SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:00: Herzlich Willkommen zu Sommi, die interessantesten Weinkälner.

00:00:03: unserer Zeit.

00:00:04: Aber es gab dann zum Beispiel auch mal Erlebnisse, so, sagen wir so, relativ nach so nach fünf, sechs Jahren meiner, war ein Liebhaberei, wo ich dann die Gelegenheit hatte, große Podobroben, einen großen Podobroben teilzunehmen.

00:00:20: Und das war natürlich dann schon irgendwie Mind Opening, also da hast du schon dann gemerkt, oh wow, hier ist ja echt, hier öffnet sich eine ganz, ganz neue Welt, ja, also hier geht es tatsächlich Hier erfährt man Wein nochmal ganz ganz anders.

00:00:35: Unser heutiger Gast bei Somnian Friends ist Giuseppe Lauria.

00:00:40: Das ist was ganz ganz ganz Wunderbares und das macht ja auch die Weinwelt so.

00:00:45: So besonders und gerade die feinen Weinwelt, wo so viele Rädchen ineinander greifen müssen, wenn man mal bedenkt, was für eine Arbeit auch die Winzer, was sie investieren, um die letzten fünf Prozent rauszuholen.

00:01:00: Aber es geht ja letztendlich immer darum, diese Exzellenzgedanke ist ja wirklich an jedem einzelnen Rädchen nochmal zu drehen, um alles rauszuholen, was die Natur dir vorgibt, um noch mal wirklich alles rauszukitzeln.

00:01:16: Da habe ich ein Wahnsinns-Respekt vor.

00:01:19: Und das waren dann auch Erlebnisse, die tatsächlich mich auch lange, lange begleitet haben.

00:01:25: Natürlich hat sich die Weinkritik über die letzten, über die vergangenen, fünfzehn bis zwanzig Jahren ausdifferenziert.

00:01:33: Das ist auch, glaube ich, ein völlig normaler Prozess, wenn man überlegt, dass früher gab es im Prinzip nur Robert Parker und dann gab es lange nichts mehr.

00:01:42: Und danach gab es natürlich nationale Guides wie Gambaroso oder wieder Gomio, finde ich auch.

00:01:51: fast ein Jahrzehnt tätig war.

00:01:53: Das heißt also, Tod ist er nicht, aber er ist natürlich viel stimmiger geworden.

00:01:58: Er sich vergleicht das immer so, als würde man zu einer Ausstellung gehen.

00:02:04: Gehst du zu einer Ausstellung alleine und lässt die Bilder auf dich wirken?

00:02:10: Bist du natürlich ganz auf dich selber gestellt und hast sozusagen die Möglichkeit, ganz subjektiv, ganz alleine zu entscheiden, was du damit anfängst.

00:02:24: Hast du aber einen, wie soll ich sagen, einen Führer, der dir so ein bisschen erklärt, Was er darin sieht, was möglicherweise die Intention des Ganzen ist, finde ich, kann ich da viel viel mehr draus ziehen.

00:02:43: Also ich habe da ein Erlebnis gehabt, im Prado zum Beispiel, im Museum, vor sehr sehr vielen Jahren auch vorüber.

00:02:51: bestimmt vor über vormundzwanzig Jahren.

00:02:53: Ich war praktisch zweimal da, einmal sozusagen alleine und dann habe ich mir mit der Gruppe zusammen.

00:02:59: an einer Führung haben wir da teilgenommen und das war einfach ein Riesenunterschied.

00:03:04: Da öffnen sich natürlich Welten, wenn man eben halt auch so ein bisschen sich einliest und uns ein bisschen sich da auch sich da auch führen lässt.

00:03:17: Also Wissen ist auf jeden Fall etwas, was dich dem Bein näher bringt.

00:03:24: Nein, also da, wo ich gearbeitet habe, wurde nicht gewürfelt und auch heute das, was ich tue, hat mit Würfeln überhaupt nichts zu tun, sondern das ist wirklich harte, solide Arbeit, die auch nach ganz bestimmten Kriterien vonstatten geht.

00:03:40: Natürlich ist es so, dass jedes Medium da auch einen anderen Ansatz fährt.

00:03:46: Also es sind zwei unterschiedliche Schulen.

00:03:48: Am Ende des Tages läuft das eh auf das gleiche hinaus.

00:03:51: Wenn man Weinkritik mal jenseits der Weingeits betrachtet, ist es natürlich so, dass man im besten Fall über ein Erfahrungshorizont verfügt, der ein die Möglichkeit gibt, die Weine auch relativ schnell zu beurteilen und letztendlich dann auch zu bepunkten.

00:04:14: Da finde ich hat das hundert-Punktesystem eine größere Strahlkraft, weil es einfach eindeutiger ist.

00:04:20: So siebzehn-fünf oder ja oder auch siebzehn-plus oder siebzehn-fünf-plus.

00:04:26: Das finde ich von der Visualisierung her, von der Aussagekraft.

00:04:33: für die für viele wahrscheinlich weniger griffig als wenn du eine zahl hast.

00:04:42: im hundertpunktesystem zum beispiel für mal neunzig punkte ja weiß jeder ok für mal neunzig von hundert da fehlt nicht mehr viel oder acht neunzig.

00:04:50: natürlich geht es immer auch um den persönlichen geschmack den man hat aufgrund der eigenen erfahrung die man gesammelt hat aufgrund der eigenen der eigenen Kompetenz, die man über viele viele Jahre aufgebaut hat, was aber dann auch nochmal, zumindest bei den Weinführern, ja auch nochmal dann im Team abgeglichen wird.

00:05:11: Und jetzt, wenn ich für mich natürlich alleine verkoste, gilt natürlich dann einzig und allein meine eigene Meinung, das ist richtig.

00:05:20: Und natürlich gibt es auch sowas, man taucht sich natürlich auch aus.

00:05:23: Natürlich gibt es auch sowas wie wenn man so wählt für eine verobjektivierbare Einschätzung.

00:05:30: Es kommt ja nicht von ungefähr, dass am Ende des Tages sehr viele Verkoster oder einige Verkoster zumindest ja auch unabhängig voneinander ähnlich bewerten.

00:05:43: Sag mal so in den Niederungen der der sechzig und siebzig Punkte bin ich da gar nicht so zu Hause.

00:05:52: Also so eine Kategorie, wie lecker oder ist nicht lecker, ist sicherlich ein bisschen zu einfach, ein bisschen zu kurz gegriffen.

00:06:01: Natürlich gibt es da eine ganze Reihe an Kriterien und jeder Verkoster hat vielleicht auch seinen eigenen Wertekanon, wie er da letztendlich die Bepunktungen, wie soll ich sagen, auseinander dividiert, wie viel er der Nase gibt, wie viel er dem Geschmack gibt, wie viel manche auch vielleicht sogar die Farbe.

00:06:22: Und so weiter und so fort.

00:06:23: Balance, Länge, Struktur, Komplexität, Vielschichtigkeit, Authentizität, Herkunft natürlich auch.

00:06:31: Ja, Herkunft spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle.

00:06:35: Da hat, glaube ich, jeder so ein bisschen seinen eigenen Wertekannon.

00:06:38: Also es geht schon weit über ist lecker oder nicht lecker hinaus.

00:06:42: Also man muss schon über die Jahre entwickelt, man dann schon auch wie soll ich sagen, so Art Kategorien, die damit einfließen, die man auch versucht zu verobjektivieren.

00:06:53: Du

00:06:54: spürst diese Leidenschaft, du spürst diesen Drang wirklich das Beste aus den Weinlagen, aus ihren Weinbergen rauszuholen.

00:07:06: Und klar, dann wird es natürlich auch relativ schnell, ja, wie soll ich sagen, ich will jetzt nicht sagen akademisch, aber man spürt.

00:07:18: Man spürt, dass die Winzer große Lust haben auf Augenhöhe, sich auch mit Kritikern zu unterhalten.

00:07:26: Letztendlich... Die Struktur des Weines bleibt erkennbar.

00:07:32: So Sachen wie Länge, wie Dichte, wie Balance, die kann man natürlich auch dann, wenn der Wein verschlossen ist, ganz gut einordnen.

00:07:42: Aber er zeigt sich eben halt nicht in dieser ganzen Schönheit, wie so ein Straußblumen, wo dann vielleicht einfach ein paar Aspekte dieses Straußes nicht ganz so belichtet sind, die vielleicht so ein bisschen im Hintergrund Schimmern.

00:07:58: Also letztendlich geht es um Balance.

00:08:01: Und wir alle wissen, es gibt natürlich auch Beine, die sehr, sehr kraftvoll sind und trotzdem ihre Balance behalten.

00:08:08: Also da darf man natürlich auch nicht zu dogmatisch vorgehen.

00:08:12: Also um die Frage konkret zu beantworten, ja klar, natürlich, warum nicht?

00:08:16: Warum sollen nicht ein filigraner Bugunda eine hohe Punktzahl haben und eben halt auch ein kräftiger, ein kräftiger Shiraz?

00:08:27: Klar.

00:08:29: Und das hat natürlich auch dazu geführt, dass das Interesse dann noch größer wurde und ich dann noch tiefer in die Materie eingestiegen bin.

00:08:46: Wo es Podcast gibt.

00:08:47: Punkt allein reicht nicht aus.

00:08:49: Es war schon immer mein Mantra gewesen.

00:08:51: Man muss Weine auch beschreiben.

00:08:52: Ja, also sonst kann klar natürlich mit dem mit der absoluten Punktzahl, wenn Wein irgendwie oberhalb von ninety-fünf Punkten ist zum Beispiel, hat das natürlich auch eine Aussage für sich selbst.

00:09:04: Siebenneunisch, achtenneunisch Punkte oder auch hundert Punkte.

00:09:08: Klar, hundert sowieso.

00:09:10: Aber ich denke, dass die Beschreibung unglaublich wichtig ist.

00:09:15: Denn selbst ein hochbewerteter Wein, der Objektiv super ist, kann von seiner Beschreibung her dazu führen, dass jemand sagt, oh, ich glaube, das ist mir vielleicht doch ein bisschen zu reichhaltig oder das ist mir ein bisschen zu opulent oder das ist mir vielleicht doch ein bisschen too much.

00:09:33: Diese Ausgabe, Somie in France, wird präsentiert und begleitet von den Weingütern.

00:09:38: Champagner Louis Röderer aus der Champagne, dem Sportswood Estate aus dem Napa Welle, dem Weingut Maximil Grünhaus von der RUWE und unserem Partner, der Schlumberger Gruppe.

00:09:50: Vielen lieben Dank dafür.

00:09:51: In dem Bereich wird dann die Luft ganz, ganz dünn, auch was den Austausch angeht.