SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:00: Herzlich willkommen zu Sommelier, die interessantesten Weinkeller unserer Zeit.

00:00:04: Wenn man jetzt so jetzt das betrachtet und zurückblickt, dann fragt man sich auch manchmal so wow wie naiv war man denn eigentlich.

00:00:11: Unsere heutige Gästin ist Stefanie Düring.

00:00:14: Das ist so ein vielleicht so ein Männerding auch, so bei einigen so ein so fast männeriges so so geiler Stoff und dann das Glas dann so wild schwenken und dann Und irgendwie so, weil sie behaupten und sich gegenseitig zu übertrumpfen.

00:00:33: Das erlebte ich manchmal selber in der Weinbar.

00:00:36: Das erlebte ich auch, wenn ich mal auf einer Verkostung bin.

00:00:39: Das hört mich total ab.

00:00:41: Das finde ich nicht schön.

00:00:43: Ich finde aber auch so... Ja, keine Ahnung.

00:00:48: Auf der anderen Seite, was Mädels gerne machen, in den Weinchen trinken, finde ich auch schwierig.

00:00:54: Es wird man von mir auch nicht hören, dass ich mal einen Weinchen trinke.

00:00:58: Also als sommelier darf man ja Weinkarten gestalten.

00:01:04: Das kennst du auch, das hast du ja auch gemacht lange Zeit.

00:01:07: Das heißt, man kauft ein, man hat auch verschiedene Lieferanten und Weingüter und baut sich sozusagen, kuratiert sich seine eigene Weinkarte zusammen.

00:01:16: Zum Leid des Sommeliers, der dann manchmal nachfolgt, weil er sozusagen dann so ein Erbe übernimmt.

00:01:22: Aber das ist ja sozusagen das.

00:01:25: Aber wenn man seinen Weinhandel hat, dann hat man auf einmal so dann direkt auch mit den Winzern zu tun.

00:01:31: Man hat so direkt so irgendwie diese Kontakte zu den Menschen, vielleicht auch Erwartungen.

00:01:40: gibt es auch diese Quatsch-Exklusivitäten.

00:01:43: Ja, ich bin aber bei dem schon und er will nicht, dass man woanders noch ist.

00:01:47: Also solche Herausforderungen hat man auf einmal.

00:01:50: Und dann, genau, gibt es natürlich Winz, die dann auch so ein bisschen Druck machen.

00:01:54: Und am Ende, Silvio, weißt du, ich glaube, wir erleben ja jeden Tag irgendwas Neues.

00:02:00: Also, kein Tasting ist gleich, was auch schön ist, weil jetzt hatten wir ja zu Besuch Christian Krak und Andres.

00:02:08: Und ich glaube, beim nächsten Tasting kann ich Von denen, was die erzählt haben, wieder was berichten.

00:02:14: Jetzt machen wir den Podcast.

00:02:16: Weißt du, vielleicht fällt's dein Name beim nächsten Mal bei einem Tasting.

00:02:19: Ich glaube, das ist eher so Tagesform, dass wir so aus unserer Bubble auch erzählen, was wir erleben und dann weitergeben.

00:02:27: Und warum der Wein jetzt im Regal ist.

00:02:29: Weil das und das haben wir erlebt.

00:02:31: Wir waren da und deswegen steht er jetzt hier.

00:02:34: Und dann war das irgendwie ganz gut, dass wir uns in die Augen geschaut haben und gesagt ... Hey, willst du es nicht übernehmen und machst es eigenständig?

00:02:43: Klar, manchmal gibt es auch Fragen, die Fragen zu beantworten, aber auch sehr, sehr low, ne?

00:02:48: Und die Leute sollen einfach einen guten Mittwoch haben.

00:02:51: Also, sie kommen zwar auch um was mitzunehmen und kaufen danach auch fein, was sehr schön ist, machen sich auch Notizen, aber haben im Grunde genommen einfach irgendwie eine gute Zeit.

00:03:03: Und das muss ich sagen, liebe ich gerade sehr an meinem Job.

00:03:07: Ich möchte ehrlich gesagt, ich habe auch Respekt vor Somalies und Weinleuten, die viel mit dem Fachpublikum arbeiten, aber das könnte ich jetzt gerade gar nicht mehr.

00:03:18: Dafür bin ich auch zu, ich habe Lust, so Leuten Wein zu zeigen, die einfach nur Gutes Glas trinken wollen.

00:03:29: Er hat auch viele Weingüter, viele Projekte.

00:03:32: Restaurants und Hotels, also so ein Tausend Sasser einfach.

00:03:36: Und ich fand ihn sehr, sehr inspirierend.

00:03:37: Das ist ein bisschen so der nächste Henrik Thomas.

00:03:41: Mittlerweile Wein.

00:03:43: Es gibt Wein Parties.

00:03:45: Es gibt Pop-Ups.

00:03:47: Winzer machen ihre Höfe auf, kommunizieren mit anderen.

00:03:51: Es gibt so Messen, die sind einfach moderner.

00:03:54: Es ist ein bisschen peinlich, dass wir jetzt immer noch diesen Wein- und Dresscode-Claim fahren, weil mittlerweile ist ja gar kein Dresscode mehr.

00:04:02: Ich glaube, wenn man so einen twenty-fünfjährigen sagen würde, weißt du, Wein war früher mal, da musste man sich ordentlich anziehen und da irgendwie gerade stehen, das ist ja auch so ein bisschen aus der Zeit gefallen.

00:04:15: Deswegen haben wir das so ein bisschen beerdigt, sozusagen den Claims.

00:04:20: Wir haben früher vierzehn Stunden zwei Stunden im Beinkeller gepennt und dann ging es weiter.

00:04:24: Es ist ja heutzutage utopisch.

00:04:26: Also ich will es auch gar nicht.

00:04:27: Ich will es auch keinem zumuten.

00:04:29: Aber ja, das war einfach die Zeit.

00:04:32: Wir haben uns ein bisschen drum gekabbelt.

00:04:34: Wer darf noch mehr?

00:04:35: Wer darf noch weiter?

00:04:37: Also da hat man sich um Verantwortung sozusagen gestritten.

00:04:42: Wein und Utw.

00:04:42: hast du ja auch gerade schon gesagt.

00:04:44: Haben wir mal so ins Leben gerufen, weil uns hat uns jetzt ein bisschen gestört vor.

00:04:48: Zehn Jahre, dass das Wein doch noch so ein bisschen sehr irgendwie angestaubt war.

00:04:55: Leute verstehen, dass Essen und Trinken gehen, vielleicht auch ein bisschen mehr als wir in Hamburg.

00:05:02: Und dann irgendwie dieses, okay, wow, wir fangen jetzt bei Seite drei an.

00:05:06: Und dann bin ich aber auf einmal bei Seite zwanzig, weil da irgendwas spannendes zu reden sollte, zu der Region.

00:05:11: Man liest nicht von vorne nach hinten, sondern so komplett durcheinander, komplett Chaos.

00:05:16: Und dann, okay, da war so Wahnsinn.

00:05:18: Und dann steigert man sich ein bisschen mehr rein.

00:05:21: Das war schon auf jeden Fall eingebettelt.

00:05:23: Wer hat was verkauft?

00:05:26: Wer hat welchen Umsatz gemacht?

00:05:30: Das war aber auch gut.

00:05:33: Es war auch ein Learning.

00:05:35: Das war ja auch noch vor der Bankenkrise.

00:05:37: Da gab es noch diese City Boys, die da Freitagsmittags den teuersten Wein bestellt haben, ohne zu wissen, was es überhaupt ist.

00:05:45: andere Menschen, das war im Wild, das war verrückt.

00:05:49: Und ich merke es so, ich bin, glaube ich, eher so ein Mensch, der, wenn ich was mag, dann kann ich mich da richtig rein knien und dann wird es auch gut, aber ich kann so Sachen, Buchhaltung zum Beispiel, also könnte ich auch ohne ganz gut leben.

00:06:03: Je mehr man in der Branche ist, erkennt man auch, dass Leute, die so einen... sage ich mal präsentes Auftreten haben nicht immer die nettesten Gäste sind sondern die nettesten Gäste eigentlich die sind die sagen okay wow wir wollen hier was erleben dürfen uns sie hinsetzen und wie schön ist das.

00:06:20: also das macht auch viel mehr Spaß.

00:06:22: es macht mir auch viel mehr Spaß.

00:06:24: ja also man muss sich stetig weiterentwickeln und weiter bilden.

00:06:27: wir durften keine Fehler machen.

00:06:29: Wein musste perfekt sein die Keller mussten perfekt aufgeräumt werden Und sein, es war alles wirklich sehr, sehr gut organisiert.

00:06:38: Aber davon zähre ich heute noch.

00:06:39: Ich nerf meine Mitarbeiter genauso, wenn meine Falschliegen nicht richtig temperiert sind, am falschen Ort sind, Etiketten nicht hübsch sind, oder man reißt aus dem Karton raus, dass irgendwas kaputt geht, Kapseln nicht richtig aufgemacht werden.

00:06:54: Was mich aufregt, sind aber eher Leute, die dann ... dich so voll labern.

00:07:02: Also, vielleicht hab ich da jetzt auch gerade ein bisschen dünner Haut.

00:07:07: Also, ich hab viel Gäste und Kundenkontakt und arbeite auch sehr viel.

00:07:11: Und ich merke, je älter man wird, desto dünnhäutiger wird man.

00:07:16: Ich hab Schwierigkeiten, wenn dann irgendwie jemand reinkommt in den Laden und irgendwie so was behauptet.

00:07:22: Weißt du da irgendwie?

00:07:24: Und dann, nee, oder dich einfach so vollquatscht.

00:07:28: Und ich find das so teilweise ... ein bisschen respektlos von den Gästen und Kunden, weil ich sehe das immer so ein bisschen.

00:07:34: Ich finde es immer so ein bisschen schade, weil ich gehe jetzt auch nicht zu jemandem ins Finanzamt mittags rein oder nachmittags und setze mich daneben und labere ihn voll.

00:07:46: Also ich finde Menschen, die nicht respektieren, dass das die Arbeit ist.

00:07:52: der Menschen.

00:07:53: Also klar, natürlich müssen wir nett sein zu den Leuten, denen halt eine gute Zeit verbringen, aber das ist nicht unsere Aufgabe, Therapiestunden zu halten.

00:08:00: Und da bin ich mittlerweile sehr, sehr angegriffen.

00:08:04: Und das sind ja meistens Leute, die dann irgendwie von ihrer Weinreise erzählen und nicht merken, dass sie einfach gerade echt nerven.

00:08:10: So, und das finde ich schwierig.

00:08:12: Also, liebe Leute, labert die Gastronom nicht so voll mit euren Geschichten.

00:08:18: Aber das Intensieste, Intensieste war vielleicht so dieser Schritt in die Selbstständigkeit.

00:08:24: Und auf einmal musste das ganz schnell gehen, dann stand man vor der Entscheidung, einem Weinkonzern eine Firma abzukaufen.

00:08:31: Also ich habe so viel gelernt von Herrn, da muss man sagen, und auch jetzt noch, wie man über Weinspräch, wie man auch einfach so sagt, komm jetzt, einfach trink einfach mal oder mach mal oder denk nicht zu viel nach.

00:08:50: Sag mal, was du denkst, was du fühlst.

00:08:52: Und das Wording.

00:08:54: Also, Hendrik hat schon eine ganz tolle Weinsprache.

00:08:57: Und das hat er bis heute.

00:08:59: Man hört ihm super gerne zu, sei es im Podcast.

00:09:03: Also, bei dir gibt es ja auch eine Folge.

00:09:05: Oder in anderen Formaten.

00:09:07: Also, das ist so kurzweilig.

00:09:10: Er schafft es wie kein anderer, irgendwie den Wein so leicht zu machen.

00:09:14: Oder irgendwie aus der Flasche trinken, weil es ...

00:09:20: Und das komplette Gespräch findet ihr ab morgen bei Sommelier, die interessantesten Weinkeller unserer Zeit auf dieser Plattform oder überall, wo es Podcast gibt.

00:09:29: Naiv, dass man da vorher eigentlich drei Weinbücher auswendig gelernt hat, sondern einfach so, ja, ich hab Lust auf Wein.

00:09:34: Ich möchte jetzt hier arbeiten.

00:09:36: Diese Ausgabe Sommelier, die interessantesten Weinkeller unserer Zeit, wird präsentiert und begleitet von der Distillerie Nonino aus Italien.

00:09:44: Dem Weingutab und Christmann aus der Falz in Deutschland, der Andeluna Winery aus Mendoza in Argentinien und unserem Partner, der Schlumbergergruppe.

00:09:54: Vielen lieben Dank dafür.

00:09:56: Da habe ich auch immer noch sozusagen das Trauma vom Früher.