SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:13: Hallo, ich heiße Andreas Durst.

00:00:15: Das ist mein Name und kein Programm.

00:00:19: Ich bin studierter Fotografin und habe mich seit im Jahr zwei Tausend fünf ganz auf das Thema Wein fokussiert.

00:00:25: Im Jahr zwei Tausend acht bin ich in die Pfalz gezogen und habe dort eigentlich erst experimentell rein gemacht, um es zu verstehen.

00:00:35: Das Ganze hat sich dann zu einem kleinen Weinbaubetrieb ausgewachsen und seit sechs Jahren.

00:00:42: Berate ich nun auch andere Weingüter bei der Weinbereitung, wie man so schön sagt, also innologisch.

00:00:49: Doch hier geht es um Axel.

00:00:51: Axel kenne ich nun seit deutlich über zehn Jahren.

00:00:56: Ich glaube, wir haben uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt, der heute im Weinhandel und als Journalist arbeitet.

00:01:06: Er war mir gleich im ersten Moment äußerst sympathisch, sein Lachen, seine Art.

00:01:11: seinen Umgang mit der Materie Wein.

00:01:15: Wir waren gleich auf einer Wellenlänge.

00:01:17: Was mir an Axel wirklich imponiert ist, seine feine, leise und poetische Art, Wein zu sehen, wer je einen Text von ihm gelesen hat oder ihn auch vis-à-vis kennengelernt hat, kann er ahnen, was ich meine.

00:01:33: Axel ist nie von oben herab, nie belehrend, sondern er bleibt neugierig, aufgeschlossen und dem Thema zugewandt, ohne sich selber in den Mittelpunkt zu stellen.

00:01:45: Seine Art Wein zu vermitteln ist eine Gabe, die von ihm natürlich gepflegt wird.

00:01:51: Er ist kein Belehrender und hat doch so viel zu erzählen.

00:01:56: Dafür wird jetzt in diesem Podcast sicher genug Zeit und Raum sein, seine Begeisterung und sein tiefes Wissen wird niemanden von euch verborgen bleiben.

00:02:07: Und was mir noch wichtig ist, über ihn zu sagen, Axel ist ein wirklich guter Mensch.

00:02:36: Schön, dass du wieder da bist.

00:02:38: Schön, dass wieder Freitag ist.

00:02:40: Und schön, dass er da ist.

00:02:41: Axel Biesler.

00:02:42: Für mich einer der interessantesten Sommys.

00:02:45: Nicht nur unserer Zeit, sondern der vergangenen, vielleicht zwanzig Jahre.

00:02:48: Und ich nehm's dir nicht übel, wenn du ihn nicht kennst.

00:02:51: Weil er eigentlich so als Sommie niemals so überpräsent war.

00:02:54: Er hat bei Christina Fischer gearbeitet in Fischers Weingenuss und Tafelfreuten in Köln.

00:02:59: Ich glaub, das war Anfang der zweitausender.

00:03:01: Hat...

00:03:02: Unglaublich viele Verkostungspanels begleitet.

00:03:04: Also Wein verkostet, bewertet, für ein Falster, für Gummiot.

00:03:09: Dort zum Teil eigene Gebiete verantwortet.

00:03:11: Hat sehr viel geschrieben, hat Wein-Meinung geprägt, hat eine eigene Block, diewein.de.

00:03:18: Stimmt, Andreas hat es gerade schon erwähnt.

00:03:19: Ich gebe Andreas recht, die Texte darin sind.

00:03:22: Philosophisch, tiefsinnig, komplex.

00:03:25: Und Wein einfach anders betrachtet.

00:03:27: Und genau das macht er.

00:03:29: Er betrachtet Wein anders.

00:03:30: Und ob gleich er selber sagt.

00:03:31: Ein Sommelier gehört ins Restaurant.

00:03:33: Und eigentlich bin ich ein richtiger Sommelier.

00:03:35: Finde ich, er gehört hierher und ich glaube, ich bin sicher, du stimmst mir nach den nächsten zwei Stunden zu.

00:03:41: Und damit er da sein kann, freue ich mich sehr, dass die Schlumbergergruppe mit den Handelshäusern Conzio Vini segnet Schlumberger und dem Privatkundenportal Brema Weinkollig.

00:03:50: Dieses Format und mich unterstützt, begleitet und einfahren meiner Seite ist.

00:03:55: Denn dank ihnen gibt es dieses Format.

00:03:57: Und das auch jetzt seit... schon fast einem Monat.

00:04:01: Neue Format, Somay On Tour, bei dem wir die interessantesten Weingüter der Schlumbergergruppe vorstellen und die Protagonisten dieser Weingüter ans Mikro bitten.

00:04:11: Also wenn du Lust hast, hör gerne rein.

00:04:13: Dienstags gibt es Somay On Tour, Donnerstags die Preview mit diesem Podcast und Freitags die Extension Version, also dem Podcast.

00:04:23: So wie diese Episode, so wie Ihnen.

00:04:26: Ich freu mich sehr auf ihn.

00:04:27: Herzlich willkommen lieber Axel Biesler!

00:04:34: Du warst ja so um, ich glaube so zwei zehn bis zwanzig, einer der

00:04:39: aktivsten

00:04:40: Sommys, die es eigentlich fast in Deutschland gar nicht so alles bespielt hast.

00:04:44: Du hast in verschiedenen Juries mitgewirkt, du hast geschrieben, du hast beraten, du hast moderiert, du warst eigentlich total gegenwärtig.

00:04:55: Das war deine Hochzeit, oder?

00:04:56: Zu zehn bis zu zwanzig ungefähr.

00:04:58: Ja, da muss man sich natürlich drüber dann unterhalten.

00:05:02: was der Beruf des Sommeliers eigentlich ist.

00:05:05: Und ich greife den eigentlich immer ein bisschen enger.

00:05:07: Das heißt, er gehört für mich eigentlich schon auch ins Restaurant, also als aktiver Wein-Kelner.

00:05:13: Somit würde ich mal sagen, dass ich so richtig aktiver Sommelier gar nicht war, weil ich ja mehr so in der Beratung, Moderation und dem Weinjournalismus unterwegs war.

00:05:23: Also von daher unterscheidet sich das.

00:05:25: meiner Ansicht auch schon ein bisschen.

00:05:27: Da hast du dich dann nicht mehr als du hier gesehen, als du dann draußen in einer freien Welt warst und einfach mit deinem Wein wissen, was du dir im Vorfeld dann irgendwo aufgebaut hast, dass ein Leute weitergegeben hast.

00:05:35: Was warst du dann?

00:05:36: Warst du Weinberater oder kennst du das so krass ab, dass du sagst, Sommer ist nur derjenige im Restaurant?

00:05:43: Ja, eigentlich schon.

00:05:45: Und wenn man dann noch nebenbei Moderationen macht, das ist natürlich dann auch in Ordnung.

00:05:50: Aber für mich war die Arbeit im Restaurant, ist für mich auch immer zwingend damit verbunden, aktiv im Restaurant zu arbeiten, ja.

00:06:00: Okay.

00:06:01: Und ist es da nicht schade, wenn ein Zombie, der ja doch einen riesen Wissen hat, ich versuchte jetzt nicht irgendwie an die Wand zu reden, sondern rein aus dem Interesse raus, ein Zombie, der ... wirklich wissen hat, der weiß, wie die Weine ankommen, der weiß, wie die Weine sich irgendwie präsentieren, wie die Weine irgendwie wahrgenommen werden, der sich auch darüber informiert, wie die Weine gemacht werden, der die Winterbesucher hat.

00:06:20: Wenn der dieses Wissen nicht wirklich weiter gibt, außer von mir aus, dann irgendwie so den zwei Personen, die dort am Tisch sitzen, aber so das, was er eigentlich bewegen kann.

00:06:29: Ja, diesen letzten Anstoß, den habe ich dann quasi als Sommelier bekommen, damals im Fischers.

00:06:36: Und da habe ich dann auch schon angefangen, nebenbei so Moderation, dann auch für den Christian Frenz bei Sommelier Konsult bei dieser Agentur zu machen.

00:06:45: Das lief ja dann alles so langsam ineinander über und hat sich dann halt so entwickelt, dass ich dann aus der Gastronomie mich herausentwickelt habe, dann in die Freiberufschaft.

00:06:56: Und von daher War das dann auch so eine Art Evolution, die sich dann so ergeben hat?

00:07:01: Gab es für dich dann mal, also hast du das Restaurant dann nicht vermisst?

00:07:03: Wenn du dann draußen warst und du bist ja, wenn du moderierst heute in Hamburg, morgen in München, du hast ja mehr oder weniger keine Basis, keine Seele, was du ja im Restaurant hast, was ja schön ist, was jeden Tag wo du hingehst, was bei Moderation oftmals nicht hast.

00:07:16: Ja, das feste Einkommen habe ich vermisst.

00:07:21: Das ist natürlich dann als Selbstständiger gerade, wenn man dann anfängt.

00:07:25: Da gab es ja noch die, wie hieß es gleich, noch am Anfang, wo man sich selbstständig macht, da gab es auch diese Förderung damals.

00:07:32: Und die konnte ich in Anspruch nehmen, deshalb kam ich da so halbwegs über die Runden, aber es dauert natürlich eine ganze Weile, bis man damit auch ein Mannhaushalt durch Leben bringen kann.

00:07:42: Das ist dann gar nicht so einfach.

00:07:45: Klingt interessant, weil man hatte mal andere Vorstellungen.

00:07:47: Also damals, was hat man?

00:07:50: Zwei, zehn, zwei, fünfzehn aufgerufen für eine Moderation mit deiner Klasse, vielleicht um die tausendtausend, fünfhundert Euro ungefähr.

00:07:57: Das ging doch schon erst mal recht bunt, oder?

00:07:59: Ja, aber das ist natürlich auch sehr abhängig vom Auftrag Geber.

00:08:03: Da muss man auch immer dann sich überlegen oder abwiegen, was für ein Auftrag das ist, was dann überhaupt die Moderation beinhaltet.

00:08:12: Von daher Ist das auch immer eine Sache gewesen, die bedarf der intensive Absprache zwischen Kunden, Agentur oder dann mehr als selbstständigen Weinberater?

00:08:22: Aber

00:08:22: wie aufwendig ist das?

00:08:23: Also für jemand, der vielleicht nicht ganz so in der Branche ist, wenn ich jetzt, ich bin Auftraggeber, ich sage Achso, ich hätte ganz gerne Moderationen für Wein aus Usbekistan.

00:08:32: Ja, das ist aufwendig, weil ich kenne keine Wein aus Usbekistan.

00:08:37: Deswegen ist es komplett ein Neuland und für mich ist es sehr wichtig, Wie viel Vorleistung braucht man da eigentlich?

00:08:44: So eine Moderation, die vielleicht irgendwie Abendfüllen für Vorstand Bank XY, das ist ja nicht so, dass du hinfährst, nur aus der Tasche moderierst, sondern du bist ja da richtig mit Vorarbeit, Vorleistung, Nacharbeit.

00:08:57: Also eine Moderation von einem Abend.

00:08:59: Was kostet dich das vom Zeitaufwand?

00:09:01: Also wie weit musst du diesen, diesen Betrag von XY, wie viel auch mal... dass sein wird, runterbrechen, damit du sagst, okay, das hätte sich mein stunden soll.

00:09:11: Also bei Biggis da muss ich erst mal gucken, wo das überhaupt liegt genau.

00:09:16: Welche Sprache da gesprochen wird, wo die Weinanbaugebiete im Spezifischen sind.

00:09:21: Das heißt, da ist die Vorarbeit auch extrem.

00:09:23: Vielleicht würde ich sogar noch eine Recherche reißen verlangen.

00:09:26: Das wäre natürlich ganz günstig, damit man auch wirklich kompetent rüber kommt.

00:09:29: Nee, Scherz bei Seite, das ist natürlich... völlig abhängig vom Auftrag.

00:09:34: Es gibt natürlich so easygoing Sachen, da weißt du ganz genau, die möchten die Basics haben und die habe ich ja quasi immer in Petro, ja, also wir machen, das ist dann überhaupt kein Problem.

00:09:46: Würdest du so einen Auftrag annehmen, also wo du komplett fremd bist, oder?

00:09:49: Ja, hab ich ja.

00:09:50: Willst du Freize und willst du sagen, dass es einfach spannend wird?

00:09:52: Ja, absolut.

00:09:53: Die muss nicht jeden Tag Bordeaux oder Riesling machen?

00:09:55: Nein, auf gar keinen Fall.

00:09:56: Also eigentlich... hat mich das auch immer gereizt, gerade diese Themen anzugehen, diese Weinthemen, die vielleicht in der populären Wildwelt gar nicht so bekannt sind.

00:10:08: Ich habe ja lange auch für das Anbaugebiet Südwest Frankreich, auch als sogenannte, in Anführungsstrichen, Botschafter, gearbeitet und dann so Anbauregionen wie Gaillac, Fronton, die ganzen Pyreneen mit Marciac und so kennengelernt.

00:10:24: Die kennt ja bis heute noch keiner, also meine Arbeit war.

00:10:27: Ist das nicht

00:10:27: witzig, dass die sich niemals durchgesetzt haben?

00:10:29: Also selbst Bergerac?

00:10:30: Ja.

00:10:30: Weißt du, schon prominent ist, oder Koyot, oder wie auch immer.

00:10:33: Jurasonseck.

00:10:35: Du findest dort Weine, die ein unfassbares Preis- leistungsverhältnis haben, aber die will keiner.

00:10:39: Es ist unglaublich.

00:10:40: Es sind so alte, tolle Rebsorten, aus denen heute noch wirklich wunderbare Weine gemacht werden, aber sie haben es außerhalb der ganzen Gut und Lust, trägt man eine Gretto-See, das ist jetzt kein Thema, vielleicht auch noch ein bisschen außerhalb, aber dann ist auch schon vorbei.

00:10:57: Und da haben wir wirklich eine doch... größere Kampagne gemacht, auch für dieses Weinanbaugebiet mit auch der Blindprobe zum Beispiel.

00:11:08: Die haben wir extra dann für das Anbaugebiet dann auch entwickelt und durchgeführt und dann auch in verschiedenen Städten dieses Blackbox aufgebaut, was ja ein enormer Aufwand ist, so ein Ding da immerhin zu stellen.

00:11:21: Da haben wir schon schon viel gemacht und wir hatten Spaß gemacht.

00:11:25: und jetzt auf darauf zurückzukommen, auf diese unbekannten Themen.

00:11:28: Damit habe ich die Anbauregion auch wirklich kennen und Schätzen gelernt.

00:11:32: Was macht man bei der Kampagne?

00:11:34: Also man ist ein Botschafter, man reist von Stadt zu Stadt, führt Proben durch.

00:11:38: oder fährt man zu Türklinken putzenmäßig von Einkäufer zu Einkäufer oder ist man auf einer Messe?

00:11:43: oder was macht man, wenn man Botschafter einer Region ist?

00:11:47: Also in dem Fall ist es quasi so, dass ich dann der gebuchte Moderator war für verschiedene Veranstaltungen.

00:11:53: Das sind dann so eine Art Städtetouren gewesen.

00:11:56: Das heißt, die Region hat sich damit ein paar Winzern, das waren dann ungefähr so ein Dutzend, in einer Stadt vorgestellt und das einen Tag lang immer, also es war so eine kleine Weinmesse, kann man eigentlich sagen, und dann mit einem Unterhaltungsprogramm gekoppelt, was in dem Fall halt dann die Bindprobe war in der Blackbox.

00:12:18: Das heißt, die Leute gehen in einen völlig stockdunkelten Raum, und bekommen dort Beine probiert, die dort dann in diesem ganz verdunkelten Raum, also der müssen hier stockdunkel sein, sonst wird es schwierig und nicht mehr so lustig.

00:12:33: und dann probiert man und spricht man über die Weine und das kann wirklich erhellend sein.

00:12:39: War einer der großartigsten Proben, die ich selber erleben und moderieren durfte, wo ich selber richtig von der Art, wie man Wein wahrnimmt, Ergriffen war.

00:12:49: Wir hatten vor einigen Wochen mit Christina auch.

00:12:51: Und er Christen ja auch.

00:12:52: Er war ja auch bei uns schon zu Gast.

00:12:53: Es sind so mehr oder weniger neben dir und Jörg Linky, Protagonisten, die das Ganze inszeniert durchgeführt, gelebt, ausgekleidet und ja moderiert haben.

00:13:02: Ich glaube, ich habe die meisten Moderationen in dieser ganzen Geschichte gehabt.

00:13:06: Und ich bin froh, dass es auf der Probein wieder aktiv geworden ist.

00:13:10: Das ist schön, ja.

00:13:11: Und richtig intensiv gelebt wird.

00:13:12: Und vielleicht gibt es irgendwann mal einen festen Ort dafür, dass man

00:13:16: Es gab ja schon einen, der wurde jetzt ja eine ganz lange Zeit aufgegeben und da gab es ja einen festen Ort, genau.

00:13:22: Im Südtirol.

00:13:23: Ja.

00:13:24: Und ja, aber es ist auf jeden Fall immer noch ein Thema, eine Art, ein Format, was wirklich im wahrsten Sinne die Augen öffnet.

00:13:34: Das ist in der Tat

00:13:36: so.

00:13:37: Und was ist für dich, wenn du jetzt in dieses visuelle Ausschließt, ist es visuelle eigentlich für dich wichtig beim beim Probieren?

00:13:45: Immer weniger.

00:13:46: gewonnen.

00:13:47: Wir haben ja auch auch im Laufe meiner Arbeit zum Beispiel für den Fallstaff, wo ich ja mehrere Jahre den Weingeid betreut habe.

00:13:54: Ja, den aufgebaut, ne?

00:13:56: Das ist ja das eine.

00:13:57: Aber wir waren die ersten, die das Ding mit Bezahlmodell aufgebaut haben.

00:14:02: Also der Fallstaff war der erste Weingeid in Deutschland, die für die Teilnahme am Buch eine Gebühr eingefordert haben.

00:14:09: Ja, ist das Gute?

00:14:10: Ist das nicht gut?

00:14:12: Das war in... Können

00:14:13: wir darüber streiten oder ist das für dich ein sensibilistierbar?

00:14:16: Und du sagst, nein, ich finde

00:14:17: das nicht gut.

00:14:21: Das ist ein Thema, aber ich spreche da ja gerne darüber.

00:14:23: Ich bin ja auch damals drauf eingang.

00:14:25: Es war mir ja bewusst was für ein Auftrag, ich da annehme und ich habe gesagt, wir machen das.

00:14:31: Und ich habe damals mit der... Chefin Ursula Hassler auch schnell Kontakt gefunden und hat dann das dann übernommen für Deutschland.

00:14:42: Anfang war es doch so, dass sich eigentlich nur eine oder zwei Regionen machen sollte.

00:14:46: Dann sollte der Peter Moser das eigentlich aus Österreich den Rest machen.

00:14:52: kam aber relativ schnell zu Tage, dass er das vom Pensum überhaupt nicht hinbekommt.

00:14:57: Also wurde das ganze Projekt dann nach Köln übergeben, also auch dann in die professionellen Hände von Christian Frenz und seiner Agentur und dann haben wir das auf die Beine gestellt.

00:15:08: Das Kurioze, da ging ja eine Menge stief am Anfang, aber eines der kuriosesten Dinge, die ich mich noch erinnern kann, ist die Tatsache, dass bei den Einladungen meine Mobilfunk-Telefonnummer angegeben wurde für Rückfragen.

00:15:24: Du Hammer!

00:15:26: Da wurde ich aber im Vorfeld gar nicht informiert.

00:15:29: Also kannst du dir vorstellen zu einer Zeit, als plötzlich ein Verlag Gebührenaufruf für Verkostungen und dann ist als Ansprechpartner eine Mobiltelefonnummer angegeben und die war meine.

00:15:43: Da hat mein Telefon gebrannt.

00:15:47: Ja, das war schon krass.

00:15:48: Ich wusste ja gar nicht, was los ist.

00:15:50: Ich musste mich erstmal informieren, was da überhaupt abgeht.

00:15:53: Und dann habe ich mir die Einladung auch mal angeschaut und habe gesagt, das ist dann ein Ding.

00:15:57: Da würde ich mir auch vorher Bescheid sagen können.

00:15:59: Also ich finde es auf der einen Seite, damit kann ich es vielleicht ein bisschen entschärfen, gut, dass man Gebühren aufrufen könnte.

00:16:08: Weil das, was man normalerweise als Tester, als Weintester, stellt sich ja jeder irgendwie so luxuriös oder schön oder amüsant vor, aber es ist ja richtig Arbeit, was man normalerweise als Entgelt irgendwo bekommt, wenn man irgendwo bei der Verkostung, das ist eigentlich fast lächerlich, für den Aufwand, auch für die Kompetenz, die man natürlich mitbringen muss, setzt ja nicht irgendwie nasen werden hin, sondern schon jemand, der eine gewisse Erfahrung hat und der sich diese Erfahrung aufgebaut hat, dass man zumindest einen Geldwert dafür bekommt, und nicht mehr oder weniger eine Aufwandsentschädigung, sondern einfach damit auch Geld verdienen kann, weil es ist ja jedoch Zeit, die man irgendwo rein probiert.

00:16:40: Von dem Gedanke her finde ich es wirklich sehr gut, aber für mich ist immer die Frage, kann man den Wein dann wirklich objektiv und wertig mit seinen Punkten bewerten?

00:16:52: Also kann man die Punkte, die man wirklich empfindet, oder denkt man vielleicht, weil der jetzt für eine Flasche Wein, die dort steht, die ich probieren soll, bezahlt und ich gebe den

00:17:09: Das ist wirklich ein heikles Thema, also das wurde auch oft innerhalb der Panels, das heißt das sind die Leute, die dann den Wein probieren, also die kleinen Gruppen, die dann auch über die Weine diskutieren und wir haben das beim Falster sehr intensiv gemacht und uns auch sehr stark mit den Wein beschäftigt.

00:17:29: Aber wenn es mal zu so einem krassen Beispiel kam, wie du das gerade genannt hast, dann haben wir es für besser achtet zu sagen, wir kontaktieren das Wein gut, wir sagen, wir haben das und das Problem mit dem Wein, dann wäre es jetzt im Angesicht der Situation vielleicht besser, wenn wir den gar nicht erwähnen.

00:17:48: Das wir den komplett aus dem Buch rauslassen, weil das hat ja dann keinen.

00:17:52: Also man muss ja auch am Ende als Minzer dann Wert herausbekommen.

00:17:56: Das kann ich auch vollkommen nachvollziehen.

00:17:58: Aber so ein Wein dann einfach zunichte zu machen.

00:18:00: Vielleicht lag es ja auch einfach am Zeitpunkt.

00:18:02: Man muss ja auch sehen, man hat da einen Pensum abzuarbeiten.

00:18:06: Wir haben Weine mehrfach probiert.

00:18:08: Unzählige Weine.

00:18:09: Aber das ist dann bei allen Wein aus allen Anbaugebieten Deutschlands eben auch nicht möglich.

00:18:16: Es kann ja auch sein, dass ein Liter Wein der vielleicht im Panel anfangs schlecht bewertet wird, ein Tag später gut schmeckt und lecker ist.

00:18:23: Aber das ist dann einfach, das ist dann auch nicht mehr realisierbar.

00:18:28: Also für mich war es relativ wichtig für die Wien um zu probieren, wenn die nach wie vor ohne Anstellgebühren arbeiten und ich die Weine viel freier probieren kann.

00:18:35: Ich hätte jetzt gewissen, aber deswegen habe ich da so wahrscheinlich provokant gefragt, wie viel Weine scharf.

00:18:40: Also wie viel hast du da pro Tag geschafft?

00:18:41: Weil wenn ihr das dann mehr oder weniger in dieser kleinen Gruppe komplett gemacht habt, diesen Falschstab durchprobiert, das war ja richtig Arbeit.

00:18:47: Das ist ja nicht richtig das...

00:18:50: Naja, ich sag mal so, im ersten Jahrgang, weiß ich gar nicht, welcher das war, zwei zwölf war, glaube ich, der Jahrgang, also Weinjahrgang, also war es der dreizehner Guide, müsste so gewesen sein, bin jetzt nicht ganz sicher.

00:19:02: Ich sage mal so, da waren die teilnehmenden Weingüter, die waren auch überschaubart, also da waren ja viele empört und haben deshalb da auch die Teilnahme verweigert.

00:19:15: Und das hat sich dann aber mit jedem Jahr eben besser entwickelt.

00:19:18: Und man sieht es ja heute, dass der Weingeist hat sich ja vom Fallstaff durchaus etabliert und auch das Spezialsystem mittlerweile ja auch.

00:19:28: Machen

00:19:28: ja fast alle.

00:19:29: Machen ja im Prinzip fast alle momentan.

00:19:31: Aktuell geht hier auch.

00:19:33: Ich glaube

00:19:33: Park gar nicht um Wien und nicht.

00:19:34: Aber sonst ja eigentlich fast alle.

00:19:36: oder halt irgendwelche

00:19:37: Vaccino

00:19:38: oder sonstiges, aber ja.

00:19:39: Genau.

00:19:40: Ja, ja, das ist dann.

00:19:41: Es kostet halt Geld.

00:19:43: Und selbst wenn du das, also dieses Organisieren oder nicht Organisieren, sondern das Faktorierende Flaschen oder das nicht Faktorieren, das Organisieren, wie nennt man das, das Katalogisieren, das... Die

00:19:55: ganze Logistik.

00:19:55: Die

00:19:56: Logistik ist das schwere Wort, was ich gesucht habe.

00:19:58: Die Logistik der Flaschen bis hin... ... zum Entsorgen der Flaschen.

00:20:02: Wenn

00:20:02: du trinkst da ja irgendwie vier, sechs CL und dann hast du da ... ... und das klingt am Anfang auch erst mal lustig, dass du halt zum Nachbarn des Jahres gewählt wirst vom gesamten Viertel.

00:20:11: Genau.

00:20:12: Aber du darfst ja auch ...

00:20:14: Die runde Rund-Mail, die dann immer rumgeht.

00:20:18: Abzuholen von zwölf bis fünfzehn Uhr.

00:20:20: Genau.

00:20:20: Du darfst es aber auch nicht in den Ausgeschütten.

00:20:23: Also, der Wein ist ja Sondermüll.

00:20:25: Normalerweise ... also, müßtest du den dann auch ... das sind dann so Luxusprobleme.

00:20:30: die aber auch nicht zu verkennen sind.

00:20:31: und wenn du dann halt so ein Wein geht, hast mit, lass es nur fünfhundert Weine sein, fünfhundert Flaschen eben zu händeln, das ist eine richtige Aufgabe, die ganzen Pakete.

00:20:44: und, was hält zur Selfenbewertung?

00:20:46: Man muss aber Folgendes sagen, als ich für den Fallstaff gearbeitet habe, wurde ja zusätzlich noch ein ganzes Organteam, also sprich Christian Fenz mit seiner Agentur Zombie Consult engagiert.

00:20:59: Und die haben uns natürlich dann enorm viel abgenommen.

00:21:02: Das heißt, diese ganzen Logistik, professionelle Lagerungen, Chambräers da haben, die Sommeliers dazu zu engagieren, auch die die Kompetenz sind in dem Fall.

00:21:13: Vor allen Dingen auch, und das war ja auch die Aufgabe beim Fallstaff dann, man sollte ja eine Weinbeschreibung in der Kürze eines Twitter-Eintrags hinterlegen.

00:21:23: Und das dann noch fantasievolle Anführungsstriche beschreiben.

00:21:28: Das kann ja auch nicht jeder.

00:21:29: Da musst du also auch abwägen, zwischen du musst du im gute Verkoster haben.

00:21:33: Du brauchst aber auch einen Penneleiter, der das dann wirklich auf den Punkt bringt.

00:21:38: Und vielleicht noch mit einer lyrischen, vielleicht einer humorigen Nuance und sowas zusammenstellen.

00:21:44: Das ist schon eine riesige Aufgabe.

00:21:46: Ich habe zum Schluss meiner Also erst von Gomi Yoko gearbeitet habe, da habe ich ja den Rheingauf verantwortet.

00:21:54: Da habe ich in einer Saison das komplette Programm gemacht.

00:21:58: Logistik, also probieren, schreiben, Weingüter beschreiben, tausend Weine.

00:22:05: Tausend Weine.

00:22:06: Wie viele Weine sind pro

00:22:07: Tag möglich?

00:22:08: Das ist eine gute Frage.

00:22:09: Als ich das allein gemacht habe, Wurzeln ein bisschen weniger, weil da habe ich mir einfach meinen eigenen Zeitrhythmus geschaffen.

00:22:16: Wie viele Weine sind am Tag möglich, hängt dann auch davon ab, was man so dann im Glas vor sich hat.

00:22:25: Ich denke mal, wenn man so für die Industrie in Anführungsstrichen arbeitet, sind hundert Weine möglich.

00:22:34: Weil da geht es ja dann um Technische Sachen ist der Wein technisch sauber.

00:22:40: Steht der die nächsten sechs Monate halbwegs saftig noch im Glase.

00:22:44: Feierabend, da kann man da auch nicht mehr viel machen.

00:22:46: Aber wenn du dann eben lyrischen Eintracht dabei noch mit hast?

00:22:48: Nein,

00:22:49: man jetzt nur, wenn man zu weit

00:22:50: geht.

00:22:50: Aber dann bist du vielleicht bei fünfzig Wein maximal oder fast vierzig Wein, weil du dann natürlich auch noch anders reinschmecken musst.

00:22:55: Du versuchst

00:22:56: den

00:22:56: Wein auch nachvollziehbar zu beschreiben.

00:22:59: Diese Beschreibung liest ja vielleicht jemand dann irgendwie in zwei, drei Wochen oder in zwei, drei Jahren.

00:23:03: Und muss das ja irgendwo nachvollziehen können, dass es, wenn es humoristisch ist, nicht lächerlich wirkt, aber...

00:23:09: Genau.

00:23:09: Dann hast du ihn auf

00:23:11: zwanzig Weine, muss für jeden anderen.

00:23:13: Alles rieslinge, ist ja alles reingeholt, ist ja alles irgendwie...

00:23:16: Schwierig.

00:23:17: Das ist dann alles rieslinge, hauptsächlich rieslinge, ganz klar, ein bisschen spätbewundert, bewundert, bewundert, weiß, klar.

00:23:23: Aber es ist halt verdammt viel rieslinge.

00:23:25: Und da dann auch immer die Differenzen rauszuholen und... Es bekommt ja dann im Guide, haben ja nicht jede Weine einen Text bekommen.

00:23:32: Also anders als falls darf, da hat ja, glaube ich, also ich glaube, mindestens sechs Weine bekommen dann Text und die anderen noch die Punkte.

00:23:38: Aber beim Gumejo weiß er dann, glaube ich, nur der Tipp, der den Text bekommen hat.

00:23:43: Aber ich habe für jeden Wein einen Text gemacht, um am Ende nochmal nachzuschauen, wenn da irgendwelche Differenzen auftauchen.

00:23:50: Was habe ich denn überhaupt dazu geschrieben?

00:23:52: Weil Punkte allein reichen oftmals nicht, um das nochmal nachvollziehen.

00:23:58: ziehen zu können, was man da am Ende probiert hat.

00:24:01: Jetzt nach dem zehn Jahre her ist fast, magst du Bewertung oder findest du das mittlerweile nicht mehr so gut, so objektiv, den Kunden eher verwirrend, den Kollegen verwirrend oder sagst du nein, das ist der einzige Halt im Leben und an Punkten ähnlich wie Schulnoten in der Schule kann ich die Wertigkeit des Schülers messen.

00:24:21: Also ich finde es ist für den Kunden überhaupt nicht nachvollziehbar, es ist mehr und mehr da eine Kommerzialisierung passiert, die eigentlich immer schwieriger macht, da irgendwie durchzusteigen.

00:24:33: Das sind verschiedene Interessen, die dann dahinter stecken.

00:24:36: Also von Objektivität oder vielleicht sogar ... Ich sag's mal, interaktiver Subjektivität kann man ja gar nicht mehr sprechen, weil da wird eigentlich eine Politik eigentlich schon mal vorgegeben.

00:24:50: Und das Ergebnis ist eigentlich schon vor der Probe klar.

00:24:53: Okay.

00:24:55: Krass.

00:24:56: Das ist so ... Ich find

00:24:57: ... persönlich davon überzeugt, wer ich der Meinung bin und bitte, bitte korrigiere mich, dass wenn es so ein Gremium gibt, was es einigermaßen fair bewertet, diesen nationalen Vergleich aufgrund, oder manchmal auch regionalen Vergleich aufgrund der Vielzahl der Proben, die man hat, extrem hilfreich sowohl für den winzer als auch für den verbraucher oder für den einkäufer sein kann.

00:25:24: wenn ich mal auf einem weingut bin die weine probiere habe ich immer entweder die atmosphärische situation mit dabei oder ich habe eine vorliebe.

00:25:32: aber dass es jemanden gibt der das in der breite also nicht nur in der tiefe eines weingutes oder einer rebsorte probiert sondern in der breite miteinander vergleicht und sagt okay ihr steht dort im vergleich zu den und den, keine Ahnung, wenn ein Riesling von, wir haben jetzt gerade Karl Löwen im Glas.

00:25:50: Und wenn ich den probiere und ich sage im Vergleich zu Theresa Breuer, Schlossberg oder sonstiges, hat der eben die und die Punktzahl und dort wird ich dich im Vergleich ansiedeln.

00:26:01: Das kann man natürlich bei Wein immer nur begrenzt machen, weil es oftmals eine subjektive, die mal eine objektive Wahrnehmung ist, eine Tagesverfassung ist, Breuer habe ich vielleicht zu einer anderen Zeit probiert, kann ich die wirklich miteinander vergleichen.

00:26:15: Aber es könnte, hätte ich gedacht, helfen.

00:26:18: Nein.

00:26:20: Oder jetzt in der Situation oder aufgrund der Entwicklung der Weingliedsintergenze gesprochen.

00:26:25: Mittlerweile nicht mehr und früher war es aber mal anders.

00:26:27: Eine wirkliche Objektivität gibt es ja eigentlich gar nicht.

00:26:32: Selbst eine Blindprobe, wenn man Wein im Glas hat, hat man eine Erwartungshaltung und dann ist halt so, dass man dann auch ein Geschmack entwickelt bzw.

00:26:42: das Gehirn ein Geschmack entwickelt.

00:26:44: Der entsteht dann, der wird verglichen mit verschiedenen anderen Geschmackserinnerungen und dann hat man die Idee davon, was das vielleicht sein könnte.

00:26:53: Das hat ja dann ist ja schon irgendwie subjektiv geprägt, weil das ja durch die ganze Lebenskultur, durch den Lebenswandel, durch das, was man selber quasi dann auch im wahrsten Sinne des Lebens erlebt hat, alles einen Einfluss hat dann auch auf die Meinung.

00:27:09: und dann, was man vielleicht darüber denkt, von daher Objektivität, gibt es für mich in meiner Ansicht beim Weinprobieren in so ganz engeren Sinne überhaupt nicht.

00:27:23: Ich halte jetzt auch die Verkoster, die jetzt sagen, ich gehe zu einem Weingut und mache meine Verkostung da, nicht zwingend für die weniger beeinflussteren, weil es sind ja auch oft sehr erfahrene Leute, die da schon sehr lange drinnen stecken, die machen sich dann ja auch nicht scheu für eine Neuentdeckung im Gegenteil, sondern machen dann ja auch in ihrem Publikation aufmerksam über solche Weingüter, die da neu nach oben streben.

00:27:54: Also da wird er dann auch keine klare Grenze gezogen, aber die Erfahrung, die man mitbringt und dass man sich dann im Weingut hinsetzen kann mit seinem Rechner und die aktuelle Kollektion probiert, halte ich nicht für schlecht.

00:28:06: Probierst du heute anders als vor zehn Jahren?

00:28:10: Ja, natürlich.

00:28:11: Siehst du die Weine anders, betrachtest du die Weine anders?

00:28:14: Also sagst du, dass visuell ist für dich nicht mehr ganz so wichtig?

00:28:17: Nein.

00:28:18: Nein, also...

00:28:19: Wir haben jetzt den Riesling vom Kallöven.

00:28:21: Nehmen wir beide Schätzen.

00:28:22: Also liebe Grüße Christopher.

00:28:23: Jawoll ja, viel größer, auch an den Vater.

00:28:27: Und die Mutter.

00:28:30: Und an Lukas, den Azubi.

00:28:32: Ah ja, jetzt haben wir alle durch.

00:28:35: Also, wie betrachtst du den Wein?

00:28:38: Wie riechst du rein?

00:28:39: Es sind Aromen für dich wichtig.

00:28:41: Ist das eine Sale für dich wichtig?

00:28:43: Wärst du rein nach dem Geschmack?

00:28:44: Ist die vordergründige Gustatorik für dich ein Thema?

00:28:48: Schmeckst du eher nach?

00:28:49: Lässt du den Wein da auf dich wirken?

00:28:51: Versuchst du den Wein mit verschiedenen Temperaturphasen zu sehen?

00:28:56: Was gewesen ist und heute immer noch so ist, ist, dass ich schon sehr stark mit der Nase arbeite.

00:29:03: Also der Geruch spielt für mich eine ganz entscheidende Rolle beim Wein und der macht auch bei mir eigentlich den allerersten Eindruck.

00:29:11: Damit bin ich alle schon relativ gefestigt.

00:29:14: und dann kommt der Geschmack dazu, der dann eben dann die Komplexität bringt, dann eben die Säure bringt.

00:29:22: und wie ist die Süße.

00:29:23: Die Süße ist sehr, sehr wichtig, weil wir haben jetzt ein Bein im Glas, der hat eine Süße, aber welche Süße ist das Silvio?

00:29:30: Wie würdest du die beschreiben Silvio?

00:29:32: Das ist ein harmonisch eingebundenes Süße.

00:29:33: Das ist für mich eine Fruchtsüße.

00:29:35: Genau.

00:29:36: Und keine Zuckersüße.

00:29:38: Keine Zuckersüße, keine banales Süße, sondern eine ganz weine, wirzig integrierte Süße.

00:29:43: Und das macht diesen Wein so verdammt gut.

00:29:46: Ja, auch die verschiedenen Säuresegmente in diesem Wein.

00:29:48: Also, dass du halt nicht irgendwie eine krasse Apfelsäure, Citrusäure, eine feine Weinsäure hast, eine ganz zarte Gerbsäure hinten hinaus.

00:29:58: Was viele, glaube ich, fälschlicherweise mit Salzigkeit beschreiben, ist für mich eine gewisse Gerbigkeit hinten hinaus.

00:30:05: Interessant, ja.

00:30:06: Gerbigkeit, Salzigkeit.

00:30:08: Ich habe die Salzigkeit immer im Verbund mit dem sogenannten Mineralik, was immer das auch am Ende sein soll.

00:30:14: Du hast Gerbanistik

00:30:15: studiert, sagt man Mineralität oder Mineralik?

00:30:18: Ich bin im Verlaufe meiner Arbeit, für den Weislauf, zum Peter Mosa-Ausdruckmineralik.

00:30:25: Da bin ich bis heute.

00:30:25: Aber es weiß keiner, oder?

00:30:27: Eigentlich ist korrektes Mineralität, glaube ich.

00:30:30: Ah, der Dudenkind beides nicht.

00:30:32: Ich kenne beides nicht, hier ist es so.

00:30:34: Aber ich glaube bei Word wird es bei mir mittlerweile nicht mehr unterstrichen.

00:30:39: Also Rot, ich habe das so oft da reingeschrieben, wird mittlerweile einerkannt.

00:30:44: Okay, aber ich glaube es ist auch beides richtig oder beides nicht falsch.

00:30:47: Also für mich nicht.

00:30:48: Ich sage jetzt wie mit Mineralik, ich vermeide, was haben wir denn noch, Sensorik, gibt es das?

00:30:55: Sensorik gibt es noch so einen Wort.

00:30:58: dass es eigentlich nicht gibt, was vieles... Ah, ich hab's!

00:31:01: Stilistik!

00:31:02: Also dieses Wort mag ich gar nicht.

00:31:04: Weil?

00:31:05: Weil das Wort nicht gibt und ich mag das kaum, es hat für mich keinen schönen Klang.

00:31:10: Ach!

00:31:11: Für mich ist es der

00:31:12: Stil eines Weins?

00:31:14: Der Stil, aber nicht die Stilistik.

00:31:15: Nicht die

00:31:15: Stilistik?

00:31:16: Wow!

00:31:18: Schön!

00:31:18: ...

00:31:19: war, glaube ich, eines meiner häufig gebrauchen

00:31:25: ... ... bis gestern.

00:31:29: Wir werden auch keine weiter lernen.

00:31:31: Also daher ... ... findest du was ... ... super.

00:31:33: Allein ...

00:31:34: ... sehr gut.

00:31:36: Ich meine, habe jetzt keine Stilistik mehr.

00:31:39: Okay.

00:31:40: Und ... ... du vertrittst, dass man ... ... Mineralität oder Mineralik schmecken kann, weil das ist ja auch so eine ... Ein Diskussionsgrundlage, der eine oder andere sagt, man kann es nicht schmecken, weil Salzigkeit ist im Wein nicht darstellbar, die Rewe vermag es nicht durch ihre Adamporen oder sonstiges Elemente aus dem Boden herauszulösen, Mineralität aus dem Wasser des Bodens heraus oder aus dem Boden herauszulösen, das in der Pflanze zu implantieren, kann man doch.

00:32:12: Du hast ja Weinbaustudiert, oder?

00:32:13: Wie du es erweiten,

00:32:14: weil?

00:32:14: Nein, ich habe ganz klassische Winzerlehre gemacht.

00:32:18: Ah, so weißt du ja.

00:32:19: Ich habe

00:32:20: Germanistik im Frankfurt-Grundstudium, dann Soziologie in Freiburg und dann habe ich das semi-erfolgreich abgeschlossen.

00:32:28: Das wollte ich dir zeigen, da liegt ja eine Winzerlehre nahe.

00:32:31: Dann war ich aber in Freiburg, habe schon vieler Gastro gearbeitet und dann hatte ich auch einen losen Kontakt zum Weingut Bercher im Kaiserstudium Burkhain.

00:32:41: Und die haben nach langer Zeit da mal wieder angefangen oder wollten wieder einen Lehrling einstellen und dann habe ich mich dort beworben und ja, dann habe ich sie angefangen.

00:32:50: Stark, es war ein guter, liebe Grüße Ahne.

00:32:52: Grüße mal alle durch hier heute.

00:32:54: Martin Ahne sagt die Grüße.

00:32:56: Genau.

00:32:57: Stark, gut ist gut zum Lernen.

00:33:00: Das hatte ich geprägt.

00:33:01: Hatte ich das verdorben?

00:33:03: Also ist man dann so ge...

00:33:04: Das war was ganz anderes.

00:33:05: Also man muss ja da durchaus unterscheiden zwischen der Arbeit als Winzer und der dann als Sommelier oder dann vielleicht für mich als Weinberater oder Wein-Sommerlist.

00:33:15: Also das ist eine Arbeit als Landwirt.

00:33:18: Man ist Bauer.

00:33:20: Also man arbeitet entweder draußen im Feld und dann ist man mit dem Reben beschäftigt und auch mit der Rebpflege.

00:33:27: Je nachdem und dann die Kellerarbeiten.

00:33:30: Vollziehen sich im größten Teil im Dunkeln, heißt ja auch Keller.

00:33:35: Das heißt, arbeiten im Winter, Tank sauber machen.

00:33:40: Es ist draußen kalt, im Keller ist es traurig drin, feucht und kalt.

00:33:44: Man steht im Edelstahl Tank und spritzt dann da.

00:33:48: rum mit dem Schlauch und macht die Dinger sauber, hefe raus und das ganze Gedönse.

00:33:54: Man hat nasse Füße, die Stiefel sind voll und das ist dann so ein Arbeit als Winzer Lehrling.

00:34:01: Das

00:34:01: ist die Idee, die wir uns so vorstellen.

00:34:04: Ja, die gibt es ja nicht.

00:34:05: Also das ist ja ein relativer Quatsch.

00:34:07: Das ist dann schon so, dass man dann am Abend doch noch was zu essen hat und dann ist dann doch der Tag relativ vorbei, weil es ist natürlich auch körperlich harte Arbeit.

00:34:34: Fangen wir mal mit der unbequemen Wahrheit an.

00:34:36: Dann haben wir die hinter uns.

00:34:37: Dry Wehrmut.

00:34:39: Ist für viele Franzosen ein Italo-Franzosen-Duell aus Turin und Chambéry.

00:34:44: In Chéress runzelt man die Stöhne und schenkt nach.

00:34:47: Denn wenn Sherry und Wehrmut sich treffen, ist es kein Trend-Cross-Over, sondern eine Rückkehr.

00:34:54: Lustau formuliert es selbst.

00:34:56: Seit Ende Zwei-Tausend-Fünfzehn arbeiten das Haus daran, die Wermut-Tradition in Charest neu aufzuleisen.

00:35:02: Und Zwei-Tausend-Drehen-Zwanzig kam mit Dry Wermut, die trockene, manzaniler-basierte Variante hinzu.

00:35:10: Das ist ein Statement, nicht nur ein Line-Extender.

00:35:13: Doch wer ist eigentlich dieses Lustau?

00:35:16: Und warum nimmt man dieses Haus so unfassbar ernst?

00:35:21: Die Ursprünge liegen im Jahr eighteenhundertsechsohnneunzig.

00:35:25: In den Archiven beginnt alles klein.

00:35:27: José Ruiz Bedejo, Gerichtsschreiber in Herres, bewirtschaftet nebenbei das Familie Weingut.

00:35:34: Nur Estra Senora de la Esperanza und verkauft seine Weine an große Scheriehäuser.

00:35:41: Das ist die Geburt im Modus al Marcinista.

00:35:44: Vorratshändler und Qualitätsfreak in Personalunion.

00:35:48: Über die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wächst Lustau vom stillen Zulieferer zum eigenständigen Versender und Qualitätsbotschafter.

00:35:58: Die Einmarsinisterlinie wird später zu einer der sichtbarsten kulturhistorischen Leistungen des Hauses.

00:36:06: Kleine eigenständige Solleras, unverschnitten zu füllen, um die Handschrift der Einzelnen in Bordegas zu steigern.

00:36:12: Das ist dokumentiert, nicht romantisiert.

00:36:15: Seit dem Jahr ist Lustau Teil der Gruppo Caballero, eine Saison, die das Haus finanziell und infrastrukturell professionellisiert.

00:36:24: Anders gesagt, wer heute über das Tauch spricht, spricht über ein historisches, gewachsenes Haus mit robustem Rückgrat.

00:36:33: Und genau dieses Rückgrat trägt die Wermut Renaissance in Reres.

00:36:37: Los

00:36:38: Towerclad offen, seit den späten zwei tausendfünfzehner Jahren die alte Sherry Wermuth Tradition wieder aufzunehmen, um mit Wermuth Dry, die Serie, bestehend aus red-white-dry, zu komplettieren.

00:36:51: Das ist nicht kosmetik, es bindet Sherry Kompetenz an eine globale Apparativkultur.

00:36:58: der Basiswein.

00:37:00: Manzanilla ist ein Luka, also Palomino-Fino-Wein unter Flor gereift, geprägt von Atlantiknir und dem Mikro-Klima der Mündung des Guadalquivir.

00:37:10: Lustau selbst nennt die Manzanilla delikat, komplex, trocken und salzig.

00:37:15: Genau die Signatur, die der Driesier braucht.

00:37:19: Alkohol, fünfzwollum Prozent.

00:37:21: Lustau benennt sieben Botanicals.

00:37:23: Natürlich Wermutkraut, Thymian, Majoran, Camille, und Orangenschalen.

00:37:29: Jede Zutat wird separat malzeriert und erst danach werden die Essenzen den Wein eingearbeitet.

00:37:34: Und die QW sechs Monate zur Integration ruhen gelassen.

00:37:39: Keine Küchenhexerei.

00:37:41: Ein dokumentierter, modularer Ansatz.

00:37:44: Und das hat Historie.

00:37:45: Aromatisierte und medizinische Weine haben in Rehres-Historie.

00:37:50: Und das ist logisch.

00:37:51: Die Basis ist Sherry.

00:37:52: Die Bitterheit kommt aus den Pflanzeextrakten, die Aromatik aus Kräutern und Schalen.

00:37:57: Der moderne Wermut ist nichts anderes als das kulturelle Update dieses Prinzips.

00:38:02: Und Sherry als Wermutbasis macht nicht nur kulturell Sinn, sondern stilistisch.

00:38:08: Fino Manzanilla bringt Salz, Hefe, Umami und Klingenlänge.

00:38:15: Amontiado, Blanco-Setups liefern Nuss und Körper.

00:38:19: Die Botanicals setzen Bitterachse und Kräutertopnoten.

00:38:24: Genau auf dieser Argumentation baut Lustau seinen Wermut-Trio und markiert es hier mit Wermut Dry den Knochen trockenen Pool.

00:38:34: Ja, und er ist anders.

00:38:36: Er separiert sich und grenzt sich ganz klar von italienischen und französischen Wermuts ab.

00:38:41: Klassisch Turina beziehungsweise Schamberiestile definieren Dry über neutrale Basen plus Kinderbitter plus kühl wirkende Kräuter.

00:38:51: Rest drei denkt anders herum.

00:38:53: Der Basiswein spricht hörbar mit.

00:38:55: Manzanier ist kein neutraler Träger, sondern Tonangeber.

00:38:59: Das ist nicht Behauptung, sondern in den Lustau-Nustizen wörtlich angelegt.

00:39:05: Was für ein Produkt.

00:39:06: Wir haben zwei Elemente, die seit fünf oder zehn Jahren eine absolute Renaissance erlebt haben.

00:39:12: Auf der einen Seite Sherry, auf der anderen Seite Wermut und dieses beides vereint.

00:39:17: Wow.

00:39:18: Und danke für diese Idee.

00:39:19: dem Hauselustau und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

00:39:35: Die härteste, die ich hatte, zumindest was die Arbeit draußen anging, war beim Weingut Huber, als der Bernhard Huber noch gelebt hat.

00:39:45: Da hat er ja angefangen, einen Heckling und so Steilagen dazu zu nehmen.

00:39:50: Die mussten natürlich entsprechend bewirtschaften.

00:39:53: Also Heknia Schlossberg und Co.

00:39:55: Also richtige Steillagen.

00:39:57: Und da habe ich im Sommer, zwei tausend drei, gearbeitet.

00:40:00: Und du weißt, was für ein Sommer...

00:40:02: Sommer, zwei

00:40:04: tausend drei?

00:40:06: Der war der Knöler.

00:40:07: Also für die Leute.

00:40:08: Also als Winzer war es sehr, sehr anstrengend.

00:40:12: Ja.

00:40:13: Wo die auch nicht sagen konnten, heute ist mir zu heiß draußen.

00:40:17: Ich kann mir immer noch erinnern, es gab eine Kiste Sprudelwasser mit in den Wagen, in dem Bus, wo wir dann in den Lagen gefahren sind.

00:40:26: Und man konnte das Wasser ja nicht mehr trinken, weil das wird ja dann vierzig Grad warm.

00:40:30: Und dann Sprudelwasser vierzig Grad warm, obwohl du so einen Durst hast.

00:40:34: Das ist natürlich so wirklich hart.

00:40:36: Du

00:40:37: wärtest dem Wein hauptsächlich nach dem nach dem aromatischen, dann das kustatorische, gibt es da noch irgendwas, was du in die Bewertung mit einfließen lässt?

00:40:48: oder ist der Wein dann damit für dich gesetzt und versuchst du so die Perspektive des Weines zu betrachten, also ist das morgen für dich wichtig, ist es heute von erster Relevanz oder Speisekombination, denkst du über sowas nach, also bist du eher ein Träger oder ein Kombinierer?

00:41:07: Also ein Speisekombinierer, also eine gute Frage, also eine sehr gute Frage, weil ein Speisekombinierer, dass ich mir sofort denke, dass und das könnte man dazu gut essen, bin ich eigentlich nicht.

00:41:19: Aber was ich habe, ist so eine innere Emotion, wenn mich ein Wein wirklich begeistert.

00:41:26: Wenn er mir besonders gut gefällt, dann kann er auch sowas erzeugen wie Ergriffenheit.

00:41:34: Schön.

00:41:34: Dass man den Wein dann richtig fühlt.

00:41:37: Und dass man denkt, oh, was ist denn das Besondere an diesem Wein?

00:41:42: Und diese Emotion, die kann man dann auch als Sommelier oder vielleicht als Wein, sondern jetzt im Text dann auch übertragen.

00:41:51: Ist es die Emotion vielleicht, die man auch irgendwann wieder erkennt, wenn man einen Wein blind probiert und an diesem Wein, an diese Emotion erinnert wird, wie manchmal, wenn man Wenn ich eine gewisse Temperatur z.B.

00:42:07: mit einem gewissen Geruch habe, erinnert mich das an meine Kindheit irgendwo in der Nähe von Sämpfenwerk.

00:42:13: Es

00:42:14: ruft und

00:42:14: es ist ein ganz

00:42:15: bestimmtes Gefühl

00:42:17: davor.

00:42:19: Das kann dann auch aus Stücken der Vergangenheit bestehen, aus irgendetwas, was passiert ist, kann Gutes, kann Schlechtes sein.

00:42:28: Ich kenne den Geruch von meiner Großmutter im Keller.

00:42:32: Dieser Waschkükengeruch ist für mich ein ganz typischer Geruch.

00:42:35: Der Geruch, wenn meine Tante sich in der Küche Kaffee gekocht hat, frische Brötchen gekauft hat und eine geraucht hat.

00:42:42: Ganz typische emotionale Gerüche und die gibt es auch beim Wein in der Kombination.

00:42:48: Klar hat man es damit bestimmt.

00:42:49: Man muss ja an irgendwas festhalten, Früchten, Gewürzen und so weiter zu tun, aber auch dann mit dem Gefühl, wann man diesen Wein, zu welchem Moment, genossen hat.

00:43:00: Und dann, finde ich, hat man, also wenn man so diese Parallelien dann irgendwo zieht, dann kann man sagen, keine Ahnung, Morison nie bla bla bla, und dann kann man den Wein nage im Blindverkostung magst du aber nicht.

00:43:09: Ich bin jetzt nicht so dein, also ich mache das natürlich auch ganz gerne, aber so der richtige Fan bin ich davon nicht, weil ich bin dann auch eigentlich immer weniger objektiv, weil ich dem Wein ja auch irgendwie nageln will.

00:43:22: Ich will ja wissen, wo er herkommt.

00:43:23: Dann erziehe ich ja gleich Verbindung.

00:43:27: Dann nimmt man

00:43:29: sich da ein bisschen mehr an Spannzeit bei der Sache.

00:43:31: Aber ich gerate da so eine gewisse Verspanntheit, weil ich will das ja auch herausfinden und so.

00:43:36: Und dann ist es für mich eigentlich mehr ... mehr Arbeit als Vergnügen.

00:43:42: Und Weinverkostung damals habt ihr auch immer offen gemacht oder habt ihr die verdeckt und blind gemacht?

00:43:47: Mehr

00:43:47: offen.

00:43:47: Ist ja auch so eine Diskussionssache.

00:43:49: Die einen sagen, es ist nur objektiv, wenn man den Wein blind probiert.

00:43:52: Die anderen sagen, man muss die Handschrift des Winzers kennen und verstehen.

00:43:56: Daher muss ich wissen, was das für ein Wein ist, wo der herkommt, welchen sonst vielleicht ganz anders einen Orten.

00:44:01: und ich kann fairer dem Wein gegenüber sein, wenn ich weiß, was es ist, weil es halt eben Langstreckenläufer und Sprinter gibt.

00:44:06: Die Sprinter würden immer gewinnen, weil die halt die sofort die Präsenz im Glas haben.

00:44:10: Und ich muss es aber dann irgendwo einordnen.

00:44:12: Also es ist eine Philosophiesache, wie es eben oftmals bei der...

00:44:15: Man muss aber auch... Die Schwierigkeit bedenken, dies bedeutet so einen Guide, Weinführer wie auch immer, zu komponieren.

00:44:25: Man muss das ja alles dann auch in eine gewisse Ordnung bringen, die auch für den Leser nachvollziehbar ist.

00:44:32: Das ist ja auch dann so, dass die Verkoster nicht jedes Jahr die gleichen sind, es verändern sich ihre Lebensumstände, die Art, wie sie den Wein verkosten.

00:44:41: Welchen Stil?

00:44:42: Ich sage Stil.

00:44:44: Sie gerade bevorzugen.

00:44:48: Das heißt, das würde ja jedes Jahr eigentlich, wenn man das wirklich konsequent durchführen würde, würde jedes Jahr einen völlig neuen Aufbau, einen völlig neuen Weinführer bedeuten.

00:45:00: Da wäre Rehpolz kurz weg.

00:45:02: und da wäre vielleicht Weingut, ich weiß nicht was, wäre plötzlich Baumbad, nenn ich es einfach mal als Aufstrehenden, sehr guten Winzer aus Ingeheim ganz oben, obwohl die ja kein Riesling machen, aber als Wurst soll ja nur ein Beispiel sein.

00:45:14: Kannst du dich an deinen First Wine Moment erinnern?

00:45:17: Mein First Wine Moment?

00:45:18: Ja.

00:45:18: Der wirkliche Wine Moment.

00:45:19: Ja, wo du sagtest, das ist was, was mich irgendwie, also nicht ich sauf mir ein, liegt dann irgendwie, sondern dieses, wo du sagst, boah, amtatscht.

00:45:29: Ja, das war in den.

00:45:31: Das muss Anfang der Neunziger gewesen sein.

00:45:35: Da hatten meine Eltern noch die Gutschenke in Schloss Johannesberg.

00:45:38: Sie sind ja auch Gastronomen, meine Eltern.

00:45:41: Mittlerweile nicht mehr.

00:45:43: Aber da haben wir ein guter Freund, immer noch einer meiner besten Freunde.

00:45:48: Und ich im Restaurant Gutschenke Schloss Johannesberg, eine spätbegründer Auslese, Trocken von Schloss Thömborn, gedruckt.

00:45:59: Ja, das müsste ein neun-achtziger gewesen.

00:46:01: Also relativ jung.

00:46:02: dann zu dem Zeitbewerb?

00:46:03: Genau.

00:46:04: So war so einer der, also da kam der Spätbegunter in Deutschland gerade erst richtig in Fahrt und so, dann gab es ja danach, folgende Winter, die da alle den Wein eigentlich groß gemacht haben und das war so meine, ja, das war schon eine Initialzündung auf jeden Fall.

00:46:21: Wie

00:46:21: alt warst du da ungefähr?

00:46:23: Ach,

00:46:24: da müsste ich so, einundzwanzig, zwanzig.

00:46:27: Das

00:46:27: so spiegelt eigentlich, also

00:46:28: nicht so.

00:46:28: Ja, ja.

00:46:29: Ich

00:46:29: dachte bei der Elterngastronom, das sind mehr oder weniger eine Weislinge.

00:46:31: Nee,

00:46:32: davor habe ich einfach nur ein Weinbein getrunken, aber da war das nicht so, es gab immer Riesling, es gab immer Johannesberg, war ja keine schlechten Weine, aber so, dass ich das wirklich in Erinnerung habe, man muss auch sagen, zur Zeit, als meine Eltern Johannesberg hatten, da war der Johannesberger Geldblack, das war eigentlich noch ein dünnes Säuerling.

00:46:52: Also mein Vater hat immer gesagt, er zieht einen die leftsten auseinander, da bekommt man Appetit.

00:46:58: Mein Vater hat ja die Weinstöhe, die Gutschenke, der gastastomisch betreut, beziehungsweise verantwortet.

00:47:05: und Geldblack hat er immer gesagt, am Anfang und dann haben die Leute Hunger und dann liebt es was zu essen.

00:47:09: Schön.

00:47:11: Also was wirklich non-apparativ.

00:47:12: Also

00:47:15: was man heute unter Veggie oder wie heißt das?

00:47:18: Gibt es kaum noch Verschül?

00:47:20: Großartige

00:47:21: Sache, finde ich also.

00:47:23: Und gelegenlich kommt es wieder und das schön auf Eis serviert im Sommer ist

00:47:26: Hammer.

00:47:26: Das ist super, das gibt auch niemand diesen Essig.

00:47:28: Kennst du das noch in diesen großen Gläsern da?

00:47:30: Das kenne ich nicht.

00:47:31: Ne, diesen Appetit-Wessige.

00:47:34: So ein langer Stil.

00:47:35: Achso, vom Dr.

00:47:36: Hof die?

00:47:37: Ich weiß ihn nicht.

00:47:38: Sicher als Zeuge war man in der... Achso, okay.

00:47:40: In der Sterne Gastronomie.

00:47:41: Stimmt, es war so ein riesen Ding.

00:47:42: Ja, ja, das war richtig.

00:47:44: Manche machen es noch, aber so, es wurde zeitlang Anfang im Jahr zweitausend, wurde es richtig gefeiert.

00:47:48: Ich glaube,

00:47:49: relativ verschwunden.

00:47:51: Ja, ja.

00:47:52: Und dann bist du aber weg von der Gastronomie, wenn du gesagt hast, was meine Eltern machen, will ich nicht machen und hast angefangen zu studieren bis nach Baden, Freiburg und...

00:48:00: Ja, genau, genau, ja.

00:48:02: Und konntest du aber dann trotzdem davon nicht lassen vom Wein und bist dann zu Bercher, um das Ganze so ein bisschen aufzu... Wie bist du in Zomin geworden?

00:48:10: Also warum hast du keinen Reihen gemacht, sondern

00:48:13: hast gesagt, die Kalten Kram

00:48:14: dort im Keller will ich nicht machen.

00:48:16: Ich bin eher für die feine Seite.

00:48:19: Mit dem Studium ist so Zoologie, das hat ja irgendwie kein Ende genommen.

00:48:22: und dann gab es ja auch irgendwann mal die Ansage, meine Eltern haben mich ja auch finanziell damit unterstützt, du musst jetzt mal was machen, so geht es nicht weiter.

00:48:30: und dann habe ich mir das auch überlegt.

00:48:32: Und dann bin ich halt ab dann Studium aufgegeben und dann war ich ja auch, wie gesagt, in der Gastronomie tätig war und ich auch für Wein interessiert habe.

00:48:42: Habe ich dann halt die Lehre als Winzer beim Bercher gemacht.

00:48:47: Komplett, ja.

00:48:47: Und Wein gelernt selber, also das globale, das kam dann so nebenher.

00:48:51: oder hast du dich mit Büchern, das war ja damals, das gab ja kein Internet im Neunzigerts, zwei Tausend, also du musstest ja Bücher kaufen, du musstest ja wirklich auch Geld in die Hand nehmen, die waren damals auch nicht günstig.

00:49:01: Und so hast du

00:49:02: ihn

00:49:02: gelegen?

00:49:03: Ja, da hat man sich die ganzen Dicker, den großen Johnson und Jensens Robinson, den großen Lexika zugelegt oder zu Weihnachten geschenkt bekommen und da habe ich mich so parallel immer schon dann auch dafür interessiert, auch über Anbaugebiet Baden hinaus.

00:49:20: Gab

00:49:21: es ein Buch, was dich geprägt hat, wo du sagst, das ist mein Lehrmeister?

00:49:25: Damals und meistens prägt ein, das ist ja bis irgendwie in die Gegenwart.

00:49:29: Ja, das ist... Also Robinson Lexicon war für mich das Ding, was ich wo ich immer nachgeschlagen habe.

00:49:35: Also das war der große Johnson, weil er eher so was fühlte, wenn man über die Weingüter was erfahren möchte und die Meinung seiner Kennerschaft.

00:49:46: Aber da wo ich immer nachgeschlagen habe, war dann wirklich Robinson.

00:49:53: Ah, okay, auch klar.

00:49:55: Also der hat ein Rebsortenbuch, das gibt es mittlerweile nur noch adäquarisch, also das ist für mich die größte Empfehlung überhaupt, wer eher so eine ganz stark emotionale Seite hat und das finde ich großartig.

00:50:05: Also da hinter dir liegt ein wunderschönes Buch, auch im Heilwagenverlagen, Herr Schieden.

00:50:12: Weinapotheke.

00:50:13: Die Weinapotheke.

00:50:14: eines meiner Lieblingsweinbücher, weil es eben auch aufzeigt, welche Bedeutung der Wein, vor allem in dem Buch der Deutsche Wein in der Medizin Mittelalter, also Bisspasteur eigentlich hatte und wie der ja wirklich speziell eingesetzt wurde.

00:50:35: Da wurde ja quasi für verschiedene Symptome, wurden dann nicht nur Rebsorten, Sondern auch bestimmte Lagen dafür empfohlen.

00:50:45: Also beim Migräne oder Durchfall.

00:50:48: Lieber den Höllenberg oder dann lieber den Schlossberg dazu in kleinen Dosen und wie viel.

00:50:54: Das steht da alles.

00:50:55: Mit

00:50:55: Augensfinkern?

00:50:56: Sagst du, ihr könnt was dran sein?

00:50:58: Damals war da was dran.

00:50:59: Auf jeden Fall.

00:51:00: Warum damals?

00:51:02: weil danach die alkoholische Egerung erfunden wurde.

00:51:06: Es gab ja zu der Zeit eigentlich die Meinung, dass das ein Geist ist im Sinne von Vergeistigung, aber als dann die alkoholische Egerung und dann quasi das sogenannte Gift auch entlarvt wurde, hatte ich auch die Meinung da dann doch völlig verändert vielleicht und ganz bestimmt auch die wissenschaftliche.

00:51:25: Die Weine waren vielleicht auch anders, weil die mehr oder weniger natürlich entstanden sind, da durch andere Bakterien mit dabei sind, als wenn du eben die künstliche Vergierung irgendwo dann nimmst, die gezielt eingeleitete.

00:51:36: Das ist also rein spekulativ jetzt, aber könnte ich da jetzt irgendwo oder würde ich da irgendwie herleiten?

00:51:44: Das vermag ich jetzt im Detail gar nicht zu sagen, also dass die Weine weniger Schönung hatten und das ist natürlich dort noch keine Reinzuchthefen gab, in dem Sinne, wie das heute auch.

00:51:58: der Weinbau war ein anderer, das ist ganz klar.

00:52:00: Aber das Bewusstsein zum Wein war auch ganz anderer.

00:52:05: Wenn sieht man das heute, ist ja Wein doch eher ins negative gerutscht.

00:52:11: Er wird ganz anders angeschaut, er wird auch reinglas Wein, ist schon Gift und so weiter.

00:52:16: Das war ja früher ganz anders.

00:52:17: Also wenn du die ganzen Spitäler anschaust, die Spital

00:52:21: etc.,

00:52:23: da haben die Patienten Die Gäste, die dort waren, zwei Flaschen Weine am Tag gehabt, das war die normale Medizin.

00:52:29: Ja gut, aber das waren ja damals andere Weine.

00:52:31: Das waren andere

00:52:32: Weine, aber trotzdem

00:52:34: eine ganz

00:52:35: andere Wahrnehmung dem Getränk gegenüber.

00:52:40: Interessant.

00:52:41: Wie magst du die aktuelle Situation?

00:52:43: Kannst du es nachvollziehen?

00:52:44: Findest du es trotzdem?

00:52:45: Weil es ist ja allgegenwärtig.

00:52:47: Ja.

00:52:48: Wann trinkst du Wein zum Beispiel oder trinkst du Wein?

00:52:51: trinkst mit einem guten Gewissen?

00:52:51: Kannst du Wein empfehlen?

00:52:53: Kannst du die Studie der WHO, die von zwei kanadischen Wissenschaftlern entziehiert wurde, nicht entziehiert, sondern durchgeführt wurde?

00:53:00: Kannst du das nachvollziehen, gut heißen?

00:53:02: Wir beschäftigen uns ja irgendwo nebenher.

00:53:06: Wir beschäftigen uns ja jeden Tag damit nicht mehr, sondern jeden Tag damit und werden ja damit auch irgendwo konfrontiert.

00:53:12: Und ich finde es dann teilweise schwierig, weil wenn jemand das mehr oder weniger sagt, dann wird da vielleicht irgendwie was Wahres dran sein.

00:53:18: Auf der anderen Seite ist so ein unglaubliches Kulturgut.

00:53:20: Genau.

00:53:21: Und ich persönlich würde es nicht in dieses Segment Alkohol stecken.

00:53:24: Also für mich ist es Wein, es ist Leben.

00:53:28: Ja.

00:53:28: Es ist Genuss, es ist Entspannung, es ist dann eben auch mit Essen.

00:53:32: Jemand der Wein trinkt, bewusst Wein trinkt, achtet meistens auch auf ein anderes Essen.

00:53:37: Also er nähert sich nochmal anders und geht anders mit seinem Körper

00:53:40: um.

00:53:41: Und daher finde ich jetzt eigentlich so leidlich, das so in diesen Topf zu schmeißen und mit Wodka gleich zu setzen.

00:53:48: Ja, ich meine, damit hast du eigentlich ... Die Antwort schon.

00:53:53: Ich soll dir hier Fragen stellen.

00:53:55: Also ich würde da auch jetzt gar nicht viele hinzufügen wollen, weil das geht mir genauso.

00:54:01: Also wein ist für mich genau, was du gesagt hast.

00:54:04: Also da brauche ich jetzt zu keiner Wiederholung ansetzen.

00:54:09: Wann trinkst du wein?

00:54:10: Also die Frage kam ja mehr oder weniger nebenher noch.

00:54:13: Jeden Tag immer gerne.

00:54:15: Du lässt dich darin feinen.

00:54:16: Hast du einen Alltagswein?

00:54:17: Probierst du mal was Besonderes?

00:54:20: Also das mit dem Alltagswein, das hat sich eigentlich noch nie komischerweise.

00:54:25: Also es gibt nie so einen Wein, wo ich denke, das ist so ein Wein, da trinke ich jeden Tag einen Glas von.

00:54:30: Gibt es nicht.

00:54:31: Und nicht ein Zufluchtsort, wo du sagst, das ist mein Riesling von der Mose aus dem Rheinka oder Bärbler und dann fühle ich...

00:54:39: Ich kann sagen, ich trinke Löwen immer gerne, kann ich sagen, aber ich trinke nicht alltäglich.

00:54:47: Also ich trinke immer gerne.

00:54:49: Aber nicht alltäglich.

00:54:49: Also ich habe eigentlich jeden Tag einen anderen Wein im Jahr.

00:54:52: Stimmungssache.

00:54:53: Stimmungssache.

00:54:54: Ja.

00:54:54: Auch am Ende, was ist im Chambräer, worauf haben wir Lust?

00:55:00: Hast du Lust aufs Weißbegunter oder lieber doch was Rotes?

00:55:05: Das ist halt, wie sagt, stimmungsabhängig und von daher wandelbar.

00:55:10: Und dann ist Wein für dich... In dem Sinne und das nicht werden gemeint, getränke oder zelebrierst du das und suchst das richtige Glas, die richtige Temperatur, ist zwei Grad zu kühl und mit zelebrieren.

00:55:23: Also was heißt zelebrieren?

00:55:24: Ich sag mal zelebrieren ist ein großes Wort, aber dass der Wein wirklich so genossen wird, wie er es verdient hat, das gehört schon dazu.

00:55:34: Also das auf jeden Fall.

00:55:35: Bist du glas für dich Schiss?

00:55:37: Ich bin Glasfetischist.

00:55:38: Vorlieben, welcher also, welcher Lisa magst du?

00:55:40: Was sind deine?

00:55:42: oder hast du das gar nicht oder?

00:55:44: Ja, ich musste ehrlich sagen, also Spiegelau Definition oder Definition finde ich schon aus Preis und Leistung und Sensorik angeht an sehr, sehr gutes Produkt.

00:55:56: Kennt man ja, das ist ja quasi Salto, nur Maschinen hergestellt und von daher halt auch preislich wesentlich attraktiver als Salto.

00:56:05: Und ich mag die Form, also dieses Bauchige, Großbauchige, was er auch zalto hat.

00:56:11: Und das Glas, das habe ich auch komplett für die gesamte Kommioverkaufstörung verwendet, für alle Weine.

00:56:17: Vom kleinen Wein bis zum großen Gewächs habe ich nur dieses Glas verwendet, weil es für mich das Beste war.

00:56:24: Was würdest du mit Wein nicht machen?

00:56:25: Also was findest du?

00:56:27: Oder ist Wein so geduldig, dass man Schorle, Eiswürfel, Cola, Strohhalm, Flasche...

00:56:33: Eis gibt mittlerweile auch wieder, also gerade bei diesen manchmal ... subtropischen oder heißen Temperaturen, die wir auch hier haben.

00:56:42: Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit manchen Natural Vines, die auch mal im Eiswürfel, ein Natural Rosé, der ein bisschen trüb ist und sobald er würzig als fruchtig ein Eiswürfel rein, das macht super Spaß.

00:56:54: Wenn das richtig geil runtergekühlt ist und draußen ist es heiß und der Wein hat dann, der hat dann auch meistens nur elf Volumenprozent und das ist super frischend.

00:57:04: Also fein schon was Besonderes, aber kein Heiligtum?

00:57:06: Nein.

00:57:07: Keine Haltung, nein.

00:57:10: Gehört schon zu meinem Leben.

00:57:13: Ich sage mal nicht alltäglich, aber es ist halt klar, du bist hier im Laden meiner Frau.

00:57:18: Von daher ist es ja auch meine tägliche Umgebung.

00:57:21: Man kommuniziert jeden Tag über Wein und tauscht sich aus.

00:57:26: Geht ja nicht anders, obwohl du jetzt von deinem Laden ein bisschen weg bist, bist ja immer noch mit dem Wein verbunden.

00:57:34: Man lernt jeden Tag zu.

00:57:36: Man vergisst doch jeden Tag was, man muss natürlich aufrisch, man hat teilweise jeden Tag auch eine neue Erkenntnis, wenn man sich natürlich selber auch noch entwickelt.

00:57:43: und daher ist Wein jeden Tag spannend und man hört ihn oft zu lernen und entdeckt auch immer wieder was Neues.

00:57:50: Gibt es eine Region, wo du sagst, die, jetzt hast du Südfrankreich vorhin angesprochen,

00:57:55: aber irgendwie eine

00:57:56: Südwest, Entschuldigung, Südwest Frankreich angesprochen, aber gibt es für dich eine Region zur Weltweit, wo du sagst, Warum machte da keiner drauf?

00:58:02: Jetzt habe ich Ust-Medikistan auf

00:58:04: das

00:58:05: Blatt gebracht.

00:58:06: Ach, ich würde immer noch sagen Georgien.

00:58:08: Georgien?

00:58:10: Ja.

00:58:10: Es ist ein super interessantes Klick.

00:58:12: Georgien

00:58:12: und Libanon.

00:58:14: So meine beiden Spots, wo ich sage, hervorragende Weine.

00:58:20: Nicht billig.

00:58:21: Also Libanon ist ziemlich teuer.

00:58:23: Ist ne Tat.

00:58:24: Also die guten Sachen, guten Musa kennt man.

00:58:27: Ich wollte

00:58:28: sagen, ich habe nie was außerdem den Nennten und den Großen probiert und war da natürlich dann immer auch gerade gereift gefesselt und gefangen.

00:58:36: Aber stehe ich mir spannend vor, das zu fängiges.

00:58:41: Also schon ziemlich großartig.

00:58:43: Natürlich auch durch den Französischen Einfluss des Libanons.

00:58:48: War ja lang unter dem Protektoriat von Frankreich.

00:58:51: und von daher sind die auch francophil geprägt, aber eben nicht nur, die haben wir auch eigene alte Rebsorten, eine Gastfreundschaft, die ihresgleichen sucht und das hat mich wirklich, wirklich, wirklich gefangen, das Weinland und auch die Winzer.

00:59:12: Die Esskultur ist großartig, du kannst am Meer Fisch essen, du kannst.

00:59:16: im Landesinnere gibt es natürlich auch Froschchenkel zum Beispiel.

00:59:21: Gibt es dort eine supergute Qualität, also auch etwas, mittlerweile ob Skurren-Dinge, die alle aus Frankreich gekommen sind, aber wenn sie auch in Frankreich nicht mehr so gepflegt werden, dort noch angeboten werden und von daher auch ein großartiges Mosaik inklusive der Levante Küche bieten.

00:59:45: Was kostet Average?

00:59:46: ... libanesischer Wein, also das man jetzt, kennt man die bekannten, die sind dann teilweise ... ... das auch wert im oberen Preissegment, aber ... ... ein guter Durchschnitt, was

00:59:56: ... Ich sag mal, als Weinverkäufer ist es schwierig.

00:59:59: Weil gute Weine aus dem Libanon sind ja da meistens rot, es gibt ein paar auch anständige Weißweine.

01:00:06: Obedi heißt eine einheimische Weißrebsorte, die macht auch Musa, aber unter zwanzig Euro kommst du da nicht weg.

01:00:15: Und Georgien?

01:00:17: Was fasziniert dich dort?

01:00:19: Da hast du ja... ...fünfzigtausend Hektar Rebfläche, also nicht so viel, die in Georgia selber sagen, es ist so langsam am Aufbau, also es gibt schon noch viel, viel Masse.

01:00:30: Sind's da die vierzig Autotonenrebsorten, die dich faszinieren?

01:00:33: Von den fünfhundert, die es ja eben irgendwo gibt, aber vierzig werden ja eigentlich in der Art ja nur gepflegt.

01:00:39: Oder sind es die Einwanderer, die dann irgendwo interessant finden?

01:00:43: Sind es die Emberweine?

01:00:44: Oder sind es dann doch die traditionell gemachten irgendwo?

01:00:47: Naja, dadurch, dass dann Russland irgendwann die georgischen Weinen brokotiert hat.

01:00:51: Das war ungefähr mit dem Embargo, was ja ein Rieseneinstittern letztlich für die georgischen Weine war, aber glaube ich für die auch die Augeneröffnung, dass die sich mehr oder weniger auf Qualität konzentrieren konnten und mussten und somit eben auch im anderen Markt dann letztlich erkämpfen mussten, sprich dem westeuropäischen oder dem westlichen Markt.

01:01:08: dem westlichen, weil sie sind auch viel nach den USA gegangen.

01:01:13: Da gab es ja dann auch, hat dann auch angefangen mit der Naturweinwelle und da passen natürlich diese am Vorrunden, sprich Quervriweine, haben da natürlich super gepasst.

01:01:22: Ja, aber

01:01:22: nur fünf Prozent der gesamten Produktionen sind das wie ich so erstaunlich.

01:01:24: Ganz,

01:01:24: ganz wenig.

01:01:25: Wahnsinn, oder?

01:01:26: Obwohl das das größte Kulturgut ist, ist es eigentlich im Gebrauch gar nicht mehr so.

01:01:30: Da war natürlich auch der berühmteste, der meist verkaufte Wein, das war ja ein süßer Roter.

01:01:37: aus Georgien, den sie nach Russland verkauft haben, der Kinsma Rawli.

01:01:41: Also da haben die, also ich will es ja nicht beschreiben, aber es war jetzt keine besonders hochwertige Qualität, aber damit haben die Winzer ihr Geld verdient und erst als das dann weg war, haben sie sich drauf besonnen, hervorragende Weine zu machen.

01:01:57: Also die haben natürlich dann in der Zwischenzeit auch die ganzen Quebris ersetzt durch große Fässer, weil man muss ja Masse machen, was mit der Quebris ja nicht so einfach möglich ist und erst danach eigentlich ähnlich wie in Österreich.

01:02:11: Da musste erst eine Riesenkatastrophe passieren, bevor man sich dann auf die hohen Qualitäten einigen konnte oder konzentriert hat.

01:02:19: Familien, also Wein probieren, es gibt ja so richtig, diese alte Tradition ist, wenn man ein Haus baut, baut man unten seine tausend Liter Tonampfohre da rein und da wird dann immer nachgeworfen und rausgenommen.

01:02:30: Hast du so einen Wein probieren?

01:02:31: Also richtig authentisch, echt?

01:02:32: Ich war da, es war ein Tieflis, da gibt es jedes Jahr so ein Weinfest, da sind sowohl die angestammten Weingüter darin präsentieren im Weine, also Open Air, also draußen alles im Zelten und so und dann gibt es so einen ganz großen Park und dann wird da gekocht, gekillt, gebraten und dann bieten die ganzen Familien auch ihre Weine aus ihren, ich weiß nicht was das alles für Flaschen waren, Plastikkolaflaschen, fünf Liter Wasserflaschen, alles Haus gemacht, das schenken die einfach aus, das kostet auch nichts, das schenken die da einfach aus.

01:03:06: und dann hast du da eine gute Zeit und Feierabend.

01:03:09: Und da hast du da auch den Effekt, dass du sagst, dort warst der Wein deines Lebens, aber du könntest ihn nicht fragen.

01:03:13: Bist du der Profi, das du sagen kannst?

01:03:15: Hier ist es lecker, aber eigentlich Kinder sind... Deutschland wird das kein

01:03:18: Erkauf.

01:03:20: Das

01:03:20: sind dann wirklich nur die wirklich fessens Tier, sagt ihr vielleicht was?

01:03:25: Das ist ja so ein Weingut, was ich dort auch entdeckt habe.

01:03:30: Das ist aber auch vom Amerikaner betrieben wird und der ist ja auch im Export sehr erfolgreich.

01:03:34: Aber da war ich auch und hab den Mann auch kennengelernt, hab auch mal für Wiener um Interview mit dem gemacht.

01:03:39: Und das war eigentlich auch so ein Eye-Opener, der ist nicht ganz unumstritten.

01:03:43: Aber er hat mich für mich auch.

01:03:45: die Weine, die ich dort probiert habe, also diese Sortenvielfalt.

01:03:49: Und dann in der Herangehensweise und Bereitung der Weine fand ich das schon sehr herausragend.

01:03:55: Und von der Grundkonstellation, du hast dort Höhenmeter, also gehst richtig

01:03:58: in die

01:03:58: Höhe.

01:03:58: Du bist ja um die Sechstnottmeter in der Regel.

01:04:00: Du hast eine wahnsinnige Bodenvielfalt, trotzdem kaltlastig.

01:04:03: Also wirklich großartig, finde ich, stark georgelt in diesem Fan.

01:04:07: Und in der Relation noch relativ günstig.

01:04:10: Also da kommst du mit dem Zähner weit?

01:04:13: Ja, ist das so?

01:04:14: Finde ich schon.

01:04:16: Und in der Breite, wie ich es gesehen habe, in Deutschland eigentlich kaum präsent, aber...

01:04:20: Ah, du warst auch schon

01:04:21: da?

01:04:21: Nein, leider noch nicht.

01:04:23: Wirklich großer Wunsch.

01:04:24: Da endlich mal hin und ich habe es bisher noch nicht geschafft.

01:04:27: Das ist absolut empfehlenswert.

01:04:30: Okay, wann ist das?

01:04:31: Ich glaube, das war im Mai.

01:04:34: Mai oder Juni.

01:04:35: Also irgendwie, was?

01:04:36: auf jeden Fall war es warm.

01:04:37: Schön.

01:04:37: Was war für dich immer die schönste Weinreise, Weinregion, die du...

01:04:41: Ja, das war der Liebanon.

01:04:43: Ah, ein Liebanon.

01:04:43: Kann man auf jeden Fall sagen.

01:04:44: Wegen den imposanten oder wegen Natur oder wegen der Art, wie die Weinen.

01:04:50: Wegen der Kultur, wegen den Menschen.

01:04:55: Weil ich hatte eigentlich auch, ich hatte sofort irgendwie einen Draht zu diesen

01:04:58: Menschen.

01:04:59: Für dich da mal eine Pressereise gewesen oder bist du persönlich alleine dahin gefahren?

01:05:02: Genau,

01:05:02: das war eine Pressereise.

01:05:03: Sie wurde organisiert vom Jörg Wilczek, ein bekannter Fotograf, ein Fotograf aus der Schweiz und mit dem habe ich das zusammen gemacht.

01:05:13: Er sollte fotografieren, ich sollte die Texte machen und dann war wir, ich glaube er ist sogar länger geblieben.

01:05:20: zehn Tage da oder so, also war schon ein bisschen länger, aber war schon beeindruckend.

01:05:25: Aber darf ich fragen, Worte waren für dich schallend rauch, also Studium ist dann irgendwo verflogen, Winzerlehrer hast du gemacht, dann hast du irgendwann im Restaurant

01:05:33: und wie bist

01:05:33: du dann aber zur Moderation zum Schreiben gekommen?

01:05:36: Also kam da jemand durch die Tür und hat gesagt, Axel, du redest gut, schreib mal.

01:05:41: Oder hast du Christian kennengelernt?

01:05:43: oder weil Christina sowieso immer jemanden gesucht hat, der die Seminare macht oder wie?

01:05:49: Wie bist du da mehr oder weniger diesen nächsten Steps zu dem Flying-Sommie dann irgendwo oder gekommen?

01:05:58: Also, während meiner Studiumzeit habe ich auch so nebenbei Lyrik gemacht.

01:06:03: Ich war in verschiedenen, ja, gibt ja so kleine Vereine Literatur, die sich dafür interessieren, selber schreiben, sich dann jede Woche treffen oder einmal im Monat zum Zufix.

01:06:16: Sie lesen sich gegenseitig ihre Texte vor.

01:06:18: und nehmen sich dann gegenseitig auseinander oder loben sich, je nachdem, also von daher war ich ja auch schon schreibmäßig unterwegs.

01:06:27: Danach habe ich irgendwann mal den Manfred Trina kennengelernt, der war bei der Taz und der war dann auch Chefredakteur vom Slow Food Magazin.

01:06:38: Und der hat mir meinen ersten Text abgekauft.

01:06:41: Auch richtig mit Verkaufen will.

01:06:43: Das ist ja dann auch wieder eine Sache.

01:06:44: Es gibt ja so viele Zombies, die schreiben mehr oder weniger.

01:06:47: Die

01:06:47: haben mehr dafür Geld gegeben.

01:06:48: Was ist

01:06:53: denn da schon anders als die anderen Kinder?

01:06:55: Was ich

01:06:56: so ein bisschen schade finde, dass wie gesagt viele Zombies schreiben, aber eigentlich nehmen sie den eigentlichen Journalisten ja den Job weg.

01:07:03: Oder kann das so nicht sehen?

01:07:04: oder ist es zu kritisch jetzt?

01:07:05: oder bin ich heute sowieso komisch?

01:07:08: Also komisch bist du auf keinen Fall, aber ich kann sagen, dass wenn das eine vernünftige Redaktion ist, die wird schon wissen, ob sie sich ins Sommelier für den Text aussucht oder im Redakteur oder einen Journalisten, der entsprechend auch schreiben kann.

01:07:23: Weil ich habe das ja vorhin schon beschrieben bei unseren Verkostungen, wenn wir unsere Panels haben oder gehabt haben, zum Beispiel beim Falstaff.

01:07:31: Es ist die eine Sache, Weine gut probieren zu können, aber es ist noch mal ganz andere Sache, die Weine auch gut zu beschreiben.

01:07:38: Was ist von beiden das Schwierigere oder erfordert den größeren Fach?

01:07:41: Beschreiben.

01:07:42: Beschreiben.

01:07:42: Ja.

01:07:43: Also die wichtigen, richtigen Wörter für den Geschmack, für den Eindruck eines Weines zu bekommen, ist schwieriger als allein den Weinen zu probieren, so zu sagen.

01:07:57: Süßer, kräftig leicht.

01:07:58: Genau.

01:07:59: Keiner verziehen.

01:08:00: Es gibt auch wenige Texte, die mich ansprechen, also wo ich die Weinbeschreibung habe und wo ich es sage.

01:08:04: Es wird

01:08:04: dann halt oft emotional in solchen Verkosten.

01:08:06: Und es ist klar, wenn man Hundert Weine probiert am Tag oder so, dann lässt das auch so gewisse Spuren.

01:08:13: Das ist klar.

01:08:15: Und dann werden sie emotional.

01:08:16: Und dann kannst du auch viele Wörter nicht gebrauchen, die dort verwendet werden.

01:08:20: Und dann wird es manchmal auch umfletig und so.

01:08:22: Du kannst ja nicht schreiben.

01:08:23: Du musst es ja irgendwie in einen Sack packen, der dann auch passt.

01:08:27: Das muss ja auch dann... Stil haben.

01:08:29: Und dann hast du gesagt, da krieg ich Geld für und das mag ich sowieso mit den Wörtern, jetzt will ich das... Na

01:08:34: ja, mit den Wörtern Geld verdienen ist das sowieso eine schwierige Geschichte, deshalb kam er dann der Kontakt mit Christian Frenz, der war ja witzigerweise, als Sommelier war ich ja bei der Christina Fischer, der war ja damals mein Chef, der war der Chef-Sommelier im Fischer, war einen genutzten Tafelfreund und ich war dann quasi sein Komi.

01:08:55: Und dann haben wir uns kennengelernt und er hat sich selbstständig gemacht mit seiner Agentur, weil damals kam das ja auf mit diesem ganzen Kochsendung, Koch-Duell und ich weiß nicht was.

01:09:07: Und da hat er dann auch immer mehr Auftrag über Christina Fischer zuerst bekommen und dann hat er sich auch mit seiner eigenen Agentur selbstständig gemacht.

01:09:16: Und dadurch habe ich dann auch immer wieder Aufträge nebenbei über Christian.

01:09:21: Aber auch über Christina, die mich dann bei verschiedenen Privatverkostungen zu Hause und ich weiß nicht, was geschickt hat.

01:09:30: Sie hat mich sowieso mal vielen der Weltgeschichte, der Weingeschichte rumgeschickt.

01:09:34: Also hier habe ich diesbezüglich eigentlich so meinen letzten Kick zu verdanken, das ich heute noch beim Beimen.

01:09:42: Moderiert man... vor zehn, fünfzehn Leuten in der Moderation anders als im Restaurant.

01:09:47: Also bespricht man die Weine anders?

01:09:48: Das würde auch ausführlicher, das ist klar.

01:09:50: Aber hat man für sich selbst ein anderes Gefühl dabei?

01:09:52: Auf jeden

01:09:52: Fall.

01:09:53: Kann jemand, der am Tisch moderiert, auch automatisch Leute moderieren?

01:09:57: Oder sind es andere Typen?

01:09:58: Andere Typen.

01:10:00: Auf jeden Fall immer.

01:10:01: Also ich kenne auch sehr zurückgezogen, fast Schicht in den Sommeliers, die vor dem Gast aufblühen, aber bei Veranstaltungen das einfach nicht schaffen.

01:10:12: Das gibt es schon, ja.

01:10:13: Ja, das sind so grundlegende Unterschiede.

01:10:16: Gibt es für dich mal ein Restaurant, wo du noch gerne arbeiten möchtest?

01:10:19: Nein.

01:10:20: Nicht?

01:10:20: Nein.

01:10:21: Jetzt irgendwie kein An.

01:10:23: Nummer?

01:10:24: Nein.

01:10:25: Lukas Monaco.

01:10:26: Also, hingehen und essen gerne.

01:10:30: Ja, aber so.

01:10:30: Aber

01:10:31: die Arbeit... Aber

01:10:32: auch nicht zu verstehen, wie die funktionieren, was jetzt noch in diesen neuen Zeitgeist, der ja doch anders ist als unsere damals.

01:10:38: Nein.

01:10:39: Nee, okay, schön.

01:10:40: Hab ich.

01:10:41: Cool,

01:10:41: wenn man damit auch so ein bisschen abgestochen hat oder einfach sagt, das Game habe ich durchgespielt.

01:10:45: Game over.

01:10:46: Da muss man sagen, ich war ja gar nicht so lange in der Sommelerie, ging das zu anderen.

01:10:51: Ich habe zwar noch dann nebenbei ein paar Projekte gemacht, wo ich auch als Sommelerie gearbeitet habe, aber dann nicht so lange am Stück.

01:10:59: Das war immer noch eine etwas kürzere Phase.

01:11:02: Und die wirkliche Richtige Sommelierarbeit habe ich eigentlich nur bei Christina gemacht.

01:11:08: Die war so richtig intensiv.

01:11:10: Alles andere.

01:11:11: Ja, das war nochmal so eine Phase.

01:11:14: Aber es ging dann so wirklich Schritt für Schritt von der Sommelierie, also von meiner anfangs beschriebenen aktiven Sommelierie eigentlich weg.

01:11:22: Gab es mal ein Weinladen, wo du sagst, das ist einer, der mich total begeistert geflasht hat, da wirklich sofort einziehen?

01:11:28: Es gibt hervorragende Weinhandlungen.

01:11:36: Aber wo ich direkt einziehen würde, das wäre hier wahrscheinlich der von meiner Frau.

01:11:42: Ist auch schön.

01:11:42: Sie sitzt hier

01:11:44: in Burgwedel.

01:11:45: Das ist in der Nähe, also nördlich von Hannover.

01:11:49: Und ich bin ja ja auch involviert in diesem Projekt.

01:11:53: Das heißt, hier steht ja auch mehr oder weniger unsere persönliche Visitenkarte, nachdem der Wein ja auch so zu uns gehört, ist das ja auch ein Teil von uns, also von daher ist das schon etwas und ein Projekt, was uns schon ziemlich am Herzen liegt.

01:12:11: Was macht eine gute Weinauswein, ein Weinladen aus?

01:12:14: Ja, gerade heute ist es eben, dass es eben eine Philosophie hat.

01:12:19: Eine Philosophie, wo der Endkunde in den Gastraum, in das Ladengeschäft kommt und weiß, das sind Menschen, die stehen hinter den Wein, den sie verkaufen.

01:12:32: Und das ist völlig das Gegenteil von der Anonymität, die man als Kunde im Netz hat.

01:12:38: Also da bestellt man Wein mehr oder weniger ohne Face-to-Face-Kontakt und dann bekommt man den, trinkt man dann.

01:12:46: Also es geht schon mal eine Dimension des Genusses verloren.

01:12:51: Wenn ich hier meine Frau Weine empfehle, dann ist das ja auch mit einer gewissen Geisteshaltung, also auch im Sinne von Wein Geisteshaltung.

01:13:01: Und dass man das auch dann an den Kunden transportiert und er sagt, genau das, was Corinna mir beschrieben hat, habe ich auch geschmeckt und das ist super, das gefällt mir so gut.

01:13:12: Deshalb komme ich nicht wieder und kaufe den gleichen Wein nochmal.

01:13:15: Aber Sie wissen, Die und die Geschmackswelt, die und die Philosophie steckt da.

01:13:21: Und deshalb komme ich wieder in den Laden, weil mir das so gefällt.

01:13:24: Und sei es nur auf dem Glas.

01:13:43: Lass uns mit der offensichtlichen Frage anfangen.

01:13:45: Warum um alles in der Welt soll dich Kaminer aus dem Trittin nun nervös vor Neugier machen?

01:13:51: Obwohl alle Welt bei Kaminer sofort Kiele ruft.

01:13:55: Vielleicht, weil es nicht um eine Mode geht, sondern um ein Weingut.

01:13:58: dass diese Rebsorte seit dem neunzehnten Jahrhundert im Hof stehen hatte.

01:14:03: Sie hat zehntelang, und du glaubst es nicht,

01:14:05: für

01:14:05: Cabernet Franc hielt und dann Riesen-Schock, aber belegt, erkannte.

01:14:10: Das ist die Rebe, die San Leonardo am klastend spricht.

01:14:15: Und das steht nicht in irgendeiner Anekdoten-Sammlung des Zweigutes, sondern schwarz auf weiß in den eigenen Aufzeichnungen.

01:14:22: Also konkret, ich möchte dir den Zwei-Tausen-Neunzehner kamen.

01:14:26: Aus dem Hause San Leonardo mehr als empfehlen.

01:14:29: Und bevor wir uns beide in den Zwei Tausend Neunzehner hineindenken, klär mir das der Ding.

01:14:34: San Leonardo liegt im Süden des Trentino.

01:14:37: Valargarina zwischen Alpenwal und Garasi Wärme Speicher.

01:14:42: Denkst du an kalte Nordwinde?

01:14:44: Nein.

01:14:44: Die werden an der Alpine Barriere gebrochen.

01:14:47: Abends fällt die Temperatur.

01:14:49: Tagsüber hebt der See die Schulter Temperatur an.

01:14:53: Ergebnis?

01:14:54: Lange Vegetationsperiode.

01:14:56: Ordentliche Tag, Nachtspannung, frische Achse im Wein.

01:14:59: Das ist keine Poesie.

01:15:00: Das ist die hauseigene Geschichte beziehungsweise Lagenbeschreibung.

01:15:05: Aber dieses Haus hat mehr.

01:15:07: Es hat Herkunft mit Rückgrat.

01:15:09: Und glaub mir, es war ein langer Weg vom Kloster hin zur Rebsortensegnatur.

01:15:15: Mehr als tausend Jahre Kloster.

01:15:18: Mehr als dreijahrhunderte Familienbesitz.

01:15:20: Der Marquesi Query Gonzaga.

01:15:23: Diese Chronik ist nicht hübsche Kulisse.

01:15:25: Sie erklärt die Behaarlichkeit des Steels.

01:15:28: Marquesa, Carlos, Wery, Gonzaga, Studierende, Önologien, Luzan.

01:15:33: Arbeitete früh in Beugheri auf San Guido, an der Seite von Mario and Chisa de la Rogueta.

01:15:40: Also genau dort, wo Sasikaya geboren wurde.

01:15:43: Und holte den in den Neunzehntachtigern Jaco Motakis als prägendem Berater ins Boot.

01:15:49: Das ist die kulturelle und technische Achse, die San Leonardo definiert.

01:15:55: Und auch in der Gegenwart entwickelt sich dieses Weihengutweiter und zwar mit nachprüfbaren Standards.

01:16:01: Bio-Umstellung seit Jahrzehnte.

01:16:04: Bio-Diversity Friends, Jahrzehnte.

01:16:06: Equiliter-Zertifizierung, Jahrzehnte.

01:16:09: Das sind keine schönen Label-Sticker, sondern dokumentierte Audits.

01:16:14: Und die Sonderstellung?

01:16:15: San Leonardo ist einer der konsequentesten europäischen Botschafter für Kaminer.

01:16:20: Nicht, wir mögen die Sorte, sondern sie ist die Essenz von San Leonardo.

01:16:24: So steht es wörtlich im offiziellen Kaminé-Datenblatt.

01:16:28: Okay, das ist zum einen die Geschichte, das Schöne, das Philosophische, aber nun die harten Fakten.

01:16:34: zum Wein.

01:16:35: Zum Zwei-Tausen-Ninzeiner Kaminé-San Leonardo Trentino.

01:16:39: Rebsorte.

01:16:40: Einhundert Prozent Kamener.

01:16:41: Rebend nur innerhalb der antiken Klostermauern.

01:16:44: Einundundzwanzig bis drehundert Meter über dem Meeresspiegel.

01:16:47: Rebstockalter.

01:16:48: Fünfundzwanzig bis fünfundsiebzig Jahre.

01:16:51: Leichtesandige Böden.

01:16:52: Pflanzdichte.

01:16:54: Im Güyo-Verfahren.

01:16:55: Fünftausend-einhalb Stöcke pro Hektar.

01:16:57: Pergola doppeltausend achthundert Stöcke pro Hektar.

01:17:00: Einfach zweitausendfünfhundert Stöcke pro Hektar.

01:17:02: Erträge.

01:17:03: Im Geo, für twenty bis dreißig Hektoliter pro Hektar.

01:17:06: Im Pergola-Verfahren, für thirty bis viertzig Liter pro Hektar.

01:17:09: Das ist präzise kartiert, nicht frei erfunden.

01:17:12: Gärung und Ausbau.

01:17:14: Spontan-Gärung, zwölf bis fünfzehn Tage.

01:17:16: In kleinem Beton-Bottelchen.

01:17:18: Tägliche Remontage.

01:17:19: Gelegentliche De-Listage.

01:17:21: Malo, ebenfalls im Beton.

01:17:22: Anschließend, vierundzwanzig Monate Holz.

01:17:24: Siebzig Prozent Barik, dreißig Prozent Tuneau.

01:17:26: Französische Eiche, mittlere Tostufe.

01:17:28: Erste bis dritte Belegung.

01:17:30: Dann mindestens vierundzwanzig Monate Flaschenreife vor dem Verkauf.

01:17:33: Das ist eine bewusste, ruhige Elevage.

01:17:36: Präzise, aber nicht extra tiefbrüllend.

01:17:40: Wenn ihr zu viele Fachbegriffe waren, wir haben täglich bei uns in der Story immer eine kleine Umfrage, wo wir diese Fachbegriffe erklären.

01:17:47: Das kurzen eigener Sache aufzusehen zurück.

01:17:49: Tief, Rubinrot, Nase mit Kirsche, Erdbeere, Schwarzer Pfeffer, Rosmarin, Salbei, Gaumenkomplex, saftig, würzig, frisch, elegant, fein.

01:17:58: Boah, das waren Fakten.

01:17:59: Aber ich finde, damit versteht man den Wein und man versteht den Kaminä.

01:18:03: Also Kaminä ist historisch Bordeaux, um genau zu sein eine der Urrebsorten des Bordeaux.

01:18:08: Das hast du wahrscheinlich schon mal gehört.

01:18:09: Leider muss man sagen, fast komplett in Europa verschwunden, in viele spektakulär wiederentdeckt.

01:18:15: Das ausgerechnet in San Leonardo, die Sorte im neunzehnten Jahrhundert ankam, später als Cabernetfrau missverstanden wurde und in den späten neunzehntastiger Jahren dank Vergleichspflanzung identifiziert wurde.

01:18:28: ist ein solches Geschenk und zeigt welches Potenzial in dieser Rebsorte steckt.

01:18:32: Also, das ist keine Story, sondern eine Korrektur der Ampelographie mit handwerklichen Konsequenzen.

01:18:39: Diese Rebsorte wurde nicht exotischer Gast, sondern der Referenz im Haus.

01:18:44: Und dann kommt ein Jahr wie Zwei-Tausen-Ninzehn.

01:18:46: Laut Produzent war der Winter kalt und niederschlagsarm.

01:18:49: Ein kühler Mai, regenreich, verspieteter Austrieb, der Sommermoderat warmen trocken.

01:18:54: Ende August bis Mitte Oktober, sonnig.

01:18:56: Mit deutlicher Tagnachtspannung.

01:18:58: Lese im frühen Oktober bis achzehnten, zehnten, reifes Lesengut, balancierte Säure, also kein Hitzebrett, sondern Reife mit Frische.

01:19:07: Genau die Matrix, in der Kamen der pfeffrigwürzige Obertöne behält, statt in die Breite zu laufen.

01:19:13: Uns hat Leonardo zeigt.

01:19:14: Welches Potenzial in dieser Rebsorte steckt?

01:19:17: Was für ein Aromenerlebnis, was für ein großartiger Wein.

01:19:21: Vielen Dank dem Hause San Leonardo und natürlich dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Segnetz.

01:19:37: Das Schönste dabei dann auch anzufühlen, wann jemand in wenig Geschichte haben möchte oder möglichst wenig Text dabei haben möchte, weil ihnen das überfordert, weil er sich selber gefordert für.

01:19:47: Also diese Menschen kennen es, die Sensibilität dabei zu leben und zu pflegen.

01:19:52: Genau.

01:19:53: Man ist ein ganz großer Teil letztlich auch im Leben der Menschen, wenn man die ganzen Feste mitgestaltet, wenn man irgendwas hat.

01:19:59: Es ist schon sehr mehrwertig und mehrwertig als manch anderer mit Einzeler handelt.

01:20:06: Da darf ich auch eine Wortkritik üsen, nachdem du mein Stylistik kaputt gemacht hast.

01:20:10: Ich finde Endkunde ganz schlimm.

01:20:12: Ja.

01:20:13: Oder Endverbraucher.

01:20:14: Endverbraucher.

01:20:15: Endverbraucher.

01:20:15: Wer

01:20:16: hat das Wort initiiert?

01:20:17: Also wer hat das ... der Endverbraucher?

01:20:20: Das klingt so ... So radikal dann irgendwie, oder?

01:20:24: Ja, das klingt irgendwie nach Tod.

01:20:28: Nicht so groß.

01:20:30: Vorbei, alles ist vorbei.

01:20:31: Weil, lebt der Wein ja noch

01:20:33: länger nach.

01:20:34: Gibt es da ein anderes Wort für?

01:20:35: Entverbraucher.

01:20:36: Entverbraucher, Entkunde.

01:20:37: Genießer.

01:20:38: Genießer.

01:20:40: Erschöner.

01:20:41: Okay, ich streiche den Listig-Duellen.

01:20:45: Boah, egal, heute.

01:20:46: Okay.

01:20:47: Ja.

01:20:48: Also gehst du selber auch in eine andere Weinhandlung?

01:20:50: Also mal reingucken, reinziegen?

01:20:52: Ja, immer.

01:20:52: Worauf achtest du?

01:20:53: Also willst du da Blutschips sehen?

01:20:54: Willst du Sachen, die du kennst oder

01:20:56: willst du?

01:20:56: Nein, das freu ich ja nicht.

01:20:57: Nein, es ist immer interessant, nur wenn ich jetzt, ich war ja auch eine Zeit lang in Australien bei Gletserweins im Bausa Welle.

01:21:05: Hab ich da gearbeitet

01:21:06: oder?

01:21:06: Gearbeitet,

01:21:07: ja.

01:21:07: Ah,

01:21:07: wie lange?

01:21:08: ein

01:21:08: halbes Jahr, da gab es noch dieses Holiday-Working-Visa, das heißt mehr oder weniger ein halbes Jahr.

01:21:16: Für Leute unter fünfzig?

01:21:18: Nein, bis dreißig.

01:21:21: Genau, Leute unter fünfzig.

01:21:23: Also war ich gerade dran, weil ich war auch ein bisschen älter als ich bei meiner Lehre angefangen habe, also deshalb habe ich das gerade so geschafft mit diesem Working-Holiday-Visa.

01:21:31: Und wenn ich natürlich solche Weine wieder laden sehe in Deutschland, ist das für mich natürlich interessant.

01:21:36: Weil ich war da auch bei dem Mitholo, sagt der was?

01:21:40: Mitholo?

01:21:41: Mitholo Wines?

01:21:42: Aus Awelle.

01:21:44: Ziemlich bekannt.

01:21:44: Ist das

01:21:45: schlimm?

01:21:45: Ja.

01:21:45: Wenn

01:21:46: ich die nicht kenne?

01:21:47: Wenn ich die nicht kenne?

01:21:49: Nein, das ist auch nicht schlimm.

01:21:50: Irgendwas nicht zu kennen.

01:21:51: Man lernt ja immer was dazu.

01:21:52: Das ist ja das Schöne am Wein, haben wir ja selber schon rausgefunden.

01:21:55: Auf jeden Fall ist es schön.

01:21:56: Ich habe den Wein, den GAM, der ist benannt nach den Vornamen, nach den Initialen der Vornamen seiner Töchter.

01:22:03: vom Mitholo, so heißt der Winzer und da habe ich den ersten Jahrgang gemacht.

01:22:07: Also ich habe die ganzen Gewürze, Chips und so weiter alles reingeworfen, was man so braucht.

01:22:11: Hast du

01:22:11: wirklich so gemacht dort?

01:22:12: Ja, klar.

01:22:13: Ah nein!

01:22:14: Und nachdem du aus dem heiligen Deutschland kamst und von Bernhard Huber, was du dort hast gesagt, wow!

01:22:18: Bernhard Huber kam nach Australien.

01:22:20: Okay, oder bei Bercher.

01:22:21: Da hast du gesagt, auch so kann man Wein machen.

01:22:24: Meine Güte, das war eine super Zeit.

01:22:27: Ich habe da super gern gearbeitet.

01:22:28: Wir haben viel gearbeitet.

01:22:29: Wir haben gutes Geld verdient.

01:22:31: Wir haben enorm Spaß gehabt.

01:22:33: Wir hatten da so eine Hütte.

01:22:34: Es war noch ein Kollege von der Mosel und noch eine andere Dame mit dabei.

01:22:39: Und wir haben da viel viel Spaß und Freude.

01:22:42: Aber

01:22:42: ist das gut oder?

01:22:43: Also weiß ich jetzt aus deiner Aussage nicht herauszuhören.

01:22:48: Wertschätzt du das, wenn du sagst, auch so kann man Wein machen?

01:22:50: Auf jeden Fall.

01:22:52: Klar.

01:22:53: In unseren heiligen Hallen der Beinwälder wird sowas immer totgeschwiegen bzw.

01:23:00: negativ irgendwie besprochen, dass man sagt mit Ships oder mit ...

01:23:06: Weinen drauf würze, ne?

01:23:07: Cool,

01:23:09: okay.

01:23:09: Was soll ich

01:23:10: sagen?

01:23:11: Ja.

01:23:12: Also ich meine am Ende, klar kann ich sagen, wenn der die neuen Barricks nimmt, ist natürlich immer alles schöner.

01:23:19: Aber ich war da ja auch eine Sellerhand, also ein ganz normaler Angestellter.

01:23:24: Da bekommst du morgens dein Klemmberett mit den Aufträgen, welche Tank, wie, was, wo zu machen ist.

01:23:30: Und dann machst du das halt.

01:23:31: Du kannst das halt dann im Nachgang auch hinterfragen, ob das dann für deine eigene Philosophie taugt oder nicht.

01:23:38: Aber den Auftrag, den geht es auszuführen.

01:23:40: Also, solange der, ich sage mal, für einen selber tragbar ist und ein paar Chips und Rotwein soll es dann nicht gelegen werden.

01:23:49: Ist es eine Frage der Wertigkeit?

01:23:51: Oder um da jetzt vielleicht auch zu verallgemeinern, zu globalisieren, dass alle australischen Weine mit Chips und Gewürze gemacht sind?

01:23:57: Das stimmt ja nicht.

01:23:58: Ja,

01:23:58: ja, daher, also nicht, dass so was dann, so ein paar Messen dann

01:24:02: irgendwie

01:24:03: rauskommt.

01:24:03: Nein, nein, nein, nein,

01:24:04: nein.

01:24:05: Es gibt halt Balkware und es gibt keine Balkware.

01:24:07: Genau.

01:24:07: und Balkware wird halt dann, um mehr Geschmack zu bekommen, auch ein bisschen Gewürz, sprich Chips dazu gegeben.

01:24:13: Aber der G.A.M.

01:24:14: zum Beispiel, da wurde mit, das weiß ich noch, mit Tannin nachgeholfen, weil das war auch mal ein bisschen Mangelpunkt und da hat man das entsprechende Pulver halt dazu gegeben.

01:24:28: Das ist halt Winemaking, man kann es ja nicht anders beschreiben.

01:24:31: Das

01:24:31: ist dann Winemaking, also dann,

01:24:34: bevor die Säuerung gab, gab es die Schaptalisierung.

01:24:39: Jetzt arbeitet man in verschiedenen anderen Produkten, ist es ja auch schon, da urt's Ascobinsaure, ich weiß gar nicht, wie lange man schon Ascobinsaure hierzulande zum Weißwein zufügt, damit er die Frische behält ein bisschen länger.

01:24:53: Normalerweise bei etwas einfachen Weine, aber damit die dann ja ihre Frucht, ihre Primärfrucht halten, kommt dann Ascobinsaure dazu.

01:25:01: Aber, was?

01:25:04: Also, habe ich jetzt kein Problem mit.

01:25:07: Ja, ist dieser offene Umgang den, wo ich finde, der wichtig damit ist und dass man das dann einfach kommunizierten anspricht, nicht einfach sagt auch nicht, wir machen ja alles nur irgendwie ganz, macht sich von alleine.

01:25:18: Und ich sitze nur dabei und liess mein Buch.

01:25:20: Ja, genau.

01:25:24: Okay, und wenn du die in der Weinhandlung siehst, dann bist du,

01:25:28: bist du glücklich und dann ist es für dich... Dann interessiert mich das.

01:25:32: und dann, jetzt war man hollig, jetzt weiß ich den Namen wieder.

01:25:35: Agronacco oder so, das ist ein relativ großer Italiener, da bin ich auch immer interessiert und gucke dann, der hat glaube ich all was von Gaia bis, ich weiß nicht, pro Noto und Co.

01:25:48: Also vom Pimont bis runter nach Umbrien oder wie auch immer.

01:25:55: Nämlich als interessierter Weintrinker, gerade wenn ich die Weine oder die Weine noch nicht kenne, auch gerne immer jeweils in Flaschen mit.

01:26:02: und dann trinken wir das, probieren wir das, sprechen wir drüber und gehört dazu.

01:26:07: Und

01:26:08: nimmst du da eher eine Beratung in Anspruch, um zu sehen, wie der Anderes macht oder suchst du selber aus?

01:26:13: Eigentlich.

01:26:14: Wenn die nicht offensiv vom Weinhandel selbst kommt, mache ich das eigentlich immer selber.

01:26:19: Ja.

01:26:19: Außer ich kenne die Weinhändler.

01:26:26: Das habe ich jetzt noch mal wieder probiert.

01:26:28: Das ist so famos.

01:26:30: Kauf meiner Flasche, dann mache ich das sicherlich auch.

01:26:32: Gibt es Weinhändler oder ein Zombie, dem du total vertraust?

01:26:34: Also einer, der ich beeindruckt habe oder der...

01:26:35: Der mich beeindruckt?

01:26:36: Ja.

01:26:37: Als Zombie.

01:26:38: Als Zombie oder als Weinhändler.

01:26:39: oder wo du sagst, wow, dieser Fachmann, wie der es menschlich rüberbringt und das ist für mich so die Vermenschlichung des Weines in einer Art und Form und Weise, das finde ich...

01:26:47: Also er ist noch gar nicht so lange her, jetzt weiß ich nur leider den Namen nicht.

01:26:51: Macht nichts.

01:26:51: Aber der ist Zombie im Votum in Hannover.

01:26:55: Im Restaurant Votum.

01:26:56: Okay.

01:26:58: Das kenne ich im Namen auch nicht, aber ich bin ja reich mal nach.

01:26:59: Es waren zwei Sommies, also ein Jüngerer.

01:27:02: Einer von den beiden ist gut.

01:27:04: Die waren beide gut.

01:27:04: Okay.

01:27:05: Und warum waren sie beides gut?

01:27:07: Weil die so unaufgeregt waren.

01:27:09: Schön.

01:27:09: Sie haben einmal am Anfang Apparativ, Champagne-Empfehlung, Story und kurz erzählt und die und da super.

01:27:17: Und dann auch haben wir uns auch entschieden, um nur keine Weinbegleitung.

01:27:22: Wir haben nur zwei Flassen Wein bestellt, eine weiße, eine rote.

01:27:26: Dann hat er das nur erklärt und war auch als Sommelier auch eben mit den Speisen mit dabei, hat sich dann auch mitgemacht, finde ich auch übrigens wichtig, dass ein Sommelier sich nicht nur um den Wein kümmern sollte, sondern auch mal sich nicht zu schade sein darf, auch mal ein Teller zu tragen und das zu servieren und vielleicht dazu noch was zu sagen.

01:27:45: Aber das Komplettpaket aus Weinberatung, Gastronomie und Küche, ... war in diesem Restaurant wirklich exzellent.

01:27:53: Und er hat dir verschiedene Weine empfohlen, ... ... also sprich, bei

01:27:56: den, die sowas... ... hat er immer gemacht, genau.

01:27:58: Und dann haben wir die Weinkarte, ... ... die jetzt auch sehr gut strukturiert war, ... ... durchgeschaut, uns für Weine entschieden ... ... und dann konnte dazu auch noch was erzählen, ... ... aber es war nie aufdringlich oder so.

01:28:08: Es war immer so angenehm, ... ... bizzernfreundlich und witzig.

01:28:12: Ist da, wenn du eine Weinkarte siehst ... ... oder von mir aus auch bei euch im Laden ... ... oder wenn du in einen Weinhandel gehst, ... die preis range für dich wichtig.

01:28:20: also gibt es für dich wo du sagst.

01:28:22: darunter finde ich schwierig oder möchte ich gar nicht.

01:28:26: oder sollte man mindestens dafür ausgeben?

01:28:29: und darüber ist es schade quatschen, warum macht ihr sowas?

01:28:32: Also es ist ja teilweise eben auch diese Insta-Phänomen, wenn du rauf und runter sagst, ihr hättet euch lieber ein Auto dafür gekauft.

01:28:38: Ja, genau.

01:28:40: Ja, das stimmt schon.

01:28:41: Jetzt bin ich aber auch nicht so der Instagramer der ständigen Menü mit den entsprechenden Weinen dann fotografierten.

01:28:48: Ja, aber

01:28:48: die Weine kennst du auch.

01:28:49: Ich meine, da drüben sehe ich auch die eine oder andere offene Flasche, die nicht eine ganze Wohnung gekostet hätte.

01:28:56: Da vielleicht eine Eintraumwohnung in Puppwedel.

01:28:57: Ja, klar.

01:28:58: Nee, da bin ich

01:29:01: nicht der Typ.

01:29:02: Ja.

01:29:03: Aber kannst du es nachvollziehen?

01:29:04: Warum so ein Wein so viel kostet oder warum der diesem Markt wird dann irgendwo ergibt und dass das so ist und dass Leute das wirklich auch herausschmecken?

01:29:15: Oder ist es dann doch Quatsch?

01:29:19: Also ich denke mal ab einem Die Wissenpreis-Limit kann man, also gerade wenn wir auch von der Blindverkostung sprechen, die Preise der Weine, was die Qualität betrifft, nicht mehr unterscheiden.

01:29:35: Und wo liegt der?

01:29:36: Das ist immer eine schwierige Frage.

01:29:37: Ungefähr

01:29:38: roundabout?

01:29:38: Ich wäre mal so bei Hundertfünfzig Euro.

01:29:41: Ab Hundertfünfzig Euro wird schwarz unterscheiden?

01:29:44: Ja, wird schwarz unterscheiden.

01:29:46: Ob der dann auch fünfhundert kostet oder nur hundertfünfzig, denke ich mal, wird schwer.

01:29:51: Was meinst denn du?

01:29:53: Es gibt für mich so einige Weingüter, wo ich sage, die haben mich irgendwo berührt.

01:29:58: Und da sind wir bei diesem Gefühl, bei dem berühren, die waren leider zu teuer.

01:30:02: Also es war so keine Ahnung, Leroy zum Beispiel.

01:30:04: Es ist ein Weingut, was mich total berührt, wo ich sage, Prüm.

01:30:08: Es sind Weine, die mich emotional richtig, Theresa Breuer, Schlossberg, finde ich, wow.

01:30:16: Der kostet jetzt keine, keine,

01:30:18: fünfhundert,

01:30:19: klar.

01:30:20: Auch nicht unbedingt, aber wenn du jetzt halt leider ja begund, teilweise auch gereifte Fijaks zum Beispiel, gereift findest du auch in keinem anderen Wein, kostet leider auch so viel.

01:30:32: Kostest in der Femm-Ninzig oder wie auch immer, also es ist so ein Wein, in dem ich le flef, da sind wir ja begund oder roten teilweise, wenn du da gewisse Weine hast.

01:30:40: Die entteuer sind, die findest du halt nirgends woanders, aber und da hast du wahrscheinlich einen anderen Blick darauf.

01:30:46: Ist es das rein vom Wine-Making dann irgendwo?

01:30:48: Und das siehst du dann wahrscheinlich, dass du sagst, der Aufwand wäre ein Hundertfünfzig Euro wert, mit dem Ganzen, was da reingesteckt wird, dass da halt nicht zwei Leserhäfer sind, sondern Hundertfünfzig Liter Durchkrauch und zwei Stunden das Ganze lesen.

01:31:01: Der

01:31:01: Aufwand ist ab eines bestimmten Reises des Weines, das ist ja nicht mehr nachvollziehbar.

01:31:08: Es ist ja nicht so, dass die Qualität des Weines professionell steigt mit dem Personal, was du brauchst.

01:31:14: Das ist ja eher im Gegenteil so.

01:31:16: Je größer das Weingut, je mehr Fläche, desto mehr kannst du automatisieren, desto weniger Personal hast du und desto weniger mehr kannst du dann eigentlich im Endeffekt auch umsetzen.

01:31:26: Das ist ja bei den großen Gütern so.

01:31:30: Oder auch bei den großflächigen Anbauflächen und Anbaugebieten und den Weingütern.

01:31:38: Also von daher, das Personal, guter kann man noch überlegen.

01:31:44: macht man jetzt biologisch, biodynamisch und so, dann brauchst du natürlich schon entsprechend mehr auch an Personal und Handwerk.

01:31:53: Ist

01:31:53: es für euch hier wichtig?

01:31:54: Also der biologische Anbau spielt bei uns eine große Rolle her.

01:31:57: Wie

01:31:57: viele Prozent ungefähr?

01:31:59: Das dürften ungefähr achtzig Prozent sein.

01:32:01: Und alle zertifiziert?

01:32:02: oder einfach nur, dass ihr es wisst?

01:32:04: Nee, die meisten sind dann zertifiziert.

01:32:05: Ist das wichtig für dich oder für euch?

01:32:07: Nee, das hat sich ergeben.

01:32:12: Ich meine also, dass die Winzer auch dazu stehen, sich zertifizieren lassen

01:32:17: und

01:32:18: also kauft ihr dann nur oder versucht ihr es dann nur zu vermitteln oder wenn ihr wisst, dass die nachhaltig arbeiten, es reicht euch das auch aus.

01:32:27: Eigentlich reicht uns das erst mal aus.

01:32:29: Und in der Regel ist es auch so, dass sich dann auch die meisten Weingüter, mit denen wir zusammenarbeiten, entweder zertifizieren lassen oder sich auch in diesem Prozess der Umstellung geben.

01:32:43: Also das haben wir bei vielen erlebt.

01:32:45: Also es gibt einem Weingut, mit dem Arbeiten werden wir gerne zusammen in der Nähe von Bad Kreuznach, Weingut Achenbach, die haben auch schon nachhaltig gearbeitet, haben sich dann auch zertifizieren lassen, arbeiten biologisch.

01:32:59: die meisten eben anderen dann irgendwann auch.

01:33:04: Kann man das schmecken?

01:33:08: Kann man biologisch erzeugte Weine von konventionell erzeugten Weinen unterscheiden?

01:33:13: Geschmackig?

01:33:14: Ist das die Frage?

01:33:15: Ja,

01:33:15: genau.

01:33:16: Also schmeckt man da etwas, was im konventioneller Wein nicht hat?

01:33:21: Wer ich vermute oder ich möchte fast sagen, dass man Bio-Fleisch zum Beispiel schmecken kann?

01:33:28: dass ein biologisch erzeugtes Fleisch sich z.B.

01:33:33: anders beim Braten verhält als ein Industriefleisch aus dem Lidl.

01:33:41: Das ist ja klar.

01:33:42: Wenn es da klar ist, dann... Aber

01:33:45: es ist beim

01:33:46: Braten

01:33:47: auch so.

01:33:47: Das sieht man.

01:33:49: Also du kannst natürlich einen industriell erzeugten Wein, den du im Discounter kaufst, vom einen handwerklich erzeugten Wein unterscheiden.

01:33:57: Kann es auch leid?

01:34:00: Bin ich zu direkt mit meinen Fragen und zu... oder?

01:34:03: Ich hab grad so das Gefühl, ich will dich nicht nageln.

01:34:06: Na nein, gut, das sind ja Fragen, die stellst du jetzt mir.

01:34:09: Ich kann ja nur als Axel jetzt antworten.

01:34:10: Ja,

01:34:10: sollst du ja auch.

01:34:12: Ich kann ja nicht... Aber

01:34:14: das sind ja Fragen, mit denen wir auch jeden Tag im Business konfrontiert werden.

01:34:17: Total.

01:34:18: Ich hoffe mal, dass die Genießer, die zu uns kommen, auch deswegen kommen.

01:34:25: weil sie wissen, dass wir hier Handwerk und keine industrielle Plöre verkaufen.

01:34:31: Das sollte jeder wissen.

01:34:32: Und wenn er Letztere haben möchte, dann weiß er auch, wo er am besten hingeht, dass er dann auch technisch korrekt erzeugtes Gedönens bekommt.

01:34:43: Das ist ja klar.

01:34:44: Und die Adressen gibt es ja mittlerweile.

01:34:47: Und da müssen wir uns, das ist Pflicht, ganz sorgsam von unterscheiden.

01:34:52: Also wir müssen das auch geschmacklich am Ende darstellbar machen, dass ein handwerklich, vielleicht auch biologisch am Ende, vielleicht sogar biodynamisch, erzeugt der Wein, sich von einem industriell erzeugten Wein unterscheidet.

01:35:08: Ich hätte gedacht, auch wenn man es nicht in Worte kleiden kann, kann man es fühlen.

01:35:13: Ja, da bist du wieder so beim ... ...

01:35:16: mit

01:35:16: der Emotion.

01:35:17: Kann

01:35:18: man aber nicht vermitteln, kann man dann ihm nicht beschreiben, aber ... Oder ich hatte in meiner Weimbau, und wir hatten ja auch im Weinhandel mit dabei, ganz oft die Situation, dass die Leute gesagt haben, die Weine von ihnen, wir hatten auch achtzig Prozent Bio.

01:35:32: Unbewusst hat sie dann irgendwo ein normales Ergebnis, in einer gewissen Klasse sind die Winzer ja mehr oder weniger auch bestrebt, ihre Weine natürlich zu erzeugen, sondern wir auf Rot springen.

01:35:40: Und

01:35:40: so, gerne.

01:35:41: Ja.

01:35:43: Dass die immer gesagt haben, ihre Weine fühlen sich anders an, das fand ich ergreifend eigentlich von der Art her.

01:35:50: Die Weine fühlen sich anders an.

01:35:58: Erröten?

01:36:02: Irgendwie sich ausgesucht hat.

01:36:10: Das grüne Herz Italiens, Umbrien,

01:36:14: hat kaum jemand auf dem Schirm.

01:36:16: Die meisten

01:36:16: haben irgendwie

01:36:18: Toscana, Sangiovese.

01:36:19: Genau.

01:36:20: Ich weiß, ich weiß leider nicht, ich müsste nachlesen.

01:36:26: Zehn Prozent Kananejolo.

01:36:27: Der ist schlecht vorbereitet.

01:36:29: Und... Für mich eine andere in der Produktion dieser Riebsorten, deswegen mag ich den sehr gerne kraftvoll.

01:36:35: Natürlich jetzt im Alkohol ist heutzutage auch mal sehr...

01:36:38: Kanayolo ist auch einmal ohne Riebsort, ne?

01:36:40: Unter anderem, ja.

01:36:41: Unter

01:36:41: anderem, ja.

01:36:42: Das ist halt extrem... Jetzt sind wir wieder mal gefühlt.

01:36:46: Er ist vom Fillingern sehr warm.

01:36:48: Für mich.

01:36:50: Also...

01:36:51: Jetzt haben wir da vorne ein Wein gehabt, der sehr klar, sehr, sehr proistisch, sehr strukturiert, sehr kühl ist.

01:36:57: Ja.

01:36:58: Karl Löw ist für mich so der im Begriff eines kühlen weines

01:37:01: also grad vierundzwanzig hat eine ganz andere mineralische wenn wir jetzt wieder bei der emotion bleiben kühle richtung als der jahrgang davor.

01:37:12: der war eher ein bisschen wärmer vom

01:37:14: natur gegeben.

01:37:15: also

01:37:15: das ist ja das ist

01:37:16: ja und wenn es dann herausgearbeitet wird und das eben nicht uniform gestaltet

01:37:19: wird

01:37:20: als manchmal dann auch mit den Das ist immer wieder bei den Kunden relativ schwierig ist, weil die natürlich einen Geschmack und den gerne mögen und wenn der andere ja dann halt ganz anders ist, die Ungewöhnung, ich kann es manchmal verstehen.

01:37:30: Also, dass sie eigentlich die Uniformität ganz gerne hätten will, sie einfach den Geschmack mögen.

01:37:35: Aber es ist dann natürlich das, was er auch wiederum möchte, Natur und Wein.

01:37:38: Und hier ist natürlich, vorher waren wir im Klimaanlagen gekühlten Raum und jetzt kommen wir raus ins Freie und haben die Wärme und das sind so richtig erst mal ... Das ist im Gesicht, aber ich finde, wenn man sich so ein bisschen akklimatisiert und mit dem Wein auch akklimatisiert, Du hast hier auch irgendwie, finde ich zumindest das Gefühl, du hast nicht diese Meeresnähe, sondern du hast die das inländische.

01:37:57: Das inländische im Sinne von auch nach anderen Küche, oder?

01:38:03: Also ich finde es inländisch so, jetzt sind wir wieder bei der Sprechskombine.

01:38:08: Kaninchen, Russmarinen.

01:38:10: Ist ja keine Maritimeküche, sondern eine mediterrane Küche.

01:38:13: Ja, genau.

01:38:14: Ich finde es auch witzig,

01:38:15: dass mediterrane Küche als die Meeresküche oftmals gesehen wird, obwohl es ja eigentlich die mediterrane Küche ist.

01:38:20: Also die indische Küche und nicht die maritimeküche.

01:38:24: Und dann wäre es hier dann eher eine warme, eine südländische mediterrane Küche.

01:38:31: Genau.

01:38:32: Ja, eine gewisse Süße, was wir auch für einen relativ hohen Alkoholgehalt spricht.

01:38:38: Das ist aber ganz gut.

01:38:38: Ich würde ihn vielleicht zwei, drei Grad kühler machen.

01:38:41: Ja, die

01:38:41: Temperatur ist relativ

01:38:43: schwierig.

01:38:43: Da waren wir jetzt sehr alleinhaft.

01:38:45: Ja, das glaube ich, dass ich den mitgebracht

01:38:47: habe und dann gleich aus dem Koffer aufmachen.

01:38:50: Hättet man gleich mal kurz mal einen Kühlschrank.

01:38:52: Das tut dem glaube ich, das gibt noch mal ein bisschen so einen gleichen Frisch.

01:38:56: Die

01:38:56: Frische kommt dann richtig heraus.

01:38:57: Genau.

01:38:57: Das finde ich das Schöne dabei, dass wir uns eigentlich jeden Tag mit Wein beschäftigen, aber genau diese Dinge dann auch manchmal, wo wir sagen, okay das, voll fangen wir an zweit zu trinken, aber das ist so.

01:39:05: Aber ich mag die Tanninkultur daran.

01:39:07: Ja.

01:39:08: Tanninkultur,

01:39:09: finde ich auch noch das interessantes Wort.

01:39:12: Die Tanninkultur.

01:39:13: Ist es falsch?

01:39:14: Nein, gar nicht.

01:39:16: Warum?

01:39:16: Aber ich habe es noch nie gehört so, Tanninkultur.

01:39:19: Also

01:39:19: es ist so, er hat da nicht so eine gewisse angenehme Trockenheit, aber nicht diese schokoladige Trockenheit.

01:39:25: Genau.

01:39:25: Und dann

01:39:26: schmeckt die Frucht ganz leicht nach.

01:39:27: Du hast eine animierende Leere klingt negativ, eine Anne, was fragen das in dem Wein, dass er gleich noch am nächsten Schluck fragt.

01:39:34: Und du schmeckst so nach und schmatzt so nach.

01:39:37: Und ich finde, auch wenn die Süße habe ich gar nicht so präsent, also trotz des Alkohols, aber er hat auch nichts Brandiges, also auch trotz der Temperatur, das finde ich so toll, ist so wunderbar eingebunden.

01:39:49: Und es ist für mich keiner der Süditaliener, also wo man sagt, primitiv, Süße, Schmerz, so würde ich die Süße gar nicht gleich setzen, sondern ich würde sie einfach als Strukturgeber dabei.

01:40:04: Nimm und...

01:40:05: Ja und keine Süße ist exakt und der Extakt bleibt frisch und nicht einschläfern, ermüdend, sondern er hat dann auch eine gewisse Animation, was den Beinen auch nach vorne bringt.

01:40:17: Jugendlich?

01:40:18: Zweiundzwanzig?

01:40:18: Na ja, klar.

01:40:19: Ja, hab ich gelesen.

01:40:22: Steht

01:40:23: noch eine Zahl drauf.

01:40:24: Zwei in den Sechzig.

01:40:24: Wofür steht die denn?

01:40:25: Da wurde zwei in gut gegründet.

01:40:27: Ah, okay.

01:40:27: Und Torgiano ist ja mehr oder weniger ein relativ unbekanntes Gebiet, eine unbekannte Appellation gewesen.

01:40:33: Lungarotti hat das salonfähig gemacht.

01:40:35: Also er hat dafür gesorgt, dass es klassifiziert wurde, dass es eine Anerkennung erfuhr und letztlich was, keine Ahnung, beyond the sandy für Brunello ist, ist Lungarotti für Torgiano.

01:40:49: Okay.

01:40:51: Ja, gut.

01:40:53: Also im Weg bereit, letztlich für eine ganze Region, für eine ganze Kultur.

01:40:57: und die kultivieren das dort auch auf eine ganz eigene Weise.

01:41:00: Die haben dort ein Weinbaumuseum, die haben ein Olivenölmuseum.

01:41:04: Dort funktioniert also versuchen eben auch diesen Weintourismus, der ja durchaus wichtig ist, auch um die Weine zu verstehen, dass die Leute dort hinkommen.

01:41:12: Es geht uns ja genauso wie du vorhin mit dem Liebhaar noch erzählt hast.

01:41:15: Versuchen die eben ganz ganz... krass zu inszenieren und voranzutreiben, dass die Leute die Weinen dort kennenlernen und nicht irgendwo in der Toscaner verhungern.

01:41:24: Ich war aber leider auch noch nie in Umbrien.

01:41:26: Ich auch nicht.

01:41:28: Ich war auch noch nie in Umbrien.

01:41:29: Aber es gibt so viele Weinbaugebiete, ich finde es auch schwierig.

01:41:32: Also eigentlich müsste man ja alle mal irgendwie mal gereist sein und die irgendwie kennengelernt haben.

01:41:38: Auf der anderen Seite sollte man ja auch alle fünf Jahre mal ins Bordeaux oder ins Burgund oder in die Toscaner, dann auch ins Piemont oder an die Mosel.

01:41:46: Dann irgendwie Verhandtschaft mehr auch nicht, man ist ja nicht jede Woche irgendwie unterwegs.

01:41:49: Nein, geht ja nicht.

01:41:51: Also, woher auch.

01:41:53: Das ist auch so, in meinem Fall, dass ich ja ungeheuer dankbar bin für die Reisen, die mir in der Vergangenheit ermöglicht wurden.

01:42:03: Wer konnte schon mal nach Georgien?

01:42:06: Lieber Nonn, das ist ja auch nicht politisch ganz leicht da rumzufahren.

01:42:11: Ich meine, da muss man überlegen, da hat man uns ein Mietwagen rumgefahren, also auf eigene Faust, weil das war ja eigentlich eine relativ selbstständige redaktionelle Arbeit.

01:42:24: Also da bin ich schon sehr dankbar für, dass mir das in meinem Job so alles ermöglicht worden

01:42:29: ist.

01:42:29: Was ja aber auch nachhaltig ist, also du redest heute darüber?

01:42:32: Ja, genau.

01:42:33: Und was prägt und wo man dann auch die eigene Wissensten Webibliothek dann irgendwie komplettiert hat, bildest du dich heute noch weiter?

01:42:41: Und wie?

01:42:42: Also hast du irgendwie ein Magazin, was du gerne liest, bist du ein Internet-Sucher, liest du noch

01:42:46: ein Bücher?

01:42:46: Ja, ja, hauptsächlich online, also ein Magazin gar nicht mehr.

01:42:52: Manchmal schlage ich noch einen alten Bücher nach, wie z.B.

01:42:55: die Weinarpotheke, solche Publikationen.

01:42:59: Da gucke ich auch nochmal nach Archiven und beschläme auch ab und zu mal noch so ein altes Buch, was ich da auch immer geil finde, wenn das so alte Schriften beinhaltet, wo man noch was aber Wein aus vergangenen Zeiten erfährt.

01:43:13: Aber Weinreisen auch noch, aber das hat da dadurch das jetzt auch nicht mehr... als Wein soll es arbeiten, arbeiten kann, auch dann abgenommen.

01:43:24: Ganz klar.

01:43:26: Was ist Wein für dich?

01:43:28: Wein ist für mich mein Leben.

01:43:30: Wenn du ein Wein wärst, welcher Wein wärst du?

01:43:33: Ich wäre wahrscheinlich eine relativ unbekannte, seltene, aber doch irgendwie interessante Rebseite.

01:43:44: Zum Beispiel?

01:43:47: Lass die Zeit.

01:43:48: Lass mir mal Zeit.

01:43:51: Ich lasse mal.

01:43:52: Mein Zug geht um neunzehn Uhr also von dem

01:43:53: her.

01:43:54: Naja, also irgendwas, was Charakter bildet, nicht zu fruchtbetonend ist.

01:44:00: Also, dass wir schon im Südwesten waren und auch dieses einmalige Aroma dieser Weine, gerade wenn sie auch restzüß ausgebaut sind, sehr gerne mag, ist es Pidimassal.

01:44:14: Kennst du?

01:44:15: Ja.

01:44:16: Findest du dich in der Tat großartig?

01:44:18: Ja.

01:44:19: Reihen sollte ich aber ganz selten zu finden.

01:44:21: Ja, in den Pyrenäen und als Süßwein häufig.

01:44:25: In der Regel aber eher als Geweh mit Grommers Hängen.

01:44:31: Aber gerade Pyrenäen machen das, da gibt es super, super Weine mit einem unglaublichen Reifepotenzial.

01:44:40: Und die Süßweine, die bringen immer so einen wenn Reiferwerten auch ein bisschen Portrittes bekommen haben, die Trauben, so ein trüffelartiges, an mehr Saume erinnertes Aroma und das ist wirklich einzigartig.

01:44:55: Sind Süßweine für dich allgemein Thema?

01:44:58: oder wer ist es ja in der Weinenlandschaft kaum Thema geworden zu werden?

01:45:02: Immer weniger.

01:45:04: Immer weniger, ja.

01:45:05: Findest du es verständlich oder findest du Schade oder findest du ein Süßwein-Fan?

01:45:09: Ich bin auf jeden Fall ein Fan von der Süße im Wein.

01:45:13: wenn sie balanciert ist.

01:45:15: Das ist ja wie mit den alten Reben von Löwen, die wir getrunken haben, wo die Süße ihre Berechtigung hat, weil sie eben keine Zuckersüße ist, also nicht um den Wein primär, aromatisch süß zu machen, sondern um eine neue Dimension hinzuzufügen.

01:45:32: Dann ist Süße geil und das macht dann auch einen eine Bernausleser, ein Eiswein oder eine vielleicht am Ende auch Trockenbernauslese so einzigartig.

01:45:41: Aber klar, sie spielen natürlich in meinem Glas keine Rolle.

01:45:45: Die meisten dieser Weiner habe ich während meinen Verkostungstätigkeiten probiert und durfte sie dann eben auch mal trinken und probieren.

01:45:55: Aber ansonsten, die sind ja im Verkauf nicht.

01:45:59: Das sind ja auch immer kleinste Mengen.

01:46:00: Wie viel wird für so eine Trockenbillären auslesen, im einem Jahr erzeugt.

01:46:06: Zwarhundert Liter, hundert Liter.

01:46:25: In Italien.

01:46:26: Und ich weiß gar nicht, ob nur in Italien.

01:46:28: Aber vornehmlich.

01:46:29: In Italien sind Zweitweiner oft wie die Nebenrolle in einer Oper.

01:46:32: Schamant, aber dazu da, den Tenor glänzen zu lassen.

01:46:37: Lissere Novital On Liar allerdings betritt die Bühne mit einer Stimme, die so klar und kraftvoll ist, dass man sich fragt, ob er wirklich im Programmheft unter Nebenrolle stehen sollte.

01:46:49: On Liar selbst spricht von einem Proud Second Wine.

01:46:53: Und wenn du zuhörst, merkst du sofort, das ist kein Souffleur, das ist ein Solliss.

01:46:58: Also lassen strukturiert

01:46:59: Aber

01:47:00: ohne Stechschritt durch Herkunft, Geschichte, die harten Fakten im Keller, warum es als Jahrgang als Jahrgang funktioniert, gehen.

01:47:08: Zum einen wäre da Ornlayer.

01:47:10: Beugery, Küste, Konsequenz.

01:47:13: Ornlayer wurde in deiner Zeit in den Neunzehnten gegründet.

01:47:16: Wenige Kilometer vom tyränischen Meer.

01:47:18: Im Beugery, eine torskanischen Küste.

01:47:21: Vom Beginn anstand eine Quest for Excellence im Zentrum.

01:47:26: Heute gehört online zur Familie Fresco Baldi.

01:47:28: Die offizielle Seite betonen die Kontinuität.

01:47:31: Präsident ist Marquese Ferdinando Fresco Baldi.

01:47:34: In der operativen Spitze Lamberto Fresco Baldi.

01:47:37: Und Fabrizio Dosi.

01:47:39: Und er stützt vom technischen Direktor Marco Balzimelli.

01:47:43: Ich weiß viele Namen.

01:47:45: Aber gelegentlich klingelt es vielleicht, weil es sind absolute Größen in dieser Weinwelt.

01:47:50: Und das Haus, so programmheftmäßig es klingt, kann man es hier spüren, verbindet internationale Ausstrahlung mit klarer Herkunftsbindung.

01:48:01: OnLayer beschreibt den eigenen Ansatz als radikal detailorientiert.

01:48:06: Viele kleine Parzellen.

01:48:07: Jede wird individuell bewirtschaftet, um ihren Charakter auszudrücken.

01:48:12: Alles ist wie eigentlich immer beim Wein eine Frage der Sensibilität.

01:48:16: Und das ist keine Marketingfloskel, sondern eine Arbeitsanweisung in diesem Haus, die man im Wein wiederfindet.

01:48:23: Beugerie ist heute ein globaler Maßstab für küstennagereifte Bordeaux-Varitäten.

01:48:29: Das Konsortio beschreibt das Mikro-Klimanüchtern.

01:48:32: Konstantem Meeresprisen.

01:48:34: Durchschnittlich, fifteen Komma fünf Grad Celsius.

01:48:37: Zur Orientierung, Berlin hat zehn Grad.

01:48:39: Also schon ganz nett dort.

01:48:40: Mindestens zweieinhalbfünfzig Windigitage, sechshundert Millimeter Jahressen der Schlag, also so viel wie in Deutschland.

01:48:47: Tiefe, überwiegend sandige, lemige, akalische Böden mit Feinkies und marinen Fossilien.

01:48:53: Die Weinberge liegen von zehn?

01:48:55: Also in Meeresnir, bis zu einundachzig Meter über dem Meer.

01:48:58: Das ist die physische Bühne, auf der On-Layer spielt.

01:49:02: Lissere Nouve, wurde in nineteen sieben neunzig erstmals gefüllt und von Anfang an als eigenständige Komposition konzipiert.

01:49:11: Primär aus jüngeren Rebflächen der Tinuta.

01:49:14: Aber mit derselben Akribie wie der Erstwein.

01:49:17: Das ist nicht die Restaurant-Besondern, eine gezielte stylistische Entscheidung.

01:49:23: Lass uns ein bisschen technischer werden.

01:49:24: Bei Miliaire Nouveau wird es für den Jahr zwanzig Mark, dass wenn man manchmal den Wein dann ein bisschen besser verstehen kann.

01:49:52: Jede Rebsort und Parzelle wird separat vinifiziert.

01:49:55: Alkoholische Gärung teilt es im Edelstahl, teilt es im Beton.

01:49:58: Zweiundzwanzig bis achtundzwanzig Grad Celsius für zwei Wochen.

01:50:01: Anschließend Maseration.

01:50:03: Insgesamt zehn bis fünfzehn Tage Maischekontakt.

01:50:06: Malolactic im Edelstahl.

01:50:08: Barik aus ranzösischer Eiche.

01:50:10: Insgesamt fünfzehn Monate.

01:50:16: Nach zwölf Monaten wird verschnitten.

01:50:19: Der Wein kehrt für drei Monate im Barik zurück, danach sechs Monate Flaschenreife.

01:50:23: Ich denke, es gibt einen Grund, warum Lissére Nohove, von der Tinuta de la Onlaie als eigenständiger Wein funktioniert.

01:50:31: Weil er ein selbstbewusster Zweiter ist, mit dem Anspruch, die Essenz der Tinuta in einer jüngeren, energiegeladenen Sprache zu sprechen.

01:50:41: Gleiche Sorten, gleicher Himmel, gleiche Philosophie.

01:50:46: Die Idee ist nicht Kopie.

01:50:47: sondern Parallelperspektive.

01:50:50: Und dann hat man ein Jahr, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie es ist, wie.

01:51:14: Ja?

01:51:15: Und wir haben's im Glas.

01:51:16: Eine perfekte Balance zwischen Kraft und Eleganz.

01:51:19: Extrem viel Waldfrucht, Kürsche, diskrete Gewürznoten, polierte Tanine, harmonischer Körper.

01:51:25: Balanceiert mit einer lebhaften Frische und einer eleganten Spannung zwischen Kraft und Fluss.

01:51:31: Das ist ein Wein, der Bulgarie perfekt spiegelt.

01:51:33: Das ist ein Wein, der die Toskana perfekt spiegelt.

01:51:36: Das ist ein Wein, der in sich selber so unfassbar eigenständig ist.

01:51:41: Vielen Dank.

01:51:42: dem Weingut Ornelayer und dem deutschen Porteur, dem Handelshaus Schlumberger.

01:51:57: Aber Banyulsportwein, Sotern, Basak, etc.

01:52:01: ist ja

01:52:02: eigentlich

01:52:03: schon ein Riesenbomben-Venis, sind ja Riesenthemen.

01:52:07: Und da sind wir in Thailand noch nicht und in Spanien nicht.

01:52:09: Und das ist eigentlich schade, dass diese Kulturen aufgrund der geringen Abnahme eigentlich Tokai Aus der Ausbruch oder sonst?

01:52:17: Weil er

01:52:18: ist ein bisschen so in Deutschland bei meiner Süßweinvorstellung.

01:52:23: Hab dadurch die Auslöschen ein bisschen ins Background gezogen, aber Panjuls machen wir auch und Panjuls ist ein ganz ganz tolles Erzeugnis.

01:52:34: Also wird viel zu selten von gesprochen, aber

01:52:38: auch zu selten reif.

01:52:39: Und wir haben fünfundneunziger hier.

01:52:42: Kronkrö von El Twail, das ist exzellent, das reift wirklich super.

01:52:47: Und dazu dann ein Fungnambeer, also ein Blauschimmelkäse oder sowas in der Art.

01:52:52: Vielleicht auch ein Stilten, aber ich würde eher ein bisschen in die mildere Richtung gehen.

01:52:57: Das ist ein großes Geschmackserlebnis.

01:52:58: Das sind so einfache Sachen, die sich jeder, also du brauchst doch nicht mal irgendwie in keine Angst, sondern in die Studium für haben, sondern du kannst es einfach genießen.

01:53:06: Gab es für dich mal irgendwie ein Weinspeisenerlebnis, wo du sagst,

01:53:10: boah,

01:53:10: geflasht.

01:53:12: Das wäre es so eins gewesen, also wirklich diese einfachen Dinge, also einfach über Gegensätze zu gehen, sprich hier Süße und Würze, also die Würze und fast eine Schärfe, Schärfe ist es ja nicht wirklich, aber diese ganz spezielle, pikante Note des Fum D'Ambers oder Blauschelme-Kesis, mit dieser süßigen Würze zu kombinieren und dann am Gaumen zu haben und diese Creme des Käses mit diesem Schluck Wein zu kombinieren.

01:53:41: Ich meine, was gibt's Schöneres?

01:53:43: Und das ist auch was, was im Restaurant und auch bei der Moderation dann total interessantes Bild.

01:53:48: Das kann der Gast, der Kunde, der Zuhörer, kannst nachvollziehen, kannst nachempfinden.

01:53:53: Wenn du auch mit so einfachen Teilen arbeitest, dann kann er es ihm teilweise auch zu Hause nochmal nacherleben.

01:54:00: oder hat es schon mal erlebt.

01:54:01: Und dann hast du ihm nicht den Steinboot, der dreimal geschwenkt wurde und viermal mit Kräutern irgendwie.

01:54:06: Das ist dann sowas... Was großartig klingt, was man vielleicht auch im Restaurant leben kann.

01:54:11: Aber wenn du das so aus der Kalten heraus erzählst, dann weiß keiner, wie die Flugbarbe schmeckt.

01:54:17: Also besser kann man das nicht gesagt haben, Silvio.

01:54:20: Das finde ich genauso.

01:54:22: Du kannst solche komplexen Kombinationen als Gerichte im Restaurant, wenn man die hat und dann in Kombination mit einem Wein, das kann zwar sehr, sehr gut sein, aber die Nachvollziehbarkeit ist natürlich deutlich schwieriger.

01:54:38: Also von daher finde ich das ganz wichtig, was du da formuliert hast.

01:54:42: So ein Erlebnis kann im Restaurant, einzigartig super, aber wenn man zu Hause mal so ein Erlebnis haben möchte, denke ich, auch sind einfache Dinge dann besser.

01:54:51: Kann das nur weinen?

01:54:52: Also ist Wein das einzige Erzeugnis, was eben auch diese Geschmackskomplexität hat, das uns zu fordert?

01:54:58: Oder kann das auch, keine Ahnung, Sake, Tee, Cola,

01:55:01: Limonade, Thalala?

01:55:02: Also ich bin bei Sake und den Limonaden und Tee und so weiter, aber was es da alles gibt, absolut nicht im Thema.

01:55:10: Aber

01:55:10: gab es irgendwas, was dich dermaßen fasziniert hat, wie Wein?

01:55:13: oder ist Wein?

01:55:14: Wein, Wein.

01:55:15: Also Wein ist für mich ein Kombination mit Speisen im Prinzip gesetzt.

01:55:20: Ich trinke sonst Wasser.

01:55:22: Aber das ist ja dann nicht so eine Harmonie, die sich da entwickelt, sondern das macht man zum Durst löschen oder eben dann die Speise entsprechend zu vermengen.

01:55:34: Aber in Kombination, was für mich dann so eine Erfahrung bringt, ist Wein für mich gesetzt.

01:55:42: Gibt es für dich noch ein Leben ohne Wein?

01:55:44: Ein Leben?

01:55:44: Ja, wenn ich tot bin.

01:55:47: Ein Leben ohne Wein, also daher.

01:55:50: Ich habe auch so eine provokante Frage.

01:55:51: Ich wusste nicht, wie ich die damals formulieren sollte.

01:55:54: Das ist eigentlich ein bisschen, deswegen steht die ganz selten.

01:55:57: Und sollte eigentlich mehr gemeint, also sollte wer darf bei deinem Begräbnis kochen und welches Gericht darf dabei serviert werden.

01:56:04: Aber es geht eigentlich mehr darum, dass du es nicht bezahlen musst und irgendeinen idealen Wein und irgendeine ideale Speise oder Lieblingskochern irgendwie benennen sollst.

01:56:11: Wer wäre es bei dir?

01:56:13: Also ein super Gericht oder Lieblingskoch, wer dürfte dich feiern für dich kochen und welchen Wein würdest du ausschenken?

01:56:20: Du sagst, sauft Leute, ich muss nicht bezahlen.

01:56:22: Also kochen müssen mein Vater, so unwahrscheinlich, aber setze einfach mit die Realitäten außer Kraft.

01:56:30: Kochen würde mein Vater und der würde eine Wissiswas machen und dazu gäbe es trockenen Silvaner aus Franken.

01:56:40: Heerlich!

01:56:41: bestimmten Produzenten, Lieblingsbein oder nicht.

01:56:44: Allgemein, Silvana ist für dich am unterschätzten.

01:56:47: Also, weil Silvana Franken bis vor zehn Jahren kaum ein Thema wirklich so überprominent gewesen ist.

01:56:53: Seit zehn Jahren erlebt er, finde ich, eine Renaissance und wird gewertschätzt.

01:56:58: Also wird auf Augenhöhe mit dem Riesling teilweise gesehen.

01:57:01: Du auch, oder?

01:57:02: Was Ausdruck vom Terroir angeht, ist Silvana in Teilen für mich sogar stärker als Riesling.

01:57:10: weil er weniger Frucht hat und da sind wir beim Thema Mineralik auch die Erde, wo er gewachsen ist, nochmal deutlicher widerspiegelt.

01:57:23: Das macht Silvana aus.

01:57:25: Spiegelt der es eine provokante Frage der Silvana die Erde wieder oder formt die Erde den Silvana?

01:57:30: Beides.

01:57:31: Das bedingt sich beides.

01:57:34: Also es ist ja klar, es gibt verschiedene Böden, es gibt verschiedene Wasserhaushalte, wie das Wasser abtransportiert ist, welche Gesteine, welchen pH-Wert und das alles beeinflusst dann auch den Geschmack des Mostes.

01:57:48: ganz klar und am Ende auch die des Beines.

01:57:51: Und dann hat man nochmal die etwas aromadeffensivere Sorte Silvana, die eben das alles nochmal stärker hervorbringt, zum Beispiel als eine etwas primär fruchtige Sorte, als zum Beispiel Riesling.

01:58:05: Und da hat man ja Gerade wenn die Weine jung sind, wir hatten sie auch bei den alten Reben jetzt vom Löwen, die haben ja Aprikose und so weiter, noch und Löcher.

01:58:14: Und das hat auch der Silvana nur in den seltensten Fällen in seiner Jugend.

01:58:19: Es gab mal so eine Bewegung, so auch so Anfang der zweitausender, da hat man auch Silvana kalt vergoren und dann so richtige Johannesbeere, Stachelbeere, Aroma, das was den Sauvignon Blanc hätte sein können.

01:58:33: Da hat man dem Silvana versucht, ähnlich wie diese Kampagne mit Rewana damals im Baden auf die Sprünge zu helfen, aber Ende hat es ja nicht funktioniert.

01:58:44: Für mich, also für viele, und das fand ich interessant, einen der undankbarsten Rebsorten für ein Winzer, weil er keine Fehler verzeiht.

01:58:53: Silvana?

01:58:54: Ja.

01:58:54: Also

01:58:56: man sieht alles, was irgendwie fehlgelaufen ist, merkt man im Wein und lässt sich ganz schwer korrigieren, was bei anderen Rebsorten Gerade wenn du das Opinion sagst, das ist ja für viele Winzer relativ einfach, irgendwas draus zu basteln, was dann trotzdem lecker ist.

01:59:09: Und bei Silvana eher schwierig.

01:59:10: Ja, gerade wenn man da traditionell arbeitet und vielleicht auch mit Spontankehrung, großen Holzfässern und so weiter, wenn man extrem kalt vergeht, auch dann mit den entsprechenden Häfen, dann bekommt man natürlich zuverlässiges Aroma rein.

01:59:23: Wenn man die Rebsorte als Wein machen lässt, wie sie machen kann.

01:59:29: Dann hat man natürlich auch die Gefahr, dass da auch dann gewisse Töne entstehen können, die man endlich gar nicht will lernen.

01:59:35: Schon klar.

01:59:37: Hattest du mal ein Mentor?

01:59:38: Ein Mentor?

01:59:39: Jemand, der entweder damals im Weinbereich, als du Winzer gelernt hast oder dann als Sommi oder dann als Journalist oder jemand, der dich geformt hat, wo du sagst.

01:59:51: Also mein Mentor... im Weinmaking-Winzerbereich war der Kellermeister vom Weingut Bercher, der hieß Stefan Beck, der müsste jetzt noch Kellermeister bei Martin Vassma sein, also zumindest mal jetzt die Info.

02:00:10: Der hat mich im Keller wirklich auch was Qualität, was auch andere Weingüter angeht.

02:00:15: Iona wurde ja damals, da gab noch die sogenannte Umkehrosmose.

02:00:19: Kannst du das noch erinnern?

02:00:20: Ja, klar.

02:00:21: Ach, das war ein Zeiten da, da hat man Fakum verdammt war.

02:00:24: Das waren auch Dinger da.

02:00:26: Da gab es sogar im Spiegel eine große Story, wie man jetzt die Weine, die spätbekunderte, die dünnen Säuerlinge.

02:00:32: richtigen Rotwein draus macht, nicht?

02:00:35: Viertzeinhalb und Vakuum verdampfen, hundertprozent neues Holz und Rinder mit.

02:00:41: Da sind wir ja heute ganz anders.

02:00:42: Heute haben wir die ganzen Margarlinge da mit zwölf und halb und dezent Holz und so weiter, viel Säure.

02:00:48: Aber der hat mich geprägt, was eben dann die verschiedenen Stile der Weine nicht nur in Deutschland angeht.

02:00:54: Das in jedem Fall.

02:00:56: Was war und beim Sommerier Weinberatung?

02:01:02: Na ja, am Ende war es Christina Fischander, kann man nicht anders sagen.

02:01:06: Sie hat mir da wirklich den letzten Kek, sie hat mich in der Weltgeschichte geschickt, Suchverkostung, Weinreisen, hat mich machen lassen, Einkäufe, ich habe Verantwortung bekommen und so, würde ich nicht anders sagen können.

02:01:20: Gibt es für dich eine Person entweder historisch oder aktuell, wo du sagen würdest, die hat für die Kulinare oder für den Wein unfassbar viel Erschaffen oder bewegt?

02:01:32: Ja, zu Johnson.

02:01:35: Auf jeden Fall.

02:01:37: Damit bin ich auch quasi groß geworden,

02:01:41: sozialisiert

02:01:42: worden.

02:01:43: Allein was die großen Bücher angeht, alles was ich mir damals an Wissen auch über Weingüter im Speziellen aneignen konnte, war eigentlich dann im großen Johnson.

02:01:56: Und dann was den deutschen Weinbau angeht, war es dann tatsächlich Stuart Peete.

02:02:03: Sie hat mich dann auch weitergeführt, was die deutsche Weinkultur angeht und wir sprechen jetzt so ungefähr von den enden neunziger Jahren ungefähr.

02:02:19: als dann auch die ersten großen Spätbegründer die Rieslinge und als das Dietpicket seine ersten Bücher gemacht hat.

02:02:27: Und damit hat er ja quasi als Engländer die deutsche Weinkultur wieder hochfähig gemacht.

02:02:34: Das muss ich mal vorstellen.

02:02:37: Die ganzen Köhler Ruprecht, Philippi, diese Spätbegunder, die es damals gab, noch in dieser Portoflasse.

02:02:47: Das war eher großartige Weine.

02:02:50: Ich kann mich noch erinnern, meine Eltern hatten danach nach der Gutschenken-Geschichte im Johannesberg, hatten sie noch ein Restaurant in Hannover.

02:03:00: Also kann ich so weit weg, die Biesler Weinstube.

02:03:03: Und bei allem die großen Weine Deutschlands.

02:03:07: So hieß das Werk, glaube ich.

02:03:09: Es waren nicht die Rieslinge, es waren die Weine Deutschlands.

02:03:12: Da hat er eine Lesung bei uns gemacht mit entsprechender Verkostung.

02:03:16: Und ich habe die Weiner dann dort im Restaurant dann auch serviert und durfte sie auch alle auf Kork probieren.

02:03:22: Und wir haben ... Das war damals die Top Range in Deutschland, die es damals probieren zu probieren gab.

02:03:29: Es war eine katastrophale Gläser, also die Glaskultur.

02:03:32: Die war bei meinen Eltern auch nicht so angekommen.

02:03:34: Und das hast

02:03:34: du damals aber da schon erkannt?

02:03:37: Was denn?

02:03:37: Dass die Gläser scheiße sind?

02:03:38: Ja,

02:03:39: das haben wir schon erkannt.

02:03:40: Aber das hat lange gedauert, bis sich meine Eltern mal sogar vom Römer getrennt haben.

02:03:47: Echt?

02:03:47: Bei uns gab es noch Römer.

02:03:48: Ja, bei uns gab es noch Römer.

02:03:50: Die waren in der Gutschenke Schloss Janisberg.

02:03:53: Da wollten alle noch randvoll, also Zitrig durfte man da nicht sein.

02:03:56: So voll mussten diese Römergläder sein.

02:04:00: Man die zum Gast brachte und die Kultur haben sie auch ein bisschen mit Hannover genommen.

02:04:05: und ich musste dann schon ein paar Jahre arbeiten, damit sich meine Eltern mal ordentliche Gläser zugelegt haben.

02:04:14: Aber wie gesagt, es war auf jeden Fall eine tolle Veranstaltung und ich durfte diese ganzen Weine kennen und probieren lernen.

02:04:21: und auch dann, wie gesagt, es war dann wirklich ein Engländer, der mir das dann auch nahe gebracht hat und ich habe dann auch die meisten Bücher von ihm gelesen.

02:04:32: Und dann gab es ja dieses ganz tolle Buch da, Einspricht Deutsch, jetzt vielleicht diesen dicken Schinken, damit ist ja Andreas Durst, der bekannte Weinfotografe und heute auch nicht ganz Winzer, genau, auch der auch Großradige Pinos und Silvana bekannt geworden.

02:04:50: und der Stuart Piggit hat da auch viel gemacht, ich glaube, ich weiß gar nicht ob er herausgeber war, auf jeden Fall hat er auch viel, der Stefan Reinhardt, der mittlerweile ja auch hierfür Deutschland, Schweiz, Parker, verantwortlich ist auch.

02:05:04: Und das war ein großes, großes Werk.

02:05:08: Also von da ist Dirt Pickett schon einer, der mich auch dann in der Weinwelt geprägt hat.

02:05:12: Was

02:05:13: mich total beeindruckt ist, also auch wie bei Hugh Johnson oder bei Janice Robinson, die lange Zeit, wo die beständig sind, sich teilweise neu erfinden, trotzdem Substanz haben, niemals in Frage gestellt.

02:05:28: Ich kenne keinen.

02:05:30: Der Stuart Pickett kritisiert.

02:05:33: Gibt es schon?

02:05:34: Ja, okay.

02:05:34: Hat

02:05:34: bei Stuart Pickett?

02:05:35: Ja, aber ich denke mal jetzt, wo wir ungefähr in der gleichen Generation sind, bei Stefan Reinhardt, fast nicht.

02:05:44: Ich glaube, durch die ganze Strecke, die ich ihn jetzt so kenne, Beobachte, Kommuniziere.

02:05:49: Gibt es

02:05:49: Johnson oder James Robinson?

02:05:51: Nee, das sind Instanzen.

02:05:54: Toll, oder?

02:05:54: Ja.

02:05:55: Über vierzig Jahre.

02:05:57: Wahnsinn.

02:05:58: Das ist schon Wahnsinn.

02:05:59: Ich weiß gar, ich lebte noch.

02:06:00: Scheiße, ich weiß es auch

02:06:03: nicht.

02:06:03: Ich glaube, ja.

02:06:04: Ich glaube auch, ja.

02:06:05: Ja.

02:06:06: Liebe Grüße!

02:06:07: Liebe Grüße, woher ich war?

02:06:09: Im Zweifel.

02:06:13: Wir heute im Grüß-Modus sind, also da...

02:06:17: Ja, schreck.

02:06:19: Wir gehen davon aus.

02:06:20: Wir gehen davon aus.

02:06:22: Er dürfte es auch schon.

02:06:22: Aber wirklich, ja, er sucht das an, ist da seinesgleich.

02:06:25: Ich

02:06:26: habe mir das Buch von ihm.

02:06:27: Ja?

02:06:28: Ja, mein Lieblingswein oder sowas, das, ja, fand ich.

02:06:33: Nee, das gehörte auch eigentlich bei jedem, der sich mit Wein da ein bisschen näher beschäftigt hat, gehörte Hugh Johnson und das große Weinintellekzikon und diese ganzen Geschichten eigentlich dazu.

02:06:45: Das ist so Standard, was jeder einfach mal durchgeschlagen haben muss, ja, ja.

02:06:50: Gab es für dich mal ein richtig super Schönes oder ein katastrophales Sommeliererlebnis?

02:06:56: Ja, ja, ich, also ich, also so mein Jehe-Erlebnis, wie dem auch sei, also es gab mal eine Dirk Würz, ist ja doch bekannt, ist ja mittlerweile auch bei St.

02:07:10: Antoni.

02:07:10: Auch

02:07:11: toll, der Weg und diese Präsenzen, trotzdem diese Navigkeit und so weiter.

02:07:15: Ja,

02:07:16: okay, jetzt kommt eine andere Story.

02:07:19: Ja, aus den sozialen Medien auch ein bisschen zurückgezogen, da hört man ja nur, Nur noch weniger.

02:07:27: Hat da wohl jetzt auch ein anderer Lebensgrundlage, ich weiß es ja auch nicht.

02:07:30: In jedem Falle hat er damals, war ich noch bei der Christina Fischer als sommelier.

02:07:37: Und der hat dann in Rhein-Hessen eine Silvanertroffi ins Leben gerufen.

02:07:43: Also Rhein-Hessen-Silvaner war ja damals keiner wollte.

02:07:46: Rhein-Hessen-Silvaner in Rhein-Hessen wachsen ja auch neben Franken.

02:07:50: Ich glaube sogar mehr als in Franken.

02:07:52: Mengenmäßig schon qualitativ.

02:07:54: Aber es gibt ja prominente Winzer, die es polkotieren.

02:07:56: Und deswegen kommt ja eigentlich so niemals in diese wirkliche Prominenz oder wird niemals so ausgelobt.

02:08:02: Ja, es gibt ein Feuerbogel, also einfach eine Anaufgleiche ist

02:08:06: durchaus auspräsent.

02:08:07: Genau, ich habe dir die Zeilen

02:08:08: im Kopf, aber ja.

02:08:09: Ja, war ja die meist angebauten Rebsorte überhaupt in Deutschland, also überall in Kaiserstuhl, überall ist Silvana gewachsen und ein bisschen steht er noch, aber ist ja nicht mehr von bedeutender Menge, wie gesagt in Rheißen schon, aber worauf ich zurückkommen wollte ist folgendes, der Dick Wirt, der wollte der Silvana-Rebsorte wieder ein bisschen mehr Gehör verschaffen und hat damals diese Silvana-Troffe initiiert.

02:08:38: Und dann kam eigentlich alle angereist.

02:08:40: Es war auch eine wirkliche Blindprobe.

02:08:42: Also so was ich sagen kann, so was ich noch sagen kann.

02:08:46: Darauf spielt es ja hinaus quasi.

02:08:49: Stefan Reinhardt war da, Markus Hochschuster und ich weiß nicht, welche Sommelierinnen und Sommeliers da waren.

02:08:56: Und dann, ich hab da fleißig mit probiert, dann gab es irgendwie in der Pause, gab was zu essen.

02:09:02: Ich hab wahrscheinlich Mein Schluck widerstand dann irgendwie unterschätzt und am Ende gab es dann eine Finalprobe.

02:09:11: Da haben die Weine, wurden dann ausgeschenkt, die Finalpreisweine und jeder Sommelier oder Juro sollte dann aufstehen und die Punkte zu den Weinen sagen.

02:09:21: Also der sollte den Wein probieren und dann nochmal die finale Bepunktung.

02:09:24: Und dann ging das immer rein um.

02:09:27: Ich war schon so durch.

02:09:29: Also ich war sowas von fettisch.

02:09:32: Ich bin da aufgestanden und dann habe ich gesagt, dreizehn Punkte.

02:09:37: Und dann der Dirk Würz.

02:09:40: Ja, aber du musst doch erst mal den Wein probieren.

02:09:47: Ich sage, okay, ich probiere aber dreizehn Punkte.

02:09:50: Das war so eine meiner, erinnere ich mich heute noch gut daran.

02:09:54: Viele Grüße an Dirk Würz.

02:09:57: Er erinnert sich auch bestimmt noch bestens daran.

02:10:00: Also es war wirklich famos, also ich war wirklich heilos bedrunken.

02:10:05: Ich könnte noch eine Geschichte ansetzen, aber die erzähle ich jetzt nicht.

02:10:10: Also die guten Momente überwiegend und doch am Ende deutlich.

02:10:18: Gab es was richtig Schönes, wo du sagtest, mit Tränchen nach Hause ins Bett und toll, dass so was passiert ist.

02:10:23: oder irgendeine legendäre Probe, wo du

02:10:27: Weinprobe?

02:10:28: Ja, zum Beispiel.

02:10:29: Die Pensantprobe bei Fischer, das war geil, als er selber da war.

02:10:34: Warst du da auch da?

02:10:35: Ja,

02:10:35: ich habe die bestimmt.

02:10:36: Ach, du hast die Mon-

02:10:41: Das

02:10:41: war schon, das war schon Legender.

02:10:43: Ach, du hast die Mon- Legender damals.

02:10:45: Nein, stimmt nicht.

02:10:45: Frank, ich hab die dann nachdauern moderiert, aber da an dem Tag war's Frank Kämmer.

02:10:50: Okay, alles klar.

02:10:50: Also das war schon Legender.

02:10:53: Ich wollte

02:10:54: mich da jetzt nicht in den Vordergrund drängen.

02:10:56: Ja, ist gut.

02:10:57: Aber das ging ja damals auch über den Handel, für den du gearbeitet hast.

02:11:03: Genau.

02:11:04: Ja, ja.

02:11:05: Ach, ich kann mich erinnern an.

02:11:07: Ich weiß nicht, ob das jetzt so weinmäßig.

02:11:10: Aber wir waren mein Vater, ein Freund, mein Bruder und ich.

02:11:14: Wir waren in den Jahr fourneinzig beim Montreux Zerstfestival.

02:11:19: Und da waren wir mittags bei Kelleressen.

02:11:22: Da kann ich mir nicht mehr ganz mehr erinnern.

02:11:24: Am Abend war wir beim Girardee in der Schweiz.

02:11:29: Auf jeden Fall, dann gab es da, wir haben ein großartiges Menü gehabt und danach haben wir noch mal Viergläser, Glatschampagne und Domperillon getrunken.

02:11:40: Die Rechnung habe ich immer noch, die Zuschlagsrechnung, die habe ich noch zu Hause.

02:11:44: Also das war auch ein Erlebnis, was ich auch noch habe, was so Genuss gerade angeht.

02:11:50: Was man nochmal dann genießen kann, nachdem man schon so gut gegessen hat.

02:11:56: Das war der Wein dann, der dich dann so gefesselt hat.

02:11:59: Der hat mich,

02:12:00: der letzte Schluck Champagner, der diesen ganzen Genussmoment, das Menü quasi noch mal so zu einem ganzen gefügt hat.

02:12:08: Ja.

02:12:09: Wow.

02:12:10: Und ja auch toll, wenn ein ein toller Schaum, weil das Ganze dann irgendwo noch gipfeln kann, wo man oftmals dann sagt am Schluss, man ist ohnehin so übersättigt, man kann es nicht wertschätzen, man sollte eher etwas Deckel drauf und zu, aber... Dass das Besondere noch das Besondere sein kann, ist ja dann auch was Besonderes.

02:12:29: Krass.

02:12:32: Wie wichtig ist bei dir, wenn du im Restaurant bist?

02:12:33: Wie wichtig ist bei dir der Wine-Service als solches?

02:12:36: Also Gläser sind wichtig, das ist klar.

02:12:38: Temperatur haben wir auch gerade gesagt, können wir beide nicht?

02:12:41: Also im Allgemeinen, also irgendwie findest du die ganzen Tools, findest du es irgendwie toll wichtig?

02:12:47: Gibt es da irgendwas, was keiner kennt, was nur du?

02:12:50: Gebrauchst?

02:12:50: oder ist das alles huckus buckus?

02:12:52: und du sagst gläserflasche wenn behauptet kanter

02:12:56: der kanter ist für mich total wichtig gerade bei weißen

02:12:59: form oder ist hauptsache breit und glas.

02:13:02: also was wirklich für mich am wichtigsten ist dadurch dass ich jetzt hier im laden auch relativ viel ausschenke ist dass man wirklich austimmte kanter die komplette Menge Wein auch unfallfrei ins Glas bekommen.

02:13:16: Also viele Dekater haben das Problem, dass der letzte Schluck sich nur schwer ausschenken lässt.

02:13:21: Also gerade die Innen und so.

02:13:22: Diesen Problem,

02:13:23: ja.

02:13:25: Und dann

02:13:25: das Schlimme ist eben, wenn du, deswegen ist es eines der wichtigsten Dinge beim Dekaterkauf.

02:13:30: Das Schlimmste ist, wenn du halt zu Hause bist, alleine bist, bist nicht geübt, aber der mittrinkende Gast.

02:13:36: Genau.

02:13:38: Keine weißen Tischdecken.

02:13:39: Genau.

02:13:39: Kannst du vergessen.

02:13:40: Keine weißen

02:13:41: Hosen.

02:13:41: Kannst

02:13:42: du gleich vergessen.

02:13:43: Holzfussboden.

02:13:45: Ja, das wäre gut.

02:13:46: Keine Tischdecke oder so, ja.

02:13:47: Also das ist schon wichtig.

02:13:50: Darüber hinaus bekommt Weißwein eine Belüftung oftmals sehr, sehr gut.

02:13:55: Schaumwein?

02:13:57: Schaumwein mache ich

02:13:58: gar nicht.

02:13:59: Wie in der Perlage?

02:14:00: Wie in der

02:14:01: Perlage.

02:14:02: wegen der Palage.

02:14:03: Also da bin ich dann eher vorsichtig, zumal dann auch wie auch Glasweise machen und denen dann eine Karaffe aufzubewahren.

02:14:12: Beziehungsweise dann umzuschütten ist ja auch sinnlos und in der Karaffe aufzubewahren keinen Sinn ergibt.

02:14:20: Was ich halt spannend finde, ist in der Tat, wenn du Süßweine und die dann halt über lange Zeit ausschenkst und dann aber auch ein Lüftes.

02:14:29: Die kriegen noch mal ganz anderen.

02:14:30: Absolut.

02:14:32: Katalysator, mehr oder weniger, der die noch mal ganz anders aufreißt und diese zusätzliche Luft, obwohl die dann halt dann ja ohnehin, wenn sie in der Flasche werden, Luft haben, aber diese zusätzliche Luft... Öffnet die noch mal ganz anders und harmonisiert die noch mal anders.

02:14:45: Das finde ich, wird oftmals auch verkannt.

02:14:48: Also diese ganz alten Sherry-Karaffen, kennst du die noch?

02:14:51: Die Blei, die noch bei meinen Eltern auf dem Riesenbefehr aus Margoni oder Kastanieholtz, ich weiß es gar nicht, da stehen die noch drin.

02:15:00: Da sind auch überall noch Sherry oder irgendwas drin.

02:15:02: Ich weiß nicht, ob man das überhaupt noch trinken kann, auf jeden Fall.

02:15:05: Aber ich finde es krass, dass man bei Karaffen so verkopft ist und niemals mutig.

02:15:10: Also dass man da immer die, die im Hand angeboten werden, nimmt und alle haben die gleichen, aber niemanden, die alten Blei-Kristall-Karaffen, die haben ja den gleichen Zweck dann irgendwo, geben auch keinen Geschmack ab oder selbst farblos, also Ton-Karaffen, warum nimmt das keiner?

02:15:27: Könnte

02:15:27: witzig sein manchmal oder so, da spielt keiner damit, also da.

02:15:31: Aber sonst tu es nicht so dein Ding beim Walten?

02:15:34: Nein, da bin ich nicht.

02:15:36: Bierwärme für Wein oder so was?

02:15:39: Bitte.

02:15:39: Bierwärmer für Wein oder... Bierwärmer?

02:15:41: Bierwärmer.

02:15:42: Ich glaube, ich seh Bierwärmer früher, also da, die wir dann vielleicht noch in der Gastronomie gehabt haben.

02:15:47: So sind so Silberstäbe, wo man heißes Wasser rein macht und das Bier damit erwärmt hat.

02:15:52: Das kenn ich überhaupt nicht.

02:15:54: Niemals gesehen.

02:15:55: Ich habe in Nordrheinland gelernt, da hat man so...

02:15:57: Okay.

02:15:58: Aber wofür soll man ein Bier erwärmen?

02:16:01: Damit es nicht so, wenn so ein Achtzigjähriger reinkommt, der den kalten Bier nicht mehr klarkommt, aber trotzdem möglichst schnell trinken.

02:16:08: Aha.

02:16:08: Mussten hast du das Bier damit erwärmt?

02:16:10: Aha.

02:16:11: Nee, also ich kenne heißes Bier, aber ich habe auch nie genommen, bei Erkältung.

02:16:16: Hat sich bei mir auch nicht alles wirksam erwiesen.

02:16:19: Also von daher bin ich raus.

02:16:22: Okay, wir triffen ab.

02:16:25: Aber

02:16:25: wo alter, irgendwann Winzer nochmal?

02:16:26: Bitte?

02:16:27: Irgendwann nochmal Winzer werden?

02:16:28: Hättest du mal den Wunsch, einen eigenen Weingarten zu haben, einen eigenen Wein zu erzeugen?

02:16:32: Glaubst du, du könntest das noch?

02:16:34: Jetzt auch mit dem Wissen als Moderator, als Zommi, als Schreibling?

02:16:37: Das nicht das Bekirche meint, sondern einfach,

02:16:40: ja.

02:16:40: Ob ich das könnte.

02:16:41: Könntest

02:16:41: du heute noch ein Wein erzeugen und wäre es dein idealer Wein?

02:16:44: Könnst du Karl Löwen toppen?

02:16:47: Nein, ist das eine Frage.

02:16:50: Also ich würde mein Wein auf jeden Fall im italienischen Namen geben.

02:16:54: Im

02:16:55: Zweifel.

02:16:56: Aber ich habe so viele italienische Wörter, als in letzter Zeit, weiß ich leider keinen zu zitieren, aber ist egal, gelesen, dass ich auf jeden Fall die italienische Sprache dafür verwenden würde.

02:17:07: Es würde sich auch vermutlich um ein Rotwein handeln.

02:17:13: Also auch ein bisschen kräftiger Natur, Anbaugebiet, wäre ich mir noch nicht sicher.

02:17:19: Vor allem fehlen mir da aktuell die wirtschaftlichen Mittel.

02:17:23: Aber es wäre schon

02:17:25: ein... Ja, ich hätte auch so eine Idee, auch...

02:17:30: Morgen bei der Aktion Sorgenkind Glückslohre losgekauft und sofort gewonnen und dann wärst du in der Toskada und hättest ein Weingut.

02:17:39: oder irgendwo in Italien.

02:17:40: Dann würde ich das durchweg in Erwägung ziehen, also im Rahmen meiner...

02:17:44: Wer ist Toscana oder wer ist Süd Italien oder Piedmont?

02:17:46: Oder wer ist Toscana oder wer ist Süd Italien oder

02:17:49: Piedmont?

02:17:50: Eher

02:17:50: Piedmont.

02:17:51: Ich wäre eher Piedmont.

02:17:52: und dann, weil ich bin ja auch großer Freund der Rebsorte Freysa, kennst du sie?

02:17:57: Ach, Freysa ist also...

02:17:59: Warum wird die nicht mehr gelebt?

02:18:00: Es ist ein der wenigen Rebsorten, weil wir was Thema vorhin hatten, die Salz sich schmeckt.

02:18:04: Ja.

02:18:05: Also diese Transparenz, diese Eleganz, für mich so eine Kombination aus Pinot und Nebbiolo.

02:18:10: Genau, genau.

02:18:11: Hat die Feinheit, die Säure des Pinots, den Gapstoff vom Nebbiolo, auch diese Langerheitbarkeit, diese Reife, die er Wein hat und diese extreme Eleganz.

02:18:22: Weingutweira, kennst du bestimmt, ist für mich so eines der Vorzeige.

02:18:26: Kühe, heißt der Wein, glaube ich, ne?

02:18:28: Kühe.

02:18:29: ist ja auch so ein italienisches Wort, jetzt glaube ich auch eher pyromontästisch, als irgendwie Dialekt heißt, was denn das oder was denn hier los, so nach dem Motto, weil Freyser ja auch außerorts im Prinzip nicht bekannt ist, aber da lassen sie sich groß ein.

02:18:44: Also genau, so ein Freyser im Pyrmont, das würde ich genau mit entsprechenden Mitteln nochmal auf den Weg bringen.

02:18:54: Habe ich noch nie gereift, wenn wir freuen, dass wir in der Reifen hatten, noch nie gereift

02:18:57: getrunken sind.

02:18:58: Es war super, weil ich hatte mal... Reift

02:19:00: wie in der Biolo oder reift anders?

02:19:02: Reift säurereicher.

02:19:05: Schön.

02:19:05: Reift säurereicher.

02:19:06: Das ist ja ein alter Grotolles.

02:19:08: Und ich hatte mal echt richtig alte Weihrahm, DQE.

02:19:14: Und gut, das ist natürlich von Flasche zu Flasche auch dann unterschiedlich.

02:19:18: Du kriegst auch bei Samische Baroli.

02:19:22: Und eben nicht so sehr, das ist natürlich auch immer dann vom Wein und Erzeuger abhängig.

02:19:26: Aber ich denke mal, die Säure ist glaube ich ein bisschen intensiver beim Fräser.

02:19:31: Dadurch auch ein bisschen in der Jugendgrad.

02:19:34: Nebiole ist auch oft sperrig, ne?

02:19:39: Prubierst du Wein auf Fehler?

02:19:41: Also weil du ja eben auch diesen Winzer hintergrund hast, also schmeckst du irgendwas und sagst, das habt ihr dann wirklich... überhaupt nicht gekonnt.

02:19:48: oder kannst du sowas akzeptieren?

02:19:49: wie keine ahnung.

02:19:50: wenn ein apfel eine Delle hat wo du sagst das ist halt natur dann irgendwo.

02:19:59: also bist du dann der techniker beim probieren.

02:20:02: und oder

02:20:04: also wir hatten gestern das war am samstag da war eine kurpe da die wollten auch mal so naturwein probieren.

02:20:12: also richtig naturwein und ich hatte noch einen kalt aus Transsilvanien, also einen grünen Spitz, ist die Rebsorte, also auch so eine Autokone, und die ist wirklich radikal vernaturell ausgebaut, also keine Filtration, ein dreiliter Trüb in der Flasche und so was.

02:20:31: Und den habe ich da mal ausgeschenkt.

02:20:33: und wenn du den als Profi in einer Profipennel probieren würdest, würdest du sagen, der ist mostig oxidativ fehlerhaft.

02:20:42: Wenn du ihn aber mit dem Kontext auf den Weg schickst, würde natürlich natürlich alles sagen, die Leute frisch, Apfel, Birne, wunderbar.

02:20:55: Es gibt ja auch das große Experiment mit dem Parmesan Käse.

02:21:00: Wenn du jetzt in einem Labor quasi verschiedene Verkoster bittest, ein Aroma vom Parmesan im Kontext Körper zu riechen, sagen die vor Käsefüße stinkt.

02:21:17: Wenn du aber das im Kontext von Genuss, Essen und Tricken bringst, sagen sie lecker.

02:21:24: Von daher ist ja das auch.

02:21:25: Da waren wir immer wieder bei der Objektivität.

02:21:28: Auch total wichtig, welche Vorinformation man vorher hat.

02:21:32: Und kannst du es denn trotzdem genießen?

02:21:33: Also findest du diese Weinen reizhören?

02:21:35: Absolut.

02:21:36: Ich fand den super.

02:21:37: Ich hab den auch probiert nochmal und an dem Tag, am Samstag.

02:21:41: Und ich find den super, den Walen.

02:21:42: Ich liebe den.

02:21:43: Genial.

02:21:44: Aber witzig, dass das eigentlich eine Entwicklung ist, die in Deutschland mehr oder weniger erst vor zehn Jahren

02:21:51: ankam.

02:21:52: Also es gab es ja in Frankreich Schon mehr oder weniger immer teilweise in Teilen, in allen Bereichen, aber in Deutschland, wir haben das erst vor zehn Jahren neu entdeckt.

02:22:04: Also im Prinzip ja auch oftmals aus rein wirtschaftlichen Gründen.

02:22:09: Spritzmittel sind sehr, sehr teuer.

02:22:12: Und je weniger man davon im Keller und im Weinberg gebraucht ist, desto mehr kosten kannst du sparen.

02:22:18: Das heißt, dass du weniger ein Wein, du im Weinberg oder im Keller behandelst, desto besser kannst du natürlich produzieren und dann am Ende auch verkaufen.

02:22:26: Und da sind natürlich auch die ganzen Weinbars dann auch in verschiedenen Apartments in Paris entstanden, die natürlich dann auch ganz anders wirtschaften konnten und entsprechend dann Weiner auch mit den bunten Etiketten, das gehört dazu, die Ausstattung ist ja unmittelbar verbunden mit dieser Bewegung, übernaturell attraktiv anzubieten.

02:22:48: Was ist nach nach irgendwie zwei achtzehn, zwei zwanzig, wenn man deinen Lebenslauf liest?

02:22:53: Ja

02:22:53: irgendwie oder sich darüber informiert, dann hört es irgendwie zwanzig oder achtzehn irgendwie auf.

02:23:00: Hast du noch moderiert?

02:23:01: Hast du nicht mehr moderiert?

02:23:02: Warst du dann schon im Burg Wedel am Klinger Haus setzen oder?

02:23:07: Naja, Klinger Haus haben wir ja gar nichts.

02:23:10: Wir wohnen ja gar nicht im Burg Wedel, sondern im Nachbarhof Isernhagen, Dorf, aber das ist egal.

02:23:16: Und Meine Frau hat das Angebot hier bekommen, in den Bugwedel einen Weinladen zu übernehmen, in Eigenresi.

02:23:24: Da kam ja noch Corona, wunderbar.

02:23:27: Das war natürlich auch für meine Selbstständigkeit Arbeit, da ich ja viel auf Reisen war.

02:23:32: Eine Katastrophe war ja für viele anderen Kollegen genau das gleiche.

02:23:36: Das heißt, der Art von Wein-Solidismus mit entsprechender Recherze, der war ja schon vorher.

02:23:43: brach geliegen und dann war er vollends kaputt.

02:23:46: Bist du digital umgestiegen dann auch oder?

02:23:48: Ich habe davon wenig gehalten.

02:23:51: Ich habe da ein bisschen was gemacht, aber ich war von diesen ganzen online Verkostungen überhaupt nicht überzeugt.

02:23:57: Ich kam in dieses Thema einfach nicht rein.

02:23:59: Weil das menscheln fehlt?

02:24:01: Weil das menscheln fehlt?

02:24:03: Weil von mir aus das menscheln fehlt.

02:24:05: Ich habe den Kontakt nicht gehabt.

02:24:07: Ich habe den Kontakt einfach nicht gehabt.

02:24:09: Es ist mir absolut schwer gefallen.

02:24:11: Ich habe den Konzentrationen nicht halten können.

02:24:14: Ich konnte auch nicht ab, diese kleinen Bildchen, wie das immer war bei Teams oder Zoom.

02:24:20: Ich glaube, ich gibt es gar nicht mehr, ne?

02:24:22: Doch, auch gibt es noch.

02:24:23: Ja, auf jeden Fall war ich, bin ich damit überhaupt nicht klargekommen.

02:24:30: Das wäre das eine gewesen.

02:24:32: Und im zweiten Jahr und zwanzig bin ich dann auch zu dem an Krebs erkrankt und das ist natürlich dann doch ein tiefer.

02:24:41: Einschnitt ins Leben, der dann auch eine Arbeit im Prinzip erst mal zum Erlegen gebracht hat, so kann man das sagen.

02:24:49: Kein Wein mehr?

02:24:51: Ja, erst mal nicht.

02:24:53: Jetzt ist es jetzt wieder ganz klar, aber damals nicht, konnte ich ja gar nicht.

02:24:59: Es waren ja verschiedene Therapien, die da anstanden, die den Genuss verhindert haben.

02:25:08: Da ging es ja ums Nackte überleben.

02:25:09: Warst

02:25:09: du so weit?

02:25:11: Ja.

02:25:12: Wow!

02:25:12: Na gut, es fing an mit einer Geschichte und dann gab es ein Rezediv ein Jahr später.

02:25:19: Das saß dann im Rücken.

02:25:21: Was für ein Krebs war das?

02:25:23: Im Rücken.

02:25:24: Also erst fing es an mit Mundboden und dann war ein Jahr später der Rücken betroffen.

02:25:32: Es wurde bei uns operiert und der Rücken wurde auch mit Strahlen behandelt.

02:25:38: Diese Strahlenbehandlung ist äußerst anstrengend.

02:25:43: Vor allen Dingen, wenn die Behandlung malt, also diese, ich weiß nicht, wie viele Sitzungen ich hatte, zwanzig, keine Ahnung.

02:25:48: Ist täglich,

02:25:48: ne?

02:25:49: Täglich, ja, genau, außer Sonntags.

02:25:52: Und dann fangen die Nachwirkungen erst an, wenn die Therapie eigentlich vorbei ist.

02:26:00: Und dann ist die Kraft auch... Total am Ende.

02:26:03: Man hat halt keinen Kraft mehr.

02:26:04: Man ist froh, wenn man es noch auf Toilette irgendwie schafft.

02:26:09: Und da war natürlich erst mal irgendwie, dass ich überhaupt Nahrung zu mir nehme, weil ich habe ja auch keinen Hunger mehr gehabt.

02:26:18: Ich bin ja generell ziemlich dünn geworden und da war ich noch dünner.

02:26:23: Und hatte ja zum Glück, so ein bisschen Weinbauch hatte ich ja, also da kann man sagen, ich hätte noch eine Weinreserve auf Lager, von der ich gezerrt habe quasi, die war dann auch irgendwie weg.

02:26:38: und jetzt bin ich mittlerweile in Immuntherapie und die schlägt super an, die hat extrem wenig Nebenwirkungen.

02:26:51: und Da bin ich regelmäßig, der Krebs wird dadurch in Schach gehalten, ob es geheilt wird, das ist nicht klar, weiß man nicht, aber damit kann ich auch gut leben und ich kann das Leben auch wieder genießen.

02:27:05: Gibt es eine Einschränkung, also dass du an das schmeckst jetzt?

02:27:09: Ja, ja klar, also dadurch, dass die... extremer OP stattgefunden hat im Mundraum, kann ich natürlich nicht mehr so viel Wein probieren wie früher.

02:27:18: Also ich schmecke noch, ich schmecke anders.

02:27:21: Meine Zunge ist auch mir ein Mysterium geworden, kann man sagen, weil sie sich jeden Tag ein bisschen anders anfühlt, ich schmecke anders, bitte.

02:27:30: Krass.

02:27:31: Ja und Ich bin dadurch auch nicht mehr, ich kann jetzt nicht mehr in ein großes Profi-Pennen gehen und da hundert Weine probieren, das schafft meine Zunge einfach nicht mehr.

02:27:42: Ich kann es schon auch gut probieren und mir macht das auch große Freude und Genuss und ich kann sicherlich auch noch die Weine nach Gusto unterscheiden.

02:27:50: Entsprechend haben wir auch unser Programm hier gestaltet, aber als Profi für Costa würde ich das einfach nicht mehr.

02:27:56: körperlich so schaffen.

02:27:57: Gibt es auch verschiedene andere Einschränkungen, ist ja nicht nur die Zunge, ist ja der gesamte Körper, ist auch durch die Streuen des Krebses in den Rücken immer eigentlich ein bisschen gestresst, weil er auch diese Immuntherapie immer unterwegs ist und sich anstrengen muss.

02:28:14: und das Pensum, die Zeiten sind vorbei.

02:28:18: Aber erstaunlich, dass du dann trotzdem zurück in die Merdeflieger Gastro beim Wein geblieben bist.

02:28:22: Ja gut, das hat sich ja so ergeben durch meine Frau durch den Laden, dass ich dann hier helfe, wenn ich wieder bei Kräften bin.

02:28:29: Das ist ja kein Thema.

02:28:30: Ich habe hier auch anfangen bei der Beratung hier geholfen, was was die Texte und so weiter angeht.

02:28:36: Und hier haben wir schon was aufgebaut.

02:28:38: Das ist ja das selbstverständlich.

02:28:41: Also dafür lieben wir uns auch, dafür sind wir da und das macht uns auch große Freude.

02:28:49: Zielewünsche?

02:28:50: Irgendwas was, wo du sagst, dahin soll der Laden gehen oder jetzt war ein Gut haben wir ja schon erörtert, wir müssen noch ein Aktionssortenkind los kaufen.

02:28:58: Genau.

02:29:00: Genau.

02:29:03: Irgendwas wo du sagst, ob ich das echt, das würde ich total gerne nochmal machen, was kann ich mir vorstellen oder da.

02:29:10: Also was ich mir auch vorstellen könnte, dass wir das noch am ein bisschen besser etablieren, nochmal mehr so die Wine-Freaks rein bekommen, die das alles so gutieren können, wie wir uns das vorstellen und das man vielleicht so eine kleine Gastro da zu anbieten.

02:29:27: Also richtig geilen Käse, ein richtig geilen Brustschuttu und so weiter.

02:29:31: Also so ein bisschen was und so wo dann regelmäßig die Leute kommen.

02:29:35: Ich sage mal einfach so so ein Joe Fix.

02:29:38: Am Mittwoch trifft sich die Weinzähne aus Großbückel und Drumrum zum Glas Wein und ein bisschen Käse und Wurst bei Wein und Sie.

02:29:48: Ist das gar

02:29:48: nicht so utopisch oder gar nicht so

02:29:50: weit weg?

02:29:51: Ja, ich bin jetzt ja auch so in meinem Leben, dass ich mir jetzt die Ziele ja auch ein bisschen kurzfristiger stecken muss.

02:29:58: Also was in zehn Jahren ist, kann ich ja gar nicht sagen.

02:30:02: Also von daher muss ich erst mal in kleinere Schritten denken.

02:30:05: Das bringt aber die Krankheit zu Automaten.

02:30:07: Es wird sich, dass man einfach den Moment auch, wenn meine Frau mir am Abend noch was Geiles kocht, wir trinken geilen Wein zusammen, dass man sich dessen natürlich viel mehr erfreuen kann, als es vielleicht früher der Fall war.

02:30:27: Es war kritisch, aber es war nicht marktschreierisch.

02:30:30: Also es war nicht anklagend, es war nicht irgendwie alles ist doof, sondern eine ganz objektive Betrachtung nicht nur der Szene, der Weingritik, des Weingjournalismus, der Sommlerie und eigentlich der gesamten Szene und das aus dem Munde von jemanden, der fundiert auftreten konnte, der wusste, was er zu sagen hat, der wusste, wie er es zu sagen hat.

02:30:50: Es war ein solches Vergnügen, Axel.

02:30:52: Es hat so viel Spaß gemacht, mit dir zu reden, sich mit dir auszutauschen und es hätte noch... drei, vier, fünf Stunden gehen können.

02:30:59: Vielen Dank, dass du, ja, man muss auch sagen, dir die Kraft genommen hast, dass du die Zeit genommen hast, dass du die Musse genommen hast, dass du aus dem Nähkästchen geplaudert hast, dass du unser Gast warst.

02:31:10: Und noch ein großes Dankeschön in diesem Atemzug der Schlumberger-Gruppe.

02:31:14: Mit den Handelshäusern Konseo Vini, Schlumberger, Segnetz und den Privatkundenportal Brema Weinkollekt.

02:31:20: Denn dank ihnen haben wir so großartige Gäste wie

02:31:23: Axel.

02:31:23: Und ich freue mich sehr darüber, dass wir mit der Schlumbergergruppe zusammen ein zweites Podcastprojekt.

02:31:29: Launchen, gestalten, initiieren, präsentieren können, Sommys und Tour, wo wir Insights von Weingütern, von den Weinproduzenten erfahren.

02:31:38: Die natürlich alle zur Schlumbergergruppe gehören, aber die auch zu dem Besten der Welt gehören.

02:31:43: Ich bin gespannt, wie ihr es mögt.

02:31:45: Dienstags gibt es Sommys und Tour mit den Produzenten der Schlumbergergruppe und Donnerstag bzw.

02:31:51: Freitag als Release Day Sommys.

02:31:53: dem Podcast.

02:31:55: Und dank Ihnen dürfen wir auch nächste Woche eine Folge präsentieren.

02:31:59: Was das für eine Folge wird, bin ich noch nicht sicher.

02:32:02: Lasst euch überraschen.

02:32:03: Bin selber sehr gespannt.

02:32:05: Es wird eine Sonderfolge geben, mit der wir uns mit dem Thema Sommelier einmal ganz intensiv auseinandersetzen.

02:32:13: Und ich bin gespannt, was ihr davon haltet.

02:32:16: Also ich freue mich auf dich in der nächsten Woche, wenn es wieder heißt, Sommelier.

02:32:19: Die interessantesten Weinkeller unserer Zeit.

02:32:36: Guten Tag.

02:32:37: Erst einmal möchte ich mich kurz vorstellen.

02:32:40: Ich heiße Manfred Griner, bin Journalist in Berlin.

02:32:44: Ich kenne Axel seit im Jahr two-tausend-zwo, glaube ich.

02:32:49: Damals war ich Chefredakteur des Slow Food Magazins.

02:32:54: Der erste Kontakt zu Axel lief über ein Text, den er mir geschickt

02:32:58: hat.

02:33:00: Und er hatte die eigentümliche Überschrift, Die Wein.

02:33:05: Die Wein dachte ich, was ist denn das für ein seltsames Elaborat?

02:33:10: Ich habe es dann gelesen und es war gut.

02:33:14: Ein origineller schöner Text über die feminine Seite des Weins.

02:33:21: Und es war der Beginn einer wirklich wunderbaren Zusammenarbeit.

02:33:26: Axel schrieb also regelmäßig Texte über Wein für Slow Food Magazin.

02:33:32: und später als ich Schiffredakteur des Umweltmagazins CO-Zwei war, schriebe auch für die CO-Zwei.

02:33:41: Ich habe mir nochmals einige Texte aus dieser Zeit angeschaut und kann euch mal einen Vorspann vorlesen.

02:33:51: Es ging um einen Text für Freaks von Dirk Würz und da lese ich jetzt mal vor, Zitat Was ist von einem Winzer zu halten, der seine Ehrenurkunde ins Gästeklo hängt und in einer alten Getreidemühle ab und an die Kuh fliegen lässt?

02:34:18: Axel Wiesler hat ihn besucht.

02:34:20: Zitat Ende des Vorspannens.

02:34:24: Ja, Axel hat also wirklich spannende Texte abgeliefert.

02:34:29: Aber das Besondere waren auch unsere Telefonate.

02:34:35: Du triffst ja nicht so viele Leute im Leben, mit denen du auf gleicher Frequenz sendest.

02:34:41: Das heißt, du verstehst dich, ohne viel erklären zu müssen.

02:34:45: Und da ist Leidenschaft, da ist Humor und Ironie.

02:34:52: Und so hatte ich anregende, heitere Telefonate mit einem, würde ich sagen, neugierigen, munteren und jederzeit hellwachen Menschen.

02:35:02: der tief eingetaucht war in dieses obsessive Thema Wein, der aber auch die sozialen

02:35:11: Antennen

02:35:12: ausgefahren hatte.

02:35:14: Und dazu möchte ich so eine kleine Geschichte über einen Bio-Winzer im Kaiserstuhl.

02:35:20: Dieser Bio-Winzer hat in seinem Dorf Spargel angebaut und gleichzeitig Wein gemacht.

02:35:30: Es war eher so die rustikale Nummer.

02:35:33: Und Axel hat bei diesem Winzer Weißburgunter gekauft und der Wein hatte ein ordentliche Portion Böckser.

02:35:43: Aber wir beide mochten diesen Anderdoc Winzer und seinen kleinen bäuerlichen Betrieb.

02:35:51: Wir mochten seine Art und Axel sagte dann diesen einen schönen Satz, den sie Tiere jetzt so ein bisschen aus dem Gedächtnis, also nicht wortwörtlich, Axel hat so in etwa gesagt, Lieber kaufe ich, bei dem einen Weißburgunder mit Büchser, als beim Winzer XY, und den Namen verschweige ich jetzt mal, als beim Winzer XY mir sein hochnäsiges Geschwätz anzuhören.

02:36:25: Und das finde ich jetzt ganz elementar.

02:36:28: Es geht beim Weih nämlich nicht nur um den Geschmack, es geht auch um den Betrieb, es geht um so einen ganzheitlichen Blick.

02:36:36: Also um den Betrieb, um Engagement, um die Menschen dahinter, um Umweltbelange, um Natürlichkeit.

02:36:45: Und natürlich geht es auch immer um Sympathien, um Ausstrahlung, Charisma womöglich.

02:36:52: Der Winzer und die Winzerin, die sitzen ja später mit am Tisch, wenn du den Wein trinkst.

02:36:59: Dann erinnerst du dich nämlich an die Kaufsituation, an die Gesichter, an das ganze Setting.

02:37:08: Achsel hatte auch dafür immer ein sicheres Gespür und das habe ich geschätzt.

02:37:14: Also für die soziale, für die ökologische Seite des Weins, für das Gesamtkunstwerk wissermaßen.

02:37:23: Und weil er selbst bei verschiedenen Winzern gearbeitet hat, hat er auch, sagen wir mal, einen tieferen handwerklichen Blick.

02:37:33: Er weiß einfach mehr über die Herstellung

02:37:36: dieses

02:37:36: Getränks als andere.

02:37:39: Ja, also es war eine wirklich schöne Zeit und eine gute Zusammenarbeit mit Axel und deshalb grüße ich ihn herzlich und ich grüße auch seine feminine Seite, die wir ja alle haben.

02:37:56: Also die Axel weiter so.

02:38:00: Danke für die gute Zusammenarbeit.

02:38:51: Ciao.