei Flaschen Petrius versenkt haben, aber auch keiner weiß, ob das jetzt echt war oder nicht.

00:30:23: Stimmt, aber ich vermute, diese Bowl oder diese Sangria hat doch müsste, glaube ich, gut geschmeckt haben.

00:30:30: Den gesunden Wein wird von Haus aus irgendwie interessant sein oder gut sein oder ich glaube,

00:30:38: aber nicht, dass die die wirklich aus guten Gelesern getrunken haben oder irgendwie

00:30:43: degustiert haben oder gibt es für dich irgendwas, wo du sagst, das würde ich mit Wein niemals machen?

00:30:48: Sangria-Bohle. Also Sangria-Bohle, das ist schon Next Level auf jeden Fall, vor allem so teuer.

00:30:56: Was würde ich mit Wein niemals machen? Also ich würde, ich würde sagen spucken, aber das stimmt

00:31:04: auch nicht, weil in den letzten Verkostungen, wenn einfach so viel Weine da sind, geht es gar nicht

00:31:09: anders. Und die andere Option, die man hat ist ja einfach, dass man unfassbar betrunken wird irgendwann.

00:31:15: Das Problem ist immer bei so besonderen Beinen oder guten Beinen oder der muss ja gar nicht teuer,

00:31:21: sondern der muss einfach nur extrem gut schmecken. Da hat man ja irgendwie fast das Gefühl,

00:31:25: dass es dann einem gut tut, wenn man das trinkt, vor allem wenn man mehr trinkt. Also das ist

00:31:30: ein total verrückte Denkweise, aber ja, wahrscheinlich stehen lassen. Also ich würde dann lieber die

00:31:37: Flasche mitnehmen, aber wenn ich jetzt eine besondere Flasche bestelle oder zum Geburtstag oder

00:31:41: Jahrestag mit meiner Frau, dann würde ich die, könnte ich das nicht ausdrinken oder stehen lassen.

00:31:47: Lieber würde ich dem Someli oder dem, wer auch immer um mich da bedient, da noch ein Glas geben,

00:31:53: das er damit Spaß hat, als das irgendwie stehen zu lassen.

00:32:00: Wermut galt seit Jahrtausenden als Heimmittel, unter anderem gegen Verdauungsprobleme und Fieber.

00:32:17: Die heutige Form des Wermuts als Apparativ oder Genussgetränk entstand jedoch erst im Piedmont des 18. Jahrhunderts.

00:32:24: Ein Meilenstein in der Geschichte des Wermuts war das Jahr 1786, als der Italiener Antonio Benedetto Capano

00:32:31: erstmals in Turin seinen Wermut Turino, in welchem er weißen Wein mit Zucker, Alkohol und

00:32:37: einer Geheimmischung aus 30 verschiedenen Kräutern und Gewürzen darunter vor einem Wermutkraut,

00:32:42: das den Charakterischen Geschmack lieferte, kombinierte. Etwas später entstand in Katalonien

00:32:47: eine florierende Wermut-Szene, die sich durch eine Vorliebe für trockenen und würzige Sorten

00:32:52: auszeichnete. In dem Wermut Terias, klein Bas, die sich auf Wermut spezialisierten,

00:32:55: wurde das Getränk zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Bis heute ist es

00:33:00: entsteht wie Barcelona üblich, in Nachmittag mit einem Wermut etapa, zu Beginn ein Ritual,

00:33:04: das als Laorda der Wermut bekannt ist. Der riesige Erfolg ergab sich jedoch aus der

00:33:08: Verbindung zwischen Wermut und den Absinth-Herstellern des 19. Jahrhunderts. Während Absinth mit

00:33:14: seiner berauschenden Wirkung skandal umwittert war, galt Wermut als die gesittetere und gesellschaftsfähigere

00:33:20: Version eines mit Wermut versetzten Getränkes. So konnten viele Hersteller, die in Absinth verboten,

00:33:26: ihre Existenz bedroht sahen, auf die Produkte vom Wermut umsteigen und damit die Tradition

00:33:30: der Kräuter-Aromatisierung fortsetzen. Wermut hat eine wahre Renaissance erlebt,

00:33:35: insbesondere durch die wachsende Craft und Slow Food Bewegung. Immer mehr kleine,

00:33:39: handwerkliche Produzenten versuchen alte Rezepte wiederzubeleben oder neue Interpretationen

00:33:43: zu schaffen. Oft mit lokal ausgebauten Kräutern und sehr innovativen Aromen. Und perfekte

00:33:48: Vertreter dafür sind die vier Wermut aus dem Hause Lusthaut. Dry, White, Rose und Red.

00:33:53: Handwerklich und unfassbar individuell erzeugt. Basieren dieser auf sehr hochwertigen Scherequalitäten,

00:33:58: das ist Wermut in einer wirklich außergewöhnlichen komplett anderen Dimensionen, Geschmackstiefe und

00:34:04: Aromfülle. Der Wermut White ist nicht umsonst als Wermut des Jahres 2019 ausgezeichnet worden,

00:34:10: mit den im Jahre 2023 auf dem maggekommenen Wermut Dry. Schließlich taut die Lücke des

00:34:15: klassischen trockenen Wermuts im Sortiment. Er wird aus Manzanierschere hergestellt,

00:34:19: der in San Luca de Vada Meda reifte. Zart, aber komplex trocken und zugleich salzig ist

00:34:24: er ein äußerst raffinierter trockener Wermut. Leuchtengeld mit goldenen Reflexen im Glas,

00:34:30: in der Nase intensive Kräuter und Citrusaromen am Gaumen. Absolut trocken, nussig und den

00:34:36: ebnen beschriebenen Hauch einer Meeresprise mit einer frische und Salzigkeit, die die Herkunft

00:34:41: des Sherries verrät. Gewohnt bitter, mit einem langen, knackigen Nachgeschmack.

00:34:45: Lustau Wermut Dry wurde von Fernando Pérez, dem Masterblende des Hauses Lustau,

00:34:49: in Zusammenarbeit mit Chercho Martinez, dem Kellermeister und fünffachem besten Leaker

00:34:55: Winzer der Welt kreiert. Ja, Lustau ist und war schon immer einer der besten Produzenten ihres

00:35:00: jeweiligen Mediays, ob Sherry, Brandy oder eben Wermut. Und das seit jeher, die Geschichte von

00:35:05: Emilio Lustau beginnt mit einer beeindruckenden Reise durch die Zeit, bereits im Jahre 1896 legte

00:35:11: José Ruiz Vedejo, ein wohlhabener Landbesitzer in Herrester la Fontera, den Grundstein für

00:35:17: ein Unternehmen, das sich zu einem der berühmtesten Namen im Sherry-Land entwickeln sollte. Anfangs

00:35:21: noch als Hobby lagerte Ruiz Vedejo seinen Sherries in den traditionellen Zolaire-System ein,

00:35:26: während er seine Trauben an große Produzenten verkaufte. Doch diese bescheidene Anfangsphase

00:35:32: war nur der Auftakt zu einer glanzvollen Zukunft. Nach dem spanischen Bürgerkrieg übernahm

00:35:37: sein Schwiegersohn Emilio Lustau, ein ambitionierte Visionär, das Unternehmen und führte es durch

00:35:42: die schwierigen Jahre der Erholung und des Wiederaufbau. Er verlegte den Sitz des Unternehmens

00:35:47: nach Harris und begann eigene Sherries zu produzieren und diese direkt zu exportieren. Dies

00:35:52: war eine bahnbrechende Entscheidung, die das Unternehmen auf einen völlig neuen Kurs brachte.

00:35:56: Und der Lustaus-Leitung verwandelte sich das Haus von einem bloßen Zulieferer zu einem

00:36:02: eigenständigen international anerkannten Produzenten. Seine Vision war es, Sherry nicht

00:36:06: nur als billiges Massenprodukt, sondern als edles, handwerkliches, gefertigtes Luxus

00:36:10: gut zu etablieren. Die 1950er-Jahre brachte einen tiefgreifenden Wandel. Lustau begann

00:36:16: mit der Vermarktung seine eigene Marke und erlangte schnell Aufmerksamkeit in den

00:36:20: internationalen Märkten. Ein entscheidender Wendepunkt war der Erwerb mehrrad traditioneller

00:36:25: Ein Maschinista, also kleiner Produzenten, die ihre Sherries nur in kleinen Chargen dreifließen.

00:36:30: Lustau erkannte dieses immense Potenzial dieses Systems und integrierte Essen seinen Produkten.

00:36:35: Damit brachte er eine neue Qualitätsstufe. In den Sherry-Marken erweckte ein Stück an

00:36:41: der lusisches Kulturerbe zu neuem Leben. Ein weiterer historischer Moment kam 1981 als

00:36:47: Emilio Lustau von der Familie Louis Caballier übernommen wurde. Unter neuer Führung begann

00:36:51: eine intensive Phase der Modernisierung und Expansion, besonders die Entscheidung,

00:36:56: die alten Bordeaux im Herzen von Tränen zu restaurieren. Darunter das beeindruckende Los

00:37:00: Agus Gebäude demonstriert das bestreben Tradition und Innovation zu vereinen.

00:37:05: Emilio Lustau steht nicht nur für Tradition, sondern auch für Pioniergeist. Das Unternehmen war

00:37:10: eines der ersten, dass Sherry in die USA exportierte und trug maßgeblich dazu bei,

00:37:14: diesen Wein auf dem internationalen Paket wieder salonfähig zu machen. Im Laufe der Jahre

00:37:19: erhiert das Haus unzählige Auszeichnungen. Darunter den Titel "Best Spanish Wine Producer"

00:37:24: dienes mehrfach bei der International Wine Spirit Competition gewinnen. Dies ist eine Ehrung,

00:37:28: die den jahrzehntelangen Einsatz für höchste Qualität würdigte. Die Geschichte des Wehrmuts

00:37:34: in Verbindung mit dem Haus Lustau ist also nicht nur eine Geschichte der Genusskultur,

00:37:38: sondern auch eine Reise durch die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen Europas. Von den

00:37:43: Apothekenesmittelalters bis hin zu den modernen Bars der Gegenwart. Danke für diese Reise und

00:37:48: dem Weg, den ihr gegangen seid und noch ein großes Dankeschön dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

00:37:53: Ich hatte eine zu meiner schlimmsten Erlebnisse als ganz junger Zommelgeger und ich eingeladen wurde

00:38:09: damals zu einer Weimprobe, wo ein Weinlipaber seinen Weinkeller verkauft hat für x Millionen Euro

00:38:16: damals. Ne, Marc war das noch. Aber seine liebsten Weine mit seinen interessantesten Zommelges

00:38:24: probiert hatten. Da gab es halt alle großen Namen und einzige Bedingung war mehr oder weniger

00:38:28: nicht zu spucken. Das war dann am Schluss fast ein peinliches Erlebnis, weil ich so unfassbar

00:38:33: durch war, wenn man halt auch das nicht spucken wollte, wenn man da Petrus, Romanticon etc.

00:38:38: natürlich alles probieren durfte und seitdem bin ich da relativ vorsichtig geworden.

00:38:44: Ja. Bei einem Fall so trinkender Öffentlichkeit. Aber genauso ist es bei solchen Weinen, da hat man

00:38:51: ja fast das Gefühl, dass das irgendwie gesund wäre oder im übertragenen Sinne natürlich,

00:38:55: aber wenn man jetzt irgendwie mal wirklich dann Petrus probiert oder im Glas hat, dann das muss

00:39:01: runter, also das muss in den Körper. Das geht gar nicht anders. Und das Ergebnis davon ist halt irgendwann

00:39:09: steigt das zum Kopf. Die 50 bis 60 Euro sind das Restaurant VK oder ist das EK? Ach so,

00:39:16: also wenn wir proben machen, dann ist das meistens interessanterweise schon deutlich drüber,

00:39:22: sag ich mal. Was du so als Alltag trinkst, also wenn du sagst 50 bis 60 Euro ist so dein Schnitt.

00:39:29: Das ist wenn ich mit meiner Frau essen gehe oder mit Freunden ganz normal, ja, ja, dann dreht man

00:39:37: jetzt nicht durch im Restaurant oder so aus, ist man irgendwie eine super Weinkarte wie Schwarzer

00:39:41: Adler Oberbergen oder wo man gar nicht aus dem Schauen rauskommt, dann kann man da schon mal mehr

00:39:46: sich verausgaben. Aber normalerweise, ja, ich schaue dann schon nach, ja, entweder man startet mit

00:39:56: einem Champagner, gibt es ja auch wie gesagt Winzer Champagner mittlerweile für gute 100,

00:40:02: 120 Euro oder auch 90 Euro habe ich auch schon gesehen, Olivier-Orio, grandioser Wein und das

00:40:09: ist dann schon für die Qualität wirklich günstig auch, also jetzt wirklich im Somilis Sinne, ja,

00:40:13: es ist nicht irgendwie dekadent kommen, aber das sind dann 90 Euro einfach sehr, sehr gut angelegt

00:40:18: und dann geht es vielleicht los mit einem deutschen weißwein Riesling oder sowas und dann

00:40:22: vielleicht noch ein Burgunder, was Rot ist. Oder in Bordeaux, wenn du im Schwarzen Adler bist,

00:40:28: die haben ja auch eine legendäre Sammlung, da muss Bordeaux ein Ja.

00:40:32: Da sich da auch in Bordeaux reinzuknien, hast du davor lieben? Also bist du eher linkes Ufer,

00:40:37: rechtes Ufer, bist du Norden Süden, bist du traditionelles Haus oder bist du Modernist?

00:40:42: Ich hatte früher den Spitznamen, als unsere Verkostung angefangen haben, Pomerol-Tobi,

00:40:47: weil ich fast immer Pomerol dabei hatte und Pomerol war irgendwie für mich leicht zu erkennen,

00:40:54: weil es oft dann mehr lobasiert ist, außer jetzt natürlich bei den Blockbustern wie La Fleur

00:40:58: und so weiter, aber ich liebe, also ich habe früher wirklich geliebt Pomerol,

00:41:04: on end, also nur Pomerol, bisschen Sanct-Émillon, aber mittlerweile bin ich schon auch eher linkeseite

00:41:14: und wie gesagt die aromatische Tiefe, die einfach das linke Ufer hat, also vor allem Proyac und so was

00:41:21: in der Reife, das ist Wahnsinn. Also ich spreche jetzt wirklich nur von Aromatik,

00:41:26: oft bei dem reinen Melo ist das, habe ich das Gefühl ein bisschen eindimensionaler vielleicht

00:41:32: auch. Natürlich wenn der Reife so ein großer Wein ist von einem tollen Terroir,

00:41:36: dann ist es auch sehr, sehr gut, aber wie gesagt, wenn du einen großen Bordeaux im Glas hast,

00:41:41: dann merkst du das schon von 30 cm Entfernung zum Glas, merkt man das schon, also das ist dann

00:41:47: wirklich so. Das ist so, das fließt da raus und sagt, trink mich. Ist das bei dir persönlich

00:41:57: Entwicklung oder ist das übertrunken oder ist das einfach mit dem Alter Geschmacksveränderung

00:42:05: oder warum bist du ins andere Ufer gewandert, also zumindest wie du viel? Gute Frage, also ich vermute,

00:42:12: dass man als jüngerer Someli diese Fruchtkomponente bei Pomarol oder besser gesagt bei Melobasierten

00:42:19: Weinen einfacher versteht und einfacher damit sich identifizieren kann und sagt, das ist lecker,

00:42:27: das ist saftig, das hat diese sappy, juicy Fruit und so weiter und aromatisch ist es auch toll

00:42:34: und die anderen Sachen vielleicht noch nicht so versteht oder an sich ranlässt und dann irgendwann

00:42:40: versteht wie gesagt diese aromatische Tiefe von der wir sprechen und die Komplexität ist dann

00:42:45: schon noch mal anders, aber vielleicht ist es auch nur eine subjektive Meinung. Die Weine sind ja

00:42:52: auch teilweise einfach extrem elegant, vor allem die älteren Sachen, also ein großer Bordeaux hat

00:42:58: irgendwie gefühlt 11,5-12 Alkohol, das kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen,

00:43:02: also das ist extrem, also die Weine sind eigentlich total elegant, total leicht und haben trotzdem

00:43:08: diese Kraft, früher haben Gäste immer gesagt, ich will einen kräftigen Wein, sie haben aber

00:43:12: Bordeaux gemeint und der hatte aber weniger Alkohol als ein Riesling heute, also das kann man sich

00:43:17: überhaupt nicht vorstellen, dass das analytisch gesehen oder technisch gesehen eigentlich total

00:43:22: leichte Weine sind und deswegen ja auch ein Trinkfluss haben, also so ein linkes Uferwein,

00:43:29: wenn die gereift sind aus den 60er und 70er und 80er, die haben ja ein Trinkfluss, das ist ja

00:43:33: gefährlich, also das ist ja Wahnsinn. Siehst du aber grundsätzlich eine Entwicklung im, also vom

00:43:38: rechten zum linken Ufer oder sagst du es ist nach wie vor immer, immer vorlieber, also würdest du dem

00:43:43: rechten Ufer, es ist eine kätzliche Frage, es war auch gar nicht irgendwie blöd sein, sind die

00:43:48: einfacheren Weine in die linken, sind die freaky gerinnen oder rechts sind gerne Weintrinker und

00:43:52: links sind die für die Nerds oder kann man das so nicht pauschalisieren? Würde ich jetzt nicht

00:43:58: pauschalisieren, also wir wissen ja sehr gut, dass die fast die teuersten Weine sind aus dem,

00:44:05: von dem rechten Ufer und sind auch nicht klassifiziert, also Lafleur, Petrus und Co. Also das und genau

00:44:12: diese zwei Weine sind ja in sich ein absolutes Unikum, also Petrus in fast allen oder vielen

00:44:19: Jahrgängen 100% Mellow, die Weine sind also ich sag mal komplex, also alte Petrus komplexer und

00:44:26: spannender Würz nicht und genauso wie Lafleur ist ja überhaupt nicht so viel Mellow basiert, wie

00:44:33: jetzt die anderen, also kein klassischer Pomerol, sondern eher ausgelichen von den Rebsorten,

00:44:40: Cavanairefort und so weiter und da das kann man auch blind schwierig als Pomerol dann, finde ich auch,

00:44:47: festnageln, aber beides ist eben für sich halt ein totales Unikum und auch gigantisch, also die

00:44:53: Weine sind Monomente im Bordeaux und hätte ich die Wahl und unlimited Cash wären das wahrscheinlich

00:45:01: schon die Go-to Sachen, also so blöd es klingt, so blöd es klingt, aber man muss halt einfach

00:45:06: wirklich sagen, dass auch Petrus, wenn man das mal alt probiert, kann wirklich lebensverändern sein,

00:45:12: also das ist und jetzt werden die ganzen Naturweinleute sagen so, ah, so konventionell,

00:45:17: reiner Mellow, das kann ja gar nicht sein, guys please try it und dann können wir noch heute

00:45:22: überreden, weil es ist einfach die Wahrheit, aber auch Petrus in den verschiedenen Phasen,

00:45:28: also auch vor der Übernahme bzw. vor 61, 47 und so weiter, wo man sagt man, das ist noch der

00:45:36: alteste hier oder das ist noch die alte Generation gewesen, auch da oder erst in der neuen Entwicklung

00:45:45: des Weingutes. Also natürlich ist das einer der torsten Weining, die es gibt auf der Welt und ich

00:45:50: trink das seltenst, aber hatte natürlich das Glück durch mein Umfeld und durch meine Passion,

00:45:57: schon das eine oder andere Mal halt einen im Glas gehabt zu haben, aber das Jüngste, was ich jetzt

00:46:02: probiert habe, war bei einer Verkostung in der Geist des Weingalerie 2006 und das war schon

00:46:11: anders von der Realistik, also es hat so geschmeckt, wie wenn das jetzt nicht, das wird kein 1955 so,

00:46:18: so als wird kein Langstreckenläufer. - Ah, glaubst du nicht? - Wow! - Und das war schon aromatisch absolut

00:46:25: voll da, entwickelt, es war am Gaumen Wahnsinn, also das war schon ganz klar melolastig, aber es war

00:46:31: trotzdem grandios. Würde ich ein Tausender für zahlen, wahrscheinlich nicht, aber es war sehr,

00:46:38: sehr gut, aber ansonsten, wie gesagt, kommt man jetzt nicht jeden Tag an den Petrus vorbei,

00:46:43: deswegen kann ich das gar nicht so wirklich sagen, aber ich denke nicht, dass die in so einem

00:46:47: Weingut was anbrennen lassen, also das kann ich mir einfach nicht vorstellen. - Glaub ich auch nicht.

00:46:51: Hast du Angst um die aktuellen Jahrgänge mit der Stilveränderung seit, keine Ahnung, Ende der

00:46:58: 90er Jahre, dass man diese, ähnlich wie du es beim Begunfhorn geschildert hast, also diese lange

00:47:04: Entwicklung über 20, 30, 40, 50 und darüber hinaus Jahre nicht mehr haben wird, oder sagst du, wie

00:47:11: du sagst, die lassen nichts anbrennen, die betrachten nicht nur die kurzfristige Zugänglichkeit der

00:47:15: Weine, was ja oft ein Grund für die Stilveränderung auch war, teilweise eben auch für die gehören

00:47:20: Alkoholkreditionen, die die Weine ja zeitweise hatten und das wird dir nichts ausmachen, also ich

00:47:27: werde auch mit meinen Enkeln zusammen Weine aus wo 15 genießen können. - Ja, die Weine sind natürlich

00:47:35: um einiges alkoholstärker, also mit dem Jahrgang glaube ich so 2,5 war es dann irgendwann mal so,

00:47:41: dass einfach eine neue Ära fängst da an, dass sie da dem nicht mehr her waren, also wie überall

00:47:47: fast in Europa und dann sich zu Alkohol bekannt haben mehr oder weniger. - 2,3 natürlich auch wieder

00:47:53: hier sehr speziell, weil Jahrhunderthitze und 2,4 war ja relativ kühl dann, also das krasse Gegenteil,

00:47:59: aber ja du hast recht, also man hat dann irgendwann einfach nur noch sehr alkoholstärke, sehr ausladende

00:48:07: Weine gehabt, die dann nicht mehr diesen Trinkfluss hatten, den man eigentlich kennt vom Bordeaux,

00:48:12: aber wie die in der Zukunft werden, das ist eine sehr gute Frage, also im Begrund sieht man es,

00:48:18: dass ja viele rote Begunder und auch weiße, vor allem weiße, eher schon nach 3,4,5,6 Jahren

00:48:26: sehr schön zu trinken sind und wahrscheinlich auch so, dass dabei sich jemand gedacht hat,

00:48:32: das gehört so, meine ich damit, wobei ich auch schon 2,17er Weißbegunten mit Prämux hatte,

00:48:38: also das ist auch schon, wie gesagt, also wenn man da jetzt mal einen großen Wein gekauft hat,

00:48:43: in 2,17, 2,18, 2,19 wäre ich skeptisch, ob man da jetzt dann noch 20 Jahre warten muss bis zum

00:48:51: 50. Geburtstag, wahrscheinlich nicht, aber im Bordeaux bleibt spannend, aber es gibt ja von den

00:48:59: Jahrgängen, die jetzt langsam spannend werden, so 2000 sind natürlich noch Babys, also die

00:49:04: großen oder 2002 so Zwischengangs. Ja, fast 25 Jahre, also das ist ja auch nicht mehr so jung.

00:49:09: Absolut, aber du weißt es ja selber, wenn du jetzt Latour aus 82 probierst, das ist infantil,

00:49:17: also das ist lecker zu trinken und es ist voll da, aber es hat nicht, es hat nicht dieses

00:49:23: kratzile, tänzlende, tief aromatische, diese absolut diese neue Dimension an Aromatik hat

00:49:34: das noch nicht, sondern das ist eher fleischig, saftig, konzentriert, wie Latour eigentlich auch ist,

00:49:38: aber das nochmal 30 Jahre drauf und das ist Wahnsinn und da ist aber um auf seine Frage

00:49:44: zurückzukommen, Jahrgänge wie 2,2 so Zwischenjahrgänge, die im Bordeaux auch nicht wirklich teuer sind,

00:49:48: die langsam gut rumkommen von der physiologischen Reife schon irgendwie da sind, das ist ja immer

00:49:55: noch sehr gut erhältlich, da glaube ich kann man dann auch noch in 10 Jahren darauf zugreifen,

00:50:00: teilweise auch günstiger als, hat der René Gabel glaube ich berichtet, die Weine werden günstiger

00:50:08: als die Leute, die damals in den Subscriptionen gekauft haben. Ach so echt? Bestimmte Jahrgänge,

00:50:14: und das ist ja nicht alles natürlich, aber schon einige, also da Preise sind explodiert,

00:50:22: die Leute haben trotzdem gekauft und Preise sind gesunken und ja. Ja stimmt, ja, macht

00:50:28: Sinn. Wenn du so auf der einen Seite Nostal geschpisst oder eben auch traditionell, wie findest du so

00:50:35: Entwicklungen wie im Saint-Domingue, also wo ja teilweise alles mit auch eintritten, austritten

00:50:39: Veränderungen der Gesamtkonstellation, findest du sowas gut und sagst, das ist zeitgemäß oder

00:50:46: fandest du es vor fünf oder zehn Jahren, also alles beim Alten war es besser? Also ich finde

00:50:54: es schon wichtig, dass man auch in einer, wie gesagt, altehrwürdigen, wunderschönen Gegend wie

00:50:58: Saint-Émileur, die wirklich deutlich schöner ist als auf der anderen Seite. Super schön steht

00:51:06: hier, stimmt. Also ich find Bordeaux auch nicht hässlich, also Bordeaux ist für mich ein der schönsten

00:51:10: steht in Frankreich. Ja also jetzt rein von Appellationen und von dem wirklich Weimar-Orion,

00:51:18: aber ich find das schon okay, dass man mit dem aktuellen auch irgendwie Stand hält und nicht

00:51:24: irgendwie, weiß ich nicht, im letzten Jahrhundert irgendwie festhängt, das macht ja auch keinen Sinn,

00:51:30: also es gibt natürlich Grenzen oder es sollte Grenzen geben, aber ich persönlich hab damit

00:51:36: kein Problem, also es ist ja schön, wenn mehr Leute hinkönnen und sehen, was da passiert und die

00:51:41: Sachen probieren können, vielleicht nicht gut für die Preisentwicklung, aber das hängt ja dann doch,

00:51:47: mein Tourismus auch irgendwie mit unserem Job zusammen im entferntesten Sinne und deswegen,

00:51:53: ich find das okay, also ich hab damit kein Problem. Aber hast du graviert, was da so vor zwei, drei,

00:51:58: vier Jahren, wie sich also das Gesamtgebiet letztlich verändert hatten, was da ausgehebelt wurde? Jetzt

00:52:04: bist du ins linke Ufer gewechselt, welche Appellation hast du da Favoriten? Wir haben relativ viel

00:52:09: Projacke in letzter Zeit gedrungen, also auch wirklich kleinere Sachen, so Ebaykäufe für 60,

00:52:14: 70 Euro und so weiter, und das war immer super, also oder auch Südbordeaux, Pesach, Leonern, Graf und

00:52:21: so was auch wunderbar, also diese erdige Komponente, die dann auch so ein bisschen dazu kommt,

00:52:27: das kann echt Spaß machen und wie gesagt, wenn du im Borgund richtig Spaß haben willst, dann

00:52:33: wird es halt mittlerweile, muss man einen kleinen Kredit aufnehmen, so ungefähr und in Bordeaux

00:52:38: schon krass, ja. Habe ich das Gefühl, mal nicht unbedingt ein Block, was da Namen nimmt,

00:52:43: dass man da noch mehr kriegt für den Euro im Bordeaux. Ja, gerade weil das Gebiet ja auch

00:52:50: wirklich relativ groß ist und es teilweise auch Weine gibt, die überhaupt keine Aufmutter hat,

00:52:55: die aber teilweise auch eine gewisse Reife-Fähigkeit haben und wo man dann ein richtiges Schnäppchen

00:53:01: hat, trotz dessen finde ich und da kannst du mich total gerne belehren, das glaube ich

00:53:06: als vorhin schon mal erwähnt einige Weingüter einen Stil haben, ähnlich wie im Borgund manche

00:53:12: Produzenten, den halt kein anderer kann, also Bechwell finde ich ist einzigartig in seiner Art,

00:53:18: oder du hast vorhin Latour erwähnt oder Pichon oder Contest oder was auch immer, also es sind alles

00:53:23: sehr unig unfassbar und dann ja eben auch in dieser Größe der Weingüter, also wo du auch über

00:53:30: die Jahre kontinuierlich diesen Stil beibehältst und auch mit der Veränderung ist halt ein Fischak,

00:53:35: trotzdem noch ein Fischak, auch wenn es ein anderer Fischak ist, also aus den 70er Jahren. Absolut,

00:53:39: absolut, ja. Empfiehlt es auch dein Guest. Wir haben auf unserer Weingarte gerade eher noch den

00:53:45: Fokus auf Borgund, also wir haben leider nur eine Seite Bordeaux, die ist gut selektiert,

00:53:50: aber es ist leider nur eine Seite und die absolute Grüße eigentlich oder der Platz geht schon ins

00:53:57: Borgund, also muss man schon sagen. Das ist auch immer noch wie gesagt die bleibende Passion,

00:54:01: aber mittlerweile, wenn wir uns jetzt treffen mit Freunden und so weiter, dann, der Stefan Grabler

00:54:08: zum Beispiel, einer meiner besten Freunde, also wenn wir uns treffen, dann sagen wir eigentlich

00:54:12: immer, es muss unbedingt ein Bordeaux dabei sein. Was wir sonst trinken ist egal, aber es muss ein

00:54:17: Bordeaux dabei sein. Und er ist auch so ein, er sagt immer, es ist ein Alternwein, was ich sehr

00:54:21: witzig finde. Ja und dann wird das immer öfter dann auch wirklich eine Flasche Bordeaux dabei,

00:54:31: also es macht Spaß. Was aber, also Alternwein, die Bezeichnung finde ich gar nicht irgendwie so negativ,

00:54:35: wie es im ersten klingt, weil es ja auch von Erfahrung spricht, von Gesetzheit, von wir müssen

00:54:40: die Welt nicht sofort alles verändern oder alles über einen Haufen werfen, es hat ja auch was mit

00:54:43: Genügsamkeit zu tun und so finde ich Bordeaux. Es war so eines der kommerziellsten Gebiete,

00:54:48: die es gibt und lebt letztlich vom, vom Kommerz ist es wahrscheinlich so als Amerika Frankreichs,

00:54:52: aber was dort, was dort bewegt wird, finde ich und trotzdem eben behalten wird,

00:54:57: finde ich schon großartig. Warum habt ihr begundet, ist das München, also es so wie Hamburg,

00:55:01: Bordeaux, ist München begundet oder ist das einfach damals persönliche Vorliebe oder will

00:55:06: das zufällig irgendwo in der Liste stand oder wie hat sich deine Karte darin umgesetzt?

00:55:10: Okay. Schon eine Mischung heraus, also ich bin ja eigentlich, wie gesagt, die letzten,

00:55:16: das letzte Jahrzehnt schon deutlich mehr auf der Begründerschiene, auch privat, man sieht es

00:55:22: an wie gesagt meinem Instagram. Ich liebe Begründer, ich habe unfassbar viel Spaß damit,

00:55:27: wirklich auch eine fast teilweise besessene Passion davon, auch irgendwie zu sammeln oder

00:55:36: oder die Weine aufzumachen, zu trinken, drüber zu reden, blind verkosten, mit Freunden zu teilen

00:55:41: und das ist natürlich mit eingeflossen in die Weinkarte und Bordeaux haben wir gar nicht so

00:55:49: viel immer verkauft, auch in den anderen Stationen, sondern es war immer eher begund, also München

00:55:53: hast du absolut recht, ist schon eher begund, wobei man auch sagen muss, jung und alt, also das ist

00:56:02: schon verrückt, also wir haben auch teilweise ganz normale Gäste, super liebe Pärchen, die aussehen,

00:56:09: wo wenn die eine ist vielleicht ein Lehrend, der andere ist vielleicht ein, weiß ich nicht,

00:56:13: Konsulting, klassisch München oder sowas und dann bestellen die aber zwei Flaschen begund,

00:56:17: pro Flasche 3-400 Euro, also völlig ohne Wartel, also du siehst den gar nicht an,

00:56:23: dass die so eine begunder Liebe dafür haben, weil oft denkt man, das sind vielleicht dann

00:56:27: Gasturleute oder Weinsammler oder Weinhändler, die sowas trinken, aber nein, es sind teilweise

00:56:32: total normale Leute, die da sich richtig verausgaben, also auch finanziell, das ist verrückt zu sehen

00:56:38: auch irgendwie. Glaub ich ja, und auch eine gewisse Freude, sammelst du Weinen, sammelst du bestimmte

00:56:43: Weine oder gerade was du bekommst für eure Weinenrunden zum selber trinken oder eher als dann doch

00:56:48: Wertanlage oder will du nicht glaubst, dass die günstiger werden oder? Also wenn was übrig bleibt,

00:56:54: natürlich versuchen wir, wenn wir Weine bekommen fürs Restaurant natürlich alles zu haben,

00:57:00: das ist schwierig, weil um gewisse Weine zu bekommen, das weißt du, weil jeder muss man andere

00:57:06: Weine kaufen, damit man eine Allokation bekommt. Es gibt den einen oder anderen Händler, der mir

00:57:12: netterweise ein, zwei Flächen pro Jahr gibt für mich privat, das hat dann auch nichts mit dem

00:57:16: Restaurant zu tun und das wird gesammelt, aber das ist eher irgendwann zum trinken, weil das ist

00:57:22: ja im Runde meine ganze Legacy auch irgendwie Wein, also das irgendwann zu verkaufen, das würde

00:57:29: mir überhaupt nichts bringen, aber andererseits ist gar nicht so viel Wein da, dass man den so

00:57:36: groß sammeln kann, also ich würde jetzt mir keinen weißen Burgunder, nichts gegen weiß Burgunder,

00:57:43: ich I love it, aber ich würde mir jetzt nicht in jedem Jahrgang weiß Burgunder von dem Winzer in

00:57:47: den Keller liegen, sondern das ist eine Weine, die halt sofort getrunken werden, sondern wenn

00:57:52: dann sind das Weine, die einfach wirklich ein paar Jahre brauchen, vor allem Rotweine, die Champagner,

00:57:57: viele, meine Frau liebt Champagner zum Beispiel und wenn die Geburtstag hat oder ich Geburtstag

00:58:02: haben und wir essen gehen oder wir sind irgendwo, dann wird mal ein Flächen was besseres aufgemacht

00:58:08: und dafür sammelt sich eigentlich ja so. Jetzt verstehe ich es aber auch, was du am Anfang gesagt

00:58:12: hast, dass es für dich ungewöhnlich ist bei so einer SZ-Magazinverkostung mal ein Rose von 5 bis

00:58:20: 12 Euro zu probieren, kannst du die Weine dann werten und einschätzen oder wundervolle bewertest

00:58:25: du die Weine dann nach, nach Lecker oder Trinkba oder morgen keine Kopfschmerzen oder verstehe ich

00:58:30: sofort oder was da der Ansatz dabei, also gerade bei dem Riesling waren es ja auch, dass da unter 16

00:58:35: Euro war, glaube ich, also da schon Grenzen gesetzt sind. Du, ich gehe da eigentlich genauso ran wie

00:58:42: bei jedem anderen Wein, also ich habe damit und es waren auch wie bei diesen Rieslingen wirklich

00:58:46: Überraschungen dabei von Winzern, wo ich gesagt habe, das schmeckt ja gar nicht wie ein Basiswein,

00:58:52: sondern das schmeckt ja schon wie ein Lagenwein und das ist schon Wahnsinn. Also was da in der Basis

00:58:58: abgeht, ist ja unfassbar. Haben die deklassifiziert oder was haben die damit gemacht? Warum ist

00:59:02: es so gut? Also ich probiere das ganz normal und gehe da eigentlich genauso ran wie wenn ich jetzt

00:59:09: irgendwie mit jemandem einen großen Wein hinstellt. Das macht für mich eigentlich keinen Unterschied.

00:59:14: Und im Gegenteil, ich war wie gesagt überrascht, dass doch diese Weine, die ja oft, vor allem

00:59:19: bei den Roseweinen ja gar nicht so bei den Rieslingen so ein bisschen gemacht sind. Also wo man weiß von

00:59:24: vornherein, das sind gigantische Tanks mit Milliarden von Litern und da wird einmal drüber gebügelt

00:59:31: so nach dem Motto und dann schmeckt das alles gleich. Aber es waren extreme Unterschiede

00:59:35: bei den Rosés, also wirklich gravierende Unterschiede und das war interessant zu schmecken. Ich habe das

00:59:41: so nicht erwartet. Also vieles natürlich schlecht, aber vieles auch trinkbar und völlig okay,

00:59:47: also Preisleistung super. Wie geht ihr bei so einer Verkostung ran? Also wenn ich jetzt keine Ahnung

00:59:52: für ein Vino-Wein-Guy probiere, dann ist es meistens so, dass man so als Verkoster hier

00:59:58: ausgesucht wird, wenn man ein gewisses Geschmacksbild vertritt, was der Chefredaktion, dem Vino-Wein-Guy

01:00:03: oder sonstigen entspricht, wo man sagt, man hat mehr oder weniger alles aus einem Guss. So wie

01:00:07: keine Ahnung, seinerzeit bei Parker sucht erseh natürlich auch seine Verkoster so aus, die nach

01:00:11: seinem Geschmack mehr oder weniger verkostet haben, damit ein Stil darin gegeben ist, weil er natürlich

01:00:16: nicht die ganze Welt mit einmal probieren kann. Ist so was bei einer SZ-Verkostung auch oder bei einer

01:00:21: SZ-Magazin-Verkostung auch, dass man sagt, okay, wir wollen die und die Weine finden,

01:00:25: hilf uns dabei, Tobi. Oder sagt man, setz dich mal davor, trink die mal und sag mal, was du interessant

01:00:32: findest. Also bei der SZ war alles bis jetzt blind, tatsächlich. Also das heißt, die suchen die

01:00:38: Weine aus und das ist blind und dann danach wird erst gezeigt, was es ist. Findest du es gut?

01:00:44: Ja, schon. Es gibt natürlich so zwei Ansätze, finde ich. Auf der einen Seite, wenn du es blind

01:00:50: probierst, konzentrierst du dich rein auf deinen Geschmack. Aber wenn du halt siehst, was es ist,

01:00:55: kommt diese Wissensebene mit dazu, was dich natürlich manchmal beeinflusst, manchmal auch

01:00:58: manipuliert, aber manchmal eben auch so ein Verständnis entgegenbringt. Wenn du das Grau von

01:01:03: Gerhard Richter siehst und denkst du auch, welcher Male hat ein Dargemalt, bist du die

01:01:07: Schaffensebene verstehst. Und so finde ich es beim Wein ja manchmal auch, dass man zumindest um die

01:01:10: Handschrift des Winters zu verstehen, gerade wenn du nur einen Wein oder ein Glas probierst,

01:01:15: dann hilft es manchmal zu wissen, welcher Winzer das ist. Genau, aber es spoilt ja auch deine,

01:01:22: deine unbeeinflusste Meinung. Also das ist ja ein Problem, wenn du jetzt Rieslinge hast und du

01:01:29: siehst schon das Dönhof Label, so nach dem Motto. Ja. Und jetzt bin ich natürlich Dönhof Fan,

01:01:34: dann weiß ich, okay, der Basiswein wird auf jeden Fall einer der besten sein, in meinem Kopf,

01:01:38: obwohl ich ihn noch nicht probiert habe. Das bedeutet, ich gehe da eher unbedarf dran und sage,

01:01:44: ich probiere das alles, weil die Wissensebene kommt sowieso dazu. Also wenn ich mir sicher bin,

01:01:48: dass der Wein von der Nahe ist, weil er einfach dieses Weißfleisch gehabt oder was auch immer,

01:01:52: dieses puristische, mineralische, dann ist er wahrscheinlich auch von der Nahe. Also dann liegt

01:01:57: das relativ nahe und dann, es war ein Wortspiel. Ja, ich war gerade in der Licht. Es liegt tatsächlich

01:02:04: einfach nahe, dass es diese Region ist, weil diese Rieslinge haben wir trotzdem auch alle

01:02:10: eine Stilistik für sich, die Applation in Deutschland. Und wenn das einfacher rausgeschmecken ist und man

01:02:15: sich sicher ist, dann ist es halt auch der Wein, der es ist. Und dann weiß ich auch danach, okay,

01:02:19: es war dann doch der Dönhof. Und dann ist ja die Wissensebene, dann kommen sie dann quasi von der

01:02:24: anderen Seite. Es gibt kaum eine international ausgerichtende Weinkarte, auf der kein Wein aus

01:02:45: Neuseeland zu finden ist. Das scheint einfach erstaunlich, da das gesamte Land lediglich über

01:02:51: und jetzt haltet euch fest, so viel Anbaufläche wie die Toskana oder Oregon verfügt, sage und schreibe

01:02:56: 38.000 Hektar. Aber jeder will diese Weine haben. Warum? Weil unsere Gäste diese Weine lieben.

01:03:01: Sie sind greifbar, sie sind verständlich und doch authentisch und einzigartig und sinnbildlich

01:03:06: dafür stehen die Weine der Babich Winery, eines der ältesten und bedeutendsten Familien geführten

01:03:12: Weingüter Neuseelands. Deren Geschichte beginnt mit einem Traum und einem mutigen Jungen aus

01:03:17: Kroatien. Joseph Babich war erst 14 Jahre, als er 1910 nach Neuseeland auswanderte, allein ohne

01:03:23: Besitz, aber mit einem festen Ziel vor Augen. Sechs Jahre später pflanzte er seine ersten

01:03:29: Reben in der wilden Landschaft von Henderson in West-Augland und legte damit den Grundstein für

01:03:34: das, was später zu einem weltweiten Erfolg werden sollte. Was damals als keiner Familiebetrieb

01:03:39: begann, steht heute als Symbol für Neuseeländischen Pioniergeist und Innovation im Weinbau. Jeder

01:03:44: Wein, der heute, wie damals das Weingut verlässt, erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte von

01:03:49: harte Arbeit von Generationen, die mit Leidenschaft an einem Traum festhalten und von einem unermüdlichen

01:03:54: Streben nach Exzellenz. Klingt polemisch, ist aber nicht übertrieben, denn selbst die Geschichte

01:03:59: der Babich Winery ließ sich wie ein Roman von dem bescheidenen Anfängen als einfache Tafelweine

01:04:04: den Großteil der Produktion ausmachten bis hin zur Entscheidung, in den 1970er Jahren die

01:04:09: Ausrichtung komplett zu verändern und auf Premiumweine zu setzen. Diese Weichenstellung war revolutionär.

01:04:15: Die Babich wollten nicht nur irgendein Wein herstellen, sie wollten Wein erschaffen,

01:04:19: die auf der internationalen Bühne bestehen. Und genau das gelang ihn. Heute genießt Babich

01:04:24: weltweit einen Ruf für exzellente Neuseeländische Weine, die in über 50 Ländern exportiert werden

01:04:31: und insbesondere in den USA und Europa geschätzt werden. Ein entscheidender Wendepunkt in dieser

01:04:34: Erfolgsgeschichte war der mutige Schritt nach Marlboro, der Weinregion, die wie geschaffen war

01:04:40: für Sauvignon Blanc zu gehen. Er kannte das Potential dieser regionen Kombination mit

01:04:44: Sauvignon Blanc frühzeitig und begann, die Rebsorte anzubauen, die heute das Aushängestild des

01:04:48: Weingutes ist. Der Babich Black Label Sauvignon Blanc wurde schnell zu einem Bestseller und

01:04:53: eine feste Größe unter den Premiumweinen Neuseelands und spiegelt, dass Potential Marlboro

01:04:58: es ein beeindruckender Weise wieder, seine lebendige Aromatik für ein tropische Fruchtestachelbäre

01:05:03: Citrusnoten mit einer fein mineralischen Frische, typisch für diese Region. Was ihn besonders

01:05:08: auszeichnet, ist seine Präzision, eine perfekte Balance zwischen knackiger Säure und ausladener

01:05:14: Reifer leicht zugreifender Frucht. Ergänzt durch subtile Kräuter-Norhosen, das ist,

01:05:19: was unsere Gäste lieben. Dieser Wein wird aus handverlesenen Trauben vom Babich eigenen

01:05:23: Weinbergen in Marlboro gewonnen, die unter nachhaltigen Bedingungen bewirtschaftet werden,

01:05:28: um anschließend in der Edelschaltank, um die charakterische Frische zu bewahren, zu fermentieren.

01:05:32: Marlboro ist das unangefochten Herdstück des neuseeländischen Weins mit einer Anbaufläche

01:05:38: von über 27.000 Hektar, das größte Weinamtbaugebiet Neuseelands. Und verantwortlich für etwa

01:05:44: 75 Prozent der nationalen Weinproduktion. Interessant ist dabei die Konzentration auf

01:05:50: rund 85% der Anbaufläche einnimmt und zum Markenzeichen des Landes geworden ist.

01:05:55: Das Klima in MyBro ist ein Schlüsselfaktor für den außergewöhnlichen Charakter der

01:05:59: Weine.

01:06:00: Die Region verzeichnet ein Jahresdurchschnitt von rund 2.400 Sonnenstunden.

01:06:05: Bei moderaten Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad.

01:06:07: Diese kühlen Traumtemperaturen sorgen für die langsame Reifung der Trauben, was den

01:06:11: Wein, ihre aromatische Intensität und ihre knackige Säure verleut.

01:06:15: Trotz der vielen Sonnenstunden bleiben die Niederschläge relativ gering mit durchschnittlich

01:06:18: 650 Milliliter pro Jahr.

01:06:20: Dies zwingt die Reben dazu, tief in den Boden vorzudringen, um was da zu finden, was den

01:06:24: Weinen zusätzliche Komplexität verleiht.

01:06:27: Besonders spannend ist die Geologie der Region.

01:06:29: Die Böden im Ray Ravelle bestehen aus Schwemmland, Kies und Lehm, während im Award Ray Valley

01:06:34: Steinigere von kalkdurchsogene Böden dominieren.

01:06:37: Diese Unterschiede prägen den Stier der Weine, die von fruchtbetonten mineralischen bis hin

01:06:41: zu straffend strukturierten Profilen reichen.

01:06:43: Gerade diese geologische Vielfalt gibt den Winzern die Möglichkeit einzigartige,

01:06:47: Kiroa geprägte Weine zu kreieren, die international immer mehr Anerkennung finden.

01:06:52: Mit mehr als 140 Weingütern und über 500 registrierten Weinmarken ist Marlboro ein

01:06:57: pulsierendes Zentrum der neuseeländischen Weinenindustrie.

01:07:01: Dank seiner konstanten Qualität hat die Babbage Winery und damit deren Vorreiter der

01:07:05: Babbage Black Label zahlreiche Auszeichnungen erhalten und gilt heute als eine Referenz

01:07:10: für den neuseeländischen Zovnion Blanc.

01:07:12: Schon sehr früh setzen die Babbage auf nachhaltige Anbaumethoden.

01:07:15: Heute bewirtschaften sie einige ihrer besten Weinberge nach biologischen Prinzipien und

01:07:21: gehören zu den Vorreitern im ökologischen Weinbau.

01:07:23: Sie verstehen, dass großartige Weine nicht nur im Keller gemacht werden, sondern bereits

01:07:28: im Weinberg.

01:07:29: Doch es ist nicht nur das Naturbewusstsein, der erfolgt der Beeindruck.

01:07:32: Es ist auch die ständige Suche nach Perfektion.

01:07:34: Innovation liegt in der DNA des Unternehmens.

01:07:36: Babbage hat sich der Forschung verschrieben und arbeitet eng mit Universitäten und Weinbau-Instituten

01:07:42: zusammen, um die beste Anbaubedingungen für ihre Reben zu schaffen.

01:07:45: Diese, wissenschaftlicher Rangehensweise gepaart mit einer unbändigen Leidenschaft für Wein,

01:07:50: hat Babbage zu einem der beständigsten Weingüter Neusilanz gemacht.

01:07:53: Unter der Leitung der dritten Generation Peter and Joey Babbage hat das Weingut modernste

01:07:58: Technologien wie Temperaturgesteuerte Gärung und den Einsatz von Edelstalltags eingeführt.

01:08:02: Techniken, die den Wein eine Frische und Kleid verleihen und die zum Markenzeichen vom

01:08:07: Babbage geworden sind.

01:08:08: Und die nächste Generation steht bereits in Stadion durch einen David und Andrew Babbage

01:08:12: für die Familientradition fort und treibt die Vision ihres Urgroßvaters weiter voran.

01:08:16: Babbage war eines der ersten Weingüter, das Social Media nutzte, um auch eine jüngere

01:08:21: Zielgruppe anzusprechen und positionierte sich dabei geschickt als modernes Unternehmen mit

01:08:25: tiefen Wurzeln.

01:08:26: Und dank ihres weitsichtigen Bewusstseins unterstützen sie auch uns bei diesem Partnersprojekt.

01:08:30: Und dafür sagen wir ganz vielen Dank der Babbage Winery und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus

01:08:35: Schlumberger.

01:08:36: Findest du, wir können das genauso wie im Bordeaux oder teilweise im Bugunt, dass man sagt,

01:08:52: okay, man hat einen Riesling bei der Rebsorte zu bleiben, von der Mosel ein, von der Nahe

01:08:57: ein, aus dem Reingau, dass man den erkennen kann.

01:09:00: Und darüber hinaus die Winzer und das Ja und...

01:09:03: Auf jeden Fall.

01:09:04: Also ich finde, im Bordeaux kann man...

01:09:06: Genauso ausgeprägt wie im Bordeaux?

01:09:07: Also jünger, jetzt in jünger Jahren nicht mehr.

01:09:10: Also ich würde sagen, dass wir bis 2000, das ist vielleicht die schwierige Jahre, weil

01:09:16: alle Weine einfach saukonzentriert sind.

01:09:18: Aber ich sag mal, bis in die 90er, glaube ich, würde ich meine Handelsfeuer legen, könnten

01:09:25: wir in einer guten Runde sehr wohl sagen, in welcher Applation wir sind.

01:09:30: Ab 2000 nicht mehr, oder?

01:09:33: Ja.

01:09:34: Also bei jungen Weinen, es sieht vielleicht noch 2004 oder sowas, wo dann die Weine doch,

01:09:39: wie gesagt, physiologisch einfach reifer sind, schon da.

01:09:43: Aber jetzt bei dem ganz jungen Bordeaux, glaube ich, finde ich es schwierig, muss ich ehrlich

01:09:47: sagen, weil das einfach so konzentriert ist und so saftig.

01:09:51: Und da fehlt natürlich dann so, weißt du, da ist man dann kein Parker, das jahrelang

01:09:57: dann 100.000 Bordeauxverkosten innerhalb von ein paar Tagen.

01:10:00: Und dafür in Gauhmann haben, dass da als Sommerli versucht man die Weine natürlich eher reif

01:10:06: zu trinken oder zumindest in dem Fenster.

01:10:08: Also mein Gedanke ist, ist das dem Stil und der Veränderung des Stils der Weine geschuldet

01:10:12: oder ist es einfach der Wein als solches, wo man sagt, in der Jugend hat er eine Primäraromatik,

01:10:16: die halt aus der Traubenglut heraus resultiert, die so überdeckend ist, dass man da mehr oder

01:10:23: weniger halt Carbonium Melodzitter rausschmeckt.

01:10:25: Dann später kommt dann die Sekundäraromatik und bis ich so Terziaromatik eigentlich komme,

01:10:30: brauchst du halt Reife.

01:10:31: Und wenn wir den Wein in die Zeit geben, ist es 10er, 25, 10er oder für mich ist es auch

01:10:36: so andere Jahre wie 214 oder 211 oder sowas, dann durchaus greifbar und auch dann wieder

01:10:44: identifizierbar.

01:10:45: Oder findest du, dass das ab 2, was wir vorhin gesagt haben, 3, 2, 5 komplett verloren ging

01:10:49: und die Weine uniform sind, so uniform, dass sie nicht mehr identifizierbar sind?

01:10:54: Dafür bräuchten wir eine Zeitmaschine, um das rauszufinden.

01:10:58: Also ist klar, weil rein aus deiner Erfahrung oder aus deinem persönlichen Empfinden dabei,

01:11:02: was du, wo du da vor dem Wein sitzt, vorm 2, 10er und sagst, das ist nicht mehr Poyac.

01:11:07: Ich vermute, dass da schon was daran ist, dass es einfach anders sein wird.

01:11:16: Ich glaube jetzt nicht, dass natürlich die großen Häuser das jetzt ganz viel anders machen

01:11:21: als davor, das glaube ich auch nicht.

01:11:22: Es gibt ja auch durch diese neue Zeit absolute Gewinner, also wenn man jetzt zum Beispiel

01:11:27: ganz spezifisch rangeht, St.

01:11:29: Émileon, Chateau la Confession, weiß ich nicht ob du das kennst, mit diesen zwei blauen Flaggen,

01:11:34: zwei 9, zwei 10, unfassbar, die Weine sind unfassbar, die kosten 40 Euro oder 50 Euro mittlerweile.

01:11:40: Die Weine sind wahntin, wahntin und die haben auch keinen 14er, halben Alkohol, sondern die

01:11:44: sind entspannter.

01:11:45: Also es gibt ja schon auch gute Sachen und ich kann mir nicht vorstellen, dass in Hauswieler

01:11:50: Fid oder Motor oder Großestonell oder so was, dass die das irgendwie zulassen.

01:11:56: Also ich glaube schon, dass man irgendwie da noch rangehen kann und ich denke, dass diese

01:12:00: Weine schon auch noch in 20, 30 Jahren große Weine sein werden, aber vielleicht früher

01:12:05: reif sind.

01:12:06: Aber auch hier bin ich kein Önologe und kann nicht in die Zukunft schauen, aber das Gefühl

01:12:11: habe ich, wenn ich diese Weine jung probiere auf jeden Fall.

01:12:13: Und Deutschland?

01:12:16: Wir freuen ja die Frage hatten, also kann man das in Deutschland genauso greifen, kann

01:12:22: man es genauso differenzieren und runterdeklinieren in unterschiedliche Gebiete bei einer Rebsorte

01:12:29: oder aber eine Handschrift, unterschiedliche Winzer, Jahrgänge oder ging das?

01:12:33: Ja mittlerweile ist das ja auch wieder, wenn man zum Beispiel die Pfalz nimmt, früher

01:12:39: gesagt Rieslinge, die haben in der Pfalz sind, wie gesagt, sauer, haben niedrigen pH-Wert.

01:12:46: Früher hat man Witze gemacht bei Moosbacher Weinen, die ich natürlich liebe.

01:12:50: In der Sechserkiste ist eine Packung Panther Porzol-Säureblocker mit da drin.

01:12:55: Und jetzt machen trotzdem aber viele Weingüter unfassbar gute Pinot Noirs in der Pfalz,

01:13:07: egal ob Brings oder Christmann oder Andres oder Fusser und so, das ist eine Rotweine,

01:13:12: Pinot Noir in so einer Region.

01:13:14: Ich glaube vor 20, 30 Jahren, auch wenn es das vielleicht schon gab, gar nicht so gedacht,

01:13:21: dass dann mal ein Pfälzer Spätburgunder so der beste deutsche Spätburgunder ist.

01:13:24: Man hatte ja die anderen Regionen wie Baden oder weiß ich nicht, die klassisch für Spätburgunder

01:13:32: waren und das hat sich schon so ein bisschen verändert.

01:13:37: Aber wenn man da, sieht man doch in Baden jetzt nicht, wie soll ich sagen, nicht die Soliveränderung,

01:13:46: die Jungs machen immer noch, grandiose Weine, wie gesagt Friedrich, Julian, alle, wenn man

01:13:52: das die junge Sache mal probiert, das ist ja unfassbar.

01:13:55: Also im Gegenteil bei manchen, bei Friedrich zum Beispiel ist es ja, dass die Weine ja

01:13:59: immer feiner werden.

01:14:01: Gegensatz zu früher waren ja doch weiße, wenn du um Schwarze und Adler bist, weil wir

01:14:04: vorhin darüber geredet haben, die Weisen doch so ein bisschen schmelziger, cremiger, das

01:14:09: war halt so die Stilistik.

01:14:10: Aber es war gut, es war lecker, die Weine haben ewig gehalten.

01:14:13: Also wie es mir dann da ist, kriegen wir einen 2/2 aus der Marken umserviert, weiße Weine,

01:14:18: weiße Burgunder und die Weine sind top, aber die sind halt ein bisschen, haben mehr dieses

01:14:23: Chooseier und jetzt wenn du weiß und rot probierst, wird es feiner, obwohl man irgendwie sagt,

01:14:29: keine Ahnung, Wärme, Klimawandel, Pipapot und die Weine sind total schlank, elegant,

01:14:33: fein, aber nicht nur eher alle, also auch die Kollegen dort, die Fülle an guten, großen

01:14:43: Weinen, die man in Deutschland bekommt und auch nicht unbedingt immer große Namen, sondern

01:14:47: auch andere kleinere, ist Wahnsinn.

01:14:50: Ja, gerade an so einem Gebiet wie an der Mosel, wo du ganz viele kleine Produzenten hast,

01:14:56: wo du manchmal einfach davor schießt und sagt, wow, und das für den Preis und das

01:15:00: für diese Stilistik und Qualität, du findest, dass wir in Deutschland genauso die einzelnen

01:15:06: Charakteristiken, gebietstypisch herausarbeiten können wie in anderen Regionen, also keine

01:15:11: Ahnung, auch Italien, Piedmont und Toscana im Vergleich, wenn du jetzt eine Rehsorte vergleichst

01:15:17: oder in Spanien oder sonstiges, oder wird es hier, was ich halt so ein bisschen manchmal

01:15:20: finde, Uniforme aufgrund der manchmal gleiche Handschrift heraus, umgangsweise mit den

01:15:26: Weinen und Stilmittel, die manche verwenden.

01:15:28: Ja, du meinst jetzt, rausarbeiten als Verkoster oder als Winzer?

01:15:36: Dass ich halt ein Wein probiere und sage, okay, das ist ein Wein aus der Mittelharte

01:15:42: oder es ist einer aus dem Preiskau oder es ist einer aus der Hochheimer Hölle oder von

01:15:48: einer Haare.

01:15:49: Verstehe, also beim Riesling definitiv, da finde ich, sind die Unterschiede schon klar,

01:15:54: deutlich erkennbar, das habe ich beim ST, bei der Verkostung gemerkt, aber auch natürlich

01:16:01: wenn man die Sachen trinkt, wobei auch hier wie gesagt Veränderungen sind.

01:16:06: Manche Winzer machen mittlerweile so feine Weine, die früher sehr kräftige, hochbetonte

01:16:12: Rieslinge gemacht haben, machen jetzt sehr feine Weine, man kann aber trotzdem noch irgendwie

01:16:18: durch ein gewisses, weiß ich nicht, diese Gelbfuchtigkeit oder so dann doch noch drauf

01:16:23: kommen, dass es dann vielleicht doch reinhessen ist oder irgendwas.

01:16:26: Das funktioniert schon sehr gut, bei den Roten ist es schwieriger natürlich, weil meiner

01:16:31: Meinung nach, also hat Deutschland in der Vergangenheit viel zu viel Holz verwendet, neues Holz,

01:16:39: das steht manchen bei den sehr gut, vor allem in der Reife, wenn sich dann die Elemente

01:16:42: integrieren und so weiter, dass alles zusammenkommt, dann ist das super, aber oft, wenn man das

01:16:46: jung trinkt oder auch jetzt irgendwie so 2014, 15, 16, 17 merkt man, dass viele schon Vollgasholz

01:16:54: genommen haben und das steht dem Wein so ein bisschen im Weg und das merkt man jetzt

01:16:58: bei den Winzern, über die wir gerade schon gesprochen haben, die alle weniger Holz verwenden

01:17:03: und die Weine strahlen mehr, ja auch beim Weißwein, die Weine sind strahliger, sind brighter,

01:17:08: sind heller, sind wie soll ich sagen, die Mineralik ist immer so ein schlimmes Wort, aber es kommt

01:17:13: alles etwas mehr zur Geltung und die sind irgendwie gestreamlined, glaube ich, ist das Wort, was

01:17:18: man sagen kann und haben eine unfassbare Aromatik, also da hat sich da hingegen schon viel, viel

01:17:25: getan und das kann man auch dann trotzdem noch rausschmecken, also.

01:17:29: Also gehe ich völlig konform, finde auch, was da an Entwicklung passiert ist, auch in

01:17:33: diesen verschiedenen Ebenen, mit Holz ohne Holz oder überhaupt eine Identität finden,

01:17:37: also ich bin ja aber ein bisschen früher, als du mit Wein angefangen und wenn ich mich

01:17:40: an die 90er erinnere, da war Rotwein im Restaurant aus Deutschland ein totales, also es war ein

01:17:47: Schimpfwort, mehr oder weniger, man hat sich das gar nicht geholfen, dass das mehr oder

01:17:50: weniger akzeptiert wurde oder dass es eine Präsenz bekommen hat und die Winter, da auch

01:17:55: stetig dran gearbeitet haben, also Spätbegründer hat eine ganz andere Präsenz, früher galt

01:18:00: es noch oder in meinen jungen Jahren ein Spätbegründer als die höchste Aufgabe für einen Winter

01:18:07: und heutzutage ist eine Selbstverständlichkeit und Winter lernen voneinander, also es ist

01:18:10: schon eine richtig, richtig tolle Entwicklung, die da mittlerweile und dann auch eben nicht

01:18:15: nur nationalen, sondern auch europäischen oder globalen Vergleich, was wieder teilweise

01:18:19: abfüllen ist, durchaus und sehr, sehr interessant.

01:18:22: Absolut, ja.

01:18:24: Hat es du mal ein absolutes Weinerlebnis, was dich wahnsinnig geprägt abgeholt hat, also

01:18:31: war es, waren es diese alten Weine oder irgendwas anderes, wo du sagst, wow, davon träume ich

01:18:35: nachts.

01:18:36: Allgemein Wein auf jeden Fall, also da kommen wir wieder natürlich relativ schnell zum

01:18:42: Burgunder Bordeaux-Thema.

01:18:43: Also eines ist zum Beispiel, dass ich mal einen, bei der Munich Wine Company einen ganz alten

01:18:53: Laphit für eine Weihnachtsverkostung bei einem sehr guten Freund und Weinhändler

01:18:59: steigert habe und das Etikett war so zerkratzt und kaputt, dass dieser Wein war wirklich

01:19:06: für das, was es ist und es waren 1926 Laphit, wenn mir nicht alles täuscht, dachte ich mir,

01:19:14: den muss ich haben, weil ich wusste durch den Füllstand und die Originalkapstel und

01:19:18: der Korken und alles drum und dran, der Wein wird auf jeden Fall, wenn er nicht korkt,

01:19:22: wird intakt sein, wenn er echt ist.

01:19:25: Und da der ja echt ist, weil ein Auktionshaus muss natürlich den Garant geben, dass der

01:19:30: Wein echt ist, also die Bürgen dafür mit ihrem Namen so nach dem Motto und da habe

01:19:34: ich ihn mitgenommen und normalerweise in unserer Runde, wenn man einen ganz alten Wein aufmacht,

01:19:40: einen großen Wein, der jetzt auf Wine Searcher irgendwie 10.000 Euro kostet, dann sagt schon

01:19:46: mal der eine oder andere Udess, muss eine Fälschung sein, so einfach, weil es nicht sein kann.

01:19:49: Und da war es wirklich so, da habe ich den Korken mit dem Durand rausgemacht, habe mir

01:19:54: einen kleinen Schluck eingeschänkt und der Wein war ganz hell wie ein Roseefast, aber

01:19:59: eben nicht oxidiert.

01:20:00: Also es hat keinen Sediment, es war nicht irgendwie sandig, sondern es war ganz klar,

01:20:06: ganz helle Farbe und aromatisch ist das aus dem Glas explodiert.

01:20:11: Und da habe ich zuallererst, habe ich gedacht, das ist der Grund, warum ein großer Wein

01:20:16: oder ein großer Bordeaux so was wie Lafitte, warum das groß ist, also warum Leute sagen,

01:20:21: dass kann mitunter einer der besten Wein in der Welt sein.

01:20:24: Das ist der Grund.

01:20:25: Jetzt gerade habe ich es live erlebt und es wird es natürlich wie gesagt wieder jüngere

01:20:30: Kollegen geben oder irgendwelche Naturmeinverfechter, die sagen, ah das kann ja nicht sein, da war

01:20:35: sie bestimmt betrunken und Habzeugtart ist dazu eingebildet.

01:20:39: Der ganze Tisch war für ein paar Minuten sprachlos und haben gesagt, wow, also das war

01:20:45: ein ganz erlaubt Moment.

01:20:46: Und das werde ich bis heute nicht vergessen und solche Momente hat man dann halt leider

01:20:55: nicht oft, viele gute Momente, aber das ist was Besonderes und da sucht man dann natürlich

01:21:00: danach wieder.

01:21:01: Das war schon ...

01:21:02: Das ist das Problem, glaube ich, wenn man so einen Moment mal hatte, man wird zum Suchenden,

01:21:07: zum Süchtigen.

01:21:08: Hat das dann auch ...

01:21:09: Ich hatte es in der Tat mal mit einem 66er Claude Larroche von Prenso.

01:21:15: Der mehr oder weniger blind serviert wurde und es ist so ein Wein, der einen auf einer

01:21:21: Ebene berührt, die man nicht beschreiben kann.

01:21:23: Also wo man, so vorallem, ich finde ich, Anfang zu heulen oder Gänsehaut oder so was, aber

01:21:28: wo man richtig innerlich sehr, sehr berührt ist.

01:21:33: Also da ...

01:21:34: Kann ich mir vorstellen ...

01:21:35: Das war für mich der Moment, wo ich sagte, wow, kann ich nicht beschreiben.

01:21:40: Also da ...

01:21:41: Ja.

01:21:42: Und denke ich immer gerne zurück.

01:21:43: Ich habe so was auch oft mit gereiften Wein vom Prüm.

01:21:46: Und DJ Prüm, wenn ich da ...

01:21:48: Welche aus den 80ern probieren darf, aus den 70ern, auslesen Qualitäten teilweise spätlesen,

01:21:54: das sind so Weine, wo man so eine ...

01:21:56: Also es klingt immer so doof, wenn man das sagt, wo man so eine Trinksucht bekommt, also

01:22:01: wo man gar nicht genug bekommen kann.

01:22:02: Also so, als wenn man irgendwie lange keine Luft bekommen hat und einmal einatmet, so

01:22:06: möchte man den Wein trinken.

01:22:07: Weil da so diese perfekte Balance, dieses Flattriege, diese leichte Säure und diese

01:22:13: wunderbar definierte Lehre hat, die man sofort wieder mit Aromen auffüllen möchte und sich

01:22:19: einfach ständig sagt, das kann nicht sein, das kann nicht so schmecken, das kann nicht

01:22:23: so wunderbar sein, so filigran und so, trotzdem so präsent.

01:22:27: Genau.

01:22:28: Das sind so Weine, wo ich sage, wow.

01:22:30: Eben, bei der Mosel ist ja auch wirklich noch diese extreme Balance, die die Weine halt

01:22:35: dann ...

01:22:36: Mhm.

01:22:37: ... den Wein dann halt diesen extremen Trinkfluss gibt.

01:22:39: Mhm.

01:22:40: Ich kann das natürlich nicht so wirklich trinken, weil ich kein Zucker haben kann, aber wenn

01:22:44: ich es probiere, dann finde ich es auch eigentlich immer sehr eindrucksvoll.

01:22:48: Also kann ich nachvollziehen.

01:22:50: Und es gibt einige Weine auch so in den letzten Jahren, so im Pinot Bereich aus Deutschland,

01:22:54: die mich ähnlich begeistert und fasziniert haben.

01:22:57: Also da ... es gibt vieles.

01:22:59: Also da, dadurch, dass wir so viele Weine probieren, ist es immer schwer, so den Singulären oder

01:23:03: den einen dabei herauszuheben, aber ich glaube mit dem 26er Lafites kann ich in der Tat nachvollziehen,

01:23:08: dann hat sowas auch mal in der Kombination mit Speisen, dass du eine Speisen-Weinkombie

01:23:12: hattest, wo du sagst, das kann nicht von dieser Erde sein.

01:23:15: Äh, ja, wir hatten letztes Jahr bei dem Trüffel-Dinner mit Freunden, hatten wir ein paar alte Weine

01:23:22: dabei und da haben wir zusammengelegt, haben wir einen kleinen weißen Trüffel gekauft

01:23:27: und haben dann ... was hatten wir, 76, Pyloni Moraché, von Carillon, Kompett und dann auch

01:23:36: ...

01:23:37: Wow.

01:23:38: Carchambol Mousini, 76 von Houdelouna.

01:23:41: Und den habe ich sage und schreibe für, ich glaube, 80 Euro wie besteigert und das war

01:23:47: unfassbar und das haben wir aber mit einem Stück Fleisch gemacht, da bin ich mit Rinderfilet,

01:23:53: mit irgendwie Schü dabei und dann triff ich drüber und das war einfach die absolute Perfektion.

01:23:58: Also das war eine Symbiose, also das ist jetzt der private Aspekt natürlich, aber in der

01:24:06: Arbeit bei Begleitungen gibt es auch immer wieder mal Momente, wo man sagt, wow, da hatten

01:24:09: wir jetzt ... weiss nicht, ob es dein Glück war, vielleicht eine Ahnung gehabt, da könnte

01:24:13: jetzt der Wein besonders gut dazu passen und dann passt er aber noch besser, als man sich

01:24:17: das gedacht hat.

01:24:18: Mhm.

01:24:19: Ähm, weiß ich, Thema Bordeaux, Zitronengrasrisotto mit Rotbarbe und dann halt ein weißer Bordeaux

01:24:24: dazu.

01:24:25: Ah, schön, ja.

01:24:26: Wo das ist halt ... dann das geht dann auch fast nicht besser, also das ist dann einfach

01:24:30: perfekter.

01:24:31: Und so einfach manchmal, ne?

01:24:33: Also es wirkt so textbuckmäßig und dann ...

01:24:35: Total.

01:24:36: Ja, genau, darum.

01:24:38: Ja.

01:24:39: Kann ich also total, total nachvollziehen.

01:24:42: Du hast jetzt eine relativ blöde Situation, sofern dass du ja fast gefangen bist durch

01:24:46: einen eigenen Laden, aber wenn du jetzt den Wunsch äußern könntest mal für einen Tag,

01:24:51: eine Woche in irgendeinem Lokal zu, zu arbeiten, Tommy zu sein, um das System zu kennen zu

01:24:57: lernen oder einfach dort mal zu arbeiten, den Background dort mal Wein zu empfehlen,

01:25:02: die Gäste kennenzulernen.

01:25:03: Welches wäre das?

01:25:04: Oder welche wären das?

01:25:05: Also immer eindrucksvoll ist natürlich El Sey de Canroca gewesen in Girona, in der

01:25:15: Nähe von Barcelona, weil der Someli, das sind ja drei Brüder, hat einfach unfassbare

01:25:23: Kontakte, also der kennt die Winzer, die größten Winzer unserer Zeit alle persönlich, hat

01:25:28: eine Weinkarte vor allem früher gehabt, mittlerweile natürlich die Weinpillger, haben das schon

01:25:33: etwas dezimiert.

01:25:34: Meere Weinkeller, ich glaube, der hat vier, fünf Weinkeller und auch alles mit Musik verbunden,

01:25:41: macht auch so Tours, also total abgefahren, also ein totaler Freak eigentlich, also wirklich,

01:25:47: wenn du den kennenlernst, dann denkst du, der macht gar nichts anderes außer Wein, also

01:25:51: der ist gar nicht sozialfähig, irgendwas anderes zu machen.

01:25:55: Wahnsinn, aber ein Weinkeller unfassbar, also da konntest du Wein trinken für ein Apfel

01:26:01: und ein Ei und das war extrem, also da aus dem Weinkeller mal zu schöpfen, das wäre

01:26:07: glaube ich spannend gewesen.

01:26:09: Spanien sowieso hat da sehr viel zu bieten, Re condo früher auch, Re condo, die haben

01:26:16: natürlich ganz viele alte spanische Sachen gehabt, Riojas und so weiter, On Masse, ja

01:26:22: ansonsten, ja es gibt einige, die unfassbare Weine, French Laundry, weil wir gerade über

01:26:29: die Kalifornien geredet haben, die haben ja auch einen gigantischen Weinkeller.

01:26:32: Aber du würdest das über den Weinkeller definieren, wenn du sagst, ich habe da eine

01:26:36: kleine Stache, also du würdest es nicht aufgrund der Küche, aufgrund der Gäste, aufgrund

01:26:41: keine Ahnung, der Inszenierung, es gibt ja teilweise in Asien so verrückte Restaurants,

01:26:44: wo ganz viel mit Licht gearbeitet wird, mit Videoprojektionen und so weiter, wo es bestimmt

01:26:49: auch mega cool ist mal ein Wein zu empfehlen oder keine Ahnung, einige von meinem Interviewpartner

01:26:56: haben gesagt, im alten Tantris oder in der Oberginen oder im Adlon oder, also bei dir

01:27:03: wäre schon der vom Wein.

01:27:04: Ich habe schon absolut Wein basiert, wichtig, aber klar, altes Tantris früher, das sicherlich

01:27:13: Wahnsinn gewesen ist, dort zu arbeiten, aber ich glaube, weil du austagst Gäste und Klientel

01:27:20: und so weiter, ich glaube so was wie French Laundry in Napaveli, das wäre schon spannend,

01:27:24: weil du hast einen gigantischen Weinkeller, du hast coole Gäste, glaube ich, du hast

01:27:32: einen sehr ältesten, traditionellsten Restaurant überhaupt dort von der absoluten Legende,

01:27:38: Thomas Keller, also ich glaube, das wäre schon cool.

01:27:40: Wobei man da als Mitarbeiter glaube ich gar nicht so viel zu lachen hätte, auch in der

01:27:43: Führungsposition.

01:27:44: Glaubst du?

01:27:45: Weil du halt, ich glaube du musst da, also wir kennen das ja, mein Bruder und ich auch

01:27:50: aus London diese Doppelschichten, diese 14, 16 Stunden Arbeit pro Tag und ich glaube,

01:27:57: das ist da immer noch gang und gäbe, also ich könnte mich täuschen, aber das ist schon

01:28:02: du sehr viel Arbeit, sehr, sehr, sehr viel Arbeit, das muss man schon wollen, also.

01:28:07: Ohne Frage.

01:28:09: Aber es war ja bei den, oder ist bei den anderen Restaurants ja auch nicht, oftmals nicht anders,

01:28:14: also ich glaube, dass da hat in wenigsten haben geregelten 6 Stunden Tag, 30 Stunden

01:28:21: Woche oder wie ich auch immer, da.

01:28:23: Was du gerade erwähnt hattest, was ich total interessant und wichtig fand bei den Rockerbrüdern,

01:28:28: die das Element mit der Musik, weil es für dich ja auch ein ganz, ganz wichtiges Element

01:28:32: zumindest in deiner Lebensprägung ist, dass du ja eigentlich fast einen anderen Weg eingeschlagen

01:28:37: hättest als Kellner, sondern eher Musiker, also ihr habt ja ein Jahr lang nur Musik gemacht

01:28:42: und du bist schon dein Bruder, oder?

01:28:44: Ja, auch früher, also bevor ich die Ausbildung angefangen habe, habe ich elektronische Musik

01:28:49: produziert, habe aufgelegt als DJ und war auch bei dem Label am Chiemsee unter Vertrag

01:28:57: quasi und die haben uns Auftritte besorgt, es war cool, also man hat dann irgendwie 3,

01:29:01: 4, 5 Mal am Wochenende aufgelegt.

01:29:03: Das Problem ist bei so was, wenn man nicht produziert Musik und das halt 100% macht und

01:29:09: lange Atem hat, dann ist das, ist und bleibt das ein Hobby, also das ist leider war, man

01:29:17: sieht das jetzt mit vielen so DJs, die jetzt gerade einen absoluten Glow-Up haben und

01:29:22: einen Hype, wenn man jetzt nach Ibiza schaut oder überhaupt in die DJ-Welt, viele, die

01:29:27: da jetzt Star sind, die sind einfach seit 12 Jahren am, am Arbeiten, am Buckeln und haben

01:29:34: jetzt halt den Glow-Up, weil sie einfach lange Atem hatten, ja und das ist, wenn man da

01:29:39: nicht voll dahinter ist und dabei, dann muss man sich irgendwann entscheiden und das

01:29:43: musste ich, will man einen professionellen Job oder will man jetzt irgendwie quasi,

01:29:49: das haben eigentlich Schwanz hinterherjagen und das war dann irgendwann nicht erfolgreich

01:29:54: genug und ist ein Hobby geblieben.

01:29:57: Ich glaube, dass da aber teilweise die gleichen Vorurteile oder die gleichen Traumgedanken

01:30:05: sind wie bei uns, die mit dem Wein arbeiten, dass man eben das Schöne dabei sieht und

01:30:10: so beim DJ wahrscheinlich auch, dass man denkt auch ja so den ganzen Tag Party und

01:30:13: abends und tralalala, aber so dieses ganze Aufbauen, Abbau und den ganzen Kram drumrum

01:30:18: oder eben auch die Ruhephase, wenn du halt keinen Job hast oder keinen Auftrag, dass

01:30:22: das ganz schön ausbrennend sein kann und so ist beim Wein ja da manchmal auch, dass

01:30:26: man denkt auch, ein ganzes Tag schön Wein probieren, aber dass das halt auch richtig

01:30:30: Arbeit ist und man nicht mal gar nicht so romantisch, wie man, wenn man es eben nur

01:30:35: am Wochenende macht oder eben nur Gast ist, dass da vielleicht auch so ein bisschen ja

01:30:41: falsch eingeschätzt wird, da hilft dir die Musik beim Wein oder ist das, sind das völlig

01:30:45: zwei total Konträre und völlig separierte Elemente?

01:30:48: Ich würde sagen eher separiert, wenn ich im Weinkeller bin und was einräume oder aufräume

01:30:55: oder irgendwas macht, dann habe ich schon Musik immer auf dem Handy an.

01:30:58: Klar, ja.

01:30:59: Einfach so zum Zeitvertreib, aber ansonsten würde ich das eher separat sein.

01:31:04: Also ich weiß, es gibt ein paar Leute, die das immer irgendwie vergleichen mit Musik

01:31:09: und Wein, aber das für mich hat es nie wirklich den Stellenwert gehabt.

01:31:14: Also ich würde eher noch die Parallelisillen, dass wenn man weiß ich nicht, als DJ oder

01:31:19: als Musiker einen coolen Auftritt hat, einfacher noch als DJ, als richtiger Instrumentenmusiker,

01:31:24: dass man eine geile Flasche Champagner trinkt nebenbei.

01:31:28: Okay.

01:31:29: Das haben wir zum Beispiel gemacht, wenn wir jetzt mal einen cooleren Auftritt hatten

01:31:33: oder irgendwie damals im Harri Klein aufgelegt haben, was etwas Besonderes war, dann haben

01:31:37: wir gesagt, damals schon in meiner Jugend, jetzt dafür könne ich mir jetzt eine Flasche

01:31:42: Champagner trinken nebenbei, anstatt jetzt ein Vodka Soda, also die Verbindung sehe

01:31:46: ich noch, aber ansonsten finde ich etwas farfetscht und vielleicht weit hergeholt.

01:31:52: Wer gibt sie nicht?

01:32:11: Die Toskana.

01:32:12: Es reicht ein Bild, mit welch Mann in uns ein Toskana-Gefühl auslöst, ein Gedecktertisch

01:32:17: im Garten, mit einer weißen Venentischdecke, eine Straße mit Südpressen oder ein Bild vom

01:32:22: New York der Toskana, also San Gimiano.

01:32:24: Diese kleine historische Stadt in der Provinz Jena wird oft wegen seiner markanten, hochaufragenden,

01:32:30: mittelalterlichen Türme, die an die Skyline Manhattan sehnern, als das mittelalterliche

01:32:34: Manhattan bezeichnet.

01:32:35: Im 13.14.

01:32:36: Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum des Handels und wohlhabende Familien konkurrierten

01:32:40: darum, immer höhere Türme zu bauen, um ihren Reichtum und Einfluss zu demonstrieren.

01:32:45: Ursprünglich gab es über 70, diese Türme, von denen heute noch 14 erhalten sind.

01:32:50: Diese Turmhäuser dient nicht nur als Statussymbol, sondern auch als Verteidigungsbauwerke in

01:32:55: den häufigeren Konflikten zwischen rivalisierenden Familien.

01:32:58: Der Städtewettstreit um die Höhe der Türme erinnert an den modernen Wettbewerb der Wolken

01:33:03: Kratzer in New York.

01:33:04: Während San Gimiano mittelalter sein Höhepunkt erreichte, blieb die Stadt in späteren

01:33:08: Jahrhunderten weitgehend unberührt, was ihr den Charme eines mittelalterlichen Manhattan

01:33:12: bewahrt hat.

01:33:13: Die Skyline ist heute ein markantes Symbol für die Stadt und die zahlreiche Besucher

01:33:17: an und von hier kommt auch einer der berühmtesten Weißweine Italiens, der Vernaccia di San

01:33:22: Gimiano.

01:33:23: Die Rebsorte Vernaccia ist eine der ältesten und zugleich faszinierendsten Weißweinsorten

01:33:27: Italiens und genießt einen Ruf, der weit über die Toscana hinausgeht.

01:33:31: Und hier kommt das Weingut Panizzienspiel.

01:33:33: Das Weingut Panizi wurde 1979 von Giovanni Panizi gegründet, als er das Puderis Santa

01:33:39: Magrid der Erwab.

01:33:40: Das ist südwestlich der Stadtmauern von San Gimiano befindet.

01:33:43: Die ersten Weinreben dienten zunächst der Herstellung von Wein für die Privaten in

01:33:47: 1989, produzierte Panizi jedoch seinen ersten offiziellen Jahrgang, dessen Idikett bis

01:33:53: heute für Sti und Avagard steht.

01:33:55: In den 1990er und frühen 2000er Jahren erlangte das Weingut bedeutende Anerkennung und das

01:34:00: insbesondere für die außergewöhnliche Reifefähigkeit seiner Vernaccia Weine.

01:34:05: Giovanni Panizi gilt als einer der Pioniere, die die Vernaccia di San Gimiano wieder ins

01:34:10: Rampenlicht rückten und dessen Potenzial zur Entwicklung von Komplexität und Flaschenreifung

01:34:15: erkannten.

01:34:16: Heute wird das Weingut von Simone Nicolai geführt, der PanizziensVisionentheid und

01:34:20: die Qualität der Weine kontinuierlich weiterentwickelt.

01:34:23: Das Weingut ist jetzt auf höchste Qualität und Nachhaltigkeit, um den Charakter des

01:34:26: Teroir zu bewahren, als auch innovative Ergebnisse zu erzielen.

01:34:30: Die Weinberge von Panizi umfassen vier Lagen, innerhalb des DOC-Gebietes San Gimiano, Santa

01:34:36: Margarita, Lanniano, Montanana und Lazareto.

01:34:39: Ein weiterer Weinberg Pia della Quetsche befindet sich am Fusel des Monte Amiade in Cigiano.

01:34:45: Insgesamt bewirtschaftet das Weingut über 60 Hektar.

01:34:48: Die Weinberge liegen in unterschiedlichen Höhenlagen und verfügen über verschiedenste

01:34:53: Bodentypen, die zur Vielfalt der Weine beitragen.

01:34:56: Im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist San Gimiano Vorreiter.

01:34:59: Viele Winzer setzen auf biologische und biodynamische Anbaumethoden, um den natürlichen Reichtum

01:35:05: der Region zu bewahren.

01:35:06: Dabei bleibt die Liebe zum Detail ein zentrales Element und beginnt mit der Pflege der Weinberge

01:35:11: bis hin zur Lese von Hand.

01:35:13: Eine Philosophie, die natürlich auch bei Panizi seit vielen Jahren zum Tragen kommt.

01:35:17: Der Vernace San Gimiano ist das Aushängeschild des Weingutes und zeichnet sich durch seine

01:35:21: frische mineralische Art.

01:35:23: Und zugleich und das findet man selten seine Fähigkeit zur Reifung aus.

01:35:27: Die Weinberge der Vernace liegen auf Böden aus gelben Sand, Leben und Hochstein und befinden

01:35:33: sich in einer Höhenlage von bis zu 400 Meter.

01:35:36: Der Wein wird nach einer Ganztraubenpressung und einer viermonatigen Reife auf der Feinhefe

01:35:41: in Edelstall ausgebaut.

01:35:43: Er begeistert mit Aromen von Citrusbrüchten, Fürsich und den typischen weißen Blüten,

01:35:48: sowie einer lebendigen Säure und Salzigennoten, die an die Nähe zum Meer erinnern.

01:35:53: In den 1960er Jahren erlebte Vernace eine Renaissance, als der Fokus wieder auf die Qualität der

01:35:58: Weine gelegt wurde.

01:35:59: Der Region erhielt 1966 die DOC Anerkennung, was sie zur ersten in Italien machte und

01:36:05: 1993 erfolgte der DOCG-Status.

01:36:08: Eine interessante historische Fußnote ist, dass Vernace der Lieblingswein von Pap Smati

01:36:13: dem 4.

01:36:14: gewesen sein soll, der ihn im 13.

01:36:16: Jahrhundert mit Vorliebe zu Allgerichten genoss.

01:36:18: Eine Delikatesse der damaligen Zeit.

01:36:20: Das Terror von San Gimiano ist dabei entscheidend.

01:36:23: Die Kalk und Lehmböden.

01:36:25: Der Region angereichert mit fossilen Muschelschein verleihen dem Vernace eine markante Mineralität.

01:36:30: Die kühlen Priesen, die von den Hügeln und den nahen Wäldern her wehnen, sorgen zudem

01:36:35: für eine hervorragende Balance zwischen Reife und Säure.

01:36:38: Und ein richtig herausragendes Merkmal des Vernace San Gimiano ist seine Vielseitigkeit.

01:36:43: Während er oft und getrunken wird, bietet er mit zunehmender Lagerung überraschende

01:36:47: Tiefen, besonders die Reserverqualitäten wie der Viniers Santa Magritte, die mindestens

01:36:52: 12 Monate Reifen entfalten eine einzigartige Harmonie von Fruchtsäure und mineralischen

01:36:57: Noten.

01:36:58: Die frische lebendige Säure ist Vernace, sorgt zudem dafür, dass er ein oft unterschätzter

01:37:02: Speisebegleiter ist.

01:37:04: Der Krü, Viniers Santa Magritte und nehmen wir ruhig den 2021er, der aus dem gleichnamigen

01:37:09: Weinbeckstand gehört zu den Spitzenweinen vom Panetti.

01:37:12: Der Wein wird heils in Edelstahl, heils in Barique ausgebaut und vereint eleganz und

01:37:15: Reifenpotenzial.

01:37:16: Die ältesten Reben stammen aus den 1970er Jahren und tragen zur Komplexität und Struktur

01:37:22: gutes Wein-Spie.

01:37:23: Sage und schreibe 25 Jahre Reife-Fähigkeiten für den Wein absolut kein Problem.

01:37:28: Was für ein Wein, was für ein Genuss, was für ein Erlebnis.

01:37:31: Vielen Dank, nicht für die Neuerfindung, aber für die Erweiterung, die Ergänzung

01:37:35: des Bewusstseins um Vernace Sanjimiano.

01:37:37: Dem Weingut Panitzi und auch ein großes Dankeschön dem deutschen Impoteur, dem Handelshaus

01:37:42: Segnetz.

01:37:43: Also auch gar nicht, dass du findest, dass man Wein mit Musikvergleichen oder verbinden

01:37:58: könnte.

01:37:59: Dass man sagt, man hat den einen Wein und den empfindet man so, vielleicht auch mit

01:38:02: dieser Geschmackstaktung und dazu würde die oder die Musik passen.

01:38:06: Also jetzt keine Ahnung, zum Beginn passt.

01:38:09: Toten Hosen sind scheiße dazu, aber Bach passt.

01:38:12: Man könnte das schon in diese Richtung pressen, wenn man das wollte.

01:38:18: Für meinen Teil, weil ich weiß nicht, wenn man jetzt ein offener Musikhörer ist, dann

01:38:26: hat man ja mehrere Stile, die man hört.

01:38:28: Und dementsprechend ist ja, also ich habe auch schon Leute gesehen, die Burgund und

01:38:35: Lafitte auf einer Party getrunken haben in Südfangreich.

01:38:38: Und dann passt Bach auch nicht mehr, sondern dann ist es halt irgendein Partylied oder

01:38:43: irgendein Hausmusik und dann passt es genauso gut dazu.

01:38:46: Weil es die Stimmung irgendwie anhebt.

01:38:48: Dann sagt man, wow, ich trink gerade Lafitte und ich bin am Strand und ich habe geile Musik

01:38:52: und coole Leute herum und dann hebt das ja genauso die Stimmung.

01:38:55: Also in dem Kontext könnte man, wenn man wollte, sich das hinschauen, wie man will,

01:39:01: glaube ich.

01:39:02: Findest du, man kann das?

01:39:03: Man kann Lafitte bei einer Party trinken?

01:39:05: Also ich glaube, wenn man der, also ich hätte damit natürlich kein Problem, ich hätte

01:39:12: damit kein...

01:39:13: Also von Geld mal losgelöst und von ethischen Gedanken oder sonstigen, sondern rein vom

01:39:17: "Was macht der Wein mit mir?

01:39:19: Wie fühlt sich der Wein an?

01:39:20: Hebt er meine Stimmung?"

01:39:21: Ja, wieso nicht?

01:39:23: Also natürlich, wenn man, glaube ich, auf einer Party eingeladen ist und man kriegt einen

01:39:28: besseren Wein ausgeschenkt, fühlt man sich ja irgendwie elevated und spezieller.

01:39:32: Also ich habe das erlebt auf einer Hochzeit, auf der ich war in Mallorca und die Hochzeit

01:39:41: war, wir waren mehrmals in Mallorca auf einer Hochzeit, nicht dass sich jemand angesprochen

01:39:44: fühlt.

01:39:45: Aber das Vereine davon war unfassbar teuer.

01:39:50: Man hat einfach gesehen, da ist ganz viel Geld rein geflossen in die Location, in die Vorbereitung,

01:39:55: die Band, alles Wahnsinn, das Essen war von einem Sternekoch und der Wein war untrinkbar.

01:40:01: Also so, dass ich gesagt habe, ich würde jetzt gerne bei Bier bleiben und dann kommt da

01:40:08: ein Stück Limette in das Bier rein, weil dann will man einfach nur noch trinken, einfach

01:40:12: nur Party machen, weil das hat ... und da haben die quasi einfach gesagt, das ist uns nicht

01:40:18: wichtig, da haben wir keinen Stellenwert dafür.

01:40:20: Und dann, ich sage mal, ein Teil der Gäste war das völlig egal, vor allem der Familie,

01:40:26: die hat gesagt, unser Kind heiratet da jetzt, das ist natürlich völlig eine Lebenssache,

01:40:33: aber es waren schon auch Gäste dabei, die gesagt haben, man war sich einig am Tisch,

01:40:38: der Wein ist absolut schlecht und dann fühlt man sich auch irgendwie, ja gut, geht es denen

01:40:45: jetzt nur darum, dass das schön aussieht und man ist den quasi egal und wo ist der bessere

01:40:53: Wein oder der gute Wein.

01:40:54: Deswegen, ja, wenn jemand Lafitte auf einer Hochzeit ausschenken würde, bring it on.

01:40:59: Ich bin bereit.

01:41:00: Ich bin bereit.

01:41:01: Ich nehme das Ticket.

01:41:03: Cool.

01:41:04: Also finde ich auch interessant auch den Gedanken, weil manch einer ja dann schon Berührungsängste

01:41:10: hat, also zwischen dem Wein und zwischen dem, zwischen der Situation oder der Feierlichkeit

01:41:17: oder ...

01:41:18: Ja, es ist natürlich schon auch ein Someliding, man sieht das zum Beispiel beim, bei den Grablers

01:41:24: Hochzeit, also Stefan und Lissy, die haben Chakraur als Apparativ gehabt, also das müssen

01:41:29: wir auch erst mal machen.

01:41:30: Ja, auch nicht schlecht.

01:41:31: Also die richtigen guten Champagner quasi, das hat für uns Weinmännchen natürlich einen

01:41:38: ganz anderen Stellenwert, glaube ich.

01:41:40: Ja, das stimmt.

01:41:41: Für andere Menschen.

01:41:42: Gibt es für dich irgendwas, was vergleichbar ist mit Wein, als was dem Wein nahe kommt?

01:41:46: Ich würde sagen ein ganz trockenes Nein.

01:41:53: Also ich würde den Gedanken an sowas wie Gut Petnat ist ja auch im Grunde noch Wein, aber

01:42:01: auch irgendwie diese Zwischendinger oder alkoholfrei ... also kommt Wein nahe, ich glaube nicht.

01:42:10: Nee, also ...

01:42:11: Nee, ich glaube, ich würde da beim Nein bleiben.

01:42:16: Also, finde ich manchmal besser als dann irgendwie was hinzubasseln zu sagen, auch deswegen könnte

01:42:20: es so sein, dann lieber, ja, dass man sagt, nee, ist nicht so ... meins, wie kam das eigentlich

01:42:26: bei dir?

01:42:27: Also hattest du ein Vorbild, hattest du eine Initialzündung, warum bist du Wein oder

01:42:31: war es Verzweiflung nach dem Jahr Musik machen, wo du sagst, das ist doch nicht meins, ich

01:42:36: nehme eine andere Droge als Musik, sondern ich nehme Wein.

01:42:41: Genau, ich habe das nebenbei, also auch in London am Anfang haben wir Wein nebenbei gemacht

01:42:46: und wir haben festgestellt, dass wir in einer Stadt wie dort, wo natürlich viele die dort

01:42:51: arbeiten aus Economy, Week, Countries kommen, also die quasi dort arbeiten müssen, weil

01:42:59: daheim einfach nicht so viel geht und die haben natürlich dann keine Ausbildung, so wie

01:43:04: jetzt gehabt, also eine klassische Restaurantfachmann-Ausbildung und nicht unbedingt eine Instemperation

01:43:08: dafür und dann hat man gemerkt, wow, man ist ja eigentlich mit dem Wissenstand schon weiter

01:43:13: als andere Inführungspositionen da, das kann ja gar nicht sein und habe dann irgendwann

01:43:18: gesagt, okay, weil mich das privat auch einfach so interessiert und ich da irgendwie dann

01:43:23: doch irgendwie jetzt ganz gut schon eine gute Basis habe, muss ich das ausweiten.

01:43:29: Tatsächlich kam aber erst das auf der privaten Ebene, dass man Wein getrunken hat, sich

01:43:34: getroffen hat, Blindverkostungen und so weiter, alte Weine, das kam als erstes und dann hat

01:43:39: man irgendwann gesagt, okay, das ist mir im Restaurant nicht sachlich genug, wenn ich

01:43:44: nicht nur Wein mache und habe dann irgendwann gewechselt in die Summary, zum Glück.

01:43:52: Gab es da jemand, der dich an die Hand genommen hat und gesagt hat, so und das und oder wo

01:43:59: du so sein wolltest wie der oder wo du einfach toll fandest, wie jemand was wusste, jemand

01:44:04: was inszeniert hat oder war das rein reiner freier Wille und rein eine autodidaktische

01:44:09: Eigenentwicklung?

01:44:10: Ich würde sagen in Mischung daraus, ich habe nie ein großes Vorbild im Wein gehabt, weil

01:44:15: einfach ich wusste oder kennengelernte, dass man sich wissen aneignen kann, für mich war

01:44:24: immer spannender zu sehen wie manche Somelis oder auch jemand wie die Powder Bosch damals

01:44:33: im Tantris, was für ein Gefühl die für Wein hat, was für einen Umgang mit den Gästen,

01:44:38: weil wenn wir uns jetzt hinsetzen und natürlich die 8 Subregionen in Wino Verde kennen oder

01:44:43: wie auch immer, dann ist es cool, aber es bringt einen jetzt halt nicht unbedingt weiter

01:44:48: im Leben oder in unserem jeden Tag sein und deswegen war für mich immer irgendwie spannender

01:44:55: bei anderen Somelis oder bei Wein Persönlichkeiten zu sehen wie die damit umgehen, was haben

01:45:01: die für ein Gefühl für Wein haben, wie verkossen die, wie schmecken die und jeder,

01:45:08: den ich in meiner Vergangenheit irgendwie um mich hatte, war da irgendwie interessant,

01:45:12: aber so richtig als großes Vorbild, das ist vielleicht wenn überhaupt dann in der neuen

01:45:16: Zeit jemand wie William Kelly, der jetzt einer der Chefs d'Aubereau Parker ist, weil der

01:45:22: Typ ist einfach mehr als ein Wandel des Sexycons, das ist einfach nicht nur normal und es macht

01:45:28: auch noch Wein nebenbei, der unfassbar gut ist, aber ja das ist so eine Vorbildfunktion

01:45:34: auf jeden Fall, also der Typ ist Next Level.

01:45:37: Hast du ihn mal kennengelernt?

01:45:39: Leider nicht, noch nicht, nee.

01:45:41: Aber ist so was für dich ein Ziel, als solche besonderen Menschen irgendwie innerhalb

01:45:46: deiner Karriere mal kennenzulernen oder sagst du nein, die haben ihr tun, ich hab meinen

01:45:49: Tun, man lernt sie ohnehin nie kennen, sondern man sieht sie nur in dem Augenblick, ist ja

01:45:52: bei Musikern ähnlich wo man sagt also die möchte ich gern, aber eigentlich lernt man

01:45:56: sie auch nie kennen, das ist ja so ein Wunschtraum.

01:45:57: Ja gut, also ich weiß Zeit ist ein Faktor für beide Seiten und viele meiner Freunde,

01:46:04: guten Freunde die haben ihn oder auch andere solche Kaliber schon mal kennengelernt und

01:46:09: natürlich macht er Spaß, also mit dem mal zwei, drei ältere Weine trinken macht glaube

01:46:14: ich schon Spaß, also das wäre schon witzig, aber Zeit ist der Faktor der da entgegen steht,

01:46:22: leider.

01:46:23: Glaub ich gerne, bist du lieber on oder auf Wein?

01:46:27: Also magst du lieber Wein trinken oder über Wein reden und dich darüber austauschen?

01:46:32: Beides, aber nacheinander, erst trinken, dann reden.

01:46:36: Okay.

01:46:37: Also nur das Austauschen ist natürlich auch spannend, aber es ist, also wenn du darüber

01:46:45: redest die ganze Zeit nur, dann willst du es halt auch irgendwann haben, also wenn ich

01:46:49: dir erzähle wie geil der neue Jahrgang von Prüm ist, dann denken wir uns beides, wo

01:46:54: jetzt aber so ein Gläschen wäre schon irgendwie was.

01:46:55: Das ist so krass, das ist so hart finde ich in unserer Branche und daher bewundere ich

01:47:00: es auch so wie du es sagst, dass du halt nur am Wochenende trinkst, weil du ja im Restaurant

01:47:04: den ganzen Tag über Wein redest und also mir geht es so, ich stelle mir diesen Wein

01:47:09: dann während ich darüber rede, geschmacklich immer gehen hervor.

01:47:13: Also ich habe ihn auf der Zunge und beschreibe ihn und dann wenn du dann abends nach Hause,

01:47:19: in den Trocken nach Hause gehst, das ist immer wie so ein kleines Stückchen Enttäusch,

01:47:23: man muss natürlich, man kann sich ja nicht jeden Abend irgendwie die Birne voll zu leiern,

01:47:27: aber das ist manchmal hart.

01:47:29: Ich habe die Tage da dachte ich, jetzt davon ein Gläschen, das wäre nicht schlecht und

01:47:35: dann ist es dann eigen Disziplin, also da bewundern es wert, dass du das so durchziehst.

01:47:38: Wenn man macht sich einen ganzen Tag heiß damit, weißt du ja, erzählt es und dann auch

01:47:45: die Euphorie mit den Gästen mitlebst, wenn die sagen, der Champagner ist so genial und

01:47:49: dann ist man selber in der Stimmung dabei, auch wenn du so ein bisschen angeheizt bist

01:47:53: dann von der stressigen Abendphase, dann liegt man trocken da.

01:47:58: Absolut.

01:47:59: Aber just for the best sage ich da nur, also ist er dann doch, wenn man viel Arbeit, Stress

01:48:06: hat und noch nebenbei Alkohol trinkt, das ist einfach keine gute Mischung und klar,

01:48:11: es gibt schon mal einen Feierabendrink und so auch unter der Woche, aber ich würde das

01:48:17: dann nicht als wirklich Wein trinken bezeichnen, sondern dafür im Wochenende lieber ein Flaschen

01:48:22: mehr und das kann man dann auch besser wegstecken, wenn man wie gesagt da nicht unter der Woche

01:48:28: schon irgendwie anfängt.

01:48:29: Klar, ohne Frage.

01:48:30: Bist du lieber filmen oder Buch?

01:48:34: Film definitiv.

01:48:35: Okay.

01:48:36: Film definitiv.

01:48:37: Welche Genre?

01:48:39: Also ich finde Filme spannend, die so in die Western Richtung gehen, also keine eigenen Westernfilme,

01:48:52: wo jemand jetzt blöd rumschießt, sondern alles was die Coenbrüder zum Beispiel gemacht

01:48:58: haben, no kind before old men, die ganzen Fargo-Sachen oder auch True Crime Sachen oder sowas wie

01:49:09: True Detective zum Beispiel, fand ich absolut grandiose.

01:49:11: Das finde ich schon sehr gut.

01:49:15: Leider gibt es da nicht so viele Sachen, ich finde zum Beispiel auch die Denis Villeneuve-Sachen

01:49:18: alle grandiose.

01:49:19: Also Dune ist natürlich der neueste Top, aber auch alle anderen Sachen, die der gemacht

01:49:24: hat, sind unfassbar.

01:49:27: Also ich bewundere das, wie man so viel Spannung in einen Film reinkriegen.

01:49:31: Dieser Spannungsbogen, der hört ja nicht auf bei diesen Filmen, das ist schon grandiose.

01:49:36: Also da ich selten Filme anschaue, wie du gerade raushörst, sind es dann doch eher immer Blockbuster,

01:49:43: da ich nicht wirklich der Fernsehmenschen bin.

01:49:45: Also ich schaue dann eher vielleicht noch, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, irgendein

01:49:48: Reportage an über irgendwas, um irgendwie runterzukommen.

01:49:50: Meine Frau macht sich dann mal lustig drüber, weil es teilweise dann wirklich Archäologie-Dokuss

01:49:57: sind, aber ich finde das dann auch wirklich spannend, weil es so anders ist, als das, was

01:50:00: ich den ganzen Tag mache.

01:50:01: Und Sie haben so eine ruhige Kameraführung und da erzählt jemand, ich kann das so nachvollziehen.

01:50:06: Und dann aber trotzdem auch mit diesem Effizienzgedanken, also zumindest gegen mir das so, deswegen kann

01:50:11: ich das sehr gut verstehen, dass man trotzdem auch diesen Moment noch was lernt, was man

01:50:15: vielleicht in einer späteren Kommunikation mit den Gästen dann irgendwo noch gebrauchen

01:50:18: oder verwerten kann und sich dann in einer gewissen Form dann irgendwie trotzdem weiterbildet

01:50:22: und nicht nur brieseln lässt von, keine Ahnung, wer wird Millionär oder was, da kann es vielleicht

01:50:26: auch was lernen, weiß ich nicht.

01:50:28: Aber man hat einen Tiefsinn dabei, also teile ich sehr.

01:50:34: Digital oder analog?

01:50:36: Was liegt dir mehr?

01:50:38: Also musikalisch muss man natürlich sagen, trotz der fortgeschrittenen Softwaretechnik

01:50:43: ist analog natürlich schon geiler.

01:50:45: Ach, auch bei elektronischer Musik, wie ich dachte, wäre da alles digital?

01:50:50: Also bei elektronischer Musik ist natürlich analog sehr, sehr anstrengend, sehr schwierig,

01:50:55: weil du halt riesige Türme von Tinscisern und so weiter hast, das machen die wenigsten.

01:50:59: Aber wenn man jetzt von Gitarrenmusik spricht oder Rockmusik oder keine Ahnung, sowas wie

01:51:06: weiß ich nicht, aber oder Rockmusik früher, weißt du, so eine Röhrenverstärker, der

01:51:10: erst mal warm werden muss und diese Power, diese Hitze von dem Marshall Stack und so,

01:51:15: das ist einfach, das ist schon eine andere Nummer, deswegen analog ist schon krass.

01:51:20: Aber du kannst natürlich mit moderner Technik und Software heutzutage ganz, ganz viel machen,

01:51:26: also Home Recording, Wahnsinn, also was da, mit wenig Aufwand viel machen, das ist schon

01:51:31: klar.

01:51:32: Aber trotzdem, ich würde analog sagen auf jeden Fall.

01:51:35: Okay, hat es da den gleichen Effekt bei der Fotografie, dass du selbst als Laie ganz

01:51:42: viel hinbasteln könntest und ein Musikwerk erschaffen könntest, aber wenn du Freak bist,

01:51:47: dann trotzdem das Analoge immer fühlen würdest.

01:51:51: Weißt du, wie ich das meine?

01:51:54: Warscha.

01:51:55: Also ich finde, beim Wein ist genauso, kannst du zwei Industrieweinen nehmen, die sind lecker

01:51:57: und die können viele irgendwie hinbasteln, die mit Wein, Seele nicht zu tun haben, wenn

01:52:02: du dann einen handgemachten Wein hast, dann fühlst du die Seele dabei und so geht es

01:52:06: mir bei Fotografie manchmal auch.

01:52:08: Und wahrscheinlich bei Musikern auch, oder?

01:52:10: Absolut, ja natürlich, ja die Passion, die Seele definitiv, also schon was dran würde

01:52:16: ich auch sagen.

01:52:17: Ich finde so was geht auch mit Wein-Läden, dass also ein Wein laden, du kannst einen

01:52:23: wirklich seelemberhafteten Wein laden, niemals künstlich hinbasteln mit einer riesen Weinkarte

01:52:28: oder mit irgendwie einem Wahnsinn-Interieur, da gehört immer eine Seele zu, gabs für dich

01:52:32: mal ein Wein laden, wo du absolut aufgegangen bist und sagst, hier will ich einziehen?

01:52:39: Ja, das ist tatsächlich vor kurzem erst wieder der Fall gewesen, ich war mit dem Kumpel

01:52:44: in London für zwei Tage und wir waren im Restaurant und haben noch eine Flasche Wein gebraucht

01:52:50: und es darfst du dreimal raten, was wir für ein Wein gekauft haben dort, also aus welcher

01:52:55: Region?

01:52:56: Ja, es war ein Bordeaux.

01:52:58: Bordeaux?

01:52:59: Waren 50/50 Chance?

01:53:00: Nein, 50/50 Chance, weil alte Liebe und so, aber es war im Heddonism in London, da am

01:53:07: Berkeley Square und das ist unfassbar, da es gibt jeden Wein aus jedem Jahrgang, Wahnsinn,

01:53:14: also es ist unfassbar und auch ein Service, ja am Sonntag haben die auf und liefern die

01:53:19: das und Wahnsinn, also das ist Wahnsinn, also auch mein Kumpel war total beeindruckt,

01:53:25: am Sonntag schreiben die dir per WhatsApp, wo sie dürfen, sie den Wein hinliefern und

01:53:30: kostenlos und richtig krass, also auch du gehst da drin und du rehst da rein und verlierst

01:53:36: dich komplett in dem Angebot, das war sehr interessant.

01:53:41: Die Freude, das zu sehen und die Flaschen dort zu sehen und sich da auch die Sachen, die

01:53:46: man getrunken hat, einfach nochmal zu rekonstruieren, wie hat der geschmackt, wie war das Erlebnis,

01:53:51: wie mag der sich jetzt entwickelt haben.

01:53:54: Es geht mir manchmal auch so im eigenen Weinkeller oder mit einer Weinkarte oder mit einer eigenen

01:53:58: Weinkarte, wo man so diese Neugierde und die Freude einfach an den Flaschen und an den

01:54:03: Gegebenheiten so unfassbar hat.

01:54:06: Wenn du sagst, du holst dort so ein Wein für ein Abend, was ist da für dich der Mindestanspruch

01:54:12: an Service, den du dann selber zum Wein trinken haben möchtest, also brauchst du bestimmte

01:54:17: Gläser, brauchst du Karaffe, keine Karaffe, musst du unbedingt einen Durant haben oder

01:54:23: reicht auch das mit einem Schraubens hier rein zu drücken, den Korken, also wo sind deine

01:54:30: Limit oder was ist für dich Wein Service?

01:54:33: Also tatsächlich ist es mir wirklich und das meine ich ernst, eigentlich egal.

01:54:39: Wenn man kennt das nämlich aus Frankreich, dass man die kleinsten Gläser für den größten

01:54:46: Wein kriegt oder im Paris zum Beispiel kriegt man ja Wassergläser, teilweise auch in besseren

01:54:49: Restaurants.

01:54:50: Wenn ich jetzt mit meiner Frau unterwegs bin, dann würde ich jetzt niemals irgendwie einen

01:54:55: Aufstand machen und sagen, haben sie nicht die Riddle Performance Gläser oder die Salz

01:54:59: oder die Spiegel oder was auch immer.

01:55:01: Aber als wir jetzt in London waren, zum Beispiel diesen Wein mitgenommen haben, wusste ich,

01:55:05: dass in einem Resturboy waren, die haben die besten Karaffen alles drum und dran und das

01:55:09: macht dann einfach mehr Spaß, da hat man dann auch mehr so das Gefühl, dem Wein ist jetzt

01:55:15: alles gerecht geworden, quasi die Karaffe, die Gläser, der Service und dann kommt eine,

01:55:21: wie nennt man die, so ein Behälter dazu, wo man den Wein reinlegt, so wie im schwarzen

01:55:27: Adler, weißt du diese, diese Beinkörpchen.

01:55:29: Ein Korbkörpchen, genau und das sieht einfach cool aus, ja und dann sitzt du da da und schwenkst

01:55:35: den Wein und siehst dieses ganze Equipment, das man dabei hat.

01:55:39: Aber ich habe genau so viel Spaß, wenn ich irgendwo in Paris rangehe und die stellen

01:55:43: den Wein einfach umgekühlt auf dem Tisch und dann weiß ich halt, sage ich zu meiner

01:55:46: Frau, jetzt muss man halt schneller trinken, die Atmosphäre, also es ist mir sozusagen

01:55:51: eigentlich ehrlich gesagt egal.

01:55:53: Okay und selber im Lokal, also was war für dich der Mindestanspruch, ihr habt das ja mehr

01:55:57: oder weniger aus dem Nichts erleben lassen, aus der Taufe gehoben, wo hast du gesagt,

01:56:01: das ist mir wichtig, waren es die Gläser, waren es bestimmte Karaffen, waren es irgendwelche

01:56:06: Tools, die du brauchtest oder?

01:56:08: Also Gläser wussten wir direkt, dass wir einfach unsere Spielau Definition nehmen und auch

01:56:15: nur die wollen und Karaffen haben wir dafür Riedel Melodik Hunter und ich wollte auch

01:56:20: nichts anderes, ich wollte das relativ streamlined und einfach klar ersichtlich haben, weil ich

01:56:27: auch einfach nicht die Zeit habe.

01:56:28: Also ich habe, ich liebe natürlich wie gesagt Weinservice und mit Glas abonieren und drum

01:56:33: und dran mit Kerze, aber dafür haben wir im Restaurant einfach nicht die Zeit, dass

01:56:38: es einfach nicht machbar ist und deswegen wir machen die Flasche auf, gratius genug

01:56:44: und dekantieren die, wenn es passt und dann war es das und dann wird das getrunken.

01:56:50: Also ich habe da auch nie verstanden in anderen Restaurants oder in Sterne Restaurants, die

01:56:55: ich gearbeitet habe, ich habe mir gesagt unbedingt bloß mit der Handsewette die Flasche anfassen,

01:57:01: wir sind ja nicht in der Wirtschaft und jetzt denke ich mir so, wenn ich das in meine Hand

01:57:06: nehme, einfach so viel mehr Gefühl und es fühlt sich einfach so viel besser an und

01:57:12: dann nehme ich lieber die Handsewette und wich den Topfen oben ab oder so, also ich habe

01:57:16: das, diese ganzen Riedeln waren für mich immer irgendwie nicht nachvollziehbar unpraktisch

01:57:21: irgendwie, ich weiß nicht also.

01:57:23: Welches Weintool war für dich der größte Blödsinn?

01:57:27: Also ich glaube es gibt so Erreiter, die den Wein anscheinend beim Ausgießen schon

01:57:35: gelüften sollen, da würde ich mal gerne eine Studie dazu sehen, weil das kann ich mir

01:57:39: einfach nicht vorstellen, weil ich weiß nicht ob ein mechanisches Vorgehen eine Zeit ersetzen

01:57:46: kann.

01:57:47: Ich könnte mich täuschen wie gesagt, but I don't think so.

01:57:49: Das finde ich Quatsch, also wenn das so rausgesprüht wird und dann irgendwie so total schaumig

01:57:56: ist, nur das Sauerstoff reinkommt, das glaube ich einfach nicht, weil große Faktoren sind

01:58:01: einfach beim Weinbelüften Wärme und Zeit, also ein Sauerstoff natürlich, aber der ist

01:58:07: ja sowieso gegeben von dem her.

01:58:10: Ich habe da eigentlich immer positive Erfahrungen mitgemacht, ich finde die Ruhe und die Zeit

01:58:15: tut dem Wein manchmal gut, als wenn man ihn ganz schnell belüftet, aber manchmal hilft

01:58:20: es, gerade in dem Augenblick wo du aufgrund von Gründen XY das probieren musstest.

01:58:26: Ich habe bei mir im Büro einen Ionisierer liegen.

01:58:31: Also es ist wie so ein Bierdeckel und da sind Ionen eingearbeitet und die lassen den Wein

01:58:37: anders entwickeln, als wenn er ohne Ionisierer dort ist.

01:58:41: Das ist auch ein schräges Teil.

01:58:42: Das habe ich schon ewig nicht mehr probiert.

01:58:43: Ich fühle mich jetzt nur gerade ein, als du das mit ihm Ereda erzählt hast.

01:58:47: Ja, es gibt ja schon verrückte Geschichten.

01:58:50: Ich bin gespannt, ob sich das entwickelt und wie sich das irgendwie entwickelt.

01:58:53: Ja, mal schauen, aber manchmal braucht man auch gar nichts einfach, weil der Wein in

01:58:57: sich selber schon so schön ist, man lieber sich die Zeit nehmen sollte, um sich damit

01:59:00: auseinandersetzen und damit beschäftigen sollte und dieses Trinken einfach manchmal

01:59:05: das Schöne ist und nicht immer dieses Analysieren und gucken, haben wir jetzt noch irgendwie

01:59:09: fünf Minuten Vorsprung geschafft und kriegen wir das noch irgendwie hin, so ein einfach

01:59:14: sein lassen.

01:59:15: Absolut.

01:59:16: Wolltest du schon mal Wein machen?

01:59:20: Hattest du ja schon mal den Wunsch?

01:59:22: Also ist bei dir Entziel Winzer oder ist das, was die anderen machen sollen?

01:59:26: Ich glaube eher nicht.

01:59:27: Ich glaube, das können andere besser und also hätte ich alles Zeit und Geld der Welt,

01:59:34: dann wäre es ein anderes Thema, aber ich glaube, das überlasse ich denen, die das wirklich

01:59:39: gut können.

01:59:40: Aber du würdest es nicht ausschließen, also könntest du dir schon vorstellen zu sagen,

01:59:43: irgendwie mal ein Wein zu machen oder so die Dille darin zu sich?

01:59:47: In welchem Gebiet?

01:59:48: Ist es dann wieder Bordeaux-Bogund oder ist es, wenn ich es dir schenken würde?

01:59:52: Also wenn ich es mir aussuchen würde, dann wäre es auf jeden Fall natürlich begund,

01:59:58: ja also es ist wahrscheinlich auch egal wo.

02:00:01: Ah, glaubst du nicht, dass man da an der Perfektion scheitern würde?

02:00:05: Wenn du im Begründ wärst und du vornimmst und wirklich dabei ist, dann kann man das

02:00:12: schaffen, man braucht natürlich Erfahrung und Know-how, aber das wäre spannend sicherlich.

02:00:19: Obwohl wir jetzt ja schon genügend Geld in die Hand genommen haben, das Wein gut zu

02:00:24: kaufen, dann kriegen wir auch die Berater dafür, also von dem her müsste ja funktionieren.

02:00:27: Welche Region ist unterbewertet?

02:00:29: Unterbewertet, also nach wie vor war einer meiner spannendsten, tiefgreifendsten Weinreisen

02:00:40: in Galizien, in Spanien.

02:00:41: Also ein sehr guter Freund von mir, der Daniel Varela, der auch ein Weinhandel hat, Viniverica,

02:00:46: der hat uns damals mitgenommen und das war unfassbar, also kulinarisch unfassbar, nie

02:00:53: erreicht, weintechnisch auch im Inland von Galizien, Ribeiro, Ribeira Sacra, Wahnsinn.

02:01:01: Also Rias Baichers kennt man natürlich, Albarinio und Co, aber die Weine haben so viel Ausdruck,

02:01:07: sind so Maritine so unfassbar, also es ist wirklich also und auch rote Sachen gibt es

02:01:13: gar nicht, also erwartet man gar nicht, ja wirklich so eineinhalb Stunden weg von der

02:01:17: Küste im inneren, im grünen Herzen quasi von Galizien gibt es Weine, die glaube ich

02:01:22: der Großteil nicht kennt, das ist krass, also auf jeden Fall most underrated Weinreisen

02:01:27: kann man wirklich sagen.

02:01:28: Kann ich teilweise wirklich teilen, also selbst in Albarinio Sinn, wo man sagt, es haben

02:01:32: viele irgendwie schon mal gehört, vielleicht nicht Native probiert, aber wenn du da was

02:01:35: probierst, was eine gewisse Authentizität oder eine gewisse Typizität oder eben noch eine

02:01:39: gewisse Ernsthaftigkeit hat, ist selbst das, also selbst der Mainstream ist der Mindblowing.

02:01:43: Und eigentlich erstaunlich, dass das so wenige wirklich offen oder im Sinn haben.

02:01:51: Was ist für dich Wein in einem Wort?

02:01:56: Passion.

02:01:57: Schön.

02:01:58: Wer das nächste Wort, das mir dazu einfällt natürlich, ja.

02:02:02: Und Leben ohne Wein, könntest du dir das jetzt noch vorstellen, also dass du ...

02:02:06: Leben ohne Wein ist möglich, aber nicht so schlimm wie Leben ohne Kaffee ist meine Ansicht.

02:02:16: Okay, krass.

02:02:17: Also das ist, glaube ich, meine größte Sucht ist Kaffee.

02:02:24: Also ...

02:02:25: Kann ich witzigerweise nachvollziehen, ich habe damit aufgehört seit Anfang des Jahres,

02:02:29: und zwar die härteste Entzugskur, die ich je durchgemacht habe.

02:02:32: Und das ohne Alternativdroge, also kein Marte, kein grünen Teel, kein schwarzen Teel und

02:02:36: daher, ich habe es halt mehr oder weniger, ich habe Kaffee geliebt, mochte auch den Geschmack.

02:02:40: Aber es war für mich eben auch eine Geschmacksdroge eigentlich in dem Sinne.

02:02:45: Somit kann ich diese Aussage mehr als teilen, dass du sagst, ich könnte nicht ohne.

02:02:49: Das dachte ich auch immer und manchmal ist einfach die Situation, wo man sagt, dann

02:02:53: braucht man es, aber manchmal muss man es auch nicht.

02:02:56: Großer Respekt auf jeden Fall von meiner Seite.

02:02:58: Na ja, ich wollte es hier nicht fischungsvoll Kompliments machen, also da.

02:03:02: Was war für dich das schönste und das schrecklichste Somelierlebnis?

02:03:09: Schönste und schrecklichste Somelierlebnis.

02:03:13: Da muss ich auch mal kurz nachdenken.

02:03:15: Gut, ich sehe immer wieder Weinkarten, wo die Somelys, die Rebsorten mit drauf schreiben,

02:03:36: das ist ja im Grunde kein Problem, man spart dich zur Zeit.

02:03:39: Aber oft stimmt es halt hinten und vorne nicht.

02:03:41: Das ist krass, das ist wirklich schlimm.

02:03:43: Wenn du dann keine Ahnung, du hast XY-Brodonen, dann sind da Rebsorten mit drauf, die dann

02:03:49: überhaupt niemals was zu suchen hatten.

02:03:52: Vor allem denke ich mir halt so, du machst ja nichts anderes.

02:03:56: Also dein Hauptjob, du bist ja Somelier als Somelier angestellt.

02:03:58: Ja.

02:03:59: Wenn es jetzt ein Geschäftsführer ist, der halt sowieso im Stress ist und zu viel Arbeit

02:04:03: hat, dann verstehe ich das ja noch.

02:04:05: Ist trotzdem blöd, aber wenn du jetzt wirklich ein Somelier hat, der nur das macht, dann

02:04:10: denke ich mir halt so, you had one job, so warum, du kannst doch googeln.

02:04:14: Also du kannst ja wirklich, du kannst, du kannst Siri fragen, was für Rebsorten in

02:04:17: dem Wein drin sind.

02:04:18: Du musst es ja gar nicht eintippen.

02:04:20: Warum klappt das nicht so nach dem Motto?

02:04:23: Und ja, die schönsten Somelier-Erlebnis sind natürlich immer, wenn ein Somelier einem

02:04:29: was empfiehlt, was man selber gar nicht so kennt und man denkt natürlich als versierter

02:04:33: Somelier, dass man irgendwie dann doch Jahrgänge und Weine irgendwie alles kennt.

02:04:37: Aber oft bin ich dann so, dass ich mich vor allem bei guten Somelys, wenn man jetzt zum

02:04:41: Beispiel einen schwarzen Adler geht, zum Josef oder auch Melanie, da weiß ich ganz genau,

02:04:47: die sind egal, was ich für eine Frage stelle, die sagen ja, so und so.

02:04:52: Und dann gibt man sich da in die Hände und dann hat man auch so wahnsinnig schöne Somelerlebnisse.

02:04:58: Und dann sehen die auch, dass ich total glücklich damit bin und sind auch glücklich.

02:05:00: Das ist schon cool.

02:05:03: Stimmt.

02:05:08: Also kann ich 100 Prozentig nachvollziehen.

02:05:09: Gibt es bei dir noch Ziele und Wünsche?

02:05:12: Also ihr habt es zwar gerade aufgemacht, wahrscheinlich ist ein ganz großer Wunsch,

02:05:16: dass das Restaurant so weiter blüht, wie es jetzt aufgeblüht ist.

02:05:19: Aber darüber hinaus, hast du persönlich oder beruflich irgendwelche Ziele oder Wünsche

02:05:25: oder sagst, ich glaube, ihr wollt eine Weinbar aufmachen, die "Sisters" heißt oder sowas,

02:05:31: ne?

02:05:32: Wäre witzig auf jeden Fall?

02:05:35: Nein, also erst mal natürlich.

02:05:36: Wir müssen noch bei Mädels finden dafür.

02:05:39: Wir hatten ja doch jetzt ein, glaube ich, für ganze Gastronomie, Scherenegastronomie,

02:05:44: war dieses Jahr nicht so einfach.

02:05:46: Einfach der Market war ein bisschen langsamer, die Konjunktur war schwächer.

02:05:52: Man sieht es, ließ jeden Tag in der Zeitung so nach dem Motto.

02:05:56: Und jetzt ist erst mal wieder einfach wichtig, dass unser Restaurant weiterhin gut läuft

02:06:04: und so läuft, wie es jetzt schon läuft, aber einfach das alles passt.

02:06:08: Das ist ja trotzdem, da ist ja auch Arbeit drin involviert.

02:06:11: Also es ist ja noch keinelei Routine drin, sondern es ist ja immer noch jeden Tag, denkt man sich,

02:06:16: was für ein Weinabend könnten wir machen, was könnten wir ändern.

02:06:20: Jetzt haben wir Mittags unsere Öffnungszeiten geändert, von Sonntagmittag auf Freitag und

02:06:24: Samstagmittag.

02:06:25: Also es ist schon noch täglich ein Austausch da von Ideen und man spricht sich ab und

02:06:33: redet drüber und so weiter.

02:06:34: Also es ist gut, wenn das erst mal so bleibt und weiterhin dynamisch Ideen in den Pool

02:06:40: kommen und so weiter.

02:06:41: Und dann kann man ja ein paar Jahre immer noch überlegen, ob man irgendwie eine Sisters

02:06:46: Weiber aufmacht oder so.

02:06:48: Aber schöner Gedanke.

02:06:50: Ein Like.

02:06:51: Danke für die Namensvernungen.

02:06:53: Wir haben schon auf jeden Fall schon einen Namen für eine Weinbar.

02:06:56: Ich war leider noch nie ein Brothers.

02:07:04: Statt ganz weit oben auf meiner Wunschliste und rück definitiv nach dem Gespräch einige

02:07:08: Plätze weiter nach vorne.

02:07:09: Was für ein angenehmer Kollege, was für ein angenehmer Zeitgenosse, wie viel lebendige,

02:07:14: lebhafte und trotzdem bodenständige Sympathie.

02:07:17: Danke für das tolle Gespräch, Lieber Tobias.

02:07:18: Hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.

02:07:20: Aber kurzweilig war lebendig und es wirkte so authentisch.

02:07:23: Vielen lieben Dank dafür.

02:07:24: Und noch ein großes Dankeschön euch, dass ihr jetzt noch da seid, dass ihr zugehört

02:07:27: habt, dass ihr Spaß daran hoffentlich zumindest hattet.

02:07:29: Und ich hoffe, dass ihr uns weiter empfiehlt.

02:07:31: Ich hoffe, dass ihr uns like, dass ihr uns bewertet.

02:07:33: Dass ihr uns tipps, dass ihr uns Kommentare hinterlasst, wenn ihr das ein oder andere

02:07:38: Verbesserungswürdig findet und einfach, dass ihr bei uns seid.

02:07:40: Dank euch ist das Projekt zu dem geworden, was es jetzt ist.

02:07:43: Und dank euch macht dieses Projekt so unfassbar viel Spaß.

02:07:46: Ganz lieben Dank.

02:07:47: Ein großes Dankeschön der Schlummbäckergruppe.

02:07:50: Zu welcher?

02:07:51: Die Handelshäuser.

02:07:52: Segnetz, Konzio Vini, Schlummbäcker und auch das Privatkundenportal Bremer Weinkollekt

02:07:57: gehören und die uns sowohl wirtschaftlich als auch händisch richtig kräftig unterstützen.

02:08:01: Vielen lieben Dank dafür.

02:08:02: Und wie es so schön heißt, nach dem Podcast ist vor dem Podcast.

02:08:05: Und ich freue mich auf die kommende Woche.

02:08:06: Ich freue mich auf Freitag und ich freue mich, dass wir in München bleiben können und sich

02:08:10: für uns die Türen des legendären Restaurant Tantris öffnen werden.

02:08:14: Und diese öffnet für uns der großartige Sommi, Julia Grunwald.

02:08:17: Hallo, grüß euch.

02:08:21: Hier ist Stefan Grabler aus dem Gast aus Maldsee München.

02:08:35: Und ich habe die Ehre überworte über Tobi Glas aus dem Restaurant Brothers zu verlieren.

02:08:42: Und da fällt mir natürlich in aller, aller erster Linie direkt mal das Weinbordland

02:08:47: Frankreich ein an Förderster Front, die Weinberregion begumt, wo er eine Korriffe ist, wo er was

02:08:57: Jahrgänge lagen.

02:09:00: Weingüter angeht, ist er ein absoluter Perfektionist.

02:09:05: Kennt sich da aus wie kein zweiter.

02:09:08: Merkt man auch an seinen Weinkarten oder jetzt auch an der Weinkarte in seinem eigenen Restaurant.

02:09:13: Das ist immer sehr fein aufgestellt.

02:09:16: Nur das Erlesenste von den Erlesenen Saftal finden da den Weg auf seine Karte, was immer

02:09:25: geil ist.

02:09:26: Klar, er ist hin und wieder ein Klassiker.

02:09:30: Das heißt, auf Lasschall Reifenbordlo kann man immer ganz gut wegzischen mit ihm.

02:09:36: Er hat immer Bock drauf und bleibt nicht stehen.

02:09:41: Er hat sich sicher in den letzten Jahren auch Gott sei Dank weiterentwickelt.

02:09:45: Was Jura angeht, was ein bisschen natürliche Geschichten angeht, bleibt aber seiner großen

02:09:52: Liebe für die Klassiker dieser Welt.

02:09:55: Immer treu, was sehr, sehr schön ist.

02:09:57: Er ist als Gaskäber im Restaurant sehr feinfüllig, sehr elegant und ein großer Somerli.

02:10:07: Es ist geil, dass er jetzt so einen Negaladen mit seinem Bruder in München aufgemacht hat.

02:10:13: Als Mensch muss man zu Tobi natürlich sagen, dass er ein großer Freund ist.

02:10:22: Er hat immer ein offenes Ohr, wenn es um Fragen rund um die Selbstständigkeit geht.

02:10:29: Er hat immer einen sehr ehrlichen Austausch mit ihm, mit immer ehrlichen Kritik an unserem

02:10:38: eigenen Laden üben, was natürlich sehr, sehr feines.

02:10:41: Wenn man so einen geilen Gastronomen hat, der einen immer mit Rat und Tat zur Seite steht,

02:10:48: ist natürlich cool.

02:10:50: Stellvertretend spreche ich heute natürlich auch für meinen Cliffs partner, für den

02:10:57: Marco Vielschla.

02:10:58: Aber dem hat es gestern ein bisschen zu gut geschmeckt.

02:11:02: Von dem her soll er sein Rauschen ausschlafen.

02:11:07: Schönen Tag euch!

02:11:09: Ich würde mich über einen Daumen hoch freuen.

02:11:14: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:18: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:21: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:24: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:27: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:29: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:32: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:35: Ich wünsche euch einen guten Tag.

02:11:38: Copyright WDR 2021

02:11:40: *Titelmelodie*

Über diesen Podcast

Sie sind Superhelden! Sie sind Sommeliers. Die Experten der Weinwelt, der Worte, der Menschen und des Genusses. Denn sie können einfach alles. Sie sind Gastgeber, Schreiber, Trendsetter, Wissenschaftler, Influencer, Vermittler, Gestalter, Forscher und vieles mehr.
Und oft ist es schade, dass man diese Multitalente, die es verstehen, uns in wenigen Minuten zu begeistern, nicht und nirgends länger und intensiver kennenlernen kann. Wie gerne möchte man sie so richtig ausquetschen? Viele von uns denken an kurze und doch prägende Wortwechsel mit diesen versierten Weinprofis, oft jahrelang zurück. Welche Berufsgruppe vermag sonst so nachhaltig zu beeindrucken? Wir präsentieren die Interessantesten unter ihnen und haben mit ihnen gesprochen. In diesem Podcasts schaffen wir es, diese besonderen Charaktere sicht- und greifbar, hörbar und verständlich zu machen und ihnen zu entlocken, was deren Geheimnisse sind. Einmal in der Woche lädt Silvio Nitzsche einen Gast zum mehrstündigen Zwiegespräch und vermag es, höchst persönliche Erfahrungen und echtes Insiderwissen zu einem unterhaltsamen Hörerlebnis zu machen. Silvio Nitzsche betrieb bis zum letzten Jahr über 15 Jahre lang die WEINKULTURBAR in Dresden/Striesen, die vielfach als beste Weinbar Deutschlands ausgezeichnet wurde. Er selbst erhielt nahezu jede branchenrelevante Auszeichnung, wurde mehrfach als „Sommelier des Jahres“ geehrt und erhielt den „Award of Honor“. Damit ist er selbst einer der interessantesten Sommeliers unserer Zeit und geradezu prädestiniert, diesen besonderen Podcast zu hosten.
Jeder und jede seiner Gäste bekommt die gleichen Fragen, und doch ist jedes Gespräch anders. Ein Podcast für alle, die Freude am Wein und/oder am Gastgeben haben.
Unterstützt und begleitet wird dieses Format von den Weingütern aus dem Programm der Schlumberger Gruppe, die mit den Handelshäusern Schlumberger, Segnitz und Consigliovini sowie dem Bremer Weinkolleg aktiv ist. Die Branchenunterstützung wird in diesen Unternehmen sehr groß geschrieben. Der 2006 verstorbene Hermann Segnitz hat bereits Mitte der achtziger Jahre den „Sommelier des Jahres“ und den „Maitre des Jahres“ ausgelobt und seine tiefe Wertschätzung für diese besonderen Menschen öffentlich kundgetan. Mit diesem Podcast schließen wir an die historische Tradition an und führen sie in zeitgemäßer Form weiter.
Sei ein Teil dieses Projekts und folge, like, teile, kommentiere und liebe einfach deinen neuen Lieblingspodcast.

von und mit Silvio Nitzsche

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