SOMMELIER

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Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit

Transkript

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00:00:00: Ja, hallo, mein Name ist Anton Schmaus, ich bin Gastronom und Koch in Regensburg und

00:00:17: betreibe dort das Restaurant Sticky Fingers, die Weinbar tipsi, das Durchstart und das

00:00:23: Aska.

00:00:24: Was verbindet mich mit Anna Rupprecht, also mit Anna Rupprecht verbindet mich tatsächlich

00:00:29: ein ganz ganz langer Weg, sie hat 2011 bei uns im restauranthistorischen Eck als Komi

00:00:35: angefangen, ist dann auf Reisen gegangen, hat ihren Sommelier gemacht und ist dann

00:00:39: 2018 als Chefsommelier wieder zurück ins Restaurant Sturrstadt gekommen beziehungsweise

00:00:44: zu mir und ich bin wahnsinnig stolz darauf, ihren Weg so lange begleiten zu dürfen, was

00:00:49: macht ihr Anna aus, neben dem, dass sie eine grandioses Sommelier mit einem ganz ganz

00:00:54: guten Riecher ist, also guter Riecher für neue, tolle, spannende Winzer und Weine, hat

00:01:01: sie auch eine herausragende Gäste Kommunikation, ist einfach ein unheimlich feinfühliger

00:01:07: und ganz besonders toller Mensch.

00:01:09: Ich wünsche jetzt ganz viel Spaß mit dem Podcast, sie hat tolle Geschichten über

00:01:15: Wein und auch ganz ganz andere, ganz ganz viele andere tolle Geschichten zu erzählen,

00:01:20: viel Spaß dabei.

00:01:21: Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Sommelier, die interessantesten Weinkelner

00:01:48: unserer Zeit.

00:01:49: Ich darf wieder Weinkelnerin sagen, denn wir haben wieder eine Sommelier bei uns.

00:01:53: Anna rupt recht aus, Regensburg ist heute unsere Gäste und ich freue mich darauf wie

00:01:58: sie uns erzählt, wie sie es schafft, eigentlich vier verschiedene Weinkartenkonzepte zu leben,

00:02:04: also nicht nur zu schreiben, zu gestalten, sondern aktiv zu leben, was für eine Mammutaufgabe.

00:02:10: Und bevor sie uns erzählt, wo die Tücken sind, welche Schwierigkeiten es gibt, was die großen

00:02:15: Herausforderungen sind, was ihr selber so viel Spaß daran macht, möchte ich mich bei unserem

00:02:20: Partner, den Handelshäusern Conzi Urini, Schlumberger, Segnetz, dem Privatkundenportal Bremer Weinkolleg,

00:02:28: die alle zur Schlumberger Gruppe gehören, ganz herzlich bedanken dafür, dass ihr an

00:02:32: unserer Seite seid, dass ihr dieses Projekt mit realisiert, gestaltet, finanziert und

00:02:37: damit fundamentiert.

00:02:38: Denn dank euch, kann sie heute hier sein.

00:02:41: Herzlich Willkommen, liebe Anna rupt recht.

00:02:46: Was mich natürlich wahnsinnig interessiert bei euch, seit zwei Jahren eine Weinbar.

00:02:50: Ich meine es ja nicht so, dass ihr sonst keine Läden habt, aber zum einen warum eine Weinbar,

00:02:56: warum so eine Weinbar und warst du in diesem gesamten Prozess mit integriert oder warst

00:03:04: du dann nur diejenige, nur in Anführungszeichen, der die Wein dafür aussuchen durfte?

00:03:08: Also, warum eine Weinbar, das war an sich schon immer ein großer Traum vom Anton Schmaus,

00:03:18: also er hat schon seitlich in Kenne eigentlich von der Weinbar gesprochen, es gab sogar

00:03:23: damals schon mal eine im Sturzstart, wo jetzt sozusagen das Asker ist, das Winn-Baden, das

00:03:29: habe ich auch für kurze Zeit sozusagen mal gemacht und meine Vorgängerin war die Nancy

00:03:34: Groosmann und dann war aber sozusagen erst mal das Asker da und beim Chef ist es eigentlich

00:03:44: immer so, dass er immer wieder was Neues braucht, also ihn wird relativ schnell langweilig

00:03:48: in irgendeiner Weise und er braucht immer irgendwas Neues oder einfach was komplett

00:03:56: anderes, was jetzt nicht sozusagen seine kompletten Läden wieder widerspiegelt, es soll zwar

00:04:02: kompletten roter Fahrten durchgehen, aber jeder Laden ist doch irgendwie einzigartig

00:04:07: und anders und wir haben eigentlich dann schon, ich glaube um 2020 geplant oder 2019 sogar

00:04:17: schon, dass es eine Weinbar geben wird, aber irgendwie war dann doch nie die Location optimal

00:04:23: und ja und dann hat sich halt eben die Location direkt neben Sticky Fingers ergeben, was

00:04:30: natürlich super ist, weil man hat einfach alles fußläufig schnell erreicht und man

00:04:37: auch die Lagermöglichkeiten zusammen nutzen kann, ja und dann war ich eigentlich von Anfang

00:04:43: an sehr involviert, also mir wurden die Pläne vor Anfang angezeigt, ich durfte sozusagen

00:04:49: meine Meinung dazu geben oder wie wir die Weine lagern, wo wir sie lagern, wie wir die Weine

00:04:58: präsentieren und wir machen hin und wieder auch Reisen zusammen, also das Team in kleinen

00:05:09: Kreise, die Führungskräfte und da versuchen wir dann natürlich auch, wenn wir in einer

00:05:13: coolen Stadt sind, dass wir auch irgendwo in eine Weinbar gehen, der letzte Stop vor

00:05:18: Tipsy war Kopenhagen und da war man auch in einer Weinbar und da ist es halt dann ganz

00:05:23: cool, weil wir hat dann irgendwie alles so ein bisschen schauen, wie machen sie, wie

00:05:28: könnten wir das umsetzen und sozusagen ist es eigentlich schon eher so ein Gemeinschaftsprojekt

00:05:33: gewesen, natürlich hat er die wichtigen Sachen alle sozusagen entschieden, aber ihnen

00:05:41: es ist natürlich schon immer wichtig gewesen, dass jetzt zu einem eher die Meinung von

00:05:45: mir auch hört oder auch von der Froni, das war damals die Restaurantleitung im Sticky

00:05:49: Fingers und weil er da eigentlich schon sehr viel Wert auch setzt, wie wir das sehen oder

00:05:57: wie wir das umsetzen würden, weil wir ja im Endeffekt auch diejenigen sind, die dann

00:06:03: auch in den Laden stehen und mit dort arbeiten.

00:06:06: Welcher Weinbar war dir in Kopenhagen?

00:06:09: Ähm eben Pommate, jetzt muss ich selbst überlegen wie es wieder hieß, Pommate glaube ich.

00:06:14: Ist ein paar Jahre her.

00:06:15: Es war eher auf Naturwein, was ja eher ganz klassisch ist in Skandinavien und die hatten

00:06:22: es ganz cool, weil die halt wirklich so einen ja wie ein Art Riesenschamprär im Raum stehen

00:06:29: hatte und man sozusagen seine Flasche selbst holt, also es gab keine Weinkarte, du konntest

00:06:34: dir vorne zwar an der Theke ein offenes Glas holen, aber du bist dann sozusagen in diesen

00:06:39: Schamprär reingegangen und hast halt dir eine Flasche ausgesucht, da standen die Preise

00:06:44: drauf und so im Endeffekt haben wir das auch wieder rum im Tipp sie dann umgesetzt, dass

00:06:49: es keine Weinkarte gibt und die Flaschen sozusagen im Raum stehen und man einfach so

00:06:55: ein bisschen ja sich nicht fest setzt, sondern einfach auch sich ein bisschen bewegt, sich

00:07:02: in den Laden umschaut, wieder was Neues entdeckt und das war so ein bisschen Sinn und Zweck

00:07:07: der Sache.

00:07:08: Ist das Tipp sie für dich die absolute Idealisierung einer Weinbar oder sagst du, müsst ihr jetzt

00:07:13: nach zwei Jahren, ich hätte doch was anderes gemacht.

00:07:17: Würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich was komplett anders machen würde, ich

00:07:20: glaube wir haben das ganz cool aufgebaut und es ist natürlich dann schon, dass so nach

00:07:27: zwei Jahren wieder Sachen kommen oder jetzt wo ich auch gerade sozusagen Pause mache,

00:07:32: dass ich dann mal wieder in den Laden bin und denke mir so, ah das könnte man eigentlich

00:07:36: anders machen oder den Serviceauflauf könnte man so und so machen, das schon, aber an sich

00:07:43: ist es auch immer, wenn Leute kommen und sagen so was, es ist eine Weinbar, weil es hat

00:07:49: einfach nicht diesen klassischen Weinbar-Style hat, es ist halt eine offene Küche und man

00:07:58: soll sich halt einfach ja zu Hause fühlen, wie bei Freunden und es ist dann immer irgendwie

00:08:03: schön, wenn Partys waren oder Winzerabende, jeder trifft sich so in der Mitte und man

00:08:11: fühlt sich wirklich als ist man jetzt bei einem guten Kumpel zu Hause in der Küche und hat

00:08:15: eine coole Küchenparty und den, also das finde ich schon extrem cool, aber man darf

00:08:21: es natürlich nicht mit einer Weinbar wie die Freundschaft vergleichen, wo man um der

00:08:26: Theke sitzt und sozusagen der Kähner aus so bis es seinen Abstand noch zum Gast hat

00:08:34: oder auch mal sagt okay ich gehe jetzt mal um die Ecke und das sieht mich erst mal keiner,

00:08:38: es gibt es halt ein Tipp sie nicht, also wenn man dort arbeitet, man ist ständig präsent,

00:08:43: außer man geht ins Kammer zum Kläser polieren, aber sonst ist man halt wirklich immer da

00:08:49: und das ist halt schon was, wo man sich überlegt, okay, sollte man das vielleicht anders machen,

00:08:55: aber einen tierigen Punkt, wo ich jetzt sagen würde, das würde ich komplett anders machen,

00:09:00: gibt es eigentlich nicht, weil ich finde es eigentlich ganz cool, wie sie so ist und weil

00:09:03: es halt einfach anders ist.

00:09:04: Der Gedanke ist eigentlich auch schön, dass man sagt man hat das Gefühl man ist in der

00:09:08: Küche bei Freunden und hat gleich so ein vertrautes Gefühl, war das ein Koppenhagen

00:09:15: für dich die coolste Weinbar, die du je erlebt hast oder gab es noch mal einen Topping, wo

00:09:20: du sofort am liebsten eingezogen wirst?

00:09:23: Also ich habe schon einige Weinbars gesehen oder erleben dürfen, es war jetzt noch nie

00:09:30: eigentlich eine dabei wo ich sage boah absoluter Knaller, also es sind viele wo ich sage wow

00:09:37: ich fühle mich wohl und die Atmosphäre ist super, die haben eine gute Auswahl, was mich

00:09:43: total fasziniert hat war zu einem in Kapstadt, das Public, das fand ich damals extrem cool,

00:09:51: weil vom Style her auch, es war nicht zu groß, es war nicht zu klein, es war sehr gemütlich,

00:09:58: es gab eine tolle Auswahl an Weinen, man konnte unheimlich viel Offenes probieren, was natürlich

00:10:03: auch super cool ist, so einfach bis ihr das Regionale zu probieren oder einfach wieder

00:10:07: was Neues zu entdecken, es gab gutes Essen, was für mich auch immer zu einer Weinbar gehört,

00:10:13: es soll jetzt nicht ein Menü geben, aber es soll einfach was Schönes, Leckeres geben wo

00:10:19: man einfach noch mehr Lust auf trinken bekommt und die war fand ich damals unheimlich cool,

00:10:26: es war ein unheimlich cooles Team, die waren sehr locker, die hatten einfach Lust und Spaß

00:10:32: bei der Arbeit und das hat mir damals, also die hat mich sehr geflasht, würde ich mal sagen, ja.

00:10:37: Bei so einer Weinlocation ist da die Auswahl der Weine, ist es Ambiente, sind es die Leute,

00:10:42: ist es der Standort, wo das ist oder was findest du am wichtigsten, was ist für dich,

00:10:47: sodass du sagst, darum ist das der Place to be? Also man soll sie natürlich wohl fühlen,

00:10:54: also man soll jetzt nicht in eine Weinbar gehen und es ist das Gleiche, wenn man in ein Restaurant

00:10:59: geht und dann kommt schon der Kellner oder die Kellnerin und spricht sehr leise, automatisch

00:11:05: fühlt man sich dann glaube ich oder fühle ich mich immer gleich so unwohl, weil ich das Gefühl

00:11:10: habe, ich muss jetzt auch leise sprechen, also wenn ich in eine Weinbar gehe, darf es auch laut sein,

00:11:14: ja es soll einfach eine gute Stimmung sein, natürlich Wein, natürlich Fokus, es soll eine

00:11:22: gute Auswahl geben, ich finde zu einer Weinbar gehört auch, dass man ein bisschen durchprobieren

00:11:27: kann, dass man einfach mal was Neues entdeckt oder dass auch die Person, die dort arbeitet,

00:11:34: auch mal sagt, hey, ich sehe, dass du Lust hast, ich mache jetzt einfach mal eine andere Flasche

00:11:38: noch auf und einfach so ein bisschen unkomplizierter arbeiten und das finde ich immer super schön in

00:11:45: der Weinbar. Also das Unkomplizierteste ist für dich schon so einer der wichtigen Punkte?

00:11:50: Ja schon, doch, doch, ja. Und wo liebt man Wein nicht kompliziert, aber tiefgründig macht man

00:11:56: das dann im Restaurant oder ist das eine andere Art vom Weinbar oder im Weinladen, weil die meisten

00:12:02: versuchen ja Wein immer, es ist ja mehr oder weniger so ein Schlagwort, Wein unkompliziert,

00:12:06: Wein ist unkompliziert, aber manchmal will man ja auch so ein bisschen nicht verkopft, aber tiefsinnig

00:12:10: mit dem Wein umgehen, wo macht man das? Voll, also. Im Restaurant will ich ja eigentlich auch nicht

00:12:14: irgendwie mich hinsetzen und mit einem Kerner irgendwie eine Kerndiskussion führen, was muss

00:12:20: ja irgendwo ein Ort geben, wo man sich richtig vergräbt und sagt, jetzt werde ich zum Nürn. Ja,

00:12:25: also da ist du vollkommen recht und das stimmt natürlich, man darf jetzt nicht eine Weinbar

00:12:31: vergleichen mit einer Bar oder mit einem kleinen Club, wo es wirklich laut ist, aber es soll halt

00:12:37: irgendwie Leben sein, finde ich. Und ich fühle mich einfach wohl, wenn ich merke, okay, es ist eine

00:12:44: gute Stimmung hier, die Leute fühlen sich ja wohl und dann finde ich auch, dass man dort dann auch

00:12:53: irgendwie gut philosophieren kann und den Wein auch in irgendeiner Maße genießen kann oder sich

00:12:58: Gedanken machen kann, das muss nicht immer super still sein, also von daher finde ich das an sich so

00:13:08: ja so, also dass man halt wirklich es sich wohl fühlt, aber trotzdem auch ja in Ruhe sein Wein

00:13:16: genießen kann. Also weißt du, was ich meine? Also solidarisch, dass du das Gefühl hast,

00:13:22: du kommst nicht runter, du bist gestört, du bist irgendwie nur am Schauen, das ist ja auch wieder

00:13:29: bei uns im Tipsy, dass es halt sehr, sehr bunt auch ist und dass das auch viele Leute immer erst

00:13:33: ein bisschen, also viele Leute haben am Anfang immer das Problem runterzukommen, weil sie einfach

00:13:40: nicht wissen, wo sie als erstes hinschauen sollen und denken sich immer so, hey, das ist jetzt eine

00:13:44: Weinbar oder ist das irgendwie ein kleines Möbelhaus oder sonstiges und das ist natürlich schon

00:13:51: wichtig, dass man auch runterkommt und wenn man jetzt wirklich der Wein nörd ist und auch so

00:13:58: einfach in Ruhe sein Wein genießen kann. Wirkt aber nicht ganz so übertrieben krass wie auf den

00:14:02: Bildern, wenn man live dort ist. Nein, absolut nicht. Weil es schon ein stimmiges Konzept ist und die

00:14:06: Farben ineinander übergehen und auf den Bildern sieht es dann schon schräg aus. Ja, also es gibt

00:14:12: manche Bilder, das sieht sehr, sehr kühl aus, finde ich, was auch überhaupt nicht so ist. Also es

00:14:18: ist schon ein Leben. Die Menschen fielen auf den Bildern, also ich habe kaum ein Bild gesehen,

00:14:21: wo Menschen drin sind. Ja, das stimmt, das stimmt, ja. Also wenn es dann so halb gefüllt ist,

00:14:27: dann hat es noch mal eine andere Wärme oder andere Bändigkeit und die Menschen fressen die

00:14:30: Farben dann auch irgendwie. Ja, ja. Sind es deine Lieblingsfarben gewesen? Hast du die auch? Nein,

00:14:34: nein, nein, da habe ich, da durfte ich gar nicht mitnehmen, im Gotteswillen. Das ist alles,

00:14:39: der Chef seine... Weil Farben war Anna raus. Nee, und Ärzte, ich finde es mit diesen Pastellfarben, die

00:14:46: ja gerade auch voll im Trend sind, ist es super cool. Und ja, und wenn man halt so unsere anderen

00:14:54: Läden kennt oder die anderen Läden, dann ist es halt jeder Laden, ja, hat es seinen eigenen

00:15:01: Style und jeder sieht einfach anders aus und das ist halt schon cool und der ist halt wirklich einfach

00:15:07: so, wow, der Feld hat einfach auf, ja. Schwer in Regensburg, der Regensburg gilt ja nicht so

00:15:13: als Berlin Nummer zwei vom Hippen und Schregen und Modernen und also schon nicht so eingeschlafen,

00:15:23: wie andere Städte in Deutschland, aber auch nicht so überfreakig oder habe ich dann falsch

00:15:28: schon Eindruck von Regensburg? Nee, richtigen Eindruck. Nein, also, ja, ich glaube für die Regensburger

00:15:37: war es erst schon bei so, okay, was hat das sich da als wieder dacht und das war erst schon mal,

00:15:44: also da durfte man schon immer wieder was anhören, aber das ist halt wirklich so was, was, glaube

00:15:50: ich, Zeit auch braucht und wenn man dann das dritte Mal vorbeigeht, dann entdeckt man es erst so

00:15:55: richtig und denkt sich, ah, eigentlich cool. Also viele haben es von der Reihen absolut gefeiert

00:16:02: und viele wiederum haben gesagt, boah, ich kann damit gar nichts anfangen. Spaltet das Generation,

00:16:08: also kann man sagen, das ist ein Laden für Junge, was man ja so intuitiv denken würde oder sind

00:16:14: es gerade die Älteren in meinem Alter, so 50, 60, keine Ahnung, die sich da richtig wohl drin fühlen

00:16:22: oder ist das total generationsübergreifend? Absolut generationübergreifend, also ich dachte

00:16:28: am Anfang auch, dass es eher Jüngere anzieht, aber es ist komplett gemischt, also wirklich von

00:16:33: Jungen bis Alts, als dabei, wir haben auch öfters Familien da, die dann samstag Nachmittag sich treffen

00:16:40: mit ihnen kleinen Kindern, die dann da rumflitzen und die Eltern hauen sich da ein paar Flaschen rein,

00:16:46: also es ist irgendwie, jeder fühlt sich da irgendwie wohl und jeder ist willkommen und das ist aber auch

00:16:52: einfach schön zu sehen, dass es einfach so ein gemischtes Publikum ist. Die Farben sind die irgendwie

00:16:59: in irgendeiner Form Weinaffin ausgewählt worden oder ging es da rein um Ardennaam, der so ganz

00:17:05: leicht beschwipsteist oder irgendwie so leicht taumend oder sonst das Lebensgefühl einfach so

00:17:09: dieses so betrunken Tanzen, irgendwie versucht zu transportieren, aber ging es da irgendwie

00:17:17: darum, ob man den Wein in einer bestimmten Artform und Weise wahrnimmt, kann man Wein dort anders

00:17:23: trinken als in anderen Läden oder hat es überhaupt keinen Einfluss? Hast du da mal irgendwie so einen

00:17:27: Effekt? Ich würde eigentlich sagen, dass es eigentlich keinen Einfluss hat. Nee, also ich glaube, dass

00:17:36: jetzt nicht die Farben sich widerspiegeln mit einem Wein trinken, sondern dass es einfach, ja, also

00:17:43: das war auch glaube ich vom Herrn Schmaus auch überhaupt nicht die Absicht da jetzt irgendwie mit

00:17:48: Farben und Wein, dass es irgendwie wieder sehr stimmig sein soll. Nee, würde ich jetzt eigentlich

00:17:56: nicht sagen, dass es dann Einfluss... Nee. Bei der Weinauswahl hast du dich dann die Mitte vom Raum

00:18:01: gesetzt und hast gesagt, hier passt Scheure belieblich rein oder Dornfelder aus dem Barik oder

00:18:08: irgendwie Frankreich nur aus dem Jura oder hatte das keinen Einfluss und du hast einfach versucht,

00:18:15: eine interessante Karte zusammenzustellen. Du hast die Karte ja mehr oder weniger mit dem neuen

00:18:19: Laden von Anfang an aufgebaut und wenn man so zumindest im gewissen Rahmen da ein bisschen was

00:18:24: zusammen basteln kann, ging es da mehr um die Weine, ging es um das Gesamterlebnis, die Location

00:18:30: oder hast du eigentlich darüber gar nicht nachgedacht? Nein, das wurde ausgelost. Nein,

00:18:43: Spaß. Also es war natürlich von vornherein wichtig, dass sozusagen ein kompletter ruder Faden durch

00:18:50: alle Läden geht mit dem Thema Wein auch und da schon immer, seit ich Herrn Schmaus kenne,

00:18:58: der Weinkarte Fokus Deutschland ist, war in das natürlich auch wichtig, dass es auch, wenn ich

00:19:05: das damals übernommen habe, auch weiter so läuft mit Deutschland und im Südstadt oben war halt

00:19:12: dann auch eher Deutschland, eher Frankreich-Lastik und ich habe damals auch schon immer wieder ja

00:19:19: eher umbekannt, also die jetzt vielleicht auch schon eher wieder bekannt sind, aber ich muss

00:19:24: überlegen, vor sieben Jahren, die Einsteiger, die neue Generation war, sozusagen aufgenommen und

00:19:34: sozusagen hat ich dann dort oben im Südstadt auch schon die großen Namen, aber halt auch eher die

00:19:41: Umbekannten und mir war es wiederum wichtig, dass im Tipsi es auch bekannte Namen gibt, aber es darf

00:19:49: auch mal was komplett unbekanntes sein oder auch eher so ein bisschen freaklicher und wir haben

00:19:57: sozusagen im Tipsi auch den Fokus auf Deutschland gelegt, aber dann eben hat auch ein junge Winzer,

00:20:06: die sozusagen vielleicht jetzt gerade erst ihre dritten Jahrgang in der Flasche haben und auch

00:20:13: eher auf Naturweine, dann aber auch wieder was Klassisches, also Querbeet gemischt, aber das

00:20:20: hat trotzdem schon so der rote Faden zwischen Südstadt und Tipsi läuft und das Schöne ist

00:20:26: ja auch im Tipsi, dass wir jetzt nie eine fixe Weinkarte hatten, es war halt auch immer so ein

00:20:33: bisschen experimentierfreutig, wir haben gesagt okay, ich habe da was Neues entdeckt, die Weine

00:20:41: nehmen jetzt mal auf und schauen einfach wie es läuft, wir nehmen es die Leute an und dann haben

00:20:45: wir es halt auch mal wieder nach zwei Monaten sozusagen vom Sortiment genommen und haben

00:20:51: halt wieder, keine Ahnung, zehn, 15 neue Weine aufgenommen und das war halt immer so schön, weil

00:20:58: wir da halt super flexibel sein konnten oder einfach mal sagen konnten, hey, heute machen wir

00:21:05: einfach mal die und die Flasche auf, weil wir einfach Lust haben, die zu verkaufen als offenes

00:21:10: Klass, aber ich würde schon sagen, dass es eher so ein bisschen ja in die Naturweinrichtung ging,

00:21:20: das will doch Chef zwar überhaupt nicht hören, eigentlich nicht zu, also von dem her geht es sehr,

00:21:25: wir sind unter uns, aber habt ihr dann, wenn ihr so oft wechselt, nicht, ich sag mal, die Stammgäste,

00:21:30: die dann reinkommen und sagen, ich hätte gerne mein Gewürztraminer von der Mosel, wie immer,

00:21:35: also sowas gibt es innerhalb bei uns, doch, also wir leben ja auch von den Stammgästen und viele

00:21:45: lieben es ja zu uns zu kommen, weil das Team genau weiß, als kommen die und die, die trinken den

00:21:51: und den Wein und den trinken sie immer, für die haben wir natürlich immer den Wein auch da und

00:21:57: wenn er leider mal ausgegangen ist oder zeitweise einfach nur nicht geliefert worden ist, dann haben

00:22:03: wir natürlich immer noch irgendwie eine Alternative, aber es gab natürlich auch Leute, die extra dafür

00:22:09: gekommen sind, weil sie wussten, hey, wir waren seit zwei Wochen immer im Tipsy, jetzt gibt es

00:22:14: sicherlich schon wieder neuen Wein zu entdecken, also es war total vielseitig und für jedermann

00:22:21: irgendwas dabei. -Zirka 70 Positionen oder? -Ja, es waren dann auch mal wieder mehr, dann also so,

00:22:29: ich würde mal sagen, gestartet habe ich so mit 70, 80 Positionen und dann war es aber auch mal wieder

00:22:35: mehr, also es war nie so, dass wir jetzt eine direkte Zahl hatten, was wir immer da hatten, es

00:22:41: sollte halt einfach eine gute Auswahl da sein, es sollte für jedermann was dabei sein, sollte

00:22:46: Sprudel da sein von Champagner bis Winzersekt, Einstiegerweine, also jetzt auch wirklich,

00:22:53: wo man sagt, es kommt jemand und möchte einfach jetzt einfach einen schönen Easy Drinking Bein

00:23:00: ohne jetzt irgendwie High End großes Gewächs, sondern einfach was Schönes trinken, es sollte

00:23:08: halt für jedermann einfach was dabei sein und genau. - War die Anzahl gesetzt? Also habt ihr

00:23:15: gesagt, wir wollen 100 Positionen nach Karte? Ist eine Weinbarst so unkompliziert oder hat sich das

00:23:20: denn aus dem Prozess ergeben? Gab es einen preislichen Rahmen, wo du gesagt hast, ich möchte

00:23:24: ganz gerne Weine in denen um den Preis haben oder hat sich das auch mehr oder weniger ergeben?

00:23:29: - Also wir hatten an sich vorne deine fixe Kalkulation und haben natürlich auch verschaut nach

00:23:36: Punktesystem zu arbeiten, also jede Flasche hat sozusagen einen anderen Tipps auf Kleber gehabt,

00:23:42: in diese, also z.B. Blau war Einstiegerweine, die waren ab 24 Euro bis, ich glaube, 30 waren es

00:23:49: damals. - Pro Flasche in Haus? - Genau, weil wir wollten natürlich auch, dass das einfach auch

00:23:56: jüngere Leute kommen und die vielleicht auch gerade erstes Wein trinken lernen und wir wollten

00:24:04: ja auch, dass die einfach auch Lust haben, noch eine zweite Flasche zu trinken und da es

00:24:09: nicht mit irgendwelchen hohen Preisen herzukommen und von daher haben wir da relativ fair damals

00:24:18: gestartet, haben es natürlich dann auch immer wieder ein bisschen anders kalkuliert, aber es war

00:24:24: eigentlich für jedes Preis Sortiment was Gutes dabei. - Und eine andere Kalkulation als in den

00:24:30: anderen Läden oder ist das im Großen und Ganzen? - Ja. - Dass man schon da, wenn man sagt

00:24:36: kundenfreundlich, dann sagt man ja, dass die anderen und Kunden unfreundlich sind. Wie kann man das

00:24:40: formulieren? Straßentauglich, dass man straßentauglicher kalkuliert. - Ja, ja, ich denke halt, man soll halt

00:24:48: trotzdem auch noch den Unterschied. Es war im Tippsie, es ist eine Weinbar und im Sturz,

00:24:54: das ist ein Sterne-Restaurant und ich finde halt, da ist natürlich auch noch mal ein ganz

00:24:58: anderes Service geboten. Im Tippsie, du wirst natürlich auch hervorragend beraten, du kannst

00:25:05: Sachen probieren, aber im Endeffekt kriegst du dann die Flasche auf den Tisch gestellt und schenkst

00:25:09: dir dann auch selber nach. Und im Sturz hat natürlich, hast du einfach nochmal, dir wird

00:25:15: ständig nachgeschenkt, du hast natürlich ganz andere Gläser und das ist natürlich, wo man dann

00:25:21: auch immer noch mal auch den Gast erklären kann, warum ist es jetzt einfach im Sturz auch ein

00:25:27: bisschen teurer als jetzt in einer Weinbar im Tippsie. Aber ich habe natürlich auch geschaut,

00:25:32: dass ich jetzt zum Beispiel nicht die gleichen Weine habe. Also damals gestartet habe ich

00:25:38: eigentlich schon, das ist teilweise auch die Weine von der Weinbegleitung, vom Sturzdirt

00:25:43: im Tippsie gab, weil ich auch immer ganz viel Nachfrage bekommen habe. Das hat die Leute einfach

00:25:47: gesagt haben, hey, wir waren letztens im Sturzdirt, hatten dort die Weinbegleitung und da hatten wir

00:25:52: den und den Wein. Und dann konnte die Kristina zum Beispiel mal sagen, ja, den habe ich auch da,

00:25:55: wollte ein Glas. Das haben die Leute halt auch immer sehr gefeiert, dass sie halt so zahlen,

00:25:59: die Möglichkeit haben, den Wein auch noch mal anders zu trinken oder sich sogar die Flasche

00:26:03: zu kaufen. Aber natürlich, wenn ich jetzt gleiche Weine hatte, habe ich das natürlich dann schon

00:26:09: im gleichen Preis kalkuliert. Also das ist, weil sonst muss der dann auch wieder erklären,

00:26:14: den Gast, warum ist es jetzt da unten 10 Euro günstiger und da oben sei ich 10 Euro mehr.

00:26:19: Gab es auch mal Probleme, dass wenn die Flasche außer Haus dann 10 Euro kostet und du hast die

00:26:26: Sternerestaurant und da kostet sie vielleicht 50 Euro, dass jemand sagt, wow, so viel oder ist

00:26:32: das Diskussionsfrei? Also so, dass es verglichen worden ist, hatte ich eigentlich gar nicht. Eher,

00:26:36: dass es halt so gesagt wird, dass es aber teuer oder ja, das kostet ja bei denen so und so viel.

00:26:46: Also das dürfte ich mir schon hin und wieder anhören. Aber ich darf das gedenken so,

00:26:50: dass es immer irgendwie, dass man immer solche Gäste hat, die immer vergleichen und dann gleich

00:26:55: im Internet nachschauen, okay, da kostet so und so viel, verlangt jetzt dafür so und so viel.

00:27:00: Aber ärgert ich das oder wie gehst du damit um? Also bei manchen hat es mich schon geärgert,

00:27:06: weil das hat dann auch manchmal die Gäste sind, die halt dann einfach die Arbeit auch nicht verstehen,

00:27:12: die dahinter steckt. Aber irgendwann kriegt man da so ein hartes Felder, das was ich einfach auch

00:27:18: denkt. Was ist für dich eine angenehme Kalkulation, also auch wenn du selber unterwegs bist, wo du

00:27:26: sagst jetzt keine Ahnung, eine Flasche, die du vielleicht irgendwo in der Winothek oder im

00:27:33: Weingut für 10 Euro findest und du bist in der Weinbar oder im Sterne lokal, also nicht bei

00:27:38: Ultern und irgendwo unterwegs, wo würdest du sagen, das sehe ich gerne. Ich versuche mal diesen

00:27:44: Begriff, fair zu vermeiden, weil es immer so eine Frage für wen soll es fair sein, was ist fair,

00:27:49: sondern einfach so ein Wohlfühlpreis. Also 10 Euro hast du gesagt, kostet sie im Weinhandel, würde

00:27:56: ich mal sagen, ja, wenn zwischen 40 und 50 würde ich sagen. In der Bau oder im Sterne-Restaurant?

00:28:07: In der Weinbar vielleicht, ja, zwischen 30 und 40. Also ich finde halt immer, wie wir als

00:28:18: Asomilies natürlich, wir wissen überall, wie viel oder können oder man muss nicht mal Somilies sein,

00:28:25: man kann einfach nur ein Weinkenner oder ein gemeingern Weinliebhaber sein, du kannst

00:28:30: heutzutage, kannst du ja per App einfach schon die Flasche scannen und weißt, dann wird dir gleich

00:28:36: vorgeschlagen, wo du ihn bekommst im Internet für wie viel. Deswegen finde ich es oft schade,

00:28:43: dass halt manche Weinkarten immer extrem in die Höhe gehen von den Weinen, wo ich mir denke,

00:28:49: okay, das ist jetzt wirklich fern ab. Mir war es halt immer wichtig, dass es natürlich fair ist,

00:28:55: dass es richtig kalkuliert ist, aber dass man auch Lust hat, noch eine zweite Flasche zu trinken,

00:29:00: weil wenn die Flasche, wenn ich weiß, die kostet jetzt im Weingut, sagen wir mal 20 Euro und dann

00:29:07: wird die aber kalkuliert für 120, da trinke ich die nicht oder da überlege ich dreimal, ob ich

00:29:15: mir die jetzt kaufe. Deswegen sollte man halt schon dann ausschauen, dass es einfach fair ist und

00:29:21: dass der Gast einfach auch Lust hat, noch was Zweites zu trinken oder noch eine dritte Flasche.

00:29:26: Finde ich total anders. Also zum einen ist es für mich niemals ein Diskussionspunkt, wenn ich in

00:29:32: Restaurants gehe und die Weine sind dort so kalkuliert, gehe ich davon aus, dass auf der anderen

00:29:36: Seite ein Profi ist und der irgendeinen Grund dafür hat, warum man es so kalkuliert. Sei es, dass er

00:29:40: irgendwie einen besonderen Aufwand hat, dass er vielleicht Geld braucht oder was auch immer,

00:29:45: aber es wird irgendeinen Grund haben, den den Weinen zu kalkulieren, es würfelt da glaube ich kaum

00:29:50: jemand aus und deswegen würde ich das so selber gar nicht in Frage stellen, wenn ich mir selber auch

00:29:54: den Arm damit versaue. Und ich würde auch niemals, also ich persönlich, wenn ein Wein günstig ist,

00:29:59: mir eine zweite Flasche bestellen. Also diese Argumente fliegen ganz viele, ganz oft, aber ich

00:30:06: habe auch noch nie einen Gast erlebt, der sagt, der kostet nicht 29, er kostet 20 Euro, da ballern

00:30:11: wir uns vielleicht mal eine dritte Flasche rein. Ja, ich geb dir recht. Das ist so,

00:30:14: das Verzweiflungstrinken ist eigentlich selten. Man sagt immer dann, hey, wenn es fair kalkuliert ist,

00:30:18: trinken die die zweite Flasche. Nein, machen sie nicht. Also zumindest meiner Erfahrung nach.

00:30:21: Entweder haben sie Lust drauf und machen das, aber nicht, weil sie sagen, da spare ich fünf Euro.

00:30:27: Nee, also wir reden jetzt nicht um fünf Euro, sondern halt wirklich schon ein bisschen mehr,

00:30:32: würde ich sagen. Also ich hatte schon oft die Erfahrung im Sturzzeit, dass ich oft darauf

00:30:37: angeredet worden ist, dass die Preise sehr fair kalkuliert sind und dass sie da halt auch einfach

00:30:43: Spaß haben, was zu trinken, dass es halt manche andere Läden gibt. Natürlich, wie du schon sagst,

00:30:50: es gibt wahrscheinlich verschiedene Punkte, warum und wieso das so kalkuliert wird oder werden muss,

00:30:55: vor allem jetzt in der heutigen Zeit. Aber trotzdem finde ich, soll es noch fair sein,

00:31:02: auch gegenüber den Winzer oder der Winzerin. Also so sehe ich das halt irgendwie als Argument.

00:31:07: Wir hatten damals in der Weinbar auch super günstig oder zu meiner Zeit,

00:31:10: als ich im Sterne-Segment unterwegs war, da hatten wir auch so einen der günstigsten

00:31:16: drei Sternekarten, die es gab. Weil ich halt immer versucht habe, die Weiner auch in meinem Sinne

00:31:22: kalkuliert anzubieten. Also daher, ich war niemand, der es übertrieben hat. Aber wenn ich irgendwo

00:31:27: anders war und zwar halt teurer, dann habe ich versucht, das irgendwo zu verstehen oder nachzuvollziehen

00:31:31: oder einfach zu akzeptieren, bis in der Situation dann nicht ändern kann. Und dann ist es so, es gibt

00:31:38: ja auch verschiedene Lokale, keine Ahnung. Bei der Freundschaft, weil du es vorhin gesagt hast,

00:31:42: das sagt man ja auch nicht, dass die günstigste Kneipe in der Ecke ist. Aber es ist halt so.

00:31:47: Und es ist mehr oder weniger ein Kultladen. Warum sollen die es nicht nehmen, wenn sie es nehmen

00:31:51: können? Also warum sollen die die Weine halt günstig anbieten? Dafür haben sie eine gewisse

00:31:55: kompetenz, eine Grundqualität. Sie haben einen Zulauf. Beim Porsche stellt auch keine

00:32:00: Einfrage, obwohl man die gleiche Grundlage hat wie beim VW. Warum der jetzt das Facher als

00:32:05: ein Golfkau kostet? Also daher ist es manchmal so und wir sind halt in dem Sinne in der total

00:32:12: bescheidenen Situation, dass die Preise halt so unglaublich transparent sind. Also so hat eine

00:32:18: Flasche Weine hast und wir haben vielleicht im Einkauf im Vergleich zu jedem Kunden, der jetzt

00:32:23: ins Weihgut fährt, manchmal 10 manchmal 20 Prozent Differenz. Guck dir mal eine Jeans an,

00:32:30: wenn du eine Mustang kaufst irgendwo. Ah, kennt keiner den Einkaufspreis von der Jeans?

00:32:35: Daher finde ich sowieso doof, dass unsere Preise so transparent sind. Und dann wird keiner hingehen

00:32:40: und wird sagen, wenn er den Einkaufspreis kennt, der meistens 20 Prozent vom VK ist oder teilweise

00:32:47: 15 Prozent von dem, dass das so hoch kalkuliert ist. Also von dem her durfte man sich da eigentlich,

00:32:53: glaube ich, gar nicht ärgern. Nein, also ich bin jetzt auch nicht, dass ich mich ärger.

00:32:56: Also soll es jetzt auch nicht rüberkommen, dass ich da ja Sparfuchs bin. Nein, also ich zahle

00:33:04: auch das und alles. Also da bin ich die letzte, sagst du, nee, das gebe ich nicht aus. Aber ich

00:33:09: seh es halt. Ich meine, damit auch einfach mehr, dass du dich ärgerst, wenn Gäste es in Frage stellen

00:33:12: und sagen sie so. Ja, und das haben wir halt doch sehr oft. Das ist halt so. Ja, aber dann ist es halt so,

00:33:17: dafür habt ihr einen Lokal und wenn die Gäste dann gerne wieder kommen, dann kommen sie gerne wieder

00:33:22: und dann haben sie ja mehr oder weniger akzeptiert. Und dann findet man vielleicht irgendwie ein

00:33:27: schönes Argument, dass, ja, es ist immer doof, wenn man um Geld redet. Trifft mir gerade eine falsche

00:33:33: Richtung? Nein. Aber es ist für dich schwer, wenn du, du darfst ja in jedem Laden so ein bisschen spielen.

00:33:40: Ihr habt zwar wahrscheinlich euer Stammpersonal in den einzelnen Läden, aber du darfst hier und

00:33:43: da mal aushelfen, wenn du sagst, hier bei dem einen, da stehe ich die Flasche einfach auf

00:33:48: den Tisch und beim anderen, da mache ich so mit Flasche streicheln und Staub befreien. Kann man da

00:33:53: umdenken oder ist das dann eher die Herausforderung oder ist es angenehmer? Ich würde sagen angenehmer,

00:34:02: also das ist jetzt nicht, dass ich die anderen Gäste irgendwie anders behandle. Es ist halt bei

00:34:09: uns auch einfach in den Läden. Es ist einfach, das Tippsie ist nicht vergleichbar, wenn es tustet,

00:34:14: weil das Tippsie war halt ultra locker. Wir haben auch die Leute gedutzt und viele Stammgäste

00:34:20: tuzen wir eh. Von daher würde ich jetzt nicht sagen, dass es irgendwie anders ist. Also da...

00:34:28: Und wenn du die im Sternenrestaurant siehst und siehst, weil du ihn vielleicht nicht kennst und

00:34:34: dann am nächsten Tag sind sie im Tippsie, sagst du dann du? Es kommt darauf an, wie alt die Gäste

00:34:40: sind und wie cool sie drauf sind. Also natürlich, ich bin super schwierig. Es habe ich auch im

00:34:47: Stir-Start, wenn zum Beispiel ein junges Pärchen kam, sagen wir mal Mitte 20, die kommen und sind

00:34:54: das erste mal im Sternenrestaurant. Sie sind eh schon ultra nervös und dann kommt eine Service

00:35:02: Mitarbeiterin, die vielleicht im gleichen Alter ist und siehts die Person. Das finde ich ultra,

00:35:07: also das finde ich richtig schwierig so was und dann merkt man dann immer, dass die noch mal

00:35:13: eingeschüchtern werden. Und ich bin halt dann einfach immer, dass ich die sozusagen versucht habe,

00:35:18: abzuholen und die auch gedutzt habe. Ich habe da auch immer sozusagen das Team auch immer gesagt,

00:35:23: hey, die dürfte gerne duzen, weil die kriegen ja noch mehr Angst irgendwie und dann merkst du dann

00:35:29: auch, dass die Leute irgendwie oder die ja, dass die mehr aufblühen und sich einfach wohler fühlen.

00:35:34: Bei älteren Gästen natürlich muss man vorsichtig sein, wie die Regensburgers sind teilweise sehr

00:35:45: offen in der Hinsicht und manche haben mich auch gedutzt, wo ich mir auch dachte, hey, also das

00:35:52: möchte ich jetzt eigentlich nicht oder ich sieht sie trotzdem weiter. Aber wenn ich jetzt zum

00:35:58: Beispiel Gäste oben im Sustert hatte und am nächsten Tag sehen sie den Tipp sie, dann sieht sie sie

00:36:02: natürlich auch. Also das ist halt, ja, es muss man sich herantasten, wie ist gerade die Stimmung,

00:36:07: wie sind die Leute drauf. Aber Ansicht haben wir im Tipp sie eigentlich die Leute überwegen

00:36:15: gedutzt. Im Askel gibt es aber nur Sake, oder? Da gibt es so Sake. Also es gibt auch die Weinkarte,

00:36:22: ich hatte früher, wie ich gestartet habe, im Askel hatte ich sozusagen noch eine zusätzliche

00:36:29: Weinkarte, eine kleinere Weinkarte, die aber eher auf den Fokus die Zeit wirklich zum Essen

00:36:35: harmoniert haben. Aber irgendwie habe ich dann gemerkt, dass das für mich doppelte Arbeit ist

00:36:38: und wir wollten ja dann irgendwann auch so einen Standpunkt mit Sake setzen. Deswegen habe ich dann

00:36:44: gesagt, okay, wir machen Sake als Fokus und es gab vor vorne dann auch eine Sakekarte. Und wenn

00:36:51: jemand wein möchte, der bekommt die Weinkarte aus dem Sustert, weil bei uns ist das ja wirklich

00:36:56: einfach ein großer Raum und in der Mitte geteilt sozusagen. Und dann haben wir die zwei Restaurants,

00:37:03: von daher gab es da eigentlich nie Probleme. Und es hat lange gedauert, bis das Sake so ein

00:37:10: bisschen angekommen ist. Aber letztes Jahr hat es dann, oder vor zwei Jahren auch schon, hat man

00:37:16: gemerkt, okay, die Leute haben wirklich Lust drauf, die haben Bock drauf, die wollen was probieren.

00:37:20: Also dass jetzt sozusagen nur eine Flasche sich bestellen oder eine Karafes war immer noch seltener,

00:37:26: aber die Sakebegleitung kam extrem gut bei uns an. Hattest du vorher schon Erfahrung damit oder

00:37:33: bist du durch das Askaletzigte zum Sake gekommen? Also vorher wirklich Erfahrung hatte ich nicht.

00:37:39: Ich habe es zwar hin und wieder mal probiert, aber konnte damit eigentlich gar nichts anfangen. Und

00:37:45: wie es dann hieß, wir machen eine Sushi Bar auf und ich muss mich jetzt auf Sake fokussieren,

00:37:50: dachte ich erst mal so niemals. Danke, okay. Aber ja, mir ist es eh immer, also ich mag es

00:38:00: an sich super gern auch wieder was Neues und gern wieder eine Neuaufgabe und von daher habe

00:38:07: ich das eigentlich sehr gern damals gemacht und bei uns kam mir dann auch sozusagen die Corona

00:38:14: Zeit, wo ich dann sozusagen auch Zeit hatte, mich dann ein bisschen mehr reinzufuchsen in das

00:38:18: Thema Sake. Und ich wurde da vor Anfang an super unterstützt von Uino Gourmet, die da wirklich

00:38:25: viel geholfen haben, mir viel erklärt haben, viele Schulungen angeboten haben und somit war es dann

00:38:34: schon ein langer Prozess, würde ich mal sagen, um das jetzt einfach dann auch mal wirklich zu

00:38:39: verstehen und auch den Gastern wiederum zu erklären. Aber ein sehr, sehr spannendes Projekt

00:38:49: würde ich mal sagen, was da passiert ist. Hättest du dich selber für versiert oder siehst du dich am

00:38:54: Anfang oder bist du fertig oder wo würdest dich selber einschätzen? Also ich würde mich nie als

00:39:00: fertig bezeichnen oder einschätzen. Also ich habe damals, war ich an dem Punkt, wo ich gesagt habe,

00:39:04: okay, ich stehe am Gast und ich kann es mal von mir aus beurteilen, dass ich es zu verrehen oder

00:39:11: ganz gut mache. Aber irgendwann dachte ich mir so, okay, jetzt habe ich mal so einen Sake-Kenner hier

00:39:16: sitzen und ich möchte ja auch, also ich möchte das Sake-Kenner sein und ich möchte da einfach den

00:39:25: Leuten das besser erklären können und dann war mir klar, dass ich mein Sake-Somalie machen

00:39:30: möchte und den habe ich. Was du gemacht hast, genau. Jetzt muss ich aber überlegen, wie lang es

00:39:35: her ist. Ich glaube schon drei Jahre oder zwei? Zwei Jahre? Nee, zwei. Ich hätte gedacht zwei. Ja,

00:39:41: ich glaube zwei, genau. Und das war dann für mich so ein Punkt, okay, ich möchte mich mit dem Thema,

00:39:46: ja, ich möchte mich besser auskennen, ich möchte einfach besser erklären können und einfach das

00:39:52: Hintergrund wissen, besser lernen und dann habe ich mich eben entschieden, den Sake-Somalie zu

00:39:58: machen, genau. Und von daher, also er hat mir unheimlich viel gebracht, extrem viel und aber ich

00:40:06: würde jetzt nicht sagen, dass ich der Non-Plus-Ultra-Kenner bin für Sake, weil ja, man lernt nie

00:40:13: ausfindig. Hattest du so was dort mal sitzen, also so einen richtigen Freak? Ja, also ich kann mich an

00:40:21: einen extremen erinnern, ja, weil wir hatten auch, wenn man jetzt mal so die Gäste vergleicht,

00:40:30: Suster und Asuka, also wir leben von unseren Stammgästen auch, aber im Asuka hatten wir überwiegend

00:40:35: internationales Publikum und viele, die natürlich dann auch aus Frankfurt oder auch aus Düsseldorf

00:40:41: kamen, die auch schon aus diesen japanischen Restaurants sich durchprobiert haben und da

00:40:47: hat man schon gemerkt, dass da der ein oder andere Kenner dabei ist oder der sich dann auch mal

00:40:51: wirklich ein Jahrgangssake bestellt hat. Da war ich dann auch erst mal so ein bisschen überfordert,

00:40:57: nachdem ich sage, okay, da kennt sich einer wirklich gut aus und das war dann für mich

00:41:02: eben aus so einem Punkt, okay, ich möchte mehr lernen. Also es ist ja für viele etwas, wo die

00:41:08: absolut keinen, keinen Blassen sehen, also keinen Zugang finden, keinen Ansatz. Wie kann man so mit

00:41:16: anfangen? Wie kann man mit Sake anfangen? Hast du da irgendwie wie so ein Leitfaden oder einen Hinweis?

00:41:23: Champagner. Immer ein Riesenthema. Doch was macht eigentlich Champagner besonders? Warum

00:41:45: ist er so besonders? Warum ist dieses Gebiet so außergewöhnlich? Vielleicht kann ich versuchen

00:41:50: anklängen, die Besonderheit dieses Gebietes zu erklären. Also in den Tiefen der Champagne

00:41:55: ruht ein uraltes Kreidebecken, dessen 75 Prozent kalkhaltige Ablagerung aus Kreide,

00:42:03: Merkel und echtem Kalkgestein den Boden seine poröse Struktur verleihen und Wasser in

00:42:09: unterirdischen Hohlräum speichern, um es den Reben in trockenen Sommermonaten präzise zuzuführen.

00:42:14: Diese Kreideschichten sind zwischen 40 und 150 Millionen Jahre alt und wurden im Laufe der

00:42:21: Jahrmillion von marinen Sedimenten überlagert. Wichtig bei der Champagne ist immer das kontinentale

00:42:27: Klima. Kalte Winter, fast vier Monate Frost, gemäßigte Sommer, Tagestemperaturen um 24 Grad,

00:42:34: also auch nicht so extrem heiß und der Hochdruck lässt die Nächte auf 12 Grad abkühlen und somit

00:42:41: eine Dionalspannenschaft, die Zucker und Säuren einer spannungsreichen Harmonie reifen lässt.

00:42:46: Die grundlegende Au-P-Regelung von 1936 schreibt nicht nur die ausschließlich Verwendung. Naja,

00:42:53: es wurde wenig modifiziert. Im Augenblick sind es acht Drehbsorten, bei nach wie vor drei die

00:42:59: Hauptdrehbsorten sind, sprich Pinot Méné oder Méné genannt, Pinot Noir und Chardonnay und limitiert

00:43:04: den Leseertrag auf maximal 10.000 Kilo Projekte und somit die Pressmenge auf 102 Liter pro 150

00:43:10: Kilo Trauben. Jede Flasche Champagne, die den Namen trägt, muss mittelsen 15 Monate ein Vintage

00:43:17: Champagne, sogar 36 Monate auf der Hefe reifen. Im ganzen über 34.000 Hektar mit mehr als 17

00:43:24: eingestuftem Grand- und Prämerkrüche, verteilt sich dieses Terror, dass den Champagnanen eine

00:43:29: unverwechselbare Mineralität und Frische verleiht. Und weine, wie den 2018er Brutnatur Blanc, Röderer

00:43:36: stark aus dem Haus Louis-Röderer, einfach einzigartig erscheinen lässt. Es gibt kaum etwas, was damit

00:43:41: vergleichbar ist. Also die Kiwete 2018er Brutnatur Blanc ist einer aus dem Blasch aus 55% Pinot Noir,

00:43:49: 25% Méné, 20% Chardonnay, gewonnen aus Grand-Krü und Prämerkrüllagen, in Verseneg,

00:43:57: Jouy und Krammer. Die Lese erfolgt frühzeitig am 2. September 2018, als das außergewöhnlich

00:44:03: warme und trockene Jahr, vergleichbar ungefähr mit 2003, die Trauben im perfekten Gesundheitszustand

00:44:09: reifen ließ. Nach der schonen Impressung reifen die Kiwes auf ihrer Hefe mindestens 5 Jahre,

00:44:15: statt der vorgeschriebenen 36 Monate, in den Kühlenkenner von Rans, gefolgt von 6 Monaten nach dem

00:44:21: Degorgieren. Keine malolaktische Gärung, um die lebendige Fusche zu bewahren und die Verschnitte

00:44:26: liegen von Anfang an bei 0 Gramm Dosage, ein kühner Schritt, das Ergebnis ein Champagner ohne jede

00:44:33: Süße ist, aber umso mehr Ausdruck und Tiefe zeigt. Zwei Namen trägt dieser Champagner. Auf der einen

00:44:40: Seite Louis Röderer, das Champagnerhaus, auf der anderen Seite Philippe Stark und ich weiß ehrlich

00:44:46: gesagt nicht, wer von beiden der größere Star ist. Wahrscheinlich jeder auf seiner Ebene in seiner

00:44:50: Welt und toll, wenn diese Welten miteinander vereint werden. Du fragst dich, wie das kam?

00:44:55: Ist schnell erklärt, im Jahr 2006 trafen sich Jean-Baptiste Lecayon, der Chef-Innologe des

00:45:01: Hauses Louis Röderer und der französischen Designer Philippe Stark zu einem Spaziergang

00:45:07: durch die biodynamisch bewirtschafteten Weinberge. Aus diesem Treffen entstand eine Idee,

00:45:12: einen Champagner zu kreieren, der kompromisslos puristisch sein sollte. Ohne Dosage, ohne Schönung,

00:45:18: ohne kosmetische Eingriffe. Stark, kein Winzer, aber ein radikaler Estet, inspiriert Lecayon zu

00:45:26: einem Wein, der die nackte Wahrheit des Terroirs erzählen sollte. Und nichts anderes. Wir reden,

00:45:33: das Bitte behalte im Gedächtnis über 2006. Heutzutage ist ein Brütennaturschampagner

00:45:38: allgegenwärtig. Damals war es eine Revolution. Und wie zu erwarten, war das Ergebnis der erste

00:45:44: Röderer Brütennatur. Ein Jahrgangsschampagner, der ausschließlich aus den besten Parzellen der

00:45:49: Couture de Cumillers stammt. Der Wein wird spontan vergonnen, reicht lange auf der Hefe und

00:45:53: kommt Brütennatur, also ohne Zuckerzusatz, auf dem Markt. Wie gerade schon beschrieben.

00:45:57: Stark zeichnet nicht nur das Etikettbehand, sondern prägt die Philosophie des Projekts.

00:46:02: Radikale Reduktion. Natürlichkeit und poetische Klarheit. Diese Zusammenarbeit ist keine PR-Maschine,

00:46:10: sondern ein Ausdruck einer tiefen gemeinsamen Überzeugung von Echtheit, Energie und Zeitlosigkeit.

00:46:15: Inzwischen sind mehrere Jahrgänge erschienen. 2006, 2009, 2012, 2015 und alle mit eigenständigen

00:46:24: Charakter und intellektueller Präzisionen. Röderer und Stark haben mit diesem Champagner

00:46:29: einen neuen Typus geschaffen. Ein Wein, der nicht glänzen will, sondern leuchten.

00:46:35: Vielen Dank für dieses ganz besondere Champagner-Erlebnis, dem Hause Louis Röderer, dem Star-Designer

00:46:42: Philipp Stark und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

00:46:46: Die Grundlagen, was muss man? Wir hatten es ja auch schon mal in der Folge mit der Juja

00:47:00: so ein bisschen angerissen. Aber für dich selber, was sind für dich die Parameter, die

00:47:04: man einfach kennen und wissen muss? Was natürlich wichtig ist, natürlich die

00:47:10: Premiumsage, die verschiedenen Stufen, die Poliergrade. Das ist natürlich erst mal das

00:47:18: wichtigste mit oder was unterscheidet den... Aber ist das schon der Anfang?

00:47:21: Entschuldige, wenn ich dich unterbreche, aber ist das der Anfang oder fängt es nicht eigentlich

00:47:25: da an, dass man sagt, wir haben Reis? Ja, genau. Also ansicht ist natürlich nah, du hast

00:47:30: schon recht. Also wenn ich jetzt auch ein Gast das immer erklärt habe, was ist eigentlich

00:47:34: erst mal Sake? Genau, das ist natürlich erst mal der erste Punkt, das erst wird zu erklären,

00:47:43: was ist Sake? Was besteht Sake? Aus welchen wichtigen Bestandteilen? Wie wird es hergestellt?

00:47:51: Wo wird Sake hergestellt? Es gibt jetzt nicht nur Sake aus Japan oder wie sieht eine Reispflanze

00:47:59: aus? Eine Reispflanze vergleicht man mit einer Weinrebe. Wofür sich eine Reispflanze wohlt?

00:48:04: In welchen Gebieten in Japan wird Sake gebraut oder die Reispflanze angestaut? Also das sind

00:48:12: erst so die... Ist eine Reispflanze vergleichbar mit einer Weinrebe? Ansicht nicht. Weil sie

00:48:16: ein einjähriges... Genau, also es sind immer Setzlinge, die da sozusagen gesät werden. Und ich

00:48:22: habe es immer so gern erklärt, dass Ansicht es nicht vergleichbar ist, außer dass es halt sozusagen

00:48:28: im Frühjahr das Blühen anfängt und im Herbst findet dann eben die wird sozusagen der Reis geerntet,

00:48:35: sowie halt auch die Trauben geerntet werden. Das ist so bisse vergleichbar, aber Ansicht kann

00:48:41: man es absolut nicht vergleichen. Ne. Man unterscheidet ja in den verschiedenen Reisorten auf der

00:48:46: einen Seite, aber auch in dem Terroir, also kann man da auch von Terroir sprechen, das ist eine Reispflanze.

00:48:53: So hat der XY im Westen Japans anders schmeckt oder in den tropischen Gebieten Japans anders schmeckt

00:49:01: als in den kühleren Gebieten. Oder ist es dann wiederum das Wasser, was dann für die

00:49:07: Produktion verwendet wird und das aus dieser Region stammt? Also Hauptbestand ist natürlich das

00:49:13: Wasser, was in Japan total unterschiedlich ist. Im Norden hat man ja eher bergige Landschaft. Man

00:49:21: arbeitet dort überwiegend mit Bergwasser, mit Schmelzwasser, mit Quellwasser im Süden. Es ist

00:49:25: dann eher ein bisschen milder. In der Mitte Japans sind Kobes, zum Beispiel total kalkhaltig,

00:49:33: was auch den Sake, wo man wieder rausschmeckt, dass es eher härter ist vom Geschmack, aber

00:49:38: natürlich auch die Reispflanze. Also das Terroir, wie beim Wein, spielt auf jeden Fall beim Sake auch

00:49:43: eine ganz große Rolle, weil man natürlich auch komplett verschiedene Klimazonen hat. Man hat

00:49:49: auch einen anderen Boden. Im nördlichen Japans ist er eher schwerer, fester, umso südlicher mit geht,

00:49:56: umso leichter, umso santicer wird auch der Boden. Also das ist schon wiederum auch ein

00:50:01: bisschen vergleichbar und was sehr, sehr wichtig ist auch beim Thema Sake. Und ist es da wie beim

00:50:08: Wein, dass man sagt, ich habe hier meinen Wasser, ich habe meinen Boden und ich habe verschiedene

00:50:12: Reisorten oder wird der Reis automatisch auf die Umgebung, auf den Stil des Hauses angepasst. Also

00:50:18: hat jedes Haus nur eine Reisorte oder mischen die dort auch oder spielen die auch oder bieten

00:50:24: die verschiedene Sake mit verschiedenen Reisorten an? Also verschiedene Brauereien bieten verschiedene

00:50:32: Sake mit verschiedenen Reisorten an und es ist an sich so wie mit der Rebe, das hat wirklich die

00:50:38: Reisorten auch in dem Gebiet sozusagen angepflanzt werden, wo sie halt auch wirklich gut gedeihen.

00:50:44: Also man ist da jetzt zu experimentierfreutig auch, dass man sagt, ich habe jetzt den Reis und den

00:50:50: baue ich jetzt im Norden, im Süden und im Westen und im Osten an, sondern es gibt natürlich so,

00:50:55: dass man sagt, okay, die Rebsorte, die Rebsorte sage ich schon, die Reisorte ist besonders

00:51:03: spezialisiert für nördlichen Teil Japans, für die Temperaturen, für den Boden. Ist es für dich

00:51:08: interessanter, eine Brauerei zu probieren oder verschiedene Gebiete oder rein vom Einsteigersigmen,

00:51:18: wie kann man sich da erst zu Beginn orientieren? Also ich habe damals sehr viel probiert, die

00:51:26: verschiedenen Stufen, um einfach auch da einfach so ein Geschmack und Gespütte zu bekommen. Es ist

00:51:33: auch extrem wichtig, verschiedene Reisorten mit verschiedenen Premiumstufen zu probieren,

00:51:37: dass man sagt, okay, man hat zum Beispiel schon mal und hat aber komplett verschiedene Reisorten,

00:51:43: einfach auch den Stil von den verschiedenen Brauereien zu schmecken. Das hat mir damals schon

00:51:50: unheimlich viel gebracht. Also es war auch ein Lärmprozess, ein sehr langer Lärmprozess,

00:51:55: das einfach auch zu verstehen und den Unterschied zu schmecken. Natürlich ist es halt beim Sake,

00:52:02: dass man jetzt nicht sagt, okay, man schmeckt jetzt extrem das Reiskorn raus, beim Sake wird

00:52:06: er doch noch relativ viel mit Hefe gearbeitet, wo man dann überwiegend die Hefe ja auch rausschmeckt

00:52:11: mit den verschiedenen Aromen. Das war am Anfang auch eher schwieriger für mich, aber man muss

00:52:20: halt wirklich viel probieren und viel einfach viel ausprobieren und sich da durchfuchsen.

00:52:29: Sprechst du die Sachen Deutsch oder japanisch aus? Wenn du jetzt die Fachbegriffe teilweise

00:52:34: hast, versuchst du die authentisch-japanisch auszusprechen, um möglichst bewandert zu klingen

00:52:40: oder Deutsch, damit sich jeder versteht? Teils, teils. Also so schon eher Deutsch. Ich

00:52:46: habe zum Anfang immer unseren Sushi-Meister gefragt und der hat mich dann auch immer

00:52:49: verbessert, auch schon allein bei den Premiumstufen, aber an sich überwiegend Deutsch. Also es gibt

00:52:57: zum BAFACH-Begriffe, aber die habe ich jetzt wirklich im Restaurant eigentlich so gut wie

00:53:02: nie angewendet. Also ich muss das damals lernen, aber dass ich jetzt das großartig im Restaurant

00:53:08: nenne, nee, das ist dann eher mehr, dass ich wieder mehr erklären muss danach. Und sagst

00:53:15: du lieber Sake oder Nihonshu? Also lieber diesen ursprünglichen Begriff für Sake oder

00:53:21: wer sagt es ja eigentlich nur Alkohol? An sich Sake. Weil es eingebührt ist und jeder

00:53:25: versteht das andere klingt vielleicht ein bisschen zu verkopft. Ja, das ist dann eher

00:53:31: wieder Erklärungsbedürfnis, dass die Leute sagen, hey, okay, verstehe ich jetzt nicht.

00:53:34: Okay, dann habe ich die Region, ich habe den Reis, dann unterscheidet man beim Reisen

00:53:38: verschiedene Poliergraden, was die verschiedenen Qualitätsstufen sind, zwischen 40 und 70,

00:53:45: 80 Prozent ungefähr. Ja, oder sogar gar keinen Poliergrad. Und der Reis wird ja vorher noch

00:53:51: verarbeitet oder nimmt man den Reis und dann wird er poliert oder wie kann man sich das

00:53:57: vorstellen, was passiert damit? Also am Anfang wird er poliert. Was ist das? Femme polieren

00:54:02: ist dann ein Mann, der da sitzt und mit einer Pfeile versucht den... Das stelle ich mir

00:54:07: viel vor. Nee, das wird maschinell alles gemacht. Ja, irgendwie schon, ne? Ja, also ich glaube

00:54:12: ganz, ganz früher wurde es sicherlich in irgendeiner Weise oder in kleinen Betrieben so gemacht,

00:54:16: aber es wird alles maschinell gemacht. Und es kann halt auch bis zu 48 Stunden dauern,

00:54:22: je nachdem wie viel weg poliert wird. Und man kann sich das halt so vorstellen, dass

00:54:27: man am Anfang wirklich ein braunes Reiskorn hat und am Schluss hat man fast ein kleines,

00:54:34: durchsichtiges Korn. Und die Schale, die ist ja an sich extrem voll mit Mineralstoffen,

00:54:44: Proteinen, Vitamine und die kommt aber weg, weil die wiederum sozusagen den Geschmack

00:54:52: ja schlechter machen kann beim Sake. Deswegen kommen wirklich diese... Diese Außenschicht

00:54:57: wird komplett weg poliert und dann hat man im Endeffekt nur noch die Stärke, die sich

00:55:04: im inneren Teil des Reiskons befindet, "chin parko" auch genannt. Und die ist wiederum

00:55:09: sozusagen der wichtigste Bestandteil, was man dann für die Herstellung vom Sake benötigt.

00:55:14: Glaube ich auch so ein für mich gedanklicher Grundsatz gewesen, dass je hochwertiger das

00:55:21: Produkt ist, da geht es nicht darum, dass der kräftiger schmeckt, sondern dass der immer

00:55:24: feiner und klarer und definierter und eigentlich zurückhaltender schmeckt.

00:55:27: Genau, also umso mehr weg poliert worden ist, umso feiner und hochwertiger ist er.

00:55:34: Also es hat mal gehört, dass es teilweise natürlich weggeschmissen wird, aber viele

00:55:43: machen dann auch noch Alkohol draus, wie jetzt bei uns der Drester. Aber ich habe ehrlich

00:55:50: gesagt auch noch nichts davon irgendwie probiert oder in irgendeiner Maße irgendwo mal was

00:55:55: gelesen, aber so habe ich damals gelernt, dass es an sich weggeschmissen wird oder halt

00:56:02: dann wirklich noch weiter verarbeitet.

00:56:04: Und dann hast du das kleine Reiskorn? Also nicht nur eins, aber mehrere. Und was passiert

00:56:10: dann?

00:56:11: Ja, dann gibt es ganz viele Schritte, dann wird das Reiskorn gewaschen, dann findet

00:56:19: da erst mal wieder Zeit danach statt, weil das Wasser muss dann erst mal wieder abgetropft

00:56:28: werden, dass sozusagen das Reiskorn nicht im Wasser schwimmt und nicht zu viel Feuchtigkeit

00:56:34: aufnimmt, weil umso mehr Feuchtigkeit...

00:56:36: Wie lange dauert es so, was dann ungefähr, diese Prozesse?

00:56:38: Ja, das sind immer so Stunden, also jedes Brauerei arbeitet dann natürlich auch anders,

00:56:44: dann hat man mal wieder, keine Ahnung, sechs Stunden Pause dazwischen, dann mal wieder

00:56:48: zwölf Stunden. Also es ist jetzt nicht, dass man sagt, innerhalb ein paar Tage hast du

00:56:53: diese ganzen Prozesse erledigt, sondern das zieht sich wirklich. Und ja, dann wird der

00:57:02: Reis gedämpft. Und bis halt sozusagen, bis das Reiskorn so in diesem Produkt oder in dieser

00:57:17: Stabilität ist, wo man sagt, okay, jetzt kann man ihn weiter verarbeiten. Und der wichtigste

00:57:23: Schritt ist dann, dass dann der Gucci hergestellt wird. Da kommt dann der Reis oder Reiskörner,

00:57:33: kommen dann in einen Raum mit jeder Holzraum, also wie so eine kleine Sauna sozusagen, der

00:57:41: bis zu 40 Grad warm ist und da wird dann der Reis auf Platten gestrichen. Und dann gibt

00:57:50: es da auch wiederum verschiedene Verfahren, wie man mit den Gucci arbeiten kann. Viele

00:57:54: streuen den Gucci über das Reiskorn und dann vermehrt sich der natürlich durch die Wärme

00:58:00: und wird dann auch wieder ganz warm mit verschiedenen Tüchern eingewickelt, dass es wirklich keine

00:58:07: Feuchtigkeit wieder entlöst und das kann dann auch noch mal, ich glaube, bis zu zwei Tagen

00:58:11: dauern. Und die sind Schimmepilz? Genau, das ist Schimmepilz, den gibt es in verschiedenen

00:58:17: Tüchern, der auch wiederum für Soja, Soße hergenommen wird zur Herstellung. Und dann

00:58:26: wird sozusagen immer wieder die Temperatur beobachtet, weil es halt wirklich ist sozusagen

00:58:32: die wichtigste Aufgabe eigentlich mit vom Braumeister, dass das halt kontrolliert wird.

00:58:37: Wenn man da mal was schief geht, dann ist an sich das ganze Reis sozusagen, der Reiskörner

00:58:44: hinüber. Und wenn das dann sozusagen verarbeitet ist, da wird dann auch wieder alles noch mal

00:58:51: vermischt. Das ist wirklich so einer der sensibelsten Prozesse. Also ich glaube, die dürfen, da müssen

00:58:56: alle zwei Stunden auch nachts aufstehen und zu kontrollieren, was sie dort machen. Und

00:59:02: das obligt ja den Braumeister. Dafür glaube ich kein anderer ran, der da checkt, ob alles

00:59:06: wirklich super in Ordnung ist. Und warum ist das so so wichtig? Also was ist da bei diesem

00:59:11: Prozess das eigentlich? Warum macht man das? Soll der Reis dann schimmlich schmecken oder?

00:59:15: Ob er schimmlich schmeckt, sicherlich, aber er kann natürlich dadurch kaputt werden. Er

00:59:21: kann dann sehr säuerlich auch werden. Und das ist einfach das Problem. Und deswegen wird

00:59:26: es wirklich so bewusst kontrolliert, weil dann natürlich auch viel Arbeit dahinter steckt,

00:59:32: auch viel Geld natürlich. Und deswegen wird es halt einfach auch regelrecht kontrolliert

00:59:38: oder muss kontrolliert werden. Und welche Aufgabe hat der Koji? Also Koji hat die Aufgabe,

00:59:46: dass es sozusagen die Stärke in Zucker umwandelt. Und wiederum entsteht dann Umami, was auch

00:59:55: wiederum so dieses sehr cremige, nussige, wie er den Sake dann noch abgibt, die Aromen.

01:00:01: Und dann habe ich in Zucker und dann kann ich endlich Alkohol draus machen? Ja, fast.

01:00:06: Also es ist dann nicht so, dass man sagt, okay, jetzt kommt dann das Fass und dann ist

01:00:11: das Sake fertig. Es ist dann noch echt noch mal ein längeres Gärprozess. Also es kommt

01:00:17: dann sozusagen wieder in die Brauerei zurück, muss dann auch wieder raus aus den Zederholzraum.

01:00:23: Und dann kommen sie in die Fässer und da wird aber dann auch noch mal getämpfter Reis

01:00:30: dazu gegeben. Und da wiederum wird dann die Gärung stattfindet. Und je nachdem natürlich

01:00:36: wie das die normalen Häfen, die wir auch beim Wein haben oder beim Bier haben oder sind

01:00:41: das der andere oder spezielle Häfen, die man da verwendet? Es sind spezielle Häfen. Da

01:00:46: gibt es sich verschiedene. Wie zum Beispiel eine Brauerei, die relativ bekannt auch ist

01:00:52: und sehr namensnahmhaft ist, ist Amabuki. Die arbeiten zum Beispiel nur mit Blütenhäfen.

01:01:00: Also die setzen keine andere Hefe ein. Die Sake haben teilweise auch Blütennamen und

01:01:08: das ist auch echt krass, wenn man die man gegen Vergleich probiert, wie stark einfach

01:01:15: dieses Plumige herauskommt. Und das finde ich immer super spannend. Einfach so den Unterschied

01:01:21: auch mal irgendwie rauszuschmecken. Aber an sich natürlich entscheidet dann natürlich

01:01:27: der Braumeister, was möchten wir von Sake? Welchen Stil möchten wir? Und dann werden

01:01:34: natürlich die Häfen zugenommen in welchen Geschmackern, die dann auch wieder der Sake

01:01:41: entstehen soll. Also überwiegend hat Sake eigentlich fruchtige Noten, finde ich. Es gibt

01:01:46: natürlich auch welche, die eher so bis in die Würze gehen, aber eher die fruchtigen

01:01:50: Hefe werden bevorzugt. Also ich habe da auf der einen Seite habe ich den Reis, den ich

01:01:56: aber meistens auch nicht erfahre, oder erfahre ich den? Steht der auf der Flasche mit drauf,

01:02:01: die Reißsorte? Teils, teils. Also bei Premium Sake steht er eigentlich meistens drauf. Aber

01:02:09: es teilweise, wenn man dann schon mal Sake hat, steht auch überhaupt nicht mehr der Reis

01:02:13: mit drauf. Es ist verschieden. Dann habe ich den Braumeister, der wahrscheinlich, also

01:02:19: spricht das Haus, was dort von Relevanz ist, somit eben auch daraus resultieren, die Gegend.

01:02:24: Ich habe mit der Qualitätsstufe habe ich den Poliergrad, wo ich dann jetzt so leihenhaft

01:02:29: gesprochen eruieren kann, ob das jetzt ein kräftiger oder etwas feinerer, leichterer

01:02:35: Sake ist. Also Poliergrad steht immer als Prozentzahl auch dabei, was immer ein bisschen

01:02:39: verwirrend ist für die Deutschen, weil da steht dann zum Beispiel 55% und dann erschrecken

01:02:45: oft die Gäste und denken, der Sake hat 55% Alkohol. Das ist immer ein bisschen verwirrend,

01:02:53: aber es steht meistens dann immer die Reißsorte drauf, dann der Poliergrad mit zu einem Chunmai

01:03:00: Reishinjo oder Chunmai und dann eben der Poliergrad. Der Alkoholgehalt steht auch noch drauf, der

01:03:07: Sake ist meistens so bei 14, 15, 16% und die Präfektur genau, das sind so die wichtigsten

01:03:18: Bestandteile vom Edikett. Sake ist pasteurisiert, ne? Ja. Es gibt aber auch Sake, der nicht

01:03:25: pasteurisiert ist. Wenn der pasteurisiert ist, muss ja ein MHD draufstehen, oder? Ja. Wenn

01:03:30: dann MHD draufsteht, kann ich den nur bis dahin verwenden, oder ist es, also gibt es ein Haltbarkeitsdatum,

01:03:36: also wahrstehendes Wortes für ein Sake oder ist das mehr oder weniger unser verkopftes

01:03:42: System und eigentlich kann man Sake auch noch viel länger aufbewahren, aufgrund des Alkohols

01:03:47: oder eben aufgrund der Stabilität, der Inhaltsstoff etc. Teils, teils. Also ich habe schon mal

01:03:55: eine Sake gehabt, den ich nach ein Jahr mal wieder aufgemacht habe, wo ich dann gemerkt

01:03:59: habe, okay, länger würde ich ihn jetzt, glaube ich, nicht mal liegen lassen. Das war aber

01:04:04: was verändern sich dann? Ist das der, wie Sherry wird oder ist der? Nee, ich fand den total

01:04:09: Lasch vom Geschmack. Also die Aromen waren einfach immer so präsent. Er war sehr neutral

01:04:16: würde ich sagen, aber es kommt da drauf an, auch welche Premiumstufe du hast, wie er verarbeitet

01:04:25: worden ist, wiederum gibt es ja auch Jahrgangssake, wie wir hatten zum Beispiel in '94 oder '96

01:04:32: auf der Karte, die standen noch wieder eins im Glas. Es war dann schon wirklich sehr weinähnlich

01:04:39: auch. Aber ich würde jetzt sagen, erfahrungsgemäß jetzt nicht ewig lagern. Also es ist schon

01:04:49: ein Getränk, was man, glaube ich, zeitnah öffnen sollte. Man muss ja auch bedenken, bis der

01:04:55: in Japan hergestellt worden ist und bei uns in Deutschland ankommt, da geht ja auch

01:04:58: viel Zeit. Also er hat ja da meistens auch schon mindestens ein Jahr oder ein halbes Jahr

01:05:06: in der Flasche und ich würde es jetzt nicht so lange aufbewahren. Also wenn ich jetzt sage,

01:05:15: wenn ich jetzt schon mal das Shinjo habe, ein Premiumsake, die höchste Stufe, der ist

01:05:19: wahrscheinlich schon ein bisschen längerer haltbar. Aber wenn ich jetzt schon mal habe,

01:05:23: das ist an sich ein Sake, der ja auch eher frisch getrunken werden sollte, sollte man

01:05:31: den, glaube ich, schon innerhalb von einem Jahr öffnen, die Flasche. Also erfahrungsgemäß.

01:05:36: Aber man kann grundsätzlich so sagen, dass es anders als wie beim Wein, sondern vielleicht

01:05:41: eher wie beim Bier ist, dass sobald der in der Flasche ist, ist er eigentlich perfekt

01:05:44: und ich kann trinken und brauche nicht warten oder es passiert nicht unbedingt so diese

01:05:49: im Generellen. Es wird bestimmt spezielle Sake geben, aber nicht diese riesen Veränderungen,

01:05:54: wo man sagt, er reift und danach ist er zehnmal so gut. Also das würde ich so unterschreiben,

01:06:03: ja. Also wie gesagt, bei den Jahrgangssake wieder komplett anders, aber bei den Einsteigernsake

01:06:10: ist es jetzt nicht, dass sich die noch großartig positiv weiterentwickeln in der Flasche. Und

01:06:16: bei unpasteurierten Sake ist es ja meistens so, dass der auch wirklich nur bei einer Brau-Saison,

01:06:21: das ist sozusagen die erste Sake, der meistens bei einer Brau-Saison hergestellt wird und

01:06:25: der sollte natürlich ultralzeitnah getrunken werden. Oder auch wenn dann wirklich geöffnet

01:06:31: worden ist, auch die nächsten Tage war an sich, Sake ist ja auch, wenn er geöffnet ist, noch

01:06:36: relativ lang haltbar. Aber unpasteurierte Sake auch nur Kühlagern und eben auch schnell trinken.

01:06:44: Na man, na man, gehen Schuhe, genau. Der ist ja unpasteurisiert und der ist ungefiltert.

01:06:49: Ja. Hat man da ein ganz anderes Geschmackspiel? Also kann man das vergleich mit Natural Wine

01:06:53: auf der einen Seite und konventionellen Wine auf? So ist das so, so krass vom Unterschied?

01:06:59: Oder ist es dann wiederum was anderes? Ich würde es anders beschreiben. Also für mich

01:07:04: in die Natural Richtung ist er ein Sake, der, wo das Reis koninkt poliert worden ist. Das erinnert

01:07:11: mich eher so ein Natural Wine, so ein bisschen ungefiltert, ein bisschen trüb, ein bisschen,

01:07:17: ja, wo einfach noch so dieses Naturprodukt irgendwie rausschmeckt. Einen unpasteurierten

01:07:24: Sake ist an sich schon vergleichbar, auch mit dem pasteurierten Sake vom Geschmack her,

01:07:28: nur dass er halt wirklich trüb ist und die Trübstoffe drin sind. Aber ich zum Beispiel hatte

01:07:34: mal einen auch von Amabuki, den Bananenama, der mit Bananenhefe auch hergestellt worden ist,

01:07:43: wie der Name schon mit sich bringt. Und der war wirklich crazy. Also den haben die Leute

01:07:48: immer abartig gefeiert bei uns und der hat so geschmeckt wie diese Schokoladenchilé Bananen.

01:07:56: Ich fand immer ein bisschen den unpasturisten Sake vom Geschmack ein bisschen süßer,

01:08:02: als jetzt den pasteurisierten. Pasteurisierte ist eher ein bisschen für mich körperreicher. Ja,

01:08:11: zeigt einfach mehr Fülle für mich jetzt. Aber ich habe jetzt auch noch nicht die Bandbreite

01:08:16: an unpasturisten Sake probiert. Aber die sind ja eigentlich nicht süß, sondern also es ist ja

01:08:22: schon durchgegern, sondern es ist eher das Glycerin, was man schmeckt und das Umami, was man schmeckt

01:08:27: und die fehlende Säure, dass die halt kaum Säure haben und deswegen hat man ja so dieses Gefühl

01:08:33: der Süße oder der Cremigkeit. Das ist vielleicht ein wenig schöner formuliert. Ja, das stimmt.

01:08:39: Ja, Cremigkeit. Aber ich komme nicht drumherum, die verschiedenen Qualitätsstufen zu lernen und

01:08:44: die einmal komplett durchzudeklinieren und dann habe ich es aber drin, dann kenne ich mich aus.

01:08:48: Mehr oder weniger. Nee, also klar, das ist halt an sich, finde ich, schon mit ein wichtiger Bestandteil,

01:08:58: dass man die Bremen im Stufen lernt oder ja auch ein bisschen vergleicht, dass man sich da

01:09:07: einfach so schon ein bisschen auskennt. Es ist ja wie bei uns in Deutschland die Glasifizierung von

01:09:11: VDP. Man hat ja auch das große Gewächs und den Gutswein und so, dass er an sich ein bisschen

01:09:18: vergleichbar auch mit dem Sake, dass man sozusagen die Einsteiger-Sake irgendwie doch rausschmeckt

01:09:24: und doch dann auch dieses Premium-Produkt, die höchste Premium-Stufe. Ist grundsätzlich ein

01:09:30: Junma-Höhe wertiger oder ist es ein Honyu zu, also einer, der keinen Alkoholzusatz hat oder einer,

01:09:37: der wo Alkohol zugesetzt wurde? Die stehen ja an sich gleich, Junma und Honyu so. An sich ist

01:09:47: Junma wesentlich bekannter und wird öfters hergestellt. Ich persönlich mag jetzt auch eher

01:09:56: den Junma, wo kein zusätzlicher Alkohol zugesetzt worden ist. Der 13-16-Volumen-Prozent ungefähr

01:10:03: hat und Honyu so, hat wieviel so im Schnitt? Der hat, ich glaube so 15, 16, aber jetzt auch,

01:10:11: es ist ja auch jetzt nicht so, dass man sagt, also wo, jetzt nur mal so als kleine I-Tüpfelchen,

01:10:18: wo sozusagen Junma dabei steht, wo der kein zusätzlicher Alkohol zugesetzt und bei Daishinjo

01:10:27: zum Beispiel wurde ja noch Alkohol zugesetzt, aber die machen jetzt nicht den Alkohol extra noch

01:10:33: dazu, dass man sagt, okay, jetzt hat das Getränk ja eh schon viel Alkohol, jetzt geben wir den noch

01:10:37: mal extra Alkohol dazu, sondern einfach den Sage noch ein bisschen mehr Fülle dazu zu geben,

01:10:42: mehr Körper. Danach wird der Alkohol auch wieder runtergestuft, von daher kann Honyu so auch schon

01:10:49: 13 Prozent haben. Es muss jetzt nicht mehr sein, bloß weil der Alkohol zugesetzt worden ist.

01:10:54: Ihr habt euch ja selber oft die Stöhngeschrieben, die beste Sagekarte in Deutschland zu haben,

01:10:58: oder? Kam nicht von mir. Aber habe ich irgendwann mal gelesen oder gehört oder ich weiß es nicht

01:11:07: mehr und dann dachte ich, oh, ambitioniert, super. Natürlich war das so ein bisschen das Ziel,

01:11:12: weil es gibt ja wenige Sagekarten bei uns in Deutschland oder damals zu dieser Zeit 2019,

01:11:19: da war das auch eher noch so ein bisschen ein Begriff, der noch nicht so extrem bekannt ist.

01:11:26: Wir haben seit damals auch glaube ich ganz gut aufgebaut die Karte mit den verschiedenen

01:11:33: Premium-Stufen und für jedermann dann auch was dabei und eben halt dann noch die zusätzliche

01:11:39: Sagereise. Wie viele habt ihr auf der Karte? Wie viele verschiedenen Positionen? Ich habe damals

01:11:47: gestartet mit jedem Premium-Sage, hatte ich glaube ich so vier bis sechs verschiedene Sage, die konnten

01:11:55: die Gäste flaschenweise trinken oder auch in der Karaffe bestellen und dann hatte ich aber

01:12:04: natürlich auch noch Namessage, also Unpastodisten-Sage und Sparkling-Sage und Likörsage. Also sozusagen

01:12:13: für jedermann was dort dabei. Und im Ganzen, wie viele waren auf der Sagekarte? Auf der ganzen Karte

01:12:18: würde ich mal so sagen 50, 50 bis 60. Ja, was schon umfangreich ist. Ja, schon. Preislich, also wenn

01:12:26: ich jetzt ein Sage kaufe, jetzt in Deutschland, wo kann ich es? Es gibt ja auch absolute Billigprodukte,

01:12:31: da sieht man ja bei jedem zweitklassigen Sushi-Laden, der auch ein Reuswein irgendwie auf der Karte hat

01:12:38: und man das wirklich nicht trinken sollte, also auch nicht zu empfehlen ist, weil es mit dem Produkt

01:12:43: wenig zu tun hat oder das ist wahrscheinlich so die Blue Nun der Sagevertreter ist. Aber wenn

01:12:49: ich jetzt ein qualitativ hochwertiges Produkt von einer der von diesen 1400 Brauereien, die es dort

01:12:55: gibt, sagt man 1000 einigermaßen richtig handwerklich arbeiten, ich glaube 300 werden nur importiert in

01:13:01: Deutschland. Im großen Ganzen, wo geht es los? Was ist ein vernünftiger Preis für ein gutes Produkt?

01:13:10: Für ein gutes Produkt Sage würde ich sagen ab 30 Euro. Also es gibt auch schon, genau es gibt

01:13:19: schon Sage, sagen wir mal so ab 20, aber so die wirklich, wenn man sagt okay man, man gibt jetzt

01:13:28: wirklich mal was aus, weil man wirklich das Produkt auch mal probieren möchte, geht es meistens so

01:13:34: ab 30 Euro, Mitte 20 bis 30. Und soll man das investieren? Also soll man da in diese Richtung

01:13:39: gleich reingehen und sagen, ich möchte es schmecken oder genügt es für mich erst mal am Anfang,

01:13:44: wenn ich sage, um mich mit dem Geschmack vertraut zu machen, da reicht erst mal ein Zwangi. Ja auf

01:13:48: jeden Fall, auf jeden Fall. Wenn man jetzt einfach mal sagt okay man möchte das erste Massage

01:13:53: probieren, dann reicht natürlich auch so ein Einsteiger Sage, auf jeden Fall. Aber den im

01:13:58: Asia Laden für 8 Euro, den sollte ich besser stehen lassen? Den würde ich zum Kochen verwenden.

01:14:03: Also ich habe da jetzt auch nicht wirklich mir schon mal was in den Asia Laden gekauft, ich schaute

01:14:11: zwar immer so was, was wird da auch angeboten, aber es sind halt meistens auch die Sage, die in der

01:14:17: Küche zum Kochen verwendet werden. Also wenn ich sage okay, ich möchte jetzt wirklich meinen Sage

01:14:26: probieren und ich möchte auch gern was investieren und ich möchte was Gutes haben, wo ich weiß okay,

01:14:31: da wird wirklich ja regelrecht bewusst gut gearbeitet. Dann würde ich mich für ein

01:14:39: Premium Sage entscheiden, weil die was es natürlich am Asia Laden gibt, das ist in der

01:14:43: überwiegend Tafelsage, wo dann wirklich eher so ein, ja ist jetzt vielleicht böse, aber so ein

01:14:49: Mischmorsch, wo halt dann verschiedene Reissorten und also da wirklich nur mal so oft dieses extreme

01:14:55: Produkt geachtet wird. Ich glaube so böse ist es gar nicht. Also es ist ja in der Tat so wie bei

01:15:01: billigwein. Ja es ist wirklich so. So muss man es an irgendeiner Weise auch vergleichen,

01:15:07: also bis zu die Massenabfertigung. Wo geht es bei euch nach oben? Also was ist euer teuerster Sage,

01:15:13: den ihr auf der Karte habt oder jemals hattet? Ich hatte mal einen Jahrgangssage, der lag bei 220

01:15:22: Euro, das war glaube ich unser teuerster mit, der auch echt gut ging von einem speziellen Gast,

01:15:30: ansonsten was natürlich auch sehr teuer ist, ist Spaklings Sake. Der ist teilweise schon vergleichbar

01:15:41: mit einem Champagner, also wirklich mit einem high end Champagner. Ist das dann mit tot

01:15:47: traditionell, also wo Flaschengärung angewendet wird oder ist das einmal Hahn auf und Kohlensäure

01:15:54: rein? Also das wäre wirklich eine Flaschengärung. Den haben wir zu einen auch immer als appetitiv

01:16:00: angeboten und wir hatten am Anfang von der gleichen Brauerei sozusagen der Einstieger Spakling,

01:16:08: der war aber ein bisschen spezieller und der war für die Gäste auch wirklich schwierig am

01:16:14: Anfang, so allgemein erstmal Sake, erste Sake und dann ist da auch noch Kohlensäure dabei und

01:16:21: dann relativ trüb, aber wir hatten jetzt am Schluss eigentlich immer den Plus Sky und den haben die

01:16:28: Leute so gefeiert und der war wirklich oder ist wirklich ganz toll und ich habe den auch super

01:16:35: gern mal im Stoost hat in der Reihenbegleitung mit angeboten, weil der wirklich sehr, also

01:16:41: natürlich nicht vergleichbar mit einem Champagner ist, aber sehr, also nah dran geht und so einfach

01:16:49: super spannend ist, wie Sake einfach vielseitig auch ist. Wo habt ihr den preislich eingeordnet? Was

01:16:55: hat der bei euch auf der Karte gekostet? Das Glas lag bei 21 Euro und Flasche, ich kann es ja gar

01:17:05: nicht mehr genau sagen, da waren wir auf jeden Fall auch schon so bei 140. Kann ich mir ein Bier deckel

01:17:13: nehmen und da fünf Gläser zusammen rechnen? Aber an sich ist es jetzt nicht, dass wir jetzt sagen,

01:17:19: okay, wir haben den jetzt Flaschenweise verkauft, dann halt wirklich Glasweise, also den hatten wir

01:17:23: halt wirklich als Appetitiv. Du musstest aber auch den Gast, wenn wir Appetitiv im Angeboten haben,

01:17:30: natürlich war immer der Spuckling Sake, so der der der Fokus und auch immer den Gast erklärt oder

01:17:38: jetzt habe ich auch immer im Moment eben gesagt, ihr müsst das erklären, weil die Leute verstehen

01:17:44: das jetzt nicht, weil die denken Champagner ist teuer, jetzt sich jetzt sind so extrem mit Wein

01:17:50: auskennen und dann wird ein Spuckling Sake angeboten, die erwarten natürlich, dass das

01:17:56: wesentlich günstiger ist als Champagner und am Schluss kriegen sie dann die Rechnung und dann

01:17:59: denken sie sich so okay, was ich Euro das lass. Genau und deswegen, man musste das einfach immer

01:18:06: vorab auch erklären, wie das hergestellt wird, dass es an sich wie ein Champagner hergestellt

01:18:11: worden ist, ein sehr hochwertiges Getränk und dann haben die Leute auch das verstanden und haben

01:18:16: das auch unterstützt auszugeben, aber du musst es halt wirklich erklären. Was wird für die zweite

01:18:23: Vergierung damit reingegeben? Wird es dann normaler Zucker oder wird da? Da wird normaler Zucker mit dazu

01:18:27: gegeben. Spannend, hat man viel zu selten eigentlich. Voll und es gibt auch ganz wenige, also ich war

01:18:34: selber bei der Brauerei schon und habe es auch gesehen, wie die da arbeiten und das ist wirklich

01:18:40: grandios gewesen und aber ich habe selten oder eigentlich fast noch gar keinen wirklich guten

01:18:47: Spuckling Sake probiert. Es gibt zwar Spuckling Sake auch noch in der kleinen Flasche, der aber

01:18:54: halt dann wirklich keine Flaschengärung hatte, die dann auch vom Geschmack her nochmal komplett

01:18:58: unterschiedlich sind, aber sonst ist die Wandbreite von Spuckling Sake noch sehr, sehr niedrig.

01:19:03: Nimmst du andere Gläser für Spuckling Sake als für einen Mahlensake oder nimmst du für alle

01:19:09: ohnehin nur die Keramikbächer, die traditionell? Also zum Spuckling Sake habe ich ein Champagnerglas

01:19:14: hergenommen. Wir haben damals extra mit einer Töpferei zusammengearbeitet hier in Regensburg,

01:19:23: die uns das ganze Geschirr gemacht haben und sowohl auch Sakebächer, aber ich habe mich dann

01:19:28: irgendwann umentschieden für Gläser, weil ich es fand das immer super schwierig, weil ich wollte

01:19:34: ja auch den Gas, wenn jetzt zum Beispiel die Sakereise hatte, dass der auch sieht, wie unterschiedlich

01:19:39: von der Farbe der Sake sein kann und das hat man dann doch in diesen Bächern eigentlich nie

01:19:43: gesehen und somit habe ich dann Gläser rausgesucht und habe das dann auch mit den Azushi ausgesucht,

01:19:49: mit unseren Sushi-Meister und dann haben wir eigentlich nur noch Sakegläser hergenommen

01:19:56: und wenn es dann wirklich ein sehr spezieller, sehr hochwertiger Sake war im Jahrgangssake oder

01:20:02: etc. habe ich auch ein Weinglas ausgeschenkt. Habt ihr da die Sakegläser von den gennigen Brands,

01:20:09: wie Riegel etc. oder habt ihr das speziell? Wir hatten eine japanische Firma, also ich habe am

01:20:15: Anfang welche von Ueno Komega gehabt und dann hatte ich aber eine japanische, die hat mir damals auch

01:20:22: eben unser Sushi-Meister mit, aber die sind vom Stil her, sind die an sich wie ein Weinglas,

01:20:28: hat ohne Stil und ein bisschen kleiner gehalten, aber auch eher... Aber aus dem Weinglas würdest du

01:20:34: es nicht auschenken, aus dem klassischen, keine Ahnung, begunder Glas, aus dem Riesling-Glas?

01:20:38: Doch, also wie gesagt, wenn es jetzt wirklich ein sehr hochwertiger Sake ist, wenn ich jetzt sage,

01:20:43: ich habe jetzt ein Sake, der schon keine Ahnung, zehn Jahre gereift, das ist ein Jahrgangssake,

01:20:47: den habe ich immer im Glas, im Weinglas ausgeschenkt. Und temperaturmäßig? Wo bist du da? Da gibt es ja

01:20:54: auch grundverschiedene Philosophien und weiß ich, was ich total spannend finde, nur als so sinnlos

01:20:59: ein Fakt, dass die Sakebraumeister heißen Sake trinken, damit die ihre Körpertemperatur um zwei

01:21:05: Grad nach oben schießen und sensibler sind bei der Verkostung der einzelnen Sake. Das finde ich

01:21:10: crazy. Ja, das habe ich auch schon mal gehört. Ja, also wir wurden ja auch oft angeredet so, ja, man trinkt

01:21:18: Sake doch nur heiß, also das hat man immer so ein bisschen im Kopf und Premium-Sake trinkt man

01:21:25: eigentlich nie heiß, außer es gibt ein paar verschiedene Chonmeis, die man auch erhitzen kann,

01:21:31: aber an sich wirklich Premium-Sake nur kalt genießen oder halt wirklich in Zimmertemperatur,

01:21:38: es soll natürlich jetzt nicht heiß kalt sein, sondern an sich wie Weißwein vergleichbar,

01:21:44: also ungefähr so, ja, ich habe es 10 Grad, 10, 11 Grad, genau. Ich habe es meistens so immer

01:21:52: gemacht, dass ich abends dann, wenn Service start war sozusagen oder wenn ich wusste, okay,

01:21:58: die erste Begleitung geht in der Viertelstunde, 20 Minuten, dann habe ich ihn aus dem Kühlfach

01:22:03: genommen, dass halt einfach von der Temperatur optimal ist und dass er sich einfach dann von

01:22:08: den Andromen super entfaltet, weil da ist es an sich auch wieder sehr vergleichbar mit Wein,

01:22:13: wenn er zu kalt ist, du schmeckst und riechst einfach nicht gut und so war es dann einfach optimal.

01:22:19: Und heiß serviert wäre einmal Tochside rein und richtig bis er dampft oder was ist für dich heiß?

01:22:28: Also ich würde es jetzt nicht aufkochen, sondern in heißes Wasser stellen, dass es so wirklich

01:22:35: eine schöne Warmitemperatur hat, aber wie gesagt, ich habe es einmal probiert, da war ich aber noch

01:22:42: nicht so in diesem Sake Game drin, weil ich es halt immer so gehört habe, okay, Sake muss man heiß

01:22:47: genießen, aber jetzt habe ich es gar nicht mehr gemacht. Ich habe es auch, wie ich in Japan war,

01:22:54: habe ich nie ein heißes Sake irgendwo, irgendwie auf der Karte gelesen oder dass es irgendwie dort

01:23:00: zelebriert wird. Interessant, wie sich manchmal eben so müten, dann irgendwie halten, ein Bürgern

01:23:06: oder vielleicht hat es auch mit der Qualitätsveränderung dann irgendwie zu tun. Also ich glaube,

01:23:12: dass es überwiegend Tafelsake barm genießt. Für dich ein wichtigeres Thema als Wein oder

01:23:18: das Wein immer noch oder kann man das gar nicht so sagen? Nein, Wein ist immer noch das wichtigste

01:23:22: Thema. Also ich habe, das soll nicht gegen Sake oder sonst was, aber ich finde Sake unheimlich

01:23:31: spannend und ich hätte nie gedacht, dass wir uns auch mal in irgendeiner Weise anfreunden,

01:23:36: weil ich da damals dachte, okay, Sake sehr speziell, ich fuchs mich da jetzt rein, weil es mich

01:23:43: natürlich auch interessiert, aber ich bin nicht an dem Punkt, wo ich sage, so, heute Abend mach

01:23:49: mal eine Sakeflasche auf. Also das ist für mich immer noch ein sehr spezielles Getränk, wie ich

01:23:55: lieb es, wenn ich immer das neue Menü getestet habe und dann dazu die Sakereise und das ist

01:24:03: einfach eine super tolle Kombi, aber ich bevorzuge immer noch den Wein. Aber wenn ich jetzt in

01:24:09: ein japanisches Restaurant gehen würde, würde ich sofort Sake auswählen. Das schon. Dann wäre

01:24:14: er besser zu den Speisen passt. Also ist Sake eigentlich grundsätzlich ein guter Speisbegleiter

01:24:18: oder ist es dann doch eher ein singuläres Getränk, weil er so fein ist und so zart ist?

01:24:23: Ne, es ist ein unheimlich tolles Speisenbegleitung. Also ich habe es auch super gerne mal ein Sake

01:24:29: vorne im Stustert eingesetzt, weil wir ja doch auch eine Küche haben, die auch eher so ein

01:24:32: bisschen mit asiatischen Aromen arbeitet und das ist einfach eine absolute tolle Kombi und

01:24:39: das feier ich schon. Aber dass ich jetzt sage, ich gehe jetzt irgendwo hin und trinke jetzt ohne

01:24:45: Essen Sake, wie in Japan habe ich das auch gemacht, aber das war halt ein anderer Flair und der

01:24:52: wurde es anders zelebriert als jetzt bei uns in Deutschland, aber sonst eher Wein. Ja. Dann flaschen

01:24:59: weise nur Wein und sonst sage als Erlebnis wischen drin, was ist Wein für dich, wenn du es in

01:25:03: ein Wort kleiden müsstest? Ein Ein Wort? Oh, großartig. Sagt alles. Also finde ich, finde ich da. Wie

01:25:13: fing das bei dir an? Wie kamst du zum Wein? Es ist jetzt auch schon ein paar Jahre, dass du dabei bist.

01:25:18: Also ich glaube zwölf Jahre allein beim Anton Schmaus, oder? Ja, es waren zehn Jahre,

01:25:26: aber mit kurzen Unterbrechungen. Ja, wie ich zum Wein kam, es hat sich eigentlich echt ein

01:25:32: bisschen hingezogen. Also ich habe damals meine Restaurantfachausbildung beim Alexander Hermann

01:25:37: gemacht in Wiersberg und hatte da eigentlich schon extrem tolle Weinaßen, würde ich es jetzt mal

01:25:47: nennen, über mir, aber irgendwie hat es mich nie so geflasht. Also es war immer so, meine Chefin hat

01:25:53: damals immer gesagt, die hat auch ein Sommelier gemacht, die hat immer gesagt, Anna, sie machen

01:25:57: mal ihren Sommelier und ich dachte mir immer so, nee, niemals. Also es, das war für mich irgendwie

01:26:02: wirklich fernab und nach meiner Ausbildung bin ich ja dann nach Regensburg zum Anton Schmaus

01:26:12: ins historische Eck damals noch. Das war sein erster Laden. Es war halt damals so, okay, wo geht

01:26:18: man hin und ich wollte an sich ein bisschen weg von der Heimat, aber auch nicht wieder zu weit. Und

01:26:24: bin dann eben nach Regensburg gekommen und das historische Eck, es war ein super bodenständiges,

01:26:31: kleines Restaurant, wir waren ultra-kleines Team und somit hatte ich ja dann auch immer mehr mit

01:26:37: dem Thema Wein zu tun. Also ich war dann auch, musste Wein bestellen, es gab neues Menü, ich

01:26:45: sollte dann Wein mit aussuchen, also bin da eher so ein bisschen ins kalte Wasser geflogen. Was aber

01:26:51: glaube ich für mich auch ganz gut war, dass ich dann so ein bisschen aus meiner Komfortzone ja auch

01:26:55: mal herausgekommen bin und dann sozusagen, okay, jetzt muss ich mir das anschauen oder

01:27:00: das muss ich mich in das Thema reinfuchsen. Und dann habe ich aber auch gemerkt, hey,

01:27:04: irgendwie ist das ganz, ganz cool, es macht irgendwie Spaß und für mich war es halt auch irgendwie

01:27:11: immer so, dass ich immer weiter wollte. Also ich bin eine Person, die nie gern stehen bleibt. Also

01:27:19: mir wird es schnell langweilig, ich sage muss man so und ich brauche auch immer wieder neue Aufgaben

01:27:24: und ich bin sehr ehrgeizig und dann war mir klar und dann war halt klar, okay, ich sehe mich jetzt

01:27:36: nicht als Restaurantleitung, sondern eher schon so in die Weinrichtung und dann ist damals auch die

01:27:43: Karo, die hat mit mir zusammengearbeitet, die war somitliere, die hat dann auch aufgehört und

01:27:49: dann war das sozusagen auch so ein bisschen mein Thema und damals war aber überwiegend noch viel

01:27:56: Österreich auf der Karte, also

01:27:57: Also wir haben damals extrem viel österreichische Weine gehabt, weil ich mich dann eher so

01:28:02: bisschen mit Österreich auch erst auseinander gesetzt habe.

01:28:05: Ja, und dann sind wir ja sozusagen umgezogen, sozusagen ein Haus gegenüber im fünften Stock

01:28:13: nach oben, und dann hat er das Restaurastouste der öffnet.

01:28:17: Da habe ich damals noch als stellvertretende Restaurantleitung angefangen, und dann war

01:28:22: klar, okay, ich mache dieses Jahr noch fertig, aber dann will ich weg.

01:28:26: Und ich will was mit Wein machen.

01:28:29: Eigentlich ist es total egal, ob du absoluter Neulink in dieser Weinwelt bist oder schon

01:28:50: seit Ewigkeiten unterwegs.

01:28:51: Du solltest niemals die Klassiker, die großen Meister dieser Weinwelt vergessen, weil die

01:28:56: Klassiker und nehmen wir total gerne ein Wein, wie den Chianti-Klassiker sind das Rückgrat

01:29:00: der Weinwelt.

01:29:01: Sie sind Referenzpunkte, an denen sich Stilistik, Tiroirverständnis und vinifikatorische Sorgfalt

01:29:07: seit Generationen messen lassen.

01:29:09: Sie bewahren nicht nur das kulturelle Gedächtnis, ganze Regionen, sondern definieren auch den

01:29:15: Maßstab für Authentizität und Herkunftstreue in einer zunehmend globalisierten Weinlandschaft.

01:29:22: Und ich finde, die jahrzehntelange solistische Konsistenz ist kein Ausdruck von Konservatismus,

01:29:28: sondern von meisterhafter Balance zwischen Tradition und eben Präzision in ihrer Struktur,

01:29:36: Säureführung und aromatischen Tiefe offenbaren sich eine Schulung des Gaums, wie sie moderne

01:29:41: Küwe so großartig, die oftmals sind, oft nicht leisten können.

01:29:44: Und wer sie versteht, zum Beispiel Chianti-Klassiker, versteht das Fundament des Weinmachens und

01:29:51: begreift, warum große Klassiker, die meistens ja nicht innerhalb von zwei, drei Jahren entstanden

01:29:55: sind, zeitlos bleiben.

01:29:56: Und wenige Tropfen und da, glaub ich, stimmst du mir zu, wirken so vertraut und doch so

01:30:02: aufrüttelnd, wie T'Nuta Sant'Aifonso Chianti Klassico 2021.

01:30:08: Diesen Wein einmal im Glas hat man die Bildkraft einer torskanischen Hügelandschaft in sich,

01:30:12: die scheinbar durch jeden Schluck hindurch scheint.

01:30:15: Klar, schnörklos und zugleich tiefgründig.

01:30:19: Und genauso gelingt Rocketele Magie mit lakonischer Eleganz der Brückenschlag zwischen Traditionen

01:30:25: moderne.

01:30:26: Sie nennen es Le Magie, was frei übersetzt nichts anderes heißt als "eine Ansammlung

01:30:31: alter Steine", sagt Italo Zingarelli, als er das Schlösschen bei Castellina im Chianti

01:30:37: auf den Hügeln erspähte, 1973, kaum ein Jahr, nach dem untererwarteten Triumph seiner

01:30:42: Trainingsfilme, also ich weiß nicht ob du es weißt, aber Italo Zingarelli war ursprünglich

01:30:47: ein italienischer Filmproduzent, der vor allem für seine Arbeit an den Trinity-Filmen mit

01:30:52: Terencea und Bud Spencer bekannt wurde.

01:30:54: Eben dieser Italo Zingarelli gründete 1970 die Produktionsfirma San Fran Film, er fand

01:31:01: einige elementare Dinge, die das Kopieren von Filmen möglich machten, sodass Kino massenkompatibel

01:31:07: wurde und drehte legendäre Italo-Western wie die Linke und die rechte Hand des Teufels

01:31:13: oder Vierfäuste für ein Halleluja. Das bringt Geld und so erfüllte er sich 1973 einen Kindheitstraum

01:31:21: und kaufte damals 70 Hektar Land, von denen aber nur 2 Hektar mit Reben bestockt waren,

01:31:26: samt eines Gutes aus dem 14. Jahrhundert, irre, oder?

01:31:29: Noch im selben Jahr folgte der Zughauf der Tenuta Sant Alfonso, obwohl ein Vertrauter

01:31:36: vor den tonreichen Böden warnte. Angeblich würde Ton niemals diese großartigen Sanchovese

01:31:42: produzieren, die Zingarelli erwartete. Und er lächelte, winkte ab und spricht von ungehobener

01:31:49: Kraft im Boden. In den frühen 80er Jahren trat so ein Sergionsbild, übernahm die Weinberge

01:31:55: und begann die Häuser zu restaurieren. Paolo Francki, Önologe der ersten Stunde erinnerte

01:32:01: sich kürzlich. Er wollte nichts konservieren, er wollte neu schreiben. Bald wurden die sandigen

01:32:08: Terrassen von Castellina zu einem Vorzeigebetrieb. Die zingarellische Vision, große Weine, die

01:32:15: zu gleich Boden und Zeitgeist atmen, es entstand ein moderner Kiantiklassiko mit Wagemud und

01:32:19: Handwerkstreue. Okay, die Fakten. Hundertprozent Sanchovese, selektiert ausschließlich auf

01:32:26: Sant Alfonso. Die Lagen befinden sich in 250 bis 350 Metern über dem Meer, in Süd- und

01:32:32: Südwestlage, auf Böden, die man durchaus als Toskanischen Kult bezeichnen kann. Also

01:32:38: Albarese auf der einen Seite, das kalkhaltige Erzandstein und Galestro, dass dieser ganz

01:32:42: spezielle Schiefer, der eben nur dort vorkommt. Wir reden über Handlese Anfang Oktober,

01:32:49: in den kühlen Morgenstunden, um die Trauben frisch ins Lager zu bringen. Eine leichte

01:32:53: Pressung und Kaltstabilisierung bei 8 Grad für 24 Stunden, danach Edelstalltanks. Es

01:32:58: wird nur mit einheimischen Hefen gearbeitet, bei 26 bis 28 Grad, um die Farbe und Gerbstoffe

01:33:03: zu lösen, um die Weine später für 12 Monate, sowohl in französischen Eichenholzfässern

01:33:09: mit 35 Hektoli, als auch Bariks, 40% neue Holzgelagern. Danach 6 Monate Flasche ungeschürt

01:33:15: und unfilteriert. Was ich in der Tat besonders beziehungsweise finde, ist, dass jedes Jahr

01:33:20: individuell ist. Es wirkt nicht wie ein abklatschtes Vorjahres. Wie schmeckt eigentlich so ein

01:33:25: ganz typischer Chianti Classico? Und ich finde genau das ist ganz schweren Worte zu kleiden.

01:33:31: Klar kann man sagen, rotfruchtige Kirschfrucht, Gewürznäcke, nasse Erde, was eben typisch

01:33:36: für Chianti ist, als würde man den nassen Ton spüren, ne samtigseilige Titaninkultur.

01:33:42: Aber letztlich muss man es fühlen, man muss es greifen. Und da bin ich froh, dass es

01:33:46: großeartige Produzenten wie diesen gibt, wie Rocket Dele Machiae, die uns Chianti wieder

01:33:51: greifbar machen. Kurz noch die DOCG-Norm, mindestens 80% sanftische Wese. Wie gesagt,

01:33:58: bei dem Sanct Alfonso haben wir 100% sanftische Wese. Es dürfen maximal 52,5 hektar Liter Projekte

01:34:04: erzeugt werden. Neun Monate Alterung sind vorgeschrieben, um den Zugang zum Gallonero Wappen zu erhalten.

01:34:10: Und der Rest ist Philosophie und Authentizität. So wie beim 2021er Chianti Classico von Antinuta

01:34:16: Sanct Alfonso. Und damit verbunden einen riesen Dankeschön an das Haus Rocket Dele Machiae

01:34:22: für diesen Klassiker, für diesen Referenzpunkt. Und damit verbunden natürlich auch ein großes

01:34:26: Dankeschön an den deutschen Importeur, dem Handelthaus Schlumberger.

01:34:30: Ich habe mich damals eigentlich für die IAK in München angemeldet, für den Sommeli-Kurs.

01:34:46: Der kam aber dann nicht zustande, weil es wenig Teilnehmer waren und dann war ich erst mal

01:34:52: so ein bisschen lost, weil ich mir dachte, okay, ich möchte doch eigentlich mein Sommeli machen.

01:34:56: Und wo mache ich das jetzt? Und war dann so ein bisschen, ja, erst mal so in einem kleinen

01:35:02: Loch. Und dann habe ich irgendwann herausgefunden, durch viele Sachen, wo ich durchgeschaut habe,

01:35:09: was kann ich machen, wo könnte ich ihn auch machen, dass eben Heidelberg auch auf der

01:35:14: Telfa-Schule den Sommeli anbietet. Und dann muss man sich natürlich erst mal so überlegen,

01:35:18: okay, das geht ein Jahr, du musst vorher ein Praktikum machen von mindestens vier Monate.

01:35:22: Ja, kann man sich eigentlich diese Zeit jetzt erst mal leisten, so ein Jahr komplett raus.

01:35:29: Und dann war aber für mich klar, okay, ich möchte das machen. Und wenn ich mein Sommeli

01:35:34: mache, möchte ich mich auch wirklich komplett auf den Sommeli fokussieren.

01:35:37: Und dann habe ich mich eben dort beworben und habe dann überlegt, wo ich mein Praktikum

01:35:45: mache und hatte eigentlich erst im Kopf nach Südafrika zu gehen, weil ich im Januar auch

01:35:50: nach Südafrika gereist bin. Und dann dachte ich, dann bleibe ich gleich dort unten, mache

01:35:54: dort noch ein Praktikum. Aber irgendwie kam doch was anderes dann. Und zwar durch ein

01:36:03: Stammgast bin ich dann zu die Kellers gekommen, zum Klaus-Peter-Keller, der hat mir den damals

01:36:09: so empfohlen und meinte, so ja, er ist mit dem KB gut befreundet und wie bist du nicht dort

01:36:15: dein Praktikum machen? Und ich dachte mir so, niemals weil die mich nehmen werden. Und

01:36:20: dann habe ich damals eben die E-Mail geschrieben und habe super schnell die Antwort bekommen,

01:36:24: dass ich dort mein Praktikum machen kann. Und dort war ich dann vier Monate oder fünf

01:36:30: Monate glaube ich sogar, ja fünf Monate. Und es war einfach eine grandiose Zeit, ich durfte

01:36:35: so viel lernen und das war sozusagen ja die erste Berührung auch richtig mit Wein, weil

01:36:45: ich natürlich erst mal alles außen rum lernen durfte, okay wie wird Wein überhaupt hergestellt

01:36:52: und ich war natürlich ganz viel draußen, was ich am Anfang sehr verflucht habe erst

01:36:57: mal so. Erst mal das frühe Aufstehen, was man nicht gewohnt ist und dann stehst du

01:37:03: den ganzen Tag draußen in der Kälte, damals im Februar, es hat geschneit und wir haben

01:37:08: die Reben geschnitten und dann natürlich arbeitest du die ganze Zeit in einem Team und dann bist

01:37:15: du alleine in deiner Reihe und kannst dich mit keinem unterhalten und ich dachte mir erst

01:37:19: mal so, ne, ich bin fehl am Platz, was mache ich hier eigentlich, aber nach zwei Wochen

01:37:25: habe ich es dann erst mal so richtig realisiert und eigentlich gemerkt wie spannend es ist

01:37:30: und ja und durch Kälers natürlich durfte ich wahnsinnig viel probieren, ich wurde viel

01:37:40: mitgenommen in verschiedenen Restaurants, habe ganz viele tolle Leute durch sie kennengelernt

01:37:45: und ja und dann ging es eben auf die Hotelverschule, dort habe ich dann ein Jahr oder neun Monate

01:37:52: eben die Schulbank gedrückt und habe dort mein Sommelier gemacht und habe dort auch

01:38:00: mein Freund kennengelernt, der dort auch sein Hotelbezirkswett gemacht hat und Küchenmeister

01:38:10: und dann war für uns klar okay, wir wollen zusammen wohin gehen und für ihn war es aber

01:38:16: an sich, dass er eigentlich nicht mehr in Deutschland bleiben wollte, weil er war vorher

01:38:20: schon in London und war dann erst mal nicht so sicher, wo es uns hintreibt und dann hat

01:38:27: aber meine damalige Ausbilderinnen und Chefin, die Eva Herrmann, mir ein Angebot gemacht,

01:38:33: nach Düsseldorf zu kommen, dort ein neues Projekt zu eröffnen und eben meine erste

01:38:38: Sommelistelle zu bekommen und dann ging es für mich eben nach Düsseldorf ins Fritz

01:38:43: Frau Franzi und das war natürlich auch erstmal ja schon eine harte Nummer, weil ich hatte

01:38:48: ja an sich nicht wirklich krasse Erfahrungen im Thema Wein und hatte jetzt nie wirklich

01:38:54: jemanden, der über mir gearbeitet hat und vor denen ich unheimlich viel lernen durfte,

01:38:59: sondern habe das halt eher so ein bisschen mit mir selber ausgemacht und das war am

01:39:04: Anfang wirklich nicht so leicht, dass man dann auf einmal eine Weinkarte schreiben muss

01:39:08: und dann bist du für alles zuständig, aber ich glaube, das habe ich auch gebraucht, so

01:39:14: wieder so bis ins kalte Wasser zu fallen und für mich war das im Nachhinein wirklich

01:39:20: so eine super Anlaufstelle Düsseldorf, weil es natürlich doch, also inzwischen bestimmt

01:39:27: immer noch, aber damals, wie ich dort war, es war 2016, war das natürlich immer noch

01:39:32: so eine Weinstadt, dann kam dann Konzept Riesling, es war unheimlich viel geschehen, man hatte

01:39:39: Tony um die Ecke, der Thibau war gleich um die Ecke, also ich hatte dann auch so meine

01:39:45: Leute und die mich da auch wirklich so bis an die Hand genommen haben und wo ich dann

01:39:51: so bis in diese Szene auch reingekommen bin, aber es hat natürlich auch lange gedauert,

01:39:55: bis ich so bis in meinen eigenen Stil auffinde, ja und dann waren es aber klar, wir wollen

01:40:02: noch mal ins Ausland und haben dann eigentlich von heute auf morgen unseren Job gekündigt,

01:40:07: unsere Wohnung gekündigt und sind dann für fünf Monate nach Neuseeland und nach Australien

01:40:15: und haben dort erst so Work and Travel gemacht, haben auf dem Bein gut gearbeitet und in

01:40:19: den Restaurant und dann hatte ich aber schon meinen Job wieder angenommen beim Anton Schmaus

01:40:26: in Regensburg, also es war dann klar, wir müssen zurück und bin dann eben 2018 im Sommer

01:40:35: wieder zurückgekehrt nach Regensburg, was ich eigentlich niemals gedacht habe oder auch

01:40:41: nie vorhatte mehr und habe dann damals erst die Weinbar gemacht, habe dann mit der Alexandra

01:40:48: Hilme noch zusammen gearbeitet und die ist dann ein halbes Jahr später gegangen und

01:40:53: dann habe ich sozusagen ihren Job eingenommen und seitdem war ich jetzt wieder in der Schmaus-Area

01:41:03: ganz eigenes Welt langsam zurückgefunden. Hattest du jemals ein Vorbild, jemand wo du

01:41:10: gesagt hast so wie der Weinlebender, Wein zelebriert oder hatte jemand also richtig an die Hand

01:41:17: genommen und? Also ich hatte damals einen stellvertretenden Restaurantleiter beim Hermann im Restaurant, der

01:41:27: war auch gerade dabei sein Somelete machen, der hat mich schon extrem an die Hand genommen

01:41:33: und hat mich so ein bisschen mitgezogen und hat mir auch viel gelernt, aber ich wollte

01:41:37: es halt damals irgendwie noch nicht so wahrhaben, aber dass ich jetzt wirklich so jemanden habe,

01:41:43: der mich so richtig an die Hand genommen hat, hatte ich eigentlich gar nicht. Für mich war es

01:41:48: dann super schön mit der Alex noch zusammenzuarbeiten, natürlich einfach so mit ihr zu verkosten

01:41:57: oder wie arbeitet sie, also auch wenn es nur ein halbes Jahr war und war das an sich für

01:42:04: mich auch noch mal wirklich lehrreich, aber so wirklich Vorbilder natürlich, es gibt zahlreiche

01:42:10: Somelés, wo man immer so ein bisschen nachgeschaut hat, wie machen es die oder verfolgt hat,

01:42:18: aber dass ich jetzt so ein extremes Vorbild hatte an sich nicht. Also jetzt denke ich mir so, es gibt

01:42:25: tolle Somelés, grandiose Somelés vor allem hier in Deutschland und jetzt zum Beispiel auch die Nancy,

01:42:31: was ja auch eine extrem gute Freundin geworden ist, die letzten Jahre und was sie einfach so die

01:42:36: letzten Jahre noch mal so aufgebaut hat und gerockt hat, das ist halt so was wo ich sage so wow krass,

01:42:42: das ist an sich auch ein Vorbild und aber dass ich so damals eins hatte eigentlich gar nicht,

01:42:50: nee. Ich habe gerne nach oben geschaut, aber jetzt nie festgesetzt. Das ist ja manchmal,

01:42:56: dass man einfach nur inspiriert wird und dass man ja sei es so ein Weg wie von der Nancy zum

01:43:01: Beispiel, wo man sagt keine Ahnung, das möchte ich nicht alles machen oder das will ich mir

01:43:05: nicht aufladen oder bin ich nicht der Typ für oder was auch immer, aber einfach sich davon inspirieren

01:43:09: zu lassen und zu sehen, wie es andere machen. Gab es für dich mal ein Weinservice, der dich

01:43:15: nachhaltig beeindruckt hat, wo du selber im Restaurant warst oder unterwegs warst, wo du Sachen

01:43:23: gesehen hast, die du vielleicht irgendwie adaptieren konntest in irgendeiner Form. Das also schon einige,

01:43:29: also ich gehe sehr gerne essen und beobachte dann natürlich dann auch immer wie arbeiten die und

01:43:36: bin auch gerne so im Austausch mit denen. Wer mich so total umgehauen hat, was ich extrem toll

01:43:45: fand, war die Mona Schrader aus der Yante. Die hat es damals so toll gemacht, wo ich, also ich kannte

01:43:55: die Mona auch schon vorher, aber ich habe sie noch nie in ihrer Arbeit erlebt und sie hat es so mit

01:44:03: einem, also mit so einer krantiosen Arbeit gemacht, sie hat so die Leute abgeholt und da war ich

01:44:10: wirklich so fasziniert und auch ihr Wissen und wie sie es rübergebracht hat und wie sie die Weine

01:44:16: ausgewählt hat. Das war wirklich ganz toll oder natürlich auch Nancy hat immer super vom Gas

01:44:25: gearbeitet oder arbeitet immer noch auch mit ihrer alkoholfreien Begleitung. Also da gibt es einige

01:44:32: oder auch jetzt kein, wo ich jetzt sage, das war jetzt kein Somelia, aber was mich auch total

01:44:40: umgehauen hat, wie wir damals im Kopenhagen essen waren im Jordner, zum Beispiel in die

01:44:45: Restaurantleitung, die Tina. Einfach so souverän und professionell, aber in irgendeiner Weise einfach

01:44:53: locker und sowas fasziniert mich immer total. Also da, das mag ich super gern, also oder auch wenn man

01:45:00: weiß, okay jetzt ist man ein Restaurant und das ist zum Beispiel ein Kollege zum Essen, dass man

01:45:06: halt trotzdem immer noch versucht selbst zu sein und sich jetzt nicht irgendwie aufzuspielen oder

01:45:11: Angst zu haben. Das war halt auch oft so, wo ich immer so ein bisschen auch Schiss hatte, weil jetzt

01:45:18: zum Beispiel wenn der da ist, da muss ich mich irgendwie anders zeigen oder anders benehmen und

01:45:22: das ist ja eigentlich totaler Schwachsinn, dass immer so verglichen auch wird in der Somellerie,

01:45:27: sondern dass man einfach ja zusammenhält und irgendwie voneinander lernt und das finde ich

01:45:33: halt immer schön, dass es immer doch auch noch so einen Austausch gibt und auch so einen ja schönen

01:45:38: Zusammenhalt. Wenn die Person siehst, wie Mona oder wie Nancy, ist es die Person, die dich dann

01:45:45: begeistert oder ist es die Art, was die machen, wie die es machen, sind es verschiedene Techniken,

01:45:50: sind es Kleinigkeiten, an die du vielleicht vorher noch nicht gedacht hast oder was begeistert dich an

01:45:56: deren Service? Natürlich, dass sie einzigartig sind, dass sie einfach sie sich selber treu sind,

01:46:04: das mag ich. Ich mag es einfach nicht, wenn man sich verstellt und es gibt doch auch viele,

01:46:13: die auch sehr von sich überzeugt sind, weil sie in gewissen Läden arbeiten, sondern einfach

01:46:17: hinter dem Produkt stehen und einfach ihre Arbeit mit Spaß machen und das ist was, was mich immer

01:46:26: irgendwie fasziniert. Also es gibt jetzt keinen speziellen Punkt, wo ich sage, boah, das fand

01:46:30: ich total krass oder das hat mich total abgeholt von Mona oder Nancy, sondern einfach, dass sie

01:46:37: sich einfach treu sind in ihrer Person und einfach, dass man merkt, dass sie ihren Beruf einfach

01:46:45: wertschätzen und lieben und das ist einfach gern machen und das ist sowas, was mich immer

01:46:51: abholt und was für mich auch zählt. Gibt es für deinen Service, wenn du ihn jetzt im Fine Dining

01:46:58: machst, irgendwas, wo du sagst, wow, das ist mir total wichtig, das möchte ich, dass das so

01:47:03: gemacht wird, das macht einen Sterne oder einen hochklassigen Service aus und so kann man Wein

01:47:08: zelebrieren. Vielleicht auch etwas, was dich ausmacht, was deine Handschrift ist, wo du sagst,

01:47:14: daran erkennt man Anna. Wo erkennt man mich, ja, also dass ich gern auch mal aus der Reihe tanze

01:47:27: mit meinen Weinen, also ich habe oft in meiner Begleitung Weine dabei gehabt, wo am Anfang ich

01:47:36: eingeschenkt habe und dann immer auch den Gästen gesagt haben, okay, wenn sie den jetzt

01:47:40: probieren, nicht gleich wegnehmen, sondern wirklich ihnen Zeit geben und zum Essen zu probieren

01:47:48: und das ist immer so mein Ding, dass ich halt immer so auch gern experimentierfreutig bin

01:47:56: und ich auch einfach gern mal was, vielleicht ein Wein ausgewählt haben, wo die Leute eher

01:48:01: erst pro Tag abgeneigt waren und erst mal einen Kopf geschüttelt haben und dann wie das Essen da

01:48:05: war, haben sie gesagt, wow, mega. Das ist so, wo ich mich eigentlich immer wieder ertappe oder

01:48:11: wo auch viele Gäste dann immer so mich schon angeredet haben, so ja, du und deine Weine um

01:48:18: einfach mir was immer wichtig ist oder ist es wichtig, auch den Gästen mal wieder was Neues zu

01:48:24: zeigen und einfach, dass sie jetzt nicht nach Hause gehen und sagen, ach, ich hatte heute wieder

01:48:32: einen wunderbaren, riesling, großes Gewächs von Schießmicht tot, weil das geht ja mir selber so,

01:48:37: dass es natürlich ein großartiger Wein ist oder war, aber man vergisst in irgendeiner weiße

01:48:43: doch schnell, aber zum Beispiel was mir zum gerechten Südmona ist, die hatte damals so krasse

01:48:50: Weine zu den einzelnen Gängen, die ich so nie trinken würde, aber es blieb einfach im Kopf,

01:48:56: weil ich gehe dann raus und denke mir so, das Essen und der Wein war der Knaller und das war mir

01:49:01: einfach auch immer wichtig, dass unsere Gäste das Restaurant verlassen und sagen so, der Wein

01:49:07: und das Essen, es wird mir noch in, keine Ahnung, Jahren im Kopf bleiben und das ist auch oft so,

01:49:12: wenn ich dann Gäste nach zwei Jahren mal wieder treffe und dann sagen, ach, damals der Gang und

01:49:16: der Wein und das ist mir immer so extrem wichtig und da, wo ich immer so drauf geschaut habe,

01:49:25: dass es halt immer einfach perfekt passt und für mich war es auch immer die Weinbegleitung,

01:49:31: die musste mir für mich 100 Prozent passen, also es war, wenn ich mal wusste, okay, der Gang und

01:49:37: der Wein, der haut mich jetzt nicht vom Hocker, da bin ich oft nadisch geworden und da bin ich oft

01:49:42: noch zum unseren Küchenchef und habe gesagt, hey, ich muss den Gang nochmal probieren, weil ich

01:49:46: bin einfach nicht happy oder ich habe nur meine Nacht drüber zu schlafen, also es musste wirklich

01:49:50: zu 100 Prozent passen, dass ich sage, okay, jetzt, jetzt bin ich ready, jetzt, jetzt darf er zum

01:49:56: Gast, also da war ich schon immer sehr, manche Phasen werden auch nicht immer ganz einfach,

01:50:03: Josef bestimmt auch oft geschimpft, aber das war für mich immer extrem wichtig, also dass

01:50:09: immer alles Haar genau passt. Was hat die Weine ausgezeichnet, wenn die so anders waren, also

01:50:14: diese übliche Natural-Richtung oder waren das mindestens 280 Jahre alte Weine oder waren das

01:50:21: irgendwie deformierte Weine, die zu krasse Tanine Säure haben oder wann waren sie für dich anders

01:50:29: oder eben dann in dem Sinne gut genug, dass du sagst, damit kann ich die Leute erschrecken?

01:50:33: Ja, vielleicht auch mal ein Wein, der vielleicht, wo man jetzt nicht als erstes denkt, dass man den

01:50:41: auswähnen würde, was ja auch viele immer noch denken, ja, so Fisch muss immer ein Weißwein

01:50:47: sein, das kann auch mal ein leichter Roter sein, Bouchoulet zum Beispiel, was die Leute halt dann

01:50:53: einfach auch gefeiert haben oder einfach ein Natural Wein, was halt schon ein bisschen, ja,

01:50:59: teilweise für manchen schon drüber ist, aber was ich super gerne einfach zum Essen ausgeschenkt

01:51:07: habe, weil für mich ist halt eine Weinbegleitung Essen und Wein und nicht, dass man sein Wein

01:51:12: alleine trinkt und es Essen alleine ist. Das muss halt beides irgendwie harmonieren.

01:51:18: Hast du ein Schema, wenn du die Weinbegleitung zusammensetzt, dass du sagst, es muss immer

01:51:24: ein Natural Wein dabei sein, es muss immer ein Rotwein oder ein Süßer oder ein Sparkling oder

01:51:30: ein Sake oder ein mindestens 15 Jahre Alter dabei sein oder ist das von Menü zu Menü unterschiedlich

01:51:38: und du entscheidest es ganz live. Gibt es für dich ein Standard, wo du sagst, daran kann man es

01:51:43: erkennen oder damit wird auch die die Preise der Weinbegleitung sind ja oftmals die gleichen,

01:51:48: also durchs ganze Jahr passt das ja seltenst an, aber dass du sagst, es muss mindestens ein Wein

01:51:54: für Kartenpreis 890 Euro dabei sein oder ich nehme da eher die günstigeren Wein. Also was macht

01:52:01: deine Weinbegleitung so besonders? Also ich habe eigentlich nie mit einem Schema gearbeitet, also

01:52:07: ich habe jetzt nie gesagt, okay, es muss das, das und das dabei sein. Für mich war es einfach

01:52:13: wichtig, dass verschiedene Weinstile dabei sind, verschiedene Weinregionen, also ich habe

01:52:20: Weinkarte eigentlich immer Fokus auf Deutschland gesetzt und Weinbegleitung war ich eher international,

01:52:27: ich habe super gerne mit spanischen Weinen gearbeitet, französische Weine. Von Bayern habe

01:52:33: ich auch noch viel neue Welt gemacht, was ich aber jetzt an sich die letzten Jahre eigentlich gar

01:52:37: noch mal gemacht habe, wenn dann vielleicht mal was aus Südafrika aber jetzt, dass ich jetzt mal

01:52:41: irgendeinen australischen Wein dabei hatte, hatte ich eigentlich nie und für mich war es eigentlich

01:52:47: immer, dass immer so ein, das Gewisse etwas dabei ist. Also ich habe ja auch, ich habe immer das

01:52:54: Menü bekommen oder ich habe mich ausgetauscht mit einem Chef von Menus, ob es okay, was wird

01:53:00: gewechselt, weil früher wurde immer noch das komplette Menü immer geändert und in die letzten

01:53:06: Jahre haben wir teilweise immer nur einzelne Gänge ausgewählt und geändert und dann habe ich das

01:53:11: Menü an sich schon immer bekommen und ich habe mir einfach einen Kopf gemacht, dann mir dachte,

01:53:15: ah das könnte so und so passen und nach einer gewissen Zeit, wo ich ja auch mit den Köchen

01:53:20: zusammen arbeite, weiß ich ja auch, wie ist der Küchenstil oder mit welchen Gewürzen arbeiten

01:53:26: sie. Von daher war es für mich jetzt nicht allzu schwierig immer, da jetzt irgendwie was

01:53:32: auszuwählen. Also es war für mich eigentlich die schönste Arbeit, immer die Weinbegleitung und

01:53:37: ich habe es geliebt, da mir einfach einen Kopf zu machen, Gedanken zu machen, okay, das geht in die

01:53:43: Richtung, da würde ich in die Rebsorte dazu passen und ja und das, also ich habe nie jetzt gesagt,

01:53:51: okay jetzt habe ich den und den Jahrgang, jetzt muss ich den nächsten Gang den und den Jahrgang

01:53:56: machen, also ich habe es einfach probiert nach der Reihenfolge und für mich war das dann einfach

01:54:02: immer gut so und so habe ich mich dann eben auch, habe ich das dann eben auch entschieden und ich

01:54:09: glaube, das war auch das, was die Gäste halt einfach so schön fanden, weil es halt jetzt nicht so

01:54:14: nur die Klassikerweine dabei sind oder Klassikerrebsorten, sondern auch mal wieder was komplett,

01:54:23: ja was du vielleicht noch nie vorher gehört hast oder was für viele Gäste einfach komplett fern

01:54:31: ab war und das war mir einfach wichtig, dass der Gast was Neues entdeckt und weil ich finde es

01:54:40: halt immer langweilig, wenn man in der Weinbegleitung, auch wenn es großartige Rebsorten sind,

01:54:44: einen Weißbegründer aus schenkt, dann gibt es einen nächsten Gang im Riesling, dann gibt es einen

01:54:48: Chardonnay, sondern einfach einfach mal was Unbekanntes oder einfach mal ein super kleines

01:54:54: Weinregion auswählt, die man vielleicht vorher noch nicht getrunken hat und so hat man

01:55:01: meine Weinbegleitung immer erkannt, so ein bisschen in der Face, oder ist es, weil manchmal ist es

01:55:08: ja glaube ich ganz schwierig, wenn du eine Weinbegleitung hast und man kennt nichts darauf.

01:55:13: Nee, das hatte ich jetzt auch nicht, also es war immer so, vielleicht maximal zwei

01:55:17: Weine, die aus der Reihe tanzen, aber ich hatte natürlich auch Namen, die auch bekannt waren,

01:55:23: also natürlich jetzt vielleicht nicht jeder, aber natürlich musste auch irgendwas haben,

01:55:28: was auch normal in irgendeiner Weise ist und was vielleicht auch einen Namen hat, aber dass

01:55:32: ich jetzt zu abgefahren ist, nee, das war vielleicht die Anfangszeit so, aber mein Stil hat sich ja

01:55:39: auch verändert, ist vielleicht jetzt ein bisschen erwachsener geworden und somit, also man darf

01:55:46: es auch nicht zu verrückt, aber im Endeffekt, der Gast muss es ja trinken und der Gast muss

01:55:52: sehr happy sein, dass du machst die Weinbegleitung auch nicht nur für dich, bloß weil es dein

01:55:56: Geschmack ist, es soll ja trotzdem gut ankommen und Regensburg ist halt teilweise, damals wie ich

01:56:05: gestartet habe, 218, das war halt teilweise echt noch schwierig, also die Leute kannten nichts

01:56:12: anderes als ein Lugana oder, dies Ding war schon schwierig, weil er hatte zu viel Säure und es

01:56:20: war ultra schwer, da so ein bisschen Fuß zu fassen und sich dadurch zu boxen und sein Stil oder

01:56:25: Stil zu machen und deswegen muss man halt einfach auch schauen, dass halt auch eine Weinbegleitung

01:56:32: nicht zu verdückt ist, sondern einfach nur Spaß macht und ich bin selber, also wenn ich jetzt

01:56:39: beim Kollegen bin, ich trinke gerne Weinbegleitung, aber ich trinke immer gerne einfach auch eine

01:56:42: Flasche, weil es mir einfach oft auch zu viel ist, zu viel durcheinander oder auch vom Alkohol,

01:56:49: also damals, wie ich bei der Mona war, okay, die hat uns auch ordentlich abgefüllt, aber ich bin

01:56:53: da wirklich nicht mehr nüchtern aus diesen Laden raus und das denke ich mir auch so, fuh, wenn es

01:56:59: uns an Gästen jedes Mal so geht, verstehe ich das, dass dann viele sagen, so wow, eine Weinbegleitung

01:57:05: ist mir einfach zu viel, deswegen muss man halt auch schauen, dass dann vielleicht auch mal ein

01:57:09: Wein dazwischen ist, der weniger Alkohol hat oder eher so ein bisschen refresher ist oder ich

01:57:16: zum Beispiel, ich habe unheimlich gern zum Abschluss immer was mit Sprudel ausgeschenkt,

01:57:21: ich bin allgemein jetzt nicht der süße Weintrinker-Fan oder ich, was mir unheimlich schwerfällt,

01:57:27: ist Dessert und Wein, das ist für mich, also das ist schwierig. Ich lieb zwar,

01:57:36: zu kombinieren oder? Ja, ich finde es immer, also das ist immer was, was ich am längsten brauche

01:57:42: und ich liebe zwar, also ich bin absolut die Süße mit Essen, aber eine Kombination ist immer für mich

01:57:50: unheimlich schwierig, deswegen gab es bei mir auch meistens immer den Sprudel zum Abschluss,

01:57:54: weil ich fand es immer so schön, wenn du dann doch so ein Sexgängel schon davor hattest und ja,

01:58:00: schon Weine mit Fülle und dann hast du zum Abschluss einfach noch mal was Sprudeliges im Glas,

01:58:05: was dich einfach noch mal so neutralisiert, du wieder so ein bisschen wach wirst und weil ich

01:58:12: finde dann immer, wenn du dann noch so ein Süßwein zum Abschluss kriegst, das haut dich dann noch mal

01:58:17: nieder und irgendwie es macht dann doch auch immer so satz und süßwein und das war bei mir immer

01:58:25: so der Klassiker eigentlich immer was Sprudeliges zum Abschluss oder auch ein Ettenart oder so.

01:58:30: Kann man Sprudel mit Schokolade kombinieren? Also mit dunkler Schokolade eher schwierig,

01:58:36: eher damit weißer Schokolade sowas, mit dunkler Schokolade habe ich auch mal irgendwie ein Portwein,

01:58:42: aber ich habe natürlich auch Süßwein ausgeschenkt, aber es war nie bei mir der,

01:58:47: die erste Wahl sozusagen. Und beim Service selber, also beim Händling gibt es da was,

01:58:55: was du besonders gerne machst, dass du 5000 verschiedene Gläser hast, dass du irgendwelche

01:59:00: Werkzeuge benutzt, die sonst keiner auf der Welt kennt, die keine Ahnung, bei der Erklärung,

01:59:07: wie du die Weine erklärst, darbietest, was du dir selber zuschreiben würdest oder wo du sagst,

01:59:17: hey Leute, achtet ein bisschen mehr darauf, mach das doch ein bisschen mehr und das findest du

01:59:21: bei dir selber schön. Also ich habe schon immer geschaut, wie gearbeitet wird, also da bin ich

01:59:26: sehr penibel und auch, also da bin ich glaube ich bis zu professionell teilweise, dass ich mir

01:59:35: selbst dann oft denkst, so jetzt halt mach mal halb lang Anna. Das heißt in welchem, also wobei bist

01:59:43: du da penibler als andere, dass die Stationen aufgeräumt sind oder? Ja, Stationen aufgeräumt,

01:59:49: dass immer schön Wasser nachgeschenkt wird, dass das einfach am Tisch sauber ist. Ich habe es

01:59:58: gehasst, wenn dann immer so vereinzelte Brutbrösel irgendwo liegen oder so. Also einfach, dass da

02:00:04: einfach alles ordentlich ist, also da bin ich schon immer sehr oder auch immer noch mal den Tisch

02:00:10: vorab gecheckt vom Service, das ist Besteck, also da bin ich selber so ein Monk, ist einfach so. Aber

02:00:16: das ist so, ja ich hatte immer die Adleraugen, also es war immer ganz witzig, weil die Anna

02:00:23: und unser Chefin, die hat auch immer gesagt, so Anna, jetzt gehst du noch mal rum und schaust

02:00:27: mal mit deinen Adleraugen, weil ich habe alles gefunden und damals war Scottie unser Restaurant

02:00:34: leider schon immer die Augen verdreht, aber im Nachhinein hatte, war da froh, dass es mich gab

02:00:39: und dass ich immer alles hagenau anschaue. Also da war ich selber, da war ich sehr, bin ich sehr

02:00:44: penibel, aber da bin ich überall so, das bin ich auch zu Hause, es muss einfach bei mir immer

02:00:48: ordentlich sein. Ich weiß es auch nicht, jetzt vor allem mit Kind, es ist nicht mehr ordentlich,

02:00:52: aber ja, das muss ich einfach wohlfühlt und da habe ich eigentlich schon immer geschaut,

02:00:59: aber dass ich jetzt irgendwelche wichtigen Werkzeuge habe oder ich sage, das brauche ich,

02:01:08: das war ich eigentlich gar nicht, ich habe mit meinen Kennermesser gearbeitet, das wichtigste

02:01:13: Werkzeug und Kläsern, also für mich würde eigentlich ein Universalglas komplett reichen,

02:01:22: wie wir in Stustard, wir sind ja auch großer Partner mit Zwiesel, wir haben natürlich für jede

02:01:27: Rebsorte ein mungeblasenes Glas, was ja an sich auch schön ist und im Restaurant mag ich das schon

02:01:34: gern, privat zu Hause brauche ich es jetzt nicht, also da haben wir schon drauf geachtet, das hat

02:01:41: dann wirklich auch der Wein oder die Rebsorte auch mit dem richtigen Glas serviert wird.

02:01:47: Findest du es überbewertet oder kannst du es nachvollziehen? Wenn man sagt, jetzt habe ich da

02:01:53: diese Spielerei mit den Gläsern und in jedem Glas wirkt der Wein anders und ich kann ihn dann

02:02:00: perfekt formen und herausarbeiten, ist das Quatsch oder weil ein Wein immer performen muss und immer

02:02:05: irgendwie gut ist oder sagst du, ja, aber es ist. Also teilweise finde ich es ein bisschen übertrieben,

02:02:12: aber in manchen Sachen verstehe ich es voll, weil ich selber auch, wenn ich die Weinbegleitung,

02:02:19: habe ich ja auch den Wein in verschiedenen Gläsern probiert und habe geschaut, okay, wo zeigt

02:02:22: das ich am besten, also das hat mir schon einen Unterschied geschmeckt, fand ich schon und deswegen

02:02:29: finde ich es auch super schön im Restaurant. Klar, es war halt immer ein bisschen nervig und

02:02:35: man muss halt trotzdem immer, wenn es dann wirklich ein hardcore Service hat und dann

02:02:41: muss halt einfach schauen, dass du die Gläser da hast, aber es ist jetzt nichts, wo ich sag,

02:02:47: dass es für mich oberste Priorität, dass es zu jeder Rebsorte das passende Glas gibt,

02:02:57: das muss jetzt nicht, also was für mich jetzt zum Beispiel noch wichtig ist, ein Burgundaklas.

02:03:01: Natürlich auch ein Champagnerglas ist super schön, was wir auch haben, natürlich jetzt keine

02:03:08: Flöte oder sowas, aber an sich zu Hause bin ich super happy, dass ich sage, okay, Universalglas und

02:03:16: bin da einfach zufrieden. Trinkst du lieber oder kombinierst du lieber?

02:03:24: Teils, teils. Also ist der Wein für dich reizvoller, wenn du aus 0-1-1-0 machen kannst oder

02:03:32: wenn du eine Speise dabei hast und dem Wein so richtig fordern kannst oder die Speise ergänzen?

02:03:36: Ich mag beides voll gern, also ich liebe, ich liebe Wein und Essen, aber ich liebe es einfach auch,

02:03:44: eine Flasche Wein zu öffnen und einfach zu trinken. Also da bevorzuge ich jetzt nichts extrem mehr,

02:03:52: sondern einfach, wie die Situation ist. Also viele zum Beispiel, ich kenne viele, die sagen so,

02:03:59: Wein und Essen mag ich eigentlich gar nicht oder so, das verstehe ich absolut nicht, weil wenn

02:04:04: ich jetzt schön essen gehe, dann muss ich auch ein Glas Wein dazu haben. Also es ist mir schon wichtig.

02:04:09: Also der perfekte Moment für Wein, wann ist das für dich, dass du sagst, jetzt mache ich mir eine

02:04:15: Flasche auch. Heute ist Dienstag und es ist schon zwölf Uhr. Also es gibt nie den bestimmten...

02:04:22: Nicht gebunden an irgendwie Lufttemperatur oder Luftfeuchtigkeit oder irgendwie Tageszeit?

02:04:27: Nee, absolut nicht. Also wenn es einen danach ist und es einfach gar sich gut anfühlt,

02:04:34: dann passt es. Das ist genauso, wenn man immer sagt, man macht besondere Weine, nutzt besondere

02:04:41: Momenten auf. Ich habe ich früher auch immer, wenn ich irgendwie ein Wein weggelegt, da dachte

02:04:46: ich, da darf ich nur zu einem besonderen Moment aufmachen. Aber es ist eigentlich totaler Bullshit,

02:04:51: weil du kannst dann den Moment dann zu einem besonderen Moment machen, wenn du die Flasche

02:04:56: aufmachst. Also nee, also ich finde, man kann zu jeder Tages- und Uhrzeit Wein trinken.

02:05:09: Das macht den Moment. Gibst du dich ein Wein, der dich nochmal reizt, wo du sagst, boah,

02:05:13: weil ich den nochmal probieren könnte, dürfte der bei dir noch ganz weit oben auf der Bucketlist

02:05:19: steht oder hast du schon alles auf der Brücke trinken? Nein, also es gibt es einige. Also ich durfte

02:05:23: wahnsinnig viel damals bei Kellers probieren, was natürlich mega war, wo ich mich nachher dann

02:05:28: jetzt auch ein bisschen ärger, dass ich das dann vielleicht noch in dem Moment auch noch nicht

02:05:31: so geschätzt habe, weil ich es einfach noch nicht ganz probiert habe. Ja, weil du warst am Anfang,

02:05:35: da kommt man es hier noch gar nicht so und du kannst sie teilweise auch gar nicht auflösen.

02:05:38: Voll, voll. Aber ich habe mich halt früher auch immer alles aufgeschrieben und auch alles notiert

02:05:45: und wenn ich jetzt auch dieses Buch in der Hand halte und denke mir so krass, okay, das hast du

02:05:51: getrunken. Das würde ich jetzt schon teilweise gern nochmal nachverkosten, aber jetzt wo ich sag,

02:05:57: boah, den und den und den, nee, also ich bin da eigentlich sehr bodenständig, würde ich sagen

02:06:07: und freue mich einfach überall auf das, was ich probieren darf und ja, bin das sehr offen

02:06:13: eigentlich. Ist auch nicht so, dass man gewisse Weine probiert haben muss, um sich selber in seiner

02:06:20: Entwicklung, Karriere, was auch immer komplett zu fühlen? Nein, also klar sollte man schon

02:06:26: einiges probiert haben und auch verschiedene Regionen durchprobiert haben und einfach den

02:06:31: Unterschied auch schmecken. Das finde ich schon wichtig, aber ja, ich finde halt, also klar,

02:06:39: ich bin jetzt Somelie seit 2016, seit fast zehn Jahren, aber ich würde mich jetzt nicht beschreiben,

02:06:49: dass ich alles weiß und alles schon probiert habe und die absolute Kennerin bin. Das ist halt einfach

02:06:55: ein Beruf, wo man nie auslernt und wo man immer dahinter bleiben muss und immer wieder probieren muss,

02:07:00: weil jeder Jahrgang ist anders und das ist ja so spannend auch an unserem Beruf und dass man

02:07:09: einfach nie auslernt und dass man einfach ehrgeizig sein muss und deswegen immer wieder was Neues

02:07:19: lernen darf. Was wärst du für ein Wein, wenn du ein Wein wärst? Also ich liebe ja Riesling und

02:07:27: Chardonnay, aber ich glaube, ich wäre ein Wein eher so eine Hot-to-Tune-Ripsorte oder

02:07:37: irgendeine Ripsorte, die vielleicht jetzt nicht so weltbekannt ist. Ich trinke unheimlich gerne

02:07:45: noch OXAVAR, habe ich damals super gern die Coronazeiten, wie wir beim Andrea Schumann

02:07:52: auf dem Wein gut gearbeitet haben, man hat es immer unser Feierabend gedrinkt und über die

02:07:57: Ripsorte habe ich viel Lernentwürfe vom Andreas und ich habe mir damals schon immer so ein bisschen

02:08:04: gedacht, die ist ein bisschen wie ich die Ripsorte, weil sie an sich nicht überall wächst, die aber

02:08:11: trotzdem eine sehr zuverlässige Ripsorte ist, so wie ich jetzt, würde mich jetzt als zuverlässig

02:08:17: auch einschätzen und die aber auch trotzdem eher bisschen ruhiger ist und vielleicht jetzt nicht

02:08:23: so im Vordergrund steht, sondern eher so, bis er der stille Zuhörer ist, aber trotzdem einfach so

02:08:30: eine Aroma-Vielfalt mit sich bringt und in irgendeiner Weise doch auch offen ist. Ja, ich glaube, in

02:08:38: diese Richtung. Was wärst du, wenn du kein Sommi wärst? Gibt es, gab es für dich mal einen Gedanken,

02:08:46: Wunsch, wo du sagtest, Grundschullehrerin, Grundschullehrerin oder Fotografin oder Hochzeitsplanerin

02:08:58: oder was auch mal Feuerwehr. Oh Gott, Feuerwehrfrau. Feuerwehrfrau, bei der freilichsten Feuerwehr. Es gibt

02:09:08: aber kaum Frauen, oder? Das ist krass. Ich glaube auch, das ist doch sehr männerlastig, aber in

02:09:15: Deine Sendung, hauptberuflich gemacht. Also ich sag immer, ich hab meinen Beruf gefunden und ich

02:09:21: liebe meinen Beruf über alles und ich liebe es vom Gast zu sein, was mir auch gerade echt abgeht. Aber

02:09:27: ich wusste eigentlich schon frühzeitig, dass ich gerne in die Gastruh möchte, wie ich komme aus

02:09:36: einer Baugewerbe eigentlich. Also wir haben ein Baugeschäft zu Hause und ich bin eigentlich mit

02:09:43: Backern und sämtlichen Sachen groß geworden und meine ganze Familie ist eigentlich involviert bei

02:09:50: uns in der Firma und ich bin eigentlich die erste, die sozusagen in Sprung geschafft hat,

02:09:57: rauszukommen und bin dann natürlich in die Gastruh super. Und damals habe ich schon überlegt,

02:10:04: auch in den Betrieb mit einzusteigen. Ich habe überlegt, Bauzeichnerinnen zu machen. Das hat

02:10:09: mich immer sehr interessiert. Ich habe es geliebt, immer zu zeichnen, weil mein Papa irgendwelche

02:10:13: Pläne zeichnen musste. Das war schon immer so, wie ich gesagt habe, irgendwie taucht mir das.

02:10:35: Harmonie. Hast du dich beim Wein einmal mit Harmonie auseinandergesetzt? Also ich meine,

02:10:43: nicht Balance. Balance ist ohnehin so eines der häufig missbrauchten Attribute. Dann wenn man

02:10:50: überhaupt nichts zu sagen weiß, dann spricht man von Balance und jeder Wein hat Balance. Also

02:10:55: wenn ein Wein nicht Balance hätte, dann wäre es saft. Manche Wein sind saft. Aber Balance ist

02:11:00: eine der Begriffe, die nichts sagen sind. Die großartig sein können, weil Wein Balance haben

02:11:05: muss, aber eigentlich nichts sagen sind. Aber Harmonie. Weit über Balance. Dann, wenn ein Wein

02:11:11: Harmonie in sich trägt, ist ja unbeschreiblich. Okay, ein Gedanke dafür brauchen wir einen Wein.

02:11:17: Ich würde, ja, ich würde einen Rosé nehmen. Ein Rosé aus der Provence. Einen Louis Rosé

02:11:25: von der Domain Pufferelle aus der Kurte Provence. Ein Wein, der die Sonne, den Wind und den Schieferkalk,

02:11:32: der Presquil in sich trägt. Und der zugleich das Gemeinschaftswerk Jener Winzer feiert,

02:11:37: die das exakte Zusammenspiel von Teroirn Technik in diesem Kurte Provence Rosé zu

02:11:43: einem Objekt echter Besessenheit machen. Also wenn es um Harmonie geht, würde ich keinen

02:11:48: Riesling nehmen. Ich würde keine Champagne auswählen. Auch keinen dieser viel gelobten

02:11:52: Burgunder. Ich würde einen Rosé präsentieren. Lass es mich nochmal wiederholen, die das exakte

02:12:01: Zusammenspiel von Teroirn Technik in dem Kurte Provence Rosé zu einem Objekt echter Besessenheit

02:12:09: machen. Das klingt für mich wie ein Fundament zu echter Harmonie. Und damit meine ich nicht den

02:12:15: Standard wie die täglich Beobachtung des Mostverlaufs, die penibliche Steuerung von

02:12:20: Gehrtemperatur und Temperatur, die Dosierung des Schwefels auf minimale Höhe, um die Mikrobiologie

02:12:24: zu leiten. Nein, das ist Grundvoraussetzung. Das ist Textbuch. Das sind Rituale, die am Ende

02:12:30: einen Wein hervorbringen, der in seiner Leichtigkeit die Komplexität professioneller Winzer,

02:12:35: aber noch nicht einer ganzen Landschaft atmen. Warum diesen Wein? Im Jahr 1964 fanden sich

02:12:42: acht Weinbauern auf der Halbinse-Saison Tropez zusammen. Überzeugt, dass ihre individuellen

02:12:47: Weine nur gemeinsam die ganze Vielfalt ihrer Heimat zeigen können. So entstand die Genossenschaft.

02:12:53: Warte, ich muss kurz Luft holen. L'Émétre Vineran de la Pestille de Saint-Tropez.

02:13:00: L'Émétre Vineran de la Pestille de Saint-Tropez. Eine klare Mission, ernte Ausbau und Vertrieb

02:13:06: zu vereinen und zugleich die Identität jedes Mitgliedsbetriebes zu bewahren. Dieser kooperative

02:13:13: Geist bewahrt sich über Jahrzehnte. 2007 wurde ein modernes Lagergebäude errichtet. 2016

02:13:19: entstand ein repräsentativer Showroom. Seit 2017 engagieren sich viele Betriebe im biologischen

02:13:25: Weinbau. In 2018 erhielt die Kellerei eine hochmoderne Apfelanlage. Das Motto "Gemeinsamstark, jede

02:13:31: Individualität achten" prägt bis heute die Philosophie. Handwerkliche Sorgfalt und

02:13:36: solidarisches Handeln gehen hier Hand in Hand, wenn es darum geht, die charaktervollen

02:13:41: Weine der Preskilde Saint-Tropez in die Welt zu tragen. So wie bei dem 2024er Louis Rosé,

02:13:48: der Domain Bouvrel, einem 12 Hektar Betrieb mit Böden hauptsächlich aus schiefer und

02:13:52: roten Ton, der es vermag. Diese Cuvée aus den Rebsorten Zinzot, Grenache, Syoura und

02:13:58: Vermintino, die hier in der Region Role heißt, in einem Rosé zu inszenieren, wo man diese

02:14:03: Harmonie spürt. Die Trauben zwischen Sonnenlaufgang und 10 Uhr geerntet, entrappt, auf 8 Grad

02:14:09: heruntergekühlt und nur der frei abfließende Saft. Und die erste Pressung kommen in den

02:14:14: Tank. Darauf 48 Stunden ruhen, bevor er bei kontrollierten Temperaturen geährt. Keine

02:14:20: Schöne, eine sanftschonende Filtration, um das Maximum an Frische und Reinheit zu präsentieren.

02:14:26: Also was den Louis Rosé von seinen Nachbarn der Côte-Bronze unterscheidet, ist die

02:14:31: feine Balance zwischen Leichtigkeit und Substanz. Der kühle Mistralwind meldet die Mittagshitze

02:14:36: während die mehr als 300 Sonnentage jährlich volle Reife erlauben. Wir reden bei der Côte-Bronze

02:14:44: zwar über 20.000 Hektar. 89 Prozent sind Rosé-Weine, also ein ganz klares Bekenntnis

02:14:50: zum Rosé. Doch wenn man sich überlegt, dass maximal 55 Hektoliter Ertrag zugelassen sind,

02:14:57: der durchschnittliche Ertrag aber bei 46 Hektoliter liegt, sieht man welches Qualitätsbewusstsein

02:15:02: in dieser Region gelebt wird. Und dieser Wein, dieser Harmoniebrocken, ist ein Zeugnis dafür.

02:15:09: Vielen lieben Dank, der Domain Pouvrelle und dem deutschen Importeur, dem Handelshaus Schlumberger.

02:15:26: Dann war auch mal ganz groß im Rennen Floristin. Das fand ich auch immer toll und ich mag es

02:15:32: eigentlich immer noch gern, wenn ich jetzt irgendwie plumen und sonstiges. Ich glaub,

02:15:37: so was wäre vielleicht, aber jetzt, nee, sonst fällt mir eigentlich nichts ein, aber ich bin

02:15:44: mit meinen Beruf an sich sehr zufrieden. Hast du eine Lieblingsblume? Oder gibt es viele? Ich mag

02:15:53: unheimlich gern ranunkeln. Da hab ich noch eine gewisse Zeit, immer so ein Frühjahr,

02:15:59: die sieht man super selten. Aber die mag ich sehr gerne. Findest du, man kann Blumen und Wein

02:16:08: kombinieren? Ja, also man kann bestimmt coole Workshops machen mit Blumen und Wein. Aber ja,

02:16:28: keine Ahnung. Kann ich dir gerade gar nicht mal genau sagen, ob es für mich kombiniert wird.

02:16:31: Wäre mal interessant, dass man irgendwie, jetzt einfach ist ja Rose und man versucht dich zur Rose

02:16:36: irgendwie vorzustellen, was das für ein Wein ... Ja, eigentlich schon. Ja, stimmt eigentlich. Ich

02:16:46: habe mir da überhaupt noch keine Gedanken gemacht, aber eigentlich klar. Ja. Das ist ja auch so mit

02:16:53: Musik und Wein eigentlich, sodass man da sagt, okay, man ... Das finde ich sogar relativ krass,

02:16:59: weil Musik in einem irgendwas auslöst und wenn du da den falschen Wein zu hast,

02:17:04: dann weißt sich das richtig. Also dann fühlen sich so innerlich total zerrissen irgendwie und

02:17:10: da finde ich es einfach. Bilder finde ich schwierig, wenn du Bilder hast und dann aber mit Musik

02:17:18: das finde ich noch relativ einfach. Wenn Blumen ist natürlich eine krasse Sache, ja. Ja, stimmt.

02:17:22: Ich weiß, was ich mal im Service gesehen habe im Restaurant, was ich total spannend fand, dass die

02:17:28: die Tischkultur auf dem Tisch mit jedem Gang geändert haben, total übertrieben, aber die

02:17:36: haben immer neue Blumen zu dem und eine neue Skulptur und so weiter. Also es kam der nächste

02:17:40: Gang und da haben die eine neue Blume hingebracht, eine neue Skulptur und du hast ein ganz anderes

02:17:44: Tischgefühl dabei. Okay, cool. Und weißt du, wo das war? Nee, es war irgendwo in Asien, aber ich

02:17:51: weiß ja nicht mehr wo. Okay. Muss ich echt mal drüber? Das ist vielmehr jetzt in nur gerade ein. Ich

02:17:55: muss mal gucken, wie das Restaurant hieß. Das war damals in Singapur. Cool. Aber egal,

02:18:00: komme ich noch drauf. Aber finde ich witzig. Man kann viele Sachen übertreiben. Apur übertreiben,

02:18:03: wollen wir uns übertreiben, Wein trinken? Ja, voll gerne. Ist schon nach Ewurke mal auf Wein

02:18:11: trinken. Ich hatte in der Tat auf dem Schirm, dass du nur Deutschland und Frankreich bei dir

02:18:17: zugegen hast. Deswegen dachte ich an Spanier. Ja. Und dann auf der anderen Seite dachte ich,

02:18:22: nehme ich was, was eben nicht alkoholisch ist. Wenn ich nicht weiß, ob das ein Riesenthema ist

02:18:31: oder kein Riesenthema ist. Und da muss ich ehrlich sagen, wüsste ich jetzt nicht, womit fängt man

02:18:36: an. Fängt man mit dem Nicht-Alkoholischen an. Wenn du mit dem jetzt beginnst, ja wie im Prinzip ein

02:18:42: Weinmenü, wenn du da anfängst, du versuchst ja auch einen Dramaturgie da mit hinzubauen. Du weißt

02:18:46: genau, mit dem Vorwein kannst du den Nachwein komplett verschießen, komplett verbauen. Und hier

02:18:54: ist genauso. Wir haben auf der einen Seite, da haben wir natürlich eine Sache mit Aromen, mehr

02:18:59: oder weniger alkoholfreien Wein, der aromatisiert wurde, wo man einen gewissen Restzucker hat,

02:19:06: wo man eine leichte Kohlenzucker hat. Und auf der anderen Seite haben wir Spanien, Kraftvollstoffe,

02:19:12: ich hoffe ich, nicht zu fett für zu Volumen prozent, viel Holz, Riocha, Würzig, Erdig,

02:19:20: 2015, zehn Jahre Reife. Womit würdest du anfangen und warum? Ihr werdet sowieso gleich erfahren.

02:19:27: Also hier jetzt bei den Alkoholfreien, der ist ja auch leicht schäumend. Ich finde es halt bei

02:19:41: Alkoholfreien immer super schwierig, weil Alkoholfreie kann auch mal ultrasüß sein vom Geschmack.

02:19:47: Das ist halt jetzt die Frage, wenn er an sich sehr neutral wäre, würde ich den wahrscheinlich

02:19:57: als zum Anfang auswählen, so einfach nur bis zum Neutralisieren. Aber ich bin es gar selber noch

02:20:11: am überlegen, aber ich glaube, ich würde mit den Riocha starten. Okay, cool, dann lass uns damit

02:20:19: anfangen. Ich hätte andersrum angefangen, wer ich gedacht hätte, so eben noch nach der Tanninstruktur

02:20:24: des Riochas würde Alkoholfreie eben auch mit diesen 36 Gramm Restzucker, die zwar durch die

02:20:29: coolen Säure perfekt ausbalanciert sind, dadurch wirkt er saftig und herrlich fruchtig. Und es

02:20:35: wäre einfacher, den Riocha danach zu probieren und sich auch an diesen trockenen Charakter zu gewöhnen.

02:20:41: Mit einem zweiten Schlückchen hätte man, glaube ich, sich akklimatisiert. Aber ich bin gespannt,

02:20:46: wie es so rum ist. Aber wir können es auch gerne umdrehen. Nein, gar nicht, nein, ich bin halt

02:20:51: nur so ein bisschen mit den Alkoholfreien. Du hast es ja auch gegründet und von dem,

02:20:54: mit den Alkoholfreien, wenn das zu süß ist. Das ist aber manchmal, ja, aber das finde ich dann

02:20:59: die Chance, wenn er dann besteht, dann hat er mehr geschafft, als man eigentlich vermutet.

02:21:04: Komm, lass uns mit Alkoholfreien starten. Und das ist dann, ne bitte nicht, ich wollte jetzt rum.

02:21:09: Nee, doch bitte, nein, nicht wirklich. Ich habe ja am Anfang gesagt, ich kann mich nicht entscheiden.

02:21:12: Okay, wollte ich nicht vorführen. Okay. Thema bei dir? Also jetzt sind bei dir ja sowieso und

02:21:24: jetzt gewesen oder über längere Zeit durch Schwangerschaft, Kind und so weiter, dass du,

02:21:29: hattest du da jemals eine Erfüllung in Glück und irgendwas, was dich begeistert hat und ist das

02:21:36: ein eigenwertiges Thema im Restaurant? Neben dessen, dass es sowieso zeitgemäß ist und wir

02:21:41: alle und das sowieso wollen, also fasziniert dich das oder findest du es übertrieben und quatschen,

02:21:47: sagst die richtigen Produkte sind noch nicht da? Hättest du mich von fünf Jahren gefragt, hätte

02:21:53: ich gesagt, boah, es ist völlig übertrieben. Aber jetzt finde ich es gar nicht mehr so, weil ich

02:21:58: ja einfach auch merke, dass es immer mehr gefragt ist und wir haben uns auch sehr lang mit dem Thema

02:22:06: auseinandergesetzt und haben eigentlich vor Anfang an eine Alkoholfreibegleitung gemacht,

02:22:10: was ich am Anfang ultra spürlich fand, weil ich habe gleich gesagt, ich möchte nichts

02:22:16: fertiges kaufen und dann sozusagen eine Begleitung ausschenken. Ich möchte dann wirklich alles selber

02:22:23: machen, weil wie gesagt, mir oft dieses Alkoholfreibe einfach zu süß war. Es war irgendwie immer so,

02:22:31: irgendwie gefühlt, hat alles gleichgeschmeckt und natürlich gab es auch tolle Auswahlen,

02:22:38: weil es Jörg Geiger macht ja tolle Sachen und auch wirklich experimentierfreudig, aber trotzdem

02:22:43: war das immer so, ich denke klar so, und es ist gut. Also ich würde jetzt niemals sagen, okay,

02:22:48: eine ganze Flasche, dann hat es einen Zuckerschock danach, aber einfach das so dieses, ja, dass du

02:22:56: einfach den Trinkfluss hast, das hat mir immer noch so ein bisschen gefehlt und deswegen haben wir

02:23:02: dann auch gesagt, okay, wir machen uns wirklich die Alkoholfreibegleitung selber, wir haben uns

02:23:06: dann den Fokus auf Tee gesetzt und haben den wirklich komplett in verschiedenen Sachen ausprobiert

02:23:13: und haben da echt coole Sachen gemacht und was halt auch zum Essen super angenehm war,

02:23:21: weil du nie das Gefühl hast, dass das Getränk einen Sat macht. Aber in laufe der Zeit habe

02:23:28: ich auch echt gute Sachen entdeckt und was ich halt voll gut finde, ist überwiegend auch so die

02:23:34: Produkte aus Skandinavien, ich finde, da tut sich ihr noch mal gewaltig mehr als jetzt bei uns und

02:23:39: die sind halt teilweise vom Geschmack halt schon wirklich sehr weinähnlich und halt einfach so

02:23:48: auf die Kräuterbasis, was ich ultra spannend finde und auch wirklich gut. Aber es war jetzt noch nicht

02:23:56: der oder das Getränk dabei, wo ich sage, boah, absoluter Knaller, den muss ich jetzt immer zu

02:24:02: Hause haben. Also ich habe mich hier, wie gesagt, eh lang mit den Themen auseinander gesetzt und

02:24:08: vor allem jetzt, wo ich letztes Jahr dann schwanger war, weil es hat dann einfach irgendwann nervig

02:24:13: ist, du gehst wo essen und dann fliegst du, hey, was gibt es Alkoholfreibe an und sagen sie so,

02:24:17: ja, Softdrinks oder Säfte und du denkst ja so, ja, tanke. Aber es ist halt einfach langweilig

02:24:23: und es ist halt einfach auch immer zeitgemäß. Ja, daher bin ich da immer noch sehr offen

02:24:29: für Neues und bin gespannt, wie sich das auf jeden Fall noch entwickelt und ich habe jetzt erst

02:24:36: wieder Flaschen bekommen vom Kregori-Emel, der macht ja auch gar sein alkoholfreien Wein. Ich

02:24:42: habe es noch nicht probiert, aber da bin ich super spannend, wie das ist und ja, wie sich das einfach

02:24:50: so entwickelt und also es tut sich auf jeden Fall was, was sehr cool ist. Was darf das kosten,

02:24:58: wenn du die Flasche im Store irgendwo siehst, also was ist so ein Wohlfühlpreis für dich,

02:25:05: für ein gutes alkoholfreies Produkt? Weil daran scheitert es ja oftmals, dass der Konsument

02:25:10: selten dazu bereit ist für etwas, was nicht knallt, einen zweistelligen Betrag zu bezahlen,

02:25:17: sondern das muss dann meistens irgendwie unter 10 Euro sein. Jetzt ist der nicht bei 9,90 Euro,

02:25:21: also der ist unter 10 Euro, aber gesetzt dem Fall, du hast einen hochwertigen Wein, ein alkoholfreien

02:25:27: Wein, letztlich steht es dort ja auch mit dem Grundprodukt oder steht im Feld ja oft mit dem

02:25:34: Grundprodukten, wenn du einen entsprechenden wertigen Wein hast, kann der das nur ausspielen,

02:25:38: aber das ist den Christian halt nicht für 3,99 Euro und wo denkst du, ist da für dich persönlich

02:25:47: die Schmerzensgrenze, also würdest du so was für 60 Euro kaufen? Nein, also es kommt also an mit welchen

02:25:54: Produkten gearbeitet wird, also das was... Aber egal, wenn du alkoholfreien Wein hast,

02:25:59: du würdest kein 60 Euro, das ist keine Fangenfrage, ich würde dir an die Wand reden, sondern einfach

02:26:02: nur eine Verständnisfrage, du würdest es welts nicht, welts nicht ballern und keine 60 Euro dafür

02:26:07: ausgeben? Nee, es hat nichts mit dem Ballern zu tun und jetzt auch nicht vergleichwertig mit Wein,

02:26:14: gut, ja, es ist halt super schwierig, weil ich halt einfach noch nichts super tolles probiert

02:26:23: habe, wo ich sage, boah, da schätze oder da würde ich wirklich so viel Geld ausgeben,

02:26:28: das ist halt einfach, wie das was ich zum Beispiel aus Skandinavien probiert habe,

02:26:34: ich weiß gar nicht, wie das heißt, irgendwas mit Essen, ganz kurzer Name, smack, smack,

02:26:39: da kostet die Flaschen glaube ich auch 25, sowas und das ist, also das würde ich sofort ausgeben,

02:26:47: weil ich sage, hey, da habe ich Spaß dran und da zink ich auch mehr als ein Glas, weil

02:26:53: das ist einfach, wo ich sage, hey, das ist jetzt nichts, wo ich sage, oh, das mache ich jetzt

02:26:58: abends auf der Couch auf, weil ich jetzt was alkoholfreies trinken möchte, sondern hey,

02:27:02: mir gehen oder wir sind wo essen oder wir sind bei Freunden eingeladen und die anderen trinken

02:27:07: ein Wein oder was Alkoholisches und ich möchte einfach auch nicht nur mit mein Wasser anstoßen,

02:27:11: für sowas würde ich auf jeden Fall dann auch mehr Geld ausgeben, aber weil halt

02:27:17: ich noch nicht zu den Vergleich habe oder sage, okay, ich habe das Getränk gefunden,

02:27:22: ich sage, okay, dafür stehe ich dann auch bereit, so viel Geld auszugeben,

02:27:25: ich glaube, das ist gerade für mich noch so ein bissel das Problem, aber wenn ich weiß,

02:27:29: hey, das Getränk ist einfach nur genial, es macht Spaß, da weiß ich, wie gearbeitet worden ist,

02:27:35: dann bin ich die Letzte, die sagt, hey, dafür gebe ich nicht so viel Geld aus, aber

02:27:40: weil es halt einfach für mich noch nicht der Oberknaller dabei war, deswegen durche mich

02:27:47: da echt zeigt, nicht schwer das zu festzusetzen, bis wo ich gehen würde.

02:27:52: Vergleichst du es mit Wein? Also hast du diesen Sekt Champagner vergleicht, das man früher

02:28:00: bei dem Sekt gesagt hat, ist fast ein Champagner, geht das mit den alkoholfreien Sachen genauso

02:28:04: bei dir mit Wein oder alkoholfreien Wein oder bist du da komplett neutral und kannst

02:28:09: sich von Vorurteilen freisprechen und sagen, ich möchte dieses Getränk komplett neutral bewerten?

02:28:15: Bin ich neutral? Ja. Ah, stark. Ja. Also das Vergleich, das ist ein komplett anderes Getränk,

02:28:24: also das würde ich niemals mit Wein vergleichen. Natürlich schaue ich schon, so wenn ich

02:28:28: und Weinbegleitung irgendwie okay, mit welchen Aromen oder ich habe jetzt zum Beispiel ein Wein,

02:28:32: der unheimlich viel Würze mitbringt, dann schaue ich natürlich auch, dass ich in die

02:28:39: Richtung auch was alkoholfreies herstelle, was auch wiederum so jetzt nicht ins Fruchtige geht,

02:28:45: sondern dass es halt da dann wiederum zum Essen irgendwie harmoniert. Aber das ist

02:28:49: Vergleiche, absolut nicht. Nee. Na dann, auf geht's.

02:28:56: Kerst, der hat voll die intensive Nase.

02:29:03: Finde ich toll. Also ich fand auch die Farbe ganz, ganz interessant, ganz spannend, weil sie so,

02:29:08: also es wirkt, wirkt authentisch und wirkt in seiner Art lebendig. Ich mag die Kombination

02:29:18: vom Nasenbild mit, ich sag mal, mit der Kombination zwischen grün und roten Aromen.

02:29:28: Da ich hast keine Eindimensionalität. Also es ist ja Minze und Himbeere kombiniert.

02:29:33: Extrem. Was ich so schön finde, dass es, weil oft mal, wenn man dann meist, okay, Himbeer und Minze,

02:29:41: das kann auch so ins Künstliche gehen. Aber das ist für mich jetzt so, es wird mir jetzt

02:29:49: im Garten stehen und einfach frische Erdbeeren essen. Es ist irgendwie so, man kaut auch so

02:29:54: richtig drauf, finde ich, weil es einfach so eine schöne Fülle mit sich bringt und halt überhaupt

02:30:01: nicht so süß wirkt, einfach so natürlich. Und dann schon auch ein bisschen die Säure,

02:30:13: schöne Frische und ich finde erst extrem lang da, weil das hat man auch oft bei Alkohol freien,

02:30:21: dass es so schnell einfach absackt und einfach komplett weg ist. Also man hat dieses,

02:30:27: man hat irgendwie Luft, weiter zu trinken, finde ich jetzt.

02:30:29: Ich empfand so, dass man trotzdem eine gewisse Geschmacksbefriedigung hat und das mess ich

02:30:36: so ein bisschen an dem Gaumendruck. Jetzt würde ich vielleicht so, dass dann doch die Grundlage

02:30:40: alkoholfreier Wein, Riesling aus dem Rhein-Hessischen ist, dass du so eine gewisse Fülle hast und so

02:30:44: eine Präsenz und somit etwas, was die Limonade nicht hat. Da hast du keinen Gaumendruck,

02:30:50: hast keine Gaumenfülle und hast keine Substanz in dem Sinne und das, finde ich, macht ihnen so

02:30:57: besonders und so außergewöhnlich und daher resultiert könnte ich mir vorstellen auch die Länge,

02:31:01: diese Geschmackslänge, diese Geschmackspräsenz, die dann auch wahrscheinlich die Aromen trägt.

02:31:05: Ja, sehr schön. Probierst du ihn zum ersten Mal oder hast du ihn schon mal probiert?

02:31:14: Ich habe den schon mal probiert. Ich habe mir jetzt das erste Mal bei der Temperatur

02:31:21: und wir reden ja inzwischen seit ein paar Stunden und ich hatte mir den schon vorbereitet und

02:31:27: hatten rausgeholt und normalerweise probiere ich den immer kühl, finde ich aber total spannend.

02:31:32: Den jetzt, was wird der haben, 17, 18 Grad,

02:31:36: dabei zu probieren und zu merken, dass er das ganz gut wegstecken kann, dass die Aromen

02:31:43: da nicht künstlich werden oder übertrieben werden, sondern trotzdem eine gewisse Frische haben

02:31:50: und eher die Temperatur ihm, die gar nicht schlecht steht. Und man dann vielleicht,

02:31:55: falls sollte man das öfters machen, ihn nicht als Erfrischungsgetränke nimmt,

02:31:59: sondern als Geschmacksgegebenheit, Präsenz, was auch immer.

02:32:04: Voll. Ich finde ihn auch sehr schön. Also da bin ich jetzt auch wieder, es ist halt

02:32:12: ein super schönes Gedenk, was man zum Apparativ auch anbieten kann.

02:32:20: Weil es halt irgendwie auch so Lust auf mehr gibt, so ein bisschen Appetit fördernd

02:32:24: wirkt. Zum Dessert kann ich mich sehr gut vorstellen, aber ich werde jetzt da wiederum

02:32:29: zu würzigen essen. Ja, das finde ich wieder schwieriger.

02:32:35: Jetzt sind wir jetzt, sagt irgendwie auch so ein Sommergericht, wenn man zu Hause

02:32:41: irgendwie ein Salat macht oder so. Da glaube ich, würde es auch ganz gut harmonieren.

02:32:47: Aber so zu den würzigen Gericht, jetzt so ein Fischgericht, finde ich schon wieder

02:32:54: schwieriger zu kombinieren. Okay. Ich hätte auch Gemüse gesehen, wenn man da so

02:33:01: diese ganz klassische, wenn zum Beispiel Radatouille nimmst, so was in der Richtung.

02:33:05: Oder wenn du Lampfilet kommt natürlich auch die Begleitung drauf an, aber dann so

02:33:11: klassisch mit Bohnen, ich denke halt recht einfach, mit Bohnen hast du dieses Grüne,

02:33:15: was mit der Minze vielleicht ganz fetzig ist, dann hast du da ja eventuell auch

02:33:21: irgendetwas ganz, also Lamm hat für mich so eine gewisse Geschmackstransparenz.

02:33:25: Du hast zwar viele Aromen, was der ja auch hat, aber du hast dann trotzdem so was ganz,

02:33:30: ganz feines und zartes und das hat der glaube ich auch. Und ich denke, dass so dieses leicht

02:33:37: fettige, was das Lamm manchmal hat, dass ich das mit der Säure ganz gut arrangieren kann.

02:33:43: Und du, deswegen so diese ganz leichte Geschmacksbereicherung hast, stell ich mir ganz, ganz

02:33:47: interessant vor. Ja, kann ich mich auch ganz gut vorstellen zu Lamm.

02:33:52: Aber wenn du Fisch hast und dann mit einer aromatischen Soße, das ist glaube ich ganz schwierig.

02:33:57: Weil dann, glaube ich, geht der Körper von dem Getränk. Getränk wirkt immer so einfach,

02:34:04: finde ich, wenn man das so sagt. Da wüsste ich es aber auch kein anderes Wort, aber von dem Getränk

02:34:08: geht der Körper weg und dann hast du die Aromen und dann, glaube ich, wiederum können die Aromen

02:34:13: stark separiert wirken, das wäre schade. Aber ich bin positiv überrascht.

02:34:21: Freut mich toll. Ja. Mal gucken wie der Rotwein jetzt danach performt. Das ist ja

02:34:27: nicht einfach. Was für ein Glas hattest du für den Norte Sinn grad? Ich habe ein Gabriel-Glas.

02:34:36: Einfach ein Universal-Glas habe ich jetzt dafür hergenommen.

02:34:42: Ja.

02:34:42: Riocha ist ein Gebiet, was mich total und immer wieder überrascht. Und für mich so ein Gebiet,

02:34:55: wo man, wo man zwar alles glaubt, zu wissen, in dem Sinne. Also man, ein Klima,

02:35:04: Tra-la-la-Böden, obwohl die sehr vielfältig sind, sie ist relativ einfach aufgeteilt.

02:35:10: Geschichte und so weiter. Aber die Weine in sich selber, ob es gleich auch nicht unbedingt diese

02:35:14: riesen Rebsortenvielfalt im traditionellen Sinne gibt. Und wir haben hier nur ein Anführungszeichen

02:35:19: Tempranio. Nur, dass wir da keine große Zusammenstellung verschiedenste Rebsorten haben.

02:35:24: Ein Gebiet, wo die Weine mich immer wieder komplett neu animieren, mich da mehr mit zu

02:35:32: beschäftigen oder eben auch dann überraschen. Und trotzdem aber auch dem, was ich erwarte entsprechend.

02:35:40: Und ich finde, das finde ich immer ganz witzig ein Gebiet, was trotzdem eine gewisse

02:35:44: Wertigkeitserscheinung hat, obwohl es groß ist.

02:35:46: Ja. Ich finde allgemein Spanien. Also man hört schon viel von spanischen Weinen. Ich persönlich mag

02:35:58: ultragerne spanische Weine. Aber trotzdem hat sich diesen extrem Hype, wie zum Beispiel

02:36:05: was jetzt gerade ja eh Jura. Und das finde ich teilweise immer so ein bisschen schade,

02:36:10: dass das so ein bisschen nach hinten gedrückt wird. Vor allem Riocha. Das ist halt trotzdem irgendwie

02:36:15: ein bisschen was Altbacknis, weil weiß irgendwie auch jeder kennt. Aber es stinkt doch irgendwie fast

02:36:23: keiner mehr. Und das ist echt schade. Und es ist ein super... Ich habe persönlich das Gefühl gemacht,

02:36:31: dass es trotzdem, wenn es auf einer Karte steht, wenn es beim Glas anbietet zum Beispiel,

02:36:36: die Leute nehmen es immer, weil es kenne ich genauso. Ich hatte auch,

02:36:42: wenn ich meine Riocha auf der Karte hatte, wenn da jetzt jemand da war, der jetzt nicht wirklich

02:36:50: eine Weinempfehlung wollte, sondern sich selbst ausgesucht hat, aber jetzt nicht der absolute

02:36:53: Kenner war, Riocha wurde halt immer ausgewählt, weil das kennt man. Und da weiß man, dass man was Gutes

02:36:59: sozusagen bekommt. Ja. Interessanterweise dann auch nie in Frage gestellt. Und wenn du daneben,

02:37:06: ich meine, du hast ja in Spanien über 90 Weinbaugebiete, das ist ja eigentlich crazy,

02:37:11: was dort ist. Also was man auch entdecken kann, das ist, finde ich, so verrückt. Und wenn du aber

02:37:15: dann irgendeine schräge D-O da drauf hast und dann in Riocha würden wahrscheinlich 90 Prozent

02:37:23: der Leute und das sind nicht alles Luganatrinker, würden da den Riocha, wobei ich nicht alle Luganatrinker

02:37:31: verurteilen möchte. Also es ist immer so einfach dann auch zu sagen, ihr seid alle doof. Nee,

02:37:36: ist ja nicht so. Aber es resultiert manchmal auch aus Entscheidungen, aber da hast du wahrscheinlich

02:37:40: in Regensburg noch ein anderes Bewusstsein für als, als, als, ich glaube, dass das fast voll

02:37:48: immer jetzt nicht aufmachen. Das ist die Stimmung um einmal. Ja, 2015, zehn Jahre ist der Riocha Alter,

02:37:56: was ich total witzig fand. Ich meine, die füllen zwar 21.000 Flaschen von denen ab, aber jede

02:38:01: Einzelne hat eine Nummer. Da auch crazy, was die man sich für einen Aufwand da machen,

02:38:09: also dass die einzelne Etiketten drucken. Ja. Tempranio, finde ich, ist eine schöne Rebsorte,

02:38:30: weil die hat so für mich zwei Seelen. Auf der einen Seite in der Jugend führte sie so ein bisschen an,

02:38:33: wie Cabanillo. Durch diese oftmals so bärige Aromatik und dieses manchmal auch so,

02:38:38: was damit reinschwenkt, dieses Zart-Letrige. Und je reifer die wird, kriegst du so langsam

02:38:46: diesen Pinot-Touch mit rein. Und diese Feinheiten, die ich eigentlich beim Pinot ganz gerne mag,

02:38:51: die Säuren wandeln sich. Und die Weine werden dann sehr vielschichtig und sehr vieleblich und

02:38:59: sehr eigendimensioniert. Ja, ich finde dann auch, also das ist, ich finde Tempranilo ist immer so ein

02:39:07: Wohlfühlwein. Das war oft, man hat mir ja doch, also ich fülle mich oft mit Rotwein schwer, weil ich

02:39:15: immer das Gefühl habe, ich brauche zum Rotwein essen, beim Wein wiederum gar nicht, eb, weiß

02:39:21: Wein gar nicht. Aber ich finde jetzt, der Rotwein ist so ein wirklicher Wohlfühlwein, den man jetzt

02:39:29: einfach auch entspannt einfach ohne Essen trinken kann, weil er halt einfach so angenehm ist und so

02:39:36: vielseitig und wie du schon sagst, so verschiedene Gesichter auch hat und super schön weich auch ist.

02:39:45: Ja, den kann man jetzt schon als Donnerstagmittag trinken, gell? Gerne auch ein bisschen kühler,

02:39:57: finde ich bei dem, obwohl er auch das Potenzial hat, so richtig aus sich herauszuleben.

02:40:03: Er hat Fülle aber ja trotzdem eine ganz...

02:40:08: Es ist eh immer schöner, wenn man Rotwein ein bisschen kühler serviert, weil ich finde es

02:40:18: immer schwierig, wenn der Rotwein zu warm serviert wird, weil man ja doch, also ich argumentiere es

02:40:25: halt dann immer so, dass er ja von alleine dann diese Temperatur bekommt und deswegen,

02:40:31: ich bin lieber eher so ein Grad kühler und dann kommt das so in die richtige Temperatur und

02:40:36: ich glaube, das tut manchen Rotwein wirklich gut. Für mich ist das so ein Wein, wo ich es

02:40:45: schade finde, wenn man den so live im Restaurant auch macht, weil der eigentlich so nach ein,

02:40:49: zwei Tagen, wenn der offen ist, extrem spannend interessant wird und dann so dieses natürliche

02:40:58: Aufblühen total interessant ist, also man könnte natürlich Lüften dekantieren, aber dann ist es ja

02:41:03: oftmals eine künstliche Entwicklung oder eine künstliche Reife oder ein künstliches Aufreißen

02:41:07: für den Wein und dieses ganz langsame Aufblühen bei dem wahnsinnig interessant. Da finde ich dann

02:41:13: wiederum, ich weiß nicht, ob man alte Reben rausschmecken kann, aber das alte der Reben ist 50

02:41:19: bis 80 Jahre, ist ein Buschreben und ich kann mir schon vorstellen, dass man das da herausresultierend

02:41:28: darauf zurückführen kann.

02:41:50: Ist es deine Welt oder tauscht dich lieber mehr über Wein aus? Also sprich, wenn du Wein

02:41:57: probierst, möchtest du den Drang immer zu erzählen, was du empfindest oder ist es dann für

02:42:04: dich so ein autarger Raum, wo du sagst, ich und der Wein und jetzt allein? Ich bin eher ruhiger,

02:42:10: also ich tausche mich super gerne aus, aber ich bin jetzt nicht die Person, die den kompletten

02:42:20: Wein auseinander nimmt und alles erzählen möchte, wie ich gerade den Wein empfinde und schmecke,

02:42:27: sondern ich mache das immer so für mich, ich probier, gehe da so meinen Schema irgendwie so

02:42:32: durch und erhalt mich da super gerne, aber jetzt nicht, dass ich sage, ich muss den jetzt komplett

02:42:40: auseinander nehmen. Hattest du mal als vielleicht als vorletzte Frage ein schönes und schlimmstes

02:42:46: Summeerlebnis? Also eins, was dich so Tränen gerührt hat, ein eins, wo du sagst, ich wechsle

02:42:54: einen Bummel, entweder gesehen oder selber erleben, da geht es gar nicht darum,

02:42:58: keine Ahnung, sich selber oder andere zu blame, sondern einfach auch Sachen zu relativieren.

02:43:03: Weiß ich mein, dass man, dass nicht alles so schlimm ist, wie es sich manchmal anfühlt?

02:43:08: Natürlich war ich oft an meinen Grenzen und hab mir gedacht, boah, ich pack das nicht und ich

02:43:13: widd es nicht, ich glaub, das war so die meine Anfangszeit-Assommiliere, so ein bisschen überfordert

02:43:20: auch, aber dass ich jetzt eine absolute schlimmste Zeit oder eine schlimme Zeit hatte, Assommilier,

02:43:27: fand ich jetzt gar nicht. Also ich erinnere mich eher an die positiven Sachen, also was mich immer

02:43:36: gepusht hat oder was mich auch mal weit abdingt, dass einfach, ja, die Gäste einfach sich abends

02:43:43: bedanken, wenn man ihnen einen schönen Abend gemacht hat und das war für mich immer so

02:43:47: eigentlich das beste Lob, dass die einfach glücklich nach Hause gehen und dann vielleicht auch noch

02:43:53: eine gute Bewertung schreiben oder einfach sich freuen, wenn man es ihnen am Tisch kommt und wenn

02:44:01: man ihnen einen Wein einschenkt und sich einfach für sie Zeit nimmt und wenn man das dann einfach

02:44:06: auch wieder zurückbekommt von ihnen, das finde ich immer sehr, sehr schön und angenehm und das

02:44:10: pusht mich immer, also allgemein so der Austausch mit den Gästen oder auch wenn ich dann verschiedene

02:44:18: Masterclass gegeben habe, das war für mich immer so, das habe ich geliebt oder liebe ich so mit den

02:44:25: Leuten, ja, einfach auch über den Wein zu reden und es auseinanderzunehmen. Allgemein auch, ja,

02:44:36: was ich für tolle Gäste schon hatte oder für Winzer Winzerinnen, das ist auch immer so einer

02:44:43: der schönsten Erlebnisse auch oder durch unsere Winzerabende, was wir da schon für eine Gaudi

02:44:51: auch hatten und für tolle Abende. Ja, also es gibt eigentlich überwiegend schöne Erlebnisse, also

02:45:00: was ich oder einfach reisen, was ich schon erleben durfte, das ist natürlich auch ganz toll. Ich

02:45:09: habe mich auch erinnern, damals in Düsseldorf, da hatte ich so ein bisschen Angst auch, es war

02:45:17: meine erste Probein und ich habe schon immer gehört, ja, Düsseldorf. Sie kommen geballt. Ja,

02:45:24: und es geht dann voll ab und ich hatte wirklich Angst, also ich glaube, ich habe eine Woche vorher

02:45:29: nicht mehr schlafen können, ich hatte so Angst, dass kein Wein mehr da ist, weil sie alles leer

02:45:37: trinken, dass nichts da ist für die Gäste und ich wusste dann auch, ja, okay, welche Gäste kommen

02:45:45: und dann kamen großer Tisch, Rehpulz, Wittmann, Christmann, ich weiß noch, ich, ich damals

02:45:50: Dienste Name gelesen habe, ich bin, ich hatte so Angst, also ich habe, ich bin gar nicht mal runter

02:45:56: gekommen und im Endeffekt war es so toll, aber das weiß ich noch, das war so eine ganz schwierige

02:46:01: Zeit für mich, also da hatte ich ultra Respekt und und Angst, aber das ist, ja, man, das baue ich dir

02:46:09: ja nicht sagen, man lernt ja in dem Beruf rein und es sind auch einfach nur Menschen und jeder

02:46:15: macht auch mal Fehler und das muss man halt dann auch in irgendeiner Weise akzeptieren und aber,

02:46:20: dass ich jetzt ein irgendwie ein ganz, ganz schlimmes Gasterlebnis hatte, überhaupt nicht,

02:46:26: ne, natürlich hast du mal Gäste, wo du denkst so, ja, alles klar und reg mich nicht auf oder,

02:46:32: aber ne, eigentlich gar nicht. Und Ziele und Wünsche, irgendwas, wo du sagst, wenn das,

02:46:42: ich glaube, bei dir werden die Karten ja ohnehin gerade vielleicht neu gemischt,

02:46:46: vielleicht anders gemischt. Hast du irgendwas, was du gerne machen möchtest oder was du dir

02:46:54: vornimmst oder wo du sagst, das ist mein großes Ziel? Also mein großes Ziel ist natürlich oder

02:47:01: mein größter Wunsch, ist immer was eigenes zu haben, das war schon immer so ein Traum,

02:47:06: so eine eigene Weinbar zu haben, mal schauen, vielleicht ergibt sich ja irgendwann noch mal was,

02:47:12: aber ansonsten natürlich haben sich jetzt bei mir auch erst einmal die Prioritäten mit,

02:47:20: mit meinem Kind erst mal oder erst mal geändert oder man hat andere Prioritäten, aber trotzdem

02:47:27: möchte ich mein Beruf treu bleiben und ich liebe mein Beruf und ich freue mich wahnsinnig, wenn

02:47:35: ich nächstes Jahr wieder mit einsteige und einfach ja wieder vom Gas bin, aber wirkliche Ziele oder

02:47:47: Wünsche einfach nicht, ich wünsche mir natürlich, dass es gewissermaßen auch irgendwie wieder

02:47:53: arbeitstechnisch so klappt, das ist ja doch nochmal was anderes mit Kind und dann auch der Beruf

02:47:58: als Sommelier und wo man halt dann auch einfach abends arbeitet, dass man da halt auch irgendwie

02:48:05: auch ein bisschen ja, dass sich da die Sichtweisen auch vielleicht auch ein bisschen ändern,

02:48:10: das ist einfach, das ist ja doch mit der Gastronie teilweise immer noch ein bisschen schwierig,

02:48:14: dass da teilweise die Familie halt wirklich hinten dran steht, was bei uns zum Glück nicht so der

02:48:22: Fall ist und wieder an sich auch offen sind, aber in vielen Betrieben ist es ja immer noch so,

02:48:30: aber ansonsten freue ich mich einfach, wenn ich dann wieder mit dabei bin sozusagen und ich

02:48:38: bin ja, ich will mir jetzt nicht bezeihen, dass ich jetzt komplett weg bin und ich versuche immer

02:48:43: noch meine Kontakte zu pflegen und natürlich geht es mir auch irgendwie ab, also jedes Mal wenn ich

02:48:50: irgendwie wieder in der Arbeit bin, dann denke ich mir so, ich hätte schon wieder Bock,

02:48:54: so einen Abend mal wieder mitzumachen und so, aber ja, also ich freue mich einfach.

02:49:01: Ich hatte das letzte Woche schon mal gesagt, dass ich es erstaunlich finde. Also wir hatten

02:49:13: letzte Woche ja Anna-Helene Herbass aus dem Aquarium Wolfsburg, diese Woche hatten wir Anna Rupprecht

02:49:19: und beide sind ungefähr im gleichen Alter, beide sind gerade Mütter geworden und denken aber darüber

02:49:24: nach wieder als Hommiere zu arbeiten und das ist einfach wunderschön, diese eigentlich vermeintliche

02:49:30: familiäre Nogo-Beruf kann trotzdem zur Perspektive werden, dafür haben Arbeitgeber, Arbeitgeber

02:49:35: wie Anton Schmaus einiges getan und gestalten aktiv diese Branche komplett neu und mit,

02:49:42: re- und umkonstruieren einiges und sorgen dafür, dass man eben auch mit Familie als

02:49:47: Hommiere tätig sein kann, denn jemand wie Anna oder eben auch letzte Woche, Anna-Helene,

02:49:51: kann natürlich das Problem, dass sie zehn, 15 Jahre für ihre Karriere arbeiten, ganz viel leeren,

02:49:55: ganz viel probieren, ganz viele, vielleicht Wettbewerbe besuchen, ganz viele Weinreise machen,

02:49:59: ganz viel aufopfern, in teilweise ultralang Arbeitstagen und es wird alles mit der Familie

02:50:06: gekappt und man kann vielleicht noch irgendwo im Frühstücksservice arbeiten, aber die Zeiten

02:50:09: ändern sich und das ist vielleicht auch eine schöne Chance für die Gastronomie wieder auf

02:50:14: ihre Fachkräfte zurückzugreifen und denen eine Perspektive zu geben. Ich würde es mir so sehr

02:50:19: wünschen, sowohl für Anna-Helene als eben auch in dieser Woche für Anna. Aber erst einmal vielen

02:50:24: lieben Dank für das Gespräch, danke für wahnsinnig den tiefen Einblick in die Sake-Welt. Wir hatten

02:50:30: das ja schon mit der Yuya teilweise, wir hatten es mit der Nina, komischerweise immer Frauen, aber

02:50:35: da hatten wir schon so einen ersten Eindruck von Sake und du hast das Ganze nochmal wunderbar

02:50:38: kompletiert, ganz lieben Dank, kann ich einfach nur sagen, für dieses extra Wissen, was du uns mit

02:50:44: auf den Weg gegeben hast. Das bereichert das Format und zeigt einfach auch wie unglaublich viel

02:50:48: schichtig und vielseitig unsere Weinwelt ist bzw. Getränkewelt. Und noch ein ganz großes Dankeschön

02:50:54: an die Schlummelgergruppe, an die Handelshäuser Segnitz, Konziowini, Schlumberger und das

02:51:01: Privatkundenportal Bremer Weinkolleg. Ihr bezahlt die ganze Chance, ihr seid dafür da, dass wir

02:51:06: uns hier präsentieren können, dass wir zeigen können, was für großartige Menschen, Fachmenschen

02:51:11: wir in unserer Branche haben und gebt uns damit diese Plattform. Macht diese Menschen greifbar,

02:51:16: dass vielleicht jemand, der in den Restaurants essen war, einfach mehr als die nur üblichen

02:51:21: fünf Minuten diese besonderen Personen kennenlernen kann, dass jemand, der sich für den Beruf

02:51:24: interessiert, einfach so ein wenig anfühlen kann, wie toll dieser Beruf ist. Danke dafür,

02:51:28: dass ihr dieses Projekt unterstützt. Denn danke Ihnen oder besser Dank euch, ist nach dem Freitag vor

02:51:34: dem Freitag, ist nach dem Podcast vor dem Podcast und darf ich mir die Mikro nach Berlin

02:51:39: reisen ins Restaurant Tim Rauhe zu Raphael Rallas.

02:51:42: Hallo, mein Name ist Marie-Louise Raumland und ich bin Winzerin in Floss am Dahlsheim. Gemeinsam

02:52:03: mit meiner Schwester Katharina, betreiben wir unser Sektgut Raumland. Anna und ich, wir kennen uns

02:52:09: jetzt seit elf Jahren. Wir haben uns damals in Floss am Dahlsheim kennengelernt, als sie ihr vier

02:52:14: Monate langes Praktikum beim Weingut Klaus-Peter Keller gemacht hat. Ich war damals zum ersten

02:52:21: Mal längere Zeit wieder zu Hause bei uns im Sektgut, um den Herbst dort zu machen und irgendwann

02:52:28: kam Klaus-Peter Keller auf mich zu und meinte so, da ist eine total nette Praktikante bei uns,

02:52:34: lernet euch doch mal kennen. Da Kellers nur 200 Meter runter die Straße sind, dachte ich, okay,

02:52:39: das ist doch eine ganz gute Gelegenheit. Ich lad die Anna mal ein auf einen Klasssekt. Das haben wir

02:52:46: dann auch getan. Wir haben uns also quasi bei uns im Sektgut kennengelernt bei diesem besagten

02:52:51: Klasssekt. Ich muss sagen, ich habe Anna sofort ins Herzen geschlossen. Es war damals schon ein

02:52:57: großer Schritt, wieder für mich auch zurück aufs Land zu gehen, wie man sie vorstellen kann. Da

02:53:02: steppt nicht wirklich der Bär in Floss am Dahlsheim und deswegen war Anna für mich einfach ja

02:53:11: ein ganz besonderer Mensch in der Zeit. Wir waren sehr viel unterwegs. Wir waren zusammen im Fitnessstudio,

02:53:17: wir haben Weinabende bzw. Sektabende gemacht. Wir haben Weintrips unternommen an die Mose

02:53:23: oder ich erinnere mich auch an die eine oder andere Übernachnungsparty in Geisenheim. Das war

02:53:32: einfach eine super schöne Zeit. Es ist jetzt dann nach Düsseldorf verschlagen irgendwann und mich

02:53:37: damals hat es nach Köln verschlagen. Das war auch ganz toll, weil wir uns damals dann auch immer

02:53:42: mal wieder sehen konnten und für mich ist es eigentlich ganz leicht etwas über Anna zu sagen,

02:53:47: weil für mich ist sie einfach ein super sympathischer, herzensguter Mensch, der zugleich auch noch

02:53:53: extrem engagiert ist in dem, was sie macht. Anna, muss man echt sagen, reist andere Menschen in

02:53:59: ihren Bann und hat wirklich immer ein lächelnden Gesicht. Für mich ist es eine ganz, ganz tolle

02:54:05: Eigenschaft. Zudem muss man auch sagen, ist sie eine großartige Somaliere und hat viele eigene Ideen,

02:54:12: ist super zuverlässig. Ich finde es einfach beeindruckend, wie zielstrebig Anna so ihren

02:54:18: Weg in der Weinbranche verfolgt hat und was sie bei und auch gemeinsam mit Anton Schmaus in

02:54:24: Regensburg aufgebaut hat. Anna und mich trennen mittlerweile knapp 400 Kilometer. Sie ist in

02:54:31: Regensburg und ich in Fluss am Dahlzeit. Aber über all die Jahre haben wir den Kontakt gehalten

02:54:36: und ich habe sie genauso auf ihrem Weg zum Wein begleitet, wie sie mich zum Sekt und ich hoffe

02:54:43: einfach, dass dieser wundervolle Kontakt zur Lieben Anna noch ganz, ganz lange bleibt und ich

02:54:49: wünsche ihr auf ihrem Weg einfach alles erdenklich Gute.

02:55:06: .

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