SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:00: Herzlich willkommen zu Sommelier, die interessantesten Weinkenner unserer Zeit.

00:00:05: Die Liebe zum Wein ist einfach.

00:00:07: dann, als ich es zulassen konnte, das Anzuerkennen, dann war sie eigentlich da und sie war nie weg, aber sie war einfach eingesperrt.

00:00:16: Unsere heutige Gästin ist Marie Helen Krebs.

00:00:20: Und dann darf ich diesen Wein probieren und das hat mir einfach wahnsinnig viel gezeigt, einfach wahnsinnig viel geöffnet vom Verständnis, von der Ehrfurcht, von dem, ja auch, das hat mich geprägt.

00:00:36: Aber das, was ich da probieren konnte, habe ich gesagt, also die Fiehfalt muss ich sagen, die habe ich so, kannte ich so nicht, also fand ich enorm.

00:00:46: Ja, das ist so, wie soll man sagen, wenn du als Kind, als Kind Jugendliche in einem Weimbetrieb groß fährst, Ja und du siehst, dass die Natur beherrscht das Leben und du als Jugendliche, wenn andere ins Kino gehen, gesagt wird so und jetzt müssen wir raus und das ist zu tun und das ist zu tun.

00:01:07: Da bist du irgendwann sagst, ich habe keine Lust dazu.

00:01:12: Aber es ist einfach so, du musst offen dafür sein, du musst immer wieder auch über den Schatten springen.

00:01:18: Also wie gesagt, wenn ich sage, ich mochte Silvana nicht, kann man sich vorstellen, in den neunziger Jahren, achtziger, neunziger Jahren, Silvana war jetzt eher sehr vegetabil, es war sehr krautig, es hat nichts mit ihm zu tun, was heute an Vielfalt im Silvana möglich ist.

00:01:37: Deswegen ist es immer wieder gut, dass man auch sie selbst hinterfragt.

00:01:42: Da waren ja dann auch die Versteigerungen in Kloster Eberbach und Michael Brotband war zu Gast und es gab einen Essen mit Marco Brun und Schambatta.

00:01:52: Und davor gab es Michael Brotband zu Ehren eine Raritätenverkostung.

00:01:58: So, zum Beispiel Franken war für mich, ja, man hat gelernt, Franken, Silvana, Sylvaner war jetzt nie so meine favorite Riebsorte.

00:02:08: Dann komme ich nach Schloss Elmau und kriege.

00:02:14: als erstes werde ich in den Sylvaner eingeführt und ich habe so gesagt, okay, es ist gar nicht schlecht.

00:02:21: Und ich glaube, es war kein Vierteljahr dort, ist meine erste Tour nach Franken gegangen und ich war im Weingut Rainer Sauer und ich war im Weingut am Stein.

00:02:34: und habe mich mit dem Silvaner auseinandergesetzt und seither liebe ich die Silvaner.

00:02:41: Spannend, das ist immer noch bis heute mein heiliger Kral.

00:02:44: Der hat zwar mittlerweile einen kleinen Bruder bekommen oder einen großen Bruder bekommen, aber der erste heilige Kral für mich war der.

00:02:54: Wenn du meine Weinkarte anschaust, siehst du, dass ich vier Jahre in der Falz gearbeitet habe.

00:03:01: Deswegen gibt es zwei Seiten Falz im Weißweinbereich.

00:03:05: Es gibt eine Seite Württemberg, weil ich dort gelebt und gearbeitet habe.

00:03:12: Das spiegelt sich wieder und ich habe das immer angenommen und war immer dankbar dafür, wenn jemand mir so ein bisschen geholfen hat.

00:03:21: wie du jetzt sagst, Rebsorten, aber auch die Herkunft zu verstehen und das ist natürlich hilft ungemein und hält ein Neugierig.

00:03:31: Und ich habe einen Weinkeller übernommen mit ein paar besonderen Flaschen auch, besonderen Raritäten, aber es war einfach, wie soll man sagen, mein Keller ist heute voll und ich muss immer ein bisschen jonglieren, dass ich auch mal durchkomme.

00:03:47: Damals konnte man die Regale Sehen, da waren ein paar Flaschen drin und das war gut gefüllt, aber es war, man konnte sich frei bewegen und es halte.

00:03:58: Es halte jetzt nicht mehr.

00:04:01: Also tatsächlich ist Reinhardshausen war für mich eigentlich so diese zentrale Stelle, die mir so viele... Türen, Toren, Augen geöffnet hat, wo ich einfach gesehen habe, aha, jetzt das Kann-Riesling, die Vielfalt, sei es durch die Möglichkeit, alte Jahrgänge zu verkosten, zu probieren, einzusetzen, natürlich dann auch die unterschiedlichen Betriebe im Rheingau.

00:04:23: Das war halt für mich das erste Mal, dass ich, wie gesagt, das erlebt habe und das hat mich wahnsinnig geprägt und also finde es auch nicht so schlecht.

00:04:36: schöne Bereich, den ich einfach gerne liebe.

00:04:39: Manchmal bestellen sie etwas Jüngeres und dann sage ich sie sehen aber schon, sie hätten die Möglichkeit auch etwas Reiberes zu nehmen.

00:04:47: Ich hatte das Glück, dass ich Freunde vor Ort hatte, die mich dann zu Winzern geschickt haben, die, was heißt ich, Joachim Heger hat mich an die Hand genommen.

00:04:56: Die Triesalwei hat mich an die Hand genommen.

00:04:58: Die haben mir dann einfach so ein bisschen mich in die Geheimnisse des badischen Weins eingeführt als Vorbereitung für den Wettbewerb.

00:05:04: Und das muss ich sagen, das kommst du natürlich auch wieder dann rein.

00:05:08: Also wenn du Menschen hast, die dich an die Hand nehmen, großartig.

00:05:13: Es schafft Vertrauen und der Gast, wenn er einfach neugierig ist, er lässt sich einfach drauf ein.

00:05:18: und da muss ich sagen, das hat sich jetzt in den Jahren, die ich in den Schloss Elmau bin, hat sich das wirklich gewandelt, dass ich jetzt die Früchte von dem trage, was ich über die jetzt achtzehn Jahre aufgebaut habe, das jetzt einfach die Gäste sagen, wow, sie haben das noch und das möchten wir gerne.

00:05:36: Das hat sich so in den letzten zehn Jahren immer mehr und mehr in diese Richtung entwickelt.

00:05:40: War nicht von Anfang an da.

00:05:42: Junge Rieslinger haben natürlich so ein bisschen diesen Charme des Frischen, des Lebendigen, wo man sagt, oh ja, das gefällt mir gut.

00:05:50: Aber letztendlich so dieser letzte Kick oder diese verschiedenen Stufen fehlen mir.

00:05:56: Und für mich ist es tatsächlich, wenn ich sage immer so, vielmehr muss ich so sagen, ein Ausspruch von Dr.

00:06:06: Zerbe in Reinhardshausen hat mich so weit gebracht.

00:06:08: Der hat immer gesagt.

00:06:09: Frau Krebs, ein guter Riesing muss mindestens sechs Jahre alt sein.

00:06:13: Man ist älter geworden wie ein guter Riesing.

00:06:16: Man ist gereift, man ist nicht mehr in diesem Modus höher, schneller, weiter.

00:06:20: Man ist jetzt in dem Modus, ich genieße und ich möchte das, was ich alles mehr erarbeitet habe, jetzt einfach leben kann.

00:06:28: Ohne dass ich das Rad neu erfinden muss, ich möchte einfach von dem profitieren, was ich mehr aufgebaut habe.

00:06:34: Man versucht mehr den Wein-Wein sein zu lassen mit der Auswirkung, dass sie eben auch mehr das Terroir oder den Boden, die Region, den Winzer widerspiegeln.

00:06:47: Und so kann man sagen, es ist nicht mehr diese extremen Unterschiede wie vor, dreißig Jahren, zwanzig Jahren.

00:06:54: Es geht ein bisschen mehr zusammen und doch ist jeder Jahrgang einzigartig.

00:06:59: Mittlerweile ist es so, dass es ich anerkenne oder sehr früh dann eigentlich anerkannt habe.

00:07:04: Das ist Wein.

00:07:06: Zu mir gehört wie die Luft zum Atmen.

00:07:08: Für mich ist es so, dass diese reifen Rieslinge zum Essen einfach tolle, perfekte Kombinationen sind, weil sie sind nicht mehr so aufgeregt von der Säure.

00:07:21: Wenn die sind einfach balanciert, sie bringen einfach so viele verschiedene Noirs von dem Riesling mit rein, sei es vom Terroir, sei es wenn sie auf Schiefer gestanden sind, sei es... Das ist einfach die Jahrgangs-Besonderheiten, wenn besonders viel Säure wie im Jahrgang, das hat einfach Zeit gebraucht, bis es in so eine Balance kam.

00:07:45: Aber jetzt sieht man Langstreckenläufer, es steht wunderbar wie eine Eins.

00:07:51: Du kennst dich doch mit Wallen aus, warum machst du daraus nichts?

00:07:54: Weil wir haben oft nach vier Jahren, dass die Rieslinge gerne nochmal zumachen.

00:07:59: haben wir vielleicht alle schon bei den großen Gewächsen auch erlebt, dass wir sagen, wow, wo ist er denn jetzt?

00:08:04: Was ist denn da los?

00:08:05: Da fehlt ja irgendwas.

00:08:06: Und die gehen einfach dann mal schlafen.

00:08:09: Und dann muss man, darf man einfach nicht die Geduld verlieren, muss einfach auch den Wein verstehen und muss sagen, okay, der ist im Moment, hat er echt eine schlechte Laune, lass ihn liegen, gucken die in zwei Jahren nochmal an.

00:08:22: Wie willst du ein Wein beurteilen, wenn drum herum alles geschweffelt wird?

00:08:25: Wie willst du das?

00:08:26: Geht gar nicht.

00:08:27: Sie haben es einfach live miterlebt, also kam eben auch, die haben zwar immer, ist ja in der Pfalse Neustadt gewesen, haben viel auch beim Winzer gekauft, aber eben dann zwischendrin auch mal im Supermarkt und ich habe dann immer mal Weine mitgebracht und sie haben probiert und dann sind wir aber auch gemeinsam zu Winzern gefahren und haben dann uns ausgetauscht und bei mir haben sie dann eben auch zwischendrin immer mal was anderes bekommen und das... war zum Schluss so, dass sie zu mir gesagt haben, also, du hast uns verdorben, wir können jetzt keinen günstigen Wein mehr trinken.

00:09:04: Unser Level, unser Geschmack, so ein Einkaufslevel hat sich jetzt deutlich erhöht durch dich.

00:09:08: Das ist letztendlich eine Kategorie von Wein, die hast du bewertet und hast es eigentlich auch ganz schnell wieder vergessen, weil da ging es dann teilweise drum, sind die korrekt, sind die fehlerhaft, sind die in Ordnung.

00:09:18: Da ging es nicht drum, wie gut ist dieser Wein, sondern da ging es eigentlich nur um eine Qualitätskontrolle.

00:09:24: Und das komplette Gespräch findet ihr ab morgen bei Sommi, die interessantesten Weinkellner unserer Zeit, auf dieser Plattform oder überall, wo es Podcast gibt.

00:09:33: Und ich war eine junge Frau, ich habe gesagt, was will der mir damit sagen?

00:09:36: Diese Folge Sommi, die interessantesten Weinkellner unserer Zeit, wird begleitet und unterstützt von Gerold Steinerbrunnen sowie dem Cognacaus Camus, dem Weingut Biondi Santi aus der Toscana in Italien und unserem Partner, der Schlumberger Gruppe.

00:09:54: Vielen lieben Dank dafür.

00:09:56: Heute muss ich über mich selber schmunzeln.

00:09:58: Ich wollte einfach meinen eigenen Weg gehen.