Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit.
00:00:00: Hallo, hier ist der Michael Andres vom Weingut Andres aus Deidersheim.
00:00:16: Ich mache das Weingut zusammen mit meinem Bruder Thomas und ich erzähle euch mal eine
00:00:24: kleine Geschichte zu Tobi Glas.
00:00:27: Ich kenne Tobi schon etwas länger.
00:00:29: Am Anfang kennengelernt über eine Hausmesse bei Geisels Weingalerie, wie er noch im Werner
00:00:35: Hof gearbeitet hat.
00:00:37: Und dann während Corona war er kurzzeitig praktikant bei uns, weil wie es bei so vielen
00:00:45: war, war in der Gastronik nichts mehr zu tun.
00:00:47: Und natürlich die Landwirtschaft, die schläft nie.
00:00:50: War eine wahnsinnig witzige Woche, wie er da war.
00:00:53: Ich habe mich gefühlt wie ein Schwerstalgeholliger, weil wir haben jeden Abend gesoffen wie die
00:00:58: ganz Großen.
00:00:59: Er hat geile Weine bei gehabt, wirklich aus Begründ.
00:01:02: Pierre-Yi, Frumier war für mich damals mega spannend auch mit ihm das zu verkosten, weil
00:01:08: er hat einfach einen Super-Gaum und er probiert unheimlich viel gerade aus dieser Region.
00:01:13: Und ich höre ihn da auch gerne zu, wenn er was dazu erzählt.
00:01:18: Und er hat mich damals in der Woche so viel Dinge gefragt und hat immer gesagt, das macht
00:01:23: Frumier so, das macht Ligebelier so, macht ihr das auch so.
00:01:27: Ich habe mich dinge gefragt und ich sagte, das weiß ich gar nicht, dass du das als Leier,
00:01:35: also eigentlich Somelie, nicht ganz Leier, aber nicht vom Fach so tief in die Materie
00:01:40: kommt, war ich sehr erstaunt also.
00:01:42: Hat mich schwer beeindruckt.
00:01:46: Das hat mega Typ.
00:01:48: Und ja, aus der ganzen Sache ist eine Freundschaft entstanden und immer wenn es mal geht, komme
00:01:56: nach München, ist ja auch eine schöne Stadt und kennen wir auch andere viele Leute, wo
00:02:01: dort sind und besuchen immer gerne mit Tobi und wieder gerne mal einen drauf machen.
00:02:07: Bisschen Party natürlich nebenbei auch noch, aber immer auch ein bisschen cooles Winehasting.
00:02:13: Deshalb, das ist bei einer Geschichte zu Tobi Glas.
00:02:17: Super Mann, unheimlich gute Nase, unheimlich guter Gaumen, einfach top in dem, was er macht.
00:02:23: Ganz liebe Grüße aus dem Kälterhaus von der Weinlese 24.
00:02:26: Ein herzliches Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Somelie, die interessantesten
00:02:53: Weinkenner unserer Zeit.
00:02:54: Mein heutiger Gast teilt mit mir eine liebe zu gereiften Wein.
00:02:58: Und dies vornehmlich aus dem Bugunden aus dem Bordeaux.
00:03:00: Die Erfahrung darum sammelte er unter anderem während eines fünfjährigen Auslandaufenthaltes
00:03:06: in Australien und in England.
00:03:08: So war er in Australien in den Top Restaurants Rue-Pot bei Neil Perry in Sydney sowie Harrison
00:03:14: in Port Douglas, tätig um anschließend seine Weinkenntnisse bei Markus Wörrenk at the
00:03:19: Berkeley in London zu vertiefen.
00:03:21: Und danach im Jahre 2012, Somelie im Terine und Tantris in München im Jahr 2014, Restaurant
00:03:27: Leitern Somie in Shains Restaurant, 2018 Chefs Somie bei Wernek Hof bei Geisel, tätig
00:03:32: war.
00:03:33: Ganz nebenher Somie des Jahres wurde 2020 die Eröffnung des Salons Rouge bei Torun Nakamura
00:03:38: im München mitbegleitete um 2023 zusammen mit seinem Bruder, das kürzlich mit einem
00:03:43: Michelin Stern ausgezeichnete Brothers, zu eröffnen und Gastronomie mit einer absoluten
00:03:48: Leichtigheit zu leben.
00:03:49: Und bevor wir gleich ins Gespräch einsteigen und hoffentlich extrem viel übergreifte
00:03:54: Weine erfahren, möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Partner der Schlumbergergruppe
00:03:57: mit den Handelshäusern Segnitz Konziowini Schlumberger und dem Privatkunden Portal Bremer
00:04:02: Weincollect für die händische und wirtschaftliche Unterstützung bedanken.
00:04:05: Dank ihnen ist dieses Projekt realisierbar.
00:04:08: Und nun ist es soweit.
00:04:09: Nun ist er da.
00:04:10: Herzlich willkommen lieber Tobias Klaas.
00:04:13: Du testest es regelmäßig fürs SZ-Magazin Weiner, oder?
00:04:17: Ab und zu.
00:04:18: Regelmäßig noch nicht ganz, aber immer mal wieder kommt ein Test über Rieslinge oder
00:04:23: irgendwelche Rosés.
00:04:25: Macht Spaß.
00:04:26: Findest du es gut?
00:04:29: Ich finde es sehr spannend.
00:04:30: Das ist für einen selber auch nochmal eine Challenge auf jeden Fall, weil man da zum
00:04:35: Beispiel vorletztes Mal war ein Discounter Rosé oder einfach sehr günstige Rosé, ich
00:04:41: glaube bis 10, 11, 12 Euro.
00:04:43: Und das trinkt man dann normalerweise nicht.
00:04:46: Also ich trinkt das normalerweise nicht, auch nicht weil ich es jetzt nicht gut finde oder
00:04:49: weil es mir nicht gut genug ist, sondern einfach weil das nicht in meine Nähe kommt.
00:04:54: Also ich bin nirgendwo, wo man sowas trinken könnte.
00:04:57: Und deswegen ist das sehr spannend gewesen, das mal zu probieren nacheinander.
00:05:02: Und ich war überrascht, wie viel Unterschiede es gibt.
00:05:04: Okay, was ist so deine Range, was du normalerweise trinkst?
00:05:06: Also sei es betrieblich oder wenn du mit Freunden unterwegs bist, hast du da sowas, wo du sagst,
00:05:10: ich trink keine Weine prinzipiell unter 5, 7, 100 Euro oder nicht über 20.000 Euro?
00:05:17: Nee, überhaupt nicht, sondern eher was verfügbar ist.
00:05:21: Also man ist ja als Somelie auch irgendwie, der Job ist ja auch irgendwie die Weinkarte
00:05:27: so zu scannen, dass man den besten Wein für den besten Preis irgendwie hört sich jetzt
00:05:31: natürlich nach einer deutschen Tugend gleichzeitig an.
00:05:33: Ja, ist aber letztlich die Aufgabe, also das ist ja gar nicht so verkehrt.
00:05:37: Absolut.
00:05:38: Ja.
00:05:39: Also ich sag mal so ab 50, 60, 70 Euro ist es dann schon immer was, wonach man schaut,
00:05:46: was Spaß macht.
00:05:47: Es geht aber auch drunter.
00:05:49: Also ich hab da keine Restriktionen.
00:05:51: Es ist nur so, dass wenn ich selber Wein trinke, also wenn ich selber Wein aufmache, dann ist
00:05:56: das gar nicht so oft, weil einfach unter der Woche ich nichts trinke, damit ich in der
00:06:01: Arbeit fokussiert bleiben kann.
00:06:03: Und am Wochenende dafür dann vielleicht mal ein Flaschen mehr.
00:06:05: Und da ist es dann meistens auch mal ein bisschen was Besseres oder andere Leute bringen was
00:06:12: mit.
00:06:13: Also meine Freizeit ist ja sehr auf Wein basiert und wenn ich mich mit Freunden anderen Wein
00:06:19: verrückten treffe, muss ich da ganz deutlich dazu sagen, dann ist das schon immer eine
00:06:26: sehr gute Weinrunde mit sehr guten Weinen.
00:06:28: So hab ich dich auch kennengelernt, also dass dein Fokus 100 Prozent Arbeit ist und zwar
00:06:33: ja auch so ein bisschen, ich sag mal so ein Problem in unserer Vorabsprache Terminfindung,
00:06:37: dass du also alles, also die Arbeit über alles priorisierst und da sehr, sehr konzentriert
00:06:43: bist, was manchmal bestimmt nicht einfach ist, also da auch im Rahmen der Freizeitfindung
00:06:47: oder andere Sachen irgendwie zu realisieren.
00:06:49: Absolut, oder die Ehe auf jeden Fall?
00:06:53: Gibt's auch noch, ja.
00:06:55: Gibt's auch noch, genau.
00:06:57: Wir haben uns ja, das ist ja immer noch relativ frisch, ja.
00:06:59: Wir sind jetzt seit zwei Jahren offen und hatten jetzt das erste Mal eine kleine Konzept,
00:07:06: eine temporäre Konzeptveränderung, einfach weil unser Kükenchef eine leiste OP hatte,
00:07:11: da ist zum Glück alles gut gegangen und der ist wieder wohl auf, aber mussten da ein
00:07:16: anderes Konzept finden, das ohne ihn funktioniert und das hat super geklappt und die Vor- und
00:07:21: Nachbereitung dazu war etwas zeitintensiv.
00:07:26: Und dazu ja, Restaurant voll, aber wir haben es sehr geschafft.
00:07:32: Und da werden wir ja auch nichts riskieren, also gerade mit diesem jungen Erfolg, das
00:07:36: ist ja spektakulär, vier Monate nach der Eröffnung habt ihr ja bereits einen Stern
00:07:39: bekommen, was ja extrem selten ist und ihr wurdet den Vorschusslobberen, die man euch
00:07:45: dargeboten hat, ja mehr als gerecht und das ist eine Stadt wie München.
00:07:49: Vielen Dank, das kann man natürlich, ich kann die ganze Glorie wirklich nur unserem
00:07:53: Kükenchef Daniel und seinem Team geben, der von Anfang an so konsequent war und gesagt
00:07:59: hat, wir machen das genauso und Michelot hat das gewertet und wir sind vor drüber.
00:08:05: Also das hat uns auf jeden Fall einen Kickstart besorgt.
00:08:08: Findest du es auch?
00:08:09: Also findest du auch, dass es zu, keine Ahnung, zu reinen oder zu 90 Prozent Küchenleistung
00:08:15: ist oder?
00:08:16: Ja, ich schon mal.
00:08:17: Es ist immer ein bisschen kämstere Schriftrag, gerade von Kellner Seite und es wird ja in
00:08:20: den Statuten niedergeschrieben, aber ich bin einfach immer so ein bisschen skeptisch.
00:08:25: Es ist eine sehr interessante Frage, also ich habe ja länger in England, in London gelebt
00:08:29: und da ist Michelot ein bisschen offener.
00:08:33: Also man erkennt die, die geben sich öfter zu, geben sich öfter aus dann am Schluss und
00:08:39: sagen wir an von Michelot und so weiter inspektor und erzählen auch ein bisschen mehr aus dem
00:08:43: Näckhäschen so nach dem Motto, worauf es ankommt und da, also UK haben sie immer gesagt, es
00:08:48: kommt, ist eine reine hundertprozentige Küchenleistung und man sieht das ja dadurch, dass im Ausland,
00:08:54: in Singapur zum Beispiel gibt es ja diese Nudelküchen, die auch nicht stehen haben oder
00:08:58: ich glaube eine insgesamt und da ist das Service, es gibt kein Service so nach dem Motto von
00:09:02: dem,
00:09:03: Bangkok ist die, glaube ich.
00:09:04: Oder in Bangkok, ja, also in dem Kontext Service ist wahrscheinlich bei uns einfach nur nice
00:09:11: to have on top, aber man muss schon sagen, es war bei uns auf jeden Fall eine Küchenleistung,
00:09:15: das kann man ganz klar sagen.
00:09:17: Findest du aber, dass Essen kann schmecken, wenn der Kellner der Somie einfach muckst?
00:09:22: Wie meinst du das, Tschuldigung?
00:09:25: Also wenn du einen perfekten Teller bekommst und dann haut dir jemand den Teller hin und
00:09:29: sagt Fris, ist der Abend gelaufen, dann kann man das Essen auch nicht mehr genießen.
00:09:35: Das stimmt, ich habe das auch schon erlebt, also in anderen Restaurants, wo ich gearbeitet
00:09:39: habe, dass die Gäste sich so schlecht gefühlt haben, dass das Essen dann Nebensache war,
00:09:45: also oft in Deutschland jetzt weniger, auch immer mehr, aber oft wollen die Leute auch
00:09:50: einfach wirklich interagieren, mit dem Kellner im Außern ist das extrem, also ich war ein
00:09:57: Jahr in Australien, jeder Gäste, also wirklich 99% der Gäste wollen ins Gespräch kommen,
00:10:02: sagen wo bist du her, was machst du hier und da ist das Essen schon dann nice to have,
00:10:07: aber es ist Nebensache.
00:10:08: Ist da noch mehr, ne?
00:10:09: Also jetzt hatte ich in Kalifornien auch, als ich da gearbeitet habe oder wenn man halt
00:10:13: reist, da merkt man das ja auch, dass an den Nebentischen vielmehr mit den Kellnern
00:10:18: interagiert wird, außer vielleicht in Frankreich, wo warst du da?
00:10:22: In Kalifornien da war ich in Oakhurst, Josemti National Park, das ist ein kleines Relais
00:10:27: Châteauhaus, wo ich war, Château Surrond, Ernest Albury House.
00:10:30: Cool.
00:10:31: Und es war damals eine Österreicherin, die Erner Cubing Clan in, die ist nach Kalifornien
00:10:37: ausgewandert, hat dort mehr oder weniger Europa gerebuildet, wenn man so möchte, und so ein
00:10:43: kleines europäisches Heidway gebaut.
00:10:46: Und für mich, ich bin damals rüber gegangen, damit ich Englisch lerne, weil ich relativ
00:10:51: schlecht Englisch gesprochen habe und zu diesem Zeitgeist einfach so ein bisschen mitbekomme.
00:10:56: Und da gab es halt hauptsächlich deutsche und österreichische Weine, was für mich halt
00:10:59: ein riesengroh über, weil ich mich damit zumindest auskannte und dann so nach und nach Kalifornien
00:11:04: entdecken konnte.
00:11:05: Aber es war für mich eine absolut prägende Zeit und ich kann jedem eigentlich nur dazu
00:11:11: raten, zumindest in gewisser Zeit einfach mal im Ausland zu verbringen.
00:11:14: Wird bei dir wahrscheinlich genauso gewesen sein, oder?
00:11:16: Mit England und Australien?
00:11:18: Ja, absolut.
00:11:19: Also sehr unterschiedliche Service-Standards, sag ich mal, sehr unterschiedliche Approaches
00:11:25: zu dem Gast.
00:11:26: Aber was ich eben meinte in Kalifornien ist, ist es halt, oder USA allgemein, ist ja
00:11:33: eine servicestechnische Bahn.
00:11:34: Also da gehst du in eine Pizzeria und wir waren ja auch in Napa Valley, Weinreise und so
00:11:39: weiter und die Leute kommen halt und sind vom Service her von der Persönlichkeit auf den
00:11:44: Tisch wie in einem dreistellen Restaurant.
00:11:46: Also kommen her und sagen hi, Jack, I'm your waiter for tonight, anything you need, blah,
00:11:50: blah, blah.
00:11:51: Also das war schon eindrucksvoll, ja.
00:11:53: Und muss man schon sagen, in Deutschland ist so die normale Gastro oft so eine Service-Wüste
00:12:01: auch gewesen oder immer noch in Teilen.
00:12:03: Also das ist schon ein großer, großer Unterschied.
00:12:05: Da kann man sich schon eine Scheibe abschneiden, dass es leider war.
00:12:09: Kannst du das Erfahne in Brothers übernehmen?
00:12:13: Also lebst du dort australischen, englischen Service oder lässt sich das auf Deutschland
00:12:18: nicht ummünzen?
00:12:19: Ja, teilweise.
00:12:20: Also es ist natürlich so, dass mein Buhler und ich sind sehr outgoing, sehr extrovertiert
00:12:27: und wir reden einfach gern mit Leuten.
00:12:29: In Deutschland ist es natürlich nicht so, dass man jetzt im Restaurant Gast Relations
00:12:32: Manager braucht, weil viele deutsche ältere Gäste, Sterne, Restro-Klinetheel, die wollen
00:12:38: nicht unbedingt mit einem Redner.
00:12:40: Es werden immer mehr, vor allem junge Leute, die einfach viele Essen gehen, die sich dann
00:12:44: natürlich, die länger zusammen sind, jetzt nicht unbedingt jeden Tag dann noch ganz
00:12:48: viel zu sagen haben.
00:12:49: Also das ist einfach natürlich eine natürliche Vorgehensweise, dass die Leute dann mit den
00:12:55: Kellnern reden wollen.
00:12:56: Die Kellner sind ja die, die die Sachen erleben, die Essen gehen.
00:12:58: Hast du Tipps, was ist gerade hot, was ist new und so?
00:13:02: Und das merkt man dann schon.
00:13:04: Und da, Markus und ich sind in dem eigentlich immer schon naturell einfach so gewesen, dass
00:13:08: wir mit den Leuten reden, ohne dass wir uns verstellen.
00:13:11: Und ich finde das, was du erwähnt hast, auch ganz, ganz wichtig.
00:13:16: Also man sagt ja oft, dass sich ein Pärchen am Tisch nicht zu sagen hat, wenn die 30 Jahre
00:13:19: zusammen sind.
00:13:20: Es gibt zwar manche Naturteilente, die sich immer noch viel zu erzählen haben, aber andere
00:13:23: Verbringer hat jedes Abendessen miteinander und da passiert halt jeden Tag was Neues.
00:13:27: Und wenn dann neue Personen mit dazu kommen, wie eben der Kellner, der diese Leidenschaft,
00:13:32: was ja manche haben, sprich, Wein, Essen, Service als solches, vielleicht irgendwie,
00:13:37: wie man sich anzieht, was gerade der Trend ist, wenn man ein Tourist in der Stadt ist,
00:13:41: wo man was entdecken kann, dann ist das natürlich eine Kommunikationsperson.
00:13:45: Es hat nichts mit der Beziehung oder sonstiges zu tun.
00:13:46: Also das würde ich auch gar nicht immer so despäkierlich darstellen, dass man die eigentlich
00:13:50: mehr oder weniger dann bedauern betrachtet.
00:13:52: Ja, das ist ja interessant.
00:13:54: Also das ist einfach auch irgendwie natürlich menschig, vor allem wenn dann so ein bisschen
00:13:58: Alkohol noch dazu fließt oder man ein, zwei Gläser Champagner getrunken hat, dann bricht
00:14:05: dann so das Eis von den Gästen und die schütten sich dann so richtig aus.
00:14:09: Also teilweise auch zu viel, dass man das Auge für die anderen Gäste dann verliert und man
00:14:15: will ja nicht unhöflich sein.
00:14:16: Das ist extrem.
00:14:17: Also das ist gut, aber man muss da irgendwie dann sagen, ja ich muss jetzt wieder was tun,
00:14:23: so nach dem Motto oder...
00:14:24: Irre schwer, gerade wenn du eben...
00:14:26: Wie viele Tücher habt ihr, zehn bei euch, neun?
00:14:30: Ja, ungefähr.
00:14:31: So wie kriegen so 33, theoretisch auch 35 bei Veranstaltung kriegen wir rein.
00:14:37: Dann ist das aber schon sehr proppefoll und spaßig.
00:14:40: Und wenn du dich da zerteilen musst und für jeden mehr oder weniger ein kleines Weinseminar
00:14:43: halten musst, kannst du das möchtest, dann ist das oftmals also schon richtig, also
00:14:49: eine Zeitmanagement, eine Riesenleistung.
00:14:53: Also Kardio, Sport außerhalb kann ich mir sparen eigentlich.
00:14:58: Ich habe entspannte 14 bis 16.000 Schritte nur in der Arbeit teilweise, weil ich immer
00:15:03: ein Keller runter muss zum Weinkeller.
00:15:05: Das ist witzig.
00:15:07: Also der ja auch, also mehr oder weniger von jetzt auf gleich, also richtig hingebombt
00:15:13: wurde, wenn man das so sagen kann, also in dieser ab 1000 Position ungefähr, die relativ
00:15:18: schnell dahingestellt und das aber mit Wein, wo viele andere, also sich einen Freundentanz
00:15:24: machen würden, wenn sie die im Keller hätten.
00:15:26: Ja, es war ein großer Punkt unserer Konzeptfindung, dass wir gesagt haben, wir wollen eine große
00:15:33: Weinkarte mit coolen Preisen auch natürlich und querbeet, eher auf alte Welt fokussiert.
00:15:38: Und das war dann zehn Monate lang in Planung eigentlich.
00:15:43: Also da hat man sich dann die Händler zusammengesucht.
00:15:45: Da hingegen habe ich natürlich viele Kontakte einfach noch gehabt aus den anderen Stationen
00:15:52: und da hat man sich dann aus dem Pool einfach eine schöne Weinkarte zusammen gebaut.
00:15:56: Schwerpunkt alte Welt, hast du deine Vorliebe selber, dass du sagst, das liegt mir besonders
00:16:03: oder das habe ich im Laufe meiner Karriere oder meiner Weinleidenschaft besonders wertschätzend
00:16:08: gelernt?
00:16:09: Natürlich, alte Welt, begund Bordeaux war immer das Interessante, das war eigentlich für
00:16:16: mich immer noch Bordeaux.
00:16:17: Ich dachte so 90 Prozent sind Richtung begund abgewandert.
00:16:21: Das ist eine interessante Frage.
00:16:25: Also Bordeaux, ich sage immer mal, war meine große erste Liebe, weil als ich als jungerer
00:16:31: Mensch das erste Mal irgendwie einen uralten Bordeaux aus den 20ern oder auch aus 1887
00:16:37: getrunken habe und die noch hocharomatisch komplex, perfekt war, nicht oxidiert, nicht
00:16:44: moderisiert, gar nicht, sondern einfach perfekt.
00:16:46: Das ist schon ein Gänsehautmoment und dann will man das wieder irgendwie haben und befasst
00:16:52: sich damit mit Jahrgängen und mit Chateaus und mit all diesen Sachen.
00:16:56: Und dann kam ich aber irgendwie zum Begrund, weil man sagt ja irgendwann kommt jeder zum
00:17:00: Begrund, weil man was noch feineres will, was noch komplexer ist.
00:17:04: Und da ist ja das Spannende, dass es eine Rebsorte gibt.
00:17:06: Pinot noir, es gibt natürlich auch gamé noch, aber das ist nicht wirklich an der, an der
00:17:13: Cote d'Or so wirklich interessant, sage ich mal, oder an der Cote Nuit.
00:17:16: Und dann hast du ganz viele verschiedene Appellationen und die Weine sind komplett unterschiedlich
00:17:23: von Appellation zu Appellation, von Lage zu Lage, von Parzelle zu Parzelle und vor allem auch
00:17:29: von Winter zu Winter.
00:17:30: Ja, und dann hat jeder seine eigene Schule und seine eigene Stilistik und da hat sich
00:17:34: auch ganz viel verändert einfach in den letzten Jahren und viel, ja, anders einfach geworden.
00:17:42: Und das ist sehr spannend gewesen, sehr anziehend.
00:17:45: Und dann bin ich aber irgendwann wieder doch auf gleiche Länge mit Bordeaux, weil einfach
00:17:51: Bordeaux immer noch Wahnsinn ist.
00:17:55: Man hat ja begrunt weiß die Probleme, dass Prämoks dazu kam, Premature Oxidation.
00:18:00: Und das hat den, ich sage mal, den Ersteigerungsspaß von älteren Weinen einfach so ein bisschen
00:18:06: gedämpft.
00:18:07: Und da hast du eigentlich im Bordeaux halt weniger Probleme, ja, das ist natürlich komventioneller
00:18:11: und die Dinger halten einfach ewig.
00:18:13: Du hast schlechten Füllstand, die Flasche sieht sonst wie aus und du machst auf und der
00:18:18: Wein ist perfekt.
00:18:19: Also das ist, macht Spaß.
00:18:21: Kannst du Prämios kurz erklären?
00:18:22: Ich finde es ist so ein Phänomen, was erst so seit zehn Jahren wirklich thematisiert wird
00:18:26: und vielleicht hat sich ein oder andere noch nicht gehört.
00:18:29: Gerne.
00:18:30: Also früher hat man immer gesagt oder ich, in meiner Weiterziehung, hat man gesagt, weiße
00:18:35: Begründer brauchen Zeit.
00:18:36: So nach dem Motto, wenn der fünf, sechs Jahre alt ist, viel zu jung, braucht es gar nicht
00:18:41: aufmachen.
00:18:42: Vor allem wenn das größere, prästisch gerechtigere Lage ist, Alabata Morasche, Valimorasche
00:18:47: und so weiter.
00:18:48: Und daran haben wir uns gehalten und wir haben viel Geld und Zeit damit verbracht, alte
00:18:55: Weine zu ersteigen.
00:18:56: Also ich rede jetzt von weiße Weinen vor allem und die waren dann, wenn die 20, 30, 40, 50
00:19:02: oder wie viele Jahre alt waren, zum Niederkniegen grandios.
00:19:07: Also unfassbar gut.
00:19:08: Natürlich irgendwo konventionell auch hergestellt mit Schwefel und allem drum und dran.
00:19:14: Aber es hatte ja erstmal jemand nichts dagegen.
00:19:17: Und dann ging das los.
00:19:21: Also das war eigentlich, sagt man schon, ab den Neunzgern mit premature oxidation.
00:19:26: Das bedeutet im Grunde, dass ein weiße Begründer oder es gibt es auch natürlich in anderen
00:19:31: Regionen weniger oxidiert, bevor er überhaupt reif wird.
00:19:35: Und in den Neunzgern jetzt weniger, aber da hat es ein bisschen angefangen.
00:19:40: Aber für mich war so der Punkt, wo man es wirklich deutlich, deutlich merkt, war 2002.
00:19:46: Also wenn man jetzt wirklich spezifisch rangeht und man probiert die großen Häuser aller
00:19:51: Le Flèf und so weiter, ist 2001 noch alles sichere Bank, kühler Jahrgang, alles cool.
00:19:56: Und ab 2002 hast du teilweise eine wirklich große, teure Weine, die 10.000 Euro kosten,
00:20:02: morische und so weiter und die sind völlig, also wirklich braun und haben so dieses Karamellige.
00:20:07: Und das hat sich bis jetzt, kann man eigentlich sagen, nicht wirklich verändert.
00:20:13: Sie, Winzer haben alles Mögliche versucht mit Wachskapseln, mit, weiß ich nicht, Ertragsbegrenzung
00:20:22: oder mit irgendwelchen Taktiken.
00:20:26: Also ich bin kein Önologe, aber ich kann mich erinnern, als die Angela Flèf noch gelebt
00:20:30: hat, hat sie eben gesagt, das ist eine Katastrophe und jeder, der das findet, der kriegt so viel
00:20:38: Geld, wie er will, von mir, der den Fehler findet und so.
00:20:40: Und dann waren Chemiker da und alles Mögliche und dann hat der eine gesagt, zu hohe Erträge
00:20:44: und der eine hat gesagt, nee, zu wenig Schwefel und die anderen gesagt, zu viel Schwefel, die
00:20:48: Weine sind instabil und keiner wusste es.
00:20:50: Aber man sagt heutzutage, es ist wohl eine Mischung aus verschiedenen Sachen gewesen,
00:20:56: dass vielleicht doch die Erträge zu hoch waren in einem Begrund, wo eigentlich eh die Erträge
00:21:02: niedrig sind, aber genau wissen tut man es nicht.
00:21:05: Es gab Etliche, die sich da richtig massiv drüber geärgert haben und der Trend kam ja oder
00:21:10: zumindest die Aussage kam ja zuerst aus Amerika und hat sich dann so nach und nach in Deutschland
00:21:16: breit gemacht und dann letztlich haben wir es hier selber auch erfahren, ja, war ein Problem.
00:21:21: Absolut, also vor allem wie gesagt die großen Häuser dann, wo man wirklich viel Geld dafür
00:21:26: ausgibt und eigentlich war immer der Garant, dass es auf jeden Fall, wenn es nicht korrekt
00:21:31: ist, es auf jeden Fall wunderschön.
00:21:33: Also egal was passiert, der Weine ist super.
00:21:35: Ich erinnere mich auch an viele Weine aus den 70er, 80er Jahren, die wirklich zum Niederknie
00:21:38: waren und jetzt teilweise noch sind, wenn ich die irgendwo bekommen und trinken darf.
00:21:42: Bei dir ging es dann zurück zum Bordeaux, weißt du was ich ganz interessant finde, weil du
00:21:47: die alten Bordeaux erwähnt hast, ich finde einen Reifenbordo, kann man eher beschreiben
00:21:53: als einen Reifenbordo, ich finde für einen Reifenbordo gibt es ganz wenig Worte, weil
00:21:59: das so unglaublich hier schickt.
00:22:01: Ich finde es interessant.
00:22:02: Beim Bugunder hast du dieses Süßsäureverhältnis am Gaumen, du hast diese teilweise Straffesäure,
00:22:08: du hast ein ganz festes Arombild, wo du sagen kannst, je nach Appellation, je nach Produzent
00:22:11: und so weiter kannst du es noch eher zuordnen und man kann es eher beschreiben und beim
00:22:15: richtig reifen Bordeaux, also richtig reif wäre jetzt vielleicht 70er Jahre oder 60er Jahre,
00:22:22: wenn es da 66 oder 64 oder 61 natürlich so was gibt, aber ich kann die Häuser, die Güter
00:22:29: zuordnen, die Grünenbücher Juven sind immer raus schmecken, Fijak etc.
00:22:33: Aber warum der so ist, da fehlen mir die Worte.
00:22:36: Es ist interessant, dass du das sagst, also in unserer Weingruppe, die ich ja auch schon
00:22:41: seit vielen Jahren habe, wo wirklich dann an einem besonderen Abendmahl wirklich viele
00:22:46: Flaschen über den Tisch gehen, wir machen immer Witze über uns selber und die sind
00:22:49: da sehr kritisch, wir sagen, wir erraten alles außer Grund, aber wir trinken fast nur
00:22:54: vor Grund, aber die Weine sind so unterschiedlich und es ist teilweise, erräht man den Winzer
00:22:59: von der Stylistik schneller als die Appellation, also es ist total abgefahren.
00:23:04: Und wenn dann Bordeaux kommen, egal ob weiß oder rot, ist das relativ schnell erraten,
00:23:10: also mit Chateau, also ohne da jetzt irgendwie falsch angeben zu wollen, aber das ist um
00:23:16: einiges leichter oder fällt uns um einiges leichter als jetzt vor Grund, also das ist
00:23:19: interessant.
00:23:20: Ich glaube, ich total gerne, ich meine auch nicht das Erraten, also nicht das Blindverkosten,
00:23:25: das finde ich teilweise geht in Appellationen im Begrund auch sehr, sehr gut, aber ich meine
00:23:29: das Beschreiben, also wirklich Worte dafür finden, die jemand anderes versteht.
00:23:33: Also wenn man mehr oder weniger Weine miteinander probiert und wir machen das aus einer Entfernung
00:23:37: heraus und der eine sagt, okay, ich habe das und das und das im Glas und der andere sagt
00:23:42: klar, das muss das und das sein.
00:23:43: Das fällt mir beim Ordo schwer.
00:23:45: Ja, gut, es gibt halt schon sehr klassische, ein sehr klassisches Vokabular mit diesen
00:23:52: Suboas, Waldboden, also das ist schon relativ, ich glaube, gut anwendbar bei den meisten
00:23:58: Bordeaux, aber ja, es ist eine, auf jeden Fall ist und bleibt eine Passion, also.
00:24:04: Gehst du da richtig nach Jahrgänge oder was ist für dich da wichtiger, die Jahrgänge
00:24:08: selber?
00:24:09: Sind es die Winster, ist die Appellation, ist es ...
00:24:11: Jahrgänge auf jeden Fall.
00:24:13: Jahrgänge.
00:24:14: Ja, Jahrgang steht über Winzer.
00:24:15: Nicht unbedingt, nee, also ich finde schon, dass man jetzt, wenn wir gerade über die 60er
00:24:21: gesprochen, auch die 50er teilweise, Weine sind teilweise besser beinahnt als 70er zum
00:24:28: Beispiel oder besser.
00:24:29: Ja, 70 war so schade, ja.
00:24:30: Du bist auch ein 70er Kind, glaube ich, oder?
00:24:32: Nee, du bist 80er, 87 oder so, ne?
00:24:35: 87er, ja genau.
00:24:36: Ja genau, genau.
00:24:37: Kein guter Jahrgang für den Urbauer.
00:24:38: 74, also von dem her, da gibt es auch nicht viel zu kaufen.
00:24:42: Das ist auch schwierig, ja.
00:24:44: Und das macht das Leben aber günstiger.
00:24:45: Also wenn du jetzt irgendwie keine Ahnung, 75 oder 73 bist, versuchst du natürlich die
00:24:49: ganzen Sachen aus deinem Jahrgang zu bekommen, um da irgendwann mal das zu genießen.
00:24:54: Aber ich weiß, da gibt es nichts, da gibt es ein bisschen Portweil, ein bisschen Kalifornien.
00:24:57: Aber Bordeaux brauche ich gar nicht mal.
00:24:59: Ich habe bei 74er Schafe Blanc aufgemacht, das hätte ich besser nicht machen sollen,
00:25:02: aber ich habe damals auch günstig für 200 Mark gekauft.
00:25:04: Aber selbst damals war der schon nichts und von dem her sei froh, deine 87, das rettet
00:25:09: dir dein wirtschaftliches Leben.
00:25:11: Ja, wahrscheinlich schmecken die besser, weil die noch jünger sind, aber es ist auch eher
00:25:15: Mau, sag ich mal.
00:25:17: Also deswegen, ich bleibe dann lieber bei den guten Jahrgängen, sag ich mal.
00:25:22: Würdest du das jetzt noch nachkaufen oder kaufst du das jetzt noch nach?
00:25:25: Oder sagst du, nee, der Markt ist durch, keine Ahnung, was jetzt noch da ist und sowieso Fälschung
00:25:30: oder oder oder Lagernfälsche oder wie auch immer?
00:25:34: Also bei denen, ich sage mal bei denen Preisen, wo wir jetzt kaufen, da lohnt sich das nicht,
00:25:40: zu fälschen.
00:25:41: Deswegen, also das Letzte, wo ich mir, was ich denke, wäre eine Fälschung, ich denke,
00:25:46: ich würde es wahrscheinlich relativ einfach erkennen.
00:25:48: Also wir kaufen nach wie vor alte Jahrgänge, weil einfach Bordeaux gibt es sehr viel.
00:25:58: Es gibt, ich meine, die großen Häuser, die machen in ertragreichen Jahrgängen bis zu
00:26:01: den Viertelmillionen Flaschen.
00:26:03: Wahnsinn, ne?
00:26:04: Also das ist wirklich, wirklich viel und früher haben die Leute ja auch Bordeaux weggelegt.
00:26:08: Das ist ja nicht wie heute, werden Burgunde und Bordeaux einfach sehr jung getrunken.
00:26:11: Das war früher halt gar nicht so.
00:26:13: Da haben die Leute auf Subscription gekauft und da haben das 20, 30 Jahre liegen gelassen.
00:26:17: Und deswegen ist halt jetzt immer noch, ist es immer noch viel da, ja, auf jeder Aktion,
00:26:22: die neu kommt, merkt man, wow, da ist eine unfassbare Menge an coolen, perfekten, gereiften Bordeaux
00:26:29: Flaschen und teilweise auch gar nicht so teuer, ja, so wird das was man dann kriegt.
00:26:33: Auch in der Relation zu dem, was die jetzt aktuell kosten, sind teilweise die gereiften
00:26:38: Sachen noch günstiger als die aktuellen, das finde ich also.
00:26:40: Richtig, ja.
00:26:41: Das ist wirklich Wahnsinn.
00:26:42: Also ich habe für einen Geburtstag zum Beispiel mal zwei Motors gekauft, ein 62, ein 66 und
00:26:50: das hört sich jetzt erstmal teuer an, so uuh, kauft der Motor für seinen Geburtstag, nein,
00:26:54: das war, da waren beide Flaschen, ich glaube, waren wirklich quasi für einen ablumpen Ei
00:27:00: zu haben und beide waren zum Niederknien.
00:27:03: Also perfekte Flaschen.
00:27:04: Etikett war ein bisschen zerkratzt, das ist natürlich für viele klassische Weintrinker
00:27:10: immer irgendwie wichtig, das ist mir aber nicht wichtig, weil wenn ich eine Flasche sehe,
00:27:13: die ein schlechtes Etikett hat, weiß ich, der Wein wurde gut gelagert.
00:27:16: Also wenn der, dieser Etikett ein bisschen, wenn es, ich sag mal, zermodert ist, aber zerkratzt
00:27:22: finde ich dann schon eher skeptisch, weil ich mich dann halt immer frage, wie kann so
00:27:26: ein Etikett zerkratzen?
00:27:27: Also man nimmt das ja nicht irgendwie mit zur Arbeit und zurück, sondern da muss ja dann
00:27:31: schon irgendein Ding passieren, also das Etikett zerkratzt.
00:27:35: Ja, die wahrscheinlich beantworten, also du kennst es ja, wenn du in einem Weinkeller
00:27:38: bist und du ziehst eine Flasche raus.
00:27:40: Stimmt.
00:27:41: Und es gibt ja diese Schubladen und diese Schubladen haben oben so eine Leiste und wenn du die Flasche
00:27:45: raus ziehst, über Jahre hinweg, dann ist die irgendwann zerkratzt.
00:27:50: Klar, auch wenn eine Flasche mal rüber rutscht oder was du gerade sagst, ist, wenn man sie
00:27:53: rauszieht, klar macht Sinn.
00:27:55: Ja, ist ein Erklärungs.
00:27:56: Ich würde aber genau im Umkehrschluss auch bedeuten, dass die Flasche dann trotzdem wahrscheinlich
00:28:01: im Weinklima schank, die ganze Zeit war, nur halt oft gewandert ist, weil er irgendwie
00:28:04: was drunter tun musste oder was rausnehmen musste.
00:28:07: Du würdest einen gefälschten Wein erkennen?
00:28:10: Ich denke schon, also ich habe ja wirklich das jahrelang gemacht, also mein Hobby privat
00:28:16: und wie gesagt auch mit meinen Freunden und Weingruppen ist ja wirklich alte Weine auch
00:28:22: irgendwo, alte Weine verkosten und da gehört natürlich das Besorgen, Ersteigern auch dazu
00:28:27: und ja, also vor allem bei Bordeaux ist es ja im Grunde einfacher, man hat ja eine Kapsel,
00:28:33: man hat einen Korken, man hat eine Flasche und ich sage mal bisschen die 30er, 40er,
00:28:39: 50er vielleicht auch noch danach, das weiß ich gar nicht genau, ich denke aber nicht,
00:28:43: waren die Flaschen ja zusammengefügt aus zwei Halbenflaschen, also längst quasi der
00:28:49: Querschnitt von der Flasche und man sieht die Naht und wenn man jetzt, also ich glaube nicht,
00:28:54: dass jemand eine Zwei-Dreihundert-Eurflasche fälscht und wenn du jetzt eine Flasche aus
00:28:59: 26 hast oder so laffiert und da ist nicht diese Naht dabei, dann wäre ich schon mal misstrauisch.
00:29:04: Ich weiß nicht, ob es diese gäbe, ohne das kann ich nicht sagen, dafür habe ich zu wenig
00:29:08: getrunken, aber ich würde anfangen Fragen zu stellen und wenn dann die Kapsel nicht stimmt
00:29:12: oder gar keine dran ist und der Korken nicht stimmt, dann kann nur der Inhalt selbst das
00:29:20: aussagen und da muss man halt dann ehrlich sein und sagen auch wenn es jetzt einer der größten
00:29:24: Beine der Welt ist, dann ist es wahrscheinlich, riecht es nicht wie einer und dann ist es auch
00:29:28: keiner. Also auch das Indikett, also das Papier, was damals verwendet wurde, die Druckart, die
00:29:33: damals verwendet wurde, gibt viele Indikatoren, wie man darauf schließen kann, ob das einigermaßen
00:29:41: echter Wein sein könnte. Von 82 Chevron wurden allein in China zwei Drittel mehr verkauft als
00:29:47: je produziert wurden. Richtig, ja bei fast allen, also bei Petrius, bei Lafitte, ich hatte ein
00:29:53: Someli der bei Aladou Kass gearbeitet hat in Macau und der hat erzählt, du kannst da in den
00:30:00: Supermarkt gehen und Petrius kaufen, aber der sieht von 100 Meter entfernt, dass das Ding halt
00:30:04: gefälscht ist und für die Leute ist es teilweise einfach so, die kaufen das dann für was für
00:30:09: sich, wie viel 1000 Euro und sagen, wer am Petrius getrunken, ob das echt ist oder nicht, ist zweitrangig.
00:30:13: Oder machen Instaville davon, wie sie eine Sangria-Bohle daraus machen. Ich finde gerade viral,
00:30:18: wo sie da irgendwie drei Flaschen Petrius versenkt haben, aber auch keiner weiß, ob das jetzt echt war oder nicht.
00:30:23: Stimmt, aber ich vermute, diese Bowl oder diese Sangria hat doch müsste, glaube ich, gut geschmeckt haben.
00:30:30: Den gesunden Wein wird von Haus aus irgendwie interessant sein oder gut sein oder ich glaube,
00:30:38: aber nicht, dass die die wirklich aus guten Gelesern getrunken haben oder irgendwie
00:30:43: degustiert haben oder gibt es für dich irgendwas, wo du sagst, das würde ich mit Wein niemals machen?
00:30:48: Sangria-Bohle. Also Sangria-Bohle, das ist schon Next Level auf jeden Fall, vor allem so teuer.
00:30:56: Was würde ich mit Wein niemals machen? Also ich würde, ich würde sagen spucken, aber das stimmt
00:31:04: auch nicht, weil in den letzten Verkostungen, wenn einfach so viel Weine da sind, geht es gar nicht
00:31:09: anders. Und die andere Option, die man hat ist ja einfach, dass man unfassbar betrunken wird irgendwann.
00:31:15: Das Problem ist immer bei so besonderen Beinen oder guten Beinen oder der muss ja gar nicht teuer,
00:31:21: sondern der muss einfach nur extrem gut schmecken. Da hat man ja irgendwie fast das Gefühl,
00:31:25: dass es dann einem gut tut, wenn man das trinkt, vor allem wenn man mehr trinkt. Also das ist
00:31:30: ein total verrückte Denkweise, aber ja, wahrscheinlich stehen lassen. Also ich würde dann lieber die
00:31:37: Flasche mitnehmen, aber wenn ich jetzt eine besondere Flasche bestelle oder zum Geburtstag oder
00:31:41: Jahrestag mit meiner Frau, dann würde ich die, könnte ich das nicht ausdrinken oder stehen lassen.
00:31:47: Lieber würde ich dem Someli oder dem, wer auch immer um mich da bedient, da noch ein Glas geben,
00:31:53: das er damit Spaß hat, als das irgendwie stehen zu lassen.
00:32:00: Wermut galt seit Jahrtausenden als Heimmittel, unter anderem gegen Verdauungsprobleme und Fieber.
00:32:17: Die heutige Form des Wermuts als Apparativ oder Genussgetränk entstand jedoch erst im Piedmont des 18. Jahrhunderts.
00:32:24: Ein Meilenstein in der Geschichte des Wermuts war das Jahr 1786, als der Italiener Antonio Benedetto Capano
00:32:31: erstmals in Turin seinen Wermut Turino, in welchem er weißen Wein mit Zucker, Alkohol und
00:32:37: einer Geheimmischung aus 30 verschiedenen Kräutern und Gewürzen darunter vor einem Wermutkraut,
00:32:42: das den Charakterischen Geschmack lieferte, kombinierte. Etwas später entstand in Katalonien
00:32:47: eine florierende Wermut-Szene, die sich durch eine Vorliebe für trockenen und würzige Sorten
00:32:52: auszeichnete. In dem Wermut Terias, klein Bas, die sich auf Wermut spezialisierten,
00:32:55: wurde das Getränk zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Bis heute ist es
00:33:00: entsteht wie Barcelona üblich, in Nachmittag mit einem Wermut etapa, zu Beginn ein Ritual,
00:33:04: das als Laorda der Wermut bekannt ist. Der riesige Erfolg ergab sich jedoch aus der
00:33:08: Verbindung zwischen Wermut und den Absinth-Herstellern des 19. Jahrhunderts. Während Absinth mit
00:33:14: seiner berauschenden Wirkung skandal umwittert war, galt Wermut als die gesittetere und gesellschaftsfähigere
00:33:20: Version eines mit Wermut versetzten Getränkes. So konnten viele Hersteller, die in Absinth verboten,
00:33:26: ihre Existenz bedroht sahen, auf die Produkte vom Wermut umsteigen und damit die Tradition
00:33:30: der Kräuter-Aromatisierung fortsetzen. Wermut hat eine wahre Renaissance erlebt,
00:33:35: insbesondere durch die wachsende Craft und Slow Food Bewegung. Immer mehr kleine,
00:33:39: handwerkliche Produzenten versuchen alte Rezepte wiederzubeleben oder neue Interpretationen
00:33:43: zu schaffen. Oft mit lokal ausgebauten Kräutern und sehr innovativen Aromen. Und perfekte
00:33:48: Vertreter dafür sind die vier Wermut aus dem Hause Lusthaut. Dry, White, Rose und Red.
00:33:53: Handwerklich und unfassbar individuell erzeugt. Basieren dieser auf sehr hochwertigen Scherequalitäten,
00:33:58: das ist Wermut in einer wirklich außergewöhnlichen komplett anderen Dimensionen, Geschmackstiefe und
00:34:04: Aromfülle. Der Wermut White ist nicht umsonst als Wermut des Jahres 2019 ausgezeichnet worden,
00:34:10: mit den im Jahre 2023 auf dem maggekommenen Wermut Dry. Schließlich taut die Lücke des
00:34:15: klassischen trockenen Wermuts im Sortiment. Er wird aus Manzanierschere hergestellt,
00:34:19: der in San Luca de Vada Meda reifte. Zart, aber komplex trocken und zugleich salzig ist
00:34:24: er ein äußerst raffinierter trockener Wermut. Leuchtengeld mit goldenen Reflexen im Glas,
00:34:30: in der Nase intensive Kräuter und Citrusaromen am Gaumen. Absolut trocken, nussig und den
00:34:36: ebnen beschriebenen Hauch einer Meeresprise mit einer frische und Salzigkeit, die die Herkunft
00:34:41: des Sherries verrät. Gewohnt bitter, mit einem langen, knackigen Nachgeschmack.
00:34:45: Lustau Wermut Dry wurde von Fernando Pérez, dem Masterblende des Hauses Lustau,
00:34:49: in Zusammenarbeit mit Chercho Martinez, dem Kellermeister und fünffachem besten Leaker
00:34:55: Winzer der Welt kreiert. Ja, Lustau ist und war schon immer einer der besten Produzenten ihres
00:35:00: jeweiligen Mediays, ob Sherry, Brandy oder eben Wermut. Und das seit jeher, die Geschichte von
00:35:05: Emilio Lustau beginnt mit einer beeindruckenden Reise durch die Zeit, bereits im Jahre 1896 legte
00:35:11: José Ruiz Vedejo, ein wohlhabener Landbesitzer in Herrester la Fontera, den Grundstein für
00:35:17: ein Unternehmen, das sich zu einem der berühmtesten Namen im Sherry-Land entwickeln sollte. Anfangs
00:35:21: noch als Hobby lagerte Ruiz Vedejo seinen Sherries in den traditionellen Zolaire-System ein,
00:35:26: während er seine Trauben an große Produzenten verkaufte. Doch diese bescheidene Anfangsphase
00:35:32: war nur der Auftakt zu einer glanzvollen Zukunft. Nach dem spanischen Bürgerkrieg übernahm
00:35:37: sein Schwiegersohn Emilio Lustau, ein ambitionierte Visionär, das Unternehmen und führte es durch
00:35:42: die schwierigen Jahre der Erholung und des Wiederaufbau. Er verlegte den Sitz des Unternehmens
00:35:47: nach Harris und begann eigene Sherries zu produzieren und diese direkt zu exportieren. Dies
00:35:52: war eine bahnbrechende Entscheidung, die das Unternehmen auf einen völlig neuen Kurs brachte.
00:35:56: Und der Lustaus-Leitung verwandelte sich das Haus von einem bloßen Zulieferer zu einem
00:36:02: eigenständigen international anerkannten Produzenten. Seine Vision war es, Sherry nicht
00:36:06: nur als billiges Massenprodukt, sondern als edles, handwerkliches, gefertigtes Luxus
00:36:10: gut zu etablieren. Die 1950er-Jahre brachte einen tiefgreifenden Wandel. Lustau begann
00:36:16: mit der Vermarktung seine eigene Marke und erlangte schnell Aufmerksamkeit in den
00:36:20: internationalen Märkten. Ein entscheidender Wendepunkt war der Erwerb mehrrad traditioneller
00:36:25: Ein Maschinista, also kleiner Produzenten, die ihre Sherries nur in kleinen Chargen dreifließen.
00:36:30: Lustau erkannte dieses immense Potenzial dieses Systems und integrierte Essen seinen Produkten.
00:36:35: Damit brachte er eine neue Qualitätsstufe. In den Sherry-Marken erweckte ein Stück an
00:36:41: der lusisches Kulturerbe zu neuem Leben. Ein weiterer historischer Moment kam 1981 als
00:36:47: Emilio Lustau von der Familie Louis Caballier übernommen wurde. Unter neuer Führung begann
00:36:51: eine intensive Phase der Modernisierung und Expansion, besonders die Entscheidung,
00:36:56: die alten Bordeaux im Herzen von Tränen zu restaurieren. Darunter das beeindruckende Los
00:37:00: Agus Gebäude demonstriert das bestreben Tradition und Innovation zu vereinen.
00:37:05: Emilio Lustau steht nicht nur für Tradition, sondern auch für Pioniergeist. Das Unternehmen war
00:37:10: eines der ersten, dass Sherry in die USA exportierte und trug maßgeblich dazu bei,
00:37:14: diesen Wein auf dem internationalen Paket wieder salonfähig zu machen. Im Laufe der Jahre
00:37:19: erhiert das Haus unzählige Auszeichnungen. Darunter den Titel "Best Spanish Wine Producer"
00:37:24: dienes mehrfach bei der International Wine Spirit Competition gewinnen. Dies ist eine Ehrung,
00:37:28: die den jahrzehntelangen Einsatz für höchste Qualität würdigte. Die Geschichte des Wehrmuts
00:37:34: in Verbindung mit dem Haus Lustau ist also nicht nur eine Geschichte der Genusskultur,
00:37:38: sondern auch eine Reise durch die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen Europas. Von den
00:37:43: Apothekenesmittelalters bis hin zu den modernen Bars der Gegenwart. Danke für diese Reise und
00:37:48: dem Weg, den ihr gegangen seid und noch ein großes Dankeschön dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.
00:37:53: Ich hatte eine zu meiner schlimmsten Erlebnisse als ganz junger Zommelgeger und ich eingeladen wurde
00:38:09: damals zu einer Weimprobe, wo ein Weinlipaber seinen Weinkeller verkauft hat für x Millionen Euro
00:38:16: damals. Ne, Marc war das noch. Aber seine liebsten Weine mit seinen interessantesten Zommelges
00:38:24: probiert hatten. Da gab es halt alle großen Namen und einzige Bedingung war mehr oder weniger
00:38:28: nicht zu spucken. Das war dann am Schluss fast ein peinliches Erlebnis, weil ich so unfassbar
00:38:33: durch war, wenn man halt auch das nicht spucken wollte, wenn man da Petrus, Romanticon etc.
00:38:38: natürlich alles probieren durfte und seitdem bin ich da relativ vorsichtig geworden.
00:38:44: Ja. Bei einem Fall so trinkender Öffentlichkeit. Aber genauso ist es bei solchen Weinen, da hat man
00:38:51: ja fast das Gefühl, dass das irgendwie gesund wäre oder im übertragenen Sinne natürlich,
00:38:55: aber wenn man jetzt irgendwie mal wirklich dann Petrus probiert oder im Glas hat, dann das muss
00:39:01: runter, also das muss in den Körper. Das geht gar nicht anders. Und das Ergebnis davon ist halt irgendwann
00:39:09: steigt das zum Kopf. Die 50 bis 60 Euro sind das Restaurant VK oder ist das EK? Ach so,
00:39:16: also wenn wir proben machen, dann ist das meistens interessanterweise schon deutlich drüber,
00:39:22: sag ich mal. Was du so als Alltag trinkst, also wenn du sagst 50 bis 60 Euro ist so dein Schnitt.
00:39:29: Das ist wenn ich mit meiner Frau essen gehe oder mit Freunden ganz normal, ja, ja, dann dreht man
00:39:37: jetzt nicht durch im Restaurant oder so aus, ist man irgendwie eine super Weinkarte wie Schwarzer
00:39:41: Adler Oberbergen oder wo man gar nicht aus dem Schauen rauskommt, dann kann man da schon mal mehr
00:39:46: sich verausgaben. Aber normalerweise, ja, ich schaue dann schon nach, ja, entweder man startet mit
00:39:56: einem Champagner, gibt es ja auch wie gesagt Winzer Champagner mittlerweile für gute 100,
00:40:02: 120 Euro oder auch 90 Euro habe ich auch schon gesehen, Olivier-Orio, grandioser Wein und das
00:40:09: ist dann schon für die Qualität wirklich günstig auch, also jetzt wirklich im Somilis Sinne, ja,
00:40:13: es ist nicht irgendwie dekadent kommen, aber das sind dann 90 Euro einfach sehr, sehr gut angelegt
00:40:18: und dann geht es vielleicht los mit einem deutschen weißwein Riesling oder sowas und dann
00:40:22: vielleicht noch ein Burgunder, was Rot ist. Oder in Bordeaux, wenn du im Schwarzen Adler bist,
00:40:28: die haben ja auch eine legendäre Sammlung, da muss Bordeaux ein Ja.
00:40:32: Da sich da auch in Bordeaux reinzuknien, hast du davor lieben? Also bist du eher linkes Ufer,
00:40:37: rechtes Ufer, bist du Norden Süden, bist du traditionelles Haus oder bist du Modernist?
00:40:42: Ich hatte früher den Spitznamen, als unsere Verkostung angefangen haben, Pomerol-Tobi,
00:40:47: weil ich fast immer Pomerol dabei hatte und Pomerol war irgendwie für mich leicht zu erkennen,
00:40:54: weil es oft dann mehr lobasiert ist, außer jetzt natürlich bei den Blockbustern wie La Fleur
00:40:58: und so weiter, aber ich liebe, also ich habe früher wirklich geliebt Pomerol,
00:41:04: on end, also nur Pomerol, bisschen Sanct-Émillon, aber mittlerweile bin ich schon auch eher linkeseite
00:41:14: und wie gesagt die aromatische Tiefe, die einfach das linke Ufer hat, also vor allem Proyac und so was
00:41:21: in der Reife, das ist Wahnsinn. Also ich spreche jetzt wirklich nur von Aromatik,
00:41:26: oft bei dem reinen Melo ist das, habe ich das Gefühl ein bisschen eindimensionaler vielleicht
00:41:32: auch. Natürlich wenn der Reife so ein großer Wein ist von einem tollen Terroir,
00:41:36: dann ist es auch sehr, sehr gut, aber wie gesagt, wenn du einen großen Bordeaux im Glas hast,
00:41:41: dann merkst du das schon von 30 cm Entfernung zum Glas, merkt man das schon, also das ist dann
00:41:47: wirklich so. Das ist so, das fließt da raus und sagt, trink mich. Ist das bei dir persönlich
00:41:57: Entwicklung oder ist das übertrunken oder ist das einfach mit dem Alter Geschmacksveränderung
00:42:05: oder warum bist du ins andere Ufer gewandert, also zumindest wie du viel? Gute Frage, also ich vermute,
00:42:12: dass man als jüngerer Someli diese Fruchtkomponente bei Pomarol oder besser gesagt bei Melobasierten
00:42:19: Weinen einfacher versteht und einfacher damit sich identifizieren kann und sagt, das ist lecker,
00:42:27: das ist saftig, das hat diese sappy, juicy Fruit und so weiter und aromatisch ist es auch toll
00:42:34: und die anderen Sachen vielleicht noch nicht so versteht oder an sich ranlässt und dann irgendwann
00:42:40: versteht wie gesagt diese aromatische Tiefe von der wir sprechen und die Komplexität ist dann
00:42:45: schon noch mal anders, aber vielleicht ist es auch nur eine subjektive Meinung. Die Weine sind ja
00:42:52: auch teilweise einfach extrem elegant, vor allem die älteren Sachen, also ein großer Bordeaux hat
00:42:58: irgendwie gefühlt 11,5-12 Alkohol, das kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen,
00:43:02: also das ist extrem, also die Weine sind eigentlich total elegant, total leicht und haben trotzdem
00:43:08: diese Kraft, früher haben Gäste immer gesagt, ich will einen kräftigen Wein, sie haben aber
00:43:12: Bordeaux gemeint und der hatte aber weniger Alkohol als ein Riesling heute, also das kann man sich
00:43:17: überhaupt nicht vorstellen, dass das analytisch gesehen oder technisch gesehen eigentlich total
00:43:22: leichte Weine sind und deswegen ja auch ein Trinkfluss haben, also so ein linkes Uferwein,
00:43:29: wenn die gereift sind aus den 60er und 70er und 80er, die haben ja ein Trinkfluss, das ist ja
00:43:33: gefährlich, also das ist ja Wahnsinn. Siehst du aber grundsätzlich eine Entwicklung im, also vom
00:43:38: rechten zum linken Ufer oder sagst du es ist nach wie vor immer, immer vorlieber, also würdest du dem
00:43:43: rechten Ufer, es ist eine kätzliche Frage, es war auch gar nicht irgendwie blöd sein, sind die
00:43:48: einfacheren Weine in die linken, sind die freaky gerinnen oder rechts sind gerne Weintrinker und
00:43:52: links sind die für die Nerds oder kann man das so nicht pauschalisieren? Würde ich jetzt nicht
00:43:58: pauschalisieren, also wir wissen ja sehr gut, dass die fast die teuersten Weine sind aus dem,
00:44:05: von dem rechten Ufer und sind auch nicht klassifiziert, also Lafleur, Petrus und Co. Also das und genau
00:44:12: diese zwei Weine sind ja in sich ein absolutes Unikum, also Petrus in fast allen oder vielen
00:44:19: Jahrgängen 100% Mellow, die Weine sind also ich sag mal komplex, also alte Petrus komplexer und
00:44:26: spannender Würz nicht und genauso wie Lafleur ist ja überhaupt nicht so viel Mellow basiert, wie
00:44:33: jetzt die anderen, also kein klassischer Pomerol, sondern eher ausgelichen von den Rebsorten,
00:44:40: Cavanairefort und so weiter und da das kann man auch blind schwierig als Pomerol dann, finde ich auch,
00:44:47: festnageln, aber beides ist eben für sich halt ein totales Unikum und auch gigantisch, also die
00:44:53: Weine sind Monomente im Bordeaux und hätte ich die Wahl und unlimited Cash wären das wahrscheinlich
00:45:01: schon die Go-to Sachen, also so blöd es klingt, so blöd es klingt, aber man muss halt einfach
00:45:06: wirklich sagen, dass auch Petrus, wenn man das mal alt probiert, kann wirklich lebensverändern sein,
00:45:12: also das ist und jetzt werden die ganzen Naturweinleute sagen so, ah, so konventionell,
00:45:17: reiner Mellow, das kann ja gar nicht sein, guys please try it und dann können wir noch heute
00:45:22: überreden, weil es ist einfach die Wahrheit, aber auch Petrus in den verschiedenen Phasen,
00:45:28: also auch vor der Übernahme bzw. vor 61, 47 und so weiter, wo man sagt man, das ist noch der
00:45:36: alteste hier oder das ist noch die alte Generation gewesen, auch da oder erst in der neuen Entwicklung
00:45:45: des Weingutes. Also natürlich ist das einer der torsten Weining, die es gibt auf der Welt und ich
00:45:50: trink das seltenst, aber hatte natürlich das Glück durch mein Umfeld und durch meine Passion,
00:45:57: schon das eine oder andere Mal halt einen im Glas gehabt zu haben, aber das Jüngste, was ich jetzt
00:46:02: probiert habe, war bei einer Verkostung in der Geist des Weingalerie 2006 und das war schon
00:46:11: anders von der Realistik, also es hat so geschmeckt, wie wenn das jetzt nicht, das wird kein 1955 so,
00:46:18: so als wird kein Langstreckenläufer. - Ah, glaubst du nicht? - Wow! - Und das war schon aromatisch absolut
00:46:25: voll da, entwickelt, es war am Gaumen Wahnsinn, also das war schon ganz klar melolastig, aber es war
00:46:31: trotzdem grandios. Würde ich ein Tausender für zahlen, wahrscheinlich nicht, aber es war sehr,
00:46:38: sehr gut, aber ansonsten, wie gesagt, kommt man jetzt nicht jeden Tag an den Petrus vorbei,
00:46:43: deswegen kann ich das gar nicht so wirklich sagen, aber ich denke nicht, dass die in so einem
00:46:47: Weingut was anbrennen lassen, also das kann ich mir einfach nicht vorstellen. - Glaub ich auch nicht.
00:46:51: Hast du Angst um die aktuellen Jahrgänge mit der Stilveränderung seit, keine Ahnung, Ende der
00:46:58: 90er Jahre, dass man diese, ähnlich wie du es beim Begunfhorn geschildert hast, also diese lange
00:47:04: Entwicklung über 20, 30, 40, 50 und darüber hinaus Jahre nicht mehr haben wird, oder sagst du, wie
00:47:11: du sagst, die lassen nichts anbrennen, die betrachten nicht nur die kurzfristige Zugänglichkeit der
00:47:15: Weine, was ja oft ein Grund für die Stilveränderung auch war, teilweise eben auch für die gehören
00:47:20: Alkoholkreditionen, die die Weine ja zeitweise hatten und das wird dir nichts ausmachen, also ich
00:47:27: werde auch mit meinen Enkeln zusammen Weine aus wo 15 genießen können. - Ja, die Weine sind natürlich
00:47:35: um einiges alkoholstärker, also mit dem Jahrgang glaube ich so 2,5 war es dann irgendwann mal so,
00:47:41: dass einfach eine neue Ära fängst da an, dass sie da dem nicht mehr her waren, also wie überall
00:47:47: fast in Europa und dann sich zu Alkohol bekannt haben mehr oder weniger. - 2,3 natürlich auch wieder
00:47:53: hier sehr speziell, weil Jahrhunderthitze und 2,4 war ja relativ kühl dann, also das krasse Gegenteil,
00:47:59: aber ja du hast recht, also man hat dann irgendwann einfach nur noch sehr alkoholstärke, sehr ausladende
00:48:07: Weine gehabt, die dann nicht mehr diesen Trinkfluss hatten, den man eigentlich kennt vom Bordeaux,
00:48:12: aber wie die in der Zukunft werden, das ist eine sehr gute Frage, also im Begrund sieht man es,
00:48:18: dass ja viele rote Begunder und auch weiße, vor allem weiße, eher schon nach 3,4,5,6 Jahren
00:48:26: sehr schön zu trinken sind und wahrscheinlich auch so, dass dabei sich jemand gedacht hat,
00:48:32: das gehört so, meine ich damit, wobei ich auch schon 2,17er Weißbegunten mit Prämux hatte,
00:48:38: also das ist auch schon, wie gesagt, also wenn man da jetzt mal einen großen Wein gekauft hat,
00:48:43: in 2,17, 2,18, 2,19 wäre ich skeptisch, ob man da jetzt dann noch 20 Jahre warten muss bis zum
00:48:51: 50. Geburtstag, wahrscheinlich nicht, aber im Bordeaux bleibt spannend, aber es gibt ja von den
00:48:59: Jahrgängen, die jetzt langsam spannend werden, so 2000 sind natürlich noch Babys, also die
00:49:04: großen oder 2002 so Zwischengangs. Ja, fast 25 Jahre, also das ist ja auch nicht mehr so jung.
00:49:09: Absolut, aber du weißt es ja selber, wenn du jetzt Latour aus 82 probierst, das ist infantil,
00:49:17: also das ist lecker zu trinken und es ist voll da, aber es hat nicht, es hat nicht dieses
00:49:23: kratzile, tänzlende, tief aromatische, diese absolut diese neue Dimension an Aromatik hat
00:49:34: das noch nicht, sondern das ist eher fleischig, saftig, konzentriert, wie Latour eigentlich auch ist,
00:49:38: aber das nochmal 30 Jahre drauf und das ist Wahnsinn und da ist aber um auf seine Frage
00:49:44: zurückzukommen, Jahrgänge wie 2,2 so Zwischenjahrgänge, die im Bordeaux auch nicht wirklich teuer sind,
00:49:48: die langsam gut rumkommen von der physiologischen Reife schon irgendwie da sind, das ist ja immer
00:49:55: noch sehr gut erhältlich, da glaube ich kann man dann auch noch in 10 Jahren darauf zugreifen,
00:50:00: teilweise auch günstiger als, hat der René Gabel glaube ich berichtet, die Weine werden günstiger
00:50:08: als die Leute, die damals in den Subscriptionen gekauft haben. Ach so echt? Bestimmte Jahrgänge,
00:50:14: und das ist ja nicht alles natürlich, aber schon einige, also da Preise sind explodiert,
00:50:22: die Leute haben trotzdem gekauft und Preise sind gesunken und ja. Ja stimmt, ja, macht
00:50:28: Sinn. Wenn du so auf der einen Seite Nostal geschpisst oder eben auch traditionell, wie findest du so
00:50:35: Entwicklungen wie im Saint-Domingue, also wo ja teilweise alles mit auch eintritten, austritten
00:50:39: Veränderungen der Gesamtkonstellation, findest du sowas gut und sagst, das ist zeitgemäß oder
00:50:46: fandest du es vor fünf oder zehn Jahren, also alles beim Alten war es besser? Also ich finde
00:50:54: es schon wichtig, dass man auch in einer, wie gesagt, altehrwürdigen, wunderschönen Gegend wie
00:50:58: Saint-Émileur, die wirklich deutlich schöner ist als auf der anderen Seite. Super schön steht
00:51:06: hier, stimmt. Also ich find Bordeaux auch nicht hässlich, also Bordeaux ist für mich ein der schönsten
00:51:10: steht in Frankreich. Ja also jetzt rein von Appellationen und von dem wirklich Weimar-Orion,
00:51:18: aber ich find das schon okay, dass man mit dem aktuellen auch irgendwie Stand hält und nicht
00:51:24: irgendwie, weiß ich nicht, im letzten Jahrhundert irgendwie festhängt, das macht ja auch keinen Sinn,
00:51:30: also es gibt natürlich Grenzen oder es sollte Grenzen geben, aber ich persönlich hab damit
00:51:36: kein Problem, also es ist ja schön, wenn mehr Leute hinkönnen und sehen, was da passiert und die
00:51:41: Sachen probieren können, vielleicht nicht gut für die Preisentwicklung, aber das hängt ja dann doch,
00:51:47: mein Tourismus auch irgendwie mit unserem Job zusammen im entferntesten Sinne und deswegen,
00:51:53: ich find das okay, also ich hab damit kein Problem. Aber hast du graviert, was da so vor zwei, drei,
00:51:58: vier Jahren, wie sich also das Gesamtgebiet letztlich verändert hatten, was da ausgehebelt wurde? Jetzt
00:52:04: bist du ins linke Ufer gewechselt, welche Appellation hast du da Favoriten? Wir haben relativ viel
00:52:09: Projacke in letzter Zeit gedrungen, also auch wirklich kleinere Sachen, so Ebaykäufe für 60,
00:52:14: 70 Euro und so weiter, und das war immer super, also oder auch Südbordeaux, Pesach, Leonern, Graf und
00:52:21: so was auch wunderbar, also diese erdige Komponente, die dann auch so ein bisschen dazu kommt,
00:52:27: das kann echt Spaß machen und wie gesagt, wenn du im Borgund richtig Spaß haben willst, dann
00:52:33: wird es halt mittlerweile, muss man einen kleinen Kredit aufnehmen, so ungefähr und in Bordeaux
00:52:38: schon krass, ja. Habe ich das Gefühl, mal nicht unbedingt ein Block, was da Namen nimmt,
00:52:43: dass man da noch mehr kriegt für den Euro im Bordeaux. Ja, gerade weil das Gebiet ja auch
00:52:50: wirklich relativ groß ist und es teilweise auch Weine gibt, die überhaupt keine Aufmutter hat,
00:52:55: die aber teilweise auch eine gewisse Reife-Fähigkeit haben und wo man dann ein richtiges Schnäppchen
00:53:01: hat, trotz dessen finde ich und da kannst du mich total gerne belehren, das glaube ich
00:53:06: als vorhin schon mal erwähnt einige Weingüter einen Stil haben, ähnlich wie im Borgund manche
00:53:12: Produzenten, den halt kein anderer kann, also Bechwell finde ich ist einzigartig in seiner Art,
00:53:18: oder du hast vorhin Latour erwähnt oder Pichon oder Contest oder was auch immer, also es sind alles
00:53:23: sehr unig unfassbar und dann ja eben auch in dieser Größe der Weingüter, also wo du auch über
00:53:30: die Jahre kontinuierlich diesen Stil beibehältst und auch mit der Veränderung ist halt ein Fischak,
00:53:35: trotzdem noch ein Fischak, auch wenn es ein anderer Fischak ist, also aus den 70er Jahren. Absolut,
00:53:39: absolut, ja. Empfiehlt es auch dein Guest. Wir haben auf unserer Weingarte gerade eher noch den
00:53:45: Fokus auf Borgund, also wir haben leider nur eine Seite Bordeaux, die ist gut selektiert,
00:53:50: aber es ist leider nur eine Seite und die absolute Grüße eigentlich oder der Platz geht schon ins
00:53:57: Borgund, also muss man schon sagen. Das ist auch immer noch wie gesagt die bleibende Passion,
00:54:01: aber mittlerweile, wenn wir uns jetzt treffen mit Freunden und so weiter, dann, der Stefan Grabler
00:54:08: zum Beispiel, einer meiner besten Freunde, also wenn wir uns treffen, dann sagen wir eigentlich
00:54:12: immer, es muss unbedingt ein Bordeaux dabei sein. Was wir sonst trinken ist egal, aber es muss ein
00:54:17: Bordeaux dabei sein. Und er ist auch so ein, er sagt immer, es ist ein Alternwein, was ich sehr
00:54:21: witzig finde. Ja und dann wird das immer öfter dann auch wirklich eine Flasche Bordeaux dabei,
00:54:31: also es macht Spaß. Was aber, also Alternwein, die Bezeichnung finde ich gar nicht irgendwie so negativ,
00:54:35: wie es im ersten klingt, weil es ja auch von Erfahrung spricht, von Gesetzheit, von wir müssen
00:54:40: die Welt nicht sofort alles verändern oder alles über einen Haufen werfen, es hat ja auch was mit
00:54:43: Genügsamkeit zu tun und so finde ich Bordeaux. Es war so eines der kommerziellsten Gebiete,
00:54:48: die es gibt und lebt letztlich vom, vom Kommerz ist es wahrscheinlich so als Amerika Frankreichs,
00:54:52: aber was dort, was dort bewegt wird, finde ich und trotzdem eben behalten wird,
00:54:57: finde ich schon großartig. Warum habt ihr begundet, ist das München, also es so wie Hamburg,
00:55:01: Bordeaux, ist München begundet oder ist das einfach damals persönliche Vorliebe oder will
00:55:06: das zufällig irgendwo in der Liste stand oder wie hat sich deine Karte darin umgesetzt?
00:55:10: Okay. Schon eine Mischung heraus, also ich bin ja eigentlich, wie gesagt, die letzten,
00:55:16: das letzte Jahrzehnt schon deutlich mehr auf der Begründerschiene, auch privat, man sieht es
00:55:22: an wie gesagt meinem Instagram. Ich liebe Begründer, ich habe unfassbar viel Spaß damit,
00:55:27: wirklich auch eine fast teilweise besessene Passion davon, auch irgendwie zu sammeln oder
00:55:36: oder die Weine aufzumachen, zu trinken, drüber zu reden, blind verkosten, mit Freunden zu teilen
00:55:41: und das ist natürlich mit eingeflossen in die Weinkarte und Bordeaux haben wir gar nicht so
00:55:49: viel immer verkauft, auch in den anderen Stationen, sondern es war immer eher begund, also München
00:55:53: hast du absolut recht, ist schon eher begund, wobei man auch sagen muss, jung und alt, also das ist
00:56:02: schon verrückt, also wir haben auch teilweise ganz normale Gäste, super liebe Pärchen, die aussehen,
00:56:09: wo wenn die eine ist vielleicht ein Lehrend, der andere ist vielleicht ein, weiß ich nicht,
00:56:13: Konsulting, klassisch München oder sowas und dann bestellen die aber zwei Flaschen begund,
00:56:17: pro Flasche 3-400 Euro, also völlig ohne Wartel, also du siehst den gar nicht an,
00:56:23: dass die so eine begunder Liebe dafür haben, weil oft denkt man, das sind vielleicht dann
00:56:27: Gasturleute oder Weinsammler oder Weinhändler, die sowas trinken, aber nein, es sind teilweise
00:56:32: total normale Leute, die da sich richtig verausgaben, also auch finanziell, das ist verrückt zu sehen
00:56:38: auch irgendwie. Glaub ich ja, und auch eine gewisse Freude, sammelst du Weinen, sammelst du bestimmte
00:56:43: Weine oder gerade was du bekommst für eure Weinenrunden zum selber trinken oder eher als dann doch
00:56:48: Wertanlage oder will du nicht glaubst, dass die günstiger werden oder? Also wenn was übrig bleibt,
00:56:54: natürlich versuchen wir, wenn wir Weine bekommen fürs Restaurant natürlich alles zu haben,
00:57:00: das ist schwierig, weil um gewisse Weine zu bekommen, das weißt du, weil jeder muss man andere
00:57:06: Weine kaufen, damit man eine Allokation bekommt. Es gibt den einen oder anderen Händler, der mir
00:57:12: netterweise ein, zwei Flächen pro Jahr gibt für mich privat, das hat dann auch nichts mit dem
00:57:16: Restaurant zu tun und das wird gesammelt, aber das ist eher irgendwann zum trinken, weil das ist
00:57:22: ja im Runde meine ganze Legacy auch irgendwie Wein, also das irgendwann zu verkaufen, das würde
00:57:29: mir überhaupt nichts bringen, aber andererseits ist gar nicht so viel Wein da, dass man den so
00:57:36: groß sammeln kann, also ich würde jetzt mir keinen weißen Burgunder, nichts gegen weiß Burgunder,
00:57:43: ich I love it, aber ich würde mir jetzt nicht in jedem Jahrgang weiß Burgunder von dem Winzer in
00:57:47: den Keller liegen, sondern das ist eine Weine, die halt sofort getrunken werden, sondern wenn
00:57:52: dann sind das Weine, die einfach wirklich ein paar Jahre brauchen, vor allem Rotweine, die Champagner,
00:57:57: viele, meine Frau liebt Champagner zum Beispiel und wenn die Geburtstag hat oder ich Geburtstag
00:58:02: haben und wir essen gehen oder wir sind irgendwo, dann wird mal ein Flächen was besseres aufgemacht
00:58:08: und dafür sammelt sich eigentlich ja so. Jetzt verstehe ich es aber auch, was du am Anfang gesagt
00:58:12: hast, dass es für dich ungewöhnlich ist bei so einer SZ-Magazinverkostung mal ein Rose von 5 bis
00:58:20: 12 Euro zu probieren, kannst du die Weine dann werten und einschätzen oder wundervolle bewertest
00:58:25: du die Weine dann nach, nach Lecker oder Trinkba oder morgen keine Kopfschmerzen oder verstehe ich
00:58:30: sofort oder was da der Ansatz dabei, also gerade bei dem Riesling waren es ja auch, dass da unter 16
00:58:35: Euro war, glaube ich, also da schon Grenzen gesetzt sind. Du, ich gehe da eigentlich genauso ran wie
00:58:42: bei jedem anderen Wein, also ich habe damit und es waren auch wie bei diesen Rieslingen wirklich
00:58:46: Überraschungen dabei von Winzern, wo ich gesagt habe, das schmeckt ja gar nicht wie ein Basiswein,
00:58:52: sondern das schmeckt ja schon wie ein Lagenwein und das ist schon Wahnsinn. Also was da in der Basis
00:58:58: abgeht, ist ja unfassbar. Haben die deklassifiziert oder was haben die damit gemacht? Warum ist
00:59:02: es so gut? Also ich probiere das ganz normal und gehe da eigentlich genauso ran wie wenn ich jetzt
00:59:09: irgendwie mit jemandem einen großen Wein hinstellt. Das macht für mich eigentlich keinen Unterschied.
00:59:14: Und im Gegenteil, ich war wie gesagt überrascht, dass doch diese Weine, die ja oft, vor allem
00:59:19: bei den Roseweinen ja gar nicht so bei den Rieslingen so ein bisschen gemacht sind. Also wo man weiß von
00:59:24: vornherein, das sind gigantische Tanks mit Milliarden von Litern und da wird einmal drüber gebügelt
00:59:31: so nach dem Motto und dann schmeckt das alles gleich. Aber es waren extreme Unterschiede
00:59:35: bei den Rosés, also wirklich gravierende Unterschiede und das war interessant zu schmecken. Ich habe das
00:59:41: so nicht erwartet. Also vieles natürlich schlecht, aber vieles auch trinkbar und völlig okay,
00:59:47: also Preisleistung super. Wie geht ihr bei so einer Verkostung ran? Also wenn ich jetzt keine Ahnung
00:59:52: für ein Vino-Wein-Guy probiere, dann ist es meistens so, dass man so als Verkoster hier
00:59:58: ausgesucht wird, wenn man ein gewisses Geschmacksbild vertritt, was der Chefredaktion, dem Vino-Wein-Guy
01:00:03: oder sonstigen entspricht, wo man sagt, man hat mehr oder weniger alles aus einem Guss. So wie
01:00:07: keine Ahnung, seinerzeit bei Parker sucht erseh natürlich auch seine Verkoster so aus, die nach
01:00:11: seinem Geschmack mehr oder weniger verkostet haben, damit ein Stil darin gegeben ist, weil er natürlich
01:00:16: nicht die ganze Welt mit einmal probieren kann. Ist so was bei einer SZ-Verkostung auch oder bei einer
01:00:21: SZ-Magazin-Verkostung auch, dass man sagt, okay, wir wollen die und die Weine finden,
01:00:25: hilf uns dabei, Tobi. Oder sagt man, setz dich mal davor, trink die mal und sag mal, was du interessant
01:00:32: findest. Also bei der SZ war alles bis jetzt blind, tatsächlich. Also das heißt, die suchen die
01:00:38: Weine aus und das ist blind und dann danach wird erst gezeigt, was es ist. Findest du es gut?
01:00:44: Ja, schon. Es gibt natürlich so zwei Ansätze, finde ich. Auf der einen Seite, wenn du es blind
01:00:50: probierst, konzentrierst du dich rein auf deinen Geschmack. Aber wenn du halt siehst, was es ist,
01:00:55: kommt diese Wissensebene mit dazu, was dich natürlich manchmal beeinflusst, manchmal auch
01:00:58: manipuliert, aber manchmal eben auch so ein Verständnis entgegenbringt. Wenn du das Grau von
01:01:03: Gerhard Richter siehst und denkst du auch, welcher Male hat ein Dargemalt, bist du die
01:01:07: Schaffensebene verstehst. Und so finde ich es beim Wein ja manchmal auch, dass man zumindest um die
01:01:10: Handschrift des Winters zu verstehen, gerade wenn du nur einen Wein oder ein Glas probierst,
01:01:15: dann hilft es manchmal zu wissen, welcher Winzer das ist. Genau, aber es spoilt ja auch deine,
01:01:22: deine unbeeinflusste Meinung. Also das ist ja ein Problem, wenn du jetzt Rieslinge hast und du
01:01:29: siehst schon das Dönhof Label, so nach dem Motto. Ja. Und jetzt bin ich natürlich Dönhof Fan,
01:01:34: dann weiß ich, okay, der Basiswein wird auf jeden Fall einer der besten sein, in meinem Kopf,
01:01:38: obwohl ich ihn noch nicht probiert habe. Das bedeutet, ich gehe da eher unbedarf dran und sage,
01:01:44: ich probiere das alles, weil die Wissensebene kommt sowieso dazu. Also wenn ich mir sicher bin,
01:01:48: dass der Wein von der Nahe ist, weil er einfach dieses Weißfleisch gehabt oder was auch immer,
01:01:52: dieses puristische, mineralische, dann ist er wahrscheinlich auch von der Nahe. Also dann liegt
01:01:57: das relativ nahe und dann, es war ein Wortspiel. Ja, ich war gerade in der Licht. Es liegt tatsächlich
01:02:04: einfach nahe, dass es diese Region ist, weil diese Rieslinge haben wir trotzdem auch alle
01:02:10: eine Stilistik für sich, die Applation in Deutschland. Und wenn das einfacher rausgeschmecken ist und man
01:02:15: sich sicher ist, dann ist es halt auch der Wein, der es ist. Und dann weiß ich auch danach, okay,
01:02:19: es war dann doch der Dönhof. Und dann ist ja die Wissensebene, dann kommen sie dann quasi von der
01:02:24: anderen Seite. Es gibt kaum eine international ausgerichtende Weinkarte, auf der kein Wein aus
01:02:45: Neuseeland zu finden ist. Das scheint einfach erstaunlich, da das gesamte Land lediglich über
01:02:51: und jetzt haltet euch fest, so viel Anbaufläche wie die Toskana oder Oregon verfügt, sage und schreibe
01:02:56: 38.000 Hektar. Aber jeder will diese Weine haben. Warum? Weil unsere Gäste diese Weine lieben.
01:03:01: Sie sind greifbar, sie sind verständlich und doch authentisch und einzigartig und sinnbildlich
01:03:06: dafür stehen die Weine der Babich Winery, eines der ältesten und bedeutendsten Familien geführten
01:03:12: Weingüter Neuseelands. Deren Geschichte beginnt mit einem Traum und einem mutigen Jungen aus
01:03:17: Kroatien. Joseph Babich war erst 14 Jahre, als er 1910 nach Neuseeland auswanderte, allein ohne
01:03:23: Besitz, aber mit einem festen Ziel vor Augen. Sechs Jahre später pflanzte er seine ersten
01:03:29: Reben in der wilden Landschaft von Henderson in West-Augland und legte damit den Grundstein für
01:03:34: das, was später zu einem weltweiten Erfolg werden sollte. Was damals als keiner Familiebetrieb
01:03:39: begann, steht heute als Symbol für Neuseeländischen Pioniergeist und Innovation im Weinbau. Jeder
01:03:44: Wein, der heute, wie damals das Weingut verlässt, erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte von
01:03:49: harte Arbeit von Generationen, die mit Leidenschaft an einem Traum festhalten und von einem unermüdlichen
01:03:54: Streben nach Exzellenz. Klingt polemisch, ist aber nicht übertrieben, denn selbst die Geschichte
01:03:59: der Babich Winery ließ sich wie ein Roman von dem bescheidenen Anfängen als einfache Tafelweine
01:04:04: den Großteil der Produktion ausmachten bis hin zur Entscheidung, in den 1970er Jahren die
01:04:09: Ausrichtung komplett zu verändern und auf Premiumweine zu setzen. Diese Weichenstellung war revolutionär.
01:04:15: Die Babich wollten nicht nur irgendein Wein herstellen, sie wollten Wein erschaffen,
01:04:19: die auf der internationalen Bühne bestehen. Und genau das gelang ihn. Heute genießt Babich
01:04:24: weltweit einen Ruf für exzellente Neuseeländische Weine, die in über 50 Ländern exportiert werden
01:04:31: und insbesondere in den USA und Europa geschätzt werden. Ein entscheidender Wendepunkt in dieser
01:04:34: Erfolgsgeschichte war der mutige Schritt nach Marlboro, der Weinregion, die wie geschaffen war
01:04:40: für Sauvignon Blanc zu gehen. Er kannte das Potential dieser regionen Kombination mit
01:04:44: Sauvignon Blanc frühzeitig und begann, die Rebsorte anzubauen, die heute das Aushängestild des
01:04:48: Weingutes ist. Der Babich Black Label Sauvignon Blanc wurde schnell zu einem Bestseller und
01:04:53: eine feste Größe unter den Premiumweinen Neuseelands und spiegelt, dass Potential Marlboro
01:04:58: es ein beeindruckender Weise wieder, seine lebendige Aromatik für ein tropische Fruchtestachelbäre
01:05:03: Citrusnoten mit einer fein mineralischen Frische, typisch für diese Region. Was ihn besonders
01:05:08: auszeichnet, ist seine Präzision, eine perfekte Balance zwischen knackiger Säure und ausladener
01:05:14: Reifer leicht zugreifender Frucht. Ergänzt durch subtile Kräuter-Norhosen, das ist,
01:05:19: was unsere Gäste lieben. Dieser Wein wird aus handverlesenen Trauben vom Babich eigenen
01:05:23: Weinbergen in Marlboro gewonnen, die unter nachhaltigen Bedingungen bewirtschaftet werden,
01:05:28: um anschließend in der Edelschaltank, um die charakterische Frische zu bewahren, zu fermentieren.
01:05:32: Marlboro ist das unangefochten Herdstück des neuseeländischen Weins mit einer Anbaufläche
01:05:38: von über 27.000 Hektar, das größte Weinamtbaugebiet Neuseelands. Und verantwortlich für etwa
01:05:44: 75 Prozent der nationalen Weinproduktion. Interessant ist dabei die Konzentration auf
01:05:50: rund 85% der Anbaufläche einnimmt und zum Markenzeichen des Landes geworden ist.
01:05:55: Das Klima in MyBro ist ein Schlüsselfaktor für den außergewöhnlichen Charakter der
01:05:59: Weine.
01:06:00: Die Region verzeichnet ein Jahresdurchschnitt von rund 2.400 Sonnenstunden.
01:06:05: Bei moderaten Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad.
01:06:07: Diese kühlen Traumtemperaturen sorgen für die langsame Reifung der Trauben, was den
01:06:11: Wein, ihre aromatische Intensität und ihre knackige Säure verleut.
01:06:15: Trotz der vielen Sonnenstunden bleiben die Niederschläge relativ gering mit durchschnittlich
01:06:18: 650 Milliliter pro Jahr.
01:06:20: Dies zwingt die Reben dazu, tief in den Boden vorzudringen, um was da zu finden, was den
01:06:24: Weinen zusätzliche Komplexität verleiht.
01:06:27: Besonders spannend ist die Geologie der Region.
01:06:29: Die Böden im Ray Ravelle bestehen aus Schwemmland, Kies und Lehm, während im Award Ray Valley
01:06:34: Steinigere von kalkdurchsogene Böden dominieren.
01:06:37: Diese Unterschiede prägen den Stier der Weine, die von fruchtbetonten mineralischen bis hin
01:06:41: zu straffend strukturierten Profilen reichen.
01:06:43: Gerade diese geologische Vielfalt gibt den Winzern die Möglichkeit einzigartige,
01:06:47: Kiroa geprägte Weine zu kreieren, die international immer mehr Anerkennung finden.
01:06:52: Mit mehr als 140 Weingütern und über 500 registrierten Weinmarken ist Marlboro ein
01:06:57: pulsierendes Zentrum der neuseeländischen Weinenindustrie.
01:07:01: Dank seiner konstanten Qualität hat die Babbage Winery und damit deren Vorreiter der
01:07:05: Babbage Black Label zahlreiche Auszeichnungen erhalten und gilt heute als eine Referenz
01:07:10: für den neuseeländischen Zovnion Blanc.
01:07:12: Schon sehr früh setzen die Babbage auf nachhaltige Anbaumethoden.
01:07:15: Heute bewirtschaften sie einige ihrer besten Weinberge nach biologischen Prinzipien und
01:07:21: gehören zu den Vorreitern im ökologischen Weinbau.
01:07:23: Sie verstehen, dass großartige Weine nicht nur im Keller gemacht werden, sondern bereits
01:07:28: im Weinberg.
01:07:29: Doch es ist nicht nur das Naturbewusstsein, der erfolgt der Beeindruck.
01:07:32: Es ist auch die ständige Suche nach Perfektion.
01:07:34: Innovation liegt in der DNA des Unternehmens.
01:07:36: Babbage hat sich der Forschung verschrieben und arbeitet eng mit Universitäten und Weinbau-Instituten
01:07:42: zusammen, um die beste Anbaubedingungen für ihre Reben zu schaffen.
01:07:45: Diese, wissenschaftlicher Rangehensweise gepaart mit einer unbändigen Leidenschaft für Wein,
01:07:50: hat Babbage zu einem der beständigsten Weingüter Neusilanz gemacht.
01:07:53: Unter der Leitung der dritten Generation Peter and Joey Babbage hat das Weingut modernste
01:07:58: Technologien wie Temperaturgesteuerte Gärung und den Einsatz von Edelstalltags eingeführt.
01:08:02: Techniken, die den Wein eine Frische und Kleid verleihen und die zum Markenzeichen vom
01:08:07: Babbage geworden sind.
01:08:08: Und die nächste Generation steht bereits in Stadion durch einen David und Andrew Babbage
01:08:12: für die Familientradition fort und treibt die Vision ihres Urgroßvaters weiter voran.
01:08:16: Babbage war eines der ersten Weingüter, das Social Media nutzte, um auch eine jüngere
01:08:21: Zielgruppe anzusprechen und positionierte sich dabei geschickt als modernes Unternehmen mit
01:08:25: tiefen Wurzeln.
01:08:26: Und dank ihres weitsichtigen Bewusstseins unterstützen sie auch uns bei diesem Partnersprojekt.
01:08:30: Und dafür sagen wir ganz vielen Dank der Babbage Winery und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus
01:08:35: Schlumberger.
01:08:36: Findest du, wir können das genauso wie im Bordeaux oder teilweise im Bugunt, dass man sagt,
01:08:52: okay, man hat einen Riesling bei der Rebsorte zu bleiben, von der Mosel ein, von der Nahe
01:08:57: ein, aus dem Reingau, dass man den erkennen kann.
01:09:00: Und darüber hinaus die Winzer und das Ja und...
01:09:03: Auf jeden Fall.
01:09:04: Also ich finde, im Bordeaux kann man...
01:09:06: Genauso ausgeprägt wie im Bordeaux?
01:09:07: Also jünger, jetzt in jünger Jahren nicht mehr.
01:09:10: Also ich würde sagen, dass wir bis 2000, das ist vielleicht die schwierige Jahre, weil
01:09:16: alle Weine einfach saukonzentriert sind.
01:09:18: Aber ich sag mal, bis in die 90er, glaube ich, würde ich meine Handelsfeuer legen, könnten
01:09:25: wir in einer guten Runde sehr wohl sagen, in welcher Applation wir sind.
01:09:30: Ab 2000 nicht mehr, oder?
01:09:33: Ja.
01:09:34: Also bei jungen Weinen, es sieht vielleicht noch 2004 oder sowas, wo dann die Weine doch,
01:09:39: wie gesagt, physiologisch einfach reifer sind, schon da.
01:09:43: Aber jetzt bei dem ganz jungen Bordeaux, glaube ich, finde ich es schwierig, muss ich ehrlich
01:09:47: sagen, weil das einfach so konzentriert ist und so saftig.
01:09:51: Und da fehlt natürlich dann so, weißt du, da ist man dann kein Parker, das jahrelang
01:09:57: dann 100.000 Bordeauxverkosten innerhalb von ein paar Tagen.
01:10:00: Und dafür in Gauhmann haben, dass da als Sommerli versucht man die Weine natürlich eher reif
01:10:06: zu trinken oder zumindest in dem Fenster.
01:10:08: Also mein Gedanke ist, ist das dem Stil und der Veränderung des Stils der Weine geschuldet
01:10:12: oder ist es einfach der Wein als solches, wo man sagt, in der Jugend hat er eine Primäraromatik,
01:10:16: die halt aus der Traubenglut heraus resultiert, die so überdeckend ist, dass man da mehr oder
01:10:23: weniger halt Carbonium Melodzitter rausschmeckt.
01:10:25: Dann später kommt dann die Sekundäraromatik und bis ich so Terziaromatik eigentlich komme,
01:10:30: brauchst du halt Reife.
01:10:31: Und wenn wir den Wein in die Zeit geben, ist es 10er, 25, 10er oder für mich ist es auch
01:10:36: so andere Jahre wie 214 oder 211 oder sowas, dann durchaus greifbar und auch dann wieder
01:10:44: identifizierbar.
01:10:45: Oder findest du, dass das ab 2, was wir vorhin gesagt haben, 3, 2, 5 komplett verloren ging
01:10:49: und die Weine uniform sind, so uniform, dass sie nicht mehr identifizierbar sind?
01:10:54: Dafür bräuchten wir eine Zeitmaschine, um das rauszufinden.
01:10:58: Also ist klar, weil rein aus deiner Erfahrung oder aus deinem persönlichen Empfinden dabei,
01:11:02: was du, wo du da vor dem Wein sitzt, vorm 2, 10er und sagst, das ist nicht mehr Poyac.
01:11:07: Ich vermute, dass da schon was daran ist, dass es einfach anders sein wird.
01:11:16: Ich glaube jetzt nicht, dass natürlich die großen Häuser das jetzt ganz viel anders machen
01:11:21: als davor, das glaube ich auch nicht.
01:11:22: Es gibt ja auch durch diese neue Zeit absolute Gewinner, also wenn man jetzt zum Beispiel
01:11:27: ganz spezifisch rangeht, St.
01:11:29: Émileon, Chateau la Confession, weiß ich nicht ob du das kennst, mit diesen zwei blauen Flaggen,
01:11:34: zwei 9, zwei 10, unfassbar, die Weine sind unfassbar, die kosten 40 Euro oder 50 Euro mittlerweile.
01:11:40: Die Weine sind wahntin, wahntin und die haben auch keinen 14er, halben Alkohol, sondern die
01:11:44: sind entspannter.
01:11:45: Also es gibt ja schon auch gute Sachen und ich kann mir nicht vorstellen, dass in Hauswieler
01:11:50: Fid oder Motor oder Großestonell oder so was, dass die das irgendwie zulassen.
01:11:56: Also ich glaube schon, dass man irgendwie da noch rangehen kann und ich denke, dass diese
01:12:00: Weine schon auch noch in 20, 30 Jahren große Weine sein werden, aber vielleicht früher
01:12:05: reif sind.
01:12:06: Aber auch hier bin ich kein Önologe und kann nicht in die Zukunft schauen, aber das Gefühl
01:12:11: habe ich, wenn ich diese Weine jung probiere auf jeden Fall.
01:12:13: Und Deutschland?
01:12:16: Wir freuen ja die Frage hatten, also kann man das in Deutschland genauso greifen, kann
01:12:22: man es genauso differenzieren und runterdeklinieren in unterschiedliche Gebiete bei einer Rebsorte
01:12:29: oder aber eine Handschrift, unterschiedliche Winzer, Jahrgänge oder ging das?
01:12:33: Ja mittlerweile ist das ja auch wieder, wenn man zum Beispiel die Pfalz nimmt, früher
01:12:39: gesagt Rieslinge, die haben in der Pfalz sind, wie gesagt, sauer, haben niedrigen pH-Wert.
01:12:46: Früher hat man Witze gemacht bei Moosbacher Weinen, die ich natürlich liebe.
01:12:50: In der Sechserkiste ist eine Packung Panther Porzol-Säureblocker mit da drin.
01:12:55: Und jetzt machen trotzdem aber viele Weingüter unfassbar gute Pinot Noirs in der Pfalz,
01:13:07: egal ob Brings oder Christmann oder Andres oder Fusser und so, das ist eine Rotweine,
01:13:12: Pinot Noir in so einer Region.
01:13:14: Ich glaube vor 20, 30 Jahren, auch wenn es das vielleicht schon gab, gar nicht so gedacht,
01:13:21: dass dann mal ein Pfälzer Spätburgunder so der beste deutsche Spätburgunder ist.
01:13:24: Man hatte ja die anderen Regionen wie Baden oder weiß ich nicht, die klassisch für Spätburgunder
01:13:32: waren und das hat sich schon so ein bisschen verändert.
01:13:37: Aber wenn man da, sieht man doch in Baden jetzt nicht, wie soll ich sagen, nicht die Soliveränderung,
01:13:46: die Jungs machen immer noch, grandiose Weine, wie gesagt Friedrich, Julian, alle, wenn man
01:13:52: das die junge Sache mal probiert, das ist ja unfassbar.
01:13:55: Also im Gegenteil bei manchen, bei Friedrich zum Beispiel ist es ja, dass die Weine ja
01:13:59: immer feiner werden.
01:14:01: Gegensatz zu früher waren ja doch weiße, wenn du um Schwarze und Adler bist, weil wir
01:14:04: vorhin darüber geredet haben, die Weisen doch so ein bisschen schmelziger, cremiger, das
01:14:09: war halt so die Stilistik.
01:14:10: Aber es war gut, es war lecker, die Weine haben ewig gehalten.
01:14:13: Also wie es mir dann da ist, kriegen wir einen 2/2 aus der Marken umserviert, weiße Weine,
01:14:18: weiße Burgunder und die Weine sind top, aber die sind halt ein bisschen, haben mehr dieses
01:14:23: Chooseier und jetzt wenn du weiß und rot probierst, wird es feiner, obwohl man irgendwie sagt,
01:14:29: keine Ahnung, Wärme, Klimawandel, Pipapot und die Weine sind total schlank, elegant,
01:14:33: fein, aber nicht nur eher alle, also auch die Kollegen dort, die Fülle an guten, großen
01:14:43: Weinen, die man in Deutschland bekommt und auch nicht unbedingt immer große Namen, sondern
01:14:47: auch andere kleinere, ist Wahnsinn.
01:14:50: Ja, gerade an so einem Gebiet wie an der Mosel, wo du ganz viele kleine Produzenten hast,
01:14:56: wo du manchmal einfach davor schießt und sagt, wow, und das für den Preis und das
01:15:00: für diese Stilistik und Qualität, du findest, dass wir in Deutschland genauso die einzelnen
01:15:06: Charakteristiken, gebietstypisch herausarbeiten können wie in anderen Regionen, also keine
01:15:11: Ahnung, auch Italien, Piedmont und Toscana im Vergleich, wenn du jetzt eine Rehsorte vergleichst
01:15:17: oder in Spanien oder sonstiges, oder wird es hier, was ich halt so ein bisschen manchmal
01:15:20: finde, Uniforme aufgrund der manchmal gleiche Handschrift heraus, umgangsweise mit den
01:15:26: Weinen und Stilmittel, die manche verwenden.
01:15:28: Ja, du meinst jetzt, rausarbeiten als Verkoster oder als Winzer?
01:15:36: Dass ich halt ein Wein probiere und sage, okay, das ist ein Wein aus der Mittelharte
01:15:42: oder es ist einer aus dem Preiskau oder es ist einer aus der Hochheimer Hölle oder von
01:15:48: einer Haare.
01:15:49: Verstehe, also beim Riesling definitiv, da finde ich, sind die Unterschiede schon klar,
01:15:54: deutlich erkennbar, das habe ich beim ST, bei der Verkostung gemerkt, aber auch natürlich
01:16:01: wenn man die Sachen trinkt, wobei auch hier wie gesagt Veränderungen sind.
01:16:06: Manche Winzer machen mittlerweile so feine Weine, die früher sehr kräftige, hochbetonte
01:16:12: Rieslinge gemacht haben, machen jetzt sehr feine Weine, man kann aber trotzdem noch irgendwie
01:16:18: durch ein gewisses, weiß ich nicht, diese Gelbfuchtigkeit oder so dann doch noch drauf
01:16:23: kommen, dass es dann vielleicht doch reinhessen ist oder irgendwas.
01:16:26: Das funktioniert schon sehr gut, bei den Roten ist es schwieriger natürlich, weil meiner
01:16:31: Meinung nach, also hat Deutschland in der Vergangenheit viel zu viel Holz verwendet, neues Holz,
01:16:39: das steht manchen bei den sehr gut, vor allem in der Reife, wenn sich dann die Elemente
01:16:42: integrieren und so weiter, dass alles zusammenkommt, dann ist das super, aber oft, wenn man das
01:16:46: jung trinkt oder auch jetzt irgendwie so 2014, 15, 16, 17 merkt man, dass viele schon Vollgasholz
01:16:54: genommen haben und das steht dem Wein so ein bisschen im Weg und das merkt man jetzt
01:16:58: bei den Winzern, über die wir gerade schon gesprochen haben, die alle weniger Holz verwenden
01:17:03: und die Weine strahlen mehr, ja auch beim Weißwein, die Weine sind strahliger, sind brighter,
01:17:08: sind heller, sind wie soll ich sagen, die Mineralik ist immer so ein schlimmes Wort, aber es kommt
01:17:13: alles etwas mehr zur Geltung und die sind irgendwie gestreamlined, glaube ich, ist das Wort, was
01:17:18: man sagen kann und haben eine unfassbare Aromatik, also da hat sich da hingegen schon viel, viel
01:17:25: getan und das kann man auch dann trotzdem noch rausschmecken, also.
01:17:29: Also gehe ich völlig konform, finde auch, was da an Entwicklung passiert ist, auch in
01:17:33: diesen verschiedenen Ebenen, mit Holz ohne Holz oder überhaupt eine Identität finden,
01:17:37: also ich bin ja aber ein bisschen früher, als du mit Wein angefangen und wenn ich mich
01:17:40: an die 90er erinnere, da war Rotwein im Restaurant aus Deutschland ein totales, also es war ein
01:17:47: Schimpfwort, mehr oder weniger, man hat sich das gar nicht geholfen, dass das mehr oder
01:17:50: weniger akzeptiert wurde oder dass es eine Präsenz bekommen hat und die Winter, da auch
01:17:55: stetig dran gearbeitet haben, also Spätbegründer hat eine ganz andere Präsenz, früher galt
01:18:00: es noch oder in meinen jungen Jahren ein Spätbegründer als die höchste Aufgabe für einen Winter
01:18:07: und heutzutage ist eine Selbstverständlichkeit und Winter lernen voneinander, also es ist
01:18:10: schon eine richtig, richtig tolle Entwicklung, die da mittlerweile und dann auch eben nicht
01:18:15: nur nationalen, sondern auch europäischen oder globalen Vergleich, was wieder teilweise
01:18:19: abfüllen ist, durchaus und sehr, sehr interessant.
01:18:22: Absolut, ja.
01:18:24: Hat es du mal ein absolutes Weinerlebnis, was dich wahnsinnig geprägt abgeholt hat, also
01:18:31: war es, waren es diese alten Weine oder irgendwas anderes, wo du sagst, wow, davon träume ich
01:18:35: nachts.
01:18:36: Allgemein Wein auf jeden Fall, also da kommen wir wieder natürlich relativ schnell zum
01:18:42: Burgunder Bordeaux-Thema.
01:18:43: Also eines ist zum Beispiel, dass ich mal einen, bei der Munich Wine Company einen ganz alten
01:18:53: Laphit für eine Weihnachtsverkostung bei einem sehr guten Freund und Weinhändler
01:18:59: steigert habe und das Etikett war so zerkratzt und kaputt, dass dieser Wein war wirklich
01:19:06: für das, was es ist und es waren 1926 Laphit, wenn mir nicht alles täuscht, dachte ich mir,
01:19:14: den muss ich haben, weil ich wusste durch den Füllstand und die Originalkapstel und
01:19:18: der Korken und alles drum und dran, der Wein wird auf jeden Fall, wenn er nicht korkt,
01:19:22: wird intakt sein, wenn er echt ist.
01:19:25: Und da der ja echt ist, weil ein Auktionshaus muss natürlich den Garant geben, dass der
01:19:30: Wein echt ist, also die Bürgen dafür mit ihrem Namen so nach dem Motto und da habe
01:19:34: ich ihn mitgenommen und normalerweise in unserer Runde, wenn man einen ganz alten Wein aufmacht,
01:19:40: einen großen Wein, der jetzt auf Wine Searcher irgendwie 10.000 Euro kostet, dann sagt schon
01:19:46: mal der eine oder andere Udess, muss eine Fälschung sein, so einfach, weil es nicht sein kann.
01:19:49: Und da war es wirklich so, da habe ich den Korken mit dem Durand rausgemacht, habe mir
01:19:54: einen kleinen Schluck eingeschänkt und der Wein war ganz hell wie ein Roseefast, aber
01:19:59: eben nicht oxidiert.
01:20:00: Also es hat keinen Sediment, es war nicht irgendwie sandig, sondern es war ganz klar,
01:20:06: ganz helle Farbe und aromatisch ist das aus dem Glas explodiert.
01:20:11: Und da habe ich zuallererst, habe ich gedacht, das ist der Grund, warum ein großer Wein
01:20:16: oder ein großer Bordeaux so was wie Lafitte, warum das groß ist, also warum Leute sagen,
01:20:21: dass kann mitunter einer der besten Wein in der Welt sein.
01:20:24: Das ist der Grund.
01:20:25: Jetzt gerade habe ich es live erlebt und es wird es natürlich wie gesagt wieder jüngere
01:20:30: Kollegen geben oder irgendwelche Naturmeinverfechter, die sagen, ah das kann ja nicht sein, da war
01:20:35: sie bestimmt betrunken und Habzeugtart ist dazu eingebildet.
01:20:39: Der ganze Tisch war für ein paar Minuten sprachlos und haben gesagt, wow, also das war
01:20:45: ein ganz erlaubt Moment.
01:20:46: Und das werde ich bis heute nicht vergessen und solche Momente hat man dann halt leider
01:20:55: nicht oft, viele gute Momente, aber das ist was Besonderes und da sucht man dann natürlich
01:21:00: danach wieder.
01:21:01: Das war schon ...
01:21:02: Das ist das Problem, glaube ich, wenn man so einen Moment mal hatte, man wird zum Suchenden,
01:21:07: zum Süchtigen.
01:21:08: Hat das dann auch ...
01:21:09: Ich hatte es in der Tat mal mit einem 66er Claude Larroche von Prenso.
01:21:15: Der mehr oder weniger blind serviert wurde und es ist so ein Wein, der einen auf einer
01:21:21: Ebene berührt, die man nicht beschreiben kann.
01:21:23: Also wo man, so vorallem, ich finde ich, Anfang zu heulen oder Gänsehaut oder so was, aber
01:21:28: wo man richtig innerlich sehr, sehr berührt ist.
01:21:33: Also da ...
01:21:34: Kann ich mir vorstellen ...
01:21:35: Das war für mich der Moment, wo ich sagte, wow, kann ich nicht beschreiben.
01:21:40: Also da ...
01:21:41: Ja.
01:21:42: Und denke ich immer gerne zurück.
01:21:43: Ich habe so was auch oft mit gereiften Wein vom Prüm.
01:21:46: Und DJ Prüm, wenn ich da ...
01:21:48: Welche aus den 80ern probieren darf, aus den 70ern, auslesen Qualitäten teilweise spätlesen,
01:21:54: das sind so Weine, wo man so eine ...
01:21:56: Also es klingt immer so doof, wenn man das sagt, wo man so eine Trinksucht bekommt, also
01:22:01: wo man gar nicht genug bekommen kann.
01:22:02: Also so, als wenn man irgendwie lange keine Luft bekommen hat und einmal einatmet, so
01:22:06: möchte man den Wein trinken.
01:22:07: Weil da so diese perfekte Balance, dieses Flattriege, diese leichte Säure und diese
01:22:13: wunderbar definierte Lehre hat, die man sofort wieder mit Aromen auffüllen möchte und sich
01:22:19: einfach ständig sagt, das kann nicht sein, das kann nicht so schmecken, das kann nicht
01:22:23: so wunderbar sein, so filigran und so, trotzdem so präsent.
01:22:27: Genau.
01:22:28: Das sind so Weine, wo ich sage, wow.
01:22:30: Eben, bei der Mosel ist ja auch wirklich noch diese extreme Balance, die die Weine halt
01:22:35: dann ...
01:22:36: Mhm.
01:22:37: ... den Wein dann halt diesen extremen Trinkfluss gibt.
01:22:39: Mhm.
01:22:40: Ich kann das natürlich nicht so wirklich trinken, weil ich kein Zucker haben kann, aber wenn
01:22:44: ich es probiere, dann finde ich es auch eigentlich immer sehr eindrucksvoll.
01:22:48: Also kann ich nachvollziehen.
01:22:50: Und es gibt einige Weine auch so in den letzten Jahren, so im Pinot Bereich aus Deutschland,
01:22:54: die mich ähnlich begeistert und fasziniert haben.
01:22:57: Also da ... es gibt vieles.
01:22:59: Also da, dadurch, dass wir so viele Weine probieren, ist es immer schwer, so den Singulären oder
01:23:03: den einen dabei herauszuheben, aber ich glaube mit dem 26er Lafites kann ich in der Tat nachvollziehen,
01:23:08: dann hat sowas auch mal in der Kombination mit Speisen, dass du eine Speisen-Weinkombie
01:23:12: hattest, wo du sagst, das kann nicht von dieser Erde sein.
01:23:15: Äh, ja, wir hatten letztes Jahr bei dem Trüffel-Dinner mit Freunden, hatten wir ein paar alte Weine
01:23:22: dabei und da haben wir zusammengelegt, haben wir einen kleinen weißen Trüffel gekauft
01:23:27: und haben dann ... was hatten wir, 76, Pyloni Moraché, von Carillon, Kompett und dann auch
01:23:36: ...
01:23:37: Wow.
01:23:38: Carchambol Mousini, 76 von Houdelouna.
01:23:41: Und den habe ich sage und schreibe für, ich glaube, 80 Euro wie besteigert und das war
01:23:47: unfassbar und das haben wir aber mit einem Stück Fleisch gemacht, da bin ich mit Rinderfilet,
01:23:53: mit irgendwie Schü dabei und dann triff ich drüber und das war einfach die absolute Perfektion.
01:23:58: Also das war eine Symbiose, also das ist jetzt der private Aspekt natürlich, aber in der
01:24:06: Arbeit bei Begleitungen gibt es auch immer wieder mal Momente, wo man sagt, wow, da hatten
01:24:09: wir jetzt ... weiss nicht, ob es dein Glück war, vielleicht eine Ahnung gehabt, da könnte
01:24:13: jetzt der Wein besonders gut dazu passen und dann passt er aber noch besser, als man sich
01:24:17: das gedacht hat.
01:24:18: Mhm.
01:24:19: Ähm, weiß ich, Thema Bordeaux, Zitronengrasrisotto mit Rotbarbe und dann halt ein weißer Bordeaux
01:24:24: dazu.
01:24:25: Ah, schön, ja.
01:24:26: Wo das ist halt ... dann das geht dann auch fast nicht besser, also das ist dann einfach
01:24:30: perfekter.
01:24:31: Und so einfach manchmal, ne?
01:24:33: Also es wirkt so textbuckmäßig und dann ...
01:24:35: Total.
01:24:36: Ja, genau, darum.
01:24:38: Ja.
01:24:39: Kann ich also total, total nachvollziehen.
01:24:42: Du hast jetzt eine relativ blöde Situation, sofern dass du ja fast gefangen bist durch
01:24:46: einen eigenen Laden, aber wenn du jetzt den Wunsch äußern könntest mal für einen Tag,
01:24:51: eine Woche in irgendeinem Lokal zu, zu arbeiten, Tommy zu sein, um das System zu kennen zu
01:24:57: lernen oder einfach dort mal zu arbeiten, den Background dort mal Wein zu empfehlen,
01:25:02: die Gäste kennenzulernen.
01:25:03: Welches wäre das?
01:25:04: Oder welche wären das?
01:25:05: Also immer eindrucksvoll ist natürlich El Sey de Canroca gewesen in Girona, in der
01:25:15: Nähe von Barcelona, weil der Someli, das sind ja drei Brüder, hat einfach unfassbare
01:25:23: Kontakte, also der kennt die Winzer, die größten Winzer unserer Zeit alle persönlich, hat
01:25:28: eine Weinkarte vor allem früher gehabt, mittlerweile natürlich die Weinpillger, haben das schon
01:25:33: etwas dezimiert.
01:25:34: Meere Weinkeller, ich glaube, der hat vier, fünf Weinkeller und auch alles mit Musik verbunden,
01:25:41: macht auch so Tours, also total abgefahren, also ein totaler Freak eigentlich, also wirklich,
01:25:47: wenn du den kennenlernst, dann denkst du, der macht gar nichts anderes außer Wein, also
01:25:51: der ist gar nicht sozialfähig, irgendwas anderes zu machen.
01:25:55: Wahnsinn, aber ein Weinkeller unfassbar, also da konntest du Wein trinken für ein Apfel
01:26:01: und ein Ei und das war extrem, also da aus dem Weinkeller mal zu schöpfen, das wäre
01:26:07: glaube ich spannend gewesen.
01:26:09: Spanien sowieso hat da sehr viel zu bieten, Re condo früher auch, Re condo, die haben
01:26:16: natürlich ganz viele alte spanische Sachen gehabt, Riojas und so weiter, On Masse, ja
01:26:22: ansonsten, ja es gibt einige, die unfassbare Weine, French Laundry, weil wir gerade über
01:26:29: die Kalifornien geredet haben, die haben ja auch einen gigantischen Weinkeller.
01:26:32: Aber du würdest das über den Weinkeller definieren, wenn du sagst, ich habe da eine
01:26:36: kleine Stache, also du würdest es nicht aufgrund der Küche, aufgrund der Gäste, aufgrund
01:26:41: keine Ahnung, der Inszenierung, es gibt ja teilweise in Asien so verrückte Restaurants,
01:26:44: wo ganz viel mit Licht gearbeitet wird, mit Videoprojektionen und so weiter, wo es bestimmt
01:26:49: auch mega cool ist mal ein Wein zu empfehlen oder keine Ahnung, einige von meinem Interviewpartner
01:26:56: haben gesagt, im alten Tantris oder in der Oberginen oder im Adlon oder, also bei dir
01:27:03: wäre schon der vom Wein.
01:27:04: Ich habe schon absolut Wein basiert, wichtig, aber klar, altes Tantris früher, das sicherlich
01:27:13: Wahnsinn gewesen ist, dort zu arbeiten, aber ich glaube, weil du austagst Gäste und Klientel
01:27:20: und so weiter, ich glaube so was wie French Laundry in Napaveli, das wäre schon spannend,
01:27:24: weil du hast einen gigantischen Weinkeller, du hast coole Gäste, glaube ich, du hast
01:27:32: einen sehr ältesten, traditionellsten Restaurant überhaupt dort von der absoluten Legende,
01:27:38: Thomas Keller, also ich glaube, das wäre schon cool.
01:27:40: Wobei man da als Mitarbeiter glaube ich gar nicht so viel zu lachen hätte, auch in der
01:27:43: Führungsposition.
01:27:44: Glaubst du?
01:27:45: Weil du halt, ich glaube du musst da, also wir kennen das ja, mein Bruder und ich auch
01:27:50: aus London diese Doppelschichten, diese 14, 16 Stunden Arbeit pro Tag und ich glaube,
01:27:57: das ist da immer noch gang und gäbe, also ich könnte mich täuschen, aber das ist schon
01:28:02: du sehr viel Arbeit, sehr, sehr, sehr viel Arbeit, das muss man schon wollen, also.
01:28:07: Ohne Frage.
01:28:09: Aber es war ja bei den, oder ist bei den anderen Restaurants ja auch nicht, oftmals nicht anders,
01:28:14: also ich glaube, dass da hat in wenigsten haben geregelten 6 Stunden Tag, 30 Stunden
01:28:21: Woche oder wie ich auch immer, da.
01:28:23: Was du gerade erwähnt hattest, was ich total interessant und wichtig fand bei den Rockerbrüdern,
01:28:28: die das Element mit der Musik, weil es für dich ja auch ein ganz, ganz wichtiges Element
01:28:32: zumindest in deiner Lebensprägung ist, dass du ja eigentlich fast einen anderen Weg eingeschlagen
01:28:37: hättest als Kellner, sondern eher Musiker, also ihr habt ja ein Jahr lang nur Musik gemacht
01:28:42: und du bist schon dein Bruder, oder?
01:28:44: Ja, auch früher, also bevor ich die Ausbildung angefangen habe, habe ich elektronische Musik
01:28:49: produziert, habe aufgelegt als DJ und war auch bei dem Label am Chiemsee unter Vertrag
01:28:57: quasi und die haben uns Auftritte besorgt, es war cool, also man hat dann irgendwie 3,
01:29:01: 4, 5 Mal am Wochenende aufgelegt.
01:29:03: Das Problem ist bei so was, wenn man nicht produziert Musik und das halt 100% macht und
01:29:09: lange Atem hat, dann ist das, ist und bleibt das ein Hobby, also das ist leider war, man
01:29:17: sieht das jetzt mit vielen so DJs, die jetzt gerade einen absoluten Glow-Up haben und
01:29:22: einen Hype, wenn man jetzt nach Ibiza schaut oder überhaupt in die DJ-Welt, viele, die
01:29:27: da jetzt Star sind, die sind einfach seit 12 Jahren am, am Arbeiten, am Buckeln und haben
01:29:34: jetzt halt den Glow-Up, weil sie einfach lange Atem hatten, ja und das ist, wenn man da
01:29:39: nicht voll dahinter ist und dabei, dann muss man sich irgendwann entscheiden und das
01:29:43: musste ich, will man einen professionellen Job oder will man jetzt irgendwie quasi,
01:29:49: das haben eigentlich Schwanz hinterherjagen und das war dann irgendwann nicht erfolgreich
01:29:54: genug und ist ein Hobby geblieben.
01:29:57: Ich glaube, dass da aber teilweise die gleichen Vorurteile oder die gleichen Traumgedanken
01:30:05: sind wie bei uns, die mit dem Wein arbeiten, dass man eben das Schöne dabei sieht und
01:30:10: so beim DJ wahrscheinlich auch, dass man denkt auch ja so den ganzen Tag Party und
01:30:13: abends und tralalala, aber so dieses ganze Aufbauen, Abbau und den ganzen Kram drumrum
01:30:18: oder eben auch die Ruhephase, wenn du halt keinen Job hast oder keinen Auftrag, dass
01:30:22: das ganz schön ausbrennend sein kann und so ist beim Wein ja da manchmal auch, dass
01:30:26: man denkt auch, ein ganzes Tag schön Wein probieren, aber dass das halt auch richtig
01:30:30: Arbeit ist und man nicht mal gar nicht so romantisch, wie man, wenn man es eben nur
01:30:35: am Wochenende macht oder eben nur Gast ist, dass da vielleicht auch so ein bisschen ja
01:30:41: falsch eingeschätzt wird, da hilft dir die Musik beim Wein oder ist das, sind das völlig
01:30:45: zwei total Konträre und völlig separierte Elemente?
01:30:48: Ich würde sagen eher separiert, wenn ich im Weinkeller bin und was einräume oder aufräume
01:30:55: oder irgendwas macht, dann habe ich schon Musik immer auf dem Handy an.
01:30:58: Klar, ja.
01:30:59: Einfach so zum Zeitvertreib, aber ansonsten würde ich das eher separat sein.
01:31:04: Also ich weiß, es gibt ein paar Leute, die das immer irgendwie vergleichen mit Musik
01:31:09: und Wein, aber das für mich hat es nie wirklich den Stellenwert gehabt.
01:31:14: Also ich würde eher noch die Parallelisillen, dass wenn man weiß ich nicht, als DJ oder
01:31:19: als Musiker einen coolen Auftritt hat, einfacher noch als DJ, als richtiger Instrumentenmusiker,
01:31:24: dass man eine geile Flasche Champagner trinkt nebenbei.
01:31:28: Okay.
01:31:29: Das haben wir zum Beispiel gemacht, wenn wir jetzt mal einen cooleren Auftritt hatten
01:31:33: oder irgendwie damals im Harri Klein aufgelegt haben, was etwas Besonderes war, dann haben
01:31:37: wir gesagt, damals schon in meiner Jugend, jetzt dafür könne ich mir jetzt eine Flasche
01:31:42: Champagner trinken nebenbei, anstatt jetzt ein Vodka Soda, also die Verbindung sehe
01:31:46: ich noch, aber ansonsten finde ich etwas farfetscht und vielleicht weit hergeholt.
01:31:52: Wer gibt sie nicht?
01:32:11: Die Toskana.
01:32:12: Es reicht ein Bild, mit welch Mann in uns ein Toskana-Gefühl auslöst, ein Gedecktertisch
01:32:17: im Garten, mit einer weißen Venentischdecke, eine Straße mit Südpressen oder ein Bild vom
01:32:22: New York der Toskana, also San Gimiano.
01:32:24: Diese kleine historische Stadt in der Provinz Jena wird oft wegen seiner markanten, hochaufragenden,
01:32:30: mittelalterlichen Türme, die an die Skyline Manhattan sehnern, als das mittelalterliche
01:32:34: Manhattan bezeichnet.
01:32:35: Im 13.14.
01:32:36: Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum des Handels und wohlhabende Familien konkurrierten
01:32:40: darum, immer höhere Türme zu bauen, um ihren Reichtum und Einfluss zu demonstrieren.
01:32:45: Ursprünglich gab es über 70, diese Türme, von denen heute noch 14 erhalten sind.
01:32:50: Diese Turmhäuser dient nicht nur als Statussymbol, sondern auch als Verteidigungsbauwerke in
01:32:55: den häufigeren Konflikten zwischen rivalisierenden Familien.
01:32:58: Der Städtewettstreit um die Höhe der Türme erinnert an den modernen Wettbewerb der Wolken
01:33:03: Kratzer in New York.
01:33:04: Während San Gimiano mittelalter sein Höhepunkt erreichte, blieb die Stadt in späteren
01:33:08: Jahrhunderten weitgehend unberührt, was ihr den Charme eines mittelalterlichen Manhattan
01:33:12: bewahrt hat.
01:33:13: Die Skyline ist heute ein markantes Symbol für die Stadt und die zahlreiche Besucher
01:33:17: an und von hier kommt auch einer der berühmtesten Weißweine Italiens, der Vernaccia di San
01:33:22: Gimiano.
01:33:23: Die Rebsorte Vernaccia ist eine der ältesten und zugleich faszinierendsten Weißweinsorten
01:33:27: Italiens und genießt einen Ruf, der weit über die Toscana hinausgeht.
01:33:31: Und hier kommt das Weingut Panizzienspiel.
01:33:33: Das Weingut Panizi wurde 1979 von Giovanni Panizi gegründet, als er das Puderis Santa
01:33:39: Magrid der Erwab.
01:33:40: Das ist südwestlich der Stadtmauern von San Gimiano befindet.
01:33:43: Die ersten Weinreben dienten zunächst der Herstellung von Wein für die Privaten in
01:33:47: 1989, produzierte Panizi jedoch seinen ersten offiziellen Jahrgang, dessen Idikett bis
01:33:53: heute für Sti und Avagard steht.
01:33:55: In den 1990er und frühen 2000er Jahren erlangte das Weingut bedeutende Anerkennung und das
01:34:00: insbesondere für die außergewöhnliche Reifefähigkeit seiner Vernaccia Weine.
01:34:05: Giovanni Panizi gilt als einer der Pioniere, die die Vernaccia di San Gimiano wieder ins
01:34:10: Rampenlicht rückten und dessen Potenzial zur Entwicklung von Komplexität und Flaschenreifung
01:34:15: erkannten.
01:34:16: Heute wird das Weingut von Simone Nicolai geführt, der PanizziensVisionentheid und
01:34:20: die Qualität der Weine kontinuierlich weiterentwickelt.
01:34:23: Das Weingut ist jetzt auf höchste Qualität und Nachhaltigkeit, um den Charakter des
01:34:26: Teroir zu bewahren, als auch innovative Ergebnisse zu erzielen.
01:34:30: Die Weinberge von Panizi umfassen vier Lagen, innerhalb des DOC-Gebietes San Gimiano, Santa
01:34:36: Margarita, Lanniano, Montanana und Lazareto.
01:34:39: Ein weiterer Weinberg Pia della Quetsche befindet sich am Fusel des Monte Amiade in Cigiano.
01:34:45: Insgesamt bewirtschaftet das Weingut über 60 Hektar.
01:34:48: Die Weinberge liegen in unterschiedlichen Höhenlagen und verfügen über verschiedenste
01:34:53: Bodentypen, die zur Vielfalt der Weine beitragen.
01:34:56: Im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist San Gimiano Vorreiter.
01:34:59: Viele Winzer setzen auf biologische und biodynamische Anbaumethoden, um den natürlichen Reichtum
01:35:05: der Region zu bewahren.
01:35:06: Dabei bleibt die Liebe zum Detail ein zentrales Element und beginnt mit der Pflege der Weinberge
01:35:11: bis hin zur Lese von Hand.
01:35:13: Eine Philosophie, die natürlich auch bei Panizi seit vielen Jahren zum Tragen kommt.
01:35:17: Der Vernace San Gimiano ist das Aushängeschild des Weingutes und zeichnet sich durch seine
01:35:21: frische mineralische Art.
01:35:23: Und zugleich und das findet man selten seine Fähigkeit zur Reifung aus.
01:35:27: Die Weinberge der Vernace liegen auf Böden aus gelben Sand, Leben und Hochstein und befinden
01:35:33: sich in einer Höhenlage von bis zu 400 Meter.
01:35:36: Der Wein wird nach einer Ganztraubenpressung und einer viermonatigen Reife auf der Feinhefe
01:35:41: in Edelstall ausgebaut.
01:35:43: Er begeistert mit Aromen von Citrusbrüchten, Fürsich und den typischen weißen Blüten,
01:35:48: sowie einer lebendigen Säure und Salzigennoten, die an die Nähe zum Meer erinnern.
01:35:53: In den 1960er Jahren erlebte Vernace eine Renaissance, als der Fokus wieder auf die Qualität der
01:35:58: Weine gelegt wurde.
01:35:59: Der Region erhielt 1966 die DOC Anerkennung, was sie zur ersten in Italien machte und
01:36:05: 1993 erfolgte der DOCG-Status.
01:36:08: Eine interessante historische Fußnote ist, dass Vernace der Lieblingswein von Pap Smati
01:36:13: dem 4.
01:36:14: gewesen sein soll, der ihn im 13.
01:36:16: Jahrhundert mit Vorliebe zu Allgerichten genoss.
01:36:18: Eine Delikatesse der damaligen Zeit.
01:36:20: Das Terror von San Gimiano ist dabei entscheidend.
01:36:23: Die Kalk und Lehmböden.
01:36:25: Der Region angereichert mit fossilen Muschelschein verleihen dem Vernace eine markante Mineralität.
01:36:30: Die kühlen Priesen, die von den Hügeln und den nahen Wäldern her wehnen, sorgen zudem
01:36:35: für eine hervorragende Balance zwischen Reife und Säure.
01:36:38: Und ein richtig herausragendes Merkmal des Vernace San Gimiano ist seine Vielseitigkeit.
01:36:43: Während er oft und getrunken wird, bietet er mit zunehmender Lagerung überraschende
01:36:47: Tiefen, besonders die Reserverqualitäten wie der Viniers Santa Magritte, die mindestens
01:36:52: 12 Monate Reifen entfalten eine einzigartige Harmonie von Fruchtsäure und mineralischen
01:36:57: Noten.
01:36:58: Die frische lebendige Säure ist Vernace, sorgt zudem dafür, dass er ein oft unterschätzter
01:37:02: Speisebegleiter ist.
01:37:04: Der Krü, Viniers Santa Magritte und nehmen wir ruhig den 2021er, der aus dem gleichnamigen
01:37:09: Weinbeckstand gehört zu den Spitzenweinen vom Panetti.
01:37:12: Der Wein wird heils in Edelstahl, heils in Barique ausgebaut und vereint eleganz und
01:37:15: Reifenpotenzial.
01:37:16: Die ältesten Reben stammen aus den 1970er Jahren und tragen zur Komplexität und Struktur
01:37:22: gutes Wein-Spie.
01:37:23: Sage und schreibe 25 Jahre Reife-Fähigkeiten für den Wein absolut kein Problem.
01:37:28: Was für ein Wein, was für ein Genuss, was für ein Erlebnis.
01:37:31: Vielen Dank, nicht für die Neuerfindung, aber für die Erweiterung, die Ergänzung
01:37:35: des Bewusstseins um Vernace Sanjimiano.
01:37:37: Dem Weingut Panitzi und auch ein großes Dankeschön dem deutschen Impoteur, dem Handelshaus
01:37:42: Segnetz.
01:37:43: Also auch gar nicht, dass du findest, dass man Wein mit Musikvergleichen oder verbinden
01:37:58: könnte.
01:37:59: Dass man sagt, man hat den einen Wein und den empfindet man so, vielleicht auch mit
01:38:02: dieser Geschmackstaktung und dazu würde die oder die Musik passen.
01:38:06: Also jetzt keine Ahnung, zum Beginn passt.
01:38:09: Toten Hosen sind scheiße dazu, aber Bach passt.
01:38:12: Man könnte das schon in diese Richtung pressen, wenn man das wollte.
01:38:18: Für meinen Teil, weil ich weiß nicht, wenn man jetzt ein offener Musikhörer ist, dann
01:38:26: hat man ja mehrere Stile, die man hört.
01:38:28: Und dementsprechend ist ja, also ich habe auch schon Leute gesehen, die Burgund und
01:38:35: Lafitte auf einer Party getrunken haben in Südfangreich.
01:38:38: Und dann passt Bach auch nicht mehr, sondern dann ist es halt irgendein Partylied oder
01:38:43: irgendein Hausmusik und dann passt es genauso gut dazu.
01:38:46: Weil es die Stimmung irgendwie anhebt.
01:38:48: Dann sagt man, wow, ich trink gerade Lafitte und ich bin am Strand und ich habe geile Musik
01:38:52: und coole Leute herum und dann hebt das ja genauso die Stimmung.
01:38:55: Also in dem Kontext könnte man, wenn man wollte, sich das hinschauen, wie man will,
01:39:01: glaube ich.
01:39:02: Findest du, man kann das?
01:39:03: Man kann Lafitte bei einer Party trinken?
01:39:05: Also ich glaube, wenn man der, also ich hätte damit natürlich kein Problem, ich hätte
01:39:12: damit kein...
01:39:13: Also von Geld mal losgelöst und von ethischen Gedanken oder sonstigen, sondern rein vom
01:39:17: "Was macht der Wein mit mir?
01:39:19: Wie fühlt sich der Wein an?
01:39:20: Hebt er meine Stimmung?"
01:39:21: Ja, wieso nicht?
01:39:23: Also natürlich, wenn man, glaube ich, auf einer Party eingeladen ist und man kriegt einen
01:39:28: besseren Wein ausgeschenkt, fühlt man sich ja irgendwie elevated und spezieller.
01:39:32: Also ich habe das erlebt auf einer Hochzeit, auf der ich war in Mallorca und die Hochzeit
01:39:41: war, wir waren mehrmals in Mallorca auf einer Hochzeit, nicht dass sich jemand angesprochen
01:39:44: fühlt.
01:39:45: Aber das Vereine davon war unfassbar teuer.
01:39:50: Man hat einfach gesehen, da ist ganz viel Geld rein geflossen in die Location, in die Vorbereitung,
01:39:55: die Band, alles Wahnsinn, das Essen war von einem Sternekoch und der Wein war untrinkbar.
01:40:01: Also so, dass ich gesagt habe, ich würde jetzt gerne bei Bier bleiben und dann kommt da
01:40:08: ein Stück Limette in das Bier rein, weil dann will man einfach nur noch trinken, einfach
01:40:12: nur Party machen, weil das hat ... und da haben die quasi einfach gesagt, das ist uns nicht
01:40:18: wichtig, da haben wir keinen Stellenwert dafür.
01:40:20: Und dann, ich sage mal, ein Teil der Gäste war das völlig egal, vor allem der Familie,
01:40:26: die hat gesagt, unser Kind heiratet da jetzt, das ist natürlich völlig eine Lebenssache,
01:40:33: aber es waren schon auch Gäste dabei, die gesagt haben, man war sich einig am Tisch,
01:40:38: der Wein ist absolut schlecht und dann fühlt man sich auch irgendwie, ja gut, geht es denen
01:40:45: jetzt nur darum, dass das schön aussieht und man ist den quasi egal und wo ist der bessere
01:40:53: Wein oder der gute Wein.
01:40:54: Deswegen, ja, wenn jemand Lafitte auf einer Hochzeit ausschenken würde, bring it on.
01:40:59: Ich bin bereit.
01:41:00: Ich bin bereit.
01:41:01: Ich nehme das Ticket.
01:41:03: Cool.
01:41:04: Also finde ich auch interessant auch den Gedanken, weil manch einer ja dann schon Berührungsängste
01:41:10: hat, also zwischen dem Wein und zwischen dem, zwischen der Situation oder der Feierlichkeit
01:41:17: oder ...
01:41:18: Ja, es ist natürlich schon auch ein Someliding, man sieht das zum Beispiel beim, bei den Grablers
01:41:24: Hochzeit, also Stefan und Lissy, die haben Chakraur als Apparativ gehabt, also das müssen
01:41:29: wir auch erst mal machen.
01:41:30: Ja, auch nicht schlecht.
01:41:31: Also die richtigen guten Champagner quasi, das hat für uns Weinmännchen natürlich einen
01:41:38: ganz anderen Stellenwert, glaube ich.
01:41:40: Ja, das stimmt.
01:41:41: Für andere Menschen.
01:41:42: Gibt es für dich irgendwas, was vergleichbar ist mit Wein, als was dem Wein nahe kommt?
01:41:46: Ich würde sagen ein ganz trockenes Nein.
01:41:53: Also ich würde den Gedanken an sowas wie Gut Petnat ist ja auch im Grunde noch Wein, aber
01:42:01: auch irgendwie diese Zwischendinger oder alkoholfrei ... also kommt Wein nahe, ich glaube nicht.
01:42:10: Nee, also ...
01:42:11: Nee, ich glaube, ich würde da beim Nein bleiben.
01:42:16: Also, finde ich manchmal besser als dann irgendwie was hinzubasseln zu sagen, auch deswegen könnte
01:42:20: es so sein, dann lieber, ja, dass man sagt, nee, ist nicht so ... meins, wie kam das eigentlich
01:42:26: bei dir?
01:42:27: Also hattest du ein Vorbild, hattest du eine Initialzündung, warum bist du Wein oder
01:42:31: war es Verzweiflung nach dem Jahr Musik machen, wo du sagst, das ist doch nicht meins, ich
01:42:36: nehme eine andere Droge als Musik, sondern ich nehme Wein.
01:42:41: Genau, ich habe das nebenbei, also auch in London am Anfang haben wir Wein nebenbei gemacht
01:42:46: und wir haben festgestellt, dass wir in einer Stadt wie dort, wo natürlich viele die dort
01:42:51: arbeiten aus Economy, Week, Countries kommen, also die quasi dort arbeiten müssen, weil
01:42:59: daheim einfach nicht so viel geht und die haben natürlich dann keine Ausbildung, so wie
01:43:04: jetzt gehabt, also eine klassische Restaurantfachmann-Ausbildung und nicht unbedingt eine Instemperation
01:43:08: dafür und dann hat man gemerkt, wow, man ist ja eigentlich mit dem Wissenstand schon weiter
01:43:13: als andere Inführungspositionen da, das kann ja gar nicht sein und habe dann irgendwann
01:43:18: gesagt, okay, weil mich das privat auch einfach so interessiert und ich da irgendwie dann
01:43:23: doch irgendwie jetzt ganz gut schon eine gute Basis habe, muss ich das ausweiten.
01:43:29: Tatsächlich kam aber erst das auf der privaten Ebene, dass man Wein getrunken hat, sich
01:43:34: getroffen hat, Blindverkostungen und so weiter, alte Weine, das kam als erstes und dann hat
01:43:39: man irgendwann gesagt, okay, das ist mir im Restaurant nicht sachlich genug, wenn ich
01:43:44: nicht nur Wein mache und habe dann irgendwann gewechselt in die Summary, zum Glück.
01:43:52: Gab es da jemand, der dich an die Hand genommen hat und gesagt hat, so und das und oder wo
01:43:59: du so sein wolltest wie der oder wo du einfach toll fandest, wie jemand was wusste, jemand
01:44:04: was inszeniert hat oder war das rein reiner freier Wille und rein eine autodidaktische
01:44:09: Eigenentwicklung?
01:44:10: Ich würde sagen in Mischung daraus, ich habe nie ein großes Vorbild im Wein gehabt, weil
01:44:15: einfach ich wusste oder kennengelernte, dass man sich wissen aneignen kann, für mich war
01:44:24: immer spannender zu sehen wie manche Somelis oder auch jemand wie die Powder Bosch damals
01:44:33: im Tantris, was für ein Gefühl die für Wein hat, was für einen Umgang mit den Gästen,
01:44:38: weil wenn wir uns jetzt hinsetzen und natürlich die 8 Subregionen in Wino Verde kennen oder
01:44:43: wie auch immer, dann ist es cool, aber es bringt einen jetzt halt nicht unbedingt weiter
01:44:48: im Leben oder in unserem jeden Tag sein und deswegen war für mich immer irgendwie spannender
01:44:55: bei anderen Somelis oder bei Wein Persönlichkeiten zu sehen wie die damit umgehen, was haben
01:45:01: die für ein Gefühl für Wein haben, wie verkossen die, wie schmecken die und jeder,
01:45:08: den ich in meiner Vergangenheit irgendwie um mich hatte, war da irgendwie interessant,
01:45:12: aber so richtig als großes Vorbild, das ist vielleicht wenn überhaupt dann in der neuen
01:45:16: Zeit jemand wie William Kelly, der jetzt einer der Chefs d'Aubereau Parker ist, weil der
01:45:22: Typ ist einfach mehr als ein Wandel des Sexycons, das ist einfach nicht nur normal und es macht
01:45:28: auch noch Wein nebenbei, der unfassbar gut ist, aber ja das ist so eine Vorbildfunktion
01:45:34: auf jeden Fall, also der Typ ist Next Level.
01:45:37: Hast du ihn mal kennengelernt?
01:45:39: Leider nicht, noch nicht, nee.
01:45:41: Aber ist so was für dich ein Ziel, als solche besonderen Menschen irgendwie innerhalb
01:45:46: deiner Karriere mal kennenzulernen oder sagst du nein, die haben ihr tun, ich hab meinen
01:45:49: Tun, man lernt sie ohnehin nie kennen, sondern man sieht sie nur in dem Augenblick, ist ja
01:45:52: bei Musikern ähnlich wo man sagt also die möchte ich gern, aber eigentlich lernt man
01:45:56: sie auch nie kennen, das ist ja so ein Wunschtraum.
01:45:57: Ja gut, also ich weiß Zeit ist ein Faktor für beide Seiten und viele meiner Freunde,
01:46:04: guten Freunde die haben ihn oder auch andere solche Kaliber schon mal kennengelernt und
01:46:09: natürlich macht er Spaß, also mit dem mal zwei, drei ältere Weine trinken macht glaube
01:46:14: ich schon Spaß, also das wäre schon witzig, aber Zeit ist der Faktor der da entgegen steht,
01:46:22: leider.
01:46:23: Glaub ich gerne, bist du lieber on oder auf Wein?
01:46:27: Also magst du lieber Wein trinken oder über Wein reden und dich darüber austauschen?
01:46:32: Beides, aber nacheinander, erst trinken, dann reden.
01:46:36: Okay.
01:46:37: Also nur das Austauschen ist natürlich auch spannend, aber es ist, also wenn du darüber
01:46:45: redest die ganze Zeit nur, dann willst du es halt auch irgendwann haben, also wenn ich
01:46:49: dir erzähle wie geil der neue Jahrgang von Prüm ist, dann denken wir uns beides, wo
01:46:54: jetzt aber so ein Gläschen wäre schon irgendwie was.
01:46:55: Das ist so krass, das ist so hart finde ich in unserer Branche und daher bewundere ich
01:47:00: es auch so wie du es sagst, dass du halt nur am Wochenende trinkst, weil du ja im Restaurant
01:47:04: den ganzen Tag über Wein redest und also mir geht es so, ich stelle mir diesen Wein
01:47:09: dann während ich darüber rede, geschmacklich immer gehen hervor.
01:47:13: Also ich habe ihn auf der Zunge und beschreibe ihn und dann wenn du dann abends nach Hause,
01:47:19: in den Trocken nach Hause gehst, das ist immer wie so ein kleines Stückchen Enttäusch,
01:47:23: man muss natürlich, man kann sich ja nicht jeden Abend irgendwie die Birne voll zu leiern,
01:47:27: aber das ist manchmal hart.
01:47:29: Ich habe die Tage da dachte ich, jetzt davon ein Gläschen, das wäre nicht schlecht und
01:47:35: dann ist es dann eigen Disziplin, also da bewundern es wert, dass du das so durchziehst.
01:47:38: Wenn man macht sich einen ganzen Tag heiß damit, weißt du ja, erzählt es und dann auch
01:47:45: die Euphorie mit den Gästen mitlebst, wenn die sagen, der Champagner ist so genial und
01:47:49: dann ist man selber in der Stimmung dabei, auch wenn du so ein bisschen angeheizt bist
01:47:53: dann von der stressigen Abendphase, dann liegt man trocken da.
01:47:58: Absolut.
01:47:59: Aber just for the best sage ich da nur, also ist er dann doch, wenn man viel Arbeit, Stress
01:48:06: hat und noch nebenbei Alkohol trinkt, das ist einfach keine gute Mischung und klar,
01:48:11: es gibt schon mal einen Feierabendrink und so auch unter der Woche, aber ich würde das
01:48:17: dann nicht als wirklich Wein trinken bezeichnen, sondern dafür im Wochenende lieber ein Flaschen
01:48:22: mehr und das kann man dann auch besser wegstecken, wenn man wie gesagt da nicht unter der Woche
01:48:28: schon irgendwie anfängt.
01:48:29: Klar, ohne Frage.
01:48:30: Bist du lieber filmen oder Buch?
01:48:34: Film definitiv.
01:48:35: Okay.
01:48:36: Film definitiv.
01:48:37: Welche Genre?
01:48:39: Also ich finde Filme spannend, die so in die Western Richtung gehen, also keine eigenen Westernfilme,
01:48:52: wo jemand jetzt blöd rumschießt, sondern alles was die Coenbrüder zum Beispiel gemacht
01:48:58: haben, no kind before old men, die ganzen Fargo-Sachen oder auch True Crime Sachen oder sowas wie
01:49:09: True Detective zum Beispiel, fand ich absolut grandiose.
01:49:11: Das finde ich schon sehr gut.
01:49:15: Leider gibt es da nicht so viele Sachen, ich finde zum Beispiel auch die Denis Villeneuve-Sachen
01:49:18: alle grandiose.
01:49:19: Also Dune ist natürlich der neueste Top, aber auch alle anderen Sachen, die der gemacht
01:49:24: hat, sind unfassbar.
01:49:27: Also ich bewundere das, wie man so viel Spannung in einen Film reinkriegen.
01:49:31: Dieser Spannungsbogen, der hört ja nicht auf bei diesen Filmen, das ist schon grandiose.
01:49:36: Also da ich selten Filme anschaue, wie du gerade raushörst, sind es dann doch eher immer Blockbuster,
01:49:43: da ich nicht wirklich der Fernsehmenschen bin.
01:49:45: Also ich schaue dann eher vielleicht noch, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, irgendein
01:49:48: Reportage an über irgendwas, um irgendwie runterzukommen.
01:49:50: Meine Frau macht sich dann mal lustig drüber, weil es teilweise dann wirklich Archäologie-Dokuss
01:49:57: sind, aber ich finde das dann auch wirklich spannend, weil es so anders ist, als das, was
01:50:00: ich den ganzen Tag mache.
01:50:01: Und Sie haben so eine ruhige Kameraführung und da erzählt jemand, ich kann das so nachvollziehen.
01:50:06: Und dann aber trotzdem auch mit diesem Effizienzgedanken, also zumindest gegen mir das so, deswegen kann
01:50:11: ich das sehr gut verstehen, dass man trotzdem auch diesen Moment noch was lernt, was man
01:50:15: vielleicht in einer späteren Kommunikation mit den Gästen dann irgendwo noch gebrauchen
01:50:18: oder verwerten kann und sich dann in einer gewissen Form dann irgendwie trotzdem weiterbildet
01:50:22: und nicht nur brieseln lässt von, keine Ahnung, wer wird Millionär oder was, da kann es vielleicht
01:50:26: auch was lernen, weiß ich nicht.
01:50:28: Aber man hat einen Tiefsinn dabei, also teile ich sehr.
01:50:34: Digital oder analog?
01:50:36: Was liegt dir mehr?
01:50:38: Also musikalisch muss man natürlich sagen, trotz der fortgeschrittenen Softwaretechnik
01:50:43: ist analog natürlich schon geiler.
01:50:45: Ach, auch bei elektronischer Musik, wie ich dachte, wäre da alles digital?
01:50:50: Also bei elektronischer Musik ist natürlich analog sehr, sehr anstrengend, sehr schwierig,
01:50:55: weil du halt riesige Türme von Tinscisern und so weiter hast, das machen die wenigsten.
01:50:59: Aber wenn man jetzt von Gitarrenmusik spricht oder Rockmusik oder keine Ahnung, sowas wie
01:51:06: weiß ich nicht, aber oder Rockmusik früher, weißt du, so eine Röhrenverstärker, der
01:51:10: erst mal warm werden muss und diese Power, diese Hitze von dem Marshall Stack und so,
01:51:15: das ist einfach, das ist schon eine andere Nummer, deswegen analog ist schon krass.
01:51:20: Aber du kannst natürlich mit moderner Technik und Software heutzutage ganz, ganz viel machen,
01:51:26: also Home Recording, Wahnsinn, also was da, mit wenig Aufwand viel machen, das ist schon
01:51:31: klar.
01:51:32: Aber trotzdem, ich würde analog sagen auf jeden Fall.
01:51:35: Okay, hat es da den gleichen Effekt bei der Fotografie, dass du selbst als Laie ganz
01:51:42: viel hinbasteln könntest und ein Musikwerk erschaffen könntest, aber wenn du Freak bist,
01:51:47: dann trotzdem das Analoge immer fühlen würdest.
01:51:51: Weißt du, wie ich das meine?
01:51:54: Warscha.
01:51:55: Also ich finde, beim Wein ist genauso, kannst du zwei Industrieweinen nehmen, die sind lecker
01:51:57: und die können viele irgendwie hinbasteln, die mit Wein, Seele nicht zu tun haben, wenn
01:52:02: du dann einen handgemachten Wein hast, dann fühlst du die Seele dabei und so geht es
01:52:06: mir bei Fotografie manchmal auch.
01:52:08: Und wahrscheinlich bei Musikern auch, oder?
01:52:10: Absolut, ja natürlich, ja die Passion, die Seele definitiv, also schon was dran würde
01:52:16: ich auch sagen.
01:52:17: Ich finde so was geht auch mit Wein-Läden, dass also ein Wein laden, du kannst einen
01:52:23: wirklich seelemberhafteten Wein laden, niemals künstlich hinbasteln mit einer riesen Weinkarte
01:52:28: oder mit irgendwie einem Wahnsinn-Interieur, da gehört immer eine Seele zu, gabs für dich
01:52:32: mal ein Wein laden, wo du absolut aufgegangen bist und sagst, hier will ich einziehen?
01:52:39: Ja, das ist tatsächlich vor kurzem erst wieder der Fall gewesen, ich war mit dem Kumpel
01:52:44: in London für zwei Tage und wir waren im Restaurant und haben noch eine Flasche Wein gebraucht
01:52:50: und es darfst du dreimal raten, was wir für ein Wein gekauft haben dort, also aus welcher
01:52:55: Region?
01:52:56: Ja, es war ein Bordeaux.
01:52:58: Bordeaux?
01:52:59: Waren 50/50 Chance?
01:53:00: Nein, 50/50 Chance, weil alte Liebe und so, aber es war im Heddonism in London, da am
01:53:07: Berkeley Square und das ist unfassbar, da es gibt jeden Wein aus jedem Jahrgang, Wahnsinn,
01:53:14: also es ist unfassbar und auch ein Service, ja am Sonntag haben die auf und liefern die
01:53:19: das und Wahnsinn, also das ist Wahnsinn, also auch mein Kumpel war total beeindruckt,
01:53:25: am Sonntag schreiben die dir per WhatsApp, wo sie dürfen, sie den Wein hinliefern und
01:53:30: kostenlos und richtig krass, also auch du gehst da drin und du rehst da rein und verlierst
01:53:36: dich komplett in dem Angebot, das war sehr interessant.
01:53:41: Die Freude, das zu sehen und die Flaschen dort zu sehen und sich da auch die Sachen, die
01:53:46: man getrunken hat, einfach nochmal zu rekonstruieren, wie hat der geschmackt, wie war das Erlebnis,
01:53:51: wie mag der sich jetzt entwickelt haben.
01:53:54: Es geht mir manchmal auch so im eigenen Weinkeller oder mit einer Weinkarte oder mit einer eigenen
01:53:58: Weinkarte, wo man so diese Neugierde und die Freude einfach an den Flaschen und an den
01:54:03: Gegebenheiten so unfassbar hat.
01:54:06: Wenn du sagst, du holst dort so ein Wein für ein Abend, was ist da für dich der Mindestanspruch
01:54:12: an Service, den du dann selber zum Wein trinken haben möchtest, also brauchst du bestimmte
01:54:17: Gläser, brauchst du Karaffe, keine Karaffe, musst du unbedingt einen Durant haben oder
01:54:23: reicht auch das mit einem Schraubens hier rein zu drücken, den Korken, also wo sind deine
01:54:30: Limit oder was ist für dich Wein Service?
01:54:33: Also tatsächlich ist es mir wirklich und das meine ich ernst, eigentlich egal.
01:54:39: Wenn man kennt das nämlich aus Frankreich, dass man die kleinsten Gläser für den größten
01:54:46: Wein kriegt oder im Paris zum Beispiel kriegt man ja Wassergläser, teilweise auch in besseren
01:54:49: Restaurants.
01:54:50: Wenn ich jetzt mit meiner Frau unterwegs bin, dann würde ich jetzt niemals irgendwie einen
01:54:55: Aufstand machen und sagen, haben sie nicht die Riddle Performance Gläser oder die Salz
01:54:59: oder die Spiegel oder was auch immer.
01:55:01: Aber als wir jetzt in London waren, zum Beispiel diesen Wein mitgenommen haben, wusste ich,
01:55:05: dass in einem Resturboy waren, die haben die besten Karaffen alles drum und dran und das
01:55:09: macht dann einfach mehr Spaß, da hat man dann auch mehr so das Gefühl, dem Wein ist jetzt
01:55:15: alles gerecht geworden, quasi die Karaffe, die Gläser, der Service und dann kommt eine,
01:55:21: wie nennt man die, so ein Behälter dazu, wo man den Wein reinlegt, so wie im schwarzen
01:55:27: Adler, weißt du diese, diese Beinkörpchen.
01:55:29: Ein Korbkörpchen, genau und das sieht einfach cool aus, ja und dann sitzt du da da und schwenkst
01:55:35: den Wein und siehst dieses ganze Equipment, das man dabei hat.
01:55:39: Aber ich habe genau so viel Spaß, wenn ich irgendwo in Paris rangehe und die stellen
01:55:43: den Wein einfach umgekühlt auf dem Tisch und dann weiß ich halt, sage ich zu meiner
01:55:46: Frau, jetzt muss man halt schneller trinken, die Atmosphäre, also es ist mir sozusagen
01:55:51: eigentlich ehrlich gesagt egal.
01:55:53: Okay und selber im Lokal, also was war für dich der Mindestanspruch, ihr habt das ja mehr
01:55:57: oder weniger aus dem Nichts erleben lassen, aus der Taufe gehoben, wo hast du gesagt,
01:56:01: das ist mir wichtig, waren es die Gläser, waren es bestimmte Karaffen, waren es irgendwelche
01:56:06: Tools, die du brauchtest oder?
01:56:08: Also Gläser wussten wir direkt, dass wir einfach unsere Spielau Definition nehmen und auch
01:56:15: nur die wollen und Karaffen haben wir dafür Riedel Melodik Hunter und ich wollte auch
01:56:20: nichts anderes, ich wollte das relativ streamlined und einfach klar ersichtlich haben, weil ich
01:56:27: auch einfach nicht die Zeit habe.
01:56:28: Also ich habe, ich liebe natürlich wie gesagt Weinservice und mit Glas abonieren und drum
01:56:33: und dran mit Kerze, aber dafür haben wir im Restaurant einfach nicht die Zeit, dass
01:56:38: es einfach nicht machbar ist und deswegen wir machen die Flasche auf, gratius genug
01:56:44: und dekantieren die, wenn es passt und dann war es das und dann wird das getrunken.
01:56:50: Also ich habe da auch nie verstanden in anderen Restaurants oder in Sterne Restaurants, die
01:56:55: ich gearbeitet habe, ich habe mir gesagt unbedingt bloß mit der Handsewette die Flasche anfassen,
01:57:01: wir sind ja nicht in der Wirtschaft und jetzt denke ich mir so, wenn ich das in meine Hand
01:57:06: nehme, einfach so viel mehr Gefühl und es fühlt sich einfach so viel besser an und
01:57:12: dann nehme ich lieber die Handsewette und wich den Topfen oben ab oder so, also ich habe
01:57:16: das, diese ganzen Riedeln waren für mich immer irgendwie nicht nachvollziehbar unpraktisch
01:57:21: irgendwie, ich weiß nicht also.
01:57:23: Welches Weintool war für dich der größte Blödsinn?
01:57:27: Also ich glaube es gibt so Erreiter, die den Wein anscheinend beim Ausgießen schon
01:57:35: gelüften sollen, da würde ich mal gerne eine Studie dazu sehen, weil das kann ich mir
01:57:39: einfach nicht vorstellen, weil ich weiß nicht ob ein mechanisches Vorgehen eine Zeit ersetzen
01:57:46: kann.
01:57:47: Ich könnte mich täuschen wie gesagt, but I don't think so.
01:57:49: Das finde ich Quatsch, also wenn das so rausgesprüht wird und dann irgendwie so total schaumig
01:57:56: ist, nur das Sauerstoff reinkommt, das glaube ich einfach nicht, weil große Faktoren sind
01:58:01: einfach beim Weinbelüften Wärme und Zeit, also ein Sauerstoff natürlich, aber der ist
01:58:07: ja sowieso gegeben von dem her.
01:58:10: Ich habe da eigentlich immer positive Erfahrungen mitgemacht, ich finde die Ruhe und die Zeit
01:58:15: tut dem Wein manchmal gut, als wenn man ihn ganz schnell belüftet, aber manchmal hilft
01:58:20: es, gerade in dem Augenblick wo du aufgrund von Gründen XY das probieren musstest.
01:58:26: Ich habe bei mir im Büro einen Ionisierer liegen.
01:58:31: Also es ist wie so ein Bierdeckel und da sind Ionen eingearbeitet und die lassen den Wein
01:58:37: anders entwickeln, als wenn er ohne Ionisierer dort ist.
01:58:41: Das ist auch ein schräges Teil.
01:58:42: Das habe ich schon ewig nicht mehr probiert.
01:58:43: Ich fühle mich jetzt nur gerade ein, als du das mit ihm Ereda erzählt hast.
01:58:47: Ja, es gibt ja schon verrückte Geschichten.
01:58:50: Ich bin gespannt, ob sich das entwickelt und wie sich das irgendwie entwickelt.
01:58:53: Ja, mal schauen, aber manchmal braucht man auch gar nichts einfach, weil der Wein in
01:58:57: sich selber schon so schön ist, man lieber sich die Zeit nehmen sollte, um sich damit
01:59:00: auseinandersetzen und damit beschäftigen sollte und dieses Trinken einfach manchmal
01:59:05: das Schöne ist und nicht immer dieses Analysieren und gucken, haben wir jetzt noch irgendwie
01:59:09: fünf Minuten Vorsprung geschafft und kriegen wir das noch irgendwie hin, so ein einfach
01:59:14: sein lassen.
01:59:15: Absolut.
01:59:16: Wolltest du schon mal Wein machen?
01:59:20: Hattest du ja schon mal den Wunsch?
01:59:22: Also ist bei dir Entziel Winzer oder ist das, was die anderen machen sollen?
01:59:26: Ich glaube eher nicht.
01:59:27: Ich glaube, das können andere besser und also hätte ich alles Zeit und Geld der Welt,
01:59:34: dann wäre es ein anderes Thema, aber ich glaube, das überlasse ich denen, die das wirklich
01:59:39: gut können.
01:59:40: Aber du würdest es nicht ausschließen, also könntest du dir schon vorstellen zu sagen,
01:59:43: irgendwie mal ein Wein zu machen oder so die Dille darin zu sich?
01:59:47: In welchem Gebiet?
01:59:48: Ist es dann wieder Bordeaux-Bogund oder ist es, wenn ich es dir schenken würde?
01:59:52: Also wenn ich es mir aussuchen würde, dann wäre es auf jeden Fall natürlich begund,
01:59:58: ja also es ist wahrscheinlich auch egal wo.
02:00:01: Ah, glaubst du nicht, dass man da an der Perfektion scheitern würde?
02:00:05: Wenn du im Begründ wärst und du vornimmst und wirklich dabei ist, dann kann man das
02:00:12: schaffen, man braucht natürlich Erfahrung und Know-how, aber das wäre spannend sicherlich.
02:00:19: Obwohl wir jetzt ja schon genügend Geld in die Hand genommen haben, das Wein gut zu
02:00:24: kaufen, dann kriegen wir auch die Berater dafür, also von dem her müsste ja funktionieren.
02:00:27: Welche Region ist unterbewertet?
02:00:29: Unterbewertet, also nach wie vor war einer meiner spannendsten, tiefgreifendsten Weinreisen
02:00:40: in Galizien, in Spanien.
02:00:41: Also ein sehr guter Freund von mir, der Daniel Varela, der auch ein Weinhandel hat, Viniverica,
02:00:46: der hat uns damals mitgenommen und das war unfassbar, also kulinarisch unfassbar, nie
02:00:53: erreicht, weintechnisch auch im Inland von Galizien, Ribeiro, Ribeira Sacra, Wahnsinn.
02:01:01: Also Rias Baichers kennt man natürlich, Albarinio und Co, aber die Weine haben so viel Ausdruck,
02:01:07: sind so Maritine so unfassbar, also es ist wirklich also und auch rote Sachen gibt es
02:01:13: gar nicht, also erwartet man gar nicht, ja wirklich so eineinhalb Stunden weg von der
02:01:17: Küste im inneren, im grünen Herzen quasi von Galizien gibt es Weine, die glaube ich
02:01:22: der Großteil nicht kennt, das ist krass, also auf jeden Fall most underrated Weinreisen
02:01:27: kann man wirklich sagen.
02:01:28: Kann ich teilweise wirklich teilen, also selbst in Albarinio Sinn, wo man sagt, es haben
02:01:32: viele irgendwie schon mal gehört, vielleicht nicht Native probiert, aber wenn du da was
02:01:35: probierst, was eine gewisse Authentizität oder eine gewisse Typizität oder eben noch eine
02:01:39: gewisse Ernsthaftigkeit hat, ist selbst das, also selbst der Mainstream ist der Mindblowing.
02:01:43: Und eigentlich erstaunlich, dass das so wenige wirklich offen oder im Sinn haben.
02:01:51: Was ist für dich Wein in einem Wort?
02:01:56: Passion.
02:01:57: Schön.
02:01:58: Wer das nächste Wort, das mir dazu einfällt natürlich, ja.
02:02:02: Und Leben ohne Wein, könntest du dir das jetzt noch vorstellen, also dass du ...
02:02:06: Leben ohne Wein ist möglich, aber nicht so schlimm wie Leben ohne Kaffee ist meine Ansicht.
02:02:16: Okay, krass.
02:02:17: Also das ist, glaube ich, meine größte Sucht ist Kaffee.
02:02:24: Also ...
02:02:25: Kann ich witzigerweise nachvollziehen, ich habe damit aufgehört seit Anfang des Jahres,
02:02:29: und zwar die härteste Entzugskur, die ich je durchgemacht habe.
02:02:32: Und das ohne Alternativdroge, also kein Marte, kein grünen Teel, kein schwarzen Teel und
02:02:36: daher, ich habe es halt mehr oder weniger, ich habe Kaffee geliebt, mochte auch den Geschmack.
02:02:40: Aber es war für mich eben auch eine Geschmacksdroge eigentlich in dem Sinne.
02:02:45: Somit kann ich diese Aussage mehr als teilen, dass du sagst, ich könnte nicht ohne.
02:02:49: Das dachte ich auch immer und manchmal ist einfach die Situation, wo man sagt, dann
02:02:53: braucht man es, aber manchmal muss man es auch nicht.
02:02:56: Großer Respekt auf jeden Fall von meiner Seite.
02:02:58: Na ja, ich wollte es hier nicht fischungsvoll Kompliments machen, also da.
02:03:02: Was war für dich das schönste und das schrecklichste Somelierlebnis?
02:03:09: Schönste und schrecklichste Somelierlebnis.
02:03:13: Da muss ich auch mal kurz nachdenken.
02:03:15: Gut, ich sehe immer wieder Weinkarten, wo die Somelys, die Rebsorten mit drauf schreiben,
02:03:36: das ist ja im Grunde kein Problem, man spart dich zur Zeit.
02:03:39: Aber oft stimmt es halt hinten und vorne nicht.
02:03:41: Das ist krass, das ist wirklich schlimm.
02:03:43: Wenn du dann keine Ahnung, du hast XY-Brodonen, dann sind da Rebsorten mit drauf, die dann
02:03:49: überhaupt niemals was zu suchen hatten.
02:03:52: Vor allem denke ich mir halt so, du machst ja nichts anderes.
02:03:56: Also dein Hauptjob, du bist ja Somelier als Somelier angestellt.
02:03:58: Ja.
02:03:59: Wenn es jetzt ein Geschäftsführer ist, der halt sowieso im Stress ist und zu viel Arbeit
02:04:03: hat, dann verstehe ich das ja noch.
02:04:05: Ist trotzdem blöd, aber wenn du jetzt wirklich ein Somelier hat, der nur das macht, dann
02:04:10: denke ich mir halt so, you had one job, so warum, du kannst doch googeln.
02:04:14: Also du kannst ja wirklich, du kannst, du kannst Siri fragen, was für Rebsorten in
02:04:17: dem Wein drin sind.
02:04:18: Du musst es ja gar nicht eintippen.
02:04:20: Warum klappt das nicht so nach dem Motto?
02:04:23: Und ja, die schönsten Somelier-Erlebnis sind natürlich immer, wenn ein Somelier einem
02:04:29: was empfiehlt, was man selber gar nicht so kennt und man denkt natürlich als versierter
02:04:33: Somelier, dass man irgendwie dann doch Jahrgänge und Weine irgendwie alles kennt.
02:04:37: Aber oft bin ich dann so, dass ich mich vor allem bei guten Somelys, wenn man jetzt zum
02:04:41: Beispiel einen schwarzen Adler geht, zum Josef oder auch Melanie, da weiß ich ganz genau,
02:04:47: die sind egal, was ich für eine Frage stelle, die sagen ja, so und so.
02:04:52: Und dann gibt man sich da in die Hände und dann hat man auch so wahnsinnig schöne Somelerlebnisse.
02:04:58: Und dann sehen die auch, dass ich total glücklich damit bin und sind auch glücklich.
02:05:00: Das ist schon cool.
02:05:03: Stimmt.
02:05:08: Also kann ich 100 Prozentig nachvollziehen.
02:05:09: Gibt es bei dir noch Ziele und Wünsche?
02:05:12: Also ihr habt es zwar gerade aufgemacht, wahrscheinlich ist ein ganz großer Wunsch,
02:05:16: dass das Restaurant so weiter blüht, wie es jetzt aufgeblüht ist.
02:05:19: Aber darüber hinaus, hast du persönlich oder beruflich irgendwelche Ziele oder Wünsche
02:05:25: oder sagst, ich glaube, ihr wollt eine Weinbar aufmachen, die "Sisters" heißt oder sowas,
02:05:31: ne?
02:05:32: Wäre witzig auf jeden Fall?
02:05:35: Nein, also erst mal natürlich.
02:05:36: Wir müssen noch bei Mädels finden dafür.
02:05:39: Wir hatten ja doch jetzt ein, glaube ich, für ganze Gastronomie, Scherenegastronomie,
02:05:44: war dieses Jahr nicht so einfach.
02:05:46: Einfach der Market war ein bisschen langsamer, die Konjunktur war schwächer.
02:05:52: Man sieht es, ließ jeden Tag in der Zeitung so nach dem Motto.
02:05:56: Und jetzt ist erst mal wieder einfach wichtig, dass unser Restaurant weiterhin gut läuft
02:06:04: und so läuft, wie es jetzt schon läuft, aber einfach das alles passt.
02:06:08: Das ist ja trotzdem, da ist ja auch Arbeit drin involviert.
02:06:11: Also es ist ja noch keinelei Routine drin, sondern es ist ja immer noch jeden Tag, denkt man sich,
02:06:16: was für ein Weinabend könnten wir machen, was könnten wir ändern.
02:06:20: Jetzt haben wir Mittags unsere Öffnungszeiten geändert, von Sonntagmittag auf Freitag und
02:06:24: Samstagmittag.
02:06:25: Also es ist schon noch täglich ein Austausch da von Ideen und man spricht sich ab und
02:06:33: redet drüber und so weiter.
02:06:34: Also es ist gut, wenn das erst mal so bleibt und weiterhin dynamisch Ideen in den Pool
02:06:40: kommen und so weiter.
02:06:41: Und dann kann man ja ein paar Jahre immer noch überlegen, ob man irgendwie eine Sisters
02:06:46: Weiber aufmacht oder so.
02:06:48: Aber schöner Gedanke.
02:06:50: Ein Like.
02:06:51: Danke für die Namensvernungen.
02:06:53: Wir haben schon auf jeden Fall schon einen Namen für eine Weinbar.
02:06:56: Ich war leider noch nie ein Brothers.
02:07:04: Statt ganz weit oben auf meiner Wunschliste und rück definitiv nach dem Gespräch einige
02:07:08: Plätze weiter nach vorne.
02:07:09: Was für ein angenehmer Kollege, was für ein angenehmer Zeitgenosse, wie viel lebendige,
02:07:14: lebhafte und trotzdem bodenständige Sympathie.
02:07:17: Danke für das tolle Gespräch, Lieber Tobias.
02:07:18: Hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.
02:07:20: Aber kurzweilig war lebendig und es wirkte so authentisch.
02:07:23: Vielen lieben Dank dafür.
02:07:24: Und noch ein großes Dankeschön euch, dass ihr jetzt noch da seid, dass ihr zugehört
02:07:27: habt, dass ihr Spaß daran hoffentlich zumindest hattet.
02:07:29: Und ich hoffe, dass ihr uns weiter empfiehlt.
02:07:31: Ich hoffe, dass ihr uns like, dass ihr uns bewertet.
02:07:33: Dass ihr uns tipps, dass ihr uns Kommentare hinterlasst, wenn ihr das ein oder andere
02:07:38: Verbesserungswürdig findet und einfach, dass ihr bei uns seid.
02:07:40: Dank euch ist das Projekt zu dem geworden, was es jetzt ist.
02:07:43: Und dank euch macht dieses Projekt so unfassbar viel Spaß.
02:07:46: Ganz lieben Dank.
02:07:47: Ein großes Dankeschön der Schlummbäckergruppe.
02:07:50: Zu welcher?
02:07:51: Die Handelshäuser.
02:07:52: Segnetz, Konzio Vini, Schlummbäcker und auch das Privatkundenportal Bremer Weinkollekt
02:07:57: gehören und die uns sowohl wirtschaftlich als auch händisch richtig kräftig unterstützen.
02:08:01: Vielen lieben Dank dafür.
02:08:02: Und wie es so schön heißt, nach dem Podcast ist vor dem Podcast.
02:08:05: Und ich freue mich auf die kommende Woche.
02:08:06: Ich freue mich auf Freitag und ich freue mich, dass wir in München bleiben können und sich
02:08:10: für uns die Türen des legendären Restaurant Tantris öffnen werden.
02:08:14: Und diese öffnet für uns der großartige Sommi, Julia Grunwald.
02:08:17: Hallo, grüß euch.
02:08:21: Hier ist Stefan Grabler aus dem Gast aus Maldsee München.
02:08:35: Und ich habe die Ehre überworte über Tobi Glas aus dem Restaurant Brothers zu verlieren.
02:08:42: Und da fällt mir natürlich in aller, aller erster Linie direkt mal das Weinbordland
02:08:47: Frankreich ein an Förderster Front, die Weinberregion begumt, wo er eine Korriffe ist, wo er was
02:08:57: Jahrgänge lagen.
02:09:00: Weingüter angeht, ist er ein absoluter Perfektionist.
02:09:05: Kennt sich da aus wie kein zweiter.
02:09:08: Merkt man auch an seinen Weinkarten oder jetzt auch an der Weinkarte in seinem eigenen Restaurant.
02:09:13: Das ist immer sehr fein aufgestellt.
02:09:16: Nur das Erlesenste von den Erlesenen Saftal finden da den Weg auf seine Karte, was immer
02:09:25: geil ist.
02:09:26: Klar, er ist hin und wieder ein Klassiker.
02:09:30: Das heißt, auf Lasschall Reifenbordlo kann man immer ganz gut wegzischen mit ihm.
02:09:36: Er hat immer Bock drauf und bleibt nicht stehen.
02:09:41: Er hat sich sicher in den letzten Jahren auch Gott sei Dank weiterentwickelt.
02:09:45: Was Jura angeht, was ein bisschen natürliche Geschichten angeht, bleibt aber seiner großen
02:09:52: Liebe für die Klassiker dieser Welt.
02:09:55: Immer treu, was sehr, sehr schön ist.
02:09:57: Er ist als Gaskäber im Restaurant sehr feinfüllig, sehr elegant und ein großer Somerli.
02:10:07: Es ist geil, dass er jetzt so einen Negaladen mit seinem Bruder in München aufgemacht hat.
02:10:13: Als Mensch muss man zu Tobi natürlich sagen, dass er ein großer Freund ist.
02:10:22: Er hat immer ein offenes Ohr, wenn es um Fragen rund um die Selbstständigkeit geht.
02:10:29: Er hat immer einen sehr ehrlichen Austausch mit ihm, mit immer ehrlichen Kritik an unserem
02:10:38: eigenen Laden üben, was natürlich sehr, sehr feines.
02:10:41: Wenn man so einen geilen Gastronomen hat, der einen immer mit Rat und Tat zur Seite steht,
02:10:48: ist natürlich cool.
02:10:50: Stellvertretend spreche ich heute natürlich auch für meinen Cliffs partner, für den
02:10:57: Marco Vielschla.
02:10:58: Aber dem hat es gestern ein bisschen zu gut geschmeckt.
02:11:02: Von dem her soll er sein Rauschen ausschlafen.
02:11:07: Schönen Tag euch!
02:11:09: Ich würde mich über einen Daumen hoch freuen.
02:11:14: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:18: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:21: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:24: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:27: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:29: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:32: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:35: Ich wünsche euch einen guten Tag.
02:11:38: Copyright WDR 2021
02:11:40: *Titelmelodie*